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SkullCrossbone
19-12-2009, 20:17
Hi,

wie sollte das Training eigentlich ablaufen ? Ich war bislang in einem BJJ-Verein (eher so ein "Zusatzgimmick" neben bestehendem WT -und MT-Verein mit 3,4 Leuten jedesmal) und in einem MMA-Verein und bei beiden habe ich nie sonderlich Basics gelernt, sondern jeder hat immer dasselbe trainiert.. d.h. ich bekomme irgendwelche "komischen" Techniken gezeigt, wo man sich kopfüber durch die Beine des anderen dreht und den dann irgendwie zu Boden bringt, während ich z.B. quasi keine effektiven "Angriffs,-Verteidigungstechniken" aus der Mount-Position kenne.. irgendwann ist das halt frustrierend, zumal im Sparring ich dann die meisten Sachen nicht anwenden kann und sofort gehebelt werde, weil mir einfach grundlegendste Sachen fehlen. Ist das einfach so, dass beim BJJ man durch Glück dies/jenes mal mitkriegt oder hatte ich einfach nur Pech bei den Vereinen ? Wenn es nach mir ginge, würde ich eben erstmal einfache, simple Techniken üben, bis die drin sind oder zumindest von da an aufbauen..

I´ve sliced Kimbo
19-12-2009, 20:26
das hört sich meiner meinung nach pech mit den vereinen an.

mein vorschlag: schau, dass du als allererstes mal ne vernünftige verteidigungs-haltung in den verschiedenen positionen findest, als zweites befreiungen lernen (aus positionen und submissions), als drittes die lernst du deinen gegner richtig zu kontrollieren und halten und als letztes arbeite an submissions. Da das alles hand in hand gehen wird, wirst du zu beginn ein bisserl von allem lernen, also hier und da auch submissions zu beginn usw... der mittelfristige focus sollte aber wie oben genannt aussehen...

taining beginnt mir warmmachen, dann drills, dann techniken und letztlich rummrollen...

bleib dran und viel erfolg!

SkullCrossbone
19-12-2009, 20:35
ok, danke!

Der Ablauf ist auch so, wie bei uns.. nur das mit den Techniken stört mich halt schon.. mein Trainer sagt mir zwar auch immer, dass ich erstmal eine ordentliche Position brauche, um zu submitten aber ich kenne "die Wege" dorthin nicht.. und sie werden auch nicht gelehrt.. im Grunde gucke ich mir ständig Videos/Bücher an um "Basics" zu erlernen, um dann am Ende von den Trainingseinheiten zu gucken, wie/ob ich das anwende.. und die ganzen Techniken davor sind meiner Meinung nach auf einem Level, das mir nichts bringt.. zu "kompliziert/subtil" meistens.. zwar effektiv, klar ;p aber ohne Fundament m.E.n. eher fehl am Platz.. werd mir nächsten Monat mal einen anderen Verein gucken, wo BJJ auch erst seit einem Monat trainiert wird.. die sind da bestimmt ungefähr auf meinem Level :D

I´ve sliced Kimbo
19-12-2009, 21:15
naja, wenn der ablauf so ist wie beschrieben, dann kanns nicht soo schlecht sein. weisst du, als anfänger musst du dich schon daran gewöhnen, leichte beute für die fortgeschrittenen zu sein. das hat schon seinen grund. die anderen machen dass ja schon länger als du. Geduld und bleib am ball. das wird sich schon mit der zeit ändern...

SkullCrossbone
19-12-2009, 21:45
ja, dass die anderen besser sind, stört mich nicht.. mir geht es halt "nur" darum, dass ich etwaige Techniken nicht kenne bzw. nicht sehe.. im Kung-Fu, wo wir ein Schärpensystem hatten, war das "simpel".. da war quasi vorgeschrieben, was man lernt (grob gesehen halt).. und auch im Muay-Thai, wo kein Schärpensystem ist, werden allen Anfängern dies/jenes beigebracht.. beim BJJ wird man Woche für Woche ins Wasser geworfen.. das ist so, wie wenn man nur High-Kicks trainiert, ohne je (ordentliche) Jabs gelehrt bekommen zu haben..

