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Thema: Vorstellungskraft vs. Achtsamkeit?

  1. #76
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    Zugegeben, ich habe nicht alle Posts gelesen.
    Vielleicht ist es doppeltgemoppelt jetzt.

    Müssen sich Vorstellungskraft und Achtsamkeit gegenüberstehen statt sich einander zu ergänzen? Ich verstehe das VS. nicht.

    Achtsamkeit-Übungen (innere Reise) um Sich und seinen Körper wahr zu nehmen. Mit der Vorstellungskraft den Körper zu stärken/heilen whatever.

    In der KK haben wir die äußeren Harmonien: Wai San He
    Hände und Füße verbinden
    Ellbogen und Knien verbinden
    Schultern und Hüften verbinden

    Dann noch die inneren Harmonien: Nei San He
    hier gibt es verschiedene Auslegungen...
    z.B. Chen Stil.
    Das Herz verbindet sich mit der Aufmerksamkeit
    Die Energie verbindet sich mit der Kraft (Qi und Li)
    Die Sehnen verbinden sich mit den Knochen.

    oder
    Xin (Herz) mit Yi (Vorstellung) verbinden
    Yi (Vorstellung) mit Qi (Energie) verbinden
    Qi (Energie) mit Li (Kraft) verbinden


    Hier ist doch schon alles gesagt, oder?

  2. #77
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    Zitat Zitat von va+an Beitrag anzeigen
    Zugegeben, ich habe nicht alle Posts gelesen.
    Vielleicht ist es doppeltgemoppelt jetzt.

    Müssen sich Vorstellungskraft und Achtsamkeit gegenüberstehen statt sich einander zu ergänzen? Ich verstehe das VS. nicht.

    Achtsamkeit-Übungen (innere Reise) um Sich und seinen Körper wahr zu nehmen. Mit der Vorstellungskraft den Körper zu stärken/heilen whatever.

    In der KK haben wir die äußeren Harmonien: Wai San He
    Hände und Füße verbinden
    Ellbogen und Knien verbinden
    Schultern und Hüften verbinden

    Dann noch die inneren Harmonien: Nei San He
    hier gibt es verschiedene Auslegungen...
    z.B. Chen Stil.
    Das Herz verbindet sich mit der Aufmerksamkeit
    Die Energie verbindet sich mit der Kraft (Qi und Li)
    Die Sehnen verbinden sich mit den Knochen.

    oder
    Xin (Herz) mit Yi (Vorstellung) verbinden
    Yi (Vorstellung) mit Qi (Energie) verbinden
    Qi (Energie) mit Li (Kraft) verbinden


    Hier ist doch schon alles gesagt, oder?
    Aber wie kommst du drauf dass Yi die Vorstellung ist? Ich würde es eher als das Geistige (Menrale) bezeichnen.

  3. #78
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    Zitat Zitat von Lubo ILC Beitrag anzeigen
    Aber wie kommst du drauf dass Yi die Vorstellung ist? Ich würde es eher als das Geistige (Menrale) bezeichnen.
    Es gibt unterschiedliche Ideen davon
    z.B. https://books.google.de/books?id=7Tv...t%20yi&f=false
    Geändert von va+an (17-11-2017 um 15:56 Uhr)

  4. #79
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    Zitat Zitat von Lubo ILC Beitrag anzeigen
    Aber wie kommst du drauf dass Yi die Vorstellung ist? Ich würde es eher als das Geistige (Menrale) bezeichnen.
    Ich würde an der Stelle zwischen der Definition im Kampfkunstkontext unterscheiden, da ich hier ja konkrete Effekte erzielen will und einer philosophischen Betrachtung, in der Yi eine größere Betrachtung hat.

    Im KK Kontext ist „Idee die Achtsamkeit bewirkt“ in meinen Augen eine sehr schöne Definition, da ich damit mit meinem Körper arbeiten kann.

    Dies ist jedoch, vom philosophischen Standpunkt aus, nur ein Teilaspekt von Yi.

    Da ihr im I Liq Chuan ja die „weitere“ Definition benutzt kannst du mir doch bestimmt die Diffenrenzierung von „Geistig“ erläutern. Welchen geistigen Anteil meinst du wenn du von „Mental“ redest?

    Wenn man das differenzieren kann, dann versteht man auch den Unterschied zwischen Vorstellungskraft und Achtsamkeit.

    Grüße

    Kanken
    Geändert von kanken (18-11-2017 um 11:30 Uhr)

  5. #80
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Wenn man das differenzieren kann, dann versteht man auch den Unterschied zwischen Vorstellungskraft und Achtsamkeit.
    Ich hatte nun nicht den Eindruck, dass irgendwer den Unterschied nicht verstanden hätte....

  6. #81
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ich hatte nun nicht den Eindruck, dass irgendwer den Unterschied nicht verstanden hätte....
    Naja, zugegebenerweise: Doch - ich bin's ((leider) noch (immer)).
    Hab zwar schon einige Ansätze/ Details - aber der 1-Satz-griffige Unterschied fehlt mir noch

  7. #82
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Naja, zugegebenerweise: Doch - ich bin's ((leider) noch (immer)).
    Hab zwar schon einige Ansätze/ Details - aber der 1-Satz-griffige Unterschied fehlt mir noch
    Es ist eine Frage des Referenz Punktes.
    Wenn du Vorstellungskraft verwendest, greifst du auf Wissen/Erfahrung zurück. Dh du bist nicht im Moment. Dein Referenz Punkt ist die Vergangenheit. Wenn du Achtsamkeit verwendendest ist der Referenz Punkt die Gegenwart. Du denkst nicht, du empfängst mit deinen Sinnen ohne zu werten oder zu beurteilen was gegenwärtig geschiet und bist bereit dich mit jeder Veränderung mitzuverändern (flissen). Sobald ein Gedanke, Wort oder ein Gefühl in deinem Kopf auftaucht ist es vorbei. Du bist bereits in der Vergangenheit und nicht im Jetzt. Deswegen ist es sehr schwer Achtsamkeit zu haben.

    Es ist schwer diese Dinge in einem Forum zu besprechen. Ich hoffe diese Erklärung hilft dir einwenig den Unterschied zu verstehen.

  8. #83
    * Silverback Gast

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    Zitat Zitat von Lubo ILC Beitrag anzeigen
    ... Ich hoffe diese Erklärung hilft dir einwenig den Unterschied zu verstehen.
    Ist auf jeden Fall hilfreich - VIELEN DANK!

    ich glaube mein "Problem" liegt eher auf diesem 'Modebegriff' "Achtsamkeit": Der muss im Moment für so vieles herhalten, dass ich da weder eine echte, eigenständige Definition sehe ... noch exakt definierte Unterschiede z.B. zur Wahrnehmung u.a.m..
    Ok, mein (aktuelles) Karma

  9. #84
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    Zitat Zitat von * Silverback Beitrag anzeigen
    Naja, zugegebenerweise: Doch - ich bin's ((leider) noch (immer)).
    Hab zwar schon einige Ansätze/ Details - aber der 1-Satz-griffige Unterschied fehlt mir noch
    "Mache die Dinge so einfach wie möglich.
    Aber nicht einfacher."


    ich dachte, Dein Problem wäre eher bei der Unterscheidung zwischen Achtsamkeit und Wahrnehmung und weniger zwischen Vorstellung und Achtsamkeit/Wahrnehmung?

    Selbst wenn, ist die Verlagerung auf vage chinesische Begriffe IMO nicht zielführend, zumindest wenn Klarheit das Ziel ist.

    Vorstellung ist eher aktiv/kreativ.
    Achtsamkeit ist eher passiv/rezeptiv

    Allerdings ist Achtsamkeit als Haltung auch in dem Sinne aktiv, dass man sich
    entschließt achtsam zu sein und die Achtsamkeit auch darin besteht, dass man merkt, wenn man nicht mehr achtsam ist.
    Ebenso ist eine Achtsamkeitsübung in gewisser Weise "unnatürlich", wenn man
    sich das von kanken verlinkte Zitat von Maja Storch anschaut:

    [Hervorhebungen von mir]

