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Kannix
21-11-2009, 17:25
Die teilweise schwierige Situation in Kindergärten und Schulen in der Stadt war für mich immer ein Argument dass meine Kinder auf dem Dorf groß werden sollen. Nun scheint mich das alles auch auf dem Dorf einzuholen. Ich bin eigentlich nicht direkt betroffen, aber es geht mir auf die Nüsse.
In der Grundschule(Dorf) geht es ganz offensichtlich auf den Fluren und auf dem Schulhof hoch her. Die Zahl an verhaltensauffälligen Kindern scheint zuzunehmen. Ich habe schon mal davon erzählt das ein paar mit Medikamenten wegen ADS behandelt werden(Das will ich hier aber nicht thematisieren, danke). Es sind 4 die mir bekannt sind, und laut Klassenlehrer noch vier weitere in nur einer Klasse mit 26 schülern!!! In den anderen Klassen weiß ich es nicht, werden nicht soviele sein.
Die Pausenaufsicht sind eigentlich immer 2 Lehrer, die tuen nach Aussagen von Beobachtern gar nix. Selbst wenn Schüler ankommen dann wiegeln sie das ab meist als Petzerei. Höhepunkt war jetzt eine Platzwunde die genäht werden musste, aus einem Streit der sich hochgeschaukelt hat. es werden dauernd welche geschubst, gedrängelt, gerauft, gewürgt. Ich konnte schon sehen wie ein paar einfach mit anlauf in eine Gruppe gesprungen sind.
Alle regen sich auf, keiner unternimmt was. Eltern erzählen mir dass sie jetzt ihren braven zurückhaltenden Kindern sagen dass sie zurückschlagen sollen. Da werde ich immer schön sauer. Ich meine dass bei den kleinen kaum einer dabei ist der gezielt gewaltätig ist weil er sich nicht artikulieren kann oder wirklich mit dem Ziel jemanden weh zu tun handelt. Nun kommen Eltern und erklären das Gewalt ein Mittel ist sich durchzusetzen:mad:
Dafür bin ich nicht aufs Land gezogen.
Klar sage ich auch: lieber wird ein anderes Kind geschlagen als meins. Aber da spricht doch eher das Ego eines Erwachsenen. Das ist kein Ghetto wo die Schwächeren tyrannisiert werden, da wird nicht gemobbt, unterdrückt, gedemütigt. Das sind einfach nur Kinder die sich nicht regulieren können. Da nimmt keiner psychischen Schaden von, doch eher wenn man zu gewalt angestachelt wird.
Wenn ich die Eltern frage was sie denn unternommen haben, oder ob sie bei der schulleitung waren, dann sagen die meisten, wieso, das weiß doch jeder. Oder in einem Fall sagte der Schulleiter das wäre nicht so tragisch, das käme bie Kindern mal vor.

Ok, wie kann man etwas erreichen?
Wir haben jetzt ein Schreiben aufgesetzt an den Schulleiter mit der Aufforderung die Zustände zu ändern und versuchen dass die anderen Eltern der Klasse das alle unterschreiben. Meiner Meinung nach ist etwas schriftlich festzuhalten der erste Schritt. Wie kann man weiter vorgehen? Hat da jemand schon Erfahrungen?

Nak-Muay
21-11-2009, 17:36
Vergiss nicht das Schreiben als Leserbrief in die Lokalpresse zu setzen. Und vergiss nicht es zeitgleich ans Schulamt zu senden. Nicht kleckern sondern Klotzen. Schön Nägel mit Köpfen machen. Nicht dass dein Begehren verpufft.

Rocky777
21-11-2009, 17:41
Ok, wie kann man etwas erreichen?
Wir haben jetzt ein Schreiben aufgesetzt an den Schulleiter mit der Aufforderung die Zustände zu ändern und versuchen dass die anderen Eltern der Klasse das alle unterschreiben. Meiner Meinung nach ist etwas schriftlich festzuhalten der erste Schritt. Wie kann man weiter vorgehen? Hat da jemand schon Erfahrungen?

Das Problem ist (ich bin ja noch nicht so lange aus der Grundschule draußen :p) dass man kontinuierlich darauf beharren muss, weil die Lehrer nach deinem Schreiben wohl kurz in den Klassen darüber reden werden, die Kinder benehmen sich für 2~3 Wochen dementsprechend und dann versinkt das wieder im Untergang. Die Aufpassenden Lehrer werden wohl auch wieder ins alte Muster des nichts-tun zurückfallen und das gilt es zu verhindern.

Sven K.
21-11-2009, 18:00
Die teilweise schwierige Situation in Kindergärten und Schulen in der Stadt war für mich immer ein Argument dass meine Kinder auf dem Dorf groß werden sollen. Nun scheint mich das alles auch auf dem Dorf einzuholen. Ich bin eigentlich nicht direkt betroffen, aber es geht mir auf die Nüsse.
In der Grundschule(Dorf) geht es ganz offensichtlich auf den Fluren und auf dem Schulhof hoch her. Die Zahl an verhaltensauffälligen Kindern scheint zuzunehmen. Ich habe schon mal davon erzählt das ein paar mit Medikamenten wegen ADS behandelt werden(Das will ich hier aber nicht thematisieren, danke). Es sind 4 die mir bekannt sind, und laut Klassenlehrer noch vier weitere in nur einer Klasse mit 26 schülern!!! In den anderen Klassen weiß ich es nicht, werden nicht soviele sein.
Die Pausenaufsicht sind eigentlich immer 2 Lehrer, die tuen nach Aussagen von Beobachtern gar nix. Selbst wenn Schüler ankommen dann wiegeln sie das ab meist als Petzerei. Höhepunkt war jetzt eine Platzwunde die genäht werden musste, aus einem Streit der sich hochgeschaukelt hat. es werden dauernd welche geschubst, gedrängelt, gerauft, gewürgt. Ich konnte schon sehen wie ein paar einfach mit anlauf in eine Gruppe gesprungen sind.
Alle regen sich auf, keiner unternimmt was. Eltern erzählen mir dass sie jetzt ihren braven zurückhaltenden Kindern sagen dass sie zurückschlagen sollen. Da werde ich immer schön sauer. Ich meine dass bei den kleinen kaum einer dabei ist der gezielt gewaltätig ist weil er sich nicht artikulieren kann oder wirklich mit dem Ziel jemanden weh zu tun handelt. Nun kommen Eltern und erklären das Gewalt ein Mittel ist sich durchzusetzen:mad:
Dafür bin ich nicht aufs Land gezogen.
Klar sage ich auch: lieber wird ein anderes Kind geschlagen als meins. Aber da spricht doch eher das Ego eines Erwachsenen. Das ist kein Ghetto wo die Schwächeren tyrannisiert werden, da wird nicht gemobbt, unterdrückt, gedemütigt. Das sind einfach nur Kinder die sich nicht regulieren können. Da nimmt keiner psychischen Schaden von, doch eher wenn man zu gewalt angestachelt wird.
Wenn ich die Eltern frage was sie denn unternommen haben, oder ob sie bei der schulleitung waren, dann sagen die meisten, wieso, das weiß doch jeder. Oder in einem Fall sagte der Schulleiter das wäre nicht so tragisch, das käme bie Kindern mal vor.

Ok, wie kann man etwas erreichen?
Wir haben jetzt ein Schreiben aufgesetzt an den Schulleiter mit der Aufforderung die Zustände zu ändern und versuchen dass die anderen Eltern der Klasse das alle unterschreiben. Meiner Meinung nach ist etwas schriftlich festzuhalten der erste Schritt. Wie kann man weiter vorgehen? Hat da jemand schon Erfahrungen?

Ja. Ist ein bekanntes Problem. In der Grundschule meiner Tochter gab es
"offiziell" keine Gewalt. Durfte es ja nicht geben wegen dem guten Ruf der
Rektorin. Als sich meine Tochter öfter beklagte dass Sie in den Pausen in
den Magen geboxt und getreten wurde, bin ich etwas aus der Reserve
gekommen und mich mit der Lehrerin zusammengesetzt. Natürlich kamen
dann so Sachen wie "das sind doch nur Rangelleien", "Jenni ist ja auch nicht
ohne" usw. usf. Nun kam es aber auch vor, dass mir meine Tochter - quasi
als Augenzeuge - berichtete, dass einige Jungs sich regelrecht
zusammengetan haben um andere zu Prügeln ( Auch Mädchen ) und dies
zufälligerweise auch von einer Referendarin gesehen wurde. Nach einem
Vorfall, bei dem ein Junge den Zettel eines anderen Jungen versehentlich
zusammen geknüdelt und in den Papierkorb geworfen hat, woraufhin der
zweite Junge zum ersten gegangen ist und ihm stumpf die Faust in die
Fresse gehauen hat, inklusive Platzwunde und Gehirnerschütterung, habe
ich der Rektorin gedroht mich an den Stadtelternrat bzw. Landeselternrat
zu wenden. Das hat dann etwas geholfen und die Pausenaufsichten wurden
etwas "verschärft".

Das drohen mit der Presse hilft wirklich.

Es kann doch nicht sein, das die Lütten schon in der Grundschule fertig
gemacht werden. Deswegen ist "Gewalt gegen Gewalt" nicht hilfreich.
Auch wenn es manche nicht einsehen wollen. :rolleyes:

Kannix
21-11-2009, 18:18
Vergiss nicht das Schreiben als Leserbrief in die Lokalpresse zu setzen. Und vergiss nicht es zeitgleich ans Schulamt zu senden. Nicht kleckern sondern Klotzen. Schön Nägel mit Köpfen machen. Nicht dass dein Begehren verpufft.

Nein, das wäre im Moment für mich blindwütiger Aktionismus. Dafür habe ich auch zu wenig in der Hand. Ich möchte auch von der Schulleitung als vernünftiger Gesprächspartner wahrgenommen werden und nicht als geltungssüchtiger Spinner der sich wichtigtuen will. Ich sehe auch viel Schuld bei den Eltern, die genau wie die Lehrer aus Bequemlichkeit nichts unternehmen außer untereinander zu jammern.
Ich will der Schulleitung die Möglichkeit geben aktiv zu werden. Medien einzuschalten das wäre angesagt wenn sowohl die Schule als auch Behörden nicht bereit sind etwas zu unternehmen


Das Problem ist (ich bin ja noch nicht so lange aus der Grundschule draußen :p) dass man kontinuierlich darauf beharren muss, weil die Lehrer nach deinem Schreiben wohl kurz in den Klassen darüber reden werden, die Kinder benehmen sich für 2~3 Wochen dementsprechend und dann versinkt das wieder im Untergang. Die Aufpassenden Lehrer werden wohl auch wieder ins alte Muster des nichts-tun zurückfallen und das gilt es zu verhindern.
Kann sein, muss man mal sehen. der Witz ist ja dass noch nie etwas unternommen worden ist. Solange keiner das Problem offiziell thematisiert, passiert ja auch nix.
Die Kinder sind 6-10, wenn man mit denen nur redet dann benehmen die sich eventuell einen Tag lang besser;)

Krümel2
21-11-2009, 18:24
Kannix, hast du das schonmal im Elternrat angesprochen, ist die Schülervertretung informiert? Das Schulamt findet so etwas übrigens sehr interessant, aber das sollte der letzte Weg sein oder die Angelegenheit entsprechend dringlich.

Nak-Muay
21-11-2009, 18:44
Ich möchte auch von der Schulleitung als vernünftiger Gesprächspartner wahrgenommen werden und nicht als geltungssüchtiger Spinner der sich wichtigtuen will.

Wenn du dich von denen so dahin stellen lässt bist du selbst schuld.
Mit meiner Anregung meinte ich eigentlich nur dass du gezielt die richtigen Schritte gehen solltest. Weil dann wissen sie wenigstens warum sie ihrer Linie treu bleiben sollten was das angeht. Das hat dann weniger mit Geltungssucht zu tun als mit breitflächigem Ausnutzen der gesamten Angriffsfläche.

Ich ging halt davon aus dass du schon über den Schritt hinaus bist den vernünftigen Gesprächspartner zu spielen.

2050HH80
21-11-2009, 18:46
daß "gerangel" unter jungs in der schule normal ist, berücksichtig ihr bei euerer anti-gewalt-in-der-grundschulde diskussion aber, oder?

es gibt nämlich auch krasse gegenbeispiele. der sohn einer freundin von mir wäre fast von der grundschule geflogen, weil er ein "gerangel" angefangen hat.

hier ist das problem, daß wir eine verweiblichung unserer schulen speziell der grundschulen erleben. die bedürfnisse kleiner jungs - die ganz anders ticken als mädchen - bleiben auf der strecke. es wird von ihnen politisch korrekt verlangt, daß sie sich genau so brav wie die mädchen benehmen. das liegt nicht in der natur kleiner jungs und behindert sie in ihrer entwicklung, männer zu werden.

hier meine ich natürlich kein fortgeschrittenes mobbing u.s.w. - aber jedes kleine grangel gleich zu verteufeln, kommt der entwicklung kleiner jungs nicht zu gute.

Kannix
21-11-2009, 19:02
Kannix, hast du das schonmal im Elternrat angesprochen, ist die Schülervertretung informiert? Das Schulamt findet so etwas übrigens sehr interessant, aber das sollte der letzte Weg sein oder die Angelegenheit entsprechend dringlich.

Schulelternbeirat kommt noch. Schülervertretung, ich wußte gar nicht dass es das in der Grundschule schon gibt?

Wenn du dich von denen so dahin stellen lässt bist du selbst schuld.
Mit meiner Anregung meinte ich eigentlich nur dass du gezielt die richtigen Schritte gehen solltest. Weil dann wissen sie wenigstens warum sie ihrer Linie treu bleiben sollten was das angeht. Das hat dann weniger mit Geltungssucht zu tun als mit breitflächigem Ausnutzen der gesamten Angriffsfläche.

Ich ging halt davon aus dass du schon über den Schritt hinaus bist den vernünftigen Gesprächspartner zu spielen.
Häh?
Kannst du verstehen dass mir zumindest Dein erster Satz die Lust nimmt, Dich enrst zu nehmen? Aus welcher Position heraus wirfst Du mir belehrende Phrasen an den Kopf?


daß "gerangel" unter jungs in der schule normal ist, berücksichtig ihr bei euerer anti-gewalt-in-der-grundschulde diskussion aber, oder?

es gibt nämlich auch krasse gegenbeispiele. der sohn einer freundin von mir wäre fast von der grundschule geflogen, weil er ein "gerangel" angefangen hat.

hier ist das problem, daß wir eine verweiblichung unserer schulen speziell der grundschulen erleben. die bedürfnisse kleiner jungs - die ganz anders ticken als mädchen - bleiben auf der strecke. es wird von ihnen politisch korrekt verlangt, daß sie sich genau so brav wie die mädchen benehmen. das liegt nicht in der natur kleiner jungs und behindert sie in ihrer entwicklung, männer zu werden.
Hältst du mich für einen Pullunderträger?:D

Sven K.
21-11-2009, 19:03
daß "gerangel" unter jungs in der schule normal ist, berücksichtig ihr bei euerer anti-gewalt-in-der-grundschulde diskussion aber, oder?

es gibt nämlich auch krasse gegenbeispiele. der sohn einer freundin von mir wäre fast von der grundschule geflogen, weil er ein "gerangel" angefangen hat.

hier ist das problem, daß wir eine verweiblichung unserer schulen speziell der grundschulen erleben. die bedürfnisse kleiner jungs - die ganz anders ticken als mädchen - bleiben auf der strecke. es wird von ihnen politisch korrekt verlangt, daß sie sich genau so brav wie die mädchen benehmen. das liegt nicht in der natur kleiner jungs und behindert sie in ihrer entwicklung, männer zu werden.

hier meine ich natürlich kein fortgeschrittenes mobbing u.s.w. - aber jedes kleine grangel gleich zu verteufeln, kommt der entwicklung kleiner jungs nicht zu gute.

Wenn man sich mal eingängig mit dem Thema beschäftigt, kommt man
unter Umständen zu anderen Einsichten.

Wenn Jungen lernen, dass man sich mit Gewalt das erarbeiten kann, was
man ohne nicht erreicht und dazu noch lernt, dass das eigene Handeln
keinerlei Konsequenzen hat, was meinst Du lernt der Junge fürs Leben ?

Für das Aufsichtspersonal ist es in den Pausen schwer zu beurteilen was noch
"Gerangel" ist und was Gewalt.
Wenn 4 - 5 Jungen meine Tochter umringen und nacheinander jeder ihr mal
in den Bauch schlägt oder tritt, ist das zu unterbinden. Fertig aus ! :mad:

Wenn man für eine "gewaltlose Schule" eintritt, dann gilt das immer für alle.
Gibt es keinerlei Ausnahmen wird Gewalt uninteressant für die Kinder. Auch
muss den Kindern ein Weg aufgezeigt werden, anders mit seinen
Aggressionen umzugehen. So was kostet Geld und erfordert "Manpower".
Es geht aber.

Kannix
21-11-2009, 19:09
So was kostet Geld und erfordert "Manpower".
Es geht aber.

Ach, ich denk nicht mal das. Ein engagierter Lehrer der seine Kolleginn mitzieht, kriegt das hin. Das ist dann eben Stress und keine Pause für die Aufsicht. Leider ist es wirklich so, dass Grundschulpädagogik oder überhaupt Lehramt bei vielen ein Verlegenheitsstudium ist:mad:
Meiner Meinung nach müssten die alle ein 6monatiges Praktikum machen als Studienvorraussetzung

Krümel2
21-11-2009, 19:10
Schulelternbeirat kommt noch. Schülervertretung, ich wußte gar nicht dass es das in der Grundschule schon gibt?

Ach Mist, das ist ja erst ab Klasse 5... Dennoch, formuliert doch als Elternbeirat ein Schreiben an die Verantwortlichen und wendet euch an euren Kreisschülerrat, vielleicht auch gleich an den Landesschülerrat in dem Atemzug. Wir sind in solchen Sachen aktiv und haben auch entsprechende Ansprechpartner und Unterstützung. Je mehr darauf aufmerksam gemacht wird umso wahrscheinlicher eine Reaktion, weil bestimmte Leute irgendwann unter Zugzwang sind.

Nak-Muay
21-11-2009, 19:19
Häh?
Kannst du verstehen dass mir zumindest Dein erster Satz die Lust nimmt, Dich enrst zu nehmen? Aus welcher Position heraus wirfst Du mir belehrende Phrasen an den Kopf?

Nein! Wieso nimmt er dir die Lust mich ernstzunehmen?
Aus welcher Position heraus? Du hast ne Frage gestellt. Ich hab geantwortet. Warum wirst du da denn gleich so grantig?

Nak-Muay
21-11-2009, 19:25
Kann das vielleicht sein dass du mich generell nicht ernst nimmst?
Reagierst du deswegen so auf meine Antwort?

sota
21-11-2009, 19:37
Lieber Kannix!
...was Du schreibst, kommt mir sehr bekannt vor. Auch wir hatten während der Grundschulzeit unserer Tochter solche Experten (Schüler) darunter. Die Lehrer:
scheinbar machtlos. Der Rektor: König seiner Schule.
Sicher ist es vernünftig, sich mit anderen Eltern zusammenzuschließen, das Problem zu benennnen und im Rahmen der Elternpflegschaft (als erste Instanz) und weiter im Rahmen der Schulpflegschaft (zweiter Schritt) zu thematisieren, als auch Lösungen zu fordern.
Leider habe auch ich die Erfahrung gemacht, dass die Schule (Rektor und Lehrkörper) mit allen Mitteln versuchen abzuwiegeln, schönzureden.... und immer schön auf der Basis des "Pädagogisch Wertvoll" zu argumentieren.
Was wirklich etwas gebracht hat,...wir sind drangeblieben. Öfters mal die Zeit genommen den Pausenhof zu beobachten.... und dem Rektor die Bude eingerannt. Einfach mal gezeigt, dass wir (als Eltern) auch präsent sind.
Als bei einem der letzen Gespräche der Rektor versuchte auf der Schiene zu argumentieren:" ...ja,..sie müssen verstehen, dass sind Einzelfälle,... schwierige soziale Situation zu hause,...alles nicht so einfach...", stand mein Mann auf und sagte zu dem Herrn: "Richtig, und weil da Handlungsbedarf besteht, und das ja nur Einzelfälle sind, werden Sie sich jetzt bekümmern. Seltsam, in Schulen, die in sozialen Brennpunkten angesiedelt sind, klappt das doch auch. Wir sind hier auf einem Kuhdorf! Können Sie oder wollen Sie nicht. Wenn ich jetzt auf sie losgehen würde, ist das dann auch einfach so zu entschuldigen,... war halt ne schwierige Situation, nicht wahr!"
Ein anderes Elternpaar hat anschließend noch geäußert, dass die Presse sowas doch überaus interessant finden würde.... (Das Wort Jugendamt ist auch immer sehr unangenhem für Schulleiter!!)
An unserer Grundschule hat es was bewirkt. Die Pausenaufsicht wurde "verstärkt" und die Lehrer etwas mehr sensibilisiert auch mal einzugreifen.

...sicherlich, Eltern haben einen ausgeprägten Beschützerinstinkt,... und Rangeleien sind kein Weltuntergang. Aber wenn die Grenze überschritten wird, sollte man handeln.
Mittlerweile ist das Kind schon längst auf der weiterführenden Schule. Was dort auf dem Schulhof abgeht..... aber man wächst mit seinen Aufgaben... Kind sowieso, wir Eltern arbeiten dran.
*mit lieben Ziegengrüßen*
;)

Credo
21-11-2009, 20:40
Als bei einem der letzen Gespräche der Rektor versuchte auf der Schiene zu argumentieren:" ...ja,..sie müssen verstehen, dass sind Einzelfälle,... schwierige soziale Situation zu hause,...alles nicht so einfach...", stand mein Mann auf und sagte zu dem Herrn: "Richtig, und weil da Handlungsbedarf besteht, und das ja nur Einzelfälle sind, werden Sie sich jetzt bekümmern. Seltsam, in Schulen, die in sozialen Brennpunkten angesiedelt sind, klappt das doch auch. Wir sind hier auf einem Kuhdorf! Können Sie oder wollen Sie nicht. Wenn ich jetzt auf sie losgehen würde, ist das dann auch einfach so zu entschuldigen,... war halt ne schwierige Situation, nicht wahr!"


Die Reaktion von deinem Mann find ich klasse ;)
_
Hey Kannix, meiner Meinung nach solltest du deinem Kind beibringen sich zu verteidigen, auf alles andere kann man sich einfach nicht verlassen. Zudem wird auch das Kind mit der Zeit lernen unter solchen Zuständen zurecht zu kommen, wichtig ist nur, das es weiß, das du zu 100% hinter ihm stehst :)

cravor
21-11-2009, 22:24
Das ist kein Ghetto wo die Schwächeren tyrannisiert werden, da wird nicht gemobbt, unterdrückt, gedemütigt. Das sind einfach nur Kinder die sich nicht regulieren können. Da nimmt keiner psychischen Schaden von, doch eher wenn man zu gewalt angestachelt wird.



Ich nehme mal an bzw. hoffe, dass Du dich ausschließlich auf die dir bekannte Grundschule beziehst, oder?

likas
21-11-2009, 23:13
Hallo, Kannix, Sven K. und die Anderen,

ich weiß nicht wie aufgeschlossen die Schulleitung bei euch für neue Wege ist.

Die modernen Selbstverteidigungstrainer von heute, haben sich doch realitätsnäher mit dem Thema „Gewalt“ auseinandergesetzt als die gängigen „Gewaltfreiprojekte“ irgendwelcher Pädagogen, welche diese Problematik, in diesen Ausmaßen, aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend, gar nicht kennen.

Ich selber gebe Kurse im Bereich „Sicherheits- und Selbstverteidigungtraining für Kinder“.

Mit einem solchen Kurs kann man dem einzelnen Kind helfen, nicht den kompletten Schulhof. Dazu muss ein Projekt für die ganze Schule her.

Die Schulleitung kann sicherlich die Hilfe von modernen SV-Lehren gebrauchen (keine Kampfsporttrainer) um solche Projekte zu entwickeln.

Ich habe jedenfalls diesbezüglich einen Termin mit der Schulleitung an der Grundschule meines Sohns. Ob daraus wirklich ein Projekt wird kann ich noch nicht sagen.
Aber meine Anregung an euch ist: Helft der Schulleitung aktiv mit die Verhältnisse auf dem Schulhof zu verbessern.
Voraussetzung eure Schulleitung ist so aufgeschlossen für solche Ideen wie die an unserer Schule.

Bitte nicht falsch verstehen, kein SV-Lehrer hat das Patentrezept. Aber die Zusammenarbeit von Lehrern der Schule, SV-Lehrern und Eltern kann bestimmt zu sehr guten Ergebnissen führen.
Der Fokus liegt bei einem solchen Projekt natürlich nicht auf SV. SV-Lehrer können aber Ihre Erfahrungen zur Gewaltvermeidung beisteuern.

Gruß an alle Eltern.

Linus
22-11-2009, 01:03
Die teilweise schwierige Situation in Kindergärten und Schulen in der Stadt war für mich immer ein Argument dass meine Kinder auf dem Dorf groß werden sollen. Nun scheint mich das alles auch auf dem Dorf einzuholen. Ich bin eigentlich nicht direkt betroffen, aber es geht mir auf die Nüsse.
In der Grundschule(Dorf) geht es ganz offensichtlich auf den Fluren und auf dem Schulhof hoch her. Die Zahl an verhaltensauffälligen Kindern scheint zuzunehmen. Ich habe schon mal davon erzählt das ein paar mit Medikamenten wegen ADS behandelt werden(Das will ich hier aber nicht thematisieren, danke). Es sind 4 die mir bekannt sind, und laut Klassenlehrer noch vier weitere in nur einer Klasse mit 26 schülern!!! In den anderen Klassen weiß ich es nicht, werden nicht soviele sein.
Die Pausenaufsicht sind eigentlich immer 2 Lehrer, die tuen nach Aussagen von Beobachtern gar nix. Selbst wenn Schüler ankommen dann wiegeln sie das ab meist als Petzerei. Höhepunkt war jetzt eine Platzwunde die genäht werden musste, aus einem Streit der sich hochgeschaukelt hat. es werden dauernd welche geschubst, gedrängelt, gerauft, gewürgt. Ich konnte schon sehen wie ein paar einfach mit anlauf in eine Gruppe gesprungen sind.
Alle regen sich auf, keiner unternimmt was. Eltern erzählen mir dass sie jetzt ihren braven zurückhaltenden Kindern sagen dass sie zurückschlagen sollen. Da werde ich immer schön sauer. Ich meine dass bei den kleinen kaum einer dabei ist der gezielt gewaltätig ist weil er sich nicht artikulieren kann oder wirklich mit dem Ziel jemanden weh zu tun handelt. Nun kommen Eltern und erklären das Gewalt ein Mittel ist sich durchzusetzen:mad:
Dafür bin ich nicht aufs Land gezogen.
Klar sage ich auch: lieber wird ein anderes Kind geschlagen als meins. Aber da spricht doch eher das Ego eines Erwachsenen. Das ist kein Ghetto wo die Schwächeren tyrannisiert werden, da wird nicht gemobbt, unterdrückt, gedemütigt. Das sind einfach nur Kinder die sich nicht regulieren können. Da nimmt keiner psychischen Schaden von, doch eher wenn man zu gewalt angestachelt wird.
Wenn ich die Eltern frage was sie denn unternommen haben, oder ob sie bei der schulleitung waren, dann sagen die meisten, wieso, das weiß doch jeder. Oder in einem Fall sagte der Schulleiter das wäre nicht so tragisch, das käme bie Kindern mal vor.

Ok, wie kann man etwas erreichen?
Wir haben jetzt ein Schreiben aufgesetzt an den Schulleiter mit der Aufforderung die Zustände zu ändern und versuchen dass die anderen Eltern der Klasse das alle unterschreiben. Meiner Meinung nach ist etwas schriftlich festzuhalten der erste Schritt. Wie kann man weiter vorgehen? Hat da jemand schon Erfahrungen?

Aus hiesigen Gefielden weiß ich, dass es sog. Elternabende gibt, in denen sich die Eltern einer Klasse treffen. Ich denke die wäre der geeignete Ort mal etwas derartiges zu thematisieren.

Dann würde ich Gespräche mt anderen Eltern, Lehrern und der Schulleitung suchen. Als letztes Mittel würde ich die örtliche Presse wählen, weil dann ernomer Druck auf die Lehrer und de Schulleitung aufgebaut wird.

Gruß aus dem Ruhrgebiet

Nak-Muay
22-11-2009, 01:31
Hallo, Kannix, Sven K. und die Anderen,

ich weiß nicht wie aufgeschlossen die Schulleitung bei euch für neue Wege ist.

Die modernen Selbstverteidigungstrainer von heute, haben sich doch realitätsnäher mit dem Thema „Gewalt“ auseinandergesetzt als die gängigen „Gewaltfreiprojekte“ irgendwelcher Pädagogen, welche diese Problematik, in diesen Ausmaßen, aus ihrer eigenen Kindheit und Jugend, gar nicht kennen.

Ich selber gebe Kurse im Bereich „Sicherheits- und Selbstverteidigungtraining für Kinder“.

Mit einem solchen Kurs kann man dem einzelnen Kind helfen, nicht den kompletten Schulhof. Dazu muss ein Projekt für die ganze Schule her.

Die Schulleitung kann sicherlich die Hilfe von modernen SV-Lehren gebrauchen (keine Kampfsporttrainer) um solche Projekte zu entwickeln.

Ich habe jedenfalls diesbezüglich einen Termin mit der Schulleitung an der Grundschule meines Sohns. Ob daraus wirklich ein Projekt wird kann ich noch nicht sagen.
Aber meine Anregung an euch ist: Helft der Schulleitung aktiv mit die Verhältnisse auf dem Schulhof zu verbessern.
Voraussetzung eure Schulleitung ist so aufgeschlossen für solche Ideen wie die an unserer Schule.

Bitte nicht falsch verstehen, kein SV-Lehrer hat das Patentrezept. Aber die Zusammenarbeit von Lehrern der Schule, SV-Lehrern und Eltern kann bestimmt zu sehr guten Ergebnissen führen.
Der Fokus liegt bei einem solchen Projekt natürlich nicht auf SV. SV-Lehrer können aber Ihre Erfahrungen zur Gewaltvermeidung beisteuern.

Gruß an alle Eltern.
:ironie:
Genau dann wird am Ende nämlich nicht nur geschubst und gedrängelt sondern gehebelt, gewürgt und auf neuralgische Punkte eingewirkt. Warum nicht gleich ein Kubotan Kurs abhalten schliesslich kann man ja auch nen Kulli oder Füllfederhalter dazu benutzen.


Ich weiss nicht wie ichs sagen soll aber vielleicht würde es echt mehr bringen wenn die Lehrer sich da mehr drum kümmern würden den Kindern beizubringen dass Gewalt keine Lösung ist. Ach stimmt ja, die sagen dann dass dies Sache der Eltern ist. Und so schiebt einer die Verantwortung zum nächsten.

Ich meine den Einwand gelesen zu haben dass Jungs nun halt mal raufen und Mädchen nicht. Ich glaube hier einen Punkt entdeckt zu haben hinter dem sich viele Eltern verstecken. Müssen wir da jetzt einen Rückschritt tun wenn wir nicht wollen dass unsere Töchter in der Schule vermöbelt werden und die getrennte Schulform wieder einführen?

Natürlich habt ihr Recht, kleine Jungs raufen. Heranwachsende Jungs schlagen sich gegenseitig die Gesichter zu Brei. Und Erwachsene Jungs sitzen dann vorm Richter.

likas
22-11-2009, 01:49
Genau dann wird am Ende nämlich nicht nur geschubst und gedrängelt sondern gehebelt, gewürgt und auf neuralgische Punkte eingewirkt. Warum nicht gleich ein Kubotan Kurs abhalten schliesslich kann man ja auch nen Kulli oder Füllfederhalter dazu benutzen.

Du hast schon verstanden, dass es nicht um SV geht??

Ja hast Du, ich sehe es gerade noch mal.:ironie:

jdnttr
22-11-2009, 04:46
Bei uns in der Grundschule (Berlin Neuköln) gab es auch jeden Tag Rangeleien und solang man sich wusste durchzusetzen gabs zwar weiterhin Rangeleien aber man hat gewonnen.

Und das hatte damals nicht mits Gewalt zu tun (bei mir jedenfalls nicht :P) sondern beim Spaß an den Rangeleien..
Aber geschlagen aber wir uns eigentlich nie wirklich.. habe nur Würfe und Fingerhebel angewandt die ich aus dem Judo hatte oder von Papa beigebracht.

Rangeleien und Schlägereien sollte man aber auch unterscheiden und vielleicht auch mal überlegen ob man als Elternteil nicht einen Tick zu überempfindlich reagiert, im Grunde liegt das aber im eigenen Ermessen.

lg

Kannix
22-11-2009, 14:30
Hey Kannix, meiner Meinung nach solltest du deinem Kind beibringen sich zu verteidigen, auf alles andere kann man sich einfach nicht verlassen. Zudem wird auch das Kind mit der Zeit lernen unter solchen Zuständen zurecht zu kommen, wichtig ist nur, das es weiß, das du zu 100% hinter ihm stehst :)
Du bist noch jung, aber ich will nochmal erklären dass ich meine Kinder in dieser Situation nicht dazu bringen will selber gewaltätig zu werden. Das wäre für mich die Bankrott-erklärung, der Beweis dass ich auch nicht in der lage bin damit vernünftig umzugehen wie die anderen Idioten "Dann schlag halt zurück!", wie armseelig ist das denn?
Meine Tochter hat direkt selber keine Probleme. Mein Sohn wird wahrscheinlich schon in der ersten Klasse die viertklässler verprügeln können. Meine Aufgabe ist aber dafür zu Sorgen dass er es nicht tut und dass es nicht notwendig ist. Es ist etwas was ich nicht will für meine Kinder
Es ist eine Dorfschule, das hier ein Problem überhaupt so ansteigen kann ist der Hammer meiner Meinung nach.

Die SV der Grundschüler müsste meiner Meinung nach so aussehen dass sie zur Pausenaufsicht gehen, mehr darf man ihnen nicht zumuten und genau das passiert

*Lars*
22-11-2009, 14:34
Meine Aufgabe ist aber dafür zu Sorgen dass er es nicht tut und dass es nicht notwendig ist. Es ist etwas was ich nicht will für meine Kinder.

:halbyeaha

AndyLee
24-11-2009, 16:47
Ich glaube, dass niemand Gewalt gerade in Grundschulen haben möchte. Meine Kinder erziehe ich ebenfalls in die Richtung, auf jeden Fall Streit immer verbal zu lösen.

Allerdings: Absprache ist auch, dass - wenn sie körperlich angegriffen werden - sie sich unbedingt wehren sollten.

Kannix
24-11-2009, 20:56
Ich glaube, dass niemand Gewalt gerade in Grundschulen haben möchte. Meine Kinder erziehe ich ebenfalls in die Richtung, auf jeden Fall Streit immer verbal zu lösen.

Allerdings: Absprache ist auch, dass - wenn sie körperlich angegriffen werden - sie sich unbedingt wehren sollten.

