Seite 4 von 4 ErsteErste ... 234
Zeige Ergebnis 46 bis 56 von 56

Thema: Trainingsunterschiede Ju Jutsu und Karate

  1. #46
    th.giese Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Als Karateka und Ju-Jutsuka (DJJV) komme ich nicht umhin, das kommentieren zu MÜSSEN

    Also im JJ gibt es Kata. Ab dem 3ten oder 4ten Dan (habe mein JJ 1x1 gerade nicht zur Hand) müssen auch Kata gezeigt werden. Das beschränkt sich jedoch auf Kata aus dem Kodokan-Judo und (Achtung!) selbst kreierte Kata mit Selbstverteidigungscharakter (*hüstel*). Dank einer Art "Pseudo-Re-Japanisierung" in einigen Teilen der JJ-Gemeinde, rückt das Thema Kata wieder vermehrt in den Mittelpunkt. Inzwischen gibt es sogar einige Lehrgänge zu dem Thema.
    Kata ist ab dem 4. Dan Thema, dabei kann man eine traditionelle (Kodokan) Kata mit Partner wählen oder aber auch eine freie Darstellung mit Selbstverteidigungscharkter wählen, wobei es dann eine vorgegebene Mindestanzahl von Techniken gibt. Ich habe auf Dan Prüfungen Ju-Jutsu aber auch schon Shotokan Kata gesehen mit anschließendem Bunkai. Man ist durchaus sehr frei, in der Auswahl der Kata. Das Problem, welches sich dabei stellt ist eher einen Prüfer zu finden, der die Darbietung der gewählten Kata objektiv bewerten kann. Da sehe ich die größeren Probleme.
    Dass im DJJV das Thema Kata wieder vermehrt in den Mittelpunkt gerückt ist, ist meines erachtens aber nicht einer "Pseudo-Re-Japanisierung" geschuldet, sondern viel mehr dem Einfluss des Jiu-Jitsu, welches insbesondere zu DDR-Zeiten im Osten Deutschlands praktiziert wurde. Mit der Aufnahme von Jiu-Jitsu in den DJJV sind diese Dinge mitgekommen. Das ist zumindest meine Wahrnehmung. Außerdem waren im DJJV Ju-Jutsu vor der Überarbeitung/Modernisierung der Prüfungsordnung zum 4. Dan die Goshin Jutsu und zum 5. Dan die Kime-no-kata des Kodokan vorgeschrieben.

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Meiner Meinung nach, haben Kata im DJJV-Ju-Jutsu nichts zu suchen. Das ganze ist ein junges, deutsches Hybrid-System aus Judo, Karate, Kickboxen, FMA, Aikido, etc. das je nach Verein mit unterschiedlichem Schwerpunkt und unterschiedlicher Qualität unterrichtet wird.
    Die Meinungen gehen da auseinander. Ich bin seit 40 Jahren aktiv beim Ju-Jutsu erst beim DJB später dann beim DJJV. Ich kenne noch beide System und habe in beiden System Prüfungen abgelegt. Meine Dan-Grade habe ich allerdings nach dem neuen System abgelegt. In der Zeit vor dem Jahr 2000 (solange existiert die neue Prüfungsordnung) wurde insbesondere bei der Waffenabwehr sehr viel Bullshit gezeigt und gemacht. Da schließe ich mich nicht aus davon. Man wusste/konnte es nicht viel besser bzw. hat es nicht besser beigebracht bekommen.
    In dem neuen System vermisse ich aber einiges. Außerdem "hänge" ich den alten Traditionen und Werten etwas nach, was jetzt aber nicht heißen soll, ich wäre einer dieser "ewig gestrigen". Ich betreibe seit ein paar Jahren zum Ju-Jutsu Alain Sailly's Goshindo. Und genauso wie ich Elemente aus dem FMA in mein Ju-Jutsu habe einfließen lassen, hat Goshindo mein Ju-Jutsu ebenfalls geprägt.
    Die Tatsache dass ich den taditionellen Elementen ein wenig nach trauere, hat auch dazu bewegt, für die Prüfung zum 4. Dan, welche in Ende diesen Jahres machen will, die Kodokan Goshin Jutsu zu lernen. Und ich muss zugeben, dass es mich einige Überwindung kostest mich gerade im Waffenpart dieser nicht so zu verhalten, wie ich es aus der FMA-Ecke inzwischen übernommen habt. Der Judoka weiß es nicht viel besser, er lernt in der Regel nicht wirklich zu treten und zu schlagen und soll in der Kata diese Angiffe ausführen. Daher sieht das bei einem Judoka oft "seltsam" aus. Dennoch gibt bei Kodokan Kata auch welche, die Prinzipien darstellen sollen, da geht es weniger um die SV.
    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Im Karate empfinde es Kata als wichtig und wertvoll und hier ist es Bestandteil der Kampfkunst. Kata sollte in meinen Augen die Grundlage des Trainings sein und von der Kata ausgehend sollten Techniken, Kombinationen, Hebel, Würfe, etc. abgeleitet und unterrichtet werden. Auch im SV Training verweisen wir oft auf die Technik in der Kata: "Das ist wie die Sequenz/Technik XY in der Jion, Enpi, Wankan, etc."
    Genauso kenne ich das aus dem Karate auch. In unserem Verein wird auch Shotokankarate angeboten. Dort habe ich auch einen Gelbgurt gemacht und einige Kata gelernt. Der Trainer entnimmt einer Kata, welche er neu vermitteln will Techniken, die der dann im Kihon üben lässt. Dogmatisch allerdings im SV-Training sich immer blos auf irgendeine Sequenz aus Kata XY zu beziehen finde ich allerdings nicht gut. Das führt genau zu solchen Situationen, wie Du sich unten beschreibst.

