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Thema: Der Beginn der jap. Kampfkunst in Deutschland !!!

  1. #91
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @sukoshi:


    dann wird es ja sicher ein leichtes sein, endlich hieb- und stichfest zu belegen, daß rahn erstens tatsächlich higashis schüler war und das nicht nur behauptet hat, und zweitens daß rahn und higashi tatsächlich miteinander trainiert haben (und zwar mehr als nur einmal).
    drittens wird es dann sicher auch möglich sein, rahns behauptung zu verifizieren, er habe schon als kind mit den kindern der japanischen geschäftsfreunde seines vaters "jiu jitsu" trainiert.
    viertens wird es dann wohl möglich sein, direkte schüler rahns aufzutreiben, die irgendwo in der zeit von 1906-1912 erwähnen, daß ein japaner namens katsukuma higashi das training geleitet oder wenigstens ab und zu überwacht und korrigiert oder das eine oder andere seminar gegeben hat.


    ich bin auf diese belege und deren quellen schon sehr gespannt!
    Eins vorweg, ich kann nur das belegen was Rahn tatsächlich geschrieben hat, ich kann jedoch nicht belegen was Rahn nicht geschrieben hat.

  2. #92
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    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Warum bin ich ob dieser Erkenntnis nach dem Eingangsposting jetzt nicht übermäßig überrascht?
    Hallo Little Green Dragon,
    ich verstehe dich nicht. Kannst du mir das bitte erklären?

    Gruss
    Sukoshi

  3. #93
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @sukoshi:

    joe svinth bezog sich übrigens im (leider untergangenen und unter weglassen/löschen sehr vieler threads neu aufgelegten) amerikanischen judoforum NICHT auf herbert velte (ich kannte herbert velte einigermaßen, und seinen ko-autor klaus-dieter matschke kenne ich ebenfalls persönlich; letzterer hat meiner kenntnis nach nichts mit veltes büchern zu tun sondern hat lediglich aus eitelkeit dafür gesorgt, daß sein name mit auf's cover kam).

    joe svinth hatte seine quellen genannt, ich hab de irgendwo kopiert, finde die aber gerade nicht. herbert velte war definitiv NICHT dabei (hätte mich angesichts der schwarten, die velte geschrieben hat, ehrlich gesagt auch gewundert!).

    Kannst du mir Svinth seine Quelle bitte heraussuchen.

    Gruss
    Sukoshi

  4. #94
    Gast Gast

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    @sukoshi:

    Eins vorweg, ich kann nur das belegen was Rahn tatsächlich geschrieben hat, ich kann jedoch nicht belegen was Rahn nicht geschrieben hat.
    ich beziehe mich auf das, was rahn geschrieben hat, und zwar in verschiedenen büchern.

    erstens: er HAT geschrieben, er habe (als kind) mit den kindern der japanischen geschäftsfreunde seines vaters "jiu jitsu" trainiert. (ich kanns gerne zitieren).
    belege für ein solches training gibt es nicht - deinen worten entnehme ich, daß du diese aussage rahns nun doch belegen kannst?
    da würde mich die quelle interessieren ...
    wäre mir aber neu, wenn man diese aussage rahns beweisen könnte - so viel zum thema "er hat immer die wahrheit geschrieben!"

    zweitens: er HAT erklärt, von katsukuma higashi "jiu jitsu" gelernt zu haben. (ich kanns gerne zitieren).
    wäre mir neu, wenn sich das hieb- und stichfest beweisen ließe. wir haben dafür bisher, soweit mir bekannt, nur rahns eigene aussage.
    deinen worten entnehme ich, daß du diese aussage rahns nun doch belegen kannst?
    auch da interessiert mich natürlich die quelle.


    drittens: ich würde gern mal eindeutige beweise dafür sehen, daß rahn und higashi jemals zusammen trainiert haben. gut, DAS hat rahn nie wörtlich irgendwo geschrieben, ABER seine behauptung, der schüler katsukuma higashis zu sein, impliziert ein gemeinsames training, denn wie sollte rahn sonst von higashi "jiu jitsu" gelernt haben?

    viertens: rahns behauptung, er habe von katsukuma higashi "jiu jitsu" gelernt, wäre glaubwürdiger, wenn in der zeit von 1906 bis etwa 1912 (von mir aus auch bis 1920) irgend jemand, der nachweislich regelmäßig bei rahn trainierte, den namen katsukuma higashi erwähnt hätte.
    ich finde aber nichts dergleichen.
    falls es solche schriftstücke gibt, wäre ich für deren publizierung dankbar.

    rahns glaubwürdigkeit steht und fällt mit seinem kontakt zu higashi.
    GAB es diesen kontakt, und ist er nachweisbar (und zwar durch mehr als nur schlußfolgerungen oder spekulationen oder rahns eigene behauptungen), muß man rahn deutlich ernster nehmen, als ich das bisher getan habe.
    ist dieser kontakt aber auf eine einmalige begegnung beschränkt, die noch dazu nicht belegt werden kann ... nun ja.

    ist dieser kontakt rahns zu higashi NICHT der kontakt eines schülers zu seinem KK-lehrer, hat sich rahns glaubwürdigkeit in den orkus verabschiedet.
    mit "kontakt eines schülers zu seinem KK-lehrer" meine ich ganz präzise ein mindestens mehrmonatiges, regelmäßiges training, das deutlich öfter als einmal pro monat stattfand. alles, was nicht dazu führt, wenigstens einmal pro woche gemeinsam für mehrere stunden zu trainieren, ist kein training, welches einen schüler befähigt, die entsprechende KK zu verstehen, anwenden und unterrichten zu können.

    wie gesagt - es steht und fällt alles, was rahn betrifft, mit der beweislage zu seiner behauptung, schüler von higashi gewesen zu sein.
    und rahns EIGENE behauptung möchte ich dann doch nicht als beweis ihrer selbst verstanden wissen.


    was andere kk-lehrer in deutschland angeht, so denke ich, daß dazu schon viel interessantes geschrieben wurde.
    wirklich überraschungen erwarte ich da nicht.


    ps: ich finde derzeit die quellen, die svinth angegeben hatte, nicht wieder und habe auch keine lust auf eine ausgedehnte suche. keine ahnung, wo ich das abgespeichert hatte. falls ich es wiederfinde, lasse ich es dir zukommen.
    Geändert von Gast (23-01-2018 um 00:19 Uhr)

  5. #95
    Wong F. Gast

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    Zitat Zitat von Sukoshi Beitrag anzeigen
    Meine gefunden Kenntnisse geben jetzt jedoch an,
    Was du gefunden hast, sind erstmal Informationen. Hoffentlich. Wird sich rausstellen, ob daraus Kenntnisse werden.

    PPS. Wann geht es jetzt zum Chinesen???
    Hahaaa. Schlauberger. Erst mit neuem Zeug um die Ecke kommen (nehm ich zumindest an, nach öberflächlicher Sichtung), und dann mein Angebot Stand gestern einfordern. Aber wenn ich rambat richtig verstehe ist der revolutionäre Durchbruch noch nicht so recht erkennbar, oder?

  6. #96
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    Kurz:
    Einige Kodokan Vertreter wurden in den Anfangsjahrzehnten um Judo zu promoten,etablieren,bekanntzumachen etc. in einige Länder entsand wie bekannt ist.
    Bsp.
    Between 1912 and 1952, when the International Judo Federation was founded, several Japanese experts immigrated to other continents, spreading Judo teachings. Sensei Gunji Koizumi, 7th Dan, went to Great Britain in 1918, founding the London Budokwai. Mikinosuke Kawaishi, 7th Dan, one of the world's foremost experts on Judo kata, went to France in 1922. Sensei Sumiyuki Kotani, 8th Dan in 1952, trained the first team of American Air Force Judokas at the Kodokan. That team became the seed of what is now the United States Judo Association. After traveling with a troupe which fought in various countries in Europe and the Americas, Esai Maeda Koma arrived in Brazil in 1915, and settled in Belem do Para the next year, where he met a man named Gastao Gracie.
    -Judoinfo.com,

    Leute aus dem Westen die in Japan Judo ausgeübt haben:
    https://books.google.de/books?id=L13...%20Dan&f=false
    etc.

    Man sollte zwischen Demonstrationen,Herausforderungen,Shows unterscheiden und der langjährigen Lehrtätigkeit vor Ort.(siehe z.B. Budokwai in London)

    Da stellt sich die Frage, wie lange hat der Rahn von wem,was... gelernt?

    Von Higashi oder jemand anderem?

    Leider konnte das bisher aus dem Rahn Lager nicht eindeutig geklärt werden.

    Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
    Den Vorhang zu und alle Fragen offen.
    Geändert von Huangshan (23-01-2018 um 08:13 Uhr)

  7. #97
    Gast Gast

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    @huangshan:
    Da stellt sich die Frage, wie lange hat der Rhan vom wem,was... gelernt?
    das ist eine der wichtigsten, wenn nicht sogar DIE wichtigste frage, die man so exakt wie möglich beantworten muß, wenn man rahn tatsächlich die zentrale rolle bei der verbreitung japanischer KK in deutschland zuweisen will.

    mal ganz abgesehen von der frage, OB rahn und higashi jemals wirklich miteinander trainiert haben ... es ist ja noch nicht einmal geklärt, WAS katsukuma higashi überaupt unterrichtet hat.
    es ist NICHT geklärt, welcher schule er angehörte und welchen rang er innerhalb dieser schule bekleidete. wie war er qualifiziert?
    gehörte er einer koryu an? welcher? welchen rang hatte er? menkyo kaiden dürfte es nicht gewesen sein, das wäre bekannt und belegt.
    aber ein rang unterhalb des menkyo ... was, wenn er gerade mal mokuroku als rang für sich reklamieren konnte?
    dann wäre er im übertragenen sinne so etwas wie ein orangegurt / grüngurt im judo (um es mal etwas unzulässig zu vereinfachen).
    und ob man als orangegurt / grüngurt wirklich schon qualifiziert ist, zu unterrichten, möchte ich dann doch stark bezweifeln.
    die weitergabe des technischen wissens in den koryu beruhte auf okuden, also auf der mündlichen weitergabe von lehrinhalten, die man UNTERHALB einer bestimmten stufe nicht erklärt bekam.
    wenn higashi - was ich befürchte, was aber spekulation ist - die stufe menkyo, ob nun shoden menkyo oder gar okuden menkyo NICHT erreicht haben sollte, ist das wissen, das er weitergegeben haben kann, nur als äußerst marginal zu bezeichnen.
    er scheint also maximal über einige wenige grundkenntnisse des jûjutsu irgend einer koryu verfügt zu haben.
    bißchen dürftig, oder?
    aber dazu könenn die hier im forum anwesenden vertreter der koryu sicher ausführlicher referieren.

    judoka jedenfalls, soviel scheint festzustehen, war higashi nicht.
    es gibt auch keine wirklichen belege dafür (außer higashis eigener behauptung), daß er der tsutsumi hozan ryu angehörte.
    wir wissen im grunde nichts über ihn und seine kk-kenntnisse.
    es läßt sich bisher nichts belegen.

    so sehr ich es auch begrüßen würde, wenn da endlich licht ins dunkel käme, so sehr lehne ich spekulationen ab.
    belege aus zitierfähigen quellen sind das mindeste, was ich erwarte - und zwar ohne interpretation, einfach nur die schmucklosen, belegbaren fakten.
    Geändert von Gast (23-01-2018 um 00:38 Uhr)

  8. #98
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    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    ...
    es ist NICHT geklärt, welcher schule er angehörte und welchen rang er innerhalb dieser schule bekleidete. wie war er qualifiziert?
    gehörte er einer koryu an? welcher? welchen rang hatte er? menkyo kaiden dürfte es nicht gewesen sein, das wäre bekannt und belegt.
    aber ein rang unterhalb des menkyo ... was, wenn er gerade mal mokuroku als rang für sich reklamieren konnte?
    dann wäre er im übertragenen sinne so etwas wie ein orangegurt / grüngurt im judo (um es mal etwas unzulässig zu vereinfachen).
    und ob man als orangegurt / grüngurt wirklich schon qualifiziert ist, zu unterrichten, möchte ich dann doch stark bezweifeln.
    die weitergabe des technischen wissens in den koryu beruhte auf okuden, also auf der mündlichen weitergabe von lehrinhalten, die man UNTERHALB einer bestimmten stufe nicht erklärt bekam.
    wenn higashi - was ich befürchte, was aber spekulation ist - die stufe menkyo, ob nun shoden menkyo oder gar okuden menkyo NICHT erreicht haben sollte, ist das wissen, das er weitergegeben haben kann, nur als äußerst marginal zu bezeichnen.
    er scheint also maximal über einige wenige grundkenntnisse des jûjutsu irgend einer koryu verfügt zu haben.
    bißchen dürftig, oder?
    aber dazu könenn die hier im forum anwesenden vertreter der koryu sicher ausführlicher referieren.

    judoka jedenfalls, soviel scheint festzustehen, war higashi nicht.
    es gibt auch keine wirklichen belege dafür (außer higashis eigener behauptung), daß er der tsutsumi hozan ryu angehörte.
    wir wissen im grunde nichts über ihn und seine kk-kenntnisse. es läßt sich bisher nichts belegen.

    so sehr ich es auch begrüßen würde, wenn da endlich licht ins dunkel käme, so sehr lehne ich spekulationen ab.
    belege aus zitierfähigen quellen sind das mindeste, was ich erwarte - und zwar ohne interpretation, einfach nur die schmucklosen, belegbaren fakten.
    Wie nun verschiedene Ryûha ihre Lehrstufen benennen, bzw. die entsprechenden Makimono, ist unerheblich. Zumal alle Schulen völlig individuelle Systeme dazu hatten und haben. Daher ist ein direkter Vergleich von Ryûha-Lehrlizenzen mit dem modernen Dani-System fast immer zum Scheitern verurteilt. Aber Rambat hat selbst geschrieben, dass es sich dabei um eine grobe Vereinfachung handelt. Es kann zumindest eine Andeutung sein, wie sich das Können und Wissen wohl dargestellt hat.

    War Rahn nun ein Mitglied einer Ryûha? Ich glaube, dies kann man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verneinen. Die Gründe dazu habe ich schon weiter oben gelistet.
    Was mich aber noch sehr interessieren würde in diesem Zusammenhang: Wie gross waren eigentlich Rahns Fähigkeiten mit Waffen? Wie bekannt sein dürfte, gab es nie reine waffenlose Ryûha im vormodernen Japan. Ausnahmslos jede Jûjutsu-Ryûha hatte auch Waffenteile (und nicht nur, wie man sich gegen Waffen waffenlos verteidigt). Falls nun Rahn ein legitimer Schüler eines japanischen Shihan einer klassischen Schule war, müsste er auch über entsprechende Fähigkeiten mit Schwert, Bo, Yari und evtl. Naginata verfügt haben. Gibt es dazu Belege bzw. Videos?
    Geändert von ryoma (23-01-2018 um 11:14 Uhr)
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  9. #99
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    ryoma :

    Da dir als Schweizer der Mann ja nicht so bekannt ist, hier mal ein kurzer Einblick;

    Altes Video von 1920:
    https://dissolve.com/video/Erich-Rah...01-D378-32-095


    Ufa Wochenschau:
    Meister der 1000 Griffe: siehe
    0:05:52.02
    https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/584207

    Rahn hat auch mehrere Bücher zum Thema verfasst, siehe Web.

    - Jiu-Jitsu - Die unsichtbare Waffe 1926 Erich Rahn Verlag Guido Hackebeil, Berlin
    -Jiu-Jitsu, Judo 1951 Erich Rahn Friedrich M. Hörhold Verlag K.G. Hildesheim
    -Ich lerne Jiu-Jitsu 1953 Erich Rahn Fackelverlag
    -Ich wehre mich ohne Waffen 1953 Erich Rahn Fackelverlag
    -Fernkurs der Waffenlose Selbstverteidigung | 24 Lehrbriefe Erich Rahn
    -Neue Kniffe und Griffe im Jiu-Jitsu / Judo Erich Rahn Falken - Verlag Erich Sicker, Wiesbaden
    PS: Einige Bücher kann man z.B. in Uni Biblotheken einsehen.
    Geändert von Huangshan (23-01-2018 um 12:14 Uhr)

  10. #100
    Wong F. Gast

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    Zitat Zitat von Sukoshi Beitrag anzeigen
    Eins vorweg, ich kann nur das belegen was Rahn tatsächlich geschrieben hat, ich kann jedoch nicht belegen was Rahn nicht geschrieben hat.
    Vorneweg? Der ganze Beitrag ist doch "vorneweg". Und es kann nicht darum gehen, zu belegen, was Rahn geschrieben hat. Das kann ja jeder lesen. Es kann nur darum gehen, den Wahrheitsgehalt des von ihm geschriebenen abzuklopfen.

  11. #101
    Gast Gast

    Standard

    @huangshan:

    ich hab von rahns können nie viel gehalten.
    der von dir verlinkte filmausschnitt bestärkt mich noch einmal in dieser einstellung, auch wenn ich dieses material schon kannte.

    der film scheint von 1920 zu stammen.
    wenn wir davon ausgehen, daß rahn seine schule 1906 eröffnete, hatte er zum zeitpunkt der dreharbeiten mindestens 14 jahre erfahrung.
    DAFÜR sind seine techniken erstaunlich miserabel.

    fallschule scheint bei rahn auch kein thema gewesen zu sein, denn sein wurfpartner fällt derartig grottig, daß es mich graust.

    ich möchte aber nochmal auf rahn selbst zurückkommen und auf eien punkt, der häufig übersehen wird:
    WENN rahn jemals bei und mit higashi trainiert haben sollte (was sehr strittig bis unwahrscheinlich ist), dann muß das doch auf jeden fall VOR der eröffnung von rahns schule gewesen sein, oder?
    rahn eröffnete seine schule im februar 1906 (andere quellen wie herbert velte, den ich allerdings nicht als zitierfähige quelle einstufe, geben den juni 1906 als eröffnungsdatum an).
    folglich MUSS rahn, wenn er von higashi "jiu jitsu" gelernt haben will, dies VOR dem februar 1906 getan haben.
    da bleibt icht sehr viel zeitlicher spielraum, denn higashi kam ende 1905 nach deutschland.
    man kann nun eruieren, wann higashi im zirkus schumann in berlin auftrat, wo rahn ihn nach eigenen angaben zum ersten mal sah ... das ließe sich ja wahrscheinlich noch herausfinden.
    ich prognostiziere, daß das ergebnis viele rahn-fans nicht glücklich machen wird.
    angenommen, rahn sah higashi im oktober/november 1905 im zirkus schumann, dann bleiben bis zur eröffnung von rahns eigener schule am 21. februar 1906 gerade mal vier monate.
    ich persönlich bezweifle ganz, ganz stark, daß man innerhalb von nur vier monaten eine kampfkunst so weit erlernen kann, daß man sie selbst erfolgreich anwenden und sogar andere darin erfolgreich unterrichten kann.

    nehmen wir an, daß rahn seinen angeblichen lehrer higashi erst im dezember 1905 im zirkus schumann sah, wird es noch absurder ...

    zu higashis qualifikation bzw. zum fehlenden nachweis derselben hatte ich mich ja schon geäußert.

    ich wäre wirklich sehr erstaunt, wenn sich plötzlich neue informationen ergeben sollten, die dieses bisher gezeichnete bild von rahn und higashi grudlegend ändern würden.
    ich kann da nicht recht dran glauben ...

  12. #102
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    Zitat Zitat von Huangshan Beitrag anzeigen
    ryoma :

    Da dir als Schweizer der Mann ja nicht so bekannt ist, hier mal ein kurzer Einblick;

    Altes Video von 1920:
    https://dissolve.com/video/Erich-Rah...01-D378-32-095


    Ufa Wochenschau:
    Meister der 1000 Griffe: siehe
    0:05:52.02
    https://www.filmothek.bundesarchiv.de/video/584207

    Rahn hat auch mehrere Bücher zum Thema verfasst, siehe Web.



    PS: Einige Bücher kann man z.B. in Uni Biblotheken einsehen.
    Keine Sorge, ich kenne den Mann und die diversen Claims und auch Videos dank Rambat schon seit vielen Jahren.
    Allerdings gehen zumindest die beiden Videos nicht darauf ein, ob und welche Erfahrung Rahn mit den typischen Waffen hatte. Das war ja meine Frage, welche sich mir einfach stellt, wenn man behaupten will, Rahn hätte je irgendwelche tieferen Verbindungen mit einer klassischen Ryûha gehabt.
    Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
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  13. #103
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    ryoma:

    Ok , wusste nicht das der Meister der 1000 Griffe Dir bekannt ist.

    In seinen Büchern usw. sieht man die üblichen Abwehren gegen Pistole,Messer,Stöcke etc. .


    (Jiu-Jitsu - die unsichtbare Waffe, mit einem Geleitwort von Oberst Ernst Röhm (SA), 1932)

    Keine jap. Koryu Bujutsu,Ju Jutsu.... Waffenmethoden.

    Diese Frage kann sicherlich Sukoshi noch tiefgehender beantworten.
    Geändert von Huangshan (23-01-2018 um 14:38 Uhr)

  14. #104
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    Hallo zusammen,

    ich hab mir mal zwei meiner Aussagen heraus gesucht:
    Es ist zu bemerken, dass seit ca. 1906 in Deutschland jap. Kampfkunst geübt wird. Zuerst Goshinjutsu, gepaart mit Randori-Techniken - bekannt als "Jiu-Jitsu". Ab 1928 kam über zwei Wege das Kôdôkan Jûdô nach Deutschland. usw. usf.
    Da es sich bei diesem Beitrag um meinen Eingangspost handelte, kann man gut nachlesen was ich damals bereits letztes Jahr geschrieben habe. Nichts Koryū ... ich schrieb nur, dass Higashi Katsukuma aus einer Koryū gekommen ist ! Warum das? Weil er nachweisslich nicht dem Kōdōkan unter Kanō Jigorō angehörte - dank Bittmann haben wir dazu auch Kanō‘s-Aussage zu dem Buch „Das Kano Jiu-Jitsu“... welche andere Ryūha wurde nach der Meiji-Restauration gegründet ??? Mir ist neben dem Kōdōkan Jūdō keine Bekannt die Higashi bis 1900 hätte lernen können.

    Das Kōdōkan Jūdō bekanntlich wurde aus zwei Koryū‘s begründet:
    1. Tenjin shin‘yō-ryū 天神真楊流 - Kanō hatte in dieser Schule insgesamt drei Lehrer
    - Fukuda Hachinosuke
    - Iso Masatomo
    - Inoue Keitarō
    2. Kitō-ryū 起倒流 - In dieser Schule hatte Kanō das Menkyo Kaiden 免許皆伝 (Einweihung in das Geheimnis einer Lehre).

    Beide Schulen waren sogenannte sōgō Bujutsu 総合武術, sprich komplette Kampfsysteme - bestehend aus bewaffneten und unbewaffneten Kampf. Wie ryōma bereits schrieb, gingen bei vielen Koryū‘s einige Sachen verloren. Sowie auch beim Kōdōkan... ??? Wie sah es bei den anderen Schulen aus??? Higashi wird weitedgehend mit zwei Schulen in Verbindung gebracht:
    1. Shiten-ryū 四天流
    2. Tsutsumi Hōzan-ryū 堤寶山流

    Ob und wie lange er trainiert hat werde ich versuchen zu beantworten

    die Schule des „Tsutsumi Hōzan-ryū 堤寶山流“ ... ist und bleibt für die deutsch/japanische Kampfkunstgeschichte von großen Interesse.
    ich schrieb, dass die Tsutsumi Hōzan-ryū von interesse ist... nicht mehr und nicht weniger.

    Higashi schrieb im April 1906 ein Buch „unverfälschtes“ Buch in Berlin - im perfekten Deutsch. Dort schrieb er, dass es ein Kyū/Dan-System gibt. Wieso schreibe ich „unverfälschtes“ Buch? Weil dieses Buch aus Higashi‘s eigener Feder stammt und nicht aus Werbe-Zwecken ausgebauscht wurde um die Verkaufszahl zu erhöhen - hier schrieb Higashi auch nicht so einen blödsinn wie in Hancocks-Buch „Das Kanō Jiu-Jitsu“.

    Als kleine Anmerkung über die Werbezwecke: Als Higashi anfing Vorführungen zu geben wurde versucht in künstlich hoch zu pushen... Lehrer von US-Präsident Th. Roosevelt usw. usf. - kurz gesagt man hat einfach versucht den Zirkus voll zu bekommen.

    Wenn jetzt einer im englisch-sprachigen Wikipedia schreibt:
    Tsutsumi Hōzan-ryū also appears in Europe in the 1900s. In Germany, Erich Rahn began teaching Tsutsumi Hōzan-ryū Jujutsu to the Berlin Police in 1906.[3]
    und als Quelle Svinth angegeben wird kann ich da auch nichts für... nebenbei fing Rahn erst 1910 an die Polizei in Berlin zu unterrichten.

    ———————

    Wie sollen wir uns mit der Person „Erich Rahn“ jetzt verhalten? Er war einer derwenigen Deutschen, die im Kaiserreich mit JJ angefangen sind. Es gab andere, doch es war Rahn der als einziger nachdem Ersten Weltkrieg weiter machte. In der Weimarer Republik wurden drei Schüler von Rahn Pioniere im Kōdōkan Jūdō und suchten Kontakt zu Kanō Jigorō.

    Nachdem Zweiten Weltkrieg fing Rahn um 1950 wieder mit seiner Schule an... mitte der 60er-Jahre wurden zwei seiner Schüler Pioniere fürs Tarkwondo und fürs Wadō-ryū Karate 和道流空手. Als die beiden jap. Wadō-ryū Karateka nach Deutschland gekommen sind haben sie erstmaö folgendes unterrichtet: 基本 Kihon, und danach Kihon und Kihon und Kihon. Toyama hat die jungen deutschen Karatekas ohne Pause und Wasser durch die Turnhallen gepeitscht und ihnen Kihon beigebracht... Kata, Kumite und die höheren Techniken die Ōtsuka aus dem Shindō Yōshin-ryū 神道揚心流 hat wurden nicht unterrichtet. Trotzdem wurden nachdem Besuch der beiden Japaner Toyama und Suzuki Karate-Vereine gegründet man trainierte daraufhin Wadō-ryū - obwohl man vorher fast nur Kihon gemacht hat.

    Als die beiden Pioniere fürs Wadō-ryū und Taekwondo Rahn in West-Berlin besuchten soll Erich Rahn jedesmal großes Interesse gehabt haben an diesen beiden neuen Kampfkünsten. Er wollte jedesmal etwas davon sehen. Sein interesse ann neuen Dingen war immer noch ungebrochen... hatte er doch 1921 seinen Job als Gesellschafter in einem großen Berliner Kaufhaus aufgegeben und eine tägliche Schule in Berlin zu eröffnen.

    Und ja, was Rahn damals unterrichtet hat ist heute „total“ überholt... nichts desto trotz hat er „einigen“ Deutschen die japanische Kampfkunst näher gebracht:

    Gruss
    Sukoshi
    Geändert von Sukoshi (23-01-2018 um 16:21 Uhr)

  15. #105
    Wong F. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sukoshi Beitrag anzeigen

    Als die beiden Pioniere fürs Wadō-ryū und Taekwondo Rahn in West-Berlin besuchten soll Erich Rahn jedesmal großes Interesse gehabt haben an diesen beiden neuen Kampfkünsten. Er wollte jedesmal etwas davon sehen. Sein interesse ann neuen Dingen war immer noch ungebrochen... hatte er doch 1921 seinen Job als Gesellschafter in einem großen Berliner Kaufhaus aufgegeben und eine tägliche Schule in Berlin zu eröffnen.

    Gruss
    Sukoshi
    Könnte man so erklären, dass er wohl auch um seinen Weiterbildungsbedarf gewußt hat.

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