Warum bzw. gilt das generell? Meistens haben sich alle nur gewehrt.;)

Warum müssen Kinder zurückschlagen?

miskotty
24-11-2009, 22:14
Warum bzw. gilt das generell? Meistens haben sich alle nur gewehrt.;)

Warum müssen Kinder zurückschlagen?

vielleicht reicht ja abwehren.
obwohl ich mittlerweile durchaus auch einseh das sich mit manchen schülern eine vernünftige konflktlösung schwer bewerkstelligen lässt. der normalweg sollte natürlich zur pausenaufsicht führen, etc.
nur wenn es eben situation ist das dieser weg nicht geht da (wirklich vorgefallen) kind in die ecke gedrängt , bewußt aus dem sichtfeld der lehrers gehalten wird um fröhlich abzuziehen, dann halt ich es durchaus auch bei grundschulkindern für gerechtfertigt sich zu wehren und dann den lehrer zu holen.
das ist aber auch ausserhalb der normalen dorfschulkabelleien

Pogona
24-11-2009, 22:17
Nun auch auf dem Dörfchen.... Naja, das war nur eine Frage der Zeit.

Hier in Berlin ist es an den Grundschulen - jedenfalls in den Bezirken, die ich kenne - schon lange nicht mehr so toll. Die Kinder hauen sich die Köpfe ein und die Lehrer stehen in "besseren" Schulen daneben und fragen: "Warum hast du eben den Paul gehauen, Carl? Das tut den Paul weh. Ich möchte, dass ihr euch vertragt." In den "schlechteren" Schulen holt Kemal seine Brüder und die Lehrer sagen nichts, weil sie überfordert sind... Das diese Prügelwelle irgendwann überschwappt in ländliche Gegenden ist traurig.

Die Kinder ansich haben sich verändert, sie lernen keine Grenzen kennen, haben kaum bis keinen Respekt vor Dingen und Mitmenschen, weil die Eltern heutzutage keine Zeit haben, ihnen Grenzen aufzuzeigen. Entweder arbeiten sie zu viel oder zu wenig - jedenfalls hier. Das Vermitteln und Erziehen haben die Lehrer und die Umwelt zu übenehmen, basta! Zurückschlagen - und dann? Ich finde es entsetzlich, Gewalt als "Rangelei" abzustempeln. DAS ist der Anfang von gewalt!

Was die Selbstverteidigung anbelangt: Mental ungefestigte Kinder werden immer das Opfer sein. Zu viel Selbstbewusstsein ist auch ungesund. Man muss also einen Mittelweg finden. Man kann mit einem sprachlich nicht gleichwertig entwickeltem Kind diskutieren, das geht auch begabten Kindern so. Also wird das "klügere" Kind sich bald in der Rolle des Geprügelten wiederfinden. Da hilft "sich-wehren-können" zwar gut, aber gleichzeitig bekommt das andere Kind eher Angst als Respekt - und wird eher wieder zuschlagen als "Präventionsmaßnahme". Besser wäre es, das Kind zu ermuntern, sich der Aufsicht anzuvertrauen. DAS ist mutiger als jemandem eins auf den Detz zu geben. Sollte das nicht fruchten, sind die Eltern gefragt. Meine Jungs waren die "klügeren" Kinder und ich war oft beim Direx, schon weil ich sehr engagiert war in der Schule. Ich war in der Schulkonferenz und im Vermittlungsausschuss. Ich habe Gewaltfälle erfahren, mit verhandelt und bei der "Strafmaßfindung" unterstützend beraten. Das sind meine persönlichen Erfahrungen mitten aus dem Kiez. Der Faden der Gewalt zieht sich übrigens auch durch die Oberschule. Meine Jungs waren an der Schule, an der 1.) eine Schülerin eine sscharfe Waffe mitgebracht hat, um eine Lehrerin zu töten und 2.) auf dem Nebengelände der Schule einem Mädchen das Baby aus dem Bauch getreten werden sollte.

Irminsul
24-11-2009, 23:24
Meiner Meinung nach müssten die alle ein 6monatiges Praktikum machen als Studienvorraussetzung

Müssen wir neuerdings: 6 Wochen Schulpraktikum in den Semesterferien. Dazu kommt noch ein Jahr Referendarzeit..

Natürlich ist der faule Lehrer per se (Gibt es Lehrer in einer anderen Ausführung überhaupt?) wieder schuld an der aufkeimenden Gewalt.
So ein Schulhof kann ganz schön groß sein und längst ist nicht immer alles zu sehen, wenn auf einmal 700++ Schüler laufen, springen, schreien, spielen, kloppen etc..

Eine Anregung von mir: Wie wäre es mit einem Pausenraum, der betreut wird? Wer nicht auf den Schulhof will (aus welchen Gründen auch immer), darf sich eben dort aufhalten.

Kannix
25-11-2009, 08:52
Müssen wir neuerdings: 6 Wochen Schulpraktikum in den Semesterferien. Dazu kommt noch ein Jahr Referendarzeit..Was heißt neuerdings? Schulpraktika sind doch schon immer in der Studienordnung vorgeschrieben.
Vor dem Studium sollte meiner Meinung nach ein halbjähriges Praktikum absolviert werden. Damit u.a. Mädels die "so gerne mit Kindern arbeiten" auch kapieren was der Job beinhaltet.

Natürlich ist der faule Lehrer per se (Gibt es Lehrer in einer anderen Ausführung überhaupt?) wieder schuld an der aufkeimenden Gewalt.
So ein Schulhof kann ganz schön groß sein und längst ist nicht immer alles zu sehen, wenn auf einmal 700++ Schüler laufen, springen, schreien, spielen, kloppen etc..Stimmt, auf jeden Fall sieht man noch weniger wenn man in aller Ruhe seine Stulle essen will;) Ich kann nur von unserer Schule reden, da geht es teilweise drunter und drüber und die Lehrer spielen die drei Affen

Eine Anregung von mir: Wie wäre es mit einem Pausenraum, der betreut wird? Wer nicht auf den Schulhof will (aus welchen Gründen auch immer), darf sich eben dort aufhalten.Dann müsste ja noch ein Lehrer mehr abgestellt werden;)
Das ist doch überhaupt keine Lösung. Die Kinder müssen, angeleitet von den Lehrern, lernen ihre Konflikte zu bewältigen. Das gehört zu den Kompetenzen die sie durch Erziehung erhalten sollten

re:torte
25-11-2009, 09:07
in der Grundschule meiner beiden Kinder ist es ähnlich. (auch ein kleines Dorf)

Es gibt in der Klasse meiner großen Tochter (4te) 3 "Randalierer", die auch schon des öfteren Thema bei Elternabenden waren. Deren Eltern scheinen nichts zu unternehmen, die Schule auch nicht.

Ich habe beiden Töchtern von anfang an beigebracht, dass niemand das Recht hat ihnen Weh zu tun. Ich bringe beiden auch bei wie das geht. :D und das Judo- Training trägt schon die ersten Früchte.

Bisher konnten solche Probleme von beiden Mädels (da bin ich aber Stolz) selbst gelöst werden. Wir (meine Frau und ich) mussten noch nie tätig werden.

Der Leitsatz lautet: "Sei zweimal freundlich" :ups:

Kyoshi
25-11-2009, 10:35
Als meine Söhne noch auf dem Dorf zur Schule gingen war das ähnlich.
Leider gab es da auch einige "verhaltensgestörte" Kinder.
Wenn beide zusammen gespielt haben flogen immer die Fetzen, aber Gnade Gott ein Dritter (von außen) kam dazu, dann haben Beide immer wie Pech und Schwefel zusammen gehalten und da Beide schon immer einen Kopf größer als ihre Klassenkameraden waren und seit ihrem 5 / 7 Lebensjahr KS machten gab es selten Ärger.

Nur einmal mußte ich eingreifen: Ein Vater eines dieser Kinder wollte seinen Erziehungsmaßnahmen nicht nach kommen, bei einem höflichem Gespräch bat ich ihn
als Elternvertreter, er möge bitte dafür sorgen das sein Sohn das Schlagen / Treten / Beisen auf dem Schulhof unterlassen möge, sonst müßte ich das Jugendamt einschalten. Er drohte mir im beisein von ca. 30 Zeugen Schläge an.
Als ich von meinem Platz aufstand, stellte er fest, das ich ca. 30 cm größer bin und 40 kg mehr wiege als er.

Von da an hatte sein Sohn absolutes Verbot sich mit meinen Söhnen abzugeben :D

Mal zu den Lehrern !
Das möchte ich heute auch nicht mehr machen
- keine Rechte
- nur Pflichten
- viel zu große Klassen
- und immer nur Schuld !

Nak-Muay
25-11-2009, 12:04
Mal zu den Lehrern !
Das möchte ich heute auch nicht mehr machen
- keine Rechte
- nur Pflichten
- viel zu große Klassen
- und immer nur Schuld !


Ja klar da hast du Recht aber dass ist deren Problem wenn sie sich nicht zur Wehr setzen! Dann muss man denen bitteschön irgendwo Druck machen dass sie unter Stress geraten und dann Streiken oder ähnliches.

Es soll ja genug arbeitslose Lehrer, Akademiker, Ingenieure etc. geben. Ausserdem betrachte ich es als ein riesiges Problem dass die Klassen so gross sind. Da geht dann mal der eine oder andere im Unterricht unter, und dass sind meistens nicht die Dümmsten in der Klasse.

Zu deiner Auflistung:

- keine Rechte -> Sie sind selbst schuld wenn sie sich für ihre Rechte nicht einsetzen.
- nur Pflichten -> siehe oben
- viel zu grosse Klassen -> siehe auch oben
- immer nur Schuld -> siehe erstrecht oben


mfg

Kannix
25-11-2009, 12:31
Als meine Söhne noch auf dem Dorf zur Schule gingen war das ähnlich.
Leider gab es da auch einige "verhaltensgestörte" Kinder.
Wenn beide zusammen gespielt haben flogen immer die Fetzen, aber Gnade Gott ein Dritter (von außen) kam dazu, dann haben Beide immer wie Pech und Schwefel zusammen gehalten und da Beide schon immer einen Kopf größer als ihre Klassenkameraden waren und seit ihrem 5 / 7 Lebensjahr KS machten gab es selten Ärger.

Nur einmal mußte ich eingreifen: Ein Vater eines dieser Kinder wollte seinen Erziehungsmaßnahmen nicht nach kommen, bei einem höflichem Gespräch bat ich ihn
als Elternvertreter, er möge bitte dafür sorgen das sein Sohn das Schlagen / Treten / Beisen auf dem Schulhof unterlassen möge, sonst müßte ich das Jugendamt einschalten. Er drohte mir im beisein von ca. 30 Zeugen Schläge an.
Als ich von meinem Platz aufstand, stellte er fest, das ich ca. 30 cm größer bin und 40 kg mehr wiege als er.

Von da an hatte sein Sohn absolutes Verbot sich mit meinen Söhnen abzugeben :D

Mal zu den Lehrern !
Das möchte ich heute auch nicht mehr machen
- keine Rechte
- nur Pflichten
- viel zu große Klassen
- und immer nur Schuld !

Hm, da klingt für mich der Stolz eines Vaters raus, dass seine Söhne stärker sind als andere, aber nicht dass sie Konflikte auch anders lösen können.
Ich kann sicher auch andere Väter beeindrucken, ich brauch noch nicht mal aufzustehen:rolleyes:
Klingt jetzt wie Hippiescheiße, aber dem anderen Kind hilft das nix und wenn Du Elternvertreter bist, dann vertrittst Du auch dessen Vater. Ich übernehme auch Verantwortung für Menschen die es selber nicht besser wissen und handel zu deren Wohl

Der Job der Grundschulpädagogen
Ich würde den Job gerne machen und ich würde ihn gut machen wollen. Kaum einer hat mehr Einfluß auf das zukünftige Leben der Kinder. Das der Job schwer ist, keine Frage. Darum ein langes Praktikum damit man genau weiß auf was man sich da einläßt

Ja klar da hast du Recht aber dass ist deren Problem wenn sie sich nicht zur Wehr setzen! Dann muss man denen bitteschön irgendwo Druck machen dass sie unter Stress geraten und dann Streiken oder ähnliches.Bei Dir ist immer alles so einfach was andere machen müssen. Das Lehrer nicht streiken können weißt Du ja sicher.
Aber selbst wenn, wer kann etwas ändern wenn nicht sie? Die Ressourcen sind beschränkt, es gibt nicht mehr Mittel für Personal und Maßnahmen. Man kann nur versuchen sie anders zu verteilen. Oder wir stürzen dieses Schweinesystem;)

Nak-Muay
25-11-2009, 13:00
Der Job der Grundschulpädagogen
Ich würde den Job gerne machen und ich würde ihn gut machen wollen. Kaum einer hat mehr Einfluß auf das zukünftige Leben der Kinder. Das der Job schwer ist, keine Frage. Darum ein langes Praktikum damit man genau weiß auf was man sich da einläßt
Bei Dir ist immer alles so einfach was andere machen müssen. Das Lehrer nicht streiken können weißt Du ja sicher.
Aber selbst wenn, wer kann etwas ändern wenn nicht sie? Die Ressourcen sind beschränkt, es gibt nicht mehr Mittel für Personal und Maßnahmen. Man kann nur versuchen sie anders zu verteilen. Oder wir stürzen dieses Schweinesystem;)

Nicht stürzen! Von innen aushöhlen und zusammenbrechen lassen. ;)
Das System ist gut, nur kann man es zu leicht ausnutzen. Für seine Zwecke ausnutzen. Stichwort: Lobbyismus. Tut mir leid wenn ich mich wiederhole.

Die Ressourcen: Natürlich sind sie beschränkt schliesslich wird die Kohle ja auch umgeleitet dass sie in andere Töpfe fliesst. Meinen herzlichsten Dank an die Lobbyisten.

Nein es ist nicht leicht zu sagen was die anderen tun müssen. Das hast du falsch aufgenommen. Meine Meinung ist eigentlich dass wir uns alle mal auf die Hinterbeine stellen sollten und den sog. Volksvertretern mal sagen dass es so nicht weitergeht. Ich würde es auch gerne tun. Nur wenn ich alleine irgendwo da stehe und Transparente und Fahnen schwinge bringt das nichts.

Und warum sollen Lehrer nicht streiken dürfen wenn es selbst Polizeibeamten dürfen?

Nicht die anderen müssen was tun! Wir müssen was tun! Damit meine ich das gesamte Deutsche Volk. Denn wie man sieht ist nicht alles Gold was glänzt.

Nak-Muay
25-11-2009, 13:06
Wisst ihr denkt mal drüber nach.

Bringt mal selbst diesen Satz zu Ende ich bin mir sicher dass jeder hier einen Punkt findet den er dort einsetzen kann.

Denn eigentlich geht es mir ja gut, aber wenn .............. , würde es uns allen besser gehen!

Watt
25-11-2009, 13:23
In der dritte Klasse: Ich und ein Kumpel streiten sich um einen der begehrten "Malsteine". Es eskaliert und bumms zieht er mir den Stein zweimal volles Pfund über die Rübe. Platzwunde, ich flenne. Damals kam die Lehrerin, scheißt ihn zusammen, ich werde genäht und nachmittags spielen wir schon wieder zusammen.
Heutzutage wäre mein Kumpel der gefährlichen Körperverletzung bezichtigt worden und der Schule verwiesen.

Ich meine nicht, dass das alles gewaltätiger wird: Es gilt mMn die einfache Regel: Arschlöcher haben schon immer nachgetreten, egal ob 1960 oder 2010.

Zur Schule allgemein nochmal: Schüler, wie Lehrer, wie Eltern sind alle Opfer einer Institution, die sich seit knapp 60 Jahren null den Anforderungen des postindustriellen Staates angepasst hat. Daher ist es auch müßig auf irgendeine der drei Gruppen einzudreschen.

Kannix
25-11-2009, 13:55
Und warum sollen Lehrer nicht streiken dürfen wenn es selbst Polizeibeamten dürfen?
Häh, dürfen Polizeibeamte oder Lehrer streiken? Das ist doch Kappes, die sind in Deutschland vom Streikrecht ausgenommen

Nicht die anderen müssen was tun! Wir müssen was tun! Damit meine ich das gesamte Deutsche Volk. Denn wie man sieht ist nicht alles Gold was glänzt.
Alles klar, Che:D




In der dritte Klasse: Ich und ein Kumpel streiten sich um einen der begehrten "Malsteine". Es eskaliert und bumms zieht er mir den Stein zweimal volles Pfund über die Rübe. Platzwunde, ich flenne. Damals kam die Lehrerin, scheißt ihn zusammen, ich werde genäht und nachmittags spielen wir schon wieder zusammen.
Heutzutage wäre mein Kumpel der gefährlichen Körperverletzung bezichtigt worden und der Schule verwiesen.


Ach Quatsch. Nur damals hätte der Schüler manchmal zuhause auch noch mal den ***** voll bekommen. Heute hat kaum noch ein Lehrer Bock mit Eltern zu reden, die einem eh nur erzählen dass der Bub doch vollkommen ungerecht behandelt wird, er sich bestimmt nur gewehrt hat, angestiftet, nicht ausgelastet, unterfordert usw. ist.
Es sind meiner Meinung nach 2 sAchen: desinteressierte oder dagegenarbeitende Eltern
und unmotivierte Lehrer
Da hilfts nix wenn wir Sitzstreiks vorm Rathaus machen, gell Naki? :D

Kyoshi
25-11-2009, 14:02
Hm, da klingt für mich der Stolz eines Vaters raus, dass seine Söhne stärker sind als andere, aber nicht dass sie Konflikte auch anders lösen können.
Ich kann sicher auch andere Väter beeindrucken, ich brauch noch nicht mal aufzustehen:rolleyes:
Klingt jetzt wie Hippiescheiße, aber dem anderen Kind hilft das nix und wenn Du Elternvertreter bist, dann vertrittst Du auch dessen Vater. Ich übernehme auch Verantwortung für Menschen die es selber nicht besser wissen und handel zu deren Wohl

Ja stimmt ich bin stolzer Vater !!!
Sie können / konten auch Konflikte anders lösen, aber Größe, Gewicht, Zusammenhalt unter Geschwistern und KK / KS erleichtern gerade in der Schule einiges !

Mann kann nur anderen helfen, wenn sie sich auch helfen lassen wollen. Manch einer muß erst einmal gewaltig auf die Schnauze fallen / kriegen bevor das begreift. In der Situation hat mir nur im nach hinein der Sohn dieses Trolles leid getan. Trotzdem er war / ist der Erziehungsberechtigte !

Nak-Muay
25-11-2009, 14:33
Häh, dürfen Polizeibeamte oder Lehrer streiken? Das ist doch Kappes, die sind in Deutschland vom Streikrecht ausgenommen.
YouTube - Polizisten demonstrierten in der Mittagspause für mehr Geld (http://www.youtube.com/watch?v=lWN8_qj6U10)



Alles klar, Che:D Viva la Revolucion. Ich bevorzuge aber in meinem Fall eher einen Vergleich mit Robert Blum als mit Ernesto Rafael Guevara de la Serna.


Da hilfts nix wenn wir Sitzstreiks vorm Rathaus machen, gell Naki? :D Meinst du echt? Dass ist nämlich auch ein riesen Problem in Deutschland, dass der Bürger denkt er wäre machtlos ausgeliefert. Die Vergangenheit hat gezeigt das sowas auch auf Deutschem Boden einen ganzen Staat zum zusammenbruch bringen kann. Aber das wollen wir ja nicht. Weil wie gesagt, eigentlich ist ja alles schön.

Kannix
25-11-2009, 15:36
YouTube - Polizisten demonstrierten in der Mittagspause für mehr Geld (http://www.youtube.com/watch?v=lWN8_qj6U10)
Demonstrieren, nicht streiken. Streik=Arbeitsniederlegung

Meinst du echt? Dass ist nämlich auch ein riesen Problem in Deutschland, dass der Bürger denkt er wäre machtlos ausgeliefert. Die Vergangenheit hat gezeigt das sowas auch auf Deutschem Boden einen ganzen Staat zum zusammenbruch bringen kann. Aber das wollen wir ja nicht. Weil wie gesagt, eigentlich ist ja alles schön.
Ich weiß nicht, ich bin halt irgendwie realistischer geworden

Krümel2
25-11-2009, 16:52
Häh, dürfen Polizeibeamte oder Lehrer streiken? Das ist doch Kappes, die sind in Deutschland vom Streikrecht ausgenommen
Das stimmt, aber schau doch mal, was vor deiner Haustür los war:
Frankfurt/Wiesbaden: Proteste gegen Bildungspolitik - Henzler rügt Lehrerstreik - Hessen - Rhein-Main-Zeitung - FAZ.NET (http://www.faz.net/s/Rub5785324EF29440359B02AF69CB1BB8CC/Doc~EFFCA347507634EAAB3F3F344CCC0558D~ATpl~Ecommon ~Scontent.html)
Und wir Schüler haben das unterstützt.

Kannix
25-11-2009, 16:56
Pfft, vor meiner Haustür:rolleyes:
Das ist drübbe uff de ebsch Seit.
Merke: Alle Hesse sinn Verbrecher, denn sie klaue Aschebescher:D

AndyLee
25-11-2009, 17:01
Warum bzw. gilt das generell? Meistens haben sich alle nur gewehrt.;)

Warum müssen Kinder zurückschlagen?

Aus mehrerlei Gründen:


Weil es gängiges Recht ist, sich zu verteidigen und dieses Recht auch für Kinder gilt
Weil es eine klare - besonders für Kinder - nachvollziehbare Grenze von verbal- und nonverbaler Auseinandersetzung zieht
Weil es das Selbstwertgefühl beeinträchtigt, auf körperliche Gewalt nicht adäquat erwidern zu dürfen
Weil Gewalt natürlich ist aber kanalisiert gehört (Lernfeld)
Weil es das Eigenwirkungsprinzip beansprucht und modifiziert
usw.

Nak-Muay
25-11-2009, 17:11
Demonstrieren, nicht streiken. Streik=Arbeitsniederlegung

Ich weiß nicht, ich bin halt irgendwie realistischer geworden

Dann mach mal den Ton an. Vielleicht fällt dir das Wort Streik das ein oder andere Mal auf.

Kannix
25-11-2009, 17:33
Dann mach mal den Ton an. Vielleicht fällt dir das Wort Streik das ein oder andere Mal auf.

Beamte im Polizeidienst dürfen nicht streiken. Die GdP kann demonstieren, aber die Beamten dürfen nicht streiken. Das ist doch eigentlich sonnenklar:confused:

Nak-Muay
25-11-2009, 17:48
Na sie dürfen nicht in dem Sinne streiken dass sie jetzt während dem Dienst einfach sagen so fahr mal jemand anderes zum Banküberfall ich streike jetzt.

Man muss auch nicht zwangsläufig streiken in dem Sinne dass jetzt garnichts mehr geht. Es reicht ja schon wenn man einfach mit einer Massenansammlung auf sich aufmerksam macht.

@Lehrer
In dem von Krümel geposteten Link ist aber zu lesen dass einige wohl gestreikt haben und nicht zum Dienst erschienen sind. Die Lehrer, nicht die Polizei! In dem Sinne kannst du mir gerne vorwerfen dass ich mich in verwirrender Art und Weise ausgedrückt habe.

Krümel2
25-11-2009, 17:50
[...] aber die Beamten dürfen nicht streiken. Das ist doch eigentlich sonnenklar:confused:

Sie dürfen es nicht, aber sie machen es trotzdem. ;) Und das ist der Punkt an dem ich mich frage, wie groß die Missstände sein müssen, dass man in so einer Position soviel aufs Spiel setzt.


[...]@Lehrer
In dem von Krümel geposteten Link ist aber zu lesen dass einige wohl gestreikt haben und nicht zum Dienst erschienen sind. [...]

Das ist richtig. Dies wurde von der LAndesschülervertretung Hessen offiziell unterstützt.

Nak-Muay
25-11-2009, 17:53
Pfft, vor meiner Haustür:rolleyes:
Das ist drübbe uff de ebsch Seit.
Merke: Alle Hesse sinn Verbrecher, denn sie klaue Aschebescher:D

Selber Ebsch Seit. Auserdem bin isch Exilmeenzer nur dass de dess e mol waast.

Kannix
25-11-2009, 19:09
Man muss auch nicht zwangsläufig streiken in dem Sinne dass jetzt garnichts mehr geht. Es reicht ja schon wenn man einfach mit einer Massenansammlung auf sich aufmerksam macht.
Das heißt dann aber demonstrieren:p


@Lehrer
In dem von Krümel geposteten Link ist aber zu lesen dass einige wohl gestreikt haben und nicht zum Dienst erschienen sind. Die Lehrer, nicht die Polizei! In dem Sinne kannst du mir gerne vorwerfen dass ich mich in verwirrender Art und Weise ausgedrückt habe.
Ja, aber dürfen es nicht, müssen mit Disziplinarmaßnahmen rechnen.
Jetzt isses aber auch gut. So einfach isses halt nicht denen Druck zu machen so dass die streiken.
Die streiken erst wenn se zuviel schaffe müsse, aber bestimmt net weil se unfähig sin:p

Nak-Muay
25-11-2009, 19:32
Das heißt dann aber demonstrieren:p

Nein, das heisst Haarspalterei! :baeehh:

Nak-Muay
25-11-2009, 19:34
Ja, aber dürfen es nicht, müssen mit Disziplinarmaßnahmen rechnen.
Jetzt isses aber auch gut. So einfach isses halt nicht denen Druck zu machen so dass die streiken.
Die streiken erst wenn se zuviel schaffe müsse, aber bestimmt net weil se unfähig sin:p

Und wenn du es schaffst dass sie sich für Schulhofklopperei verantwortlich sehen müssen, dann müssen se zuviel arbeiten und dann streiken se!

Kannix
25-11-2009, 20:04
Nein, das heisst Haarspalterei! :baeehh:

Nee, das is wie: ich mach Pause, oder: ich weiger mich zu arbeiten

Und wenn du es schaffst dass sie sich für Schulhofklopperei verantwortlich sehen müssen, dann müssen se zuviel arbeiten und dann streiken se!
Rischdisch, dann streiken sie gegen Pausen in denen auch Schüler Pause machen

Nak-Muay
25-11-2009, 20:28
Genau dann müssen se extra Pädagogen als Pausenaufsicht einstellen. LOL

Ich stell mir gerade vor wie se Kiosk-Willi nen Ein Euro Job als Pausenaufsicht in der Schule geben.

Pogona
26-11-2009, 13:29
Ihr könnt Euch selbst mal ein paar Pausen mit Erlaubnis des Direktors uf den Schulhof stellen. ;) Macht Spaß - und man sieht seine Kinderchen in einem anderen Licht, wenn sie mitbekommen, dass Ihr da steht. "Überraschung! Da steht ja Papa!" ;) Herrlich, wie mein Junior den Sand aus der Hand hat fallen lassen...

Kyoshi
26-11-2009, 14:09
"Überraschung! Da steht ja Papa!" ;) Herrlich, wie mein Junior den Sand aus der Hand hat fallen lassen...

Das war ja auch fies ! :D
Die totale Überwachung, wo sollen sich denn sonst unsere Kinder austoben ? ;)

Kraken
26-11-2009, 15:28
:ups:

oh mann, was geht denn hier ab?

da werden schulhofraufereien als kleinkrieg gesehen der mti allen mitteln unterdrückt werden muss!

stopft die kinder mit ritalin voll, auf dass sie alle gleichgeschaltet seien und still auf ihren bänken hocken!:soldat:

und lasst sie auch JAAA nicht konfliktbewältigung lernen... erwartet vielmehr von 4-8 jährigen, das sie in der lage sind alle probleme rein verbal zu lösen.


find ich toll :halbyeaha:


und dann auch noch in der shcule auftauchen un ddem kind jegliche autonomität nehmen... toatel überwachung, kein fehler...

SO werden aus den kleinen bestimmt mal verantowrtungsbewusste, unabhängige erwachsene... indem ihr ihnen jeglcihe chancen nehmt das zu lernen!

Krümel2
26-11-2009, 15:37
Wenn es harmlose Schulhofraufereien wären, würde wohl keiner was sagen. Gewalt an unseren Schulen ist ein größeres Problem, als sich die meisten vorstellen können.
Und ja, Kinder müssen lernen, angemessen mit Konflikten umzugehen. Gewalt ist NIE eine Lösung und für ein Kind schon gar nicht!

jdnttr
26-11-2009, 16:33
Und ja, Kinder müssen lernen, angemessen mit Konflikten umzugehen. Gewalt ist NIE eine Lösung und für ein Kind schon gar nicht!
Genau, die Vergangenheit hat ja gezeigt das man Vergewaltigungen, Amokläufer und sogar Diktatoren mit reiner verbalen Deeskalation zur Vernunft bringen kann. :rolleyes:

Verallgemeinern ist meist immer Müll.

Kannix
26-11-2009, 16:52
... erwartet vielmehr von 4-8 jährigen, das sie in der lage sind alle probleme rein verbal zu lösen.


Nee, aber sie sollen halt lernen dass drauf und zurückhauen nicht der Idealfall ist. Erziehung ist hinführung zur Autonomie. Nach Deiner Logik behindert jegliche Erziehung Kinder beim Selbstständigwerden. Wenn Kinder alles unter sich regeln werden sie zu Bestien:D
Ich empfehle Lord of the Flies als Buch oder vielleicht als Film;)

Krümel2
26-11-2009, 16:58
Genau, die Vergangenheit hat ja gezeigt das man Vergewaltigungen, Amokläufer und sogar Diktatoren mit reiner verbalen Deeskalation zur Vernunft bringen kann. :rolleyes:

Verallgemeinern ist meist immer Müll.


Ich denke, du hast die Botschaft ganz genau verstanden. Was sind denn deine Vorschläge? Bin ganz Ohr! Wir beschäftigen uns bis auf Landesebene mit dieser Problematik, jede Anregung ist willkommen. ;)

AndyLee
26-11-2009, 17:35
Wenn wir uns über 4 - 8jährige unterhalten, fällt schon mal fast alles weg, was wir über die Medien von Gewalt an Schulen kennen, wie z. B. Vergewaltigungen und Amokläufe.
Vielleicht sollte man sich also erstmal für die Gewalt sensibilisieren, die von einem bis zu 8jährigen erlebt wird?

Aus der Entwicklungspsychologie weiß man, dass Kinder bis zum etwas 8. Lebensjahr stark konform mit Erwachsenen gehen, so Erwachsene dann auch als Erwachsene wahrgenommen werden. Daher sollte man Kindern bis zu diesem Altern auch keine Suggestivfragen stellen, wie z. B. "...hat dir denn dein Papa weh getan...?", wenn es darum gilt, Ursachen für Gewalt zu suchen.

Was also ist zu tun? Gewalt nicht als "pfui" betrachten, sondern als Möglichkeit. Ich hatte ja bereits beschrieben, dass Gewalt für Kinder durchaus auch interessante und kanalisierende Aspekte hat. Dabei müssen unbedingt Fachleute an einem Tisch, damit das Produkt der Überlegungen auch wirklich die Zielgruppe trifft, die es treffen soll. Vielerorts gibt es da schon Zusammenschlüsse von Vereinen, Verbänden, Jugendämtern etc.

Das ist jetzt zwar nicht die Lösung, mit der man viel Kohle machen kann, aber eine, die den Kindern wirklich hilft.

Kannix
26-11-2009, 18:10
Aus der Entwicklungspsychologie weiß man, dass Kinder bis zum etwas 8. Lebensjahr stark konform mit Erwachsenen gehen, so Erwachsene dann auch als Erwachsene wahrgenommen werden. Daher sollte man Kindern bis zu diesem Altern auch keine Suggestivfragen stellen, wie z. B. "...hat dir denn dein Papa weh getan...?", wenn es darum gilt, Ursachen für Gewalt zu suchen.
Wenn Du nicht aus dem Sack lässt auf welche Theorie Du dich berufst, dann sind Deine Aussagen einfach nur Phrasen die man nicht zuordnen kann. Die gängisten sind Piaget, Banduras und Erikson. Aber wenn das so ist wie Du oben beschreibst so heißt das nur dass ein Kind dem Gewalt als Möglichkeit präsentiert wird diese dann auch annimmt, und zwar undifferenziert, da nach Piaget das Denken in dieser Phase noch nicht logisch sondern intuitiv ist. Indem Alter kann ein Kind noch nicht abschätzen wann Gewalt gerechtfertigt ist und wann nicht. Erinnert Euch doch mal an die Zeit, von sich aus hat keiner erkannt dass er falsch gehandelt hat, da haben immer die anderen irgendwas falsch gemacht und man selber hat sich nur gewehrt

Was also ist zu tun? Gewalt nicht als "pfui" betrachten, sondern als Möglichkeit. Ich hatte ja bereits beschrieben, dass Gewalt für Kinder durchaus auch interessante und kanalisierende Aspekte hat.
Nein, beschrieben hast Du nichts, Du hast Behauptungen aufgestellt. U.a. dass Gewalt kanalisiert werden muss. Gewalt muss nur kanalisiert werden wenn sie entsteht, oder? Gewalt ist nicht einfach da weil sie wie Du sagst natürlich ist(:confused:), es gibt doch keine Gewalttrieb, es ist doch kein Grundbedürfnis wie schlafen, essen und das andere;)
Was bitte meinst Du damit:?

Weil es das Eigenwirkungsprinzip beansprucht und modifiziert Ich erfahre mich und meine Umwelt in dem ich andere verkloppe? Irgendwie schon, aber Eigenwirkung kann ich durchaus auch anders erfahren

Dabei müssen unbedingt Fachleute an einem Tisch, damit das Produkt der Überlegungen auch wirklich die Zielgruppe trifft, die es treffen soll. Vielerorts gibt es da schon Zusammenschlüsse von Vereinen, Verbänden, Jugendämtern etc.

Das ist jetzt zwar nicht die Lösung, mit der man viel Kohle machen kann, aber eine, die den Kindern wirklich hilft.Ich glaube ich habe die Lösung verpasst?

Ich denke ich werde hier missverstanden. Ich sage ja nicht das Gewalt böse und des Teufels ist und ich die Illusion habe das in der Schule alle nur Gummitwist spielen sollten. Konflikte entstehen und dann wird auch mal zugelangt, kein Drama. Man soll sich auch wehren wenn es notwendig ist. Ich verstehe nur einfach nicht dass Eltern anstatt dass sie von der Schule jemanden darauf ansprechen ihrem Kind sagen dass es wichtig ist zurückzuschlagen, sich nichts gefallen lassen. Meine natürlichste Reaktion wäre es falls jemand mein Kind angegangen hat, mir das anzuhören, das Vertrauen dass mein Kind in mich setzt zu verdienen in dem es mir das erzählt Und nicht in dem ich sage: ei schlag zurück, Du musst zurückschlagen, laß Dir nix gefallen. WArum kommt es denn zu mir, weil es von mir lernen will wie man mit Konflikten umgeht, gottseidank tut es das, ich will nicht dass es das von anderen Kindern lernt. Und wenn etwas passiert spreche ich mit der Schule. Ich erwarte doch nicht von meinem Kind die Versäumnisse der Schule auszubügeln?

Kusagras
26-11-2009, 18:15
Vergiss nicht das Schreiben als Leserbrief in die Lokalpresse zu setzen. Und vergiss nicht es zeitgleich ans Schulamt zu senden. Nicht kleckern sondern Klotzen. Schön Nägel mit Köpfen machen. Nicht dass dein Begehren verpufft.


Kann ich nur unterschreiben: ich war ein einer Schule (Sek I)mit befristetem Vertrag tätig. Dieses Resignieren und Laufenlassen wird nach der Grundschule
(wo der Grundstein gelegt wird, eil den Eltern auch nicht anchaltig ins Gewissen gerdet wird und kaum Konsequenzen gezogen werden) auf den weiterführenden Schulen nur schlimmer. Es gibt mehr Weichei-Pädagogen und verharmlosende, fast alles unter den Teppich kehrende Schulleiter als es unserer Gesellschaft gut tut.