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Wo ich aber inzwischen Pickel bekomme ist dieses 0815-Standard-Bunkai-Gedöns, was man leider auf Lehrgängen immer wieder, teils von gestandenen Größen, gezeigt bekommt... "Dann kommst du mit Oi-Tsuki von links und ich blocke hier... nein, anders... den Angriffswinkel stimmt nicht... nochmal, etwas langsamer,... neee, nicht so.... ach, anderer Partner..."
    Ich frage mich da immer, wer um Himmels willen greift mich A) mit einem Oi-Tzuki an und B) wenn das nicht mal funktioniert, wenn ich weiß welcher Angriff jetzt kommt... wäre es vielleicht denkbar, dass die Kata mir an dieser Stelle etwas anderes sagen will...
    Ich frage mich generell wieso Karateka nur Oi-Tzuki als Angriff im SV-Situationen zu kennen scheinen, das ist zumindest mein Eindruck, wenn ich mir diverse SV-Videos auf Youtube oder Facebook ansehe. Und dann bitte immer schon die andere Faust an die Hüfte und schön stehen bleiben, damit sich mein Partner mal so richtig austoben kann ;-)

  2. #47
    Registrierungsdatum
    05.08.2011
    Ort
    Vogtland
    Beiträge
    417

    Standard

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Als Karateka und Ju-Jutsuka (DJJV) komme ich nicht umhin, das kommentieren zu MÜSSEN

    Also im JJ gibt es Kata. Ab dem 3ten oder 4ten Dan (habe mein JJ 1x1 gerade nicht zur Hand) müssen auch Kata gezeigt werden. Das beschränkt sich jedoch auf Kata aus dem Kodokan-Judo und (Achtung!) selbst kreierte Kata mit Selbstverteidigungscharakter (*hüstel*). Dank einer Art "Pseudo-Re-Japanisierung" in einigen Teilen der JJ-Gemeinde, rückt das Thema Kata wieder vermehrt in den Mittelpunkt. Inzwischen gibt es sogar einige Lehrgänge zu dem Thema.

