Geändert von Royce Gracie 2 (27-12-2017 um 10:12 Uhr)
-
Hallo zusammen,
erstmal danke für eure Meinungen/Erläuterungen!
@Luggage: Finde den vorgebrachten Aspekt bzgl. der SV sehr gut, zumal in dem Dojo genauso argumentiert wird. Tut gut, sowas auch mal von anderer Seite zu hören! Leuchtet auch irgendwo ein.
@FireFlea: Ja, in den Videos sieht das wirklich anders aus. Die Videos haben ja überhaupt erst mein Interesse an dieser Stilrichtung geweckt, weshalb meine Verwirrung bei dem Training umso größer war, als es anders praktiziert wurde. Dies wird damit begründet, dass in dem Dojo meiner Wahl, eine sehr ursprüngliche Richtung gelehrt wird, die über Seiko Toyama direkt auf Uechi Kanbun zurückgeführt werden kann.
Hm, ich trainiere nach Neujahr mal einfach dort weiter und schaue, wie es sich entwickelt. Würde das Training auch gerne fortsetzen, weil es wirklich Spaß macht, kann das aber nur dauerhaft machen, wenn ich vollends davon überzeugt bin.... Dilemma, eigene scheiß Prinzipien
Es ist ja recht einfach - der Lehrer dort wird ja zeigen können was er meint und vormachen können, ob er Power entwickelt. Wenn er mit seinen Schlägen Power entwickeln und Dir das auch zeigen & erklären kann, ist ja alles gut
Im Uechi-Ryu/Pangai-Noon gibt es verschiedene Linien mit ihren entsprechenden Verbänden und "Interpretationen" des Stils. Kann also sein, dass Prinzipien da variieren. Ist bei uns im Goju auch so.
Ansonsten wird im Okinawa-Karate, so wie ich es kennen gelernt habe, gelehrt, dass die Power durch Hüftrotation eigentlich Anfängerlevel ist. Später auf dem Fortgeschrittenenlevel wird über die Bauchatmung bzw. das Dantien die Kraft erzeugt. Sieht auch optisch meistens so aus, als ob der Schlag kaum Bums hat. Gerade für Close Range Fighting ist das aber essentiell. So ähnlich wie der One Inch Punch von Bruce Lee.
Ich würde geduldig sein und einfach trainieren. Gerade die Basics wie Sanchin.
Und Vertrauen in deinen Trainer haben. Als Kampfsportler muss man bereit sein, alteingesessene Prinzipien über Bord zu werfen und offen für neues zu werden, auch wenn's manchmal schwer fällt.
Geändert von Kensei (27-12-2017 um 12:15 Uhr)
Du... nur weil du keinen Plan hast, wie abseits von 0815 Kickbox-Techniken Kraft generiert wird, heißt das nicht, dass es keine anderen Möglichkeiten gibt. FireFlea schrieb ja schon was dazu.
Aber du kannst gerne mal in einem unserer IOGKF-Dojos in Deutschland vorbeikommen und dir zeigen lassen wie das geht.
Und, der von dem ich das lerne hat neben seinem Karate-Zeug eine Amateurboxer-Ausbildung genoßen, ist Instructor für Pancrase und CSW, und schickt regelmäßig einige unserer Jungs auf MMA-Events. Der wird von keinem Bauer Huber weggehauen, kannste glauben.
Finde dich endlich mal damit ab, dass dein uberkrasses Kyokushin-Vollkontakt-Karate blabla und blubb nur einen Bruchteil von dem abbildet, was in Kampfkünsten so gehen kann.
*Edit, Beispielclip*
Hier sieht man bei einigen Schlägen ganz gut, dass Power ohne große Rotation der Hüfte geschweige denn der Schulter erzeugt werden kann. Außerdem ist die Arbeit mit dem Dantien ganz gut zu erkennen, so man denn weiß, worauf man achten muss:
Dass die Schläge reinhauen, musst du einfach mal glauben... oder besser, auf ein Nakamura-Seminar gehen und es an dir demonstrieren lassen.
*Edit, die Zweite*
Noch besser, Higaonna Sensei. Ansonsten dito:
Geändert von Kensei (27-12-2017 um 18:59 Uhr)
Schwere Hände so wie ich sie in den russischen Kampfkünsten gelernt habe, können aus allen möglichen Winkeln, im stehen, oder auch im sitzen ohne Hüfteinsatz ziemlich böse einschlagen. Klar bringt die Hüfte zusätzlich Power, aber wer wirklich schwere Hände hat, kann extrem hart Schlagen, ohne dabei die Hüfte nutzen zu müssen......
Ja deshalb sehen die Schläge auch so Fake aus auf Video:-)
Geht übrigens auch mit Kicks. Kostic lag mal vor am Boden und ich hatte ein dickes schwarzes Polster am Oberschenkel (die Dinger mit denen man Low Kicks übt). Aus dem Liegen heraus hab ich einen Kick an den Oberschenkel bekommen, bei dem ich gedacht habe, er bricht mir den Oberschenkel durchs Polster:-)
Unterschenkel sind halt noch schwerer als Unterarme;-);-)
Warum sollte man sowas trainieren wenn nicht für's kämpfen?
Es geht ja gerade darum, dass ich im Infight/Clinch nicht so Kraft generieren kann wie wenn ich Raum habe und mich freier bewegen kann.
Außerdem hat den Oberkörper ruhig halten ohne große Aushol- oder Rotationsbewegungen auch den Effekt, dass meine Bewegungen schlechter vorhersehbar werden.
Was du unter "Psychologie" verstanden wissen willst, weiß ich nicht. Das wäre noch ein strategischer Nutzen.
Hi,
erstmal vorab - ich bin für kräftigen Hüfteinsatz
Zu deiner Frage: ich habe mal ein Video eines russischen Karateka gesehen - da ging es vorrangig um den Tsuki - er hat jedenfalls einen sehr schnellen, krassen und weiten Tsuki (fast) ohne Hüfte geschlagen und hat erklärt, dass bei denen die Anfänger mit sehr ausladenden Bewegungen und viel Rotation trainieren und es mit Zeit und Können immer mehr reduzieren, bis nichts davon sichtbar ist. Die Bewegung findet dann quasi nur noch unter der Haut statt.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)