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Thema: Religion

  1. #46
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    Stimmt auch wieder.

    "christlich geprägter Staat" wäre wohl sehr viel passender.

    Jedenfalls herrscht in den christlich geprägten Staaten Religionsfreiheit und solche Dinge.

    In den atheistisch geprägten Staaten herrschen ganz andere Sitten, von denen ich froh bin, dass ich da nicht leben muss.

  2. #47
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    Kennst du ein Land, außer Vatikan, in dem die Regierung christlich ist (und es nicht etwa nur Namen führt)?
    In ein paar amerikanischen Bundesstaaten im "Bible Belt" gibts das. Da fließen dann wirklich Milch und Honig, so rein moralisch gesehen.

    "christlich geprägter Staat" wäre wohl sehr viel passender.
    Ich wage mal fast zu behaupten, dass der Fußball unsren Staat mehr prägt als das Christentum. So richtig wichtig ist das doch eigentlich nur ein paar wenigen.
    Geändert von Terao (15-12-2017 um 15:48 Uhr)

  3. #48
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Puuuuh...
    Ja, ich hab studiert und vielleicht hängt mein Konjunktiv damit zusammen, aaaaabeeer ich habe gelernt, dass Konjunktiv nicht gleich Wischiwaschi ist, sondern ein Tool, um mehrere Entwicklungsmöglichkeiten zu beschreiben und zu berücksichtigen (=respektieren). Machst du beim Kämpfen auch, oder nicht?
    Konjunktive sind nicht schwach, sondern vielseitig und flexibel - außer man gebraucht sie inflationär.
    Gut. Lassen wir das.

    Zur atheistischen Staatsführung:
    1) Sind die von dir genannten Regimes quasi-religiös (ich weiß, du magst das Wort nicht) und nicht atheistisch.


    So gesehen sind Bomben Atheisten, weil sie keiner Glaubensrichtung anhängen. Bomben, Kugeln, Kampflugzeuge....


    2) Bedenke die geschichtliche Entwicklung des Christentums - der viel gescholtene Islam z.B. macht eine Entwicklung durch (z.B. in Sachen der Sexualität), die der des Christentums entspricht, nur mit ein Paar Jahren Verzögerung.
    Während der Atheismus noch damit beschäftigt ist, sich argumentativ mit Schmierseife einzuseifen, um besser rausschlüpfen und sich Verantwortung entziehen zu können.

    Die Friedlichkeit ist zwar ein gern genommenes Wort, aber ich konnte in meinem Umfeld keinen Zusammenhang zwischen einer egal wie gearteten Religion oder Weltanschauung und dem Frieden feststellen.
    Ich schon.

    Davon abgesehen: der Frieden in den "christlichen Ländern" ist eher eine Folge des Laizismus...und die viel zitierten christlichen Werte - da ich sehe zumindest in Deutschland keine Politiker, die den wirklich folgen.
    Kennst du ein Land, außer Vatikan, in dem die Regierung christlich ist (und es nicht etwa nur Namen führt)?
    Wer hat denn den sakulären Staat eingeführt? Christen.
    Wer hat die Menschenrechte formuliert und ratifiziert? Christen.
    Wer regiert unser Volk? Christen.

    Aber das führt den Thread OT, deshalb lieber noch zwei ernst gemeinte Verständnisfragen:
    Warum möchtest du, dass man deine Religion respektiert?
    Und wo ziehst du die Grenze zwischen Religion und Ideologie?
    Weil das Christentum eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist.

    Weil ich glaube, Menschen und Ideen sind ebenso zu respektieren, wie die Natur, die Kunst, die Wissenschaft und wir sollten mit allen Dingen rücksichtsvoll umgehen.

    Der Unterschied zwischen Religion und Ideologie ist die Politik.

  4. #49
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    Zitat Zitat von Terao Beitrag anzeigen
    Ich wage mal fast zu behaupten, dass der Fußball unsren Staat mehr prägt als das Christentum. So richtig wichtig ist das doch eigentlich nur ein paar wenigen.
    Das wäre gerade so, als würde man meinen, die Lackierung präge ein Auto mehr, als das Getriebe.

    Das Christentum wird zwar nicht viel beachtet, ist aber trotzdem prägend.

    Wer keine Ahnung von Physik hat, wird auch glauben, diese sei unbedeutend und ihre praktische Relevanz nicht erkennen. Nennt sich halt nicht alles Physik, was von ihr geprägt ist.