    Meiner Meinung nach, haben Kata im DJJV-Ju-Jutsu nichts zu suchen. Das ganze ist ein junges, deutsches Hybrid-System aus Judo, Karate, Kickboxen, FMA, Aikido, etc. das je nach Verein mit unterschiedlichem Schwerpunkt und unterschiedlicher Qualität unterrichtet wird. Gut, man grüßt an und ab und trägt einen Gi, aber das hat man aus dem Judo übernommen. In meinen Augen bräuchte man im JJ nicht mal das. Wir haben oft ohne Gi trainiert. Ich brauche keine künstlichen Traditionen in einer Kampfkunst, die keine Tradition besitzt. Das ist auch gar nicht negativ zu sehen. In vielen Kampfkünsten gibt es keine "Tradition" oder "Stammbäume" und die taugen auch was. Wen interessiert es denn beim Boxen, wer der Trainier meines Trainiers war und ob er erster Schüler war oder nicht - Hauptsache er kann boxen.
    Bin da voll Deiner Meinung!!!
    Kata (des Kodokan oder Nihon Jûjutsu) gehören ins Jiu Jitsu, und da endlich mal vernünftig als Trainingsgrundlage und nicht diese steife Vorführungs- Schei...e!
    Kata sind EIN Weg, Kampfkunst zu lehren oder zu erlernen.

    Im Ju-Jutsu des DJJV sind Einflüsse von so vielen Kampfsportarten wie zB. Kickboxen, FMA, BJJ ect., die ohne Formen/ Kata auskommen und trotzdem gute Wege zum kämpfen lernen bieten, dort gibt es viel zu lernen.

    Ich hab nix gegen Kata, aber es ist auch, gerade für Trainer, eine seeeehr bequeme Art, sein Training zu gestalten: der/ die Großmeister haben es damals so entwickelt und fertig. Man muß sich nicht viel eigene Gedanken machen.
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  3. #48
    Registrierungsdatum
    05.08.2011
    Ort
    Vogtland
    Beiträge
    417

    Standard

    Zitat Zitat von th.giese Beitrag anzeigen
    Kata ist ab dem 4. Dan Thema, dabei kann man eine traditionelle (Kodokan) Kata mit Partner wählen oder aber auch eine freie Darstellung mit Selbstverteidigungscharkter wählen, wobei es dann eine vorgegebene Mindestanzahl von Techniken gibt. Ich habe auf Dan Prüfungen Ju-Jutsu aber auch schon Shotokan Kata gesehen mit anschließendem Bunkai. Man ist durchaus sehr frei, in der Auswahl der Kata. Das Problem, welches sich dabei stellt ist eher einen Prüfer zu finden, der die Darbietung der gewählten Kata objektiv bewerten kann. Da sehe ich die größeren Probleme.
    Dass im DJJV das Thema Kata wieder vermehrt in den Mittelpunkt gerückt ist, ist meines erachtens aber nicht einer "Pseudo-Re-Japanisierung" geschuldet, sondern viel mehr dem Einfluss des Jiu-Jitsu, welches insbesondere zu DDR-Zeiten im Osten Deutschlands praktiziert wurde. Mit der Aufnahme von Jiu-Jitsu in den DJJV sind diese Dinge mitgekommen. Das ist zumindest meine Wahrnehmung. Außerdem waren im DJJV Ju-Jutsu vor der Überarbeitung/Modernisierung der Prüfungsordnung zum 4. Dan die Goshin Jutsu und zum 5. Dan die Kime-no-kata des Kodokan vorgeschrieben.



