Warum kein Trapping im UFC und Co? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Warum kein Trapping im UFC und Co?



fistfighter
16-08-2003, 22:09
Hallo,
ein Freund von mir meinte letztens, das Trapping im Standkampf neben Boxen so ziemlich das Non-Plus-Ultra darstellt.

Nun stelle ich mir dir Frage, warum, es in diesen Free-Fight Systemen/Kämpfen kein Trapping gibt?

Luggage
16-08-2003, 22:17
Weil a) dein Freund unrecht hat und b) UFC und Co nicht die richtige Plattform für Trapping ist.

mfg,
Luggage

Bob Dubljanin
16-08-2003, 22:46
Trapping ist vorhanden in MMA, nur die Anwendungen unterscheiden sich vom "traditionellen" HIA.

Jedesmal wenn Arme, Hände oder der Körper immobilisert werden, meist nur einen Augenblick lang, wurde man getrappt. Die Essenz bleibt gleich, die Technologie und Trainingsmethoden ändern sich und vieles wird schliesslich eine Frage des Trainings, sprich wie man es entwickelt damit es funktioniert und die gewünschten Resultate rumkommen.

Grüsse,


Bob Dubljanin
www.soai.de

fistfighter
17-08-2003, 01:24
Aber wird Trapping nicht vielleicht auch etwas überschätzt?

Funktioniert es überhaupt gegen einen Gegner im Freikampf, der gut schlagen und treten kann, Boxen etc.

jkdberlin
17-08-2003, 07:06
Wenn es in der richtigen Distanz passiert, klappt es wunderbar. Trapping ist das zeitlich limitierte Festlegen der Extremitäten des Gegners mit dem Ziel, ihn zu schlagen.
Wenn man dabei nur Ausschau nach Pak Sao und Lap Sao hält, wird das schon schwer, wenn ich das im lockeren Sparring ohne Druck, mit Handschuh, und mit ausreichend Platz und Bewegung mache, wird das noch viel schwerer. Und trotzdem kann zum Beispiel ein Overhook aus dem Ringen über einen Arm des Gegners (wie gestern beim Boxkampf von Green) ein ausreichender Trap sein, um meinen Gegner zu treffen.

Grüsse

fistfighter
17-08-2003, 11:32
Klar Kann man sowas irgendwo auch als Trapping bezeichnen....aber mit dem ürsprünglichen Trapping, das man lernt hat es jedoch nur entfernt zu tun.

Wenn man schwierigkeiten hat diese ganzen Lap Saos usw. in einem stürmischen Freikampf anzuwenden, lohnt es sich dann überhaupt dieses so exzessiv zu üben? Sollte man da nicht lieber mehr Zeit verbringen Boxen und Grappling zu lernen?!
Ich meine wenn man den Lernaufwand mit dem Nutzen in Beziehung setzt. Was mir grad einfällt....würde ein Eric Paulson im Freikampf das Trapping was wir kennen überhaupt einsetzen?

jkdberlin
17-08-2003, 13:26
Hmm, ich glaube, du verwechselst da immer noch was:

a) Es ist wenn dann das Trapping das du kennst, nicht "wir". Ich kenne nunmal das auch als Trapping und trainiere es so. Mit "ursprünglichem" Trapping meinst du wohl das Wing Chun Trapping. Nun, es gibt halt viele weitere Arten des Trappings...

b) Ein Freikampf/MMA/Vale Tudo Fight ist keine Selbstverteidigungssituation. So ein Kampf fängt in einer anderen Distanz, mit Wissen beider Partner an. Wenn du zum Beispiel deinem Gegner auf der Strasse auf Ellenbogendistanz gegenüber stehst und er dich schubsen will, klappt Trapping schon viel eher. Oder du greist mit einer Pak Sao / Schlag Comco an, da er schon die Hände vor's Gesicht genommen hat.

c) Ich habe Kämpfe von Erik gesehen, bei denen er zum Beispiel recht gut Trapping am Boden einsetzt ;)

d) Ich würde für Trapping genauso viel Zeit aufwenden wie für Treten, Schlagen und Grappling im JKD Unterricht. Worauf ich mich dann spezialisiere und später in meinem individuellen Training mehr setze, ist eine andere Sache.

Grüsse

WSLVT
17-08-2003, 17:34
Das Problem ist einfach dass fast niemand richtig "trappen" kann, in den meisten guten Kung Fu Stilen gibt es sehr effektives "Trapping", welches auch hervorragend gegen Boxer funktioniert. Es gibt aber leider nur sehr wenige gute Kung Fu Meister in Deutschland.
MfG

R.E.
17-08-2003, 22:52
Hi Leute,

seit langem möchte ich mal wieder ein Posting schreiben.

Also als erstes Mal, Trapping gegen einen "guten" Boxer und dann vielleicht noch in einer der drei Boxdistanzen ist unklug, um nicht zu sagen dumm und gefährlich! -IMO-

Zweitens brauchen wir zum Trapping die nötige "Range" also Distanz und die ist oft in abgesprochenen Fights nunmal nicht so leicht zu kommen bzw. zu bleiben. "siehe Franks Posting"!

Aber auf der Straße in Rededistanz, vor allem wenn das meist übliche Ritualverhalten voraus geht, funktionieren Trapping Techniken sehr gut.

Und warum die ganzen Paks/Laps trainieren, weil sie die Basis darstellen um Sensitivty zu erlernen, also den Druck lernen.

Diese Trapps wendet man im Ernstfall kaum an, sondern ich nenn es mal "freies Trappen" oder Kampftrapping und dafür brauch ich nunmal die Basis.

-IMO-

Beste Grüße an Euch

Ralf