    Ich würde mal sagen, christliche Vorstellungen von Nächstenliebe, Nicht-Verurteilen und weitere christliche Einflüsse prägen unser tägliches Handeln und Miteinander mehr, als Fussball dies tut.

  5. #50
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Weil das Christentum eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist.

    Weil ich glaube, Menschen und Ideen sind ebenso zu respektieren, wie die Natur, die Kunst, die Wissenschaft und wir sollten mit allen Dingen rücksichtsvoll umgehen.
    Ich meinte mit meiner Frage deine Beweggründe - also fühlst du dich z.B. persönlich beleidigt oder angegriffen, hast du das Gefühl deinen Glauben verteidigen zu müssen - sowas halt.

    "Weil das Christentum eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist." werden viele anders sehen und das ist deren Recht, so wie deine Sichtweise dein Recht ist - nur wenn ihr (wir) auf der Ebene versucht zu reden, wird kein Gespräch zustande kommen. Außerdem enthält der Satz keine Herleitung, die sich mir erschließt. Die Sonne z.B. ist die Grundlage all unseren Lebens und somit auch der Zivilisation, aber wenn einer versuchen würde die Sonne zu beleidigen oder zu verleugnen, käme es mir nicht in den Sinn sie (die Sonne) in Schutz zu nehmen oder Respekt für sie anzufordern - obwohl sie "...eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist...".
    Wäre ich hingegen ein Ra-Anhänger und würden damit meine religiösen Gefühle verletzt werden, dann ja - dann wäre meine Respektforderung erklärbar. (Ich liebe Konjunktiv )

    Was Säkularisierung betrifft, ich meine, dass die alten Griechen oder die Römer schon damit was gemacht haben, oder? Bin nicht so ganz auf dem Laufenden...

  6. #51
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Gott tritt auch ständig auf.

    Gott zeigt sich in der Erfahrung, also in der Wirklichkeit.
    Wenn das so ist, und nicht nur Deine Subjektive Erfahrung gemeint ist, die sonst keiner teilt, müsste die Erfahrung ja objektiv wiederholbar sein und damit das jeweilige Gottesmodell empirisch beweisbar.
    Das widerspricht dann Dieser Aussage:

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Lithurgisch lässt sich Thermodynamik ebensowenig beweisen, wie sich Gott empirisch beweisen lässt.
    außer, die Thermodynamik wäre lithurgisch beweisbar, was immer das heißt...

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Wir sprechen hier aber von Forderungen bezüglich des menschlichen Zusammenlebens.

    Da gebe ich keine 5 Schilling auf wissenschaftliche Ansichten, wie das zu sein hat.
    Das steht Dir frei, solange dabei keine anderen Menschen zu Schaden kommen.
    Ich dagegen würde da die Erkenntnisse der Spieltheorie und eventuell auch von Geisteswissenschaften den Vorschriften, die vor über tausend Jahren irgendein Mensch als von Gott erhalten verbreitete und die nicht mehr ganz in die aktuelle Zeit passen, vorziehen.
    Ebenso Hygienevorschriften aufgrund medizinischer Erkenntnisse den biblischen Regeln zum Umgang mit Aussatz...
    Oder einfach den gesunden Menschenverstand bzw. bestimmte Mechanismen, die mir in den Genen stecken.


    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    "kognitive Begrenzung" ist das ein Euphemismus dafür, Andersdenkende als "dumm" zu bezeichnen, weil sie nicht die eigene Meinung teilen?
    Nein.
    Es geht nicht um Meinung, sondern um korrekte Anwendung der Denkgesetze, von denen man behauptet, ihnen zu folgen.
    Da gibt es dann durchaus richtig und falsch, auch wenn das im Matheunterricht vielleicht zur Frustration führt.
    Natürlich ist mir klar, dass manche Menschen, auch hier im KKB mit dem Verweis auf freie Meinungsäußerung unwidersprochen irgendwelche alternativen Tatsachen unters Volk bringen wollen.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Wie ist das denn bei Streitigkeiten innerhalb der theoretischen Physik? Wessen Kognition ist hier am stärksten begrenzt?
    Von welchem theoretischen Physiker wird denn ein naives Modell einer flachen Erde vertreten, wie von Jackson hier im KKB beispielsweise?
    Und reagieren auf einen sachlichen Einwand mit "Finger in die Ohren und Brabbbeln"?
    Theoretische Physiker sind meistens überdurchschnittlich intelligent, haben in ihrer Ausbildung analytisches Denken gelernt und können zwischen korrektem Schlussfolgern und Meinung unterscheiden.

