PDA

Vollständige Version anzeigen : Fragen zur anabolen Wirkung von Insulin



Butterbrot
25-08-2009, 15:00
Sorry, falls ähnliche Fragen schon behandelt wurden, ich habe leider nichts zutreffendes finden können. Auch google-Treffer beschäftigen sich hauptsächlich mit extern zugeführtem Insulin (= Doping), das hier aber nicht Thema sein soll.

Unter anderem im FAQ wird ja empfohlen, direkt nach dem Training eine kleine Mahlzeit bestehend aus schnellen Kohlenhydraten und Proteinen zu sich zu nehmen. Wenn ich alles richtig verstanden habe, soll das als Reaktion auf den Zucker ausgeschüttete Insulin bewirken, dass die Nährstoffe (Kohlenhydrate und besonders die Aminosäuren) direkt in die Muskulatur gelangen (=> schnellere Regeneration und besserer Muskelaufbau), anstatt zuerst die Glycogenspeicher in der Leber zu füllen.

1. Bewirkt das verspätete Auffüllen der Speicher in der Leber nicht einen Unterzucker?

2. Es dauert ja eine Weile, bis die Rezeptoren im Blut auf den zugeführten Zucker reagieren. Kommen die Proteine dann "pünktlich" zum anabolen Effekt des Insulins an? Ist die Geschwindigkeit der Protein-Resorption (ich weiß nicht, wie man das fachlich korrekt nennt, Entschuldigung) abhängig von der Proteinquelle?

3. Ich habe gelesen, dass bei geleertem Glycogenspeicher in der Leber keine Insulinausschüttung stattfindet und dieser regulär aufgefüllt wird. Erst wenn dieser "gesättigt" ist, wird die Muskulatur versorgt.
Daraus ergibt sich (sofern dies korrekt ist) folgende Frage: Wäre es sinnvoll, kurz vor dem Training eine größere Menge Kohlenhydrate zuzuführen, sodass der Blutzucker aus dem Darm statt aus dem Glycogenspeicher der Leber gefüllt wird, damit es anschließend zu der gewünschten Insulinausschüttung und somit zum anabolen Effekt kommt?


Vielen Dank für eure Antworten
mit buttrigen Grüßen; Butterbrot

Franz
25-08-2009, 15:05
die Proteine kommen aus dem Aminosäurespeicher, daher ist grundsätzlich genug vorhanden, daher ist auch die Proteinquelle egal, da diese nur dazu da ist den Puffer wieder zu füllen.

Dash
25-08-2009, 15:07
1. Bewirkt das verspätete Auffüllen der Speicher in der Leber nicht einen Unterzucker?

:) Einen Unterzucker in der Leber? den gibt es nicht so schnell, und wenn steuert der Körper schon gegen.

Welche Rezeptoren schwimmen den so im Blut? :D

Butterbrot
25-08-2009, 15:14
Welche Rezeptoren schwimmen den so im Blut? :D

ok, war wohl etwas Deutsch-fail meinerseits: die Rezeptoren reagieren auf den zugeführten Zucker im Blut. (?)

holy_hell
25-08-2009, 15:36
die Proteine kommen aus dem Aminosäurespeicher, daher ist grundsätzlich genug vorhanden, daher ist auch die Proteinquelle egal, da diese nur dazu da ist den Puffer wieder zu füllen.

stimmt so nicht ganz es gibt doch die biologische wertigkeit von eiweisen. also spielt es doch eine rolle wo sie her kommen.
du hast in soweit rhct das GRUNDSÄTZLICH genug da ist. wer nun kraft training auf die spitze treibt erschöpft allerdings den speicher und benötigt, um hypertrophie zu erreichen zusätzliche aminoschübe. (eiweis-drinks)

zum fred selber: also ich denke auch das man vor körperlicher ertüchtigung genügent kohlenhydrate aufgenommen haben sollte. schließlich verbrennt der körper die kohlenhyd. um energie zu gewinnen. logische schlusfolgerung, wenn keine kohlenhydrate vorhanden sind ist auch die energy deutliche geringer.

aber die sache mal aus einem anderen punkt betrachtet. kohlenhydrate sind nicht gleich kolenhydrate. wichtig das man polysacharide auf nimmt und eine einfachzucker. die führen dazu das die bauchspiecheldrüse in kurzer zeit zu viel insul ausschütten muss. langzeitlich gesehen fördert das diabetis mellitus.