Die Schule hat fertig, insbesondere in den Großstädten
und außerhalb der Gymnasien (aber da auch immer mehr).
Nicht umsonst nimmt die Zahl der Privatschulen zu, aber gesamtgesellschftlich kann das nie eine Lösung sein.

Den Vertrag hab ich nicht verlängert. Hatte keinen Bock mehr auf das Kasperletheater.

stephie_90
26-11-2009, 18:56
Hallo, kann gut verstehen, dass Du deinen Vertrag nicht verlängert hast. Ich persönlich habe (leider) in meiner Schulzeit fast alles kennen gelernt Sek. 1 an ner staatlichen Schule in einer Kleinstadt. Sek. 2 in einer mittelgroßen Stadt und schließlich Privatschule ( Sek. 2)

Grundschule war auf einem kleinen Dorf.

Das Wegschauen musste ich au allen staatlichen Schulen feststellen.
Auf den Privaten hingegen wird viel mehr auf einzelne Schüler eingegangen. Klar weniger Schüler, besser bezahlte Lehrer etc. machen dort vieles leichter und so blöd es klingen mag, die Eltern, deren kinder Privatschulen besuchen haben meist Interesse an der Zukunft ihrer Kinder.

Noch ein Problem, gerade im Osten, ist meiner Meinung nach, dass viele Direktoren noch eine DDR ähnliche Mentalität besitzen und leicht anpassungsgestört was veränderte Gegebnheiten betrifft sind.

Ich hoffe, keiner versteht den Beitrag falsch. Aber in der heutigen Zeit können einem fast die Kinder leid tun, die nicht die Möglichkeit haben, dem staatlichen Schulsumpf zu entfliehen.

Ich möchte die Eltern, die Ihre Kinder im staatlichen System lassen nicht verteufeln, nur die Zustände des Systems.

Es ist ein gesellschaftliches Problem, deren Lösung nicht die Aufteilung in ein 2Klassen Schulsystem sein kann. Um mich meinen Vorschreibern anzuschließen.

Kannix
26-11-2009, 20:56
Irgendwie wäre für mich gerade die Herausforderung es anders zu machen wenn alle anderen wegschauen. Ich mein da geh ich mal mit unserem Revoluzzer Naki auf die Barrikaden und sage: es gibt nichts gutes außer man tut es.

Ich hab nen Kumpel in der Berufsschule, der sucht sich immer die besonders schwierigen Klassen aus, Einzelhandel und so

Nak-Muay
26-11-2009, 21:23
Irgendwie wäre für mich gerade die Herausforderung es anders zu machen wenn alle anderen wegschauen. Ich mein da geh ich mal mit unserem Revoluzzer Naki auf die Barrikaden und sage: es gibt nichts gutes außer man tut es.

Ich hab nen Kumpel in der Berufsschule, der sucht sich immer die besonders schwierigen Klassen aus, Einzelhandel und so

Wie jetzt?

Kannix
26-11-2009, 21:30
Ja wenn einer seinen Vertrag nicht verlängert weil alle anderen nichts tun. Da frag ich mich halt wo er da seine pädagogische Mission sieht. Da beschwert sich einer das alle sich nicht einsetzen und was macht er? Er geht.

Nak-Muay
26-11-2009, 21:33
Ich möchte die Eltern, die Ihre Kinder im staatlichen System lassen nicht verteufeln, nur die Zustände des Systems.

Es ist ein gesellschaftliches Problem, deren Lösung nicht die Aufteilung in ein 2Klassen Schulsystem sein kann. Um mich meinen Vorschreibern anzuschließen.

Zweiklassen Politik
Zweiklassen Schulsystem
Zweiklassen Rechtssystem
Zweiklassen Gesundheitssystem
Zweiklassen Arbeitsmarkt
Zweiklassen Arbeitslosengeld

Hab ich was vergessen?

Willkommen in der Zweiklassen Republik :ups:


Nieder mit dem Lobbyismus :soldat::soldat::soldat::horsie:

Nak-Muay
26-11-2009, 21:36
Ja wenn einer seinen Vertrag nicht verlängert weil alle anderen nichts tun. Da frag ich mich halt wo er da seine pädagogische Mission sieht. Da beschwert sich einer das alle sich nicht einsetzen und was macht er? Er geht.

Achso jetzt verstehe ich.

Klarer Fall von Kapitulation seitens des Pädagogen.


Ich dachte schon du willst jetzt Lehrer werden.

Krümel2
26-11-2009, 21:52
Ich dachte schon du willst jetzt Lehrer werden.

Ich glaube, das würde er richtig gut machen! :)

Kusagras
27-11-2009, 18:35
Ja wenn einer seinen Vertrag nicht verlängert weil alle anderen nichts tun. Da frag ich mich halt wo er da seine pädagogische Mission sieht. Da beschwert sich einer das alle sich nicht einsetzen und was macht er? Er geht.

Wenn du auf mein Posting ansprichst: genau, ich gehe, weil ich ganz bestimmt nicht zu den Idealisten gehöre, die sich aufopferungsvoll im Kampfe selbst runieren.

Gott sei Dank bin ich schon so alt, das erkannt zu haben.

Klaus
27-11-2009, 19:42
Erstmal finde ich gut dass Du Dich jetzt darum kümmerst, und zweitens dass Du das ohne Gewalt machen willst.

Ich denke, auf der einen Seite bringt "härtere Aufsicht" schon was, weil Kinder lernen und sich das merken. Es muss ja keine Ohrfeige sein, es reicht wenn Kinder wenn sie derartig auffallen und andere verprügeln ganz ungeliebte Sachen machen müssen. Und sei es nachsitzen und da langweilig rumsitzen müssen.

Auf der anderen Seite würde mich interessieren, ob man das Problem in den Griff bekommt. WARUM sind heute so viele Kinder "auffällig", und empfinden Gewalt als lustige Freizeitveranstaltung. Ich vermute mal, weil sie gar nicht lernen, Frustration irgendwie anders zu verarbeiten. Die Frage ist, was passiert wenn man Kinder gleich von Anfang an mit dem Thema Gewalt konfrontiert und mit denen daran arbeitet, das zu verstehen, und mit ihr umzugehen. Ich stelle es mir nicht einfach vor, eine Begründung zu liefern dass sie keine Gewalt ausleben dürfen, aber ihre Eltern schon. Oder dass Eltern ungerecht rumspinnen dürfen, und sie müssen immer gerecht bleiben. Aber einen Versuch wäre es wert.

Kannix
27-11-2009, 21:02
Ich kann nur von der Situation in der Dorfschule sprechen. Mein Eindruck ist dass die Kinder nicht bewußt gewaltätig sind also dass sie jemandem wirklich weh tun wollen. Es kommt nicht aus frustration. Sie sind einfach wild und ihnen wird nicht wirklich klar gemacht welches Verhalten falsch ist. Sie lernen heute kaum noch sich selber zu regulieren, sich zu beherrschen. Sie kriegen kaum mal auf den Deckel wenn sie Mist bauen. Sie lernen nicht Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Die sind schon morgens total aufgedreht von der Busfahrt. die müssen runtergebremst werden.
Ich weiß nicht ob denen einfach fehlt in der Freizeit Blödsinn zu machen, aktiv zu sein. Ich sehe kaum Jungs durch die Straßen ziehen, in der Straße bolzen, am Fluß sind sie nie. Ich frage mich immer wo denn eigentlich die Kinder sind, man sieht sie kaum. Das ist bestimmt nich die Ursache aber trägt vielleicht dazuz bei.
Früher fand ich haben die unfähigen Eltern wenigstens noch auf Lehrer in irgendeiner Form reagiert. wenn der sich beschwert hat gabs Schimpfe oder Strafe. Heute schimpft selbst der Dummschüler von früher auf das Bildungssystem die unfähigen Lehrer und stärken ihren Kindern immer den Rücken anstatt der Schule an einem strang zu ziehen. Die Lehrer sind frustriert und denken sich: dann leckt mich doch

Kusagras
28-11-2009, 11:29
... Sie sind einfach wild und ihnen wird nicht wirklich klar gemacht welches Verhalten falsch ist. Sie lernen heute kaum noch sich selber zu regulieren, sich zu beherrschen. Sie kriegen kaum mal auf den Deckel wenn sie Mist bauen. Sie lernen nicht Verantwortung für ihre Handlungen zu übernehmen. Die sind schon morgens total aufgedreht von der Busfahrt. die müssen runtergebremst werden.

Und genau das waren mitentscheidende Gründe für mich das Schulsytem zu verlassen. Den der von dir beschriebene Zustand wird nicht besser mit fortschreitendem Alter sondern schlimmer und problematischer.

Dann "darfst" du dich u.a. von Schülern beleidigen lassen und es gibt ja auch zunehmend Übergriffe gegenüber Lehrern und Lehrerinnen (habe ich in noch "relativ" !! harmloser Form selbst erlebt), die Angebote in Form von
"Anti-Gewaltseminaren" für Lehrer hat es vor 20-30 Jahren vermutlich nicht benötigt und gehören heute zum Standardprogramm in der Lehrerfortbildung.D
amit ist eigentlich schon viel gesagt. Und solche Phänomene wie "Rütlischule", die mal öffenttlich werden, sind nur die Spitze der Vorkommnisse u. Zustände, die mittlerweile usus geworden sind.

Die Schule ist weitgehend im A****.


Das mit der Frustration würde ich allerdings nicht so unterschreiben.
Aggression aus Frustartion- i.d.R. familiär bedingt - gibts häufig.
Aber das spricht nicht gegen den Hinweis auf reduzierte Erlebnismöglichkeiten für Kinder in der Stadt, das unterschreibe ich glatt.

Stadtkinder, insbesondere aus den unteren Schichten werden zu schnell "erwachsen". Konsum -soweit möglich- und hohles Vergnügen mit den neuen Medien ist da mit die Hauptbeschäftigung. TV-"Charaktere", Problemlösungsstrategien, Kommunikationsformen aus den Nachmittagssendungen u. dem Internet ( "Ich hab deine Freundin gef****; na und?") werden zu Orientierungsmustern: was da als "Reality" verkauft wird, ist dann irgendwann Realität, G. Orwell lässt grüßen.


...Die Lehrer sind frustriert und denken sich: dann leckt mich doch

Genau so läufts. Und ich kenne kaum eine/n Lehrer/in, der/die den Job noch auf Vollzeit macht: reiner Selbstmord. Können sich allerdings nur die leisten, die Beamte sind oder als Angestellte einen mitverdienenden Partner haben.

Denn auch unter dem Lehrpersonal nimmt das 2-Klassensystem zu.

Kannix
28-11-2009, 12:52
Ich kann das verstehen, aber frage mich wer etwas ändern soll wenn es die Lehrer nicht tun. Ich finde auch das zusätlich noch die Persönlichkeiten fehlen für den Lehrerjob. Da nimmt halt kaum noch einer den Stress auf sich, lieber sich nicht selber Probleme machen und Arbeit schaffen, nach dem Motto wenn mans nicht sieht isses auch nicht da. Wenn ein Schüler mich beleidigen würde dann würde ich mir den mal richtig zur Brust nehmen. Ich habe erfahrung darin Leute damit zu überraschen das ich mal richtig böse werden kann;). Und wenn der so abgebrüht ist, dann geh ich weiter dass der richtig Ärger kriegt.
Alle suchen die Schuld irgendwo anders Bei den eltern sinds die Lehrer, bei denen sinds die Eltern und zusammen sind sie sich einig das eigentlich "das System" schuld ist. Und das ist ja nicht greifbar, also kann man nichts machen. Man selber kann natürlich gar nichts mache:rolleyes:

Kusagras
28-11-2009, 19:46
... Wenn ein Schüler mich beleidigen würde dann würde ich mir den mal richtig zur Brust nehmen. Ich habe erfahrung darin Leute damit zu überraschen das ich mal richtig böse werden kann;). Und wenn der so abgebrüht ist, dann geh ich weiter dass der richtig Ärger kriegt.

Man bewegt sich da auf Messers Schneide: einerseits darf ma sich nicht unterbuttern lassen, andererseits nicht aus der Rolle fallen.
Eskalierungen sind nicht förderlich.


Alle suchen die Schuld irgendwo anders Bei den eltern sinds die Lehrer, bei denen sinds die Eltern und zusammen sind sie sich einig das eigentlich "das System" schuld ist. Und das ist ja nicht greifbar, also kann man nichts machen. Man selber kann natürlich gar nichts mache:rolleyes:


Die Lehrer müssten mal wie die Studenten demonstrieren, eine konzertierte Aktion, den normalen Schulbetrieb lahmlegen/verweigern , die Öffentlichkeit persönlich mit den Zuständen konfrontieren. Das würde schon Bewegung bringen. Einzelkationen bringen fast nichts. Man reibt sich nur auf.

Sven K.
28-11-2009, 23:57
Kommt mal wieder von der (Lehrer) - Politik weg.
Das ist hier nicht Thema. Sonst ist zu. :rolleyes:

Nak-Muay
29-11-2009, 00:50
Kommt mal wieder von der (Lehrer) - Politik weg.
Das ist hier nicht Thema. Sonst ist zu. :rolleyes:


:mad: Das heisst wir dürfen hier über dies und das Diskutieren aber wenn es um das eigentliche Problem geht ist zu. Prima. Die Politik dominiert unser Leben. Warum sollen wir denn nicht hier darüber reden dürfen. Es ist echt Sinnlos hier zu diskutieren wenn jedes zweite Thema seinen Anstoßpunkt in der Politik findet. Und man, sobald sich die Diskussion in diese Richtung bewegt, den Thread schliesst. Dann schließt doch auch bitte die Threads im MMA-Bereich in denen es um das MMA Verbot geht. Und bitte den Thread mit der Schweinegrippe.


Man kann nicht an der einen Ecke was dulden was man an der anderen Ecke verbietet bzw. unterbindet oder nicht duldet!

Gleiches Recht für alle.

Sven K.
29-11-2009, 01:33
1. Was hier statt findet beurteilen immer noch die zuständigen Mods.

2. Eure allgemein gehaltene Kritik an DEN Lehrern und DEM System führt hier
zu nichts, auch wenn Ihr eventuell in einigen Punkten Recht haben solltet.
Hier ist ein KAMPFKUNST - Forum. Wenn Dir das nicht reicht geh doch hier hin
Diskussion - politik.de - Portal für Politik und Demokratie (http://forum.politik.de/diskussion/index.html)
Zumal Eure Verallgemeinerungen durch nichts belegt sind und ich Euch einfach
nicht glaube, dass Ihr ALLE Lehrer kennt und ALLE Schulen besucht habt. :rolleyes:

Nak-Muay
29-11-2009, 01:35
1. Was hier statt findet beurteilen immer noch die zuständigen Mods.

2. Eure allgemein gehaltene Kritik an DEN Lehrern und DEM System führt hier
zu nichts, auch wenn Ihr eventuell in einigen Punkten Recht haben solltet.
Hier ist ein KAMPFKUNST - Forum. Wenn Dir das nicht reicht geh doch hier hin
Diskussion - politik.de - Portal für Politik und Demokratie (http://forum.politik.de/diskussion/index.html)
Zumal Eure Verallgemeinerungen durch nichts belegt sind und ich Euch einfach
nicht glaube, dass Ihr ALLE Lehrer kennt und ALLE Schulen besucht habt. :rolleyes:

Ich muss an dieser Stelle aufgrund von ungerechtfertigter Zensur und Meinungsbeschneidung protestieren.


Dann bin ich halt der Meinung dass du ein schlechter Moderator bist. Und zudem noch sehr selbstgerecht.

Sven K.
29-11-2009, 01:37
Ich muss an dieser Stelle aufgrund von ungerechtfertigter Zensur und Meinungsbeschneidung protestieren.


Dann bin ich halt der Meinung dass du ein schlechter Moderator bist. Und zudem noch sehr selbstgerecht.

Mag sein. Falls es dir nicht passt, wende dich an den Admin. Der kann mich
entlassen.

Schau mal ins Impressum, unter Punkt 20.

Und nun ist alles gesagt. Falls Du noch was möchtest, schick mir ne PN.

Kusagras
29-11-2009, 10:37
@Sven

Hier fehlt mir ein wenig mehr Einfühlungsvermögen für den Zeitpunkt des Eingreifens: Ein Thema das so eng mit den angesprochene Aspekten verwoben ist, kann eben kaum nur auf das Pänomen in der Diskussion beschränkt werden.

Da wird die Diskussion irgendwann ad absurdum geführt.

Ist ja ok, das du deine Mod-Aufgabe ernst nimmst, aber ggfs doch mal hin- und wieder vorher überlegen, ob das Eingreifen, bzw. Unterbinden wirklich nötig ist und Sinn macht. Hier fand ich das jetzt nicht.

Krümel2
29-11-2009, 12:38
Wie dir sicher nicht entgangen ist, bringen sich hier sehr wohl Leute ein, die wissen wovon sie reden. Betroffene Lehrer, Eltern, Schüler und Schülervertretung auf Landesebene.

Finde deine Reaktion sehr schade, denn ich empfinde diese Diskussion hier als sehr interessant und hilfreich. Einige Aspekte hiervon werde ich auch in der nächsten Sitzung mit einbringen.

Sven K.
29-11-2009, 13:15
Nochmal ! Ich habe lediglich darum gebeten, wieder zum eigentlichen Thema
zurück zu kommen. Thema "Gewalt in der Grundschule"

Ich möchte hier keine Standpunkt-Debatte, ob das Schulsystem oder die
Lehrer versagt haben.

Natürlich sind politische Themen interessant. Ja! Auch für mich. Nur ist das
KKB nicht der richtige Platz dafür.

Das KKB hat es so beschlossen. Ist das so schwer ?

Klaus
29-11-2009, 13:32
Der Punkt in der Diskussion WAR doch dass diese LMAA-Haltung und alles einfach laufen lassen ohne JEDE Form der Interaktion (ob Strafe, Reden, Nachsitzen, drüber diskutieren, Workshops machen, "Buddy-System" oder was auch immer) gerade zu der Gewalt FÜHRT. Noch näher dran am Thema kann man nicht sein.

Oder möchtest Du lieber eine Diskussion zum Thema "Gewalt in der Grundschule" ala, an einem Arm reinziehen, umsetzen und Arm brechen ? Ich kann auch Tipps geben wie ein Grundschüler den anderen alle machen kann. Ich habe nur irgendwie ein unbefriedigendes Gefühl bei sowas.

Klaus
29-11-2009, 13:34
Als ich in der Grundschule war, haben die "Jungs" auch mal versucht "über die Stränge zu schlagen". Da haben denen nur die Mädchen eins auf's Maul gegeben weil die in dem Alter stärker waren, oder haben sich anderweitig eingemischt und protestiert. Lang her, scheinbar.

leutnant
29-11-2009, 15:18
Das die Lehrer nix machen ausser mit dem Finger wedeln ist seltsam, zu meiner Schulzeit waren die Lehrer noch richtige Respektspersonen!

@Kannix:
Schonmal bei einer Elternversammlung den Vorschlag gemacht, das die Eltern selbst für Zucht und Ordnung in dem Kinderfreigehege sorgen sollen?
Die ein oder andere hysterische Mami, könnte da ihren Stress loswerden und der Ehemann bekommt nicht die ganze schlechte Laune ab. :)
Vorraussetzung ist natürlich das die Zeit mitspielt, nicht jeder ist Hausfrau/-mann oder arbeitslos und viele wollen (zurecht) nicht einsehen das die Lehrer nur dumm rumstehen und schauen.

sota
29-11-2009, 17:01
hm....mMn dreht sich diese Diskussion im Kreis.
Sicherlich war die Stellung des Lehrkörpers vor gut 30 Jahren eine andere, als dass sie heute ist. Aber anders muß ja nicht zwangsläufig auch schlechter heißen.
Viele ältere Lehrer(innen), wo man meinen könnte, sie wären besonders streng und besäßen das nötige Durchsetzungsvermögen, sind in der Realität oft ausgelaugt und haben keine Kraft (oder vielleicht auch Lust) mehr um sich zu engagieren.
Junge Lehrer(innen) sind nicht immer übermotiviert und neigen dazu über das Ziel hinauszuschießen. Alles ist immer ganz individuell.
So individuell wie jede (Gund-) schule geleitet wird, und wie die Kinder, die sie besuchen.

Ich persönlich finde es immer interessant, wenn sich vilele Menschen an einer Diskussion beteiligen. Aber sollten doch bei konkreter Fragestelleung diejenigen, bei denen die Entlassung aus der Grundschule grad mal 10 Jahre (und ein paar Tage) her ist, mit Tips und Ratschlägen mal nicht so um sich werfen.

Natürlich, stelle ich ein geltendes System in Frage, wo ende ich zwangsläufig?
Bei der Politik?! Aber das wollte hier, glaube ich jedenfalls, keiner bis ins Kleinste auseinanderpflücken.

....um die Kurve zu bekommen, und zum Thema zurückzukehren: Wie waren denn die Reaktionen der anderen Eltern?
-ist denen die Situation gar nicht bekannt?
-wenn doch, wie haben sie sich dazu geäußert?
-wie argumentieren denn die Lehrer bzw. die Schulleitung, als sie mit dem Thema konfrontiert wurden?

Kannix
29-11-2009, 17:17
Für mich stellt sich die Situation so dar, dass alle drüber reden und meckern dass es furchtbar schlimm ist, die Schule in Einzelfällen abwiegelt, runterspielt, aber noch niemand etwas unternommen hat. Wir sind jetzt die erste klasse die ein offizielles Schreiben aufsetzt und damit die Probleme schwarz auf seiß fixiert. Bisher konnte die schulleitung so tun als wüsste sie nichtst von Problemen.

Das ist jetzt meine Erkenntnis, dass das der richtige Weg ist. Wir geben der Schulleitung Möglichkeit zu reagieren, wenn sie es nicht tut, können wir weitergehen, unsere Bemühungen werden immer schriftlich sein. Ich würde auch bei einem Gespräch Protokoll führen lassen.

Das wir hier verallgemeinern und Systeme kritisieren ist normal und auch gut. Aber wie immer im konkreten Fall wie hier müssen konkrete Maßnahmen her, wie die aussehen müssen natürlich wir vor Ort entscheiden. Ich erhoffe mir aber trotzdem auch hier Tipps/Erfahrungen.
Ich finde das man sehr wohl auch mal abstrahieren, verallgemeinern kann, so wie es in bspw. jeder anderen SV-Diskussion auch passiert. Hier geht es um Gewalt in der Grundschule, den Umgang mit Lehrern, Schule, Eltern, Kindern rund um dieses Thema, warum nicht?

sota
29-11-2009, 17:24
@Kannix: ok... das hört sich doch sehr gut an. Mein Vorschlag: Bei der nächsten Elternpflegschaftsversammlung die Schulleitung mit einladen. Ist der kürzere Dienstweg und eine gute Möglichkeit für einen Vorabaustausch, da die Sache, weil sie schriftlich fixiert wurde, an die Schulpflegschaft weitergeleitet wird.

Kusagras
29-11-2009, 18:37
Wir sind jetzt die erste klasse die ein offizielles Schreiben aufsetzt und damit die Probleme schwarz auf seiß fixiert. Bisher konnte die schulleitung so tun als wüsste sie nichtst von Problemen.

Das ist jetzt meine Erkenntnis, dass das der richtige Weg ist. Wir geben der Schulleitung Möglichkeit zu reagieren, wenn sie es nicht tut, können wir weitergehen, unsere Bemühungen werden immer schriftlich sein. Ich würde auch bei einem Gespräch Protokoll führen lassen.

..


Schon mal wichtig das zu fixieren: Schwarz auf weiß, das macht schon mehr Druck als mündliche "Geschichten". Eine Liste mit möglichst vielen Eltern (UND Kinder-)-Unterschriften ist auch nicht schlecht, ist halt immer die Frage wie man die organisiert, aber ggfs ist die Nachbarschaft mit Kindern in der gleichen Schule gar nicht so weit entfernt und so klein... .

Kusagras
29-11-2009, 18:47
...
Schonmal bei einer Elternversammlung den Vorschlag gemacht, das die Eltern selbst für Zucht und Ordnung in dem Kinderfreigehege sorgen sollen?
Die ein oder andere hysterische Mami, könnte da ihren Stress loswerden und der Ehemann bekommt nicht die ganze schlechte Laune ab. :)
...

Schön für die Ehemänner, ggfs. schlecht für die Kinder: die Personen müssen gut eingeführt , ein Vertrauensverhältnis und Akzeptanz aufgebaut werden, sonst kann das nach hinten los gehen.

Letztlich muss es ein gemeinsam erarbeitetes Konzept geben, das
von allen mitgetragen wird, über bestimmte Aspekte darf es keine zu großen individuellen Unterschiede geben (wann schreite ich ein, wie sehen erzieherische Maßnahmen aus.) Wenn da jeder frei nach Schnauze verfährt, wirkt das sehr unüberzeugend auf die Schüler und nervt im Kollegium ab: Ich weiß, ist schwierig und nicht für jedes mögliche Szenario planbar, aber Eckpfeiler sollte es geben, bezüglich denen die Schüler/Lehrer/ Eltern eine Übereinkunft schließen- gerne schriftlich.

Wenn ein Kollegium gut ist und der Schulleiter kompetent und angemessen druchsetzungsfähig mit dem richtigen Händchen, kann vieles gelingen und manches erreicht werden, wenn nicht: vertane Zeit. Weiß man aber meist erst hinterher bzw. nach geraumner Zeit und Investition von Energie.

Kannix
29-11-2009, 23:19
@Kannix: ok... das hört sich doch sehr gut an. Mein Vorschlag: Bei der nächsten Elternpflegschaftsversammlung die Schulleitung mit einladen. Ist der kürzere Dienstweg und eine gute Möglichkeit für einen Vorabaustausch, da die Sache, weil sie schriftlich fixiert wurde, an die Schulpflegschaft weitergeleitet wird.

Schulpflegschaft ist in NRW die Elternvertretung? Also der Schulelternbeirat?

sota
29-11-2009, 23:26
@ Kannix: ja genau. Klassenpflegschaft , wie der Name schon sagt innerhalb des Klassenverbandes,...
jeweils die Vorsitzenden der Klassenpflegschaft bilden die Schulpflegschaft,... bei der die Schulleitung zwingend anwesend sein muß.
LG

Helmut Gensler
04-02-2010, 18:57
Also in Bayern gibt es ein EUG (Erziehungs- uind Unterrichtsgesetz) auf das man die Lehrer auch festnageln kann. Als Vater + seit 13 Jahren Elternbeirat und selbst Lehrer empfehle ich den "formaljuristischen" Weg: Fakten sammeln und schriftlich fixieren, dann in der Elternbeiratssitzung mit der Schulleitung das besprechen. Diese dabei besprochenene und nachprüfbaren Ziele müssen im Protokoll festgehalten werden.
Es gibt massig Programme im Schulbereich zur Deeskalation, auch im Grundschulbereich. Hilfe durch Außenstehende können nur über die Schulleitung und die Schulpsychologie angefordert werden.

Krümel2
05-02-2010, 17:14
Da du ja vom Fach bist:
Bei (Androhung) eines Schulverweises, wer hat welche Rechte und Pflichten (Schule, Lehrer, SV)? Was muss ich als SV beachten? Wo bekommen Eltern von "Problemschülern" Hilfe, wenn sie diese wünschen?

Inwiefern kann das Schreien eines Lehrers im Zuge einer verbalen Auseinandersetzung als Fehlverhalten gewertet werden und dieser dafür belangt werden?

Helmut Gensler
05-02-2010, 17:28
Ich kenne das Schulgesetz bei Euch nicht....
Wenn ein Schulverweis ausgesprochen wird, muss in Bayern auch das Schulforum ( = 1/3 Elternbeirat) eingeschaltet werden.
Problemschüler bekommen Hilfe vom MSD (mobiler sonderpädagogischer Dienst), den Schulpsychologen oder niedergelassenen Psychologen, dem Jugendamt etc.
Wenn Lehrer rumschreien, dann ist das auch im Rahmen ihres "Hausrechts im Klassenzimmer" nicht strafbar. Du kannst zuhause ja auch rumtoben, egal wie pädagogisch das ist. Aber wenn durch Rumbrüllen eine gegenseitige Eskalation entstand dann sollte man -auch über den Elternbeirat- nachhaken, wie die pädagogischen Konzepte der Schule sind. Der Rausschmiß aus der Schule ist die Höchststrafe und muss mit ganz erheblichen Verfehlungen des Schülers begründet sein.
Mehr kann ich bei den wenigen Vorgaben nicht sagen.

Krümel2
05-02-2010, 18:28
Das nervige an der Sache ist, dass das Schulgesetz keine Aussage bzgl. der SV trifft. Ich habe keinen Bock, belangt werden zu können, weil ich etwas nicht berücksichtigt habe, wovon ich nicht wusste, dass ich es tun muss.

Sind denn die Schulpsychologen auch für ratsuchende Eltern zuständig, oder wohin können diese sich wenden?
Hatte heute eine völlig aufgelöste, verzweifelte Mutter vor mir sitzen, die um Unterstützung gebeten hat. Schlecht, wenn man da keine konkrete Aussage teffen kann.

Danke für die Infos! :)

Kannix
05-02-2010, 18:58
Das nervige an der Sache ist, dass das Schulgesetz keine Aussage bzgl. der SV trifft. Ich habe keinen Bock, belangt werden zu können, weil ich etwas nicht berücksichtigt habe, wovon ich nicht wusste, dass ich es tun muss.
Jetzt atme erstmal tief durch. Womit solltest Du denn bitte belangt werden? du bist doch kein Teil des professionellen Erziehungssystems so dass aus Deinem Handeln oder nicht Handeln für Dich Konsequenzen entstehen könnten.


Sind den die Schulpsychologen auch für ratsuchende Eltern zuständig, oder wohin können diese sich wenden?
Hatte heute eine völlig aufgelöste, verzweifelte Mutter vor mir sitzen, die um Unterstützung gebeten hat. Schlecht, wenn man da keine konkrete Aussage teffen kann.
Ich verstehe zwar nicht wieso eine Mutter da zu Dir kommt, aber egal. Ja, der Schulpsychologische Dienst ist auch dafür gedacht Eltern zu helfen, beraten.

Wie das in Hessen ist und ganz genau bei Euch musst du selbst recherchieren, die Schulleitung kann da natürlich unterstützen.
Guck mal hier Bildungsserver Hessen - Willkommen beim Bildungsserver Hessen (http://dms.bildung.hessen.de/)
Homepages hessischer Schulen (http://schule.bildung.hessen.de/home_pages/)
Oder mal anrufen
Ich sehe aber nicht dass das Deine Aufgabe ist, du bist da der falsche Ansprechpartner. Eigentlich sollte sich die Mutter an die Schule wenden.
Wenn es ein Konflikt mit der Schule ist, dann wäre der Elternbeirat Ansprechpartner, siehe hier
Bildungsserver Hessen - Linkliste für Elternbeiräte (http://eltern.bildung.hessen.de/ebeirat/index.html)

three6mafia
05-02-2010, 19:01
ich bin selbst lehrer an einer hauptschule, kenne also solche probleme.
mein tip: mit dem direktor reden (jedoch nicht alleine) und abwarten ob sich etwas ändert. sollte sich nichts ändern, den direkten kontakt zum schulamt suchen oder, als vorstufe, dem direktor mit diesem schritt drohen.

Krümel2
05-02-2010, 20:07
Jetzt atme erstmal tief durch. Womit solltest Du denn bitte belangt werden? du bist doch kein Teil des professionellen Erziehungssystems so dass aus Deinem Handeln oder nicht Handeln für Dich Konsequenzen entstehen könnten.[/url]

Richtig, das bin ich nicht. Nur ist das Geschrei groß, wenn das Kind mit Erhalt des Verweises nicht mehr zu Hause auftaucht oder vor den nächsten Zug springt (Ist schon vorgefallen, an einer anderen Schule). Ich will einfach auf Nummer sicher gehen. Davon abgesehen habe ich den Anspruch an mich selbst sowieso, entweder ich mache meine Arbeit richtig oder gar nicht.
Zur Zeit halte ich mich an den Grundsatz von der Arbeit, "Wer schreibt, der bleibt." und protokolliere jeden Scheiß...


Ich verstehe zwar nicht wieso eine Mutter da zu Dir kommt, aber egal. Ja, der Schulpsychologische Dienst ist auch dafür gedacht Eltern zu helfen, beraten.

Einer minderjährigen Schülerin wurde ein Schulverweis angedroht (ursprünglich sollte sie ihn bekommen). Bei solchen Gesprächen muss bei uns die SV immer mit anwesend sein. Jedoch war nur die Mutter da, die völlig verzweifelt war. Nur schien ich die einzige gewesen zu sein, die das interessiert hat bzw. das überhaupt wahr genommen hat.
Danke für die Info, ich war mir da nicht sicher. :)

Die Links werde ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen. ;)

Helmut Gensler
06-02-2010, 11:45
Ich erlebe, dass die Zugehensweisen in den verschiedenen Schulen ganz unterschiedlich gehandhabt werden: Von formaljuristisch bis zu kooperativ.
Rein formaljuristisch sind Schüler (laut Aussage meines damaligen Seminarleiters vor fast 30 Jahren) juritisch in der Stelung von Soldaten, knapp vor Strafgefangenen. Also im Klartext haben sie kaum Rechte gegen ihre Vorgesetzten. Mit enger Auslagung der jeweiligen Schulgesetze hat der Rektor und die Lehrer immer die besseren Karten. Vor allem ist zu befürchten, dass es zu "Revangefouls" kommt, wenn man einem zu nahe kommt. Niemand verliert gerne sein Gesicht und ich kenne "Kollegen / Rektoren", deren Haut äußerst dünn ist.
Um da einen differenzierten Rat zu geben ist erheblich mehr Infos nötig.

Kyoshi
06-02-2010, 14:56
Um da einen differenzierten Rat zu geben ist erheblich mehr Infos nötig.

:halbyeaha Denn Mann sollte immer beide Seiten beleuchten !

Dr. Big
06-02-2010, 17:34
Ich habe mir nicht alle Seiten durchgelesen aber zum Teil.
Ich habe früher so heftige Klamotten in der Schuler erlebt, dass mein Sohn niemals auf eine Schule geht wo ich nicht vorher alles angesehen habe. Ich konnte nicht mehr vernünftig in manchen Fächern unterrichtet werden denn es war nicht möglich, dass etwas an die Tafel geschrieben wurede ohne, dass das Personal etwas gegen den Kopf bekommen hat. Einem wurde eine Pistole in den Mund gesteckt, und das gab nicht mals eine Konferenz. Es mußte die Klasse gewechselt werden damit manche Kinder nicht zu sehr gelitten haben. In manchen Fächern waren Eltern anwesend, dass der Unterricht stattfinden konnte. Ich war auf einer Realschule und die Zeiten werde ich nie vergessen. Meinen Sohn wird so etwas nicht passieren sonst rollen Köpfe.

Sven K.
06-02-2010, 17:56
Ich habe mir nicht alle Seiten durchgelesen aber zum Teil.
Ich habe früher so heftige Klamotten in der Schuler erlebt, dass mein Sohn niemals auf eine Schule geht wo ich nicht vorher alles angesehen habe. Ich konnte nicht mehr vernünftig in manchen Fächern unterrichtet werden denn es war nicht möglich, dass etwas an die Tafel geschrieben wurede ohne, dass das Personal etwas gegen den Kopf bekommen hat. Einem wurde eine Pistole in den Mund gesteckt, und das gab nicht mals eine Konferenz. Es mußte die Klasse gewechselt werden damit manche Kinder nicht zu sehr gelitten haben. In manchen Fächern waren Eltern anwesend, dass der Unterricht stattfinden konnte. Ich war auf einer Realschule und die Zeiten werde ich nie vergessen. Meinen Sohn wird so etwas nicht passieren sonst rollen Köpfe.