MatzeOne
19-12-2009, 21:51
Schon mal dran gedacht Privatstunden zu nehmen?

Ich habe in meiner Schule auch einen Lehrplan und kann und will nicht in einer Stunde mit 16 Leuten jedem eine andere Technik beibringen. Neben dem regulären Training gibt's dann halt noch mal extra Workshops, freies Training oder wer's eben ganz individuell auf einen zugeschnitten haben will: Privatstunden.

SkullCrossbone
19-12-2009, 21:58
Privatstunden sind zu teuer o_O

Sicher, man kann nicht auf jeden individuell eingehen. Beim MT ist es so, dass es "grobe" Einheiten gibt: Anfänger, Fortgeschrittene, Wettkampf/Sparring/Profis.
Das reicht auch, um in der breiten Masse individuell auf die Leute einzugehen :)
Fazit: Es ist halt schon komisch, wenn man "Nischen-Techniken" lernt, wenn man halt nicht einmal weiß, wie man sich aus den alltäglichsten Positionen befreit.. "Angreifen" tue ich eh selten, ich befinde mich eigentlich immer nur in der Lage des Befreiens :) ..wenn mal jmd. zum Probetraining da ist, merke ich, dass ich da viel mehr von habe, wenn ich mit jmd. sparre, der auch keine Ahnung hat.. aber so ist man eben wirklich nur Kanonenfutter und was ich davon habe, sind Verletzungen, die, wie aktuell, ernst sind und mich vom Training abhalten.

Ir-khaim
19-12-2009, 22:29
aber so ist man eben wirklich nur Kanonenfutter und was ich davon habe, sind Verletzungen, die, wie aktuell, ernst sind und mich vom Training abhalten.

Wenn du beim sparring mit Fortgeschrittenen verletzt wirst, bist du in der falschen Schule! Gerade die sollten wissen, was sie tun. Verletzungen holt man sich i.d.R. eher bei Anfängern.

MatzeOne
20-12-2009, 08:51
Wenn du alle Himmeljahre in deinem Verein aber nur die Basics mitbekommst, lohnt sich dann eine "teure" Privatstunde evtl. doch? Mach die Rechnung für dich selber und frag den Trainer.

Wenn die Fortgeschrittenen dich verletzen, mag das sein, dass du "im falschen Verein" trainierst - was sehr schnell und leicht im Internet gesagt wird... oder du einfach noch nicht den wichtigsten Escape gemeistert hast: Tapout.

Ir-khaim
20-12-2009, 11:47
... oder du einfach noch nicht den wichtigsten Escape gemeistert hast: Tapout.

Auch wieder war. Trotzdem weiß ich als Fortgeschrittener, wann ungefähr eine submission anfängt zu wirken. Wenn der Anfänger dann nicht tappt, frag ich lieber nach, ob es wehtut, als weiterzumachen.

SkullCrossbone
20-12-2009, 12:02
Wenn du alle Himmeljahre in deinem Verein aber nur die Basics mitbekommst, lohnt sich dann eine "teure" Privatstunde evtl. doch? Mach die Rechnung für dich selber und frag den Trainer.

Wenn die Fortgeschrittenen dich verletzen, mag das sein, dass du "im falschen Verein" trainierst - was sehr schnell und leicht im Internet gesagt wird... oder du einfach noch nicht den wichtigsten Escape gemeistert hast: Tapout.

Naja.. mein Trainer hat sich eher mehrmals bei mir darüber beschwert, dass ich zu früh abklopfen würde.. man würde dann nicht wissen, ob es überhaupt funktioniert.. und ich klopfe eigentlich immer dann ab, sobald es schmerzt.. und v.a. auch egal wo, auch wenn einer mit seinem Knie und seinen 90kg auf meinem Brustkorb sitzt und er dann quasi keine Submission mehr anbringen muss (ich wiege nur 60kg..)..

