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Thema: Religion

  1. #16
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    Es wird ein langer Thread

    Mit "mit Respekt gebrauchen" wird sicher Beißreflexe auslösen (ich musste zumindest meine unterdrücken)

    Das Wort "Religion" genauer gebrauchen ist auch nicht einfach, denn was heißt das? So wie Wikipedia das sagt, oder wie du es gelernt hast? Es ist keineswegs selbsterklärend, auch wenn es dir so vorkommt - du bewegst dich schon etwas länger in deiner Gedankenwelt (ist ja logisch) und deshalb kommt dir dort vieles bekannt und vertraut vor - andere Leute dagegen kennen deine Werte und Vorstellungen nur oberflächlich oder gar nicht und manchmal widersprechen deren Wertvorstellungen deinen und die haben das gleiche Recht auf eigene Gedanken wie du.

    In meinem Kopf gibt es diesen Satz "Gleiches ist gleich, Ungleiches ungleich zu behandeln".
    Daraus leite ich ab, dass ich die Wertvorstellungen anderer Menschen rücksichtsvoll behandle (wörtliche Bedeutung von "Respekt") - ich respektiere sie. Das heißt aber nicht, dass ich sie teile, für richtig halte oder schätze, sondern zunächst nur, dass ich nicht darauf rumtrampel, bis ich genug Infos habe, die ein Rumtrampeln rechtfertigen/verlangen würden. Und ich meine damit erstmal alle Wertvorstellungen.
    Alles was dagegen ausschließend gebraucht wird, löst Fragen aus nach dem Warum und daraus verhärten sich die Fronten ganz schnell, ohne dass man es noch gerade ziehen kann.
    In diesem Fall schließt die Bitte nach dem Respekt für Religion alle anderen Weltanschauungen aus und wird mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie z.B. der Feminismus ("Mehr Rechte für Frauen" statt "Alle Menschen sind gleichberechtigt") und der Anti-Antisemitismus ("alles was gegen Juden/Israel geht ist böse" statt "Rasse/Nationalität/Hautfarbe sind schnurzpiepe") - man versäumt nicht nur das gedankliche Abholen der Gegenseite, sondern verprellt durch die Ausgrenzung auch noch alle anderen, die wertetechnisch von einem selbst gar nicht mal so weit entfernt sind.

  2. #17
    buntbär Gast

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    Zitat Zitat von Royce Gracie 2 Beitrag anzeigen
    Nunja , manchmal wird es dann natürlich kompliziert mit der Abgrenzung.

    Buddhisten glauben doch denke ich irgendwie schon an etwas göttliches.
    Nämlich die Erkenntnis das auf eine bestimmte Art und weiße zu Leben die ist , die vom Göttlichen für den Menschen vorgesehen ist.

    Darum schrieb ich ja : "Wie auch immer definierter Gott"
    Das muss keine Person sein die im Himmel sitzt

    Das kann auch einfach eine Art Energie sein die mit dem Leben verbunden ist
    Der Buddhismus kommt tatsächlich komplett ohne Gott oder Göttlichkeit aus. (und fällt hier natürlich etwas aus der Reihe)
    Was dort natürlich enthalten ist, sind bestimmte metaphysische Vorstellungen (Karma, Wiedergeburt, Seele).

    Genauso wenig glauben New-Age-Esoteriker an Gott oder Götter, sie denken jedoch trotzdem "religiös".

  3. #18
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    Ich habe mal eine Aussage gehört den ich leider nicht mehr ganz zusammen bekomme. Aber der ging nach dem Motto: "Wer Respekt für eine Idee fordert sollte mal darüber nachdenken ob er von der Idee wirklich so überzeugt ist wie er denkt".

    Für mich ist Respekt nichts was man geschenkt bekommt. Man muss ihn sich verdienen. Und ich habe auch nur Respekt vor Taten und nicht vor Ideen.

    *edit*
    Kraken, mich würde aber mal interessieren was du unter respektvollen bzw. respektloses Verhalten gegenüber einer Religion verstehst.
    Geändert von OliverT (14-12-2017 um 17:25 Uhr)
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  4. #19
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    Was war denn eigentlich die Frage, oder Idee ?
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  5. #20
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Es wird ein langer Thread

    Mit "mit Respekt gebrauchen" wird sicher Beißreflexe auslösen (ich musste zumindest meine unterdrücken)
    Hat bereits einige Reflexe ausgelöst und damit hat meine Forderung zumindest ansatzweise ihr Ziel erreicht. Nämlich zum Nachdenken und Reflektieren anregen.

    Danke an dich, fürs nicht-zubeissen.

    Das Wort "Religion" genauer gebrauchen ist auch nicht einfach, denn was heißt das? So wie Wikipedia das sagt, oder wie du es gelernt hast? Es ist keineswegs selbsterklärend, auch wenn es dir so vorkommt - du bewegst dich schon etwas länger in deiner Gedankenwelt (ist ja logisch) und deshalb kommt dir dort vieles bekannt und vertraut vor - andere Leute dagegen kennen deine Werte und Vorstellungen nur oberflächlich oder gar nicht und manchmal widersprechen deren Wertvorstellungen deinen und die haben das gleiche Recht auf eigene Gedanken wie du.
    Ja, Sprache ist ein immer wiederkehrendes Thema. Vor allem die korrekte Begiffsabgrenzung.

    Für mich wichtig dabei: Sprache dient dem gegenseitigen Verstehen. Auch der Verstand dient zunächst einmal dem Verstehen.

    Wenn man nicht mehr mit- sondern gegeneinander spricht, dann will ich halt nur selten mitmachen. Ist mir schlichtweg zu dumm und zu oberflächlich.

    Man kann natürlich jedes Wort des Gegenübers zerreissen, obwohl man genau weiss, was dieser sagen will. Im Endstadium dieses bedauernswerten Zustandes wird man dann ein Rechtschreibenazi und ist des Verständnisses von Sätze völlig unfähig, kann nur noch Grammatik und Orthografie kritisieren.

    Aber schon, wenn die Kritik Überhand nimmt, und das Vertändnis untergeordnet wird, ist das, in meinen Augen, Fehlgebrauch des Verstandes.

    Das aber nur am Rande.


    In meinem Kopf gibt es diesen Satz "Gleiches ist gleich, Ungleiches ungleich zu behandeln".
    Ein guter Satz. Er soll wohl auch Einhalt gebieten vor unzulässiger Abstraktion.


    Daraus leite ich ab, dass ich die Wertvorstellungen anderer Menschen rücksichtsvoll behandle (wörtliche Bedeutung von "Respekt") - ich respektiere sie. Das heißt aber nicht, dass ich sie teile, für richtig halte oder schätze, sondern zunächst nur, dass ich nicht darauf rumtrampel, bis ich genug Infos habe, die ein Rumtrampeln rechtfertigen/verlangen würden. Und ich meine damit erstmal alle Wertvorstellungen.
    Top!

    Das ist Alles, was ich mir wünsche. Zunächst einmal, dass ein Mensch seine eigenen Moralvorstellungen auch auf sich selber anwendet. (Tue anderen so, wie du an dir getan haben willst.)

    Dann auch, dass er nicht über Dinge urteilt, die er nicht wirklich versteht. (Richte nicht über andere, sonst wirst auch du gerichtet.)

    Und letztendlich kommen manche sogar auf eine Stufe, in welcher sie das Gegenüber grundsätzlich verstehen. (Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst.)

    Natürlich kann auch jeder frei entscheiden, völlig anders zu handeln. Deswegen kennzeichne ich meine Wünsche eben als subjektiven Wunsch.


    In diesem Fall schließt die Bitte nach dem Respekt für Religion alle anderen Weltanschauungen aus und wird mit den gleichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben wie z.B. der Feminismus ("Mehr Rechte für Frauen" statt "Alle Menschen sind gleichberechtigt") und der Anti-Antisemitismus ("alles was gegen Juden/Israel geht ist böse" statt "Rasse/Nationalität/Hautfarbe sind schnurzpiepe") - man versäumt nicht nur das gedankliche Abholen der Gegenseite, sondern verprellt durch die Ausgrenzung auch noch alle anderen, die wertetechnisch von einem selbst gar nicht mal so weit entfernt sind.
    Dem stimme ich ganz und gar nicht zu.

    Der Satz: "Ich liebe meine Mutter!" wird bei keinem vernünftigen Menschen den Reflex auslösen: "WAS??? Und niemanden sonst??? Du Monster!"

    Die Bekundung der Liebe für die Mutter hat KEINE weiteren Implikationen!

    1+1=2 ist eine völlig korrekte Aussage. Es gibt noch eine unendliche Anzahl weiterer korrekter Gleichungen. Diese haben aber erst einmal nichts damit zu tun, dass 1 plus 1 gleich 2 ist.

    Die implizite Forderung, dass sich Jeder um Alles kümmern soll und immer und jederzeit alle Sonderfälle, jeden Zusammenhang und überhaupt Alles erwähnen soll, entzieht sich völlig meinem Verständnis!

    Ich meine: Machen das diese Leute eigentlich nur, wenn ihnen eine Meinung oder Aussage nicht passt?

    Ich stelle mir euch, die ihr so an mir handelt und mich kritisiert, ungefähr so vor (DISCLAIMER: Folgender Test ist humoristisch zu verstehen und spiegelt nicht unbedingt die Meinung des Autors wider. Bei allzu schwachem Magen bitte nicht lesen. Tief durchatmen. TRIGGERWARNUNG: Kann Spuren von Sarkasmus und/oder Humor, möglicherweise sogar Rechtschreibefehler enthalten. Konsultiert bitte vor dem Lesen einen Psychotherapeuten, notfalls jemanden, der meine Bauernsprache ins Beamtendeutsch übersetzen kann. Ich übernehme keine Verantwortung für Heulkrämpfe und/oder Wutanfälle und Tobsucht, die durch meine Witze ausgelöst werde könnten, werden, wurden, geworden sind, oder geworden sein werden. Ich betone ausdrücklich, dass ich für und gegen Alles bin, was politisch korrekt und/oder unkorrekt ist, gehe täglich in die Sonne, um Minderheiten zu stärken, in meiner Lebenspartnerschaft ist ein Frauenanteil von 50% und den Rest des Disclaimers gibt es auf Anfrage)

    Ihr sitzt mir eurer Freundin im Restaurant.

    Kellner: Was möchten sie essen bitte?

    Freundin: Ich möchte bitte eine Pizza Vesuvio und ein Glas Wein.

    Ihr: WAS? Ich mach Schluss!! Du wünscht dir tatsächlich lieber eine Pizza, als den Weltfrieden? Du selbstsüchtiges Exemplar der Gattung Homo Sapiens Sapiens! Du denkst nur an dich. Meine Güte. Du willst also eine Pizza? Definier doch mal Pizza! Runden Teig gibt's überall und Tomaten kann ich auch auf'n Fladenbrot tun! Ist es dann Pizza? Die moderne Pizza-Wissenschaft ist sich überhaupt nicht mehr sicher, was eine Pizza ist, SOOOO klug sind die! Und du? Wünscht dir eine Pizza, statt den Weltfrieden, ohne überhaupt zu sagen, was denn eine Pizza ist.

    Zitat Zitat von buntbär Beitrag anzeigen
    Der Buddhismus kommt tatsächlich komplett ohne Gott oder Göttlichkeit aus. (und fällt hier natürlich etwas aus der Reihe)
    Was dort natürlich enthalten ist, sind bestimmte metaphysische Vorstellungen (Karma, Wiedergeburt, Seele).

    Genauso wenig glauben New-Age-Esoteriker an Gott oder Götter, sie denken jedoch trotzdem "religiös".
    Also, wenn wir schon beim Definieren sind:

    Die nordischen Religionen kennen ebenfalls keine Götter. Allenfalls "Asen" Oder?

    Die Hindi nennen ihre magischen Wesen wohl kaum "Gott" bzw. "Götter"

    Funktional allerdings gibt es im Buddhismus eine Menge sehr mächtiger Geistwesen, die durchaus mit dem mithalten können, was andernorts als "Götter" bezeichnet wird.

  6. #21
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen

    Die nordischen Religionen kennen ebenfalls keine Götter. Allenfalls "Asen" Oder?
    Die Asen sind ein Göttergeschlecht.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  7. #22
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Die Asen sind ein Göttergeschlecht.
    Joar, in der deutschen Übersetzung.