Das ist in der Grundschule passiert ? :ups:

Kannix
06-02-2010, 18:12
Na hoffentlich nicht in der wo Krümel in der Schülervertretung ist:ups:

:p

Krümel2
06-02-2010, 21:43
Um es vielleicht mal klar zu stellen, ich mache mir keinen Kopf wegen irgendwelcher Lehrkräfte, die mir einen Strick drehen wollen könnten. Mit denen werde ich schon fertig. Vielmehr habe ich Bauchweh, dass die Eltern in so einem Fall rechtliche Schritte einleiten, sollte die Kleine aus dem Grund irgendeinen Blödsinn anstellen.
Kannix hat bereits meine Frage bzgl. der Zuständigekeit des Schulpsychologen hinreichend beantwortet. Für den rechtlichen Kram werde ich mich wohl oder übel durchs Schulgesetz wühlen müssen. Ansonsten ist ja alles dokumentiert... :o

Helmut Gensler
07-02-2010, 08:29
Die zustände, die dr. Big aufzeichnete sind -egal in welcher Schule- untragbar.
Es ist aber eine Illusion, als Elternteil eine Schule "prüfen" zu können, um erst danach sein Kind da hin zu schicken. So viel Auswahl gibt es z.B. in Bayern kaum.
@ Krümel2

Vielmehr habe ich Bauchweh, dass die Eltern in so einem Fall rechtliche Schritte einleiten, sollte die Kleine aus dem Grund irgendeinen Blödsinn anstellen Das müstest du schon genauer erklären. Gegen wen will wer aus welchem Grund juristisch vorgehen???
So wie ich das bisher interpretiere bis du Schüler und in der Schülervertretung.... korrekt??
Die Lehrer haben die Pflicht, für die ordnungsgemäße Durchführung des Unterrichts zu sorgen, mit allem, was dazu gehört.... also sind die zuerst am Zug.

Dr. Big
07-02-2010, 09:06
OK es war in der 5ten Klasse und nicht in der Grundschule. Ich dachte, dass es micht nur um die Grundschule ginge. In der Grundschule war es anders. Das ich auf einer Schule war wo die EV und Kat nach ihrem Glauben getrennt waren, haben wir EV auch alles andere bekommen. Das hieß, dass 4 schon mal kein deutsch sprechen konnten. Die haben sich aber nach dem 3 sitzen geblieben sind sehr gut entwickelt. Wie scheiße ist das denn bitte wenn man als Kind nix versteht. In der ersten Klasse habe ich ein Mädchen zu meinem Geburtstag eingeladen und das mit Händen und Füßen. Das war lustig, mit ihr hatte ich noch lange Kontakt. 5 sind auf die Hilfsschule gekommen und so waren wir in der 4ten Klasse beim Abgang ganze 11 Schüler die übrig waren. Ich bin auf Gym gegangen 3 Mädels auch noch und der Rest auf die Hauptschule. Auf dem Gym war ich total überfordert, weil wir mit 32 Schülern in einer Klasse waren und so bin ich nach einem halben Jahr auf die Realschule gewechselt. Von den Noten mußte es nicht sein aber ich habe es irgendwie nicht verpackt. Auf der Realschule waren viele schon 2 Jahre älter weil sie sitzen geblieben sind und durch ihre Nationalität wurden sie ein Jahr älter eingeschult.
@ Helmut
Du hast bestimmt recht aber wenn man Eltern kennt von denen die Kinder auf diese Schule gehen und in den Pausen sieht, was da ab geht dann kann man sich doch vielleicht sicherer in seiner Entscheidung fühlen.

Lector
07-02-2010, 09:31
Leider haben die Lehrer heutzutage keine große Auswahl, sonst werden sie wegen z.B. Kindesmißbrauch von den Eltern verklagt. Wenn ich an meine Schulzeit von früher denke, da gabs mit dem Vierkant eins auf die Finger wenns nicht so gelaufen ist, wie der Lehrer es wollte. Und das hat funktioniert.

Lector

Helmut Gensler
07-02-2010, 10:18
Das Problem mit den Kindern, die aus verschiedenen Gründen nicht ganz mitkommen, bzw.nicht adäquat gefördert werden können wird sich verstärken. Wenn nach UN-Norm alle Kinder inklusiv in die gleiche Klasse kommen, ist die Spannweite schon riesig.. und die Schwächsten baden es aus, bei den wenigen Lehrerzuordnungen.
Klar, wenn ein Wechsel auf RS oder GYM fällig ist, muss man schon hinsehen. Ich hatte sogar bei der Wahl des Kindergartens mich gegen die ziemlich verrufenen örtliche Einrichtung entschlossen und die nächste freie Stelle - einen Waldorfkindergarten!!- gewählt. Die Kinder trugen dort keinerlei bleibenden Schäden davon.eher das Gegenteil ;-))))

Dr. Big
07-02-2010, 12:44
Ja leider weiß man vorher nicht was richtig ist aber ich habe noch Hoffnung.
:-)
Ich werde mein Kind auf jeden Fall nicht zusammenfalten wenn es sich wehrt, so wie es meine Eltern getan haben. Da ist aber schon das nächste Problem wie man seinem Kind beibringt was angemessen ist und was nicht. Mein Patenkind wehrt sich nie und deswegen hat meine Schwester ihn in Karate gesteckt. Ich halte da z.B nix von sondern würde ihn eher Ringen lassen oder zum Judo verleiten. Wenn er geärgert wird und er sich durch Schläge oder Tritte wehrt dann ist er wieder sofort der Blöde. Wenn ein Kind, das Andere durch Ringen oder andere Techniken von sich fehrn hält ist dies wieder was anderes.

Krümel2
07-02-2010, 16:19
@ Krümel2
Das müstest du schon genauer erklären. Gegen wen will wer aus welchem Grund juristisch vorgehen???
So wie ich das bisher interpretiere bis du Schüler und in der Schülervertretung.... korrekt??
Die Lehrer haben die Pflicht, für die ordnungsgemäße Durchführung des Unterrichts zu sorgen, mit allem, was dazu gehört.... also sind die zuerst am Zug.

Die Eltern gegen die Schule, sollte ihr Kind auf dumme Gedanken kommen wegen der Verweisandrohung bzw. des Verweises, falls es noch dazu kommen sollte.
Richtig, ich bin Schüler in der SV und natürlich ist es Aufgabe der Lehrer, sich zu kümmern, aber das ist die Theorie. Sollte es tatsächlich jemals zu rechtlichen Schritten aus irgendwelchen Gründen kommen, ist es doch in der Praxis so, dass man doch gern andere verantwortlich macht. Darauf habe ich einfach keinen Bock.

Papatom
08-02-2010, 10:23
Moin,

war gerade zum Elternabend in der Schule. Da hing plötzlich im Klassenzimmer ein neuer Zettel. "Verhaltensregeln für die Kampfplattform". Das ist eigenlich eine hölzeren Platte zum Sitzen. So 4x4 Meter. Die wird wohl immer als Kampfplattform genutzt, wo die Kinder sich "prügeln" dürfen. Auch wenn es Meinungsverschiedenheiten gibt. Damit das "kontrolliert" läuft, gibt es dafür überall aushängende Regeln.

Anscheinend kommt auch dei Pausenaufsicht zu solchen Auseinandersetzungen....

Grüße

Helmut Gensler
08-02-2010, 12:47
@papatom
In einer bamberger Grundschule gibt es den Prügelhügel. Jeder darf da hinauf, aber dort -und nur dort!- geht es vereinbarungsgemäß sehr körpernah zu. Alle wissen das und halten sich darn. Im Unterricht ist es viel ruhiger seither.
@krümel
Dir als Schüler darf es überhaupt nichts angehen, wenn Eltern gegen die Schule Rabbaz machen. Ein Schulverweis ist die schlimmste Strafe und wird von Schulen nur im äußersten Notfall ausgesprochen, da ja eine Nachprüfung durch die übergeordnete Behörde leicht möglich ist. Allein das Lehrerkollegium trägt dafür die Verantwortung. Wieso sollte da ein anderer Schüler mit reingezogen werden?

Papatom
08-02-2010, 12:51
Moin,
finde ich inzwischen auch ok. Aber man darf da keine(n) KK/ KS einsetzen :D

Gruß

Kyoshi
08-02-2010, 18:23
@ Papatom

Die "Verhaltensregeln für die Kampfplattform" würden mich mal interessieren !

Papatom
08-02-2010, 19:58
Hallo Kyoshi,
ich schau mal nach :-)
Gruß

Helmut Gensler
09-02-2010, 12:44
Meines Wissens nach gelten in Bamberg diese Regeln:
Schlagen/Hauen, Kratzen und Beißen ist verboten,
Schubsen, ringen, rangeln absolut erlaubt
Außerhalb des Hügels (Rindenmulch) ist Raufverbot.

Papatom
09-02-2010, 12:54
Moin,
habe meinen sohn mal gefragt. Ist bei uns auch so. Ringen, Rangeln, Raufen. Keine kampfküste oder Kampfsport, keine unfairen Sachen wie Augen, Weichteile, Hals, Würgen usw.

Kommt anscheinend gut an und enschärft den Pausenalltag auf dem Schulhof
wohl erheblich. Es wird eben "öffentlich geklärt" und nicht in einer dunklen Ecke. Dadurch eben auch "geregelter". Gar nicht mal so schlecht, wie ich erst dachte. Jungs sind da eben meistenst anders und es ist gut, dass sie dafür einen Raum bekommen....und es nicht "wegreden" sollen. :rolleyes:

Gruß

Kraken
09-02-2010, 16:19
Sag das mal den modernen Erziehungstheoretikern ;):rolleyes:

Papatom
09-02-2010, 16:25
Ach, weisst Du, der Beste Ratgeber, den ich neulich gelesen habe war einer, der propagierte, nicht mehr so viele Ratgeber zu lesen...;)

Zu sehr vielen "Theoretikern" habe ich meine ganz eigene Meinung. Sie kümmern sich zu viel darum, wie Kinder sein "sollten" usw. und nicht darum, wie man optimal fördern/ fordern und unsterstüzen kann, wie sie sowieso schon (gut) sind....wozu auch gehört, geschlechtszpezifische Eigenheiten (raufen bei Jungs :rolleyes:) zu "akzeptieren".

Aber wahrscheinlich werde ich jetzt gesteinigt...also...ich lauf schon mal los.

Gruß

Kraken
09-02-2010, 16:27
Ne, also HIER wirst du verstanden!


Ich glaube, WIR wissen alle, das Kinder (vor allem Jungs) einfach Bewegung BRAUCHEN! Dass das Raufen essenzieller Bestandteil der sozialen Entwicklung ist!

Dass der Mangel an unschuldigem Körperkontakt Schädigungen nach sich ziehen kann und WIRD!

Helmut Gensler
09-02-2010, 17:03
Der Begründer der modernen Motopädagigik Prof. Ernst "Jonny" Kiphard sprach sich ganz klar für Kämpfen in der Erziehung und Therapie aus. Ich habe ihn selbst erlebt, er weiß, wovon er spricht. Der alte große Erziehungstheoretiker Rousseau war zu sich und seinen Kindern ehrlich genug und schickte alle in Heime, weil er es selbst nicht konnte.

Kusagras
09-02-2010, 17:47
Der Begründer der modernen Motopädagogik Prof. Ernst "Jonny" Kiphard sprach sich ganz klar für Kämpfen in der Erziehung und Therapie aus. Ich habe ihn selbst erlebt, er weiß, wovon er spricht. ....

Und zaubern kann er auch noch;)

AndyLee
09-02-2010, 18:46
Ach, weisst Du, der Beste Ratgeber, den ich neulich gelesen habe war einer, der propagierte, nicht mehr so viele Ratgeber zu lesen...;)

Zu sehr vielen "Theoretikern" habe ich meine ganz eigene Meinung. Sie kümmern sich zu viel darum, wie Kinder sein "sollten" usw. und nicht darum, wie man optimal fördern/ fordern und unsterstüzen kann, wie sie sowieso schon (gut) sind....wozu auch gehört, geschlechtszpezifische Eigenheiten (raufen bei Jungs :rolleyes:) zu "akzeptieren".

Aber wahrscheinlich werde ich jetzt gesteinigt...also...ich lauf schon mal los.
Gruß

Es gibt ja diesen bekannten Spruch "Never change a running system"... Die Systemiker, also mal wieder ein paar sozialarbeiterische Theortiker, behaupten hingegen, dass nur "gesunde" bzw. "funktionierende"Systeme unterstützt werden sollten - unabhängig davon, wie sie real laufen (gut oder schlecht).

Das bedeutet: Natürlich haben Jungen einen größeren Bewegungsdrang, als Mädchen und natürlich wäre die Schlussfolgerung, mehr für Jungen anzubieten - soweit gesund. Krank ist allerdings das System "Schule" sowohl in pädagogischer, als auch in emotionaler Hinsicht. Pädagogisch problematisch, weil der pädagogische Anspruch letztlich nur ein dynamischer ist (nur im "hier und jetzt" handeln, geplante pädagogische Prozesse fehlen), emotional, weil Schule eben keine Sicherheit mehr bietet, Sicherheit aber ein Grundbedürfnis von Kindern ist. Wenn das Wort "Dilemma" überhaupt paßt, dann wohl hier.

Krank ist aber auch die Ansicht, Raufen für Jungen anzubieten, damit die Jungen lernen, sich in der Schule - z. B. in Pausen - besser durchzusetzen. Man bekämpft Kampf mit Kampf und unterstützt damit das kranke System - sehr unklug. Später wird dann daraus die berühmte Frage: Was war eigentlich zuerst da: Die Henne (hilflose Schule) oder das Ei (Gewalt). Noch kann man diese Dinge sehr gut auseinanderdividieren.

Will sagen: Jungen das Raufen näher zu bringen, damit sie lernen - vor allem in der Schule - ihr Durchsetzungsvermögen zu poentieren, ist weder der für eine gesellschaftliche Integration bevorzugte, noch menschlich richtige Weg. Jungen das Raufen näher zu bringen, um eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung zu garantieren, die darüber hinaus auch psychologische Werte bietet, ist m. E. der richtige Weg.

Soweit die Theorie von mir ;)

Papatom
10-02-2010, 09:21
Moin,
also, ich habe bei uns nicht das Gefühl, es gibt diese Plattform, damit sich einige wenige starke gegenüber den schwächeren profilieren können.

Nach einem langen Gespräch mit meinem Sohn kam eher heraus, das sich meistens gleichstarke Kontrahenten gegenüberstehen. Er findet das selber auch ok.

Es gibt halt einfach einen Punkt bei Jungs (und später immer noch auch bei Männern ;)), da wollen die sich nicht mehr gesittet unterhalten, sondern raufen. Das ist einfach so. Nicht kaputt machen und in Grund und Boden stampfen, aber eine gepflegte Rauferei eben. Gut, die kleinen können danach kein Bier trinken gehen, wenn es geregelt ist.

Sicher kann man als "System" Schule nun Konzepte entwickeln das zu verhindern. Oft versucht durch eine vorwigend weibliche Lehrerdominanz, die gerne die "männliche Agressivität" aus der Schule verbannt und andersweitig kanalisiert hätte.

Andererseits ist seit langem das Lieblingsspiel meiner Jungs, mit mir "Rangeln" zu spielen. Danach sind sie total glücklich. Kaum etwas anderes kann sie so froh machen. Tja.....

Grüße

Kraken
10-02-2010, 10:18
Krank ist aber auch die Ansicht, Raufen für Jungen anzubieten, damit die Jungen lernen, sich in der Schule - z. B. in Pausen - besser durchzusetzen. Man bekämpft Kampf mit Kampf und unterstützt damit das kranke System - sehr unklug.

Soweit die Theorie von mir ;)

Du hast das Raufen grundlegen völlig falsch verstanden ;)

Kraken
10-02-2010, 10:25
Es gibt halt einfach einen Punkt bei Jungs (und später immer noch auch bei Männern ;)), da wollen die sich nicht mehr gesittet unterhalten, sondern raufen. Das ist einfach so. Nicht kaputt machen und in Grund und Boden stampfen, aber eine gepflegte Rauferei eben. Gut, die kleinen können danach kein Bier trinken gehen, wenn es geregelt ist.

Das Problem hierbei ist, von 4-10 Jährigen KINDERN zu erwarten, dass sie ihre KOnflikte rein verbal lösen...... das ist lächerlich!



Sicher kann man als "System" Schule nun Konzepte entwickeln das zu verhindern. Oft versucht durch eine vorwigend weibliche Lehrerdominanz, die gerne die "männliche Agressivität" aus der Schule verbannt und andersweitig kanalisiert hätte.


Andersweitig kanalisiert.... das wäre ja noch eher zu begrüssen!

Was heutzutage jedoch passiert, ist die Aggressivität zu verbannen, zu verdrängen und als etwas grundlegend schlechtes hinzustellen.

Aggressivität lässt sich eben NICHT vermindern... .nur kanalisieren.

Ich kenne eine Einrichtung für "schwer erziehbare" (whatever das heissen soll :rolleyes:) und diese wird (Gott bewahre!!!) von einer Frau geführt, einer Frau die keineswegs nachvollziehen kann, wie sich die Jungen fühlen. DIe keinen Draht zu den Jungen hat, kein Verständnis.

Als Anti-Aggressionstherapie werden dirt tatsächlich Häkelkurse angeboten :ups:

Da würde ich ja erst recht durchdrehen! Jeder vernünftige Aggressionstherapeut weiss, dass man es kanalisieren muss, und bietet z.B: Boxen an, sportliche Betätigung, künstlerische Betätigung (Künstler sind oftmals sehr aggressive Menschen, deshalb die Emotionen)



Es passieren so viele Fehler in unserem ,rein weiblichen ,Schulsystem bezogen auf Jungs, dass es mal endlcih an der Zeit ist, was dagegen zu tun!!!!

promo
10-02-2010, 10:33
Ich hab jetzt nur die erste Seite gelesen.

Aber um auch was dazu zu sagen:

Wenn ich früher in der Grundschule Mist gebaut habe, hat meine Lehrerin meinem Vater alles erzählt und meine Nintendo wurde mir abgenommen. Was glaubt ihr wie schnell ich wieder brav sein konnte!? (Und ich war/bin auch ein ADHS kind....)

Je nach schwere meines vergehens, hat auch schonma ne leichte Ohrfeige geholfen ^^


Man kann nicht immer der Schule die schuld geben. Die Eltern der Kinder (Der raufenden Blagen) tragen in diesem Fall die größte verantwortung. Die Schule darf keineswegs den Erzieherischen Teil der Eltern zu übernehmen!

Papatom
10-02-2010, 10:35
@Kraken

Wenn Du nicht so weit weg wohnen würdest und zu teuer wärst, müßte man Dich glatt mal als Referent in einige Schulen holen..:D

Gruß

Papatom
10-02-2010, 10:38
Ich hab jetzt nur die erste Seite gelesen.

Aber um auch was dazu zu sagen:

Wenn ich früher in der Grundschule Mist gebaut habe, hat meine Lehrerin meinem Vater alles erzählt und meine Nintendo wurde mir abgenommen. Was glaubt ihr wie schnell ich wieder brav sein konnte!? (Und ich war/bin auch ein ADHS kind....)

Je nach schwere meines vergehens, hat auch schonma ne leichte Ohrfeige geholfen ^^


Man kann nicht immer der Schule die schuld geben. Die Eltern der Kinder (Der raufenden Blagen) tragen in diesem Fall die größte verantwortung. Die Schule darf keineswegs den Erzieherischen Teil der Eltern zu übernehmen!

Moin,
aber die Frage in dem zuletzt diskutierten Zusammenhang ist ja gerade was ist eigentlich "'Mist" und wer bestimmt das?

Ich würde meinem Sohn auch keine Ohrfeige geben, damit er sich nicht wieder "rauft". Denn dann kämen wir zu Andy Lee's Punkt wo die Kinder über Kloppereien gegenüber schwächeren lernen, sich zu profilieren, zu dominieren...

Abgesehen davon gebe ich der Schule nicht die Schuld dafür, dass sich Kinder raufen, sondern dass sie eben dies verhindert :rolleyes:

Gruß

Kyoshi
10-02-2010, 11:00
@Kraken
Wenn Du nicht so weit weg wohnen würdest und zu teuer wärst, müßte man Dich glatt mal als Referent in einige Schulen holen..:D

Und bei mir darfst Du umsonst schlafen und zu Essen würdest Du auch kriegen ! :D

Kraken
10-02-2010, 11:01
@Kraken

Wenn Du nicht so weit weg wohnen würdest und zu teuer wärst, müßte man Dich glatt mal als Referent in einige Schulen holen..:D

Gruß

:D

Aber für sowas würde ich echt gratis kommen... hab ich auch in Schulen in der umgebung schon gemacht :)

Find's echt toll, dass es SChulen gibt, die sowas unterstützen!

Kannix
10-02-2010, 11:04
Hm .ich bin da gespaltener Meinung, ganz schwierig. Kann das richtige sein, aber auch das falsche. Man vergiißt oft das diese Kinder dabei sind mal Erwachsene zu werden. Die Botschaft: jemanden feige und ungesehen zu trietzen ist nicht, wenn dann eine ordentliche Auseinandersetzung, also auch den Konflikt auszusprechen, ist sicher gut. Die Botschaft: Konflikte kann man mit Gewalt lösen und der stärkere gewinnt, diese Botschaft ist zwar richtig, aber nicht gut.

Gibt es denn hohe Strafen wenn sich geprügelt wird außerhalb der Kampfarena?

Kraken
10-02-2010, 11:14
Ich glaube kaum, dass Kinder, jugendlcihe oder Erwachsene das Raufen und Kämpfen auf diese Weise nach "aussen" übertragen, wie du da schreibst.

Im Dojo-Alltag mache ich grundlegend die gegenteilige Erfahrung :)

Kannix
10-02-2010, 11:16
Ich hab jetzt nur die erste Seite gelesen.

Aber um auch was dazu zu sagen:

Wenn ich früher in der Grundschule Mist gebaut habe, hat meine Lehrerin meinem Vater alles erzählt und meine Nintendo wurde mir abgenommen. Was glaubt ihr wie schnell ich wieder brav sein konnte!? (Und ich war/bin auch ein ADHS kind....)

Je nach schwere meines vergehens, hat auch schonma ne leichte Ohrfeige geholfen ^^


Man kann nicht immer der Schule die schuld geben. Die Eltern der Kinder (Der raufenden Blagen) tragen in diesem Fall die größte verantwortung. Die Schule darf keineswegs den Erzieherischen Teil der Eltern zu übernehmen!

Wahre Worte!

Aber, die Schule muss trotzdem diese Probleme "verwalten"

Kannix
10-02-2010, 11:18
Ich glaube kaum, dass Kinder, jugendlcihe oder Erwachsene das Raufen und Kämpfen auf diese Weise nach "aussen" übertragen, wie du da schreibst.

Im Dojo-Alltag mache ich grundlegend die gegenteilige Erfahrung :)

Klar, mein Sohn verpasst mir richtige Granaten, aber andere Kinder würde er nicht so hauen. Aber wenn die in der Grundschule kämpfen, da ist ja "außen"

Kraken
10-02-2010, 13:13
Klar, mein Sohn verpasst mir richtige Granaten, aber andere Kinder würde er nicht so hauen. Aber wenn die in der Grundschule kämpfen, da ist ja "außen"

Versteh ich ned.......

Was willst du mir damit sagen?

Dein Sohn verpasst dir richtige "Granaten".... und?

Verhaut er etwa alle anderen Kinder in der Schule ebenso?

Ich mache nunmal die genau gegenteilige Erfahrung, dass nämlich Kinder und Jugendliche durch Kampfsporttraining dazu neigen ruhiger und ausgeglichener zu werden, ihre Aggressionen kanalisieren können.

Und auch weniger dazu neigen, in einer Konfornation zu körperlichen Mitteln zu greifen... weil sie wissen, dass sie im Ernstfall drauf vertrauen könnten!


Ist wie bei Hunden:

Kläffen und beissen tun vor allem die kleinen "mutierten Ratten" ala Yorkshire;)


Und schlagen tun vor allem Kinder und Erwachsene ohne Selbstbewusstsein... jemand mit starker Integrität hat das viel weniger "nötig" dies ist EIN Grund weshalb Kampfsport eine ausgezeichnete Prävention ist.

Ein anderer ist, dass man die Aggressionen kanalisiert

Noch ein anderer, dass man den Effort und die Kraft in eine gezielte Richtung lenkt... Kinder und Jugendliche kriegen ein Ziel, den Wettkampf nämlich. Und müssen sich weniger "auf der Strasse" beweisen.

promo
10-02-2010, 14:11
Wahre Worte!

Aber, die Schule muss trotzdem diese Probleme "verwalten"

Sicher!

Ich durft die Schulordnung abschreiben, wenn ich mist gebaut habe. Hab ich das nicht getan, hat man meinen Eltern bescheid gesagt.

Die Lehrer heute können einfach nicht mehr anständig drohen! ^^


Früher (höhö ich sag schon früher ^^): "Denis hör auf deine Mitschüler zu ärgern!!! Oder ich rufe deine Eltern an!"

Heute: "Denis, bitte lass das, sonst wird es konsequenzen haben"

Kannix
10-02-2010, 16:06
Kraken
Klar, mein Sohn verpasst mir richtige Granaten, aber andere Kinder würde er nicht so hauen. Aber wenn die in der Grundschule kämpfen, da ist ja "außen"

Erster Satz bestätigt das was Du gesagt hast: Nur weil mein Sohn mir eine zuhause knallen darf heißt das nicht dass er das auch außerhalb also"außen" macht. Diese oben beschriebene Kampfarena ist aber schon "außen", d.h. in der Grundschule werden Konflikte mit Gewalt gelöst.


Btw: den erzieherischen Aspekt von Kampfsport würde ich nicht so hoch bewerten. Beim einen ja, beim anderen nein. Meiner Erfahrung nach bleiben die Vernünftigen vernünftig, die Assis assi und manche entdecken ihr Potential zum guten oder zum schlechten. Kampfsport macht weder einen guten noch einen Schlechten Menschen aus einem. Mich persönlich hat Kampfsport nie ruhiger gemacht und auch keine Aggressionen abgebaut. Durch Wettkampfstress haben sich eher noch Aggressionen aufgebaut, die dann negative auswirkungen außen hatten.
Es ist ein schöner Gedanke und auch ein gutes Argument, aber ich glaube nicht so daran

meridian9
10-02-2010, 16:24
Einer minderjährigen Schülerin wurde ein Schulverweis angedroht (ursprünglich sollte sie ihn bekommen). Bei solchen Gesprächen muss bei uns die SV immer mit anwesend sein. Jedoch war nur die Mutter da, die völlig verzweifelt war. Nur schien ich die einzige gewesen zu sein, die das interessiert hat bzw. das überhaupt wahr genommen hat.


Oha, mit 24 noch in der SV einer Grundschule :ups:
Gut dass es Dich da gibt, von den anderen SV´lern hat keiner der Mutter zugehört - die haben lieber was gespielt. Frechheit :mad:

Helmut Gensler
10-02-2010, 17:03
Die Gewalt durch das "System Schule" und die Aggressionen von Schülern sind zwei ganz unterschiedliche Sachen.
Wenn man Überdruckventile schafft, beispielsweise durch Kampfsportaspekte, so hilft das einigen Schülern - und auch Lehrern. Es ist aber kein Allheilmittel. Wenn ich mich an meinen damaligen Lehrer für Latein -nicht Lehrer für Kinder!- erinnere, der seine mündlichen Noten auch noch würfelte, bzw. nach Elternbildungsgrad gab, dann hätte mir damals auch kein Karate gehofen, um ihn ein wenig mehr zu mögen.

Kyoshi
10-02-2010, 17:19
Wenn ich mich an meinen damaligen Lehrer für Latein erinnere, der seine mündlichen Noten auch noch würfelte, bzw. nach Elternbildungsgrad gab, dann hätte mir damals auch kein Karate gehofen, um ihn ein wenig mehr zu mögen.

Das muß meine Englisch-Lehrerin gewesen sein !! :mad:

meridian9
10-02-2010, 17:22
Die Gewalt durch das "System Schule" und die Aggressionen von Schülern sind zwei ganz unterschiedliche Sachen.
Wenn man Überdruckventile schafft, beispielsweise durch Kampfsportaspekte, so hilft das einigen Schülern - und auch Lehrern. Es ist aber kein Allheilmittel. Wenn ich mich an meinen damaligen Lehrer für Latein -nicht Lehrer für Kinder!- erinnere, der seine mündlichen Noten auch noch würfelte, bzw. nach Elternbildungsgrad gab, dann hätte mir damals auch kein Karate gehofen, um ihn ein wenig mehr zu mögen.

aber vllt. zu einer besseren Note :D

Helmut Gensler
10-02-2010, 17:28
wir denn??
Im Dunkeln vor der Klosterpforte auflauern, ihm die Kutte runter reißen und verhauen?
welch traumhafte Vorstellung heute.... aber damals völlig undenkbar.
und ob danach eine bessere Note raus gekommen wäre, glaube ich auch nicht.

meridian9
10-02-2010, 17:31
und ob danach eine bessere Note raus gekommen wäre, glaube ich auch nicht.

aber ein neuer Lateinlehrer :)
Neues Spiel - neues Glück. Nee, war nur Spaß. Ist ja nicht nur in Schulen so, dass der Symphatiefaktor eine grosse Rolle spielt... :(

AndyLee
10-02-2010, 19:51
Du hast das Raufen grundlegen völlig falsch verstanden ;)
Das Raufen habe ich schon richtig verstanden - keine Sorge.

Ich denke allerdings, hier gibt es ein Missverständnis aufzuklären: Raufen ist eine körperliche Auseinandersetzung, die in der Rangfolge der Konfliktkultur nur eine der hintersten Plätze einnimmt/einnehmen kann. Das gilt selbstverständlich auch für Kinder. Körperliche Auseinandersetzungen führen zu Sackgassen ohne weiteren Handlungsspielraum...wer - bitteschön - will das seinen Kinder zumuten, wer - bitteschön - will seine Kinder in so ein pädagogisches Nirvaner führen?

Dieses - aus meiner Sicht - dumme Argument, Jungs hätten den Drang zum Raufen und sollten diesem Drang ruhig öfters nachkommen, finde ich nicht nur absurd, sondern auch gefährlich, weil hiermit moralisch-ethische Grenzen perforiert werden.

Erwachsene, die das Raufen "harmlos" reden wollen und meinen, Jungen sollten Konflikte einfach auch mal körperlich austragen, haben m. E. das Dilemma der Jungs überhaupt nicht begriffen und noch viel weniger verstanden, warum eine konsensorientierte Konfliktkultur gerade in der heutigen Zeit absolut erstrebenswert ist.

Konflikte werden nicht körperlich ausgetragen - das ist die einfache Botschaft an jeden Bürger der Bundesrepublik Deutschland. Körperliche Übergriffe auf jemanden haben Konsequenzen - das ist die einfach Regel an jeden Bürger der Bundesrepublik Deutschland.

Was offensichtlich von vielen nicht verstanden wird ist, dass diese kleinen harmlosen Jungen auch größer werden und mit ihnen auch das Denken wächst, Konflikte mit körperlicher Gewalt zu lösen - mal abgesehen von dem steigenden Gewaltpotential. Wenn dann ein Jugendlicher so gewalttätig wird, dass es "öffentlich auffällt", ist das Geschrei groß - vor allen von denjenigen, die vorher das Raufen als "Kinderkram" angesehen haben...natürlich - so wird dann argumentiert - hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Meine Interpretation: dreistes Herausreden, bzw. der dreiste Versuch, sich vor der Verantwortung zu drücken...aber das kennen wir ja mittlerweile von vielen Erwachsenen. Schlechte Vorbilder!

Was fehlt ist und bleibt Konfliktkultur - und die muss autentisch vorgelebt werden.

Wie ich schon schrieb: Raufen im Verein in Form von Judo etc. ist ja okay. Aber Raufen - oder noch schlimmer - Treten und Schlagen zu lernen, um sich in der Schule besser verteidigen zu können, ist nichts anderes, als der krankhafte Versuch, ein krankhaftes System am Leben zu halten. Intelligente Menschen tun so etwas einfach nicht, wenn sie dieses System blicken.



Die Gewalt durch das "System Schule" und die Aggressionen von Schülern sind zwei ganz unterschiedliche Sachen.
Sorry, aber hier muss ich dir vehemennt widersprechen. Wenn du dir z. B. das Buch von Behn und Co durchliest (zur Erinnerung: Erste bundesdeutsche Evaluation über Streitschlichtung an Schulen), wirst du damit konfrontiert, dass die Aggressionen von Schülern größtenteils durch die Schule produziert wird. Letztlich sind Schüler in der Kette der Hierarchie einer Schule das letzte bzw. schwächste Glied...das ist einfache Empirik, die genauso einfach nachgelesen werden kann - vllt. sollte. Daher nannte ich ja die Schule auch ein "krankes System" mit fehlender Pädagogik und Sicherheit.

Die Ansicht vieler Lehrer, dass Schüler die Aggressionen "mitbringen", kenne ich. Sie versuchen m. E. damit - verständlicher Weise - nur ihren Arbeitsplatz und ihren beruflichen Bewegungsspielraum loyal gegenüber zu bleiben. Um mal ein Beispiel zu bemühen, dass dir verständlicher sein wird: Wie würdest du es finden, wenn ich behaupten würde, dass die Burnouts von Lehrern nichts mit der Schule zu tun hätten...?

Kusagras
10-02-2010, 20:11
...Aber wie würdest du es finden, wenn ich behaupten würde, dass die Burnouts von Lehrern nichts mit der Schule zu tun hätten...

Unpassender Vergleich.

Selbstverständlich bringen die Jugendlichen Ihre Agression in erster Linie aus Ihrer familiären Sozialisation mit. Es kann dann natürlich sein, das entsprechende Verhaltensweisen der Lehperson eine aggressive Reaktion des Schülers hervorrufenn, aber die Schule nun dafür zuvorderst dafür verantwortlich machen, das geht an der Realität vorbei.

AndyLee
10-02-2010, 20:20
Unpassender Vergleich.
Aha - und warum unpassend, wenn man fragen darf?


Selbstverständlich bringen die Jugendlichen Ihre Agression in erster Linie aus Ihrer familiären Sozialisation mit. Es kann dann natürlich sein, das entsprechende Verhaltensweisen der Lehperson eine aggressive Reaktion des Schülers hervorrufenn, aber die Schule nun dafür zuvorderst dafür verantwortlich machen, das geht an der Realität vorbei.

Und selbstverständlich ist das faktisch falsch und eben auch nachzlesen. Als Mitarbeiter eines Jugendamtes werde ich diesbezüglich oft mit der Realität konfrontiert. Aggressionen unter Schülern entstehen aufgrund der Situation in der Schule...Stichworte: Leistungsdruck, heterogene Klassen, Zwangsgemeinschaften, etc. Lies dich doch erstmal die die Literatur ein, alternativ dazu gehe praktisch in die Fälle, in denen Schüler in der Schule übergriffig wurden.

Aber ich verstehe, dass du so argumentierst, weil die Grenzen eben verschwimmen. Es wird immer schwieriger herauszufinden, ob der Schüler die Gewalt von der Familie in die Schule bringt, oder umgekehrt...

Kusagras
10-02-2010, 20:45
... Als Jugendamtsmitarbeiter habe ich diesbezüglich eben auch den Erfahrungsbereich.