I´ve sliced Kimbo
20-12-2009, 12:03
Trotzdem weiß ich als Fortgeschrittener, wann ungefähr eine submission anfängt zu wirken. Wenn der Anfänger dann nicht tappt, frag ich lieber nach, ob es wehtut, als weiterzumachen.

sooo siehts nämlich aus! Find ich gut :-)

JuanJuan
22-12-2009, 14:14
Naja.. mein Trainer hat sich eher mehrmals bei mir darüber beschwert, dass ich zu früh abklopfen würde.. man würde dann nicht wissen, ob es überhaupt funktioniert.. und ich klopfe eigentlich immer dann ab, sobald es schmerzt.. und v.a. auch egal wo, auch wenn einer mit seinem Knie und seinen 90kg auf meinem Brustkorb sitzt und er dann quasi keine Submission mehr anbringen muss (ich wiege nur 60kg..)..


Er beschwert sich darüber, dass du zu früh tappst? Klingt komisch. Zumind. im Training tappe ich lieber zu früh als zu spät! Und dazu haben mir auch bisher alle Trainer geraten, die ich kennengelernt habe.

Kann dein Problem nachvollziehen. Nur weiß ich auch von vielen Fortgeschrittenen, dass es am Anfang schwer ist, ein "System" in all den Techniken zu erkennen, was aber später bestimmt noch kommt.

Und auf teure Privatstunden würde ich verzichten. Lieber mehr rollen mit verschiedenen Trainingspartnern.

Dudeplanet
22-12-2009, 14:30
Er beschwert sich darüber, dass du zu früh tappst? Klingt komisch. Zumind. im Training tappe ich lieber zu früh als zu spät! Und dazu haben mir auch bisher alle Trainer geraten, die ich kennengelernt habe.
Hört sich für mich nicht so an, dass der Tap zu früh kommt, aber dass er tappt, obwohl es keinen wirklichen Anlass dazu gibt. Knee on Stomach muss man z.B. einstecken können. Klar, mit dem Druck muss man erstmal umgehen lernen und man sollte auch Konter gezeigt bekommen und auch sollte es nicht nutzlos übertrieben werden. Aber tappen aufgrund von Druck geht echt gar nicht, da kann ich den Trainer voll verstehen. Gelobt sei, was hart macht.;)

BloodRage
22-12-2009, 14:35
Und auf teure Privatstunden würde ich verzichten. Lieber mehr rollen mit verschiedenen Trainingspartnern.

:halbyeaha Volle Zustimmung meinerseits. Ging mir am Anfang genauso und da hat nur regelmäßiges Rollen mit verschiedenen Partnern geholfen. Irgendwann blickt man durch.

JuanJuan
22-12-2009, 14:40
Hört sich für mich nicht so an, dass der Tap zu früh kommt, aber dass er tappt, obwohl es keinen wirklichen Anlass dazu gibt. Knee on Stomach muss man z.B. einstecken können. Klar, mit dem Druck muss man erstmal umgehen lernen und man sollte auch Konter gezeigt bekommen und auch sollte es nicht nutzlos übertrieben werden. Aber tappen aufgrund von Druck geht echt gar nicht, da kann ich den Trainer voll verstehen. Gelobt sei, was hart macht.;)

Man kann sich jetzt streiten, wann genau es denn "zu früh" ist zum tappen.
Er hat geschrieben, er würde dann tappen, wenn es schmerzt. Und das find ich vollkommen in Ordnung. Zumind. solange du die nötigen Escapes nicht kennst.
Mit Knee on stomach hast du recht. Muss man lernen auszuhalten. Aber die Konter muss man schon gezeigt bekommen.

Björn Friedrich
22-12-2009, 15:30
Also wenn jemand es drauf hat, richtig Pressure zu machen, kommt es immer mal vor das der ein oder andere allein von Side Control oder Knee on Stomach tappen muss......

Tschüß
Björn Friedrich

Dudeplanet
22-12-2009, 17:47
Man kann sich jetzt streiten, wann genau es denn "zu früh" ist zum tappen.
Er hat geschrieben, er würde dann tappen, wenn es schmerzