Danke für die Ausführungen, vieles hab ich damals ähnlich vermittelt bekommen, auch wenn es an der kämpferischen Umsetzung gemangelt hat.
Ich hab diverse Leute zu meiner aktiven Zeit getroffen, die "ihr" WT praktisch umsetzen konnten, keine Frage. Aber insgesamt war die Leistungsdichte in der Hinsicht doch um einiges geringer als z.B. in den Box-Clubs, die ich bisher gesehen habe.
Eigentlich haben alle kampfstarken Wt'ler, die ich gekannt habe, ihr Programm insgesamt mit Ansätzen aus anderen Kampfsportarten aufgepeppt - Judo, Jujutsu, VK-Karate etc.
WT als solches ist doch im Grunde ein sehr limitiertes System, komplett auf Überfall-Modus ausgerichtet. Wie ich es mitbekommen habe, waren es vor allem die traditionellen Kampfsportler, die damit anfangs große Probleme hatten und entsprechend vorgeführt wurden. Hingegen waren die VK'ler (Boxer, Thai-boxer, Ringer) immer die großen Angstgegner. Und da liegt das Problem - wenn jemand mit Druck umgehen kann und sich nicht überrennen lässt, sieht es aus diversen Gründen oft schnell finster aus, wenn man am reinen WT-Konzept hängenbleibt. Waren auch meine Erfahrungen, als ich angefangen habe, die Sachen im Sparring auszutesten. Die mangelnde Kopfdeckung war sicher eines der größten Probleme - man wird schnell gekontert.
"Draußen" hat eben selten jemand die Deckung oben gehabt oder eine Kampfhaltung eingenommen. WT hat hier so funktioniert, wie es die Combatives im Grunde auch tun (die würden imho auch gegen einen versierten Gegner scheitern, wenn der weiß, was kommt). Dran, drauf, drüber, ähnlich wie z.B. bei Vunak.
Da hier nach konkreten Techniken gefragt wurde - das ist ja an sich nicht kompliziert. Fauststoß oder Handflächenstoß aus der ersten Form ---> Nase des Gegners, vielleicht noch ein Kick, alles schön ansatzlos. Mit direkten, geradlinigen Aktionen rechnen viele nicht. Wenn das nicht gereicht hat, sind allerdings im Grunde alle, die ich gekannt habe, auf ihr "Backup" zurückgefallen, meist Judo bzw ringerische Sachen, wenn es in den Clinch ging.
WT ist eben eine sehr simple Angelegenheit - wieso sollte man das, was funzt, nicht in wenigen Monaten drillen können? Für Duell-Situationen gegen versiertere Gegner muss man dann aber imho das ganze ausbauen.