    Da hat Kraken nicht unrecht: ob die gängige Übersetzung der Begrifflichkeit wirklich gerecht wird, darf man zumindest nicht blind voraussetzen.

    Grüße

    Münsterländer
    I'm going through changes

  8. #23
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    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Ich habe mal eine Aussage gehört den ich leider nicht mehr ganz zusammen bekomme. Aber der ging nach dem Motto: "Wer Respekt für eine Idee fordert sollte mal darüber nachdenken ob er von der Idee wirklich so überzeugt ist wie er denkt".
    Die Aussage ist wie: "Wer nicht körperlich angegriffen werden will, sollte mal darüber nachdenken, ob er ein Schwächling ist."

    Solcherlei Denke begegnet mir immer häufiger.

    Scheint so, als wären viele Menschen mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden. Nur der Bodensatz der Gedanken darf bestehen bleiben, wehe, was sich in die Lüfte erhebt.

    Ich sehe das genau umgekehrt: Ohne einen GUTEN Grund habe ich nicht das Recht, jemand anderen anzugreifen. Körperlich, oder geistig.

    Es gibt einen guten Grund, weshalb unsere Gesetze unter anderem das Beleidigen und Verleumden von Menschen verbieten. Könnte man ja streichen. Weiss man ja selbst, was stimmt, und was nicht. Tja, trotzdem sehen das wohl fast alle Menschen als gesetzlich schützenswert an.

    Und menschlicher Anstand geht, meines Erachtens nach, noch weiter über das gesetzlich geforderte Minimum hinaus.


    Für mich ist Respekt nichts was man geschenkt bekommt. Man muss ihn sich verdienen. Und ich habe auch nur Respekt vor Taten und nicht vor Ideen.
    Das finde ich tragisch. Naja, muss ja jeder selbst wissen. Ich respektiere grundsätzlich erstmal jeden Menschen, jedes Wesen und sogar Gegenstände und selbstverständlich auch Ideen und Gefühle werden von mir mit Respekt und Rücksicht behandelt.

    Kraken, mich würde aber mal interessieren was du unter respektvollen bzw. respektloses Verhalten gegenüber einer Religion verstehst.
    Ernsthaft? Du willst, dass ich dir erkläre, was ein respektvoller Umgang ist?

    Würdest du denn einem Mann einfach so ins Gesicht sagen: "Deine Frau ist eine richtig hässliche Schabracke." ?

    Als Mensch verlasse ich mich auf mein Gefühl.

    Ich spüre ziemlich genau, wie weit ich gehen kann, und will.

    Solange ich keinen verdammt guten Grund dafür habe, werde ich nichts angreifen, was jemandem sehr wichtig ist. Und das obwohl ich mich selbst als sehr dreckigen und fiesen Kämpfer sehe.

    Aber ohne Grund trete nicht einmal ich in die Eier. Dazu brauche ich niemanden, der mir das definiert. Geht mir zu lange.

    Brauchst du jemanden, der dir definiert, mit wie viel Newton du einer Frau ins Gesicht fassen darfst?

  9. #24
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    Ich mache es umgekehrt, ich respektiere jeden, ausser er zwingt mich es nicht zu tun. Selbst dann fällt es mir schwer, nicht einen Rest von Respekt zu haben.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  10. #25
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    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Ich mache es umgekehrt, ich respektiere jeden, ausser er zwingt mich es nicht zu tun. Selbst dann fällt es mir schwer, nicht einen Rest von Respekt zu haben.
    Eben. Ich halte das für die Norm.

    Aber gibt ja immer mehr "Sei du nett zu mir, dann bin ich nett zu dir." Und diese Typen halten sich dann noch für die Friedlichen. (Wieso sind sie's nicht? Weil sie ZUERST einfordern vom Gegenüber, er müsse eine Bedingung erfüllen, wenn beide diese Vorstellung haben, wirds düster)

    Sogar Hitler war freundlich zu denen, die freundlich zu ihm waren - mehrheitlich jedenfalls.

    Der wahre Charakter eines Menschen zeigt sich aber genau dann, wenn seine Wünsche nicht erfüllt werden.

