@ Spud Bencer
"Goju Karate: Makiwara und Sanchin"
Stimmt fast - du musst aber sagen Kata Sanchin UND Kata Tensho. Sonst fehlt da "ju" und es wird nur "Go" Karate.
Viellicht auch kakie. Aber dann stimmt es auch fast.
...
Es wird übrigens auch von vielen angenommen, dass es gesundheitsschädlich sein kann, Kata Sanchin zu trainieren ohne auch die Kata Tensho als Gegenpol dazu. Ich tendiere auch zu der Annahme.
Nein.
In Militärakademien wurde aber auch nicht unbedingt kompliziertes Zeug unterrichtet.
Xingyi und Bagua sind jetzt nicht soooo unterschiedlich. Beide haben den Mud Step (Oder Suriashi, wir sind ja im Japanforum) und backweighted Stellungen, was so ziemlich einzigartig im Kung Fu ist. Aber das gehört nicht hierher.
Sanchin wird meistens falsch trainiert, meiner Meinung nach ist die Kata dazu da, innere Kraft aufzubauen, und zwar auf die selbe Art wie Shili im Yiquan. Im Uechi Ryu machen das soweit ich weiss die old schooler (Zankai-Stil) noch so, also weich. Aber auch das gehört nicht hierher.
Mir ist noch ein "Simpelstil" eingefallen, und zwar das gute alte Kendo. Zumindest hab ich hier ein pdf rumfliegen, in dem ein Trainingsprogramm beschrieben wird, das quasi nur aus Seilspringen und Schlagen auf Autoreifen besteht.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Lehrinhalte werden nicht per se "zurückgehalten". Sie werden den Schülern (wenn sie denn Mitglied der Schule bleiben und regelmässig trainieren) im Verlauf der Zeit beigebracht. Gut Ding will Weile haben... und weil Ryûha meist eine sehr ausgeklügelte Pädagogik besitzen wenn es um das Vermitteln von Inhalten geht. Ohne Kihon bringt es eben rein gar nichts Okuden-Inhalte vermitteln zu wollen weil dies den Schüler nur verwirrt und überfordert.
OK, outdoor bzw. indoor Schüler bezieht sich eben auf ein klassisches Konzept der japanischen Gesellschaft: Uchi/Soto
Und ja, es gibt natürlich Schuloberhäupter die keine Ausländer als Schüler aufnehmen. Ist natürlich deren gutes Recht. Inwieweit da jeweils schlechte Erfahrungen oder aber reine Vorurteile vorherrschen, kann ich nicht sagen.
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... das scheint mir jetzt aber ein Totschlagargument zu sein,
aber ich akzeptiere schon, dass man gerne unter sich bleiben möchte
und Außenstehenden deshalb möglichst wenig erzählt,
und da es mich auch nicht besonders reizt, einer 'Geheimgesellschaft' beizutreten,
bin ich auch schon wieder raus aus dieser 'Diskussion' ...
Nun in Asien,Ostasien ticken die Uhren oft anders.
Das einige Koryu die alten Traditionen noch immer pflegen und nicht jeden aufnehmen, ist wie ich finde nichts verwerfliches.
Auch in China,Südostasien... gibt es Lehrer,Schulen die sich im 21Jh. an diesen Bräuchen,Zeremonien noch immer halten.
Die vollständige Lehre bekommen nur einige auserwählte Schüler übermittelt, die vieeele Jahre den Lehrer begleitet haben und die der Lehrer als würdig,vertrauensvoll erachtet.
Geändert von Huangshan (27-10-2017 um 14:04 Uhr)
Gut, aber weil du hier ja auch immer CMA-Sachen ansprichst:
"backweighted Stellungen ziemlich einzigartig im Kung Fu"?
Ich weiß ja nicht. Spontan fallen mir da schon mal Hunggar, Wing Chun, Taijiquan und Bajiquan ein, wo es das auch gibt.
Ich kann mir eigentlich kaum einen Stil vorstellen, der das nicht hat? Oder meinst du was Spezielles?
Und ob Xingyi und Bagua jetzt eher gleich oder verschieden sind, das wäre wohl in der Tat ein längeres Thema.
... Die Koryu die man in Europa erreichen kann sind so offen wie noch nie zuvor. Solange man nicht Kriminell ist, seine Manieren kennt und immer fleissig zum Training erscheint wird man soweit ich weiß nicht vor die Tür gesetzt.
Und hier muss wieder erwähnt werden das dies vor allen an den Schülern selbst liegt. Wie oft sie trainieren und wie oft sie die jeweiligen Shihan ihrer Ryûha sehen.Die vollständige Lehre bekommen nur einige auserwählte Schüler übermittelt, die vieeele Jahre den Lehrer begleitet haben und die der Lehrer als würdig,vertrauensvoll erachtet.
Nicht daran das von Oben heutzutage eine künstliche Beschränkung auferlegt wird alla 'In dieser Generation dürfen nur zwei Leute alles lernen' oder so,
Mal davon abgesehen das man heutzutage den Leuten oftmals erst mal den Unterschied zwischen Links und Rechts beibringen muss.
Tanukiyarô:
Ja einige Schulen haben sich geöffnet und auch westl. Schüler in ihren Kreis aufgenommen.
Es liegt am Schüler-Lerhrerverhältniss wieviel Wissen übermittelt wird.
Es gibt noch immer trad. Schulen,Lehrer die dies so handhaben andere haben sich mehr geöffnet, militärisch angehauchter Massenuntericht wie in einigen Budodisziplinen ist aber nicht üblich.Nicht daran das von Oben heutzutage eine künstliche Beschränkung auferlegt wird alla 'In dieser Generation dürfen nur zwei Leute alles lernen' oder so,
Mann kann die Uhren nicht zurückdrehen, einige Traditionen sollten aber gepflegt,erhalten werden.
Spagat zwischen erhalten und der Zeit anpassen , damit der Fluss nicht unterbrochen wird.(Leider ist einiges Wissen bereits verlohren geganengen)
Geändert von Huangshan (26-10-2017 um 21:45 Uhr)
Zum Thema Militärakademien: in wie weit wurden bzw. werden Inhalte wie Truppenführung, Taktik und Strategie in den Koryu behandelt?
An Militärakademien oder Offiziersschulen liegt der Schwerpunkt ja klar darauf militärische Führer auszubilden. Die Vermittlung individueller Fertigkeiten (Kampffähigkeiten, körperliche Leistungsfähigkeit etc.) ist hier Thema aber eben nicht Schwerpunkt.
Schweift etwas vom Thema ab, die Frage hat sich mir bei dem Vergleich aber aufgedrängt.
mfG
Nite
Das klingt immer so elitär.
Dabei ist es m.E. einfach ein didaktische Notwendigkeit.
Bestimmte Sachen kann man einem "Anfänger" einfach gar nicht vermitteln.
Ich selbst sehe das momentan ganz extrem an meinem Bruder. Ich hab so ca. 1 Jahr "Vorsprung" (mit aus zeitlichen Gründen durchaus begrenzter Trainingsintensität).
Und wenn wir zusammen was machen, und ich über die Details und Aspekte spreche, mit denen ich mich gerade beschäftige, dann guckt der mich an wie ein Auto.
Genauso geht's mir übrigens, wenn ich den Gesprächen der erfahreneren Schüler zuhöre.
Also, ich sehe da grundsätzlich (Ausnahmen gibt's bestimmt auch) in diesem Konzept keine böse Absicht.
Es muss sich halt entwickeln.
Grüße
Münsterländer
I'm going through changes
Personal Training in Düsseldorf
Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN
Koryu sind eben so etwas wie Kulturgüter, die man nicht mit dem Begriff des Breitensports bei uns in Einklang bringen kann. Hat eben etwas von einem elitären Herrenclub wo nicht jeder mitmachen darf der möchte.
Viele Schulen scheinen außerdem trotz dieser kultureller Unterschiede doch sehr offen zu sein.
Münsterländer:
Ja es hat nichts mit elitären Gehabe zu tun.(bestimmte Kampfkunstkreise sind nicht offen und nur durch Empfehlungen,Beziehungen(Guanxi) erreichbar)
Habe den Massenunterricht mit Prüfungen,Gürtelgraden etc. im Budo erlebt, konnte mit diesen Lehrkonzept nie warm werden.
In China habe ich den trad. Lehrweg erlebt und ihn zu schätzen gelernt.(konfuzianistischen Tradition )
Unterricht in kleinen Gruppen mit familiären Strukturen ohne Gürtelgrade und Prüfungsklimbim und ohne Bezahlung.(Man lernt direkt vom Lehrer und von erfahrenen Schülern)
So lernt man tiefer,intensiever,genauer.........
Geändert von Huangshan (27-10-2017 um 10:48 Uhr)
Hmmm... "...wo nicht jeder mitmachen darf der möchte" ist so natürlich viel zu kategorisch gedacht.
Dies impliziert, dass es so etwas wie eine unsichtbare Barriere gibt, welche man nicht überwinden kann, wenn man den falschen Namen hat, zuwenig Geld hat, zur falschen Familie gehört, etc.
Auch wenn ich selbstverständlich nicht wissen kann wie JEDES Schuloberhaupt tickt, ist so eine Annahme im Grossen und Ganzen falsch.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
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