Was sagt ihr anderen Jungs (und Mädels?) dazu?
Was sagt ihr anderen Jungs (und Mädels?) dazu?
Und welche alten "Schlachtfeld" Karaterichtungen praktizieren dieses harte Einrasten ala JKA? Kannst Du konkrete Beispiele benennen? Denn für mich wirken die Sachen von Okinawa doch im Schnitt etwas weniger hart, bis hin zu Sachen wie Udun Ti/Motobu Ryu, die recht weich erscheinen.
Ich rede nicht von Schlachtfeld-Karate, sondern davon, dass Kampfsysteme, die für das Schlachtfeld gemacht wurden weniger wert auf die Erhaltung der körperlichen Gesundheit gelegt haben.
Die einzige Okinawa Karate-Ryu, die ich damals kennengelernt habe war Ryuei ryu, und das war in Teilen knüppelhart.
Woher soll ich das wissen?
Lies doch bitte, was ich schreibe oder höre auf mich zu provozieren.
What? Du schreibst, dass Du wie bekloppt eingerastet bist und Dir die Knie runiniert hast, verteidigst das als wichtig Technik vom Fundament aufzubauen mit einer Schlachtfeld These ala früher war es so und so, die dann nicht belegbar ist. Ja was denn nun? Was hat eine Technik vom Fundament aufzubauen mit Einrasten zu tun? Und wenn nicht - warum bringst Du das dann als Argumentation?
Hallo,
Ich hatte das nicht provokant gemeint, aber bei vielen Seitenthemen verliere ich schon mal hier und da den Überblick.
Ich mache das so (und vermittle das auch meinen Schülern):
Im Kihon: einrasten, um meine Gelenke zu schützen.
Bei Wirkungstreffern: Mal so mal so.
Bei leichten Wirkungstreffern (z.B. Treffer auf Focus Mitts) arbeite ich mit dem Bild des "sich Vorstellen ein Loch durch das Ziel zu schlagen". Ich raste also nicht ein.
Bei schweren Wirkungstreffern (Sandsack, Körper, Medizinbälle) neige ich wieder zum Einrasten, aber doch eher spät im (nicht auf dem) Ziel. Ich tue dies wieder, um meine Gelenke zu schützen und um nicht das Gleichgewicht zu verlieren, falls ich verfehlen sollte. Das wäre in einer echten Auseinandersetzung ziemlich ungünstig, denke ich.
Das mit der "Welle" halte ich generell für überinterpretiert.
Ich vermute, dass das physikalische Prinzip der aufaddierten Geschwindigkeiten gemeint ist. Also läufst in einem fahrenden Bus in Fahrtrichtung und wirfst einen Ball.
Allerdings sehen ich das nicht wirklich als Welle, weil die aufaddierten Geschwindigkeiten selbstverständlich auch funktionieren, wenn alle Bewegungen gleichzeitig gestartet werden. Ich versuche generell alle Bewegungen als Ganzkörperbewegungen auszuführen. Sie beginnen und enden gemeinsam.
Als Welle:
1.) Das gebeugte hintere Bein wird gestreckt und beschleunigt die Hüfte
2.) Die Vorwärts- und die Rotationsbewegung der Hüfte beschleunigt den Schultergürtel.
3.) Die Bewegung des Schultergürtels beschleunigt den Arm
4. ) ...
Bei mir läuft dieses Bewegungsmuster nicht nacheinander sondern gleichzeitig ab. Will heißen:
Streckbewegung des Beins, Rotation der Hüfte, Translation der Hüfte, Rotation und Translation des Schultergürtels, Translation des Unterarms (im Falle eines geraden Zuki)
beginnen und enden gleichzeitig.
Alles klar?
Grüße
SVen
Hallo,
Dies deckt sich absolut nicht mit meinen Beobachtungen von Karateka auf Lehrgängen/anderen Vereinen.
Ich sehe nur in den seltensten Fällen zum Beispiel einen Gyaku-Zuki aus dem Suri-Ashi (will damit sagen: Gleitschritt des vorderen Fußes) der tatsächlich mit dem Tsuki synchron abläuft. Die riesige Mehrheit setzt zuerst den vorderen Fuß und bringt dann den Tsuki nach.
Zumindest startet die Fußbewegung vor dem Beginn des Stoßes.
Je großräumiger die Bewegungen, desto größer werden die Unterschiede. Ich kenne vielleicht 10 Leute, die beim Oi-Zuki tatsächlich eine Ganzkörperbewegung machen. In den allermeisten Fällen startet die Hand wesentlich nach der Beschleunigung des Körpers.
Sehr schön zu beobachten ist dies auch bei Grundblockaden im Rückwärtsgehen. Auch hier ist sehr schön zu sehen, dass zuerst das Bein zurück gesetzt wird und dann irgendwann der Arm nachkommt. Das geht hin bis zum Extremfall, dass die Leute erst im Stand den Block ziehen.
Für mich hat dies den Vorteil, dass ich trotz meiner Langsamkeit diese Leute mit meinem Ganzkörperzuki locker abschießen kann. Das ging sogar schon so weit, dass mir vorgeworfen wurde, den Tsuki falsch zu machen. Weil ich halt die Leute schon abgeschossen habe, während sie noch in der Rückwärtsbewegung waren.
Und schnell zu sein, hat mir wirklich noch keiner vorgeworfen.
Nur um das Prinzip am Beispiel eines Oi-Zuki zu verdeutlichen. Der ganze Körper startet bei mir gleichzeitig. In dem Moment, in dem mich das hintere Bein beginnt, nach vorn zu drücken, starte auch schon der Schlagarm.
Zu dem Zeitpunkt, an dem der hintere Fuß den vorderen passiert, ist also auch mein Arm schon halb ausgefahren.
Beobachte mal folgendes: Kuck Dir an, wie Karateka die Kombination Kokutsu-Dachi Shuto-Uke, wechsel zu Zenkutsu-Dachi Gyaku-Zuki machen.
Da kommt immer erst der Fuß rüber (in eine Art Zwischenstellung) und dann erst startet der Tsuki und die Zenkutsu-Dachi wird fertig gebaut.
Ich halte das nicht für günstig. Aber eigentlich haben wir alles geklärt.
Grüße
SVen
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