    Die Meinungen gehen da auseinander. Ich bin seit 40 Jahren aktiv beim Ju-Jutsu erst beim DJB später dann beim DJJV. Ich kenne noch beide System und habe in beiden System Prüfungen abgelegt. Meine Dan-Grade habe ich allerdings nach dem neuen System abgelegt. In der Zeit vor dem Jahr 2000 (solange existiert die neue Prüfungsordnung) wurde insbesondere bei der Waffenabwehr sehr viel Bullshit gezeigt und gemacht. Da schließe ich mich nicht aus davon. Man wusste/konnte es nicht viel besser bzw. hat es nicht besser beigebracht bekommen.
    In dem neuen System vermisse ich aber einiges. Außerdem "hänge" ich den alten Traditionen und Werten etwas nach, was jetzt aber nicht heißen soll, ich wäre einer dieser "ewig gestrigen". Ich betreibe seit ein paar Jahren zum Ju-Jutsu Alain Sailly's Goshindo. Und genauso wie ich Elemente aus dem FMA in mein Ju-Jutsu habe einfließen lassen, hat Goshindo mein Ju-Jutsu ebenfalls geprägt.
    Die Tatsache dass ich den taditionellen Elementen ein wenig nach trauere, hat auch dazu bewegt, für die Prüfung zum 4. Dan, welche in Ende diesen Jahres machen will, die Kodokan Goshin Jutsu zu lernen. Und ich muss zugeben, dass es mich einige Überwindung kostest mich gerade im Waffenpart dieser nicht so zu verhalten, wie ich es aus der FMA-Ecke inzwischen übernommen habt. Der Judoka weiß es nicht viel besser, er lernt in der Regel nicht wirklich zu treten und zu schlagen und soll in der Kata diese Angiffe ausführen. Daher sieht das bei einem Judoka oft "seltsam" aus. Dennoch gibt bei Kodokan Kata auch welche, die Prinzipien darstellen sollen, da geht es weniger um die SV.
    Mein Trainer- Kollege ist auch 40 Jahre dabei, und ja, er hat in etwa die selbe Meinung wie Du.
    Ich habe mich sehr viel mit jap. KK und "Bûdô" beschäftigt, habe mir eine eigene Meinung wirklich erarbeitet. Den Anstoß dazu hatte mir Rambat in 2 anderen Foren gegeben, und ohne dessen Meinung 1 zu 1 übernommen zu haben, bin ich zu ähnlichen Ergebnissen gekommen, wie er: Viele Leute, die vorm Internet Judo oder JuJutsu begonnen hatten, haben sehr viele Halbwahrheiten oder schlichte Märchen von ihren "Meistern" erzählt bekommen und sind einfach zu bequem oder zu verbohrt, um sich mit wirklich belegten Fakten auseinander zu setzen.
    Und so wird die Mähr von "Bûdô, die friedliche und intelektuell ansprechende Lebensphilosophie" immer noch verbreitet. Richtiger wäre es, mal zu fragen, warum im 2. Weltkrieg so viele Japaner wahre Greultaten an unschuldigen Frauen und Zivilisten begangen haben und die offensichtlichen Zusammenhänge mit "Budo", "Bushido" und den ganzen Kram mal klar zu benennen.
    Wenn sich der Deutsche Ju-Jutsu- Verband den "Geist des Budo" groß auf die Fahnen schreibt, na Klasse, wie viele Opfer gab es in Nanjing, in Changjiao oder in Panjiayu? Super, der "Geist des Budo" also!
    Geändert von Jobi (03-04-2017 um 19:19 Uhr)
    MIT FREUNDLICHEN GRÜßEN JOBI

  4. #49
    SynthpopFan Gast

    Standard

    Zitat Zitat von th.giese Beitrag anzeigen
    Das DJJV Ju-Jutsu und das DKV Karate nehmen sich nicht viel, sie sind weit "eingedeutscht" Und jetzt nachdem Karate olympische Disziplin wird 2020, wird Karate den gleichen Weg beschreiten, den das Judo gegangen ist. Es wird immer mehr ein Wettkampfsport, der sich recht weit von seinen Wurzeln entfernt.
    Nakayama und die JKA haben es mit dem Karate doch bereits getan. Die haben Shotokan-Karate doch schon damals auf den Wettkampf ausgelegt.

  5. #50
    Mardl Gast

    Standard

    Zitat Zitat von th.giese Beitrag anzeigen
    Kata ist ab dem 4. Dan Thema, dabei kann man eine traditionelle (Kodokan) Kata mit Partner wählen oder aber auch eine freie Darstellung mit Selbstverteidigungscharkter wählen, wobei es dann eine vorgegebene Mindestanzahl von Techniken gibt. Ich habe auf Dan Prüfungen Ju-Jutsu aber auch schon Shotokan Kata gesehen mit anschließendem Bunkai. Man ist durchaus sehr frei, in der Auswahl der Kata. Das Problem, welches sich dabei stellt ist eher einen Prüfer zu finden, der die Darbietung der gewählten Kata objektiv bewerten kann. Da sehe ich die größeren Probleme.
    Dass im DJJV das Thema Kata wieder vermehrt in den Mittelpunkt gerückt ist, ist meines erachtens aber nicht einer "Pseudo-Re-Japanisierung" geschuldet, sondern viel mehr dem Einfluss des Jiu-Jitsu, welches insbesondere zu DDR-Zeiten im Osten Deutschlands praktiziert wurde. Mit der Aufnahme von Jiu-Jitsu in den DJJV sind diese Dinge mitgekommen. Das ist zumindest meine Wahrnehmung. Außerdem waren im DJJV Ju-Jutsu vor der Überarbeitung/Modernisierung der Prüfungsordnung zum 4. Dan die Goshin Jutsu und zum 5. Dan die Kime-no-kata des Kodokan vorgeschrieben.