Als Ex-Lehrer und langjähriger Pädagoge in einem Verein hab ich den auch.: leider muss ich sagen: das die Vertreter von Jugendbehörden haben sich mir gegenüber mehr als einmal lächerlich gemacht und sich in unverantwortlicher Weise verhalten, da wird gern auf ander abgeschoben: Polizei, Schule... . brauchst du nicht persönlich zu nehmen, kenn dich ja nicht.



Aggressionen unter Schülern entstehen aufgrund der Situation in der Schule...

Aggressionen unter Schülern sind Aggressionen unter jungen Menschen, der Ort ist nur bedingt relevant. In erster Linie ist die familiäre Sozialisation verantwortlich, dass allerdings kannts du auch nachlesen. Wenn du natürlich ein sehr agressives Umfeld hast in der Schule, weil die Schulleitung zu viel oder alles durchgehen lässt, dann hast du natürlich ein schulische Problem, ansonsten nicht.

Bitte nicht verwechslen mit der Aussage, die Schule ist kindgerecht, das ist sie in vielen Fälle nicht.

AndyLee
10-02-2010, 20:53
Als Ex-Lehrer und langjähriger Pädagoge in einem Verein hab ich den auch.: leider muss ich sagen: das die Vertreter von Jugendbehörden haben sich mir gegenüber mehr als einmal lächerlich gemacht und sich in unverantwortlicher Weise verhalten, da wird gern auf ander abgeschoben: Polizei, Schule... . brauchst du nicht persönlich zu nehmen, kenn dich ja nicht.

Aggressionen unter Schülern sind Aggressionen unter jungen Menschen, der Ort ist nur bedingt relevant. In erster Linie ist die familiäre Sozialisation verantwortlich, dass allerdings kannts du auch nachlesen. Wenn du natürlich ein sehr agressives Umfeld hast in der Schule, weil die Schulleitung zu viel oder alles durchgehen lässt, dann hast du natürlich ein schulische Problem, ansonsten nicht.

Bitte nicht verwechslen mit der Aussage, die Schule ist kindgerecht, das ist sie in vielen Fälle nicht.

Du bist also studierte Pädagoge oder Hobby-Pädagoge? Vielleicht noch einmal: Lehrer sind dem "Volksmund" nach Pädagogen, in der Realität aber eben nicht. Man beachte hierbei bitte die Profession!!!!!

Sorry, aber mit Schule kannst du dich nicht wirklich befasst haben. Lies doch einfach mal nach, was Behn&Co an Schulen recherchiert haben, warum z. B. Streitschlichtung und Konfliktkultur gerade an Schulen und gerade von vielen Lehrern als so wichtig erachtet wird. Einfach mal lesen, was die Lehrer der 554 befragten Schulen in ganz Deutschland, die auch geantwortet haben, alles so gesagt haben. Diese Aussagen decken sich eben in der Hauptsache mit dem, was ich so mitbekomme... auch als Vater zweiter schulpflichtiger Kinder. Interessant ist in diesem Zusammenhang übrigens die Frage, warum das Land Niedersachsen - in dem ich lebe - die Schulsozialarbeit "aufrüsten" will?

Ob die Vertreter von Jugendbehörden auf dich - was auch immer - ausgelöste haben, ist deine persönliche Befindlichkeit, die wir gerne - so du willst - in einem anderen Thread thematisieren können.

Kusagras
10-02-2010, 21:09
Du bist also studierte Pädagoge oder Hobby-Pädagoge? [!quote]

Ich war beides, wo ist das Problem: das ich aus Erfahrung spreche?

[quote]Vielleich tnoch einmal: Lehrer sind dem "Volksmund" nach Pädagogen, in der Realität aber eben nicht. Kein Lehrer kann z. B. im Jugendamt und kein Pädagoge in der Schule als Lehrer arbeiten -

Du kannst überall arbeiten, wenn du die Stelle bekommst.


Sorry, aber mit Schule kannst du dich nicht wirklich befasst haben.

Ich bin beeindruckt, kennst du doch meinen Lebenslauf besser als ich.



Lies doch einfach mal nach, was Behn&Co an Schulen recherchiert haben, warum z. B. das Land Niedersachsen seine Schulsozialarbeiter aufstocken will und warum Streitschlichtung und Konfliktkultur gerade an Schulen und gerade von vielen Lehrern als so wichtig erachtet wird.

Kann ich dir genau sagen: weil im Elternhaus sich viele Eltern als nicht fähig erweisen, dies vorzuleben und als erzieherischen Wert zu vermitteln. Gute Einblicke erhälst du auf einschlägigen Seiten mit Lehrer-Berichten aus dem Schulalltag, inklusive Einblicke über Elterngespräche.


Ob die Vertreter von Jugendbehörden auf dich - was auch immer - ausgelöste haben, ist deine persönliche Befindlichkeit, die wir gerne - so du willst - in einem anderen Thread thematisieren können.

Es geht nicht über Befindlichkeiten sondern um konkrete Erfahrungen, die ich mit der Jugendbehörde hatte, im Rahmen von meinen Hinweisen auf verbal körperlich agressiv auftretenden Eltern gegenüber ihre Kindern: "Da müssen Sie die Polizei rufen, wir sind nicht zuständig".

Kraken
10-02-2010, 21:51
...Worte....

Eben... grundlegend falsch verstanden!

Raufen kann man keineswegs mit einer tätlichen Auseinandersetzung in einen Korb schmeissen;)

AndyLee
11-02-2010, 08:13
Ich war beides, wo ist das Problem: das ich aus Erfahrung spreche?
Du warst studierter Pädagoge? Sowas bleibt man doch eigentlich? Wenn du auf Lehramt studiert haben solltest, hast du genausoviel Pädagogik studiert, wie ich Recht. Ich würde mir aber niemals anmaßen, Jurist zu sein... für mich ist es eben ein Unterschied, welche Profession jemand hat...bzw. welche er sich anmaßt zu haben, nur um gewichtig zu wirken.


Du kannst überall arbeiten, wenn du die Stelle bekommst.
Sorry, aber das ist ein großer, dicker Nonsens. Du kannst - und konntest - nie im Jugendamt arbeiten, ich konnte und kann nie in der Schule arbeiten. Das sind Realitäten...warum? Weil Lehrer - wie oben erwähnt - Pädagogik nur "nebenbei" haben, so wie ich "Recht" oder "Psychologie". Deswegen kann ich aber noch lange nicht als Jurist oder Psychologe arbeiten. Das wäre Amtsanmaßung. Man sollte immer seine Grenzen kennen.


Kann ich dir genau sagen: weil im Elternhaus sich viele Eltern als nicht fähig erweisen, dies vorzuleben und als erzieherischen Wert zu vermitteln. Gute Einblicke erhälst du auf einschlägigen Seiten mit Lehrer-Berichten aus dem Schulalltag, inklusive Einblicke über Elterngespräche.
Da können wir uns wirklich streiten. Die besagte Studie ist von 2006 und umfasst die Situation in 552 Schulen (Rücklauf)...Ich bestreite nicht, dass der Grundstein von Konfliktkultur im Elternhaus gelegt wird. Auffällig ist hingegen, dass das Aggressionspotential unter Schülern an Schulen stätig wächst, Schulen haben also immer häufiger mit Aggressionen zu tun. Sehr blauäugig anzunehmen, Schule hätte damit nichts zu tun. Wie ich schon einmal erwähnte, ist dies aber durchgängige Meinung unter Lehrern...aber dazu hatte ich schon so viel geschrieben...wiederholen muss ich mich da nicht.

Nur eines: Der Hinweis, dass Schulsozialarbeit immer durchgängiger - selbst an Gymnasien - eingesetzt wird.



Es geht nicht über Befindlichkeiten sondern um konkrete Erfahrungen, die ich mit der Jugendbehörde hatte, im Rahmen von meinen Hinweisen auf verbal körperlich agressiv auftretenden Eltern gegenüber ihre Kindern: "Da müssen Sie die Polizei rufen, wir sind nicht zuständig".
Nun könnte ich von meinen jetztigen Erfahrungen mit Schulen und Lehrern sprechen...ich denke, dazu könnte man durchaus einen eigenen Thread eröffnen.
Letztes Beispiel ein Anruf gestern von einem Gymnasium: "Wir haben hier einen Jungen, der einen anderen Jungen geschlagen hat. Würden Sie sich bitte darum kümmern, ich muss in den Unterricht." Ich erklärte ihn daraufhin, dass er bitte die Eltern anrufe mögen, wir sind das Jugendamt und würden weder seinen Job, noch den Job seiner Eltern übernehmen. Würde er gerne ein Gespräch mit den Eltern und uns initiieren wollen, würde ich gerne zur Verfügung stehen. Daraufhin legte der Lehrer sofort auf. Genau diese telefonate führe ich i. d. letzten Zeit häufig - auch mit Kindergärten oder Grundschulen. Wir sind eben nicht der "verlängerte Arm" von irgendwen sondern arbeiten tatsächlich nach einem Konzept - man sollte es nicht glauben.

Das das Jugendamt darüber hinaus in der Vergangenheit in vielen Dingen nicht immer glücklich aussah, ich glaube, darüber brauchen wir uns nicht zu unterhalten...das stimmt. Das wurde in der Vergangenheit über die Medien wirklich gut dokumentiert. Ich glaube (hoffe) aber, dass sich auch das Jugendamt - so, wie ich es auch von der Schule erwarte - in der nächsten Zeit etwas mehr reformieren wird...


Eben... grundlegend falsch verstanden!
Raufen kann man keineswegs mit einer tätlichen Auseinandersetzung in einen Korb schmeissen
Neeeeeiiiinnnn... ähm.... kann man nicht? Dann haben wir wohl beide einen unterschiedlichen Blick auf Konfliktkultur. Vielleicht fangen wir einfach dann mal mit der Frage an, was du unter "Raufen" verstehst und wo du den Einsatzort des "Raufens" als richtig und wo als falsch befindest.

Papatom
11-02-2010, 09:39
Moin,
also, manchmal habe ich das Gefühl, in diesem Bereich wird zu viel theoretisiert.
Ich habe persönlich, mal losgelöst von Studien, einfach die Erfahrung gemacht, das Jungs sich gerne raufen. Das wäre für mich eine Rangelei/ eine art Ringkampf, ohne Tiefschläge, Beissen, Kratzen, Kneifen und auch keine Faustschläge oder Tritte.
Also im Sinne von Kräftemessen, Ausprobieren, die eigene Körperlichkeit erleben und spüren.

Es hat gerade nichts mit einer Konfliktlösung über die Rangelei zu tun, wie es von vielen Pädagogen aufgefasst wird. Das ist ja das Dilemma. Es wird so viel hineininterpretiert, dass es den Jungen sofort, per se, als schlechte, männliche Charaktereigenschaft vorgeworfen wird. Folglich muss man ihnen das dann "austreiben" und "kanalisieren"..."Alternativen aufzeigen". :(

Mein Sohn hat 2 Freunde, die mögen sich wirklich. Nichtsdestotrotz raufen die sich ständig. Danach spielen sie aber normal weiter, es läuft fast auf einer freundschaftlichen Basis ab.

Man mag mich pädagogisch gesehen steinigen, aber ich bleibe dabei. Viele Jungen raufen sich gerne. Nicht um zu dominieren und zu unterdrücken. Nicht um Konflikte zu lösen, die sie anders zu lösen nicht gelernt haben. Nein, es macht ihnen tatsächlich Spass. :o

Was passiert jetzt mit diesen Kindern, wenn man sie "umerzieht"? Körperlichkeit ist böse? Du darfst es nicht mehr tun, löse alles auf verbaler Ebene? Was machen die dann mit ihrer nicht gelebten Körperlichkeit und den Bedürfnissen, die daraus erwachsen?

Bitte um einen kleinen Tipp..(meine ich freundschaftlich echt ernst, bin ja lernfähig und interessiert)

Danke ;)

Gruß

promo
11-02-2010, 09:51
Papatom, da braucht es keinen Tipp!

Das sehe ich genau so!
Allein das Raufen kann dafür sorgen, dass sich Kindern nicht zu schlägern entwickeln. Aus dem Grund, weil sie einfach schon annährend wissen, was auf sie zukommen würde, wenn sie es drauf anlegen.

Beim raufen fällt man schonmal unglücklich hin, oder kriegt aus "Versehen" das Knie seines besten Freundes gegen den Kiefer :D
Daher weiß Man(n) dann schon wie weh so ein Streit tun kann.


Trotz all dem, müssen Eltern ihren Kindern auch die Grenzen zeigen. Raufen okay, aber nicht weiter!

*Heul* ich will wieder ein Kind sein :(

Papatom
11-02-2010, 09:58
Hallo Promo,

klar, ich lege großen Wert auf eine Erziehung die auch Achtung und Respekt vermittelt.

Aber mir scheint, es wird eben im pädagogischen Bereich sehr schnell verteufelt, weil die "normale" Rauferei unter Jungs sofort gleichgesetzt wird mit den, auch in den Medien gepushten Geschichten, von den "anderen" jugendlichen Gewalttätern. Gern wird es dann als Alibiursache herangezogen. Die männliche Gewalt ist "böse" an sich. Man sieht ja wohin sie führt...

Die Kleinen sitzen dann da mit ihren Gefühlen und Bedürfnissen, aber sie dürfen ja nicht....was soll man nun tun, als interessierter Vater? Raufen? :D

Heul nicht....Du hast doch Deinen Sport.. :p

Gruß

Kusagras
11-02-2010, 10:10
Du warst studierter Pädagoge? Sowas bleibt man doch eigentlich? ...

Keine Ahnung was du damit meinst, mach es doch nicht so kompliziert:
ob es im Volksmund Pädgoge heißt und amtlich Lehrer ist doch egal, abgesehen gibt keine durchgängige, klare Trennung der Begriffe: es git schon in der Ausbildung zu einer Tätigkeit an Schulen veschiedene Begriffe, wie z.B Institute mit dem Namen: Institut für Grundschulpädagogik, Institut für Sonder und Heilpädagogik, Institut für Schulpädagogik ... .

Und es gibt Sonder -und Heilpädagogen und die unterrichten an entsprechenden Schulen.

Aber lassen wir die Begriffshaarspalterei.


Wenn du auf Lehramt studiert haben solltest, hast du genausoviel Pädagogik studiert, wie ich Recht.

Allein an dieser Bemerkung sehe ich das du dich in der Lehramtsausbildung nicht wirklich auskennst, da der Anteil der zu besuchenden Pädagogikveranstaltungen erstmal von Bundesland zu Bundeland varriiert und dann vor allem von gewählten Studiengang, kurz gesagt: Grundschule--> recht viel pädagogische Veranstaltungen/Inhalte, Gymnsium--> eher weniger Veranstaltungen mit pädagogischen, methodisch -didaktischen Inhalten.



Sorry, aber das ist ein großer, dicker Nonsens. Du kannst - und konntest - nie im Jugendamt arbeiten, ich konnte und kann nie in der Schule arbeiten.

Ich sehe auch , das du dich mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt nicht auskennst: was glaubst du wo, ich schon überalll gearbeitet habe ohne entsprechende Ausbildung....?

Aufgrund der Personalsituation z.B. in Mangelfachern unterrichten Diplomathematiker und Ingeniere z.B. Mathe an Schulen, ich selbst habe z.B. Englisch gegeben obwohl dafür nicht studiert. Tja, wo der Mangel groß ist, ist die Flexibilität des Staates auf einmal ebenfalls sehr groß. Nicht dass ich das per se gut finden würde aber es demonstriert, was Fakt ist.

Selbstverständlich kann ich im Jugendamt arbeiten, wenn man mir grundsätzlch zutraut die Tätigkeit auszuführen und nicht darauf fixiert ist nur Leute mit Abschluß zu nehmen. Ob man das für richtig hält oder nicht, welche Nachteile das hat (Entlohnung, Gefahr der Lohndrückrei, Qualitätsverschlechterung(?)) steht auf einem ganz anderen Blatt. Ich sag das so : lieber einen motivierten und fähigen Ex-Lehrer in der Jugendbetreuung, als ein unmotivierter Mensch mit FH-Abschluß in Sozialpädagogik.

Umgekehrt gilt das natürlich genauso.



Da können wir uns wirklich streiten. Die besagte Studie ist von 2006 und umfasst die Situation in 552 Schulen (Rücklauf)...


Die besagt Studie, so aus den Abstracts zu lesen, befasste sich offenbar sich nicht explizit mit den Ursachen der Gewaltentstehung, Schwerpunkt der Thematik war die Mediation, deren Funktionieren in Bezug auf Gewaltreduktion keinesfalls als gesichert gilt, was die Autoren selbst anführen. Das in Kürze was ich aus der Zusammenfassung lesen konnte.



Ich bestreite nicht, dass der Grundstein von Konfliktkultur im Elternhaus gelegt wird. (/quote]

Na, das hörte sich aber da oben gaaanz anders an. Und das ist sehr wichtig!!!


[quote]Auffällig ist hingegen, dass das Aggressionspotential unter Schülern an Schulen stätig wächst, Schulen haben also immer häufiger mit Aggressionen zu tun.

Richtig, wobei Agggression sehr weit zu fassen sind und nicht auf Schlägereien beschränkt sein sollte.



Sehr blauäugig anzunehmen, Schule hätte damit nichts zu tun.

Und genau das habe ich nicht behauptet, sondern ansatztweise im Gegenteil dazu Beispiele angeführt wie es dazu kommen kann.



Nur eines: Der Hinweis, dass Schulsozialarbeit immer durchgängiger - selbst an Gymnasien - eingesetzt wird.


Die Bedeutung der Sozialarbeiter an Schulen wird völlig überschätzt. Wir brauchen mehr Menschen, die unterrichten UND mit sozialen Konflikten umgehen können. Mehr Leute und damit mehr Zeit für ALLE an den Schulen auftauchende Anforderungen. Eine Trennung in Leute, die unterrichten und jenen die die sich nur um Konflikte kümmern ist unsinnig, weil nicht funktionierend, an der Realität vorbei gehend.

Nananom
11-02-2010, 10:31
Du warst studierter Pädagoge? Sowas bleibt man doch eigentlich? Wenn du auf Lehramt studiert haben solltest, hast du genausoviel Pädagogik studiert, wie ich Recht. Ich würde mir aber niemals anmaßen, Jurist zu sein... für mich ist es eben ein Unterschied, welche Profession jemand hat...bzw. welche er sich anmaßt zu haben, nur um gewichtig zu wirken.


Sorry, aber das ist ein großer, dicker Nonsens. Du kannst - und konntest - nie im Jugendamt arbeiten, ich konnte und kann nie in der Schule arbeiten. Das sind Realitäten...warum? Weil Lehrer - wie oben erwähnt - Pädagogik nur "nebenbei" haben, so wie ich "Recht" oder "Psychologie". Deswegen kann ich aber noch lange nicht als Jurist oder Psychologe arbeiten. Das wäre Amtsanmaßung. Man sollte immer seine Grenzen kennen.

Richtig! Ein Lehrer ist nie im Leben ein Pädagoge. Ansonsten wäre ich ein Soziologe,Psychologe,Jurist,Informatiker etc.

Kusagras
11-02-2010, 10:52
Richtig! Ein Lehrer ist nie im Leben ein Pädagoge. Ansonsten wäre ich ein Soziologe,Psychologe,Jurist,Informatiker etc.

Vielleicht hab ich das nicht verstanden was du ausdrücken willst: was ist für dich ein Pädagoge?

Nananom
11-02-2010, 11:12
Vielleicht hab ich das nicht verstanden was du ausdrücken willst: was ist für dich ein Pädagoge?

Jemand der das Studienfach "Pädagogik" studiert hat.

Kusagras
11-02-2010, 11:15
Jemand der das Studienfach "Pädagogik" studiert hat.

Ist das wirklich so auschließlich?

Pädagoge: Erzieher, Lehrer, Erziehungswissenschaftler

Quelle: Wahrig, 2007

Kraken
11-02-2010, 11:24
Neeeeeiiiinnnn... ähm.... kann man nicht? Dann haben wir wohl beide einen unterschiedlichen Blick auf Konfliktkultur. Vielleicht fangen wir einfach dann mal mit der Frage an, was du unter "Raufen" verstehst und wo du den Einsatzort des "Raufens" als richtig und wo als falsch befindest.

Hast bestimmt schonmal was von sportlichem Wettstreit gehört;)

Von Kräftemessen..... .dies muss keine Feindseeligkeit beinhalten, entgegen populärer Meinung.

Auch zur körperlichen Ertüchtigung "raufen" die Menschen seit jahrtausenden, nennen das dann "Ringen" und selbst Hunde und Katzen und fast jedes Säugetier macht dasselbe;)

Raufen alleine darauf zu reduzieren, dass es ab und an eine Konfliktbewältigung dient ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise, die mit der Sicht der modernen Pädagogik auf tragische Weise korreliert... ich hoffe, du bist kein Lehrer :o

Nananom
11-02-2010, 11:32
Ist das wirklich so auschließlich?

Pädagoge: Erzieher, Lehrer, Erziehungswissenschaftler

Quelle: Wahrig, 2007

Das Lehramtsstudium besteht zum Hauptteil aus dem Erlernen der fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse,die man dann mal unterrichten will. Ein weiterer Teil besteht in der Fachdidaktik.Ein kleiner Abschnitt Allgemeiner Pädagogik, worüber man zwar auch geprüft wird, aber dies berechtigt noch lange nicht, gleich vom Lehrer als Pädagogen zu sprechen.Nebenfachstudium reicht einfach nicht. Ich habe auch Leistungen in Nebenfächern der Psychologie, Soziolwissenschaften,Rechtswissenschaften etc. erbracht, deswegen bin ich noch lange kein Jurist, Soziologe, Psychologe oder ähnliches. Auch bin ich, obwohl ich Wirtschaftswissenschaften studiere, kein Volkswirt, weil ich einfach einen anderen Schwerpunkt gewählt habe.

Kusagras
11-02-2010, 11:34
Hast bestimmt schonmal was von sportlichem Wettstreit gehört;)

Von Kräftemessen..... .dies muss keine Feindseeligkeit beinhalten, entgegen populärer Meinung.
...


Da liegt der Hase im Pfeffer. So hab ich dich und z.B. Helmut auch in Bezug auf das pädagogisch zu tolerierende Raufen verstanden.

Und das Kräfte messen findet noch auf vielen anderen Wegen statt. Fussball, Basketball, Handball.

Helmut Gensler
11-02-2010, 11:38
Zitat:
Zitat von Nananom
Jemand der das Studienfach "Pädagogik" studiert hat.

Ist das wirklich so auschließlich?
Pädagoge: Erzieher, Lehrer, Erziehungswissenschaftler

ich habe " Sonderpädagogik-Hauptschule, Lehramt an Förderschulen, Schwerpunkt Körperbehinderung, Nebenfach Geistige Behinderung" studiert. Ist das jetzt spezifisch genug?
Wenn ich mir die heutigen Referendare ansehe, so hat sich in den letzten 30 Jahren wenig geändert. Der Anteil der Theorie ist zu hoch, in der Praxis stehen auch die "Pädagogen" der FH da und schwimmen furchtbar. Krass ausgedrückt: Pädagogen werden nicht in Hochschulen erzeugt/qualifiziert, sie bekommen höchstens einige Grundwerkzeuge für ihren Beruf. was sie dann daraus machen, ist etwas ganz anderes.

Ich stehe zur Teilung der Aufgaben von Eltern, dem Verhalten von Kindern und der systemischen Gewalt in der Schule. selbstverständlich hängen sie miteinander zusammen, beeinflussen sich. schaukeln sich auf. Aber in jedem Bereich gibt es für mich klare Verantwortlichkeiten, die nicht auf die andern abzuwälzen sind.
Alle (!) Kinder sind lernfähig, auch untereinander wird erzogen. Sie müssen "nur" erleben, dass auf ihre Handlungen auch unabdingbar Konsequenzen folgen.... von wem auch immer. Dass sich viele Lehrer da zu weit zurückhalten ist mir sehr wohl klar. Aber besteht nicht Übereinstimmung, dass primär die Eltern die Erziehungspflicht haben???
NEIN, das ist kein Grund, die Verantwortung abzuschieben. Aber weder die Schule noch ein Jugendamt kann Wunder wirken. Aber einige Ansätze wurden hier ja schon angesprochen.

Kusagras
11-02-2010, 11:42
Das Lehramtsstudium besteht zum Hauptteil aus dem Erlernen der fachlichen Fähigkeiten und Kenntnisse,die man dann mal unterrichten will. Ein weiterer Teil besteht in der Fachdidaktik.Ein kleiner Abschnitt Allgemeiner Pädagogik, worüber man zwar auch geprüft wird, aber dies berechtigt noch lange nicht, gleich vom Lehrer als Pädagogen zu sprechen.


Wie groß der Anteil der Pädagogik ist, hängt vom gewählten Studiengang bzw. Lehramt ab.

Pädagoge ist nicht so eng definiert wie Jurist. Jemand der Pädagogik studiert hat, aber danach nur Taxi fährt oder einen Imbiss aufmacht ist der Form, des Abschluss nach zwar Pädagoge aber inhaltlich gar nicht.

Jemand der Trainer in einem Verein ist ansonsten als Handwerker arbeitet, ist inhaltlich im Verein sehr wohl pädagogisch tätig, ohne einen formellen Abschluss zu haben.

Deutlicher geworden?

Kusagras
11-02-2010, 11:43
ich habe " Sonderpädagogik-Hauptschule, Lehramt an Förderschulen, Schwerpunkt Körperbehinderung, Nebenfach Geistige Behinderung" studiert. Ist das jetzt spezifisch genug?
Wenn ich mir die heutigen Referendare ansehe, so hat sich in den letzten 30 Jahren wenig geändert. Der Anteil der Theorie ist zu hoch, in der Praxis stehen auch die "Pädagogen" der FH da und schwimmen furchtbar. Krass ausgedrückt: Pädagogen werden nicht in Hochschulen erzeugt/qualifiziert, sie bekommen höchstens einige Grundwerkzeuge für ihren Beruf. was sie dann daraus machen, ist etwas ganz anderes.

Ich stehe zur Teilung der Aufgaben von Eltern, dem Verhalten von Kindern und der systemischen Gewalt in der Schule. selbstverständlich hängen sie miteinander zusammen, beeinflussen sich. schaukeln sich auf. Aber in jedem Bereich gibt es für mich klare Verantwortlichkeiten, die nicht auf die andern abzuwälzen sind.
Alle (!) Kinder sind lernfähig, auch untereinander wird erzogen. Sie müssen "nur" erleben, dass auf ihre Handlungen auch unabdingbar Konsequenzen folgen.... von wem auch immer. Dass sich viele Lehrer da zu weit zurückhalten ist mir sehr wohl klar. Aber besteht nicht Übereinstimmung, dass primär die Eltern die Erziehungspflicht haben???
NEIN, das ist kein Grund, die Verantwortung abzuschieben. Aber weder die Schule noch ein Jugendamt kann Wunder wirken. Aber einige Ansätze wurden hier ja schon angesprochen.


Volle Zustimmung:halbyeaha

Nananom
11-02-2010, 11:46
ich habe " Sonderpädagogik-Hauptschule, Lehramt an Förderschulen, Schwerpunkt Körperbehinderung, Nebenfach Geistige Behinderung" studiert. Ist das jetzt spezifisch genug?
Wenn ich mir die heutigen Referendare ansehe, so hat sich in den letzten 30 Jahren wenig geändert. Der Anteil der Theorie ist zu hoch, in der Praxis stehen auch die "Pädagogen" der FH da und schwimmen furchtbar. Krass ausgedrückt: Pädagogen werden nicht in Hochschulen erzeugt/qualifiziert, sie bekommen höchstens einige Grundwerkzeuge für ihren Beruf. was sie dann daraus machen, ist etwas ganz anderes.

Ich stehe zur Teilung der Aufgaben von Eltern, dem Verhalten von Kindern und der systemischen Gewalt in der Schule. selbstverständlich hängen sie miteinander zusammen, beeinflussen sich. schaukeln sich auf. Aber in jedem Bereich gibt es für mich klare Verantwortlichkeiten, die nicht auf die andern abzuwälzen sind.
Alle (!) Kinder sind lernfähig, auch untereinander wird erzogen. Sie müssen "nur" erleben, dass auf ihre Handlungen auch unabdingbar Konsequenzen folgen.... von wem auch immer. Dass sich viele Lehrer da zu weit zurückhalten ist mir sehr wohl klar. Aber besteht nicht Übereinstimmung, dass primär die Eltern die Erziehungspflicht haben???
NEIN, das ist kein Grund, die Verantwortung abzuschieben. Aber weder die Schule noch ein Jugendamt kann Wunder wirken. Aber einige Ansätze wurden hier ja schon angesprochen.



Nur die die Pädagogik studiert haben, haben die Berechtigung, von sich zu behaupten, sie seinen Pädagogen.
Man ist das was man studiert hat, Pädagogen sind Pädagogen und Lehrer sind Lehrer, sonst nichts.

Lehrer sind keine Pädagogen und sollten auch keine Hobby Pädagogen spielen. Im übrigen, wenn sich jemand prügeln will dann tut er dies, ob jetzt in der Schule, vor der Schule oder nach der Schule, das ist aber auch keine neuere Entwicklung.

P.s. Viele Lehrer sind für die Gewalt selbst verantwortlich, nicht weil sie nicht schlichten, nein weil sie sie schüren.

Kusagras
11-02-2010, 11:51
Nur die die Pädagogik studiert haben, haben die Berechtigung, von sich zu behaupten, sie seinen Pädagogen.
Man ist das was man studiert hat, Pädagogen sind Pädagogen und Lehrer sind Lehrer, sonst nichts.

Lehrer sind keine Pädagogen und sollten auch keine Hobby Pädagogen spielen. ...

Na das ist doch erfreulich, das die Welt so klar strukturiert ist.:D

Helmut Gensler
11-02-2010, 11:53
Lehrer sind keine Pädagogen und sollten auch keine Hobby Pädagogen spielen. Im übrigen, wenn sich jemand prügeln will dann tut er dies, ob jetzt in der Schule, vor der Schule oder nach der Schule, das ist aber auch keine neuere Entwicklung.

P.s. Viele Lehrer sind für die Gewalt selbst verantwortlich, nicht weil sie nicht schlichten, nein weil sie sie schüren.
Es ist aber sehr hilfreich, wenn ein Lehrer auch als Pädagoge , sprich Helfer für Kinder sein will. Es hilft den Kindern, dem system Schule und auch jedem Lehrer selbst.
Ich mache Kampfsport mit meinen körperbehinderten Schülern, sie kommen gerne, also, was will ich mehr??
Natürlich gibt es unter den Lehrern auch eine stattliche Anzahl, die für das Entstehen von Aggressionen verantwortlich sind. Eine ähnliche Quote von Führungskräften, die sich nicht den Mitarbeitern und dem guten Betriebsklima gegenüber verantwortlich fühlen ist sicher auch zu registrieren. Vielleicht ist sie in der Industrie sogar höher.

Nananom
11-02-2010, 11:58
Es ist aber sehr hilfreich, wenn ein Lehrer auch als Pädagoge , sprich Helfer für Kinder sein will. Es hilft den Kindern, dem system Schule und auch jedem Lehrer selbst.
Ich mache Kampfsport mit meinen körperbehinderten Schülern, sie kommen gerne, also, was will ich mehr??
Natürlich gibt es unter den Lehrern auch eine stattliche Anzahl, die für das Entstehen von Aggressionen verantwortlich sind. Eine ähnliche Quote von Führungskräften, die sich nicht den Mitarbeitern und dem guten Betriebsklima gegenüber verantwortlich fühlen ist sicher auch zu registrieren. Vielleicht ist sie in der Industrie sogar höher.

Kampfsport und regulären Schulunterricht darf man nicht verwechseln, genauso wie man zwischen behinderten und nicht-behinderten Schülern differnzieren muss. Eine stattliche Anzahl nennst du es, ich nenne es eine Quote um die 90%

Kusagras
11-02-2010, 11:59
Es ist aber sehr hilfreich, wenn ein Lehrer auch als Pädagoge , sprich Helfer für Kinder sein will. Es hilft den Kindern, dem system Schule und auch jedem Lehrer selbst.
...

Ich behaupte sogar, das jemand der mit Kindern und Jugendliche in der Schule arbeitet, niemals nur Stoff vermittelt, sonder immer auch erzieherisch tätig ist, kann gar nicht anders sein: allein die Schulpflicht IST ja schon ein erzieherisches Moment.

Kusagras
11-02-2010, 12:08
....Eine stattliche Anzahl nennst du es, ich nenne es eine Quote um die 90%


Womit dann die Theorie der Primärsozialisation aufgehoben ist und wir die Erkenntnisse von Freud, Adorno, Bordieu etc. .ignorieren können. Na dann.... .

AndyLee
11-02-2010, 12:22
Nur die die Pädagogik studiert haben, haben die Berechtigung, von sich zu behaupten, sie seinen Pädagogen.
Man ist das was man studiert hat, Pädagogen sind Pädagogen und Lehrer sind Lehrer, sonst nichts.

Lehrer sind keine Pädagogen und sollten auch keine Hobby Pädagogen spielen. Im übrigen, wenn sich jemand prügeln will dann tut er dies, ob jetzt in der Schule, vor der Schule oder nach der Schule, das ist aber auch keine neuere Entwicklung.

P.s. Viele Lehrer sind für die Gewalt selbst verantwortlich, nicht weil sie nicht schlichten, nein weil sie sie schüren.

Das finde ich ein sehr treffendes und ehrliches Statement...danke dafür!!

Ich möchte das noch etwas mehr ergänzen: Würden alle ihrer Profession entsprechend tätig sein, müsste man nicht ständig verhandeln (so wie hier), wer wofür warum tätig ist. Lehrer möchten gerne, das ihr Bereich "geschützt" ist, wurschteln sich aber in den pädagogischen Abläufen anderer Instituationen mächtig rein. Ich hatte dafür ja schon mehr als ein praktischen Beispiel genannt.

Dann auch etwas persönliches: Ich habe ein Diplom in Pädagogik aber kein Studium auf Lehramt. Ich erwarte einfach von gebildeten Menschen, dass jeder seine Ressourcen erkennt und nutzt aber auch seine Grenzen erkennt und registriert, dass dort jemand anderes tätig ist und eigens dafür auch eine Profession hat. Dieses Wischi-Waschi-Zeug, von wegen, Lehrer wären Pädagogen und müssten überall tätig sein, weil sie alles wüßten, ist eine wirklich unangenehme Eigenart und Abgrenzungsschwäche von Lehrern, die wirklich häufig in Gespräch gerade mit dem Jugendamt zu irritationen führen. Jeder darf sich von mir aus gerne als "Hobby-Pädagoge" bezeichnen - das ist mir wurscht. In fachlichen Angelegenheiten aber ist auch Fachlichkeit gefragt. Wer das nicht mitbringt, sollte sich entweder schlau machen, hinzulernen oder einfach nur intelligent schweigen. Den Mund aufzumachen, ohne Kenntnise der Materie zeugt von viel Mut, klug ist das aber nicht.



Ich behaupte sogar, das jemand der mit Kindern und Jugendliche in der Schule arbeitet, niemals nur Stoff vermittelt, sonder immer auch erzieherisch tätig ist, kann gar nicht anders sein: allein die Schulpflicht IST ja schon ein erzieherisches Moment.


Ich weißt nicht, welcher Teufel dich immer reitet, solche Sätze rauszuhauen, aber durchdacht ist das wirklich nicht, was du da schreibst. Würde ich nämlich deine Aussagen konsequent weiterdenken, käme ich auf den Gedanken, dass JEDER, der mit Kindern und Jugendlichen irgendwie zu tun hat, erzieherisch tätig ist...letztlich wäre Pädagogik das, wofür du es wahrscheinlich hälst: Ein dehnbarer Begriff für alles, was mit Kindern und Jugendlichen zu tun hat. Die Frage ist doch letztlich, ob dies die gleiche pädagogische Ebene ist, auf der sich Pädagogen mit ihrem Klientel real einlassen - alles also eine Frage der Qualität und nicht des "Daherredens".

