Was soll man sagen. Fajin verwendet Jin, und das ist nicht "nichts". Sondern ein Mechanismus der, in irgendeiner Form, Kontraktionsmechanismen des Körpers verwendet. Sonst könnte man keine toten Bälle feste sehr weit werfen, an dem kann man nichts manipulieren. Diese unterscheiden sich im Detail von dem was man sonst "Arbeitskraft" oder Alltagskraft oder wie auch immer nennen könnte. Was das genau unterscheidet muss man vermutlich auch gar nicht wissen, das eine kennt jeder aus seinem Alltag oder Sport bevor er entweder Extremsituationen oder die Effekte des speziellen Trainings kennenlernt. Das andere ist dann was Thomas S. als Kribbeln oder elektrisches Gefühl beschreibt. Ich vermute mal dahinter verbergen sich biochemische Nachbrenner die schlicht nicht unbegrenzt vorhanden sind, und für die Überlebensmaschine Mensch mal eine Gratwanderung zwischen Energieversorgung und Krafteinsatz zum unmittelbaren Überleben waren. Für's Wegrennen, Beute verfolgen oder im Kampf, damit man nicht erdrosselt, erschlagen, erstochen oder ertränkt wird, oder von nem Tier in irgendeiner Form gerissen.
Die Frage ist, wie man herkömmliches Krafttraining mit so einem Mechanismus, ggf. in dessen unterschiedlichen Ausprägungen, verknüpfen kann ohne sich zu schädigen, oder das eine oder andere kaputt zu entwickeln.
Dabei würde ich zunächst mal bei verbundenen, natürlichen Bewegungen bleiben. Sparsam eingesetzt mal ne Kettlebell einseitig vom Boden in einer natürlichen Bewegung über den Kopf heben, turkish getups. Die Kugel einfach nur ein bischen durch die Wohnung tragen. Dazu ne schwere aber nicht zu schwere Stange wie ein Lasso um den Kopf schwingen, und am Ende entweder in einer horizontale Schlagbewegung oder eine vertikale münden lassen. Es muss nur eine Last auf den Körper wirken damit der sich bei der Verwaltung von Kräften organisiert, und mit einer Last der realen Welt konfrontiert wird.
Körperübungen wie z.B. der Xing Yi Dragon, richtig ausgeführt, reichen auch ohne Gewicht völlig. Wichtig ist, dass man sich bei den tiefen Ständen nicht auf den Boden oder die Hacke setzt, sondern STEHT. Die Winkel machen auch nochmal heftig Unterschied, wenn man den z.B. nach hinten verschiebt so weit es geht. Vorsicht wenn man das nicht gewohnt ist.
Das ist dann nicht nötig, wenn man durch Arbeit (Landwirt) oder anderen Sport (Ballsport, Schwimmen, Turnen, Leichtathletik usw.) genug Kraftwirkung mitbekommt, die über das Wälzen schwerer Buchseiten hinausgehen. Die Leute früher waren Bauern oder Berufssoldaten, die sind mit landwirtschaftlichen Geräten rumgelaufen, oder mit Kettenhemd auf dem Pferd mit Lanze in der Hand rumgeritten. Das bringt schon einiges an Kraft. Als ich aktiv drei verschiedene Ballsportarten in der Woche gemacht habe, habe ich auch kein Krafttraining gemacht - ausser täglich statt zu telefonieren durch das 12stöckige Bürogebäude Treppen zu laufen und Feuerschutztüren mit schweren Schliessern zu öffnen. Ich denke das hat auch geholfen.
Ich weiss was Thomas mit Struktur(kraft) meint, und dass sich das im Alltag wo keine sonderlichen Kräfte wirken anfühlt wie die totale Leichtigkeit. Auch wenn ich ne Treppe hochlaufe, fühlt sich das (zunächst, bis man es 100 mal macht ) nicht angestrengt sondern wie fliegen an. Anders als früher.
Ich weiss aber auch wie es sich anfühlt, wenn ein 120kg schwerer Mann volles Rohr angerannt kommt, einen rammt, und man fühlt wie der in die eigene Struktur einfedert und wieder ausfedert, während man genau da steht wo man ist. Und sich praktisch nicht bewegt. Die Kraft ist so gross, dass der Zug an den Knochen weh tut, und das "leichte Kribbeln" wie kalter strömender Hochdruck in Knochen und Muskeln mit Starkstrom wird. Mir ist auch mal ein Kart mit fast 100 hinten drauf gefahren, und mein Körper hat um meinen Kopf zu stabilisieren soviel Kraft auf die Wirbelsäule gebracht, dass meine Rippen zerrissen sind. Solche Kräfte treten nicht häufig auf, aber wenn sie auftreten ist die Strukturkraft IMMENS. Man bewegt sich nicht, die Struktur bleibt erhalten, aber damit das passiert ziehen alle möglichen Muskeln an allen Gelenken um die Lage zu halten. Und das ist pervers viel, für Momente. Die muss man sich auch zugestehen weil man sonst entweder zerrissen wird, oder irgendwas schleudert rum und bricht.
Mein Körper hat auch mal mit gewichtslos auf die Kraft legen auf so eine Kraft reagiert, aber die lag grossflächig am Rücken an, da ging das. Liegt die am Kopf an wird es schwierig, da muss mit Jin die Halswirbelsäule stabiliisiert werden damit sich alles andere bewegt aber nicht der Kopf in Relation zum Rumpf. Sonst erwirbt man eine Fraktur an den Halswirbeln, oder ne Quetschung, beides unschön.
Das Hauptaugenmerk bleiben aber langsame Bewegungsübungen, oder solche Stimulationsübungen die ein ähnliches Ergebnis erzielen. Mein Körper hat z.B. während ich am PC sitze dieses kalte Hochdruckströmen den ganzen Tag praktiziert, da musste ich mich nicht für im Seidenanzug bewegen. Ohne Treppen laufen, Türen wuchten, Laufen, Springen, Bälle werfen, bischen Stampfen und mit Schwert fuchteln wäre das aber nicht genug gewesen. Wenn der eigene Körper das halt nicht macht, muss man sich eben doch bewegen. So 80-90% vom Training ausserhalb des eigentlichen Sportkontext (Ballübungen, Wettkampfpraktik).
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)