Hauser
25-08-2009, 23:45
Man braucht keine Proteinshakes, das ist Humbug!

Jeder Hobbykraftsportler kommt mit normaler und gesunder Ernährung voll hin.

Eiweisshakes sind nur herausgeschmissenes Geld und dienen lediglich zum Plazebowohlbefinden.

Butterbrot
26-08-2009, 00:07
Man braucht keine Proteinshakes, das ist Humbug!

Jeder Hobbykraftsportler kommt mit normaler und gesunder Ernährung voll hin.

Eiweisshakes sind nur herausgeschmissenes Geld und dienen lediglich zum Plazebowohlbefinden.

Um die ging's doch garnicht? :confused:

Mars
26-08-2009, 08:14
Zunächst: Die Leber und die Muskelspeicher arbeiten unanhängig voneinander. Es gibt kein "zuerst" und kein "später." Die KHs in den Muskeln kommen gar nicht ins "System," sondern werden gleich vor Ort (im Muskel" verbraucht. Diese Speicher sind nie wirklich leer (nur in sehr extremen Fällen, wo es zum "Hammermann" kommt = man bricht einfach zusammen, weil die Muskeln nicht mehr arbeiten können)und kommen bei intensiver Körperarbeit zum Zuge. Die Leberspeicher sind als "eiserne Reverve" für das Blut gedacht: Wenn zuwenig KHs im Blut unterwegs sind (Ernährung), springt die Leber ein. Wenn die Muskelspeicher jetzt angegriffen werden und man KHs zuführt, wird der Körper zusehen, dass er erst diese Speicher versorgt. Außer Du hast Dich per Marathon ohne Kh-Zufuhr in die Hungerrast gelaufen. Dann wäre die Leber zuerst daran.

1. Nein, weil die Leber in einem "normalen" Workout in der Regel nicht den Blutzucker stabilisieren muss. Ich hoffe, dass ich Deine Frage richtig verstanden habe. Du sackst also nicht in ein "Zuckertief." Allerdings wirst Du stärker Hunger als sonst haben. Dann bitte KHs und nicht Protein/Fett essen.

2. Ja, denn der Aminosäurepool sorgt schon davor. Holy Hells Aussage, dass man durch Training diesen Pool erschöpfen könnte, stimmt nicht. Für Hypertrophie braucht es keine "Aminoschübe," sondern eine positive Stickstoffbilanz (intensives Training und regelmäßige Versorgung mit Aminosäuren-> 1,2 bis 1,8 gr/kg KG)

3. Die Speicher der Muskeln werden im letzten Training angegriffen. Du gibtst ihnen in der Folgezeit genug Khs, so dass sie sich "vollsaugen" können (durch das Training werden die Speicher größer). Diese Khs bleiben "vor Ort" und werden nicht in die Blutbahn abgegeben. Erst eine erneute Anstrengung wird sie freisetzen. Das bedeutet: Du muss nicht vorher eine KH-Mahlzeit zu Dir nehmen, denn die Speicher sind schon voll. Du kannst allerdings damit dafür sorgen, dass bereit Khs im Blut schwimmen (kommt auf Deine Verdauung an, die durch das Training nicht so gut arbeitet), um die Speicher gleich wieder zu versorgen. Im Übrigen ist die "postexerciseMahlzeit" nur der Anfang der Wiederauffüllung der KH-Speicher. Doch direkt nach dem Training kommt noch hinzu, dass Du eine besonders günstige Voraussetzung schaffst, um den Körper möglichst schnell zu regenerieren.


@holy hell

KHs sind nicht die Ursache für Diabetes. Diabetes wird durch Insulinresistenz der Zellen ausgelöst, die durch hohe Körperfettmasse bedingt ist ("metabolisches Syndrom"). Man kann auch ohne KHs sehr fett und damit zum Diabetiker werden.

punker
26-08-2009, 08:37
Man braucht keine Proteinshakes, das ist Humbug!