    Wie verhalte ich mich, wenn Leute abfällig über Religion, das Christentum sprechen, was mir mithin wichtiger ist, als mein eigenes Leben?

    Bin ich respektlos, wenn mir gesagt wird, man wolle mich, meine Ideen, meine Religion nicht respektieren? Ich hoffe, ich kann mich immernoch im Rahmen verhalten.

  11. #26
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Die Aussage ist wie: "Wer nicht körperlich angegriffen werden will, sollte mal darüber nachdenken, ob er ein Schwächling ist."

    Solcherlei Denke begegnet mir immer häufiger.
    Stimmt so wie sie da steht muss ich dir zustimmen. Ich habe vergessen zu schreiben, dass sich die Aussage auf ein Kritiktabu bezieht.

    Richtiger wäre wohl:
    "Wer mittels Respekt für eine Idee ein Kritikverbot fordert, sollte mal darüber nachdenken ob er von der Idee wirklich so überzeugt ist wie er denkt".

    Kannst du mit der Aussage mehr anfangen?

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Ich sehe das genau umgekehrt: Ohne einen GUTEN Grund habe ich nicht das Recht, jemand anderen anzugreifen. Körperlich, oder geistig.
    Was ist für dich ein Angriff? Wenn ich Religion kritisiere? Wenn ich deine Meinung kritisiere? Selbst wenn es in einem vernünftigen Ton geschieht?


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Das finde ich tragisch. Naja, muss ja jeder selbst wissen. Ich respektiere grundsätzlich erstmal jeden Menschen, jedes Wesen und sogar Gegenstände und selbstverständlich auch Ideen und Gefühle werden von mir mit Respekt und Rücksicht behandelt.
    Zitat Zitat von Klaus Beitrag anzeigen
    Ich mache es umgekehrt, ich respektiere jeden, ausser er zwingt mich es nicht zu tun. Selbst dann fällt es mir schwer, nicht einen Rest von Respekt zu haben.
    Ich finde Respekt ist für die Grundlage des menschlichen Umgangs das falsche Wort. Wenn ich sage das ich jeden mit Respekt behandle, dann bedeute es nicht mehr so viel wenn ich jemanden wirklich respektiere. Ich würde dann meine Meinung zu jemanden der in ein brennendes Haus läuft um jemanden zu retten, genauso bezeichen wie jemanden der nur daneben steht.
    Ich setze meine Maßstab einfach anders an bzw bezeiche, wenn man von einer Respektskala von -10 bis +10 ausgeht, den Nullpunkt nicht als Respekt. Mir fällt aber gerade kein Wort an um den Nullpunkt anders zu bezeichnen. Akzeptanz vielleicht.

    Das ändert aber nichts daran, dass jemand von mir wegen einer Idee keinen extra Respekt erwarten sollte. Wie viel Respekt eine Person von mir bekommt hängt von ihrem Verhalten und ihren Taten ab.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Ernsthaft? Du willst, dass ich dir erkläre, was ein respektvoller Umgang ist?
    Ich will wissen was du unter einem respektvollen Umgang mit Religionen verstehst? Darf man sie kritisieren? Darf man ihnen die Existenzberechtigung absprechen? Hängt das vom Ton ab? Muss ich religiöse Ausübungen akzeptieren die in mein Leben eingreift? Muss ich mich unterordnen?

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Würdest du denn einem Mann einfach so ins Gesicht sagen: "Deine Frau ist eine richtig hässliche Schabracke." ?
    Wenn mich jemand fragt wie ich das Aussehen seiner Frau finde würde ich es ihm mit anderen Worten sagen. Wenn er mich nicht fragt dann nicht.