    Dann differenziert dies sich offenbar nach Bundesland - wäre ja nicht das erste mal. In Bayern werden nur "klassischen" Kodokan-Kata ((Kodokan Goshin Jutsu, Kime No Kata, Ju No Kata, Itsutsu No Kata und Koshiki No Kata) zugelassen oder eigene Kata-Interpretationen, allerdings wie von dir genannt, mit einer Vorgabe an Techniken. Karate-Kata wurden meiner Kenntnis nach noch nicht zugelassen und ich habe einige Dan-Prüfungen mit verfolgt oder aktiv teilgenommen - z.b. als Kata-Partner.

    Ich nehme schon eine "Rückkehr" zu Traditionen in einigen JJ-Vereinen wahr, wobei es in meinen Augen keine Rückkehr zu irgendwas geben kann, was nie existierte.

    Judo hat eine klare Tradition und Geschichte, die aus den ursprünglichen Ryu herrührt. Da passt das ganze Traditionelle hinein, ist stimmig und gehört dazu.
    Für Karate in seinen diversen Stilen und Ausprägungen gilt das auch.
    DJJV-Ju-Jutsu und Rahn-Jiu-Jitsu haben aber keinen "echten" traditionellen japanischen Background. Hier finde ich den ganzen Schnick-Schnack der in den letzten Jahren aufkam deplatziert. Damit meine ich Budo-Romantik, Spiritualität, Klangschalen, Kaligraphie, etc. und eben auch die Einführung von Kata. Von selbst zusammengestellten Kata mal ganz zu schweigen. War ja mal Partner bei sowas zu einer 5ten Dan Prüfung. Der Prüfling und ich haben das durchgezogen, aber beide fanden es nur affig. Da kombiniere ich SV-Kombinationen miteinander, aber damit es "traditionell" ist, schlurfe ich über den Boden, bewege mich zwischendrin in Zeitlupe,. dreh dem Prüfer nie den Rücken zu und mache das ganze so abgehakt wie möglich, weil die Prüfer genau DAS sehen wollen. Am Ende gab es Abzüge weil es zu "dynamisch" war

  6. #51
    washi-te Gast

    Cool

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Am Ende gab es Abzüge weil es zu "dynamisch" war
    ... .. das ist doch mal was...

  7. #52
    Mardl Gast

    Standard

    Zitat Zitat von washi-te Beitrag anzeigen
    ... .. das ist doch mal was...
    Ja, aber nichts Gutes

    Kam wir wirklich vor wie im Laien-Theater.

    Danach kamen zwei Duo-Damen, mit dem klassischen Frauen-Bonus im (bayerischen?) DJJV-JJ. Die Darbietung war in meinen Augen einfach nur schlimm, aber ich wurde es besseren belehrt: Es war unfassbar grandios, geradezu genial und so wie so und überhaupt.

    Erinnerte mich an eine Dan-Prüfung die ich als Zuschauer mit verfolgte. Da stach sich eine Dame bei der Messerabwehr und -Entwaffnung fast selbst ein Auge aus, als sie das Messer mit der Spitze zu ihrem Gesicht entwaffnete. Alle waren schockiert bis amüsiert und dachten, das wars jetzt, zumal sie das mehrfach hinbekam. Aber nein... alles spitz... äh spitze. Eigentlich hätte ich mich nicht wundern dürfen. Bei den Vorkenntnissen (!) bekam die Lady ja auch einen Schulterzug (Seoi-Otoshi) nicht hin und anstatt die Prüfung zu beenden, weil man eine Grüngurttechnik offenbar weder kannte noch kann, durfte sie in die Nebenhalle zum üben...