Übrigens: Schulpflicht ist genausviel/wenig eine erzieherisches Moment, wie andere, gezetzlich definierte Pflichten. Oder worin genau siehst du dieses "erzieherische Moment"...falls du da überhaupt etwas zu schreiben kannst...?

Die Auswirkung der Schulpflicht ist, dass die Schüler eine Zwangsgemeinschaft bilden. Sie haben weder Einfluß auf die Heterogenität einer Klasse, noch auf die Klassenstärke, noch auf die Lehrer. Von ihnen wird nur verlangt, da zu sein und sich anzupassen. Genau hier entsteht das Problem: Die Zeit hat sich geändert, die Jugendlichen haben sich geändert, die beruflichen Anforderungen haben sich geändert, die Gesellschaft hat sich geändert...was sich nicht geändert hat, ist die Schule. Komisch oder?

Kraken
11-02-2010, 12:24
Da liegt der Hase im Pfeffer. So hab ich dich und z.B. Helmut auch in Bezug auf das pädagogisch zu tolerierende Raufen verstanden.

Und das Kräfte messen findet noch auf vielen anderen Wegen statt. Fussball, Basketball, Handball.

Mal jemand, der versteht :)


Es geht eben nicht nur ums Kräftemessen.... so seltsam es klingt, ich bin überzeugt, dass es vielen Kindern, Jugendlichen und eigentlich überhaupt vielen, an Körperkontakt mangelt!

Körperkontakt wird tabuisiert.... Körperkontakt muss entweder sexuell oder Gewalttätig sein. Ein natürlcihes Verhältnis zum Körperkontakt ist verlorengegangen!

WIeso das so ist, mag ich gar ned drüber nachdenken, aber der Dojo-Alltag sagt mir, dass es so ist.

Und dass es vielen Kindern sehr gut tut einfach mal einen anderen Menschen zu spüren! Einfach jemanden anzufassen, auf ganz unschuldige Weise! Heute wird ja selbst den Kindern aufdoktriniert dass eine Berührung sexuellen Hintergrund hat.

Die Kinder werden auf Distanz behandelt, und es wird von ihnen dasselbe erwartet..... Nähe ist schlecht.


Das Raufen kann deshalb wichtigen Pädagogischen Einfluss haben! Der Helmut Gensler wird mir zustimmen, dass es oftmals GERADE für "behinderte" Kinder sher wichtig und sehr gut ist, mal genauso behandelt zu werden wie die anderen... einfach zu raufen (soweit das möglich ist) die anderen Körper und den eigenen wahrzunehmen!

Ich sehe das tagtäglich bei miener Arbeit mit den Kindern. Es tut Ihnen gut einfach zu raufen....

Nananom
11-02-2010, 12:49
Das finde ich ein sehr treffendes und ehrliches Statement...danke dafür!!

Ich möchte das noch etwas mehr ergänzen: Würden alle ihrer Profession entsprechend tätig sein, müsste man nicht ständig verhandeln (so wie hier), wer wofür warum tätig ist. Lehrer möchten gerne, das ihr Bereich "geschützt" ist, wurschteln sich aber in den pädagogischen Abläufen anderer Instituationen mächtig rein. Ich hatte dafür ja schon mehr als ein praktischen Beispiel genannt.

Dann auch etwas persönliches: Ich habe ein Diplom in Pädagogik aber kein Studium auf Lehramt. Ich erwarte einfach von gebildeten Menschen, dass jeder seine Ressourcen erkennt und nutzt aber auch seine Grenzen erkennt und registriert, dass dort jemand anderes tätig ist und eigens dafür auch eine Profession hat. Dieses Wischi-Waschi-Zeug, von wegen, Lehrer wären Pädagogen und müssten überall tätig sein, weil sie alles wüßten, ist eine wirklich unangenehme Eigenart und Abgrenzungsschwäche von Lehrern, die wirklich häufig in Gespräch gerade mit dem Jugendamt zu irritationen führen. Jeder darf sich von mir aus gerne als "Hobby-Pädagoge" bezeichnen - das ist mir wurscht. In fachlichen Angelegenheiten aber ist auch Fachlichkeit gefragt. Wer das nicht mitbringt, sollte sich entweder schlau machen, hinzulernen oder einfach nur intelligent schweigen. Den Mund aufzumachen, ohne Kenntnise der Materie zeugt von viel Mut, klug ist das aber nicht.

Absolut richtig!

Man muss einen Beruf nicht mit einem besser klingenden Begriff verpacken, nur um besser da zu stehen, denn die Defizite lassen sich damit auch nicht verdecken. Lehrer sind hauptsächlich zur Wissenvermittlung da und leihen sich dafür Wissen aus verschiedenen Disziplinen (Didaktik, Pädagogik, Psychologie). In einem anderen Verhältnis kann man das gar nicht sehen.

Helmut Gensler
11-02-2010, 12:51
Dieses Wischi-Waschi-Zeug, von wegen, Lehrer wären Pädagogen und müssten überall tätig sein, weil sie alles wüßten, ist eine wirklich unangenehme Eigenart und Abgrenzungsschwäche von Lehrern
das stimmt bei vielen Kollegen... die 90% sind aber doch sehr provokativ.
Auf der anderen Seite haben die DiplPäds bei uns auch nicht unbedingt der Ruf der voll kompetenten Profis. Nach einer Lästerrunde kam mal die Idee auf, pädagogische Kompentenz im Umgamng mit den Kindern in DiPä zu messen. 1 DiPä entspricht der messbaren Minimalkompetenz, eine durchschnittliche Mutter hat ca 327 DiPäs.... ;-((



Das Raufen kann deshalb wichtigen Pädagogischen Einfluss haben! Der Helmut Gensler wird mir zustimmen, dass es oftmals GERADE für "behinderte" Kinder sher wichtig und sehr gut ist, mal genauso behandelt zu werden wie die anderen... einfach zu raufen (soweit das möglich ist) die anderen Körper und den eigenen wahrzunehmen
Ich trenne nicht zwischen Kindern mit und ohne Behinderung. Ich differenziere nur nach den von Kindern gewünschen und notwendigen "Förder- und Erziehungsmaßnahmen".
Überlegt dich mal, wo Kinder noch auf Bäumen rumklettern können und sich mit ihren Fähigkeiten spüren und ausprobieren können. Genau so geht es weiter mit der erlebaren Körperlichkeit, dem Grenzen ausloten, dem sich messen dürfen...

Kusagras
11-02-2010, 12:54
...
Ich weißt nicht, welcher Teufel dich immer reitet, solche Sätze rauszuhauen, aber durchdacht ist das wirklich nicht, was du da schreibst. Würde ich nämlich deine Aussagen konsequent weiterdenken, käme ich auf den Gedanken, dass JEDER, der mit Kindern und Jugendlichen irgendwie zu tun hat, erzieherisch tätig ist...

Und genau so ist es auch, sofern das "zu tun haben" halbwegs langfristigen Chrakter hat.
Das bedeutet das auch alle Eltern Pädagogen sind, ob sie wollen oder nicht.
Weil nämlich jeder, der auf Kinder einwirkt dies immer auch in erzieherischer Weise tun wird, ob bewusst oder unbewusst. Der professionell arbeitende gute Pädagoge, sei er nun Lehrer, Vater, Mutter, Übungsleiter oder Sozpäd tut es eben meist (schafft er nie hundert 100%) bewusst, reflektiert, wertet aus und richtet seine erzieherisches Wirken entsprechend aus, das ist sein Auftrag.
Ein Diplom hilft ihm dabei übrigens nur bedingt, sonst hätten wir nur begnadete Pädagogen mit 2. Staatsexamen in der Schule oder Soziapädagogegn mit FH-Abschluss z.B. in Jugeneinhäsuern oder Jugendämtern. Haben wir das? Ich denke nicht.


Komisch oder?

Nein , wieso soll das komisch sein, es widerspricht auch nicht dem was ich bsiher schrieb. Immer noch müssen die Kinder in die Schule gehen, jeden Morgen aufstehen, Ihre Schulsachen mitnehmen, am Unterricht teilnehmen, Hausaufgaben machen, Arbeisten schreiben, Abschlüsse erzielen. Es werden also bstimmte Verhaltensweisen von Ihnen gefordert. Das ist eine klar erzieherische Anforderung, von der u.a. die Eltern selbstverständlich mitbetroffen sind.

Das ist erstmal klarzustellen, wie und warum sich alle Beteiligten in diesem selbstverständlich auch immer erzieherisch geprägten und prägenden Prozess tatsächlich verhalten ist eine weitere Frage. Aber das was im Absatz davor steht ist doch unstrittig.

Kusagras
11-02-2010, 13:00
Ich möchte das noch etwas mehr ergänzen: Würden alle ihrer Profession entsprechend tätig sein, müsste man nicht ständig verhandeln (so wie hier), wer wofür warum tätig ist. Lehrer möchten gerne, das ihr Bereich "geschützt" ist, wurschteln sich aber in den pädagogischen Abläufen anderer Instituationen mächtig rein.

Lehrer wurschteln sicher auch !! deshalb rein, weil andere Ihren Job nicht machen, so wie das auch bei Lehrern vorkommt. Da braucht wohl keine Berufssparte groß mit dem Finger auf andere zeigen.

Kusagras
11-02-2010, 13:05
@Kraken

Stimme dir grundsätzlich zu, würde Körperkontakt nur durch Körpergefühl/Körperwahrnehmung (Eigen- und Fremdwahrnehmung) ersetzen bzw. erweitern, das schließt den Kontakt mit ein.

Z.B. jemandem eine Nackenmassage geben oder den Puls zu fühlen z.B, es kann, muss nicht raufen sein je mach Zielsetzung.

Ich denke, da sind wir uns einig.

Dalle
11-02-2010, 13:28
hmm ich mache mir jetzt schon Sorgen wenn mein Sohn bald in die Schule kommt wenn ich das hier so höre.
In dem Haus wo ich vor längerer Zeit wohnte, war es auch ganz schlimm,
die Kinder hatten eine große Klappe und benutzten da Wörter, die ich in dem Alter garnicht kannte.
Einmal bin ich Morgens zum Auto gegangen und da hatte man mir ne Zielscheibe auf die Fahrertür geritzt.
Wenn ich abends von der Arbeit kam, waren die Blagen auf dem Parkplatz am Fussball spielen. Obwohl 500 m weiter ein Fussballplatz war.
wenn man die dann angesprochen hat sagten die, du hast mir nix zu sagen meine Eltern erlauben das.
Dann hab ich die Eltern angesprochen, die meinten nur dass die mit den Kindern mal sprechen.
Am nächten Nachmittag das gleiche
der Lederball knallte wieder gegen die Autos
Ich denke dieses Problem haben auch die Lehrer heutzutage
Es interessiert garnicht wenn sie den Kindern etwas sagen.
Ich hoffe nur dass mein Sohn nicht so ein Rotzlöffel wird! Falls doch werde ich da ganz sicher durchgreifen, wenn die Eltern es nicht schaffen, dann schafft es keiner!

Kusagras
11-02-2010, 13:40
...Ich denke dieses Problem haben auch die Lehrer heutzutage, Es interessiert garnicht wenn sie den Kindern etwas sagen....

Sehr pragmatisch beschrieben. Im Großen und Ganzen ist es genau so.
Ich bin sehr sicher, wenn du (ihr) dich/euch um deinen/euren Sohn kümmert, muss das nicht so enden.
Wie es im Umfeld (auch Schule) aussieht, ist eine andere Sache.

Pugnace
11-02-2010, 13:49
Würde die Presse, also die Lokalzeitung mit ins spiel nehmen. Das macht schonmal mehrere darauf aufmerksam und so kriegst du denke ich mal mehr zusammen.

Kannix
11-02-2010, 17:06
Ich stelle fest dass die meisten Lehrer genauso wie Pädagogen theoretisierende Eierköppe sind:D
Was ich aber auch feststelle ist das "echte" Pädagogen noch weiter über der Wirklichkeit schweben.
also Leute, es nervt diese typiche am ***** vorbei Diskutiererei;)

AndyLee
11-02-2010, 19:15
das stimmt bei vielen Kollegen... die 90% sind aber doch sehr provokativ.
Auf der anderen Seite haben die DiplPäds bei uns auch nicht unbedingt der Ruf der voll kompetenten Profis. Nach einer Lästerrunde kam mal die Idee auf, pädagogische Kompentenz im Umgamng mit den Kindern in DiPä zu messen. 1 DiPä entspricht der messbaren Minimalkompetenz, eine durchschnittliche Mutter hat ca 327 DiPäs.... ;-((


Sorry, aber wir drehen uns wirklich im Kreis. Mein Anliegen ist nicht und war nie, über "den Ruf" anderer Professionen zu sprechen oder gar zu richten. Das ist eben der Unterschied zwischen meiner Sichtweise auf Professionen und der Sichtweise von z. B. Kusagras. Fachlichkeit gehört dahin, wo sie benötigt wird. Es kann aber nicht sein, dass ein diplomierter Pädagoge mit einem Lehrer über pädagogische Fachlichkeiten feilscht. Ich würde mit einem Lehrer auch nicht um Lehrinhalte oder um Lern- bzw. Unterrichtsmethoden feilschen.

Faktisch ist doch klar, dass ein Lehrer minimale pädagogische Inhalte in seinem Studium hat, so wie ich z. B. Psychologie oder Recht. Niemals käme ich auf den Gedanken, Juristen oder Psychologen in ihre Arbeit reinzureden, so auch keine Lehrer. Ich kann allerdings Lehrer schon darauf hinweisen, dass Pädagogik nicht ihr Wissensgebiet ist, aber meines. Also darauf hinweisen, dass hier eine Grenze ist, wo die Profession des Lehrers aufhört und die des Pädagogen anfängt. Diesbezüglich hatte ich hier übrigens ein gutes Zitat aus der erwähnten Literatur eingebracht, in dem sich ein Lehrer klar dazu äußert, das Pädagogen ganz andere Methoden und Verfahren anwenden und von daher für diese Arbeit, z. B. Streitschlichtung, prädestinierter als Lehrer sind. Wenn gewünscht, gebe ich gerne auch die passenden Literaturhinweise.

Zum Raufen:
Hier haben wir wieder dieses Problem einer professionellen und einer amateurhaften Sichtweise, wie das Raufen unter Jungen unter entwicklungs-pädagogischer Sicht zu bewerten ist. Raufen ist und bleibt eine non-verbale Möglichkeit, sich mit jemand anderes auseinanderzusetzen - ob Kind, Jugendlicher oder Erwachsener. Ich finde, dass mus man schon erkennen.

Selbstverständlich birgt Raufen als Sport die Möglichkeit, den Bedürfnissen von Kindern (besonders von Jungen) gut nachzukommen. Aber auch hier wiederhole ich mich nur, hierzu haben ich schon Seiten geschrieben. Um den positiven Einfluss vom Raufen als Sport geht es mir auch nicht...das stelle ich überhaupt nicht in Abrede - im Gegenteil!

Ich wehre mich nur gegen das Motiv, Raufen anzubieten, damit sich Kinder in der Schule besser durchzusetzen. Dies impliziert den Gedanken, man könne sich nur mit körperlicher Gewalt durchsetzen bzw. zumindest mit deren Androhung. Das ist eben das, was ich als "krank" bezeichne, in meiner Arbeit aber immer wieder finde...diese berühmt-berüchtigte "Gewaltspirale"... Gewalt führt unweigerlich in Sackgassen - wie häufig muss uns das über die Medien denn noch präsentiert werden?

Noch einmal: Ich trenne den sportlichen Teil vom Raufen vom realistischen Teil, also Raufen als Konfliktstrategie. Stellt sich letztlich die Frage, mit welcher Strategie sich Kinder gegen Übergriffe wehren können? Die Antwort ist simpel: indem sie sich den verantwortlichen Erwachsenen mitteilen und auf deren richtiges Verhalten verlassen können. Dumm ist es dann, wenn die Erwachsenen, die das ändern könnten - aus welchen Gründen auch immer - selbst keine Kompetenzen zur Lösung besitzen, sich keine Hilfe hinzuholen und/oder resignieren oder glauben, alles würde sich in einem "Selbstheilungsprozeß" auflösen.

meridian9
11-02-2010, 19:19
Tolle Diskussion.
Eins möchte ich gerne einwerfen:
Sozpäds wie AndyLee z.B. tragen einen grossen Teil der Schuld an den Verhältnissen heutzutage.
Stichwort Kuschelpädagogik.
Wenn ich das schon höre "ich kann an einer Schule arbeiten, Du Lehrer aber nicht im Jugendamt..."

Ich halte von Sozpäds überhaupt nichts, Mittel zum Selbstzweck. Studieren um des Studierens willen - was wird man? Sozpäd.

Entweder greifen sie gar nicht ein (Beispiel hat AndyLee ja selbst geschrieben) oder sie nehmen übereifrig Familien die Kinder weg, was gar nicht nötig wäre.

Lehrer haben jeden Tag mit den Schülern zu tun, können dieses Thema wohl eher überblicken als Jugendämtler, die mal, wenn es nicht zu kalt ist, auf die Familien losgelassen werden.
Braucht man wie einen Kropf.

Kocht Euer Teechen u. bildet einen Arbeitskreis, das wird bestimmt gegen die Jugendgewalt helfen, genau wie kleinen kriminellen Subjekten noch Zucker in den Po zu pusten.
Seit es so einen Scheiss gibt, ist alles schlimmer geworden - klar, wenn noch von amtlicher Seite auf die Lehrer eingedroschen wird...

Kusagras
11-02-2010, 20:56
Sorry, aber wir drehen uns wirklich im Kreis. Mein Anliegen ist nicht und war nie, über "den Ruf" anderer Professionen zu sprechen oder gar zu richten. Das ist eben der Unterschied zwischen meiner Sichtweise auf Professionen und der Sichtweise von z. B. Kusagras. Fachlichkeit gehört dahin, wo sie benötigt wird. ...

Ich habe nicht gerichtet, u.a. lediglich festgestellt, das die Begrifflichkeiten in dem von uns diskutierten Fall nicht grade unzweifelhaft feststehen.

Du wirst allerdings nicht überzeugend erklären könne, warum Lehrer, so sie in ausreichender Zahl an einer Schule vorhanden sind (das ist der entscheidende Punkt), nicht ebenfalls Konflikte lösen können (Sie müssen dem Problem ohenhin jeden Tag begegen): dazu können sie die gleichen Fortblidungsveranstaltungen wie Sozialpädagogen besuchen.



Es kann aber nicht sein, dass ein diplomierter Pädagoge mit einem Lehrer über pädagogische Fachlichkeiten feilscht. Ich würde mit einem Lehrer auch nicht um Lehrinhalte oder um Lern- bzw. Unterrichtsmethoden feilschen.
..

Warum nicht: das fehlte noch das ein Pädagoge, woher auch immer sich
als unfehlbar schätzt, grade die brauchen wir nicht mehr.
Ich würde mit einem Sozialpädagogen, den ich bei seiner Arbeitsweise unfähig halte, schon diskutieren.

Kusagras
11-02-2010, 21:03
Ich stelle fest dass die meisten Lehrer genauso wie Pädagogen theoretisierende Eierköppe sind:D [quote]

Ok, da ist was dran.;) Deshalb halte ich Menschen mit Lebenserfahrung und vor allem Meschenkenntnis, Gespür für Situationen, grundsätzlich immer für besser geeignet als Absolventen der Hochschule mit (Prädikats-) Examen / Einser-Abi. Dazu muss man eine recht ausgeglichen, lebensbejahende optimistische Persönlichkeit sein, so was lernt man nicht unbedingt an der Uni /FH.


[quote]also Leute, es nervt diese typiche am ***** vorbei Diskutiererei;)

Komm, hast doch einiges an Tips erhalten.:cool:

Kannix
11-02-2010, 22:33
Sorry, aber wir drehen uns wirklich im Kreis. Mein Anliegen ist nicht und war nie, über "den Ruf" anderer Professionen zu sprechen oder gar zu richten. Das ist eben der Unterschied zwischen meiner Sichtweise auf Professionen und der Sichtweise von z. B. Kusagras. Fachlichkeit gehört dahin, wo sie benötigt wird. Es kann aber nicht sein, dass ein diplomierter Pädagoge mit einem Lehrer über pädagogische Fachlichkeiten feilscht. Ich würde mit einem Lehrer auch nicht um Lehrinhalte oder um Lern- bzw. Unterrichtsmethoden feilschen.


Sorry, aber Du hast den Knall nur noch nicht gehört. Das Problem ist dass man anscheinend immer noch der Meinung ist dass meist Diplom-Pädagogen Lehrer pädagogisch schulen sollen. Das stellt sich leider oft so dar wie ein TaiChi-Meister der Free Fighter unterrichten soll. Was da bei Erziehungswissenschaften Veranstaltungen hält ist unglaublich. Ernst nimmt das Gottseidank keiner, das sind Pflichtveranstaltungen wie Religion in der Schule, Augen zu und durch. Erfahrungen in der Praxis lassen fast jede Pädagogikveranstaltung absurd erscheinen.

bajo
11-02-2010, 22:48
Erziehungstätigkeit ist einfach eine besondere Form von Menschenführung, eben unter den Bedingungen von Entwicklung. Und ich muss ehrlich sagen, scheiß auf mein Lehramtsstudium und das Referandariat, nix hat mich besser drauf vorbereitet als meine Tätigkeit als Hilfsausbilder beim Bund. Und ganz ehrlich, mein Erfolg gibt mir einfach mal Recht, die 68er Kollegen übrigens auch. :D

clasher
11-02-2010, 23:15
ja, war bis jetzt eine wirklich interessante diskussion, auch wenn sie teilweise etwas zu theoretisch und am thema vorbei war.

aber was sollen jetzt hier solche unhaltbaren verallgemeinerungen und vorurteile?!
gut jeder hat seine meinung, aber sowas...


Tolle Diskussion.
Eins möchte ich gerne einwerfen:
Sozpäds wie AndyLee z.B. tragen einen grossen Teil der Schuld an den Verhältnissen heutzutage.
Stichwort Kuschelpädagogik.
Wenn ich das schon höre "ich kann an einer Schule arbeiten, Du Lehrer aber nicht im Jugendamt..."

Ich halte von Sozpäds überhaupt nichts, Mittel zum Selbstzweck. Studieren um des Studierens willen - was wird man? Sozpäd.

Entweder greifen sie gar nicht ein (Beispiel hat AndyLee ja selbst geschrieben) oder sie nehmen übereifrig Familien die Kinder weg, was gar nicht nötig wäre.

Lehrer haben jeden Tag mit den Schülern zu tun, können dieses Thema wohl eher überblicken als Jugendämtler, die mal, wenn es nicht zu kalt ist, auf die Familien losgelassen werden.
Braucht man wie einen Kropf.

Kocht Euer Teechen u. bildet einen Arbeitskreis, das wird bestimmt gegen die Jugendgewalt helfen, genau wie kleinen kriminellen Subjekten noch Zucker in den Po zu pusten.
Seit es so einen Scheiss gibt, ist alles schlimmer geworden - klar, wenn noch von amtlicher Seite auf die Lehrer eingedroschen wird...

bringt alles dieses thema überhaupt nicht weiter!
einfache darstellung einer subjektiven und engstirnigen sichtweise.

um wieder an der themenfrage anzuknüpfen: was tun bei schwierigen und auffälligen kinder in der grundschule?
hätte ich auf die möglichkeiten eines schulsozialarbeiters (= sozpäd) verwiesen.
die finanzierung ist dann wieder eine andere sachen, aber in immer mehr schulen (auch grundschulen) werden solche stellen geschaffen.

bajo
11-02-2010, 23:23
So verkehrt ist der Vorwurf an die Sozialpädagogik gar nicht.
In den letzten 40 Jahren wurden, das unterstelle ich jetzt mal ganz frech, immer mehr Strafmaßnahmen zurückgestellt und Prävention auf der einen Seite, Rehabilitation auf der anderen Seite verstärkt (für den Strafvollzug gibt es sogar entsprechende Erhebungen).

Nun ist damit natürlich dasjenige Moment ausgeschaltet, wodurch Menschen im Allgemeinen und Kinder im Besonderen etwas lernen: Die Reaktion auf das eigene (Fehl-)Verhalten.

Ich kann es, auch in meiner eigenen Schule, nicht mehr sehen und hören, dieses ständige Sucht- und Gewaltpräventionsgelaber. Das bringt überhaupt nix, außer dass es die Jugendlichen die ganze Zeit vollstusst, und die dann irgendwann (verständlicherweise :D ), versprechen, sich "zu bessern".

Kurz: Erziehung wird in der Masse nicht dadurch besser, dass man immer mehr individuelle Ausnahmeregelungen und -nischen schafft, sondern dadurch, dass es wenige wichtige, plausible Regeln gibt, die auch vernünftig eingehalten werden.

AndyLee
12-02-2010, 10:59
Ich habe nicht gerichtet, u.a. lediglich festgestellt, das die Begrifflichkeiten in dem von uns diskutierten Fall nicht grade unzweifelhaft feststehen.

Du wirst allerdings nicht überzeugend erklären könne, warum Lehrer, so sie in ausreichender Zahl an einer Schule vorhanden sind (das ist der entscheidende Punkt), nicht ebenfalls Konflikte lösen können (Sie müssen dem Problem ohenhin jeden Tag begegen): dazu können sie die gleichen Fortblidungsveranstaltungen wie Sozialpädagogen besuchen. .
Das hatte ich bereits getan, in dem ich auf die erste bundesdeutsche Evaluation von Behn&Co. von 2006 verwies, die zu eben diesem Schluss gekommen sind. Ein bisschen nachblättern könntest du zumindest in diesem Thread schon einmal. Wir wiederholen uns nur und ohne Nachlesen wirst du auch kaum zu neuen Erkenntnissen kommen können. Interessant an dem Buch für dich könnten sicherlich auch die vielen Aussagen betroffener Lehrer sein, die eine deutliche Sprache gewählt haben.

Ich persönlich denke, dass Lehrer insgesamt einen tollen und guten Job machen - auch das spiegelt sich in der Studie wieder. Das Problem ist allerdings, dass sie sich für alles verantwortlich fühlen (und nicht sind) aber über nicht ausreichende Ressourcen verfügen (Fachlichkeit, Zeit, Eigenreflexion, etc.) um ihrer Arbeit so nachzukommen, dass sie auch als prokuktiv und hilfreich wahrgenommen wird. Das ist das Problem, welches eben auch nachzulesen ist. Ich wiederhole gerne, dass sich ca. 552 Schulen (vom Gymnasium bis zur Sonderschule) zu Wort gemeldet haben, die Aussagen also einen unbedingten repräsentativen Charakter haben.

Ich behaupte hier also nicht, dass "die Lehrer" doof sind und nach Maggie stinken, sondern, dass sie sich teilweise unprofessionell verhalten, weil sie meinen, für alles verantwortlich zu sein. Außerdem denke ich, dass dies kein bewußter Prozess bei Lehrern ist, sie es also nicht extra machen, sondern denken, dass sie eben für alles Verantwortlich sind.

Was die Fähig bzw. Unfähigkeit von Berufsgruppen anbelangt, so findet man dort sicherlich überall diese "schwarzen Schafe". Vielleicht sollte man auch hier genauer hinschauen und sich nicht immer aus den Medien informieren...?

So z. B. haben wir hier vor Ort erhebliche Bildungsmängel, wie z. B. in der Rechtschreibung, in der Mathematik und in der Allgemeinbildung. Es gibt daher schon Arbeitskreise, weil viele der Betriebe um Hilfe gebeten haben und diesen Umstand problematisieren wollten. Ich denke, dass hier jedem klar ist, dass dieser Bildungsmangel (auch bei Gymnasiaten) schon etwas mit Schule und Schulsystem zu tun hat?

Und: Selbstverständlich - aber das hatte ich auch etliche Male geschreiben, wird natürlich dann nicht so sehr beachtet - kann ich auch die Kritik an Pädagogen nachvollziehen. In der Tat ist diese hier erwähnte "Kuschelpädagogik" eine äußerst peinliche Angelegenheit, mit der wir immer wieder zu kämpfen haben. Eigentlich ist die Meinung über das Jugendamt in der Bevölkerung ambivalent: Die einen meinen, wir würden mit unseren Klienten "kuscheln", die anderen meinen, wir wären "Kinderklauer". Wer aber kennt schon die Realität...wer will sie kennen? Hier hört eben das Hobby-Dasein auf...wer faktisch über eine Sache reden will, muss sich eben hinsetzen und recherchieren. Vorurteile zu schüren, hilft niemanden etwas.

Ich denke aber auch, dass wir uns als Pädagogen und Jugendamt eben wirklich auch schlecht verkaufen. Außerdem habe ich von einigen Kollegen den Eindruck, dass sie Pädagoge geworden sind, um ihre eigene Historie aufzuarbeiten. Also auch bei uns gibt es eine Menge Dinge, die unbedingt aufgearbeitet werden müssen...insbesondere in den §8a-Fällen, also in Fällen der Kindeswohlgefährdung - leider erst seit dem Fall "Kevin". Ich bin also nicht so blauäugig anzunehmen, in meiner Branche liefe alles toll usw. Was mich persönlich anbelangt, so kann ich zumindest behaupten, mich zu bemühen, meine Aufgaben korrekt umzusetzten. Dazu stehen mir sowohl kollegiale Beratungen, Fachteams als auch Supervisionen zur Verfügung. Für mich ist es unbedingt wichtig, dass ich meine eigene Arbeit reflektiere. Ich bilde mir ein, über viel Fachwissen zu verfügen und auch praktisch sehr erfahren zu sein. Dies hindert mich aber nicht daran, auch Fehler zu machen - leider.

@Kannix
Was für einen Knall soll ich überhört haben? Du liest viel zu viel zwischen meinen Zeilen und solltest dich auf das beschränken, was ich tatsächlich geschrieben habe. Wenn wer von wem lernen kann, dann doch wohl JEDER von JEDEM? Ich dachte immer, sowas müsse man nicht besonders erklären und wäre eine BINSENWEÍSHEIT?

Oder wolltest du einfach nur Provozieren?

Letztlich geht es mir nur darum, die verschiedenen Professionen auch klar abzutrennen. Ich habe in meinem Studium gelernt, wo meine Profession anfängt und wo sie endet. Ebenso habe ich gelernt, andere Ressourcen zu nutzen, sofern ich an meine Grenzen stoße und nicht blind irgendwo rumzustochern, nur um mir oder irgendjemand etwas zu beweisen. Will sagen: In meinem Studium wurde mir beigebracht, dass professionelles Arbeiten unbedingt auch etwas mit dem Respekt vor anderen Professionen und der Inanspruchnahme von anderen Professionen zu tun hat.

Gerade wenn es um Kinder geht, muss man besonders konzentriert und besonnen vorgehen. Leider meinen viele da irgendwie mitreden zu können, weil sie sich selbst mit Halbwissen noch überlegen fühlen...ein großes Problem, weil so natürlich der Fokus auf ganz andere Dinge gerichtet wird und es schwierig wird, den Kern im Auge zu behalten.

Die meisten hier schreiben doch lediglich über ihre eigenen Beobachtungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen. Leider vergessen sie dabei, dies auch so zu benennen. Was daraus wird? Ein Streit zwischen Fakten und Halbwissen der nur durchbrochen werden kann, wenn sich einige hier auch in die Lage versetzen würden, sich entweder zu ihrem Halbwissen zu bekennen und ihre Aussagen eben als das zu kennzeichnen, was sie sind (Beobachtungen, Behauptungen, etc.) oder eben durch Nachlesen, wozu einige offensichtlich nicht bereit sind.

Papatom
12-02-2010, 11:09
Moin Andy,

nach dem kleinen theoretischen Ausflug in die Welt der Kompetenzen und Zuständigkeiten.....:rolleyes:

Also, für mich, als Vater und somit Inhaber von Halbwissen, möchte mich durchaus als "Lerninteressiert" betrachten...:p

Also, Butter bei die Fische....was mache ich denn nu?

Gruß

bajo
12-02-2010, 11:48
Ja, Lehrer fühlen sich oft "für alles zuständig". Das tun sie aber nicht, weil sie in ihrem doofen Studium keine "Professionalität" erlernt hätten, sondern weil sie hat mit allen möglichen Abgründen erzieherischer, administrativer und sozialer Richtung konfrontiert werden und deshalb auch hier und da tätig werden müssen, DAMIT überhaupt FACHLICH gearbeitet werden kann.

Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man natürlich auch praktisch tätig sein und darf nicht einfach nur vom theoretischen Sessel aus rumschwadronieren.

Helmut Gensler
12-02-2010, 11:53
Ich wehre mich nur gegen das Motiv, Raufen anzubieten, damit sich Kinder in der Schule besser durchzusetzen. Dies impliziert den Gedanken, man könne sich nur mit körperlicher Gewalt durchsetzen bzw. zumindest mit deren Androhung. Das ist eben das, was ich als "krank" bezeichne, in meiner Arbeit aber immer wieder finde...diese berühmt-berüchtigte "Gewaltspirale"... Gewalt führt unweigerlich in Sackgassen - wie häufig muss uns das über die Medien denn noch präsentiert werden?

Noch einmal: Ich trenne den sportlichen Teil vom Raufen vom realistischen Teil, also Raufen als Konfliktstrategie. Stellt sich letztlich die Frage, mit welcher Strategie sich Kinder gegen Übergriffe wehren können? Die Antwort ist simpel: indem sie sich den verantwortlichen Erwachsenen mitteilen und auf deren richtiges Verhalten verlassen können.
Da stimme ich völlig zu. Genau das mache ich in meinem Unterricht.
Als zusätzliche Strategie bahne ich noch die Steigerung des Selbstwertgefühls und der Selbstbehauptung an. Ich finde es gut, wenn alle Kinder autark werden.
ALSO.... "Profi"-Lehrer und "Profi"-Pädagogen müssen sich nicht immer streiten oder aufeinander herab sehen.

Helmut Gensler
12-02-2010, 12:01
@ clasher
um wieder an der themenfrage anzuknüpfen: was tun bei schwierigen und auffälligen kinder in der grundschule?
hätte ich auf die möglichkeiten eines schulsozialarbeiters (= sozpäd) verwiesen
Die Lehrer sind an ihren Stoffplan gebunden (viele fühlen sich daran gefesselt) und die Eltern wollen eine hohe Übertrittsquote ans Gymnsaium.
Die Erfahrungen im Bereich der Verhaltensauffälligkeiten und Maßnahmen zu deren Dämpfung ist sehr gering an der universitären Ausbildung. Wenn überhaupt, dann wird der Bereich vor allem theoretisch abgewickelt.
Kinder mit großem Förderbedarf, vor allem im sozialen Bereich, brauchen sehr viel mehr direkte Zuwendung, als die 5% der zeit, die ein Lehrer in einer Klasse pro Schüler durchschnittlich hat.
Jugendsozialarbeit in Schulen halte ich für unabdingbar, vor allem in Teamarbeit auf Augenhöhe.

Kannix
12-02-2010, 12:37
hätte ich auf die möglichkeiten eines schulsozialarbeiters (= sozpäd) verwiesen.
die finanzierung ist dann wieder eine andere sachen, aber in immer mehr schulen (auch grundschulen) werden solche stellen geschaffen.
Das soll jetzt bei uns kommen, eine Sozialarbeiterin die sich mit einzelnen Kindern beschäftigt. Lustig ist, dass der Schulleiter erst alles runtergespielt hat und jetzt die Maßnahmen schon l"ängst" geplant

Papatom
12-02-2010, 12:55
Hi,
an der Gemeinschaftssschule meines Sohnes gibt es einen extra Sozialpädagogen...