    Wenn jemand seine Religion ausüben will und mein Leben damit nicht beeinflusst dann lasse ich ihn in Ruhe. Sobald er es aber zu meiner Sache macht, sei es nun indem er mich darauf anspricht oder in der Öffentlichkeit erzählt wie toll er Religion findet, dann sage ich ihm was ich von Religion halte. Wenn seine Gefühle verletzt werden, weil ich ihm meine Meinung in einer ordentlichen Wortwahl mitteile, dann ist es sein Problem. Da sollte die Person sich dann mal mit ihrer mangelden Kritikfähigkeit auseinander setzen.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Als Mensch verlasse ich mich auf mein Gefühl.
    Das Problem ist das hier niemand genau weiß wie du fühlst. Jeder Mensch fühlt anders. Was für den einen in Ordnung ist ist es nicht unbedingt für den anderen. Für den einen ist es respektlos wenn man eine Frau anguckt. Für den anderen wenn man sie nicht anguckt. Für den einen ist eine Frau respektabel wenn sie sich verschleiert. Für den anderen auch wenn sie im Bikini rumläuft.
    Der eine findet es respektlos wenn man ihm sagt was man von ihm hält während jemand anderes es für respektabel hält.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
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  12. #27
    buntbär Gast

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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Die Aussage ist wie: "Wer nicht körperlich angegriffen werden will, sollte mal darüber nachdenken, ob er ein Schwächling ist."

    Solcherlei Denke begegnet mir immer häufiger.

    Scheint so, als wären viele Menschen mit dem kleinsten gemeinsamen Nenner zufrieden. Nur der Bodensatz der Gedanken darf bestehen bleiben, wehe, was sich in die Lüfte erhebt.

    Ich sehe das genau umgekehrt: Ohne einen GUTEN Grund habe ich nicht das Recht, jemand anderen anzugreifen. Körperlich, oder geistig.
    Setzt du gerade körperliche Gewalt mit Kritik gleich?
    Und hier liegt denke ich das Problem:
    Viele Gläubige (du vllt nicht) unterscheiden nicht zwischen Kritik an ihrem Glauben (z.B.: Kritik an Todesstrafe für Apostasie) und Beleidigungen.

  13. #28
    Droom Gast

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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Die "moderne Religionswissenschaft" hat mit Wissenschaft ungefähr so viel zu tun, wie "Gender studies" es ist Meinungsmache unter dem Deckmantel der Wissenschaft.
    Woher beziehst du dein Wissen über oder eher gesagt deine Meinung zu Religionswissenschaften?

    anstatt zu sehen, was wir alles der Religion zu verdanken haben. Von unseren grundlegenden Moralvorstellungen bis hin zu den Menschenrechten.
    Stimmt das hochreligiöse dunkle Mittelalter war ein Meilenstein was Menschenrechte und Moral anging...
    Wie kommst du bitte darauf, dass Religionen großartig notwendig waren um "Moral" (das Wort müssten wir auch noch mal genauer definieren) bei der Bevölkerung zu etablieren?

    Schon mal das 5. Buch Mose gelesen? Das hat mit Menschenrechten so viel zu tun wie die Wüste Gobi mit Eisbären.

    Guck dir mal Wolfs- oder Menschenaffenrudel an. Die sind selbst ohne irgend eine Form von Religion sozialer und "moralischer" als sehr viele Menschen untereinander.

    Welcher moderne Intellektuelle stellt sich schon gerne dem Fakt, dass auch linke Regierungen Bücher verbrannt und Intellektuelle verfolgt haben, und andererseits Mönche in Klöstern Wissen durch das dunkle Mittelalter hindurch bewahrt haben.
    Das z.B. ein Mao Tze-Tung absolut gegen die Intellektuellen in seinem Land garbeitet hat und sicher dabei auch viel Wissen verloren gegangen ist, sollten recht viele "moderne Intellektuelle" wissen.
    Nur weil jemand nicht religiös ist, bedeutet es nicht das dieser nicht trotzdem wissensfeindlich ist.

    Die Kirche hat auch mehr als genug Wissen in Süd- und Mittelamerika auf verbannt/zerstört.

  14. #29
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    Zitat Zitat von buntbär Beitrag anzeigen
    Der Buddhismus kommt tatsächlich komplett ohne Gott oder Göttlichkeit aus.
    Na das ist doch etwas zu pauschal! Was ist zB mit den Myoos?
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

  15. #30
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Die nordischen Religionen kennen ebenfalls keine Götter. Allenfalls "Asen" Oder?
    Völlig falsch! Die Asen sind das eine Göttergeschlecht, die Wanen das andere. Und dann gibts noch verschiedene Formen von Riesen und Alben.
    Gesendet mittels Unterhaltungselektronik ohne Tapatalk.

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