@Pilger
Fange gerade an zu lesen. Gibt ja ne Kindle-Edition
Liebe Grüße
DatOlli
Achtsamkeit - wie wäre es mit "vorurteilsfreie Wahrnehmung von dem was hier und jetzt gerade ist/passiert" - ist eine buddh. Erklärung dazu.
Ich benutze Achtsamkeit um möglichst leer von Konzepten in einem Kampf/Sparring zu agieren (WuWei) und Imagination/Mentaltraining um im Formtraining oder formfreien Training Bewegungen und Anwendungsideen zu verfeinern
Vielen Dank. Hört sich (alles) wirklich schlüssig an (!) - MEIN "Problem" mit dieser und anderen Definition/en ist nur: Das deckt sich mit meinem Verständnis von "Wahrnehmung" fast 1:1! Heißt: Ich bin immer noch auf der Suche nach einer trennscharfen, eigenen Definition (mein Karma ).
ich meine, dass Wahrnehmung auch unachtsam sein kann. Dass der Mensch, der unachtsam wahrnimmt, halt nur das Gröbste, Lauteste, Auffälligste mitkriegt.
Während Achtsamkeit dabei hilft, die subtilen Details mitzukriegen, die kleinen oder winzigen Zeichen, die ja auch immer da sind, die aber oft vom Lauten und Groben überdeckt werden.
@Silverback
Falls ich das richtig verstehe versuchst du Wahrnehmung von Achtsamkeit (als Definition) zu unterscheiden.
Das für Dich Wahrnehmung und Achtsamkeit sehr nah zusammenliegen kann ich gut nachvollziehen, ist bei mir ähnlich.
Achtsamkeit, also da was jetzt gerade "in" ist, kommt falls ich da nicht ganz falsch liege aus dem Buddhismus / Hinduismus.
Und da fällt mir, ähnlich wie Sascha, nur ein das diese Achtsamkeit nicht wertend und holistisch sein soll (also mal keine innen / außen Trennung).
Das aber in eine "trennscharfe" Definition zu gießen wäre mir unmöglich, da ich selbst Wahrnehmung für Achtsamkeit benötige.
Liebe Grüße
DatOlli
Man kann nicht (vollständig) trennen, was zusammen hängt...1:1 decken sich die Begriffe allerdings nicht.
Achtsamkeit in üblichen Definitionen ist eine Haltung der erhöhten Aufmerksamkeit mit der zusätzlichen Qualität der des Nichturteilens.
Durch diese Haltung kann man Dingen gewahr werden, die einem sonst entgehen.
Diese Aufmerksamkeit kann sich dann auf ein bestimmtes Objekt richten, so wie der Strahl einer Taschenlampe auf irgendwas gerichtet wird, um das Objekt genau wahrzunehmen.
Dann kann es natürlich sein, dass nun eine Wahrnhemung in Dein Bewusstsein tritt, die aus einem Bereich kommt, auf die nicht Deine gezielte Aufmerksamkeit gereichtet ist.
Damit bist Du dann von Deiner Aufmerksamkeit vom eigentlichen Objekt abgewichen und warst also bezüglich des Übungszwecks unachtsam.
Wenn Du Dich dann auch noch ärgerst, dass Du abgelenkt wurdest, bist Du zwar aufmerksam, aber nicht achtsam, da Du urteilst.
Neben der gerichteten Aufmerksamkeit/Achtsamkeit gibt es auch die ungerichtet Aufmerksamkeit, bei der der Geist offen gehalten wird für alle Wahrnehmungen die sich einstellen.
Das Objekt der Aufmerksamkeit wäre dann das Bewusstsein selbst.
Das ist IMO noch schwerer, weil man sich da schnell in Gedanken oder Tagträume verliert.
Natürlich interessant, dass hier plötzlich wieder Qi und Gott in's Spiel gebracht wird...
Mich hätte allerdings insbesondere die Meinung der ILC-Vertreter interessiert, wie die auf diese Abgrenzung ihres Stils zu anderen Stilen kommen.
Ich kann nicht sehen, wo diesbezüglich der Unterschied zwischen jemanden ist, der darauf achtet, dass er beim Handschach hinter dem Kontaktpunkt bleibt und jemanden der beim Pushhands darauf achtet, dass er selbst in der Struktur bleibt und auf das Zentrum des Gegners einwirkt.
Auf jeden Fall hat Sascha aus seinem Stil nun weiteren Input gegeben: Mehr Vorstellung beim Training, Mehr Achtsamkeit bei der Anwendung.
Sehr interessant hier.
@Kraken
Da du gerade anwesend bist eine kurze Zwischenfrage an dich (falls du Zeit dafür hast):
In wie weit wird in deinem Bereich Mental-training evtl auch in Bezug auf ima-Übungen eingesetzt?
