PDA

Vollständige Version anzeigen : FMA zur Ergänzung einer anderen KK (speziell TKD)



Agi-Gum
23-07-2003, 13:01
Erstmal (mein erster Beitrag in diesem Forum!): Gruß an alle,

nachdem ich seit geraumer Zeit (gute) Erfahrungen mit TKD gesammelt habe spiele ich mit dem Gedanken, zusätzlich eine zweite KK zu erlernen um besser im Bereich SV dazustehen. Sinnvollerweise suche ich nach etwas, das sich harmonisch mit dem im TKD gelernten ergänzt (ich spreche nicht von den hohen Kicks!).

Vor kurzem war ich bei einem Probetraining im (ETF-)Escrima und fand, das System einerseits ziemlich clever, aber andererseits völlig anders als mein bisheriger Stil ist (keine Blöcke, keine bzw. wenige Tritte, Angriffskette etc.). Ist das wirklich so, oder kommt mir das (nach einem Probetraining) nur so vor?

Welche Erfahrungen habt ihr mit FMA und anderen KKs gemacht? Spezifisch: „Beißt“ sich das im TKD gelernte mit den FMA-Stilen in der SV?

Gruß,

Agi-Gum

Franz
23-07-2003, 13:23
beißt sich nicht wenn du dich freimachen kannst vom TKD im Kopf

Agi-Gum
23-07-2003, 13:43
@Franz

Wie meinst du das?

Franz
23-07-2003, 15:04
die Bewegungen und Grundhaltungen sind anders, Verteidigung gleich Angriff also kein Block eher ein an der Waffe des Gegners entlang führen sodass Abwehr und Angriff eins sind.
TKD ist ja eher Block und danach Angriff bzw Verteidigung geht erstmal über Block und dieses Bewegungsschma musst du ausknipsen wenn du das kannst wird es super!

Timm
13-09-2003, 04:34
Wenn sich ein TKDler für FMA interessiert, sollte er sich auf jeden Fall mal einen Lehrgang mit Jeff Espinous antun!
Jeff hat selber viele Jahre TKD gemacht (4.Dan TKD, 3.Dan Hapkido, uvm.) und ist Technischer Direktor der International Kali Arnis Eskrima Federation - IKAEF.
Infos unter www.ikaef.com

Eskrima-Düsseldorf
13-09-2003, 12:26
Hallo Agi-Gum,

Du warst doch jetzt schon einige Male beim FMA-Training http://www.kampfkunst-board.info/forum/showthread.php?threadid=10801

Was hast Du denn bis jetzt für Erfahrungen gemacht. Kommen sich die beiden Kampfkünste "ins Gehege?"

Grüße

Christian

Agi-Gum
14-09-2003, 09:04
@christianvonpraun

schwierig zu sagen, ob sich die beiden KKs ins Gehege kommen, da sie in ihrer Ausrichtung sehr unterschiedlich sind. Da es kein explizites Waffentraining im TKD gibt konzentriere ich mich mal auf die Unterschiede zwischen Cadena (gibts das auch unter diesem Namen in anderen FMA-Stilen?) und dem, was im TKD unter SV gelehrt wird (also realitätsbezogen, nicht Wettkampf).

Der SV-Aspekt im TKD läuft stark nach dem Motto "Macht der Gegner folgenden Angriff, dann mache du diese Technik." Ziemlich oft gibt es tatsächlich ein Block-Angriff-Schema, wobei in moderner SV inzwischen mehr nach dem "Intercept"-Prinzip vorgegangen wird (z.B. Stopptritte) oder Block und Angriff möglichst gleichzeitig erfolgen sollten.

Bei dem speziellen FMA-Stil (ETF-Escrima), bei dem ich bisher einige Trainings absolviert habe, ist es der Grundgedanke, nach einem anderen Konzept zu verfahren, nämlich Figure-8, Push und Anwinkeln. Dieses Konzept wird, so wurde es mir zumindest erklärt, unabhängig von dem was der Gegener macht durchgezogen, was mir für bestimmte Situationen nicht so völlig einleuchtete (daher der andere Thread).

Dieses FMA-Konzept ergänzt sich meiner Ansicht nach kaum mit dem TKD-Schema, sondern ist eine völlig andere (aber unzweifelhaft clevere) Herangehensweise. Fußtritte, die explizite Stärke des TKD, werden ebenfalls kaum eingesetzt, was vermutlich daher rührt, dass dieses Konzept auch auf Waffen anwendbar sein muss.

Daher gibt es meiner Ansicht nach wenige Berührungspunkte :( . Allein die körperliche Fitness bzw. schnelle Reaktionen könnte man aus dem TKD "mitnehmen", nicht jedoch z.B. die TKD-spezifische Beinarbeit, Reflexe o.ä.. Mir erscheint deshalb (zumindest diese) FMA nicht unbedingt als natürliche Ergänzung in Punkto SV zu TKD geeignet (was übrigens nicht unbedingt heißt, dass ich mit den FMAs nicht weiter mache, da das Konzept faszinierend ist und der Waffenaspekt irgendwie cool ist :cool: . Außerdem muss man sich ja irgendwo vernünftige Stockabwehrtechniken abgucken ... ;) ).

@Timm

Wenn möglich, dann schaue ich mir das gerne an. Danke für den Tipp!

@All

Gibts eigentlich jemanden, der ähnliche oder auch andere Erfahrungen gesammelt hat? Ich könnte mir vorstellen, das jemand, der lange Zeit Kickboxen oder Karate gemacht hat und dann mit den FMAs angefangen hat, ähnliche Erfahrungen gemacht hat.

Grüße,

Agi-Gum.

Pat22
15-09-2003, 14:07
Hi,

Hab zuerst Karate betrieben und habe dann zunächst auf WT und danach auf Escrima gewechselt.
Karate und Co. sind sehr strikt auf festgelegte Angriff-Abwehr Bewegungen ausgelegt und lassen dem Praktizierenden nicht selbst oder nur sehr eingeschränkt selbst die Wahl in gewissen Situationen frei zu agieren.
Was natürlich sehr viele Nachteile hat. Einerseits sind nicht alle Techniken mit körperlichen "Einschränkungen" ausführbar und andererseits ist es für einen "Wissenden" sehr leicht zu durchschauen was auf seinen Angriff folgen wird.
FMA's sind konzeptuell aufgebaut und lassen einem freies Handeln in unterschiedlichen Situationen. Es ist schwieriger zu durchschauen da der Praktizierende frei nach der Situation agiert.
Karate und Co. sind sehr schön anzuschauen und sind auch für einen sportlichen regulierten Wettkampf geeignet, jedoch fehlt ihnen das freie Handeln eine SV Situation 100%ig sicher
zu bestehen. Denn wenn man nachdenken muss was man zu tun hat,hat man schon verloren. Schwieriger wird es je größer das techn. Repertoire einer Kampfkunst ist, da man mehr zu denken hat.
Meines Erachtens nach sind z.B. Boxen, Muay Thai und JKD ideale Ergänzungen für ein FMA Training.

Nichts desto trotz muss ich auch sagen, wenn man auf Sport steht sind Karate und Co. ideal. Mir hat Karate auch geholfen einen starken Charakter zu formen und das geht bestimmt leichter mit traditionellen Kampfkünsten da man dort noch Moralvorstellungen "gepredigt" (nicht im negativen Sinn verstehen) bekommt.

Bis dann ;)

Pat