    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Wissenschaft ist in meinen Augen lediglich ein Werkzeug. Sie beschreibt sozusagen den kleinsten gemeinsamen Nenner der Realität. Das absolute Minimum. [Komplexere Zusammenhänge sprengen den Rahmen allzu schnell.]

    Und auf jegliche Problematik anwenden lässt sich diese Denkweise genauso wenig, wie sich lithurgische Denkweise darauf anwenden lässt, wie man ein Telefon zu bauen hat.
    Das sehe ich genauso.
    Den einen Satz habe ich in eckige Klammern gesetzt, weil man damit implizieren könnte, dass nun Religion komplexere Zusammenhänge erfassbar machen könnte.

    Der kleinste gemeinsame Nenner der Realtität ist die angesprochene objektivierbare Erfahrung.
    Demgegenüber steht die subjektive Erfahrungswelt.
    Wenn nun aber einer von mir aufgrund seiner subjektiven, nicht objektivierbaren oder sachlich begründbaren Meinung ein bestimmtes Verhalten fordert, wüsste ich nicht, warum ich dem Folge leisten sollte, außer um ihm einen Gefallen zu tun oder weil er mich bedroht.
    Viele Religionen setzen dann auf Bedrohung, das spricht für sich.

  7. #52
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Weil ich glaube, Menschen und Ideen sind ebenso zu respektieren, wie die Natur, die Kunst, die Wissenschaft und wir sollten mit allen Dingen rücksichtsvoll umgehen.
    P.S.: nur für den Fall, dass es dir nicht bewusst sein sollte - deine Aussagen zur Wissenschaft, die ich hier bisher gelesen habe, lassen bei mir den Eindruck entstehen, als wäre die Wissenschaft für dich etwas Böses. Ich weiß jetzt nicht, ob ich damit der Einzige bin und ob die Wirkung von dir beabsichtigt ist.

    P.P.S.: "Bomben = Atheisten" versteh ich nicht.

  8. #53
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    2) Bedenke die geschichtliche Entwicklung des Christentums - der viel gescholtene Islam z.B. macht eine Entwicklung durch (z.B. in Sachen der Sexualität), die der des Christentums entspricht, nur mit ein Paar Jahren Verzögerung.
    Wo hat denn der Islam (also die Lehre) eine Entwicklung durchgemacht?
    Der Islam hat mal mehr oder weniger Einfluss, aber wo gibt es ein grundsätzliche Anpassung der Lehre?
    Die toleranten Phasen in mehrheitlich muslimischen Ländern waren die, in denen der Lehre nicht mehr streng gefolgt wurde.


  9. #54
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wo hat denn der Islam (also die Lehre) eine Entwicklung durchgemacht?
    Der Islam hat mal mehr oder weniger Einfluss, aber wo gibt es ein grundsätzliche Anpassung der Lehre?
    Die toleranten Phasen in mehrheitlich muslimischen Ländern waren die, in denen der Lehre nicht mehr streng gefolgt wurde.

    Achso, sorry, war mißverständlich - es ging nicht um die Lehre an sich, sondern um das Ausleben - vor den Kreuzzügen war die muslimische Moral angeblich relativ entspannt, mit den Christen kamen neue - aufgezwungene - Moralvorstellungen und diese setzen sich zeitversetzt (ein Paar dutzend bis hundert Jahre) durch. Der Islam, so wie die Menschen ihn heute ausleben, sei demnach stark durch den Christentum von vor der letzten Säkularisierungswelle geprägt.

  10. #55
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    Gerade zum Thema passend der Bericht der katholischen und evangelischen Kirchen zum Thema Religionsfreiheit:
    Bericht: Religionsfreiheit weltweit, ein rares Gut - Radio Vatikan

    Zu Nordkorea steht dort z.B.:
    Der Grund der Verfolgung in Nordkorea ist, dass das Regime eine Ideologie hat, die auch die Religion vorschreiben will. Das ist eine synkretistische Ideologie aus Neokonfuzianismus, nationalistischen Maoismus und Stalinismus.

    Atheismus, bzw. Laizismus geht anders.

  11. #56
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    Ich als Daoist habe kein Problem mit Christen, solange sie mehr nach moralischen Prinzipen des Jesus von N. leben als nach wörtlichen Formulierungen in einem nur teilweise authentisch übermittelten Schriftwerk diverser Autoren und Zeiten. Insbesondere wenn sie dann aus überlieferten "das macht man so!"-Korsetten gegen tatsächlich schriftlich fixierte Prinzipien wie Nächstenliebe schwerstens verstossen. Drangsalieren unverheirateter Paare und so.

    Das ist aber nicht "das Christentum", sondern sind einzelne Leute die es mit dem was der Herr J. aus N. mal so gesagt doch nicht so genau nehmen, sondern mehr ihre eigene Nase durchsetzen und ihre Launen mit angeblicher Religion verbrämen. Pogrom und Macht ausleben ist einfach viel lustiger als Nachgeben, andere Wange, Nächstenliebe und Vergebung und so Hippiekram.

    Wenn man die daoistischen Meditationspraktiken über längere Zeit praktiziert, ohne irgendwelche Bücher zu lesen, Floskeln auswendig zu lernen, und strikt nach der Intuition lebt die sich aus der Meditation und den Gefühlen die sie auslöst lebt, dann entstehen auch Erfahrungen mit einer Form von höherer "äusserer" Intelligenz. Ahnung man möge doch bitte hier und dort hin gehen, weil das besser ist. Eingebungen was man alles lassen sollte. Was dabei entsteht, erinnert schon ein bischen an Urkonstruktionen von Jesus oder seinen Kreisen. Man kann nur nicht sagen ob das ein Gott ist, viele, oder irgendeine schwer greifbare Form höherer Intelligenz. Das kann man schon als Präsenz des Göttlichen umschreiben, es kommt einem so vor. Es gibt einen Grund, warum genau das bei jedem entsteht der sich ganz allein auf sich selbst, seine Intuitionen und inneren Gefühle einlässt, ohne irgendwelchen Vorgaben hinterherzurennen. Es entstehen übrigens auch Träume die einem Zusammenhänge erklären, oder einem Dinge vor Augen führen die man vergessen hat. Oder neue Ideen näherbringen. Die kommen irgendwoher, und nicht aus Büchern wenn man keine liest.

    Wenn man sein Christentum so gestaltet, kann ich damit prima leben.
    "Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)

  12. #57
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Ich meinte mit meiner Frage deine Beweggründe - also fühlst du dich z.B. persönlich beleidigt oder angegriffen, hast du das Gefühl deinen Glauben verteidigen zu müssen - sowas halt.
    Ich fühle mich durchaus persönlich angegriffen, weil ich ein Teil des Christentums, der Christenheit bin.

    Ein zweiter Aspekt ist, dass ich es schade finde, wenn eine gute Sache schlecht geredet wird.

    Ich mische mich auch ein, wenn behauptet wird, Klitschko sei ein schlechter Boxer.

    "Weil das Christentum eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist." werden viele anders sehen und das ist deren Recht, so wie deine Sichtweise dein Recht ist - nur wenn ihr (wir) auf der Ebene versucht zu reden, wird kein Gespräch zustande kommen. Außerdem enthält der Satz keine Herleitung, die sich mir erschließt. Die Sonne z.B. ist die Grundlage all unseren Lebens und somit auch der Zivilisation, aber wenn einer versuchen würde die Sonne zu beleidigen oder zu verleugnen, käme es mir nicht in den Sinn sie (die Sonne) in Schutz zu nehmen oder Respekt für sie anzufordern - obwohl sie "...eine der wichtigsten Grundlagen unserer Zivilisation ist...".
    Wäre ich hingegen ein Ra-Anhänger und würden damit meine religiösen Gefühle verletzt werden, dann ja - dann wäre meine Respektforderung erklärbar. (Ich liebe Konjunktiv )
    Nun, ich fordere durchaus auch einen gewissen Respekt für die Sonne ein..... hierzulande aber ist es sehr viel häufiger, dass ich für den Regen eine Lanze breche, und es nicht einfach stehen lasse, wenn sich darüber beschwert wird, dass lebenswichtiges Wasser gratis vom Himmel fällt.