Liebe Grüße
DatOlli
Das trifft es sehr genau.
Man bracht Achtsamkeit um sich mit dem Gegner mitzuverändern um gewisse Qualitäten aufrecht zu halten (zb Peng aka Fullness). Der Unterschied von Zhong Xin Dao I Liq Chuan zu anderen Stilen inkl. anderen I Liq Chuan Varianten ist dass wir den Sam Chin Way folgen. Dh das Curriculum von Sam Chin. Die Prinzipien, Philosophie und Konzepte gibt es in allen Kampfkünsten, in allen Bewegungslehren, Sportarten etc. Manche achten darauf andere nicht, aber sie sind da. GM Sam Chin hat einen Weg entwickelt trotz wenig direkten Kontakt zu seinen Schülern ihnen mit Hilfe des System Guides den Weg zu zeigen. Die jenigen die an den Prinzipien festhalten und mit Achtsamkeit an sich arbeiten, machen auch gute Vortschritte. Aber eine ganz wichtige Voraussetzung ist die Fähigkeit Konzentration aufrecht zu halten. Zb bei seinen Workshops um ihm sehr genau zu zu hören (Listeningpower ). Die Art wie er alles erklärt ist der Schatz, das was er zeigt sind nur Beispiele für gewisse Prinzipien oder Konzepte.Mich hätte allerdings insbesondere die Meinung der ILC-Vertreter interessiert, wie die auf diese Abgrenzung ihres Stils zu anderen Stilen kommen.
Ich kann nicht sehen, wo diesbezüglich der Unterschied zwischen jemanden ist, der darauf achtet, dass er beim Handschach hinter dem Kontaktpunkt bleibt und jemanden der beim Pushhands darauf achtet, dass er selbst in der Struktur bleibt und auf das Zentrum des Gegners einwirkt.
Ich hoffe es ist jetzt einwenig klarer.
Geändert von Lubo ILC (15-11-2017 um 16:40 Uhr)
VIELEN DANK für die interessanten Impulse zum Thema "Achtsamkeit" 'vs.' "Wahrnehmung".
@ discipula
"Mit" was das angeht, dass jede Modalität (so auch "Wahrnehmung") in unterschiedlichen Qualitätsstufen erfolgen kann. Allerdings würde ich dafür den Terminus "aufmerksam" wählen.ich meine, dass Wahrnehmung auch unachtsam sein kann. Dass der Mensch, der unachtsam wahrnimmt, halt nur das Gröbste, Lauteste, Auffälligste mitkriegt.
Während Achtsamkeit dabei hilft, die subtilen Details mitzukriegen, die kleinen oder winzigen Zeichen, die ja auch immer da sind, die aber oft vom Lauten und Groben überdeckt werden.
"Nicht mit" was die "subtilen Details" angeht, wenn sich das nur auf "Achtsamkeit" beziehen sollte (weil "Wahrnehmung" IMHO eben in sehr unterschiedlichen Qualitätsstufen erfolgt/ erfolgen kann.
@ DatOlli
Über das "holistische" muss ich noch mal nachdenken, DANKE.... Und da fällt mir, ähnlich wie Sascha, nur ein das diese Achtsamkeit nicht wertend und holistisch sein soll (also mal keine innen / außen Trennung).
Das aber in eine "trennscharfe" Definition zu gießen wäre mir unmöglich, da ich selbst Wahrnehmung für Achtsamkeit benötige.
Jo, und eben der 2. og. Satz ist halt genau mein Dilemma (sicherlich kein weltbewegendes , aber ich bin schon gerne auf der Suche nach einer griffigen Abgrenzung.
@ Pansapiens
Trennen will ich es auch nicht (war doof formuliert) - aber unterscheiden/ den Unterschied begreifen will ich wohl.Man kann nicht (vollständig) trennen, was zusammen hängt...1:1 decken sich die Begriffe allerdings nicht.
Das entspricht meinem Verständnis von (neutraler (eben nichtwertender)) Wahrnehmung....Achtsamkeit in üblichen Definitionen ist eine Haltung der erhöhten Aufmerksamkeit mit der zusätzlichen Qualität der des Nichturteilens.
Den Ansatz finde ich spannend, DANKE.Wenn Du Dich dann auch noch ärgerst, dass Du abgelenkt wurdest, bist Du zwar aufmerksam, aber nicht achtsam, da Du urteilst.
@ Wong F.
Vielen Dank! Wenn ich ehrlich bin: Ich hätte es genau andersrum formuliert.Achtsamkeit ist die Voraussetzung für Wahrnehmung.
Heißt in Summe: Irgendwie hängen diese beiden ganz sicher zusammen (IMHO).
In Summe: Spannend.
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