  8. #53
    th.giese Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Dann differenziert dies sich offenbar nach Bundesland - wäre ja nicht das erste mal. In Bayern werden nur "klassischen" Kodokan-Kata ((Kodokan Goshin Jutsu, Kime No Kata, Ju No Kata, Itsutsu No Kata und Koshiki No Kata) zugelassen oder eigene Kata-Interpretationen, allerdings wie von dir genannt, mit einer Vorgabe an Techniken. Karate-Kata wurden meiner Kenntnis nach noch nicht zugelassen und ich habe einige Dan-Prüfungen mit verfolgt oder aktiv teilgenommen - z.b. als Kata-Partner.
    Das Bayern in vielen Dingen eigene Wege geht ist ein offenes Geheimnis. Alleine das Wort "zulassen" ist eigentlich schon ein NoGo. Verbindlich ist nun einmal die Prüfungsordnung des DJJV. Und dort ist an keiner Stelle geschrieben welcher Art die traditionelle Kata sein soll/muss. Es wird nur unterschieden zwischen traditioneller Kata und freier Darstellung. Wobei bei der freien Darstellung die Vorgabe ist, dass mind. 20 Technikkombinationen oder komplexe Verteidigungshandlungen beinhaltet sein sollen. Irgendwo im Text wird auch noch erwähnt, dass die traditionelle Kata mit Selbstverteidigungscharakter sein soll, was auch immer das heißen mag. Bei den Beschreibungen der Prinzipien steht weiter: "Die Darstellung stellt in exemplarischer Weise die persönlichen Schwerpunkte und besonderen Kenntnisse bzw. Fähigkeiten des Prüflings heraus"
    Theoretisch müsste daher auch eine traditionelle Karate Kata die Bedingungen erfüllen, insbesondere dann, wenn anschließend noch eine Bunkaiform mit Partner gezeigt wird.
    Legst Du Dich im Vorfeld schon mit der Prüfungskommission an......

    Ich habe letztes Jahr auf dem Bayernseminar zwei Einheiten zur Kodokan Goshin Jutsu gemacht. In der Gruppe war auch ein jemand der kurz vor seiner Danprüfung stand. Während das Trainings hat sich dann herausgestellt, dass es selbst in Bayern noch einmal unterschiedliche Interpretationen dieser Kata gibt. Florian Seidl, der die Einheiten geleitet hatte, demonstrierte die Kata, in dem er sich normal bewegt hat beim Gehen. Die Beiden kurz vor der Prüfung mussten sich die schlurfende Gangart aneignen.

    Ich finde es jedenfalls bedenklich, dass Bayern solche eigene Wege beschreitet. Der JJVB war in der letzten Diskussion, das Prüfungsprogramm zu entrümpeln, federführend. Die Mehrheit im Bundesverband sprach sich allerdings dafür aus, alles so zu lassen wie es ist. Und trotzdem geht Bayern seinen Weg weiter, was insbesondere deshalb bedenklich ist, weil der bayrische Vizepräsident Breitensport der Präsident des Deutschen Ju-Jutsu Verbandes ist.

  9. #54
    th.giese Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Mardl Beitrag anzeigen
    Erinnerte mich an eine Dan-Prüfung die ich als Zuschauer mit verfolgte. Da stach sich eine Dame bei der Messerabwehr und -Entwaffnung fast selbst ein Auge aus, als sie das Messer mit der Spitze zu ihrem Gesicht entwaffnete. Alle waren schockiert bis amüsiert und dachten, das wars jetzt, zumal sie das mehrfach hinbekam. Aber nein... alles spitz... äh spitze. Eigentlich hätte ich mich nicht wundern dürfen. Bei den Vorkenntnissen (!) bekam die Lady ja auch einen Schulterzug (Seoi-Otoshi) nicht hin und anstatt die Prüfung zu beenden, weil man eine Grüngurttechnik offenbar weder kannte noch kann, durfte sie in die Nebenhalle zum üben...
    Was man dann nun als Vorkenntnisse bezeichnet! Im Ju-Jutsu Programm vor dem Jahr 2000 gabe es das Fach "Vorkenntnisse" ab dem Orangegurt! Dort wurden stichprobenartig die Inhalte alle davor angesiedelten Graduierungen abgeprüft. Hast Du dort schon keine ausreichende Punktzahl erreicht war die Prüfung zu Ende noch bevor sie richtig begonnen hat! Der Prüfling war aber mehr oder weniger gezwungen sich immer wieder mit allen Inhalten aus einander zu setzen. Das was Du oben beschreibst, dass ein angehender Dan-Grad keinen Schulterzug beherrscht ist der "Tatsache" geschuldet wie heute trainiert wird. Was heute im Dan-Programm an "Vorkenntnissen" gefordert wird ist ein Witz! Das nicht beherrschen eines Schulterzugs führt nur zu einer schlechten Unterbewertung im Fach Wurftechniken. Es interessiert auch nicht, dass ein Dan-Anwärter den Unterschied zwischen gleichseitigem und ungleichseitigem Fauststoß nicht kennt, vom Kettenfauststoß erst gar nicht geredet. Die Offenheit und die Vielzahl der Wahlmöglichkeiten im heutigen Prüfungsprogramm ist Fluch und Segen zu gleich.