    Der Zusammenhang zwischen Christentum und unserem Verhalten ist für mich aber leichter zu erkennen und in viel mehr Details.

    Die Sonne hat für mich wenig erkennbaren Einfluss darauf, was wir richtig, falsch, gut, schlecht, menschlich, unmenschlich, liebevoll, hasserfüllt etc. empfinden und nennen. Das Christentum aber sehr wohl.

    Was Säkularisierung betrifft, ich meine, dass die alten Griechen oder die Römer schon damit was gemacht haben, oder? Bin nicht so ganz auf dem Laufenden...
    Das mag sein. Jedoch stehen wir kaum in direkter Tradition, oder?

    Wir wissen von Amerika, wegen Columbus und Konsorten. Leif Eriksons frühere Anwesenheit hat eine ungleich geringere Relevanz.

    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Wenn das so ist, und nicht nur Deine Subjektive Erfahrung gemeint ist, die sonst keiner teilt, müsste die Erfahrung ja objektiv wiederholbar sein und damit das jeweilige Gottesmodell empirisch beweisbar.
    Es ist aber ausschliesslich die subjektive Erfahrung gemeint.

    So ähnlich, wie die Liebe. Diese lässt sich ebensowenig messen und beweisen.

    Zwar wird das stümperhaft versucht und an Hormonen etc. festgemacht, aber das ist dann wirklich eher auf dem Niveau von Flacherdlern, die den Lineal nehmen.

    außer, die Thermodynamik wäre lithurgisch beweisbar, was immer das heißt...
    Den Begriff habe ich übrigens erfunden.


    Das steht Dir frei, solange dabei keine anderen Menschen zu Schaden kommen.
    Ich dagegen würde da die Erkenntnisse der Spieltheorie und eventuell auch von Geisteswissenschaften den Vorschriften, die vor über tausend Jahren irgendein Mensch als von Gott erhalten verbreitete und die nicht mehr ganz in die aktuelle Zeit passen, vorziehen.
    Interessant. Ich halte die biblischen Regeln für relevanter und zeitgemässer. Daran halte ich mich.

    Die Wissenschaft lässt es halt völlig offen, was du zu tun hast. Wissenschaftlich gesehen kann man es auch als völlig richtig betrachten, die Schwächeren zu unterdrücken, auszubeuten oder aus dem Genpool zu entfernen.

    Denke mal, wir beide machen das ziemlich gut und ziehen gute Dinge und Anweisungen aus unseren Ansichten.


    Oder einfach den gesunden Menschenverstand bzw. bestimmte Mechanismen, die mir in den Genen stecken.
    Gesunder Menschenverstand? Jetzt sind wir definitiv in die Mystik Abgerutscht.


    Von welchem theoretischen Physiker wird denn ein naives Modell einer flachen Erde vertreten, wie von Jackson hier im KKB beispielsweise?
    Und reagieren auf einen sachlichen Einwand mit "Finger in die Ohren und Brabbbeln"?
    Theoretische Physiker sind meistens überdurchschnittlich intelligent, haben in ihrer Ausbildung analytisches Denken gelernt und können zwischen korrektem Schlussfolgern und Meinung unterscheiden.
    Ich denke mal, du weisst, was ich meine.

    Teilweise werden Annahmen geradezu religiös verteidigt.....

    Das sehe ich genauso.
    Den einen Satz habe ich in eckige Klammern gesetzt, weil man damit implizieren könnte, dass nun Religion komplexere Zusammenhänge erfassbar machen könnte.
    Interessant. Daraus schliesse ich, dass wir sehr viel ähnlicherer Meinung sind, als es den Eindruck haben könnte.


    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    P.S.: nur für den Fall, dass es dir nicht bewusst sein sollte - deine Aussagen zur Wissenschaft, die ich hier bisher gelesen habe, lassen bei mir den Eindruck entstehen, als wäre die Wissenschaft für dich etwas Böses. Ich weiß jetzt nicht, ob ich damit der Einzige bin und ob die Wirkung von dir beabsichtigt ist.

    P.P.S.: "Bomben = Atheisten" versteh ich nicht.
    Ich liebe Wissenschaft sehr. Trotzdem ist diese Wirkung von mir beabsichtigt.

    Über Religion wird oftmals leichtfertig geurteilt, ohne sich bewusst zu sein, dass das Meiste der Kritik auch für die Wissenschaft gilt.