Gruß

Kusagras
12-02-2010, 13:26
... viel mehr direkte Zuwendung, als die 5% der zeit, die ein Lehrer in einer Klasse pro Schüler durchschnittlich hat.
...

Der springende Punkt: die Zeit, meiner Meinung gar nicht so sehr der Abschluss.
Der Soz-päd wird ausserdem die Arbeit nicht während des Unterrichts machen können, sondern im Wesentlichen nur danach und das wird nur die Kinder betreffen, die in eine Nachmittagsbetreuung (im Große und Ganzen Beschäftigungstherapie) gehen, die anderen nicht. Wird nicht viel verändern an den Schulen, meine feste Überzeugung.

Entweder es wird im Bildungs-/Erziehungswesen personell, räumlich, materiell, auch strukturell jetzt geklotzt, oder man kann die Alibi-Aktionen a la "Wir schicken jetzt mal einen Sozpäd an die Schule" grade mal vergessen.
Und damit es nicht jemand wieder in den falschen Hals bekommt: das hat nichts mit dem Soz.päd an sich zu tun.

Kusagras
12-02-2010, 13:34
So verkehrt ist der Vorwurf an die Sozialpädagogik gar nicht.
In den letzten 40 Jahren wurden, das unterstelle ich jetzt mal ganz frech, immer mehr Strafmaßnahmen zurückgestellt und Prävention auf der einen Seite, Rehabilitation auf der anderen Seite verstärkt (für den Strafvollzug gibt es sogar entsprechende Erhebungen).

Nun ist damit natürlich dasjenige Moment ausgeschaltet, wodurch Menschen im Allgemeinen und Kinder im Besonderen etwas lernen: Die Reaktion auf das eigene (Fehl-)Verhalten.

Ganz wichtiger Punkt, das Problem im Schule in Klassen ist, das du mit der Anzahl der Reaktionen kaum noch hinterherkommst. Ganz schlimm an den Schulen, die hier keine einheitliche, konsequnete Linie fahren, weil ein paar Weichei-Pädagogen, die keinen Stress mit den Schülern und Eltern wollen, alles laufen lassen. Dann hats du von vorneherein geloost.



Kurz: Erziehung wird in der Masse nicht dadurch besser, dass man immer mehr individuelle Ausnahmeregelungen und -nischen schafft, sondern dadurch, dass es wenige wichtige, plausible Regeln gibt, die auch vernünftig eingehalten werden.

So sehe ich das auch, natürlich ist das unterschiedlich durchzuhalten, in der Hautschule ist es schwieriger i.d. R. als auf dem Gymnasium.
Mich regst auch dauf wenn eine Körperverletzung mehr oder weniger unter den Teppich gekehrt wurde, anstatt einfach mal die Grünen in den Klassenraum einlaufen zu lassen, die den Täter zu einem Gespäch aufs Revier mitnehmen. Vor sowas kneifen die meisten Direktoren und Lehrer: falsche Denkweise aus egoistsichen Motiven.

Kusagras
12-02-2010, 13:35
Hi,
an der Gemeinschaftssschule meines Sohnes gibt es einen extra Sozialpädagogen...

Gruß

Und was macht und bewirkt der so?

Kusagras
12-02-2010, 14:28
Das hatte ich bereits getan, in dem ich auf die erste bundesdeutsche Evaluation von Behn&Co. von 2006 verwies, die zu eben diesem Schluss gekommen sind.

In allen Rezensionen zu dem Buch konnte ich nicht nachlesen, das eine zahlenässige deutliche Aufstockung und entsprechende Weiterbidlung (oder als Inhlat in der Ausbildung) u. zeitliche Entlastung von Lehrern nicht genauso zum Ziel führt. Würde mich auch sehr wundern, wenn jemand mit
Fragebögen so eben mal das bewiesen hätte, also etwas, was noch gar nicht versucht woden ist. Hauptsache man hat mal wieder nach USA geguckt und daraus eine staatlich geförderte Evaluation gebastelt sehr einfallsreich waren wir ja noch nie gewesen, ist wie im Fernsehen: Copy und Sendung.



Interessant an dem Buch für dich könnten sicherlich auch die vielen Aussagen betroffener Lehrer sein, die eine deutliche Sprache gewählt haben.

Die habe ich live erlebt, viel wirklungsvoller.



... Das Problem ist allerdings, dass sie sich für alles verantwortlich fühlen (und nicht sind) aber über nicht ausreichende Ressourcen verfügen (Fachlichkeit, Zeit, Eigenreflexion, etc.) um ihrer Arbeit so nachzukommen, dass sie auch als prokuktiv und hilfreich wahrgenommen wird. Das ist das Problem, welches eben auch nachzulesen ist.

Fakt ist das von Lehrern automatisch eine verantwortliche Reaktion eingefordert wird, auch bei den Angelegeheiten, die mit Ihrem Lehrauftrag gar nix zu tun haben, da sie ja nur Wissensvermittler sein sollen und keine Pädagogen sind (totaler Unsinn, ums nochmal deutlich zusagen) für das was sie "unterrichtsfern" wahrnehmen: soll ich zwei Schüler sich in die Fr... hauen , vorbei gehen und sagen, ich bin hier nur für Wissensvermittlung zuständig? Und wenn ich dann das Jugenamt anrufe und darüber informiere, dann bekomme ich ggsf zu hören das sei grundsätzlich mein Bier und das der Eltern, der selbe vom Jugendamt sagt dann in einem KS-Thread, das ich mich als Lehrer in Dinge einmische, die nicht meiner Profession/Aufgabe/Bestimmung etc. entsprechen, ein Problem meines Halbwissens... .

Sorry, aber bei dir gerät so einiges Durcheinander. Die Verantwortlichkeit der Lehrer geht ZWANGSLÄUFIG über das hinaus (Kann dir gerne weitere Beispiele nennen gibt genug) , was an Stoffvermittlung vorgegebn ist, dem können sie sich nicht entziehen und sollen sie sich auch nicht entziehen.



Die meisten hier schreiben doch lediglich über ihre eigenen Beobachtungen, Erfahrungen und Wahrnehmungen. Leider vergessen sie dabei, dies auch so zu benennen. Was daraus wird? Ein Streit zwischen Fakten und Halbwissen der nur durchbrochen werden kann, wenn sich einige hier auch in die Lage versetzen würden, sich entweder zu ihrem Halbwissen zu bekennen und ihre Aussagen eben als das zu kennzeichnen, was sie sind (Beobachtungen, Behauptungen, etc.) oder eben durch Nachlesen, wozu einige offensichtlich nicht bereit sind.


Weisst du, ich brauche nicht das 132. Buch aus der sozialwissenschaftlichen Ecke (meist nur Theoretiker, Praxis wenig bis gar keine Erfahrung) um recht gut zu sagen ,was Sache ist.
Aber es wundert mich nicht, das jemand aus der Sozpädfraktion von oben herab anderen mal eben schnell Halbwissen unterstellt (was ich dir in der Globalität nicht gemacht habe), viel aus der Branche meinen ja, die Analyse und Lösungen schon mit der Muttermilch eingesogen zu habe, spätestens aber nach dem 3. Referat alle Weihen der Erkenntnis zu besitzen.

Die Cleveren (bzw. von der Praxis Geläuterten) gehen dann in die Verwaltung, da ist es viel angenehmer, als täglich an der "Front" sich und sein (vermeintlich), ganzheitliches (im Gegensatz zum Halbwissen der anderen) Wissen beweisen zu müssen.

Klaus
12-02-2010, 14:53
Ich weißt nicht, welcher Teufel dich immer reitet, solche Sätze rauszuhauen, aber durchdacht ist das wirklich nicht, was du da schreibst. Würde ich nämlich deine Aussagen konsequent weiterdenken, käme ich auf den Gedanken, dass JEDER, der mit Kindern und Jugendlichen irgendwie zu tun hat, erzieherisch tätig ist...


Genau das ist aber der Fall. "Erzieherisch tätig" ist JEDER der Kontakt mit Kindern hat. Jede soziale Interaktion prägt, so oder so. Die Lehrer die ich als Kind im Gymnasium kennengelernt habe, waren pädagogisch unfähig, egal warum. Das hatte dann aber TROTZDEM starken Einfluss, bis heute - 35 Jahre später.

Dass im Idealfall alle Eltern ihre Kinder lieben und zu guten, zufriedenen, leistungsfrohen Menschen erziehen, und alle Lehrer pädagogisch wertvoll unterrichten, wäre sicher toll. Es ist nur leider nicht so. Und da man einfacher an der Lehrerausbildung ansetzen kann, als eine Elternausbildung einzuführen, wäre ich strikt dafür da wesentlich stärker darauf einzugehen, die Schule als wesentlichen Sozialisationspunkt zu erkennen und einzusetzen. Das wäre gar nicht mal so schwierig, da es im Wesentlichen einfach um POSITIVES REDEN mit den Kindern geht - man müsste es eben nur tun, und nicht alles dem Zufall überlassen. Verstärkter Einsatz von Sozialarbeitern wäre da aber trotzdem eine gute Idee, da diese natürlich einen anderen Schwerpunkt haben.

Das was Kindern am meisten fehlt, ist positive Ansprache. Man glaubt gar nicht wie stark Kinder positiv reagieren, nur weil ich positiv mit ihnen umgehe. Und traurig ist, wenn dann andere Erwachsene komisch reagieren, nach dem Motto "der meckert ja gar nicht und schimpft nicht rum, das geht aber nicht". Da standen denen allen Ernstes die Fragezeichen im Gesicht, die verstanden nicht dass man mit Kindern tatsächlich noch was anderes machen kann als rummosern, kritisieren, blödes Zeug schwätzen, und seinen "Frust" aus dem Büro an ihnen auslassen. Hauptsache, negativ.

AndyLee
12-02-2010, 15:44
Ja, Lehrer fühlen sich oft "für alles zuständig". Das tun sie aber nicht, weil sie in ihrem doofen Studium keine "Professionalität" erlernt hätten, sondern weil sie hat mit allen möglichen Abgründen erzieherischer, administrativer und sozialer Richtung konfrontiert werden und deshalb auch hier und da tätig werden müssen, DAMIT überhaupt FACHLICH gearbeitet werden kann.

Um zu dieser Erkenntnis zu kommen, muss man natürlich auch praktisch tätig sein und darf nicht einfach nur vom theoretischen Sessel aus rumschwadronieren.

Genau solche Äußerungen meine ich...dreiste Behauptungen, falsche Darstellungen über die Zusammenhänge. Genausogut könnte ich behaupten, das alle Harz-IV-Empfänger Sozialschmarotzer sind, Männer grundsätzlich fremd gehen, Bäume eigentlich in den Boden wachsen und die Erde immer noch eine Scheibe ist. Alles eine Frage der Betrachtungsweise? Für dich wohl schon.

Richtig ist, dass Lehrer fachlich nicht pädagogisch arbeiten können - auch wenn sie wollten - weil ihnen dazu sowohl die Fachlichkeit, als auch die notwendige Zeit und die Mittel und Möglichkeiten fehlen. Ihre Profession - um die ich sie wirklich nicht beneide - ist die methodische Weitergabe von Wissen. Das sie darüber hinaus auch mit Konflikten und Schicksalen konfrontiert werden, ist selbsterklärend. Wenn man aber an PISA denkt und die damit verbundenen zusätzlichen Aufträge bzw. Aufgaben an Lehrer, bekommt man überhaupt erstmal eine Idee, warum Lehrer so rotieren, wie sie rotieren. Das ist sowohl meine Beobachtung, als auch die Beobachtung vieler anderer Lehrer. Jetzt zitiere ich also noch einmal:


Eine weitere Begleitlehrer/in ergänzt, dass die Entscheidung über eine Inanspruchnahme der Schulsozialarbeit [Pädagoge] von der Offenheit oder Verschlossenheit der jeweiligen Lehrer/innen abhängt, die jedoch generell "viel zu wenig Erziehungsgeschichten und solche Sachen an ihn (den Schulsozialarbeiter, Anm. d. Verf.) abtreten. Weil sie sagen, 'Ich bin der Lehrer, das gehört zu meinem Aufgabenbereich mit dazu. Das kriege ich allein gehändelt'.
(Behn&Co: Mediation an Schulen - Eine bundesdeutsche Evaluation, S. 107. Wiesbaden, 2006)
Dieses Zitat ist selbsterklärend. Aber weiter:


...Damit ist auch gemeint, dass sozialpädagogische Fachkräfte (also Pädagogen) bedingt durch ihre Profession und Qualifizierung mit dem Themenbereich (hier: Streitschlichtung) vertrauter sind und zu dessen Bearbeitung auf andere Methoden zurückgreifen können als Lehrer/innen.
(ebd. S. 113)Ich denke, dass diese Aussage ein ganz wichtiger Faktor ist, da er noch einmal deutlich auf die Profession und Qualifizierung der Pädagogen, hier der Schulsozialarbeiter/innen, eingeht. Und weiter:


Nich minder von Bedeutung ist zudem das bestehende Ungleichgewicht in den gesetzlichen Regelungen zur Kooperationsverpflichtung zwischen Jugendhilfe und Schule. (...) Während die Jugendhilfe (...) laut § 81 SGB VIII (...) zur Kooperation mit den Schulen und anderen Stellen der Schulverwaltung verpflichtet sind, sind die bestehenden Kooperationsverpflichtungen der Institution Schule mit der Jugendhilfe zur Zeit in den Schulgesetzen der Länder eher selten zu finden und als unzureichend zu bezeichnen. (...) Die Schulen können mit der Jugendhilfe kooperieren, sie müssen es jedoch nicht.
(ebd. S. 113-114)Dies mal zu der Absicht von Schule, tatsächlich mit dem Jugendamt kooperieren zu wollen, wobei das Jugendamt mit Schule kooperieren muss. Ganz unterschiedliche Ausgangslagen also. Ein letztes Zitat:


Aus den leidfadengestützten Interviews wird deutlich, dass abwehrende Reaktionen vor allem dann auftreten wenn persönliches Engagement und aktive Unterstützungsleitungen von den Lehrer/innen gefragt sind oder diese sich in ihrem Unterrichtsablauf durch die Mediation (Streitschlichtung) negativ beeinflusst fühlen. (...) Es lassen sich Faktoren benenne, die Reibungsverluste darstellen und Auswirkungen auf die Akzeptanz haben:


Unmut über Fehlstunden von Schüler/innen, die an Mediation teilnehmen
Infragestellung der Wirksamkeit der Mediation, da langsfristige Veränderungen sich nicht unmittelbar sichtbar darstellen
Bevorzugung aderer Themenschwerpunkte im Rahmen des Qualitätsprogramms an Schulen
ein "allzuständiges" Selbstverständnis der Lehrkräfte
ein defizitorientiertes Schülerbild

(ebd. S. 134)Ich denke, dazu braucht es keine Übersetzung.



Moin Andy,

nach dem kleinen theoretischen Ausflug in die Welt der Kompetenzen und Zuständigkeiten.....:rolleyes:

Also, für mich, als Vater und somit Inhaber von Halbwissen, möchte mich durchaus als "Lerninteressiert" betrachten...:p

Also, Butter bei die Fische....was mache ich denn nu?

Gruß
Jow, sorry für diese Ausflüge... ich würde das aber nicht alles schreiben, hätte ich nicht den Eindruck hätte, dass auch die theoretischen Hintergründe bzw. die Wechselwirkung Theorie-Praxis wichtig wären...

Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich "deinen Fall" irgendwie nicht mitbekommen habe...was also war/ist dein Problem? Mitbekommen habe ich, dass es an eurer Schule einen Schulsozialarbeiter gibt. Wichtig zu wissen wäre, ob diese Stelle ganztags oder halbtags existiert und um was für einen Schultyp es sich handelt...

@Klaus
Erzieherisch tätig, in Form von entwicklungspädagogischen Einflüssen ist eben nicht jeder Kontakt, jedes Gespräch bzw. jeder Erwachsene, mit dem ein Kind zu tun hat. Außerdem ist sowas viel zu individuell als das man solche pauschalen Aussagen machen könnte. Jedes Kind reagiert anders, nimmt anders auf, ist anders Aufmerksam, ist anders interessiert. Daher werden Dinge für ein Kind schnell sehr wichtig, für ein anderes Kind jedoch nicht.

Wieder sind wir an der Stelle, in der ich mich wiederhole. Schule ist neben dem Elternhaus "DIE" Sozialisationsstätte für Kinder und Jugendliche. Gerade deshalb ist es so unendlich wichtig, dass es in der Schule klappt, so z. B., dass Schule die Gewährleistung für die die physiche und psychische Unversehrtheit eines jeden Schülers gibt. Eben deswegen will nun das Land Niedersachsen die Schulsozialarbeit aufstocken. Offensichtlich wird erkannt, dass Schule in der jetzigen Form diese Dinge nicht mehr so gewährleisten kann.

Recht hast du m. E. auf jeden Fall in der fehlenden positiven Ansprache der Schüler. Schüler werden heutzutage zumeist nur auf ihre Zensuren reduziert. Oft erlebe ich es gerade an Grundschulen, dass selbst schon in der 1. Klasse auf Stillsitzen und Zuhören - also auf Disziplin - geachtet wird, ungeachtet dessen, dass die Kinder erstmal eine Idee von Lernen und vom dem Begegnungsort Schule bekommen müssen. Wie in dem obigen Zitat erwähnt haben viele Lehrer von vornherein tatsächlich ein defizitäres Denken über Schüler. Woher auch immer das kommen mag, sicherlich ist es nicht hilfreich.

@Kusagras
Das hast du nicht gelesen, weil das in dieser Studie eben nicht untersucht wurde. Allerdings wissen wir allen - wieder so eine Binsenweisheit - dass in Bildung und Pädagogik Geld fehlt...Stellen werden eher abgebaut als aufgestockt. Manche Stellen bleiben aber auch unbesetzt, weil niemand mehr solche Arbeit machen möchte - auch eine Realität, zumindest bei uns.

Dann: Wenn du von einem Fall sprichst, sag mir doch mal eben, worum es genau geht. Ich habe nämlich am Montag ein Gespräch mit einem Lehrer, der mich angerufen hat, weil er sich große Sorgen um einen Schüler macht. In diesem Fall hatte ich mir mal die Akte durchgelesen und tatsächlich festgestellt, dass der selbe Lehrer bereits mehrere Male im Jugendamt angerufen hat, aber nie wirklich ernstgenommen wurde. Insofern kann ich das, was du da beschreibst, gut nachvollziehen. Ich denke, dass hier das Jugendamt wirklich sensibler werden muss...ich für mich kann nur sagen, dass ich derartige Anrufe ernst nehme und dem nachgehe. Dennoch würde mich interessieren, weil dein Fall war.

Dann noch zum Halbwissen: Da bleibe ich auf dem Standpunkt, den ich eingenommen habe. Es gibt nichts Schlimmeres, als Halbwissende (siehe oben), die "ihr Gift" in ihre Umwelt verstreuen...wenn etwas beweisbar sein soll, muss es nachvollziehbar sein. Ist etwas nicht nachvollziehbar, so sind es Behauptungen. Wenn es Behauptungen sind, soll man diese - zum Teufel - auch genauso rüberbringen und keine Pseudo-Fachlichkeit vortäuschen und eingeschnappt sein, wenn das daneben geht.

Schon mal was von Transaktionsanalyse gehört? Nein? Warum nicht? Weil du zu doof bist oder weil das schlichtweg nicht zu deiner Profession gehört? Wie also soll ich mich z. B. mit dir über eine Methode im Umgang mit Menschen unterhalten, wenn du irgendeinen Quatsch dazu erfindest, nur weil du nicht in der Lage bist zu schreiben, dass du dich damit nicht auskennst? Du könntest ja schreiben, dass du ein paar Ideen dazu entwickelt hast... in so einem Sinne könnten wir uns das dann gemeinsam erarbeiten. Aber einfach so zu tun, als wärst du pädagogisch-fachlich fit halte ich nicht nur für eine maßlose Übertreibung, es zeugt auch für eine verzerrte Blickweise auf die Realität. Dann aber auch noch zu weinen, wenn man auf diesen Mangel hinweist, ist lächerlich und infantil.

Ähm...jetzt habe ich dauernd "Du" geschrieben, aber ich meine nicht dich persönlich, denn eigentlich finde ich deine Beiträge sachlich-fachlich schon korrekt. Ich habe mir hier nur erlaubt, dich als Beispiel hinzustellen...ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel...

Du hast ja auch gesehen, dass wir in vielen Dingen gar nicht so weit auseinander sind...vllt. kommen wir uns ja im Laufe dieses wirklich äußerst interessanten Gespräch noch näher...?

Papatom
12-02-2010, 15:46
Und was macht und bewirkt der so?

Hi,
keine Ahnung, ich habe ihn noch nie gesehen und noch nie von ihm gehört. Habe das durch zufall auf der Website gelesen...:o

Ich denke er unterstützd die Lehrer beratend....

Gruß

Kusagras
12-02-2010, 15:55
Hi,
keine Ahnung, ich habe ihn noch nie gesehen und noch nie von ihm gehört. Habe das durch zufall auf der Website gelesen...:o

Ich denke er unterstützd die Lehrer beratend....

Gruß


Noch ein schlechtes Beipsiel mehr: die Eltern wurde nicht darüber offiziell informiert, das es ihn gibt und wofür.
Immer die selbe Sch.....

Papatom
12-02-2010, 15:57
@Andy

"Mein Fall" ist inzwischen gelöst und wurde ziemlich am Anfang besprochen. Ich habe mich lediglich mit Kraken und Dir über die "Rangelei" ausgelassen. :D

Ich finde diesen Fred einfach sehr interessant. Einerseits die "laienhaften Praktiker mit Halbwissen" (meine ich jetzt nicht böse oder als Angriff), wie mich und teilweise Kraken (wobei er ja wohl Jugendarbeit macht, ich bin lediglich Vater) auf der anderen Seite Lehrer und Pädagogen. Oder Lehrerpädagogen und Pädagogen...je nach Auffassung :rolleyes:

Auf allen Seiten interessierte, auf ihrem Gebiet engagierte, anscheinend kompetente Menschen mit relativ ähnlichen Ideen und Grundsätzen und einem gemeinsamen Ziel. Alle vertieft in eine Diskussion über Formalitäten wer sich wie nennen sollte, wer was wirklich ist und wer wofür eigentlich zuständig ist, oder sein sollte.
Für mich ist dieser KKB Mikrokosmos trotzdem irgendwie represäntativ für den Schulalltag den ich täglich, lediglich als Vater, erlebe. Es gibt viele Lehrer an unseren Schulen, wie gesagt, sogar einen Pädagogen, und natürlich Kinder und Eltern. Und meistens streiten sie sich darüber, wer recht hat oder wofür zuständig ist..

Ich meine das wirklich nicht böse jetzt und möchte nicht behaupten irgendwer hätte recht und der andere nicht, aber es fällt halt auf..:rolleyes:

Liebe Grüße

bajo
12-02-2010, 16:02
Genau solche Äußerungen meine ich...dreiste Behauptungen, falsche Darstellungen über die Zusammenhänge. Genausogut könnte ich behaupten, das alle Harz-IV-Empfänger Sozialschmarotzer sind, Männer grundsätzlich fremd gehen, Bäume eigentlich in den Boden wachsen und die Erde immer noch eine Scheibe ist. Alles eine Frage der Betrachtungsweise? Für dich wohl schon.

Ich verstehe gerade gar nicht, wo du "dreiste Behauptungen, falsche Darstellungen..." bei mir siehst (heißblütige Wortwahl übrigens). Auch deine Analogien gehen ein bisschen ins Leere, magst du mich vielleicht mal aufklären?

@Kusagras
Du schreibst, es fehlt die Möglichkeit, in einer Klasse mit Reaktionen adäquat durchzugreifen.
JEIN!
Natürlich schadet mehr Zeit nicht, allein, um die Menschchen und ihre Einstellungen mal ein bisschen besser kennen zu lernen. Aber die grundlegende Erziehungsarbeit lässt sich wunderbar mit bewährten Mitteln bewerkstelligen. Und das sage ich als Klassenlehrer an ner Hauptschule. ;)

Einer der größten Bagaluten meinte übrigens mal zu einem Mitschüler (als sie mich mit ihrer alten Klassenlehrerin verglichen): "Der ist viel strenger als XY - aber auch viel cooler".

Wenn ich sowas mitkriege, weiß ich, dass es "angeschlagen" hat.

Kusagras
12-02-2010, 16:18
@Kusagras
Das hast du nicht gelesen, weil das in dieser Studie eben nicht untersucht wurde.

Eben, daher kann man es auch nicht auschließen, das es nicht funktionieren würde. Ich bin aber überzeugt, das es nicht schlechter funktionieren würde unter den Bedigungen, die ich ansprach.



Allerdings wissen wir allen - wieder so eine Binsenweisheit - dass in Bildung und Pädagogik Geld fehlt...Stellen werden eher abgebaut als aufgestockt. Manche Stellen bleiben aber auch unbesetzt, weil niemand mehr solche Arbeit machen möchte - auch eine Realität, zumindest bei uns.

Der enstcheiden Punkt: als wir die Diskussion angefangen haben, sah ich einen Bericht über die Situation in Hamburg, ein Kind war mal wieder gestorben, da die Eltern (Soviel zur Primärsozialisation) es haben zu Tode kommen, verhungern lassen. Das Jugendamt wusste um die problematsiche Familie, ein Skandal. Einge befragte (verdi-Vertreter) erklärten, das die Mitarbeiter z.T hundert Fälle bearbeiten, der zuständige Senator stellte sich sich feist- blöd hin und erkärt , man müsste erstmal ein IT-Programm auflegen, das dann praktsich ermitteln soll, wo Bedarf ist.
Den hätte ich auf der Stelle abgesetzt, zum teufel gejagt, das solche Pappnasen in hohen Positionen sitzen gehört abgeschafft, ich kann das dämliche Politgeschwätz nicht mehr hören.. ich bin auch sicher ihm das sinngemäß als Mitarbeiter im Jugenamt so zu sagen. Soll er mich doch feuern, unter den Bedingungen würde ich nicht die Veranttwortung weiter tragen wollen. So ne Einstellung müsste viel mehr Leute haben. Aber im Land der mangelnden Zivilcourage und dem St. Floriansprinzip... .



dass der selbe Lehrer bereits mehrere Male im Jugendamt angerufen hat, aber nie wirklich ernstgenommen wurde.

Sicher kein Einzelffall, deckt sich genau mit der Erfahrung die ich dir schon beschrieb. Er zeigt auch, das Lehrer zwansgläufig mit Anforderungen/Probleme konfrontiert werden, die nicht zur Wissens-/Fertikeitenvermittlung gehören, genau wie oen von mir aufgeführt.



Ähm...jetzt habe ich dauernd "Du" geschrieben, aber ich meine nicht dich persönlich, denn eigentlich finde ich deine Beiträge sachlich-fachlich schon korrekt. Ich habe mir hier nur erlaubt, dich als Beispiel hinzustellen...ich hoffe, du nimmst mir das nicht übel...

Wenn du das vorher so geschrieben hättest... . Ich erwarte schon das Inhalte und Empfänger richtig zugeordnet sind. Bis du eine Frau?:D[



...vllt. kommen wir uns ja im Laufe dieses wirklich äußerst interessanten Gespräch noch näher...?

Sinnvoll wärs schon.

Kannix
12-02-2010, 16:22
Nun haben wir wenigstens einen Eindruck wie Pädagogen und Erzieher Probleme angehen. Dei Praxis wird einfach ignoriert:D

bajo
12-02-2010, 16:24
Aber gut, dass wir mal drüber gesprochen haben! :D

Kusagras
12-02-2010, 16:27
... Und das sage ich als Klassenlehrer an ner Hauptschule. ;)

Einer der größten Bagaluten meinte übrigens mal zu einem Mitschüler (als sie mich mit ihrer alten Klassenlehrerin verglichen): "Der ist viel strenger als XY - aber auch viel cooler".

Wenn ich sowas mitkriege, weiß ich, dass es "angeschlagen" hat.

Ok, Respekt, nun kenn ich das genaue Umfeld der Hauptschule nicht (Grosstadt, Kleinstadt, Land, ethnische Mischung, Anzahl "auffälliger Kinder pro Klasse"... .)


Das soll deine Leistung keinesfalls schmälern, aber ich habe auch etliche getroffen, die vieles versucht haben, aber die Zahl der Baustellen war einafch zu hoch.

Diejenigen, die es mit Kuscheläpädagogik versucht haben, waren allerdings auf verlorenem Posten: Chaosklassen, we die übernah hatte schlechte Karten erstmal.

Wie groß sind deine Klassen? Gibt es ein Schulkozpet, das von alle getragen wird? Schmeiß ihr auch Schüler konseuqeunet raus, wenn die es nicht schnallen wollen? (Was wiederholtes inakzeptables Verhalten betrifft)

Kusagras
12-02-2010, 16:28
Nun haben wir wenigstens einen Eindruck wie Pädagogen und Erzieher Probleme angehen. Dei Praxis wird einfach ignoriert:D


Ich kann mich nicht angesprochen fühlen.:p

Helmut Gensler
12-02-2010, 16:28
Aus den leidfadengestützten Interviews wird deutlich, dass abwehrende Reaktionen vor allem dann auftreten wenn persönliches Engagement und aktive Unterstützungsleitungen von den Lehrer/innen gefragt sind oder diese sich in ihrem Unterrichtsablauf durch die Mediation (Streitschlichtung) negativ beeinflusst fühlen. (...) Es lassen sich Faktoren benenne, die Reibungsverluste darstellen und Auswirkungen auf die Akzeptanz haben:

Unmut über Fehlstunden von Schüler/innen, die an Mediation teilnehmen
Infragestellung der Wirksamkeit der Mediation, da langsfristige Veränderungen sich nicht unmittelbar sichtbar darstellen
Bevorzugung aderer Themenschwerpunkte im Rahmen des Qualitätsprogramms an Schulen
ein "allzuständiges" Selbstverständnis der Lehrkräfte
ein defizitorientiertes Schülerbild
Ich gehöre zu den Lehrern, die ein gutes Lernklima als Basis sehen. Insoweit sind Steitereien und andere schwelende Konflikte ein Thema, um das ich mich zu kümmen habe. Aber das mit den zu vermittelnden Inhalten primär nichts zu tun.
Lehrer sollen -auch auf massives Drängen von Eltern- abfragbares Wissen vermitteln, um eine optimale Schullaufbahn zu gewährleisten.
Bei diesen stark divergierenden Zielsetzungen ist auch klar, warum SozPäd und Lehrer sich teilweise sehr schwer tun, miteinander zu arbeiten.

Kusagras
12-02-2010, 17:02
@Kannix

Was hast du denn jetzt in die Wege geleitet: mit dem Direktor gesprochen, wenn ich richtig erinnere. Es soll eine Sozpäd. kommen... . War´s das (schon)?
Wie ist die Situation vor Ort gegenwärtig?

bajo
12-02-2010, 17:05
Ok, Respekt, nun kenn ich das genaue Umfeld der Hauptschule nicht (Grosstadt, Kleinstadt, Land, ethnische Mischung, Anzahl "auffälliger Kinder pro Klasse"... .)


Das soll deine Leistung keinesfalls schmälern, aber ich habe auch etliche getroffen, die vieles versucht haben, aber die Zahl der Baustellen war einafch zu hoch.

Diejenigen, die es mit Kuscheläpädagogik versucht haben, waren allerdings auf verlorenem Posten: Chaosklassen, we die übernah hatte schlechte Karten erstmal.

Wie groß sind deine Klassen? Gibt es ein Schulkozpet, das von alle getragen wird? Schmeiß ihr auch Schüler konseuqeunet raus, wenn die es nicht schnallen wollen? (Was wiederholtes inakzeptables Verhalten betrifft)

Kann ich dir sagen:
- HH, sozialer Brennpunkt
- Klasse klein (18 Schüler), davon 12 Nationalitäten
- Schule in Auflösung (läuft aus), Schulleitung selten da, passiv, kuschelig

Regeln gibt es nicht mehr als ne Handvoll, wer sich nicht dran hält - Strafe (nix mit reflektieren. Abschreiben is, oder donnerstags zur ersten Stunde kommen :D ).

Keiner wird vor der Klasse angepampt, wer Ärger macht, wird rausgebeten und ohne Zeugen behandelt.

Ich fördere Eigenverantwortung (wer Scheiße baut, soll um ne harte, aber gerechte Strafe betteln, es werden nicht immer gleich die Eltern eingeschaltet --> vertrauensbildend).

Positiv: Gemeinsame nette Aktivitäten, Zeit für Beschäftigung nach Neigung, wenn es läuft, ...

und und und.

Grundsätzlich versuche ich, NIEMANDEN "abzuschieben", sondern individuell so zu bearbeiten, dass er oder sie erstmal "läuft". Ich will kein Ritalin bei Kindern. Stattdessen sollen sie lernen, sich selber Interessen zu erarbeiten, an denen sie Konzentration und Ausdauer üben können, und SPORT SPORT SPORT.

Den Stiefel habe ich auch schon in Klassen mit 30er Frequenzen gefahren, da macht die Anzahl eigentlich keinen Unterschied. Übrigens habe ich in etlichen Klassen bisher ein besseres Standing als die eigentlichen Klassenlehrer gehabt.

Mein großer Nachteil: Ich bin LEIIIIIDER kein sozial denkender, netter, den Schülern zugewandter 68er. :D

Kannix
12-02-2010, 17:08
Ich dachte dass das Bild des Lehrers der nur Inhalte vermittelt antiquiert wäre. Das Ziel ist doch Erziehung zur Autonomie, oder hab ich da was verwechselt? Lehrer sind Erzieher, nicht Wissensvermittler. Vermittelt werden Fähigkeiten, darunter fällt meiner Meinung nach auch Konfliktfähigkeit

Krümel2
12-02-2010, 17:14
Eine Illusion...

Kusagras
12-02-2010, 17:18
Kann ich dir sagen:
- HH, sozialer Brennpunkt
- Klasse klein (18 Schüler), davon 12 Nationalitäten
- Schule in Auflösung (läuft aus), Schulleitung selten da, passiv, kuschelig

Regeln gibt es nicht mehr als ne Handvoll, wer sich nicht dran hält - Strafe (nix mit reflektieren. Abschreiben is, oder donnerstags zur ersten Stunde kommen :D ).

Keiner wird vor der Klasse angepampt, wer Ärger macht, wird rausgebeten und ohne Zeugen behandelt.

Ich fördere Eigenverantwortung (wer Scheiße baut, soll um ne harte, aber gerechte Strafe betteln, es werden nicht immer gleich die Eltern eingeschaltet --> vertrauensbildend).

Positiv: Gemeinsame nette Aktivitäten, Zeit für Beschäftigung nach Neigung, wenn es läuft, ...

und und und.

Grundsätzlich versuche ich, NIEMANDEN "abzuschieben", sondern individuell so zu bearbeiten, dass er oder sie erstmal "läuft". Ich will kein Ritalin bei Kindern. Stattdessen sollen sie lernen, sich selber Interessen zu erarbeiten, an denen sie Konzentration und Ausdauer üben können, und SPORT SPORT SPORT.

Den Stiefel habe ich auch schon in Klassen mit 30er Frequenzen gefahren, da macht die Anzahl eigentlich keinen Unterschied. Übrigens habe ich in etlichen Klassen bisher ein besseres Standing als die eigentlichen Klassenlehrer gehabt.