Jeder Hobbykraftsportler kommt mit normaler und gesunder Ernährung voll hin.

Eiweisshakes sind nur herausgeschmissenes Geld und dienen lediglich zum Plazebowohlbefinden.

Wo liegt Deiner Ansicht nach die optimale Einnahmemenge an Protein/ Tag?

Mars
26-08-2009, 09:01
Wo liegt Deiner Ansicht nach die optimale Einnahmemenge an Protein/ Tag?

FAQ schon gelesen? 1,2-1,8 gr pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
Das ist aber Offtopic. Also bitte nicht in diesem Thread.

punker
26-08-2009, 09:29
FAQ schon gelesen? 1,2-1,8 gr pro Kilogramm Körpergewicht am Tag.
Das ist aber Offtopic. Also bitte nicht in diesem Thread.

Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich komm mit normaler Nahrungsaufnahme lange nicht auf solche Werte, da ich kaum Fleisch esse. Deshalb ist das mit dem Eiweisspulver (mit Quark und Milch) eine relativ gute Ergänzung. Vor allem kann ich nicht fressen wie ein Scheunendrescher ohne (noch) fetter zu werden.

Mars
26-08-2009, 09:36
Darauf wollte ich nicht hinaus. Ich komm mit normaler Nahrungsaufnahme lange nicht auf solche Werte, da ich kaum Fleisch esse. Deshalb ist das mit dem Eiweisspulver (mit Quark und Milch) eine relativ gute Ergänzung. Vor allem kann ich nicht fressen wie ein Scheunendrescher ohne (noch) fetter zu werden.

Es ist trotzdem nicht das Thema dieses Threads.
Mache einen eigenen Thread auf, oder lies Dir mal den Post 21 in diesem Thread durch, der Tipps zur Proteinversorgung gibt.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f26/nat-rliche-proteine-99486/index2.html

Dash
26-08-2009, 11:20
Zunächst: Die Leber und die Muskelspeicher arbeiten unanhängig voneinander. Es gibt kein "zuerst" und kein "später." Die KHs in den Muskeln kommen gar nicht ins "System," sondern werden gleich vor Ort (im Muskel" verbraucht. Diese Speicher sind nie wirklich leer (nur in sehr extremen Fällen, wo es zum "Hammermann" kommt = man bricht einfach zusammen, weil die Muskeln nicht mehr arbeiten können)und kommen bei intensiver Körperarbeit zum Zuge. Die Leberspeicher sind als "eiserne Reverve" für das Blut gedacht: Wenn zuwenig KHs im Blut unterwegs sind (Ernährung), springt die Leber ein. Wenn die Muskelspeicher jetzt angegriffen werden und man KHs zuführt, wird der Körper zusehen, dass er erst diese Speicher versorgt. Außer Du hast Dich per Marathon ohne Kh-Zufuhr in die Hungerrast gelaufen. Dann wäre die Leber zuerst daran.

1. Nein, weil die Leber in einem "normalen" Workout in der Regel nicht den Blutzucker stabilisieren muss. Ich hoffe, dass ich Deine Frage richtig verstanden habe. Du sackst also nicht in ein "Zuckertief." Allerdings wirst Du stärker Hunger als sonst haben. Dann bitte KHs und nicht Protein/Fett essen.

