Vollständige Version anzeigen : Muay Thai und Muai Thai - KK und KS
Es gab vor einiger Zeit mal einen sehr interessanten Thread, der seiner Zeit zu recht auslief.
Hier ist ein Link.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f54/muay-muai-37558/
Ich wuerde gerne wissen, ob es heute einige etwas anders sehen oder ob es neue Erfahrungen und wertvolle Beitraege dazu gibt.
Weil das Thema so interessant ist, wuerde ich es gerne wieder aufgreifen und sehen, was es Neues gibt.
Kannst Du den Unterschied der verschiedenen Muay-Arten auch nachvollziehen?
Ich persoenlich habe in dem Thread schon eine Menge gelernt.
Gruesse
Doremi
Thaiandi
28-08-2009, 21:02
Es gab vor einiger Zeit mal einen sehr interessanten Thread, der seiner Zeit zu recht auslief.
Hier ist ein Link.
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f54/muay-muai-37558/
Ich wuerde gerne wissen, ob es heute einige etwas anders sehen oder ob es neue Erfahrungen und wertvolle Beitraege dazu gibt.
Kannst Du den Unterschied der verschiedenen Muay-Arten auch nachvollziehen?
Gruesse
Doremi
Nachvollziehen nicht aber interessant zu lesen;)
ich lese da gerne rein, ist echt viel Info drinnen, mal unabhaengig davon, wer das geschrieben hat.
Die verschiedenen Muay/Muai arten, so aufgeschluesselt, gibt mir eine ganz andere Art das Ganze zu sehen.
Da kann man ja echt lange lesen, wau
Doremi
Der Thread und die Themen sind immernoch richtig interessant. Habe wieder genauso viel Spass das zu lesen wie zu der Zeit. Und man entdeckt immer wieder neues. Echt gut.
Und das erinnert mich wieder an die zahlreichen und beliebten Threads im Forum, Schienbeinschuetzer und Abhaertung. Das ist immer wieder ein Thema.
Ich weiss ja inzwischen, dass so ziemlich alle Trainingsorte in Deutschland aber auch sonstwo ausserhalb Thailands Schienbeinschoner nutzen, da man sich Vorteile davon verspricht. Ist nicht gerade eine logische Konsequenz, wenn man ueberlegt wie lange man MT bereits ohne Schienbeinschutzer weltweit/in Thailand trainiert. Ich vermute, der Schritt sich zu "verbessern bzw weiterzuentwickeln", kommt von uns farangs, was meinst DU?
Habe in dem oben gelinkten thread eine Stelle dazu gefunden (Beitrag 180), daher kam ich aufs Thema (ein paar Teile sind rausgeloescht):
„Sag mal…“ fragt man Sandmann „…Wie läuft das hier eigentlich mit Schienbein Abhärten und so? Habt ihr da auch besondere Tricks? Bananenbaumstämme oder so?“ Sandmann verneint und erklärt dass es im Pahuyuth nicht üblich sei großartige Abhärtung zu betreiben weil man ja stattdessen auch mal richtig abwehren könne. „Ja, aber die in Thailand können auch gut abwehren und härten ihre Schienbeine trotzdem noch ab.“ Erklärt man und Bischof klinkt sich in das Thema ein. „Na wegen so was sind die Jungs nach ein Paar Jahren auch hinüber.“ Sagt der Weißgurt und erklärt dass Abhärtung der Schienbeine nicht sehr gesund sei und man mit derartigem Training seinem Körper mittelfristig keinen großen Gefallen tut, weil die Knochenhaut Schaden nimmt. Mustermann fügt herumwitzelnd an: „Na aber wenn das mit dem Schienbeinabhärten gut funktioniert, fang mal an dein Gesicht abzuhärten! Dann brauchst du nicht mehr Blocken!“ Man fühlt sich ein bisschen verarscht und Lustkiller erklärt trocken: „Oder du kickst einfach dahin wo et nich wehtut.“ So richtig schlau ist man jetzt noch nicht geworden befürchtet man und Sandmann versucht einem zu erklären, dass man keine Schienbeinabhärtung braucht wenn man sauber kickt. Man trifft auch nicht mit dem Knochen, sondern mit dem „Kickmuskel“ am Schienbein. „Wenn du richtig kickst kannst du auch auf so nen Krempel, wie Schienbeinschoner verzichten“ sagt Bischof. „Jeenau!“ sagt Mustermann. „Auf der Straße kannst du ja auch nicht sagen: Oh Moment, ich muss erstmal meine Schienbeinschoner holen.“ Etwas grübelig fragt man was mit „Kickmuskel“ gemeint sei und Bischof erklärt, dass damit der Muskel neben dem Schienbein gemeint ist, der Stöße ganz kuschelig abfedert bevor der Knochen darunter leidet. „Schienbeinschoner sind was für Anfänger, die nicht richtig kicken können!“…
Anmerkungen:
1. „Kickmuskel“: Vorderer Schienbeinmuskel (Tibialis bzw. tibialis anterior)
2. Durch entsprechendes Training kann dieser Muskel ausreichend gestärkt werden um etwas „höher“ aufzuragen als der daneben-/darunterliegende Knochen, das Schienbein.