  10. #55
    A.Riko Gast

    Standard

    Wenn so manche nur den Unterschied von Fausttechniken nicht wüssten aber nein selbst Hüfteindrehen ist unbekannt und die zweite Hand braucht man nicht. Leiter werden von manchen Techniken nur nachgemacht und um Prinzipen kümmert man sich nicht. Da werden die Prüfungsprogramme abgearbeitet Kombination auswendig gelernt ohne Sinn und Verstand, und wenn eine Kombi nicht funktioniert dann gibt es keine Zweifel "nein" dann ist es der Partner der sich nicht richtig verhaltet. Ich habe das Gefühl dass sich manche mit den Einzel Techniken nicht auseinander setzen.

  11. #56
    th.giese Gast

    Standard

    Zitat Zitat von A.Riko Beitrag anzeigen
    Wenn so manche nur den Unterschied von Fausttechniken nicht wüssten aber nein selbst Hüfteindrehen ist unbekannt und die zweite Hand braucht man nicht. Leiter werden von manchen Techniken nur nachgemacht und um Prinzipen kümmert man sich nicht. Da werden die Prüfungsprogramme abgearbeitet Kombination auswendig gelernt ohne Sinn und Verstand, und wenn eine Kombi nicht funktioniert dann gibt es keine Zweifel "nein" dann ist es der Partner der sich nicht richtig verhaltet. Ich habe das Gefühl dass sich manche mit den Einzel Techniken nicht auseinander setzen.
    Kommentare wie dieser lassen mich spontan den "Like-Button" suchen. Volle Zustimung!
    Es ist erschreckend, wie viele JJ-Ka ein JJ 1x1 besitzen und sich bei der Lehreinweisung die Flipcharts abfotografieren, worauf die Prinzipien der Technikgruppen und Prüfungsaufgaben befinden.......
    Die Imitation von Bewegungen, ohne das Prinzip dahinter zu verstehen, macht vor den Basistechniken leider nicht halt. Bei der Waffenabwehr ist das fast noch schlimmer!
    Aber ich glaube langsam wirds off topic hier.
    Geändert von th.giese (17-04-2017 um 10:33 Uhr)

Seite 4 von 4 ErsteErste ... 234

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Vom JU JUTSU zum KARATE
    Von SEFREDI im Forum Ju-Jutsu
    Antworten: 32
    Letzter Beitrag: 27-11-2012, 11:39
  2. Ju-Jutsu oder Karate
    Von M&M. im Forum Ju-Jutsu
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 28-11-2009, 01:30
  3. Ju Jutsu und Karate
    Von Chewie Louis 22 im Forum Ju-Jutsu
    Antworten: 75
    Letzter Beitrag: 03-11-2009, 10:40
  4. Karate und Ju-Jutsu
    Von IM Gerd im Forum Ju-Jutsu
    Antworten: 17
    Letzter Beitrag: 25-02-2008, 10:30
  5. Karate und Ju-jutsu???
    Von Kyuubi im Forum Karate, Kobudō
    Antworten: 14
    Letzter Beitrag: 12-11-2006, 14:09

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •