"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
So wie trainiert wird, würde auch Boxen und Ringen nicht funktionieren:
Man macht jahrelang Einzelübungen zu Schlagmechanik und Gleichgewicht, lässt sich alle paar Monate mal auf einem Seminar eine Kombination oder gar einen Sparringsdrill zeigen (Oh, das würde aber echt wehtun, so wie das aussieht!), sammelt Bilder von Boxsäcken und Schutzausrüstung und macht dann wieder glücklich Schattenboxen und Einzelübungen.
Nicht vergessen, der neueste Schrei: Man zeigt Schattenboxen und Beinarbeit unter Stress! Also mit Wettkampfjury, die Haltungsnoten für Ästhetik vergibt! Voll krasse Kampfkunst, ey! Und wer am kompliziertesten Springseilhopse kann, kriegt den Weltmeistertitel im Preisboxen.
Ja, ich geh ja schon wieder offline.
Also zumindest für diverse Leute die ich in den CMA getroffen habe kann ich das nicht sagen. Da kommt locker ein Dutzend Leute zusammen die damit ordentlich Leute verprügeln können. Die Anzahl der Leute die das nicht kann ist allerdings viel grösser, was nicht wirklich so schlimm ist weil der Anspruch nicht mehr der ist von vor 200 Jahren. Es ist Hobby, nicht mehr. Ein Liu Yun Qiao war kein Hobbysportler, der war im Untergrund-Geheimdienst während der japanischen Besatzung als Attentäter unterwegs, und hat später die taiwanesische Präsidentengarde ausgebildet. Ma Quanxu war Offizier im chinesischen Geheimdienst und dort Ausbilder. Was war eines der wesentlichen Elemente neben Bajiquan und Co., von einem hochtraditionellen Typen ausgekuckt der mit ganz vielen alten Meistern trainiert hat ? Schusswaffen, Messer, Gadgets. Die sind halt doch nicht so doof.
Aber wenn ich jemanden sehe der behauptet er wäre im klassischen Sinne in Baguazhang ausgebildet worden, dann will ich die Elemente sehen die ein Adam Hsu aus seinem Training vorgestellt hat. Egal wie schlecht, ich will es zumindest erkennen können. Wenn man das nicht mal ansatzweise erahnen kann, obwohl es absolute Basics sind (Beinarbeit, Defense), dann kann ich nicht hinnehmen dass sich so jemand als "Bagua-Mann" bezeichnet nur weil er halbwegs unfallfrei Circle-Walking hinbekommt.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Wenn man bei Youtube Sanda und Bagua eingibt bekommt man übrigens den vollständigen Kampf.
Da bekomme ich wieder nen Fön wenn der "real Bagua man" bei einem Sanda-Mann der mit Schwingern angreift WEGSIEHT, abdreht und nur die Arme irgendwie hochhält und die Schläge lieber mit dem Gesicht stoppt. Selbst ein bischen weglaufen wäre jetzt kein riesiger Aufwand.
So in etwa sollte so eine Übung aussehen:
Im 2. Video zeigt Bas das durchaus typisch und korrekt als "falsch", nämlich wo er mit der offenen Hand runterdrückt wie das auch Corrie Sanders bei Klitschko gemacht hat. Sein Fehler bzw. die Erklärung warum es doch geht, und was man dann in der Übung anders macht, ist dass er die 2. Hand nicht benutzt. Die 2. Hand ist immer über der anderen und wehrt bei ner 1-2 die 2. Hand dann entweder mit dem Arm oder mit der Hand ab, nach oben oder unten wie es passt. Nie die 2. Hand irgendwo rumbaumeln lassen ausser man geht nach AUSSEN weg (Antizipation) und nimmt Kontakt nur mit einem Arm auf der kurzen Seite auf, dann macht man mit der anderen Hand aber auch was.
An den Kontakt anschliessend gibt es dann diverse Greifmanöver mit Zug/Druck, Umsetzen usw. Paul hatte sowas mal ausführlicher als Video auf Youtube, finde ich aber gerade nicht oder es gibt nur noch die Kurzfassung hier: https://www.youtube.com/watch?v=UNMCurdnoow
Noch ein paar Sekündchen: https://www.youtube.com/watch?v=XbSHKgw_CB0
Man kann aber erahnen was er da so macht, wenn er mit so ner 1-2-Abwehr Kontakt mit beiden Händen bekommt. Einfach nur dastehen und die Arme hochhalten ist sowas von nicht Bagua, da fällt einem nichts mehr ein.
"Real Bagua men" die "nur Formen üben" sind keine "real Bagua men" sondern Freizeitfritzen die nur 20% üben von dem was eigentlich dazu gehört. Man kann sich bei den Schnipseln von Paul denken, dass sowas trainingsaufwändig ist, bis es halbwegs spontan kommt, mit diversen Jamming-, Greif-, Zug-, Druck-, Umsetzmanövern mit Drehungen, Rein-Raus-Bewegungen usw. Einfach mal "kurz ansehen" ist nicht.
Geändert von Klaus (20-05-2017 um 00:28 Uhr)
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Ach, mich stört das gar nicht. MMA-Leute sind halt so kindisch und denken, Youtube wäre die Realität.
Früher haben die auch gesagt, Karate würde niemals funktionieren, dann kam der Machida und schon kullerten die dicken Tränen
Kung Fu im MMA gibt es gar nicht so selten, s. Nick Osipczak oder Roy Nelson oder Chuck Liddell wenn man Kempo dazuzählen will, aber das wird (natürlich) von unseren Octagon-Heroen ignoriert. Hat wahrscheinlich politische Gründe, vielleicht haben die Chinesen wieder was Schlimmes gemacht und die USA setzen jetzt ihr Propagandaministerium auf den Fall an.
Wenn der eine Troll mit dem anderen Troll trollt, ist das dann noch trollen, oder hebt sich das gegeneinander auf ? Gibt das eine Verschmelzung der Realitäten und das Ende der Welt ?
"Kung Fu" heisst "skill acquired through work", d.h. man praktiziert etwas und erwirbt über die Zeit langsam eine handwerkliche Fähigkeit. So wie Stricken oder Nägel in die Wand kloppen. Wenn man nur Formen übt, kann man später auch nur Formen. Übt man das CMA-Äquivalent zu dem was Bas Rutten da zeigt, kann man das entsprechend des Trainingsaufwands später auch. Wenn man ringt lernt man Ringen, wenn man tritt Treten. Und so weiter. Und wenn man dann noch mit einem übt der sich nicht von selbst auf den Rücken wirft sondern versucht stehen zu bleiben und sich nicht hauen zu lassen, merkt man auch ob das Zeug was man "übt" überhaupt geht.
Wie bei allem gibt es eine Bandbreite von Fussball-Kreisklasse 3 bis Champions League, und die sehen nicht so aus als würden sie die gleiche Sportart betreiben. Aus dem Grund würde ich auch inzwischen definitiv eine gute BJJ-Schule in der Nähe suchen, weil es davon einfach viel mehr gibt als gute CMA-Schulen. Und das Niveau ist meist höher. CMA-Basisfertigkeiten und -attribute kann man auch nebenbei zuhause erwerben, indem man schlicht zuhause ne Stunde jeden Tag trainiert. Gar nicht mal so schwierig.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Man kann aber auch schlechtes Ringen und schlechtes Kicken lernen ...
Hier gehts um professionelle MMA Kämpfer. Du brauchst ab nem gewissen Level einfach ein MMA Gym. In einer Kung Fu Schule (außer die hat eine aktive Wettkampf Abteilung) wirst nicht Leute finden mit der durch dich auf ein höheres Level Vollkontakt vorbereiten kannst.
Hier räumst du es ja selbst ein. Ich verstehe nur nicht, warum du BJJ mit CMA gleichsetzt?
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