4. Hat man einen ausreichend ausgeprägten Muskel so ist es unabdingbar ihn „richtig“ zu nutzen. Kicks mit dem Schienbein sollten grundsätzlich so eingedreht werden, dass man mit dem Muskel trifft und nicht mit dem Knochen. (Schöner Nebeneffekt – Mehr Kraft durch Hüftdrehung! )
5. Um die „Federungseigenschaften“ nutzen zu können muss der Spann beim Kick gestreckt werden um den Muskel unter Spannung zu bringen. (Schöner Nebeneffekt – Verminderung der Fußgelenkserschütterungen )
„Ja und was ist wenn ich nicht kicke sondern abwehre?“ fragt man und erhält prompte Antwort. „Problem ist…“ Beginnt der Hausmeister und lässt einen aufstehen. „…Kuck!“ Er deutet einen niedrigen Kick zur Schienbeinaußenseite an. „Geh doch weg!“ fordert er auf und Schiebt einem das Bein langsam nach Innen. Weil man noch nicht ganz versteht was gemeint ist kommentiert Bischof für einen, dass das Körpergewicht zu weit vorne liegt um das Bein locker zu lassen und Lustkiller fügt an dass es vom dummerweise angewöhnten vor und zurückwippen komme. „Das mit dem wippen macht dich berechenbar. Solltest du dir gut überlegen.“ ermahnt Mustermann zusätzlich. Ajarn Santhas stimmt dem zu und erklärt dass es doch viel einfacher als Abhärten wäre das Körpergewicht etwas nach hinten zu nehmen, wenn man dort gekickt wird, um das vordere Bein zu entlasten und zusätzlich die Ferse hochzunehmen damit das Schienbein etwas Spielraum hat. „Nur wenn fest steht, tut weh!“ sagt er und schaut grinsend zu Sandmann. „He du kennst doch WT! Erklärts ihm doch wie Winnzunn Mensch macht“ Sandmann holt tief Luft und sagt, dass man solche Kicks ähnlich dem WT-Prinzip „weich“ aufnehmen kann, ohne jedoch auf der zentralen Mittellinie vorstoßen zu müssen und man seiner Meinung nach gerade wirklich zu vorderlastig steht um niedrige Kicks abwehren zu können…
Anmerkungen:
1. Niedrige Kicks sind am gefährlichsten wenn sie ein „unter Last“ stehendes Bein treffen, weil dieses Bein wenig Bewegungsspielraum hat und somit leicht verletzt werden kann. (Ähnlich wie bei Ps3ud0nyms Machete am harten Ast! )
2. Hat man dagegen ein wenig Spielraum durch geringe Belastung und daraus resultierendes Anheben der Ferse so fällt der Beinschaden bei einem Treffer wesentlich geringer aus. Schöner Nebeneffekt – Der Kickmuskel wird gespannt. (Ähnlich wie bei Ps3ud0nyms Bäuchlein! )
3. Weit verbreiteter Irrtum: „Die Sache mit dem Vor- und Zurückwippen.“ Optimalerweise wählt man einen ausgewogen ruhigen Stand der einen Bewegungen in alle Richtungen erlaubt. Wippt man viel durch die Gegend beeindruckt man allenfalls blutige Anfänger, verschenkt zusätzlich viele Möglichkeiten seine Bewegungen der Situation anzupassen und wird erschreckend berechenbar. (Immer schön tief reinfeuern wenn das Gegenüber gerade nach vorne wippt! Sitzt so gut wie immer! )
4. Viele Unerfahrene versuchen das „Wippproblem“ noch durch Anheben beider Fersen zu kompensieren und vielleicht noch einen kleinen Agilitätsbonus rauszuholen. Nachteil ist immer ein schlechter, weil völlig instabiler Stand. (Dann kommen übrigens ganz oft solche Kicks raus wie beim ersten KO in dem Video! … Mann! Der hat es so was von verdient! )
6. Bitte nicht vergessen: Es ist nur ein mögliches Prinzip unter vielen, die zur sinnvollen Abwehr von Lowkicks geeignet sind!
„Junga, vergiss die Abhärten!“ sagt Ajarn Santhas und fügt hinzu:
„Du hast nur einen Körper, mach ihn nicht unnötig kaputt!… Das macht dein Gegner schon für dich!“…
Angenommen, man liesst diesen Teil wertefrei, sind die Gedanken, ein guter Ansatz?
Gruesse
doremi
Ras Thai
07-09-2009, 07:17
Wowo, nice Doremi, danke für den Link!
Sehr informativ und interessant zu lesen. :D
Hmmm sehr interessant thx :D
Und was sagt ihr zu dem thema "Schienbeinschutz"?
Oder vielleicht etwas anderes, was auffaellt. Seht ihr das auch so?
