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Vollständige Version anzeigen : Kennt sich jemand mit jap. Dolchen aus?



Pu Bär
23-11-2009, 16:40
X-Post aus dem hiesigen Waffenforum

Aus dem Nachlass des Großvaters. Leider kann er sich nicht mehr erinnern, woher er es hat (Jahrgang 1910 und das Gedächtnis lässt jetzt erst nach :D).

Seine Eltern/Großeltern hatten so zwischen 1900 und 1910 mal japanische Prinzen zu gast. Ob das noch von damals ist - keine Ahnung. Der Mann sammelte jedenfalls Antiquitäten.

Scheide und Griff fühlen sich auch nach Bein an. Nur die Klingenform (mal abgesehen vom Zustand, der ist zum Heulen :mad:) passt meines Erachtens nach nicht ganz. Das in die Scheide eingelegte Material ist Holz.

Meinungen und/oder Sachverstand dazu?

http://farm3.static.flickr.com/2718/4127575523_676386fc9c.jpg

http://farm3.static.flickr.com/2475/4127576261_a72ee4cd36.jpg

http://farm3.static.flickr.com/2558/4128348378_fe24cb3607_b.jpg

http://farm3.static.flickr.com/2718/4128349272_f70f0a2ffb.jpg

Wilf
23-11-2009, 22:40
Meiner Ansicht nach (ich bin kein Kenner), könnte es sich hier
um eine typische Arbeit für Touristen handeln handeln,
was auch gut vom Alter her passen würde.

Gerade das Benutzen von Bein in dieser Art und Weise
ist (wohl Ende der 1800er/Anfang 1900) recht typisch
für Sammlerobjekte, die vorwiegend für das Ausland
produziert wurden (auch im Berech der Inro, kleiner
Behälter, welche man am Gürtel trugen, gab es speziell
für den westlichen Sammlermarkt "Spezialanfertigungen").

Ceofreak
24-11-2009, 09:31
Die Schnitzerei sieht aber recht hochwertig aus oder?

Kanomann
24-11-2009, 14:04
Sieht zwar nett aus - ist aber wahrscheinlich nicht mehr als ein Brieföffner, denke ich.

Daniel_
24-11-2009, 15:03
Ein größeres Foto der Klinge wäre gut gewesen, das was ich erkennen kann sieht nach preisgünstigem Gastgeschenk aus und damit schließe ich mich meinen Vorrednern an.
Erwähnenswert wäre noch, dass es eher wie ein Messer denn wie ein Dolch aussieht. Ein Dolch ist eine zweischneidige Stichwaffe, das Foto sieht eher nach einschneidigem Schneidwerkzeug aus.

ryoma
24-11-2009, 15:04
Sorry, da muss man dich wohl enttäuschen....
Diese Montierungen sind nicht sehr japanisch. So zw. 1880 - 1910. Allerdings hatten es die Japaner bald raus, dass die Ausländer auf Elfenbein-Schnitzereien standen. In den seltensten Fällen war es auch Elfenbein. Üblicherweise Bein. Auch ist die Schnitzarbeit in diesem Fall eher grossflächig und geht zuwenig ins Detail. Von der Klinge muss man nicht sprechen. Eine rudimentäre Hira-Zukuri Form.

Klaus
24-11-2009, 16:16
Extrem undetailliert und krude sieht das definitiv nicht aus. Ich kann mir vorstellen dass das sowas wie ein für damalige Verhältnisse preiswertes Gastgeschenk war, von denen so ein japanischer Offizieller eben einige in der Tasche dabei hatte, so wie heute Diplomaten auch eine Kollektion von hochwertigen Füllern und dergleichen mit haben um in offizieller Funktion Gastgeschenke zu machen.

Pu Bär
24-11-2009, 16:35
Schonmal ein großes "Danke!" für die Antworten. Mir geht es haupsächlich um die Einordnung des Dings.

Hilft das?

http://farm3.static.flickr.com/2432/4127579143_2e7a39db94_b.jpg

ryoma
24-11-2009, 21:01
2 Fragen:
Ist das Habaki (Zwinge) fest mit der Klinge verbunden?
Wie ist die Klinge im Griff befestigt? Demontage möglich?

Pu Bär
25-11-2009, 20:49
2 Fragen:
Ist das Habaki (Zwinge) fest mit der Klinge verbunden?
Wie ist die Klinge im Griff befestigt? Demontage möglich?

Fest verbunden. Das ist aber nicht aufgeschmiedet. Möglicherweise draufgeschrumpft.

Klinge lässt sich nicht aus dem Griff demontieren.



Die ganzen schwarzen Striche auf der Scheide sind jedenfalls alle geschnitzt und dann geschwärzt und nicht nur gezeichnet. Der Schwerpunkt ist exakt am Griffende.