2. Ja, denn der Aminosäurepool sorgt schon davor. Holy Hells Aussage, dass man durch Training diesen Pool erschöpfen könnte, stimmt nicht. Für Hypertrophie braucht es keine "Aminoschübe," sondern eine positive Stickstoffbilanz (intensives Training und regelmäßige Versorgung mit Aminosäuren-> 1,2 bis 1,8 gr/kg KG)

3. Die Speicher der Muskeln werden im letzten Training angegriffen. Du gibtst ihnen in der Folgezeit genug Khs, so dass sie sich "vollsaugen" können (durch das Training werden die Speicher größer). Diese Khs bleiben "vor Ort" und werden nicht in die Blutbahn abgegeben. Erst eine erneute Anstrengung wird sie freisetzen. Das bedeutet: Du muss nicht vorher eine KH-Mahlzeit zu Dir nehmen, denn die Speicher sind schon voll. Du kannst allerdings damit dafür sorgen, dass bereit Khs im Blut schwimmen (kommt auf Deine Verdauung an, die durch das Training nicht so gut arbeitet), um die Speicher gleich wieder zu versorgen. Im Übrigen ist die "postexerciseMahlzeit" nur der Anfang der Wiederauffüllung der KH-Speicher. Doch direkt nach dem Training kommt noch hinzu, dass Du eine besonders günstige Voraussetzung schaffst, um den Körper möglichst schnell zu regenerieren.


@holy hell

KHs sind nicht die Ursache für Diabetes. Diabetes wird durch Insulinresistenz der Zellen ausgelöst, die durch hohe Körperfettmasse bedingt ist ("metabolisches Syndrom"). Man kann auch ohne KHs sehr fett und damit zum Diabetiker werden.

:yeaha: Top Beitrag.

ad Diabetes: Wenn es kein 1er ist, oder ein MODY etc.

Mars
26-08-2009, 11:42
ad Diabetes: Wenn es kein 1er ist, oder ein MODY etc.

Genetische Defekte sind unabhängig von der Nahrungsaufnahme ohnehin vorhanden. Auch hier löst diese Ernährung diese nicht aus.

Butterbrot
26-08-2009, 13:02
@Mars:


Also kommt es garnicht zu diesem "anabolen Fenster" durch Insulinausschüttung?! :confused:


(Sorry, wenn ich grad auf'm Schlauch stehe :o)

Mars
26-08-2009, 13:35
@Mars:


Also kommt es garnicht zu diesem "anabolen Fenster" durch Insulinausschüttung?! :confused:


(Sorry, wenn ich grad auf'm Schlauch stehe :o)

Schritt nach links, dann geht es;)

Das "anabole Fenster" bezeichnet einen Zustand, in dem sich die Zellen der Muskeln ein bis zwei Stunden nach einem ausreichend (!) intensiven und/ oder ausreichend langen Training befinden. In diesem Zustand ist die Empfänglichkeit für eine Aufnahme von Kohlenhydrate (Muskelspeicher) und Aminosäuren (beschädigte Zellstrukturen) besonders hoch. So kann eine entsprechende Mahlzeit den Wiederaufbau (anaboler Prozess) der Muskelzelle besonders effektiv einleiten. Je nach Trainingszustand und Progression kommt es zu einer Vergrößerung (Hypertrophie) der Muskelfasern (v.a. im Kraftsport interessant) und deren KH-Speicher (v.a. im Ausdauersport begehrtes Ziel). Stichwort "Superkompensation."

Falls man sein "post-exercise-meal" nicht durchführt, wird die Regeneration wesentlich verzögert. Das bedeutet, dass man erst später wieder in hoher Intensität trainieren kann. Und wer dann noch keine KHs im Essen hat, braucht noch länger.

Diese Prozesse verstehen sich nur, wenn das Training ausreichend intensiv wahr.

Butterbrot
26-08-2009, 13:43
Ja ok, soweit so gut, aber dann hat das ja also garnichts mit dem Insulin zu tun ... ?

Mars
26-08-2009, 13:48
Ja ok, soweit so gut, aber dann hat das ja also garnichts mit dem Insulin zu tun ... ?

Sicherlich hat es das: Das Insulin wird ja gebraucht, um die KHs und Aminosäuren in die Zellen zu bekommen. Damit auch möglichst viel davon auf einmal (kurzer Zeitraum) ausgestoßen wird, sollte die Mahlzeit auch einen hohen GI haben und auch etwas Protein enthalten (Protein bewirkt auch einen Insulinausstoß). Fett würde die Wirkung verzögern (zu spät für das "anabole Fenster").

Butterbrot
26-08-2009, 13:54
Ok, vielen Dank! :)