Das zurückziehen der nicht schlagenden Hand beschleunigt die schlagende Hand?
Genau.
Der Impuls der schlagenden Hand wird durch das Zurückziehen der nicht schlagenden Hand gegeben.
Es verhält sich ähnlich, wie beim Beschleunigen auf der Autobahn.
Beschleunigst Du im 5. Gang dauert es länger, als wenn Du in den 4. Gang runterschaltest und Gas gibst.
HIKITE
Auf einigen englischsprachigen Seiten wird näher auf das Prinzip eingegangen.
Dem muss ich heftig widersprechen.
Das Hikite beschleunigt gar nichts. Und schon gar nicht wenn man die Faust bis zum Körper zieht. Natürlich lässt man die Schulter nicht "stehen". Schlagen sollte schließlich nie steif sein.
Aber dieses beschleunigen dass viele von Gefühl her kennen, hat nichts mit dem Arm zu tun. Dann eher noch mit der Schulter.
Das Hikite irgendwas beschleunigt ist mMn. ein altes Karate Klischee.
Hikite beschleunigt nur dann was, wenn du den Gegner zu dir ziehst.
hat dein zurückziehender Arm ein Eigengewicht? wenn ja , dann kann er auch ,aufgrund seiner Masseträgheit, an der Beschleunigung der Gegenseite mitarbeiten. man zieht sich quasi an ihm vorbei nach vorn.
nimm einfach mal eine 1-2 kg KH in die zurückziehende Hand dabei, dann spürt man den Effekt sehr gut und kann so benutzte Ansteuerung präziser ausbauen.
je lockerer man arbeitet um so spürbarer .
Der Impuls dabei ist aber in der Schulter. Die muss etwas mitgehen. Die Hikite Hand ist dabei nichts anderes als eine Hilfe diese Bewegung durchzuführen.
Ein Einarmiger mit nur einem Schulterstumpf auf einer Seite kann genausohart schlagen sie ein gesunder Mensch.
Gegengewicht spielt in dem Fall nur eine Rolle beim Gleichgewicht des Schlages. Aber Mann kann eben auch schlagen ohne unkontrolliert das Gleichgewicht zu verlieren.
der Impuls wird wenn man es genau betrachtet und wie ich arbeite ^^) mit der Handrotation eingeleitet
ich glaube du vergisst da die Rolle der Rotation der Hände zueinander und damit der Auf und Abbewegung der gegenüberliegenden Ellenbogen plus Rotation im Schultergürtel. wie ein waagerecht gelegtes Lenkrad das bewegt wird.
was übrigens ein gutes Training (das Lenkrad) dafür darstellt. z.b. eine 200-300l fassende mit Wasser gefüllte Tonne im Kiba Dachi mit eben dieser Rotation drehen. Fokus hat dabei das Aufklappen des Beckens.
es ist diese Bewegung (eine völlig natürliche) welche eigentlich abgerufen wird und damit auch ihre Ansteuerung.
fehlt ein Part , z. B. Arm, wird auch ein Teil der Beschleunigung fehlen.
daß man am Endpunkt trotzdem mit großer Härte auftreffen kann, da geh ich mit.
geschieht ja in allen Systemen/Mechaniken wo mit gleichzeitiger Vorwärtsbewegung geabeitet wird.
Ok. Das will ich persönlich sehen. Und erzähle mir nicht wieder, von dir könne man nichts lernen.
Eine Erklärung, Demonstration sowie den Praxistest in einem Clip hätte ich gerne. ^^
So, mal wieder was neues zu diesem Thema.
Schlagkraft interessiert mich nur noch in Kampfstellung, im Kihon zum Luftlöcher schlagen brauch ich das nicht, daher habe ich mein Training entspprechend angepasst und trainiere hauptsächlich aus meiner Lockeren Kampfstellung die ich auch im Kumite verwende.
Ich habe meine Kisame Tzuki umgestellt, so dass die Hüftbewegung zusammen mit dem Schlag endet. Da die Hüfte schneller ist muss der Arm beginnen, das fühlt sich gerade noch etwas seltsam an, als hätte ich die Hüfte vergessen. Die Hüftbewegung startet später mit voller Geschwindigkeit und endet gleichzeitig mit der Armbewegung.
Dadurch Telegraphiere ich deutlich weniger und die Schläge sind auch härter geworden.
Etwas Probleme macht mir der Gyaku Tzuki, wenn ich den so schlage geht mir Kraft verloren. Schlage ich vergleichsweise mit der Hüfte zuerst und Katapultiere die Faust nach vorne werden die Schläge deutlich härter. Der späte Hüfteinsatz Funktioniert ja auch beim Kisame Tzuki ohne Schlagkraft zu opfern, also sollte es auch hier funktionieren. Mein Ziel ist es das Telegraphieren mit dem frühen Hüfteinsatz abzustellen, aber etwas habe ich dabei wohl falsch gemacht.
Ich vermute es liegt daran, dass ich beim Gyaku Tzuki mit spätem Hüfteinsatz immernoch ziemlich verkrampft bin, kann das den Schlag abschwächen?
wenn nicht müsste ich mich nochmal nach weiteren Fehlerquellen umsehen, aber da entdecke ich gerade nichts.
Zuerst immer sicherer Stand - dann Hüfte - dann Schlag. Ansonsten verliert man leicht das Gleichgewicht.
Was Du falsch machst ist die Geschwindigkeit ! Du übst es wahrscheinlich in einem Schlag möglichst schnell - so kann aber Dein Gehirn das nicht korrekt abspeichern.
Du musst Schritt für Schritt langsam wie in Zeitlupe den Schlag "lernen", damit Dein Gehirn genug Zeit hat die Muskelbewegungen zu speichern. Klingt komisch ist aber effektiv. Mach die Bewegung ganz langsam vor dem Spiegel sodass sie sich "richtig" anfühlt.
Das wiederholst Du dutzende male bevor Du schneller wirst.
Du wirst feststellen dass Du - nach 50x "Zeitlupe" die Technik sich dann "schnell" plötzlich wesentlich richtiger anfühlt.
Langsamkeit ist das Geheimnis um Techniken korrekt zu erlernen und im Gehirn abzuspeichern.
Später - wenn Du den "Reflex" abrufst sind die korrekten Bewegungen im Gehirn gespeichert - es kann also nur richtig ausgeführt werden!
Wichtig beim Tzuki ist aber auch die zurückgehende Hand !
Um die nach vorn gehende Hand zu beschleunigen mach mal diesen Versuch:
Normaler Tzuki - konzentriere Dich darauf, die Hand von der Hüfte 10x so schnell wie möglich nach vorne zu stossen.
Anschliessend wieder normaler Tzuki - nur diesmal konzentriere Dich darauf, die zurückgehende Hand so schnell wie möglich zur Hüfte zu bekommen.
Du wirst merken dass letzteres auch die nach vorn gehende Hand deutlich schneller macht !
Geändert von PhilExpat (19-11-2017 um 01:32 Uhr)
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