Zitat von
DatOlli
@Pansapiens
Wäre es nicht einfacher mal zu schauen, wie so etwas trainiert wird? - Vorausgesetzt das das dort nicht als "Betriebsgeheimnis" betrachtet wird.
Du hattest da Tony Blauer und sein System genannt.
Tony Blauer wurde von Lino in's Spiel gebracht und da ging es um Flinch Response.
Laut dem Autor des oben verlinkten Artikels "Slow time perception can be learned" lernt man das unbewusst, indem man entsprechende Tätigkeiten ausübt, bei denen das auftritt. Er nennt "Extrem"- aber auch normale Sportarten.
The second finding is that slow-time perception and action can be learned unconsciously, through experience and training. Skilled surfers can adjust their boards and bodies in freefall takeoff on large steep hollow waves at exactly the angle to ride the wave as the lip barrels over their head. Skilled kayakers can adjust boat, body, and paddle so as to take exactly the one survivable line through rapids and over waterfalls. Less skilled participants perceive only confusion, and are likely to freeze, panic, or act in ways which increase danger (Buckley, 2012). It is also experience and training which allow skilled exponents of many physical arts to achieve feats which appear impossibly fast and precise. There are many examples in ball and boardsports, gymnastics, acrobatics, dance, martial arts, archery, shooting, swordsmanship, and in aircraft, car and motorbike racing and stunt driving
Was Herr Buckley hier aber beschreibt, klingt für mich wie das normale Erlernen von einer beliebigen anspruchsvolleren Tätigkeit.
Skilled kayakers can adjust boat, body, and paddle so as to take exactly the one survivable line through rapids and over waterfalls. Less skilled participants perceive only confusion, and are likely to freeze, panic, or act in ways which increase danger.
("Fähige Kayaker können Boot, Körper und Paddle ausrichten, und so exakt die eine mögliche Linie durch Schnellen und über Wasserfälle nehmen. Weniger
fähige Teilnehmer erfahren nur Verwirrung und neigen dazu, einzufrieren, panisch zu werden oder sich in einer Art zu verhalten, die die Gefahr erhöht")
Bei geübten Leuten sind die Tätigkeiten und Reaktionen automatisiert, ein Anfänger hat noch kein "Gefühl" für die neue Tätigkeit und sein Bewusstsein ist überfordert.
Wenn das dann noch in einer als gefährlich wahrgenommenen Situation passiert kann man da leicht panisch werden.
Das normale Gehirn hat angeblich eine Rechenleistung in der Größenordnung on 10 Teraflops (10.000.000.000.000 "Rechenoperationen" pro Sekunde), aber die meisten kriegen Schwierigkeiten, wenn die bewusst mit ihren Händen gleichzeitig unterschiedliche Dinge machen sollen.
Wenn man den Scheinwerfer der Aufmerksamkeit auf eine bestimmte Handlung richtet, dann liegen die anderen (für das Bewusstsein) im Dunkeln.
Das Gehirn ist ein Parallelrechner, d.h. das kann viele Daten gleichzeitig verarbeiten und steuern, aber das sogg. bewusste "Multitasking" ist meines Wissens ein schnelles Springen (der Aufmerksamkeit) zwischen zwei seriellen Verarbeitungsprozessen.
Natürlich kann man gleichzeitig Autofahren und mit dem Handy telefonieren..
...solange das Autofahren weitgehend vom Unterbewusstsein übernommen wird.
Passiert etwas Unvorhergesehenes, für das man noch keine implizite Lösung hat und daher bewusste Aufmerksamkeit braucht, wird es vielleicht blöd.
Der andere Aufmerksamkeitsmodus, neben dem konzentrierten Fokus (etwas bewusst genau zu betrachten und damit alles andere weitgehend aus dem Bewusstseinsscheinwerfer verschwinden zu lassen), ist es, den Focus auszudehnen, so dass man die einzelnen Dinge nicht mehr genau sieht, aber einen groben Überblick bewahrt und mitkriegt, wenn und reagieren kann bzw. auch kurz dann den Focus kurzzeitig auf das Ereignis verengen kann, um es genauer zu betrachten.