Mein großer Nachteil: Ich bin LEIIIIIDER kein sozial denkender, netter, den Schülern zugewandter 68er. :D

Und werden die Strafarbeiten (Kuschelpädagogen nennen das Extraaufgaben) gemacht? Bei mir - und nicht nur bei mir- hatten 50 % die Hausaufgaben regelmäßig nicht. Du kannst viele, viele Elterngespräche führen in der Zeit, die du nicht hast.

Am Schlimmsten sind Kollegen, de klares konsequentes Vorgehen durch Ihre
Chaotik konterkarrieren. Das ging mir total aufn S... .

Ansonsten: Rühren, Weitermachen;):halbyeaha

Kusagras
12-02-2010, 17:20
Ich dachte dass das Bild des Lehrers der nur Inhalte vermittelt antiquiert wäre. Das Ziel ist doch Erziehung zur Autonomie, oder hab ich da was verwechselt? Lehrer sind Erzieher, nicht Wissensvermittler. Vermittelt werden Fähigkeiten, darunter fällt meiner Meinung nach auch Konfliktfähigkeit

Fang noch mal nen neuen thread an:D

meridian9
12-02-2010, 18:56
sach ma, AndyLee. Du bist/warst nicht zufällig auch ESDO-Trainer? Die Schreibe kommt mir sehr bekannt vor.
IT-Spezialist, Hobby-Psychologe, gewandt, aber ätzend in den Posts...
BMW X5, usw...

Um mal Papatom zu zitieren: Mal Butter bei die Fische, nicht nur blablabla...

Kraken
13-02-2010, 00:20
I
Natürlich schadet mehr Zeit nicht, allein, um die Menschchen und ihre Einstellungen mal ein bisschen besser kennen zu lernen. Aber die grundlegende Erziehungsarbeit lässt sich wunderbar mit bewährten Mitteln bewerkstelligen. Und das sage ich als Klassenlehrer an ner Hauptschule. ;)

Einer der größten Bagaluten meinte übrigens mal zu einem Mitschüler (als sie mich mit ihrer alten Klassenlehrerin verglichen): "Der ist viel strenger als XY - aber auch viel cooler".

Wenn ich sowas mitkriege, weiß ich, dass es "angeschlagen" hat.

:halbyeaha:

Helmut Gensler
13-02-2010, 10:08
Ein Grundpfeiler der Haltetherapie (nach Dr. Zaslow) wird hier bestätigt:
Die Kinder brauchen jemanden, der sie mag, aber klar greifbar ist, nicht rumkuschelt.
So eine Haltung hilft jedem Erziehenden ganz erheblich.

AndyLee
13-02-2010, 10:56
Sorry, Doppelpost - kann gelöscht werden.

AndyLee
13-02-2010, 11:18
Ich gehöre zu den Lehrern, die ein gutes Lernklima als Basis sehen. Insoweit sind Steitereien und andere schwelende Konflikte ein Thema, um das ich mich zu kümmen habe. Aber das mit den zu vermittelnden Inhalten primär nichts zu tun.
Lehrer sollen -auch auf massives Drängen von Eltern- abfragbares Wissen vermitteln, um eine optimale Schullaufbahn zu gewährleisten.
Bei diesen stark divergierenden Zielsetzungen ist auch klar, warum SozPäd und Lehrer sich teilweise sehr schwer tun, miteinander zu arbeiten.

Ich antworte jetzt mal auf deinen Thread, weil du m. E. auf wirklich wesentlich Dinge ansprichst und auch - leider als Einziger - auf die Zitate eingehst, die in dieser Diskussion "Realitätsgrößen" sind, sprich, die als repräsentative Aussage stehen, neben all den vielen Aussagen anderer User hier, wo man sich nie sicher sein kann, ob die stimmen oder nicht.

Das macht für mich übrigens auch Kampfsport immer unattraktiver: Dieses Bedienen von Superlativen und Klischees, dieses ewige Lügen und Betrügen, als da wäre z. B. "Ich kann jemanden mit einem Non-Kontakt-Schlag K.O hauen..." oder "Ich kann jemanden mit der Kraft meiner Stimme besiegen"... Da hat sich jemand nach einem Jahr Kampfsport gerade mal die "gelbe Windel" verdient und meint schon, er kenne alles, könne alles und wüßte alles - und eben dementsprechend schreibt er alles -eine wirkliche Schande! Mir wäre etwas mehr Zurückhaltung lieber

Mit dem, was du schreibst, triffst du m. E. mal wieder den berühmten Nagel auf den Kopf. Dieses "sich schwer tun" kommt eben nicht von ungefähr. Von Seiten des Jugendamtes gibt es hier einen klaren Auftrag zur Kooperation, dass hatte ich ja dargestellt, von Seiten der Schule nicht. Bedeutet: Jugendamt muss kooperieren, Schule kann, so sie möchte. Hier hakt es schon an den Voraussetzungen und an der Motivation.

Jetzt kommt das Menschliche dazu, also jene Dinge, die wir hier auch schon beschrieben haben und die ich eben auch aus meiner Praxis kenne:


Lehrer ruft das Jugendamt an und wird vertröstet oder nicht ernst genommen oder
Lehrer ruft das Jugendamt an und sagt den Mitarbeitern, was sie zu tun haben

Beides äußerst unglückliche Beispiele, die eben nicht zugunsten des Klienten (Schüler/Familie) laufen. Einzelfälle? Nein...das hatten wir eben auch schon.

Lehrer haben sicherlich keinen einfachen Job, vor allem, wenn einige Schüler sehr auffällig sind. Hier MUSS Schulsozialarbeit eingreifen, bzw. Jugendamt, um den Lehrer in seiner Profession zu unterstützen. Die anderen Schüler dürfen darunter nicht leiden und es ist nun mal die Aufgabe anderer, sich um die Verhaltensauffälligkeiten zu kümmern.

Was also sollen Leser dieses Threads für sich mit nach Hause nehmen? Aus meiner Sicht zunächst die grundlegende Aussage, dass die Schule genauso geblieben ist, wie vor 50 Jahren, sich aber alles drumherum geändert hat. Schule wird m. E. den Anforderungen der heutigen Schüler bzw. der heutigen Zeit nicht mehr gerecht. Deutlich zu sehen an Realitäten: Immer mehr Ausbildungsbetriebe beklagen sich über den schlechten Wissensstand der Schule...alles nur Schuld DER Schüler selbst, DER Eltern, DES Jugendamtes? Nein, sicher nicht. Diese Schuld schreibe ich zumindest deutlich der Schule zu...teilweise auch den Lehrer, denn sie müssten eigentlich sehen und dann auch weitergeben, was Schüler heutzutage benötigen.

Weiterhin möchte ich den Eltern deutlich machen, dass - wenn es in der Schule kein Weiterkommen gibt und Ordnungsmaßnahmen drohen - sie ganz schnell auf andere Hilfemöglichkeiten zurückgreifen sollten. Zumeist ist der Vorteil einer fremden Hilfe die, dass sie objektiver agieren kann, also weder in der Schule noch in der Familie integriert ist. Solche stellen wären zum Beisiel die BKJE (Beratungsstellen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene) oder natürlich auch das Jugendamt. Beratungen kosten nichts, die Leute stehen unter Schweigepflicht und können aber müssen nicht agieren.


sach ma, AndyLee. Du bist/warst nicht zufällig auch ESDO-Trainer? Die Schreibe kommt mir sehr bekannt vor.
IT-Spezialist, Hobby-Psychologe, gewandt, aber ätzend in den Posts...
BMW X5, usw...

Um mal Papatom zu zitieren: Mal Butter bei die Fische, nicht nur blablabla...

Darauf antworte ich mal als Kampfkünstler mit meinen Worten: von ESDO bin und war ich nie überzeugt...wiedermal ein "Krims-Krams" aus mehreren Sportarten, wiedermal etwas, wo wohl nur die Dollarzeichen im Vordergrund stehen. Daher: Klares NEIN!!

Ich persönlich liebe seit ca. 30 Jahren eher die handfesten Dinge, wie Jun-Fan Kung-Fu, Jeet-Kune-Do, Inosanto-Kali, Ju-Jutsu, wir trainieren viel Shoot-Wrestling, Thaiboxen und Boxen und alles eben ziemlich realitätsnahe - so, wie man eben trainieren kann, ohne sich zu stark zu verletzen. Außerdem bin ich kein "Hobby-Psychologe"! Ich habe zwar teilweise Psychologie studiert habe, würde mir aber nie anmaßen, psychologische Aussagen zu treffen. Wenn, dann würde ich sie als "meine Meinung" oder "meinen derzeitigen Kenntnisstand" u. ä. titulieren.

Wenn du Realitäten nichts magst (Die Absicht meiner Posts ist immer die, die Realität wiederzugeben und nicht das, was andere glauben, was Realität ist) dann kannst du mich gleich zur Seite schieben. Ich mag nämlich - gerade auch im Kampfsport - keine Typen, die herumfantasieren und meinen, sie wären Gott. Beachte einfach mal meine -Signatur. Hier sind wir wieder bei Erziehung und Kuschelpädagogik. Eigentlich gibt es ja nur eine einzige Realität, daher sollte es auch nicht schwer fallen, diese zu beschreiben. Leider hat Mama hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Sie hat nämlich ihren Junior zu einem kleinen König erzogen, ohne ihm mitzuteilen, dass es davon noch einige andere Millionen gibt.

Zum Schluss: Gerade weil ich die Realität erfassen möchte, bediene ich mich Zitaten und erzähle hier keine wilden Geschichte und stelle die als ultimative Realität dar, so, wie es hier andere tun.

Mal jetzt mal Butter bei die Fische, nicht nur blablabla... was für ein Magier bist du, mit was für Dingen zauberst du, wie entschwindest du der Realität, nur, um dein Ego zu befriedigen ;) oder solltest du letzten Endes doch richtig Bodenständig sein??

bajo
13-02-2010, 11:28
Bekomme ich von dir auch noch ne Antwort?

AndyLee
13-02-2010, 11:29
Bekomme ich von dir auch noch ne Antwort?
Wenn du mir versprichst, künftig auch alles zu lesen - sicher.

By the way: Das Zitat aus der Bildzeitung in deiner Signatur...signifikant für deine Lebenseinstellung?

Kannix
13-02-2010, 11:39
AndyLee, du kannst nicht merken wie entrückt Du anscheinend bist. Der durchschnittliche, gebildete Mensch, für den ich mich halte, greift sich bei Deinem Geschreibsel, bei aller Bemühung offen zu sein, einfach mal an den Kopf. Und fühlt sich bestätigt in dem bild was er von Pädagogen hat.
Meine Bereitschaft zur Zusammenarbeit als Lehrer wäre bei Null nachdem mir ein Pädagoge erklärt hat dass ich nicht die Kompetenz(und die lässt sich meiner Meinung nach nicht am Abschluss festmachen) habe auf seinem Fachgebiet rumzudoktorn. Das spiegelt meiner Meinung nach die Enttäuschung vieler Pädagogen wieder nicht ernstgenommen zu werden, im Schatten einer echten Profession die allgemein etabliert ist und Autorität genießt. Pädagogik kann ein wichtiger Zulieferer für die gesellschaftlichen Teilsysteme , insbesondere dem Erziehungssystem sein, wenn man die Realität nicht verläßt in denen dieses verortet ist. Zurückhaltung ist für viele Pädagogen anscheinend ein Fremdwort. Man tut sich schwer jemanden ins Boot zu lassen der der Meinung ist nur er weiß wie man steuert.
Meine Schlußfolgerung da ich davona ausgehe dass Du wirklich fürs Jugendamt tätig bist: ich werde auf keinen Fall auf Maßnahmen drängen bei denen das Jugendamt involviert wird
Lehrer haben sicherlich keinen einfachen Job, vor allem, wenn einige Schüler sehr auffällig sind. Hier MUSS Schulsozialarbeit eingreifen, bzw. Jugendamt, um den Lehrer in seiner Profession zu unterstützen. Die anderen Schüler dürfen darunter nicht leiden und es ist nun mal die Aufgabe anderer, sich um die Verhaltensauffälligkeiten zu kümmern.

Und hier ist man natürlich Weisungsabhängig, was denn sonst?

bajo
13-02-2010, 11:41
Das von den Dimple Minds schon eher.
...und Gegenfrage: Nimmst du alles für bare Münze? ;)

AndyLee
13-02-2010, 11:41
AndyLee, du kannst nicht merken wie entrückt Du anscheinend bist. Der durchschnittliche, gebildete Mensch, für den ich mich halte, greift sich bei Deinem Geschreibsel, bei aller Bemühung offen zu sein, einfach mal an den Kopf. Und fühlt sich bestätigt in dem bild was er von Pädagogen hat.
Lässt du mich an deinen Gedanken teilnehmen? Dann wüßte ich auch, wovon du da überhaupt schreibst.

EDIT:
Ja, du kannst davon ausgehen, dass ich wirklich im Jugendamt arbeite. Sollte uns das aber daran hindern auch darauf zu schauen, was uns verbindet...anstatt immer den Fokus auf das zu richten, was uns trennt?? Was also muss ich schreiben, damit du merkst, dass ich mit Lehrern wirklich gerne zusammen arbeite und deren Sichtweise auch wirklich nachvollziehen kann? Ich denke, wir könnte da absolut auch zu gemeinsamen Gedanken kommen, wenn wir unseren Ego etwas mehr nach hinten setzen?

AndyLee
13-02-2010, 11:42
Das von den Dimple Minds schon eher.
...und Gegenfrage: Nimmst du alles für bare Münze? ;)
Gegengegenfrage: Sollte ich dich jetzt nun ernst nehmen, oder nicht?

Kusagras
13-02-2010, 11:53
... neben all den vielen Aussagen anderer User hier, wo man sich nie sicher sein kann, ob die stimmen oder nicht.

Das ist nicht sehr pädagogisch. Neben dem gern unterstellten Halbwissen, kommt nun die Unterstellung, das man nicht authentisch sei. Damit entzieht man dem Diskussionspartner die Legitimation sich zu einem Thema zu artikulieren. Gesprächsführung nach z.B. C. Rogers ist wohl nicht dein Ding? Da ist das Wissen um die Transaktionanalyse dann nicht sehr hilfreich.
Ist es das was man sich im Soz.pädstudium professionell erabeitet?

Es ist bedauerlich, dass immer wieder solche Aussagen von dir kommen, da du ansonten ja einiges interssantes, Zutreffendes, Diskussionswüdiges zum Thema zu sagen hast. Das man in einigen Punkten auseinanderliegt ist ja nur fruchtbar für die Diskussion, aber es nervt auf Dauer wenn regelmäßig die Erfahrung, Kompetenz oder die Vertrauenswürdigkeit der eigenen Person angezweifelt und untergraben wird: das hast du mir gegenüber z.B. von Anfang an gemacht. Daher solltest du deine Beschwerde angesichts der Titulierung "Hobbypsycholge" auch vor diesem Hintergrund betrachten.

Ich wäre sehr dafür, jeden Gesprächspartner erst mal grundsätzlich seine Authentizität zuzusprechen, auch die subjektive Erfahrung, so sie sich auf einen gewissen Umfang in Verbindung mit dem Thema erstreckt, ist dabei von Gewicht.

Sie ist mindestens soviel wert, wie die Zitate aus einem Buch, dass ausser dir keiner kennt und das du seit Tagen als DEN Beweis nimmst, fragt sich nur für was.

Die Zitate hast du willkürlich ausgewählt: Ich könnte z.B. anführen, dass ich ebenso Lehrer kennengelernt habe, die sagen: "Hier ist meine Grenze, wenn das die Eltern nicht regeln, kann ich es nicht ändern."

Das es repräsentativ sei, das Leherer von sich glauben, alles alleine regeln zu können, halte ich für ausgemachten Unsinn: so einen Spruch hab ich NIE von Kollegen zur kenntnis genommen. Das Gegenteil ist eher der Fall. Es wurde für "unsere"Schule ein Sozialpädagoge angefordert, aber es wurde keiner zur Verfügung gestellt. Wie repräsentativ wird das wohl in DE sein, gibts da auch Statistiken???

Es hätte mich auch sehr interssiert was ein einzelner Sozpäd bei ca. 5-6 massiv den Unterricht störenden, verhaltenauffälligen Kindern PRO KLasse (mehere hundert Schüler/innen insgesamt)
famoses auf die Beine gestellt hätte: nicht sehr viel und dafür würde ich ihn gar nicht verantwortlich machen, ich wiederhole mich da gerne.

Schulpsycholgen gibt es grade mal anderthalb (in meiner Großstadt).
Was glaubst du was du zu hören bekommst, wenn du da anrufst und um Unterstüzung bittest ("Ich bin sehr ausgelastet"). Das Schulamt, tagelang nicht zu erreichen, da geht so gut wie nie jemand ans Telefon, hab ich alles live miterlebt.

Der Fisch stinkt vom Kopf her: ich habe es oben gesagt; es muss geklotzt, nicht gekleckert werden. Wir können noch 2536 Evulationen mit tollen Fragebögen machen u. an jede Schule einen Mediator schicken (ob mit Lehramtabschluss oder Sozpäd studiert), das wird nur geringfügig was ändern.

Die wesentlichen Anforderungem an eine bessere Schule sind schon seit Jarzehnten bekannt, selbst bei Pestalozzi kann man da Wesentliches nachlesen und weiter dann Fröbel, Montessori, R. Steiner, P. Petersen, A. Reichwein, W. Klafki etc. etc. .

Nur die entscheidenden Knallköppe in der Politik sind nicht bereit, dass zu investieren, was man Heranwachsenden in einer modernen Gesellschaft zukommen lassen soll, muss und auch kann, wenn man will.

Ich bin der Letzte, der Lehrer eine Freifahrtschein ausstellt, es gibt da einiges zu kritsieren. Aber die
Hauptschuld liegt meiner Erfahrung nach nicht dort.

Die Skandinavier investieren pro Grundschüler ca. doppelt so viel wie wir.
Es geht also.

AndyLee
13-02-2010, 12:01
Das ist nicht sehr pädagogisch. Neben dem gern unterstellten Halbwissen, kommt nun die Unterstellung, das man nicht authentsich sei. Damit entzieht man dem Diskussionspartner die Legitimation sich zu einem Thema zu artikulieren. Gesprächsführung nach z.B. C. Rogers ist wohl nicht dein Ding. Da ist das Wissen um die Transaktionanalyse nicht sehr hilfreich.

Kurz Fachliches: Suche mir doch mal die Schnittmengen zwischen Rogers und Transaktionsanalyse...vielleicht führt das ja zu neuen, unerwarteten Erkenntnissen...warum nur?

Was du vielleicht noch nicht mitbekommen hast: Ich mache hier keine Fortbildung, sondern wir diskutieren hier über unsere Kinder. Das ich auf die Realität beharre, sollte den vielen Entgegenkommen, die durch die Medien und durch viele Klischees und Vorurteile breiig im Kopf geworden sind.

Jetzt mal ehrlich lieber Kusagras: Nenne mir bitte nur ein einziges Argument, was dagegen spricht, die Realität zu behandeln? Da bin ich nun sehr gespannt drauf. Im Übrigen habe ich immer noch nicht wirklich verstanden, worum es dir wirklich geht: Um meine Demontage als User in Richtung Glaubwürdigkeit, oder wirklich um das Thema als solches? Was ich an deinem Posting wirklich schräg finde ist, dass du selbst Zitate anzweifelst, die stehen, wie sie stehen. Du wurschtelst dir m. E. wirklich alles so zusammen, wie du es gerade brauchst.

Missverstehe mich bitte nicht: Sicher kannst du den Stand der Dinge an der Schule darstellen, an der du angestellt bist. Ob das allerdings repräsentativ ist, ist doch die Frage...ich meine: Das müsste dich doch auch selbst irgendwie interessieren?

EDIT:
Allerdings muss ich zugeben, dass gerade die zweite Hälfte deines Postings dann wieder die Dinge m. E. so schildert, wie ich sie auch aus der Studie kenne und in meiner Arbeit erlebe - leider.

Dann aber wieder so eine Äußerung:

Das es repräsentativ sei, das Leherer von sich glauben, alles alleine regeln zu können, halte ich für ausgemachten Unsinn: so einen Spruch hab ich NIE von Kollegen zur kenntnis genommen. Das Gegenteil ist eher der Fall. Es wurde für "unsere"Schule ein Sozialpädagoge angefordert, aber es wurde keiner zur Verfügung gestellt. Wie repräsentativ wird das wohl in DE sein, gibts da auch Statistiken??? Sowas meine ich...Würde tatsächlich in einer Evaluation eine absolute Einzelaussage/Einzelmeinung irgendeine Relevanz finden? Aber genau das ist so ein Paradebeispiel für deine Argumentation: Ein Zitat aus einer bundesdeutschen Studie bezeichnest du als absurd, deine eigenen Beobachtungen suggerierst du als Realität. Sorry, ich nenne sowas Realitätsverlust.

Kannix
13-02-2010, 12:15
Ich denke, wir könnte da absolut auch zu gemeinsamen Gedanken kommen, wenn wir unseren Ego etwas mehr nach hinten setzen?
Genau

Edit: achso, ich bin raus, das ist mir zu abgefahren. Seltsame Selbstwahrnehmung. Es gibt wohl mehrere REalitäten bzw. Paralelluniversen

Kusagras
13-02-2010, 12:33
Kurz Fachliches: Suche mir doch mal die Schnittmengen zwischen Rogers und Transaktionsanalyse...vielleicht führt das ja zu neuen, unerwarteten Erkenntnissen...warum nur?

Wenn du die Schnittmege siehst, warum setzt du sie im Dialog nicht um?

Ich hab dir - neben Kritik - das entsprechende Angebot gemacht mit dem Vorschlag, den jeweiligen Gesprächpartner in seinem Anspruch authentsich zu sein - anzuerkennen.

Du hast es ausgeschlagen, nimmst für dich weiterhin in Anspruch , der Realität verhaftet zu sein, während ich u. a. deiner Überzeugung (ist eindeutig SUBJKEKTIV) nach dies nicht oder weitgehend nicht sind.

Und als absurd habe ich gar nichts behauptet.

AndyLee
13-02-2010, 12:42
Wenn du die Schnittmege siehst, warum setzt du sie im Dialog nicht um?

Ich hab dir - neben Kritik - das entsprechende Angebot gemacht mit dem Vorschlag, den jeweiligen Gesprächpartner in seinem Anspruch authentsich zu sein.

Du hast es ausgeschlagen, nimmsts für dich weiterhin in Anspruch , der Realität verhaftet zu sein, während ich u. a. deiner Überzeugung (ist eindeutig SUBJKEKTIV) nach dies nicht oder weitgehend nicht sind.

Und als absurd habe ich gar nichts behauptet.

Oh Gottogott...wird ja immer komplizierter mit dir...sorry...ich habe alles geschrieben und werde auf solche wirren Dinge von dir nicht mehr eingehen.

Bedeutet: Thema? Gerne!

bajo
13-02-2010, 12:57
Und werden die Strafarbeiten (Kuschelpädagogen nennen das Extraaufgaben) gemacht? Bei mir - und nicht nur bei mir- hatten 50 % die Hausaufgaben regelmäßig nicht. Du kannst viele, viele Elterngespräche führen in der Zeit, die du nicht hast.

Am Schlimmsten sind Kollegen, de klares konsequentes Vorgehen durch Ihre
Chaotik konterkarrieren. Das ging mir total aufn S... .

Ansonsten: Rühren, Weitermachen;):halbyeaha

Eigentlich schon, wenn nicht, lag es bisher noch nie an Verweigerung, sondern dass sie es organisatorisch nicht gebacken kriegen. Dann hat man mal ne Pause weniger, die aber dafür schön zusammen mit mir im Lehrerzimmer. :D

It's all about push and pull. :D

Ich denke auch, dass viele Probleme nur deshalb nicht gelöst werden , weil viele Kollegen zu unklar in ihrem if-then-else denken sind und die Schüler lieber vollquatschen, statt ihnen Konsequenzen, negative und auch positive, zu geben.

Kusagras
13-02-2010, 12:59
Oh Gottogott...wird ja immer komplizierter mit dir...sorry...ich habe alles geschrieben und werde auf solche wirren Dinge von dir nicht mehr eingehen.

Bedeutet: Thema? Gerne!

Überhaupt nicht kompliziert. Es war in meinem vorangegangen Posting lediglich ein Wort zu ergänzen (Wort: "anzuerkennen").

Ansonsten kann alles, was meine Texte betrifft, so stehen bleiben wie es ist.
Kann man gerne kritisieren.
Aber Verwirrung kann ich da nicht sehen. Aber du lässt dir ja immer Neues einfallen, um einige Gesprächstpartner abzuqualifizieren (Ist schon das x-te mal: fällt dir gar nicht auf und das sagt schon einiges aus).

clasher
13-02-2010, 16:03
Nun haben wir wenigstens einen Eindruck wie Pädagogen und Erzieher Probleme angehen. Dei Praxis wird einfach ignoriert

Es ist wirklich schwierig geworden dem Threat zu folgen. Es geht meiner Meinung nach, immer etwas mehr am Thema vorbei und verfängt sich total in der Theorie.
Wenn es wirklich (also wirklich) einer so lange Klärung der Kompetenzen und theoretischen Hintergründe bedarf, sollte dies in einer Teamsitzung geklärt werden, bei der direkt involvierte Personen ein/e konkrete/es Problem/Aufgabe angehen wollen (wenn sie so viel Zeit haben).



Es hätte mich auch sehr interssiert was ein einzelner Sozpäd bei ca. 5-6 massiv den Unterricht störenden, verhaltenauffälligen Kindern PRO KLasse (mehere hundert Schüler/innen insgesamt)
famoses auf die Beine gestellt hätte: nicht sehr viel und dafür würde ich ihn gar nicht verantwortlich machen, ich wiederhole mich da gerne.


Da will ich doch gleich mal die Möglichkeit nutzen und ein konkreten Vorschlag machen: Es gibt das "Trainingsraum Programm".

So etwas könnte ein Schulsozialarbeiter/Sozialpädagoge in Zusammenarbeit mit der Schulleitung und der Lehrerschaft initieren.

Es ist eine Möglichkeit für Schulen bzw. Lehrern mit störrenden Schülern im Unterricht umzugehen.
Hierbei handelt es sich um einen Raum, in den die auffälligen Schüler "geschickt" werden, wo sie von einem Sozpäd oder Lehrer betreut werden.
Ziel ist es nicht zu bestrafen sondern eine Lösung in Zusammenarbeit mit dem betreffenden Schüler zu erarbeiten, wie er wieder am Unterricht teilnehmen kann.
Vorteil ist hier bei der Durchführung dieses Konzeptes es gibt klare Regeln für Schüler und auch Lehrer! welche Konsequenzen auf ihr Verhalten folgen/ sie (die Lehrer) folgen lassen können.
Eine klare Struktur, für beide Parteien verständlich und nachvollziehbar.

Um meinen Post nicht unnötig zu verlängern, schreibe ich nur bei konkreter Nachfrage noch mehr zu diesem Programm.

AndyLee
13-02-2010, 16:11
Gut...

Dann möchte ich an dieser Stelle mal wieder an das Thema "Gewalt an Schulen" erinnern - das war unser Ausgangspunkt. Eigentlich müsste jedes Elternteil daran interessiert sein, dazu auch ein bisschen gesichertes Wissen zu bekommen. Vermutungen, Behauptungen, Vorurteile und Klischees gibt es dazu ja leider genug.

Aus meiner Sicht muss sich die Schule die Fragen gefallen lassen, warum sie insgesamt der Gewalt zu wenig entgegensetzt, bzw. warum - so wie hier - immer so viel Schön geredet wird bzw. die "Schuld" irgendwo anders gesucht wird. Dabei haben sich Konzepte, wie z. B. die Mediation an Schulen schon mehr als bewährt.

Noch etwas Input: 1455 Schulen in der gesamten Bundesrepublik wurden über ihre Erfahrungen mit Gewalt und Mediation befragt, der Rücklauf lag bei nur 574 Schulen, also annähernd 40%: 108 Gymnasien, 80 Grundschulen, 71 Realschulen, 63 Hauptschulen, 56 Gesamtschulen, 51 Grund/Hauptschulen, 32 Sonder- oder Förderschulen, 27 Haupt/Realschulen, sowie weitere Schularten. Die Größe der Schulen reicht von unter 100 Schüler/innen (62 Schulen) über 100 bis 500 Schüler/innen (262 Schulen) und 500 bis 1000 Schüler/innen (189 Schulen) bis hin zu mehr als 1000 Schüler/innen (61 Schulen).

Dazu also folgende Ergebnisse:

Es zeigt sich, dass Konfliktformen wie Störungen im Unterricht, Beschimpfungen unter Schüler/innen, Hinter-dem-Rücken-Reden unter Schüler/innen, wiederholtes Hänseln und Ausgrenzen von Schüler/innen und Rangeleien unter Schüler/innen bei 70 bis 90% der Schulen mehrmals pro Woche vorkommen. Schwerwiegende Konfliktformen wie die Erniedrigung von Schüler/innen (31%), körperliche Gewalt unter Schüler/innen (29%) und Bedrohung durch Schüler/innen (16%) gehören bei einem Teil der Schulen zum Alltag. 20% der Schulen geben an, dass bei ihnen ca. jeden Monat oder häufiger eine Erpressung oder Nötigung durch Schüler/innen bekannt wird. Deutlich höhere Werte erreichen Diebstahl (30%) und Sachbeschädigung (49%). Körperliche Gewalt wird in 69% der Schulen mindestens jeden Monat festgestellt.

Befragt nach dem offenen Ansprechen von Konflikten im Kollegium, geben 16% der Schulen an, dies mehrmals pro Woche zu tun. Weitere 31 % thematisieren Konflikte jeden Monat.

"Nur wenn man gute Freunde hat, passiert einem nichts", glauben 49% der Kinder und Jugendlichen. Fast ein Drittel der Grundschüler/innen fürchtet sich manchmal auf dem Weg von der Schule nach Hause vor Mitschüler/innen. 37% der Grundschüler/innen und 19% aller Befragten sind bereits von anderen Schüler/innen geschlagen oder bedroht worden.
Zumindest geben diese Zahlen mal einen repräsentativen Einblick in die Problematik "Gewalt an Schulen".

bajo
13-02-2010, 16:25
(...)
Da will ich doch gleich mal die Möglichkeit nutzen und ein konkreten Vorschlag machen: Es gibt das "Trainingsraum Programm".

So etwas könnte ein Schulsozialarbeiter/Sozialpädagoge in Zusammenarbeit mit der Schulleitung und der Lehrerschaft initieren.

Es ist eine Möglichkeit für Schulen bzw. Lehrern mit störrenden Schülern im Unterricht umzugehen.
Hierbei handelt es sich um einen Raum, in den die auffälligen Schüler "geschickt" werden, wo sie von einem Sozpäd oder Lehrer betreut werden.
Ziel ist es nicht zu bestrafen sondern eine Lösung in Zusammenarbeit mit dem betreffenden Schüler zu erarbeiten, wie er wieder am Unterricht teilnehmen kann. (...)

An meiner alten Schule gab es das auch. Konsequenz des eigenen Anspruches, nicht bestrafen zu wollen, war: Manche Schüler haben gleich zu Stundenbeginn gefragt, ob sie nicht in den Trainingsraum gehen könnten. Ist ja auch angenehmer als ne Doppelstunde Mathe. :D Und lass es auch nur die paar Minuten sein, die man dorthin und wieder zurück rausschinden kann.

Ich hab mich ja früher genauso verhalten. :D

Deswegen: Daumen runter.

Kusagras
13-02-2010, 16:37
...
Um meinen Post nicht unnötig zu verlängern, schreibe ich nur bei konkreter Nachfrage noch mehr zu diesem Programm.


Ich kenne es. Wie es langfristig funktioniert bleibt abzuwarten.
Umstand: der Lehrer muss auf einem Zettel notieren, was vorgefallen ist, Unterricht unterbrochen, neuer Lärm entsteht. Nächster Umstand: vor dem Trainingraum kann man einen "Wartesaal" einrichten, ich kann ja nicht sehen ob da schon jemand drinnen ist.
Wirkung erst mal also höchstens kurzfristig oder auch in dem Sinne, wie bajo bschreibt. Die Woche drauf hast du die selben Probleme und Kandidaten.

Wirkung höher, wenn bei bestimten Anzahl von Traingsraumaufenthalten nächst höhere Sanktionsstufe konsequent folgt.

Kraken
13-02-2010, 17:11
Ein Grundpfeiler der Haltetherapie (nach Dr. Zaslow) wird hier bestätigt:
Die Kinder brauchen jemanden, der sie mag, aber klar greifbar ist, nicht rumkuschelt.
So eine Haltung hilft jedem Erziehenden ganz erheblich.

Tough Love!

Oder in gutem altem Deutsch :

"Hart aber fair!"


DAS ist ganz wicht! :)

Kannix
13-02-2010, 17:20
Ich glaube es gibt zwei Baustellen, einmal innerhalb des Klassenverbandes und zum anderen allgemein auf dem Schulgelände. Innerhalb der Klasse denke ich obliegt es dem pädagogisch Gechick des einzelnen Lehrers. Zwar kann es Angebote geben die er nutzen kann, jedoch kann man von außen keinen allgemeinen Fahrplan aufstellen. Ich halte nichts von tollen Konzepten. Das ist doch ähnlich wie in der Kampfkunst wenn jedes Sxstem ganz toll und besser ist und man doch auf grundsätzliches angewiesen ist.
Da komme ich wieder zum Anfang als ich sagte dass es heute nicht nur an Respekt fehlt, sondern auch an Respektspersonen. Lehramtsstudium wird immer mehr zum Verlegenheitsstudium. bzw. lockt mit den Vorteilen der Verbeamtung. Das jemand wirklich prüft ob er geeignet ist oder wirklich Lehrer werden will um zu lehren sehe ich selten. Bei dem Lehrermangel nimmt man aber gerne alles.

wie sieht das aus, diese Schulsozialarbeit, was soll das bringen?

bajo
13-02-2010, 17:34
Na da gehen aber auch ein paar Euro ins Phrasenschwein.

Hauptmangel ist m.E. die Diskrepanz zwischen Theorie und Praxis in der Ausbildung. Warum ich jetzt z.B. 6 Jahre studieren musste, um dann im Referendariat doch ganz anders zu arbeiten, werde ich irgendwann mal an der Himmelstüre erfragen.

Diese Diskrepanz sorgt vor allem auch dafür, dass man keinen eigenen sicheren Umgang in der Praxis, unter Anleitung, erwerben kann, im Referendariat ist dafür die Zeit heutzutage zu knapp bemessen.

Und: Das schlimme ist ja nicht, dass Studenten nicht besehen und beobachtet würden, sondern dass dies Leute tun, die in ihrem Elfenbeinturm sitzen.

Kusagras
13-02-2010, 17:42
Diese Diskrepanz sorgt vor allem auch dafür, dass man keinen eigenen sicheren Umgang in der Praxis, unter Anleitung, erwerben kann, im Referendariat ist dafür die Zeit heutzutage zu knapp bemessen.

Und: Das schlimme ist ja nicht, dass Studenten nicht besehen und beobachtet würden, sondern dass dies Leute tun, die in ihrem Elfenbeinturm sitzen.

Richtig: nicht wenige derjenigen, die da hinten in der Prüfung und Probestunde sitzen. hocken deshalb da, weil sie sich in der Praxis als unfähig erwiesen haben und glauben jeder könne üblicherweise einen Aufwand betreiben, wie sie die Probestunden erfordern: an die 20 Seiten oder mehr Ausführug von Furz und Feuerstein für die Stunde, für die man sich dann in der Realität ein paar Notizen macht.