    Explizite, mit Bewusstsein verbundene Prozesse werden vom Gehirn nur dann aufgerufen, wenn in einem unterhalb der Bewusstseinsschwelle verlaufenden Prozess, der in den Neurowissenschaften „präattentive Wahrnehmung“ genannt wird, ein Objekt oder eine Situation als „neu“ und/oder als „wichtig“ eingestuft wurde. Wenn die präattentive Wahrnehmung einen Sachverhalt als „bekannt“ und/oder „unwichtig“ einstuft, wird der implizite Verarbeitungsmodus eingeschaltet. Das Gehirn ist darauf aus, auch Inhalte, für deren Bearbeitung zunächst viel Aufmerksamkeit und „teure“ Bewusstheit nötig war, so bald als möglich ins implizite Gedächtnis zu überführen. Dies geschieht durch Wiederholung und Übung. In dem Masse, in dem Leistungen wiederholt werden, sich einüben und schliesslich mehr oder weniger automatisiert und damit müheloser werden, schwindet auch der Aufwand an Bewusstheit und Aufmerksamkeit, bis am Ende – wenn überhaupt – nur ein begleitendes Bewusstsein übrig bleibt. Wenn man an den Unterschied von der ersten Fahrstunde zu der Art und Weise, wie man heute Auto fährt, denkt, wird der Unterschied zwischen expliziten und impliziten Prozessen ohne weiteres deutlich. Grundsätzlich ist die Fähigkeit des Gehirns, viele Dinge im impliziten Modus automatisiert abzuwickeln, meistens von Vorteil.


    Im Achtsamkeitstraining entschließt man sich nun, seine Aufmerksamkeit auf Vorgänge zu richten, die von der angeführten "präattentive Wahrnehmung“ üblicherweise als unwichtig eingestuft wird:
    Z.B. der Atem oder die Körperhaltung.

    Auch beim Wahrnehmungsprozess wird die Welt nicht so abgebildet wie sie ist, oder wie sie von den Sinnen aufgenommen wird, sondern in gewisser Weise wird vom Erkenntnisapparat ein Bild von der Welt aus dem sensorischen Input konstruiert.
    (Jemand der längere Zeit oder von Geburt an aufgrund eines Augenfehlers blind war, sieht nach Behebung dieses Augenfehlers nicht gleich wieder alles, wie vorher, da man Sehen (als Wahrnehmungsprozess im Gehirn) erst lernen muss.)
    Dennoch hat dieses Bild den Anspruch die Welt möglichst wirklichkeitsgetreu abzubilden und man kann sicher evolutionäre Argumente finden, dass es das auch tut.

    Bei einer Vorstellung, wird auch etwas wahrgenommen, im Sinne, es gibt eine Erscheinung im Bewusstsein. Diese Erscheinung ist allerdings, wenn man von Vorstellungskraft spricht, wohl mit Absicht erzeugt und hat nicht den Anspruch, die Welt da draußen korrekt abzubilden.

    Interessanterweise gibt es noch andere Wahrnehmungen, die auch wenig bis nichts mit der aktuellen Außenwelt zu tun haben, die sich aber von einer aktiven Vorstellung unterscheiden:
    Träume/Halluzinationen

    Die Ergebnisse meiner bildliche Vorstellungskraft sind vergleichsweise blass und detailarm, gegenüber den Bildern, die ich in meinen Träumen wahrnehme.
    Da scheine ich nicht der einzige zu sein, im anderen Thread wurde ja ein Link auf einen Wikiartikel zum Thema Aphantasie gesetzt. Offenbar können selbst Leute, die sich gar nix aktiv visuell vorstellen können und in diesem Sinne gar keine visuelle Vorstellungkraft haben, durchaus Bilder wahrnehmen, die vom Gehirn unabhängig von tatsächlichem Lichteinfall auf die Netzhaut erzeugt wurden:

    "Im Jahre 2015 veröffentlichte das Team um Zeman ein Paper zu sogenannter angeborener Aphantasie,[3] was ein erneutes Interesse an dem heute nur als Aphantasie bekannten Phänomen erweckte.[4] Sie fanden unter anderem heraus, dass Menschen mit Aphantasie, obwohl sie kein bildliches Vorstellungsvermögen besitzen, dennoch in Träumen Bilder visualisieren können. Dies legt den Schluss nahe, dass von der Aphantasie nur bewusste, freiwillige Visualisierungen betroffen sind"

  10. #85
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    Hier mal ein Taiji-Buch aus dem 19. Jhd. Es hat auch ein paar Abschnitte über Achtsamkeit

    https://brennantranslation.wordpress...taiji-fa-shuo/

    Grüße

    Kanken

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