Du bringst die Steilvorlage ja selbst: Der Artikel spricht von harten Stössen wie im Karate. Aber was hat das mit Ding Dung zu tun?Zitat von wingchunmachtfreude
Der Artikel ist enorm ungenau und verzerrt die Aussage der Originalstudie sehr.
Ein paar Details, die man verstehen sollte, um diese Studie in den richtigen Kontext zu setzen:
- Das einzige, was die Studie wirklich behauptet, ist, dass bei commotio cordis zusätzliche Herzschläge aufgrund von lokalisierten, mechanischen Reizen erfolgen können, die unter besonderen Umständen zu einer Rhytmusstörung führen können - in aller Regel aber harmlos sind. Dies ist eigentlich schon länger bekannt. Das eigentlich interessante an der Studie ist (und darum taucht das Thema jetzt auch plötzlich wieder mal auf) ist dass ein konkreter Mechanismus gefunden wurde, wie das ganze elektro- und biophysiologisch funktionieren könnte.
- Die "Stöße" müssen an einer bestimmten Stelle (millimetergenau) zu einer bestimmten Zeit (millisekundengenau) stattfinden, und in der Studie direkt auf dem offenen Herzen.
- Die Aussagen zum Thema "plötzlicher Herztod" beruhen auf drei Fällen bei (computersimulierten wenn ich das richtig gelesen habe) Schweineherzen, die eine besonders scharfe Repolarisationskante aufweisen, also dafür gewissermaßen anfällig sind.
- Weiters wurden Experimente an isolierten Hasenherzen ausgeführt (also nur das Herz, kein Hase mehr dran). Dabei konnten zusätzliche Herzschläge ausgelöst werden (das ist in der Regel harmlos).
Um noch was konstruktives zu bringen. Solche Schläge gibt es spezifisch in Okinawakaratestilen normalerweise ausgeführt mit der offenen Hand.
Danke für den Link, sehr interessant. Ich finde es trotzdem witzig, wie in diesem Zusammenhang ein Bild von Boxhandschuhen gebracht wird...
Und ich finde es etwas schade, dass eine Universitätsklinik es nötig hat, oberflächliche, ja beinahe reißerische Artikel zu veröffentlichen, auf Basis eines seriösen Artikels, und auf Kosten des Rufes der Wissenschaft im Allgemeinen.
Wer hat den Artikel überhaupt geschrieben? Ein Arzt der frisch vom Studium kam, und den Originalartikel nicht einmal richtig lesen konnte? Der "weiterführende" Link am Ende des Artikels führt zu einer Art Werbeartikel für den neuen Direktor des Herzzentrums, und von dort geht's dann weiter zu einem experimentellen Herzforschungszentrum, wo gleich wieder eine reißerische Überschrift zu dem Thema zu finden ist. Dort wird dann zwar wenigstens auf die Originalpublikation verwiesen, aber zugleich auch auf einen n-tv Artikel, der auch nicht viel besser ist, als der der Uniklinik, der im ersten Thread verlinkt wurde. Wobei dort wenigstens nicht der frei erfundene Zusammenhang zum Kampfsport hineingedichtet wurde. n-tv ist hier also seriöser, als die uniklinik!
Ist das das Geschäft mit der Angst? Hat die Medizin das nötig? Der typische, verachtenswerte "wiki zitiert bild -> bild zitiert wiki"-Wahrheitserschaffungsmechanismus, der sich immer weiter von einer möglicherweise seriösen Originalquelle entfernt?
Ich glaube kaum, dass ein solcher Fall (plötzlicher Herztod durch stumpfe Einwirkung) in einem Kampfsport jemals aufgetreten ist, und selbst wenn, ist das im Kampfsport sicher nicht häufiger, als zum Beispiel im Fußballsport.
In den beschriebenen Experimenten musste der Impuls innerhalb von 5ms stattfinden (nicht 20 wie im Artikel der Klinik Freiburg und bei n-tv beschrieben. bei den 20ms ging es um etwas anderes), und sehr genau lokalisiert. Das wird mit einer Faust eher nicht gelingen, selbst wenn man es darauf anlegen würde.
Der letzte öffentlich bekannte Fall war der einer französischen Bloggerin (erwähnt im n-tv Artikel), die eine Gaskapsel von einer Schlagobers-Druckflasche mit massiver Wucht abbekommen hat. Bei den allermeisten Fällen ist aber KEIN Zusammenhang mit einem Aufprall gegeben, sondern viel eher mit Erschöfpung oder Infektionen.
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Dim Mak
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