    Die Trennung zwischen Staat und Religion.... aber welchen Einfluss hat die Wissenschaft?

    Die Wissenschaft ist die "quasi-Religion" der Moderne, jedenfalls ein weit verbreitetes Selbstbild, dass die eigene Anschauung und das Verhalten wissenschaftlich basiert seien.

    Ebenso die Annahme, "Wissenschaft" wäre per se "gut". Ebenso ist "Intelligenz" "gut" und Böse wird mit Dumm gleichgesetzt und so weiter.

    Ich betone die Gemeinsamkeiten und Unterschiede lediglich aus einem anderen Blickwinkel.

    Wissenschaft ist für mich nur ein Werkzeug, um mein Leben leichter zu machen, und ein wenig Spass zu haben.

    Die Antwort auf dein pps ist folgende:

    Der Kommunismus ist ein Regierungssystem. Es ist Politik. Betont atheistische Regierungen sind darauf aufgebaut worden. Dutzende Millionen Menschen starben, aufgrund dieser Ideologien. Links. Atheistisch. Politisch. Mithin wissenschaftlich.

    Nun versuchen manche (manchmal selbst links, atheistisch, politisch, wissenschaftlich) den schwarzen Peter, die Verantwortung für Millionen Tote, wieder der Religion zuzuschieben, indem sie das Ganze einfach als "quasi-religiös" bezeichnet.

    Das wird mit Personenkult etc. begründet, wonach der Kommunismus starke Ähnlichkeiten mit Religionen habe etc. etc. und letztlich also wieder die Religion schuld sei.

    Wow. Gedankenverdrehung allererster Güte.

    Mit der gleichen Denke kann ich begründen, dass Bomben Atheisten sind, zumindest aber Agnostiker. Bomben hängen keiner Religionsgemeinschaft an. Bomben verehren nichts und niemanden. Bomben glauben nichts. Bomben beten nicht. Bomben haben mehr mit Atheisten gemeinsam, als mit Gläubigen. Bomben sind "quasi-atheistisch"

    Wenn man also, in IRGEND einer Weise den Kommunismus und die ganzen Verbrechen vom Atheismus abnehmen will und ihn der Religion in die Schuhe schieben will....

    Dann tue ich in gleicher Weise diese Denkweise anwendend das Gleiche mit Bomben, Krieg und Terror.

    Ist zwar beides ziemlich blöde meiner Meinung nach, aber naja, man kann die Gedanken halt so verdrehen und Dinge so darstellen, bis es nichts mehr mit der Realität zu tun hat.

    Oder anders gesagt:

    Atheisten, die behaupten, der Kommunismus wäre "quasi-religiös" und nicht etwa atheistisch, sind wie Muslime, die behaupten, der IS und der ganze Kram hätte nichts mit dem Islam zu tun.

    Oder noch anders gesagt:

    NO REAL SCOTSMAN

    https://de.wikipedia.org/wiki/Kein_wahrer_Schotte

  13. #58
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    Zitat Zitat von Lugasch Beitrag anzeigen
    Achso, sorry, war mißverständlich - es ging nicht um die Lehre an sich, sondern um das Ausleben - vor den Kreuzzügen war die muslimische Moral angeblich relativ entspannt, mit den Christen kamen neue - aufgezwungene - Moralvorstellungen und diese setzen sich zeitversetzt (ein Paar dutzend bis hundert Jahre) durch. Der Islam, so wie die Menschen ihn heute ausleben, sei demnach stark durch den Christentum von vor der letzten Säkularisierungswelle geprägt.
    angeblich...

    hier mal ein Vergleich der islamischen Expansion mit den Kreuzzügen (ab 2:35):
    das soll die islamische Kultur beeinflusst haben?

    Geändert von Pansapiens (15-12-2017 um 17:14 Uhr)

  14. #59
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    Mir gefällt diese Diskussion.

    Sogar immer mehr.

  15. #60
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    Zitat Zitat von Kraken Beitrag anzeigen
    Ich würde mal sagen, christliche Vorstellungen von Nächstenliebe, Nicht-Verurteilen und weitere christliche Einflüsse prägen unser tägliches Handeln und Miteinander mehr, als Fussball dies tut.
    Das sind keine exklusiv christlichen Werte sondern einfach Grundlagen für ein friedliches soziales Zusammenleben.
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