Gruesse
doremi
5. Um die „Federungseigenschaften“ nutzen zu können muss der Spann beim Kick gestreckt werden um den Muskel unter Spannung zu bringen. (Schöner Nebeneffekt – Verminderung der Fußgelenkserschütterungen )
Versteh ich das richtig,der fuß soll praktisch gestreckt werden? Also am besten tritt bei mir oben genannter muskel hervor wenn ich den fuß anziehe.Sprich fußzehen richtung schienbein!
Würde mich aber auch mal interessieren was ihr davon haltet die schienbeine nicht abzuhärten sondern durch korrekte kicktechnik schmerzen zu vermeiden!??
Ich finde schienbeinschonr bedingt jedoch schon sinnvoll,so z.b. im sparring,und zwar nicht zum eigenschutz des schienbeins sondern zum schutz meines sparringspartners.Man will schließlich im sparring niemanden ko kicken bzw größere verletzungen beifügen;)
5. Um die „Federungseigenschaften“ nutzen zu können muss der Spann beim Kick gestreckt werden um den Muskel unter Spannung zu bringen. (Schöner Nebeneffekt – Verminderung der Fußgelenkserschütterungen )
Versteh ich das richtig,der fuß soll praktisch gestreckt werden? Also am besten tritt bei mir oben genannter muskel hervor wenn ich den fuß anziehe.Sprich fußzehen richtung schienbein!
Ja, der Fuss sollte iemlich gestreckt werden. Es stimmt, dass es auch andersherum geht und der Muskel sich auch da anhebt, nur hat man dann das Problem eines "instabilen und lapprigen" Beines, welches schlechter Kraft beim Kick uebertragen kann und wodurch man verletzungsanfaelliger wird. Damit der Muskel auch ordentlich vorhanden ist, sollte er durch Koerperaufbauuebungen eine zeitlang vor dem Sparring bereits trainiert werden, klar oder?
Würde mich aber auch mal interessieren was ihr davon haltet die schienbeine nicht abzuhärten sondern durch korrekte kicktechnik schmerzen zu vermeiden!??
Koennten sozusagen meine Worte sein, wunderbarer Gedanke. Wie mir beigebracht wurde, macht Anhaetung im mGrunde nur etwas kaputt im Koerper. Wenn man wasauchimmer genug strapaziert hat, funktioniert es nicht mehr, beispielsweise uebertraegt das Nervensystem die Info ueber den aktuellen Schmerz nicht mehr. Oder so aehnlich. Das heisst aber meist auch, das man seinen Koerper dauerhaft schaedigt, die Schaeden also fuer immer, bis ins hohe Alter, immernoch da sind. Das will man ja eher nicht. Eventuell verkuerzt solche Abhaertung ja auch das Leben an sich, weiss nicht. Mein Lehrer sat: Schone deinen Koerper, du hast nur einen. Kaputtmachen wird der Gegner ihn fuer dich. Oder so aehnlich.
Also Abhaertung nicht, aber lernen mit Schmerzen umzugehen: ja. Wenn man die Schmerzen kennt und weiss was einen erwartet, kann man sich 'daran gewoehnen' und ruhig weitermachen. Ich beispielsweise mache weiter, aendere aber meine Vorgehensweise dahin, dass ich natuerlich die Schmerzen versuche so gut es geht zu vermeiden. Kann man ja, danke eines groesseren technisches Repertoire.
Ich finde schienbeinschonr bedingt jedoch schon sinnvoll,so z.b. im sparring,und zwar nicht zum eigenschutz des schienbeins sondern zum schutz meines sparringspartners.Man will schließlich im sparring niemanden ko kicken bzw größere verletzungen beifügen;)
Habe ich auch schon von gehoert. Was haelst du denn davon von vornerein nur so zu kicken bzw die Kicks zu kontrollieren, das Verletzungen minimiert werden? Durch erlerntes Gefuehl und Sinn fuer Schmerzen?
Ein ko-kick kann bestimmt auch mit Schoner erfolgen, vielleicht sogar noch eher, da ja die Nutzer von solchen Schonern immer sehr ordentlich Dampf da rein legen.
Stelle dir das nicht so vor wie das Sparring was man so normal immer sieht, nur ohne Schoner. Ne, so nicht. Die ganze Idee, der Aufbau, das Herangehen, ist anders. Bis man tatsaechlich ein wenig mehr knueppeln mag, vergeht ne Weile, die Zeit braucht man ja um sich esteinmal die Techniken anzueignen, sonst geht man ja voll unter.
Das ganze Sparring veraendert sich, die Haerte faengt bei Schlapp an bis man genug auf Kasten hat und sich mehr zutraut. Dann stimmt man sich mit seinem Partner ab. Das klappt dann ganz gut, wenn alle um die Schmerzvarianten wissen. Wenn dann ein neuer kommt, der das nicht weiss, dann hat er staendig schmerzen (also bei allen Sparrings-Partnern), die Sparringspaartner haben aber immer nur bei dem einen Schmerzen. Deshalb wird der eine sich wohl ein gesuenderes und schmerzfreieres Verhalten angewoehnen. Wenn jetzt alle im Club auf einmal 'Schmerzen erlernen' muessen, dann wird es wohl ein wenig hart. Aber auch nur so lange, bis die meisten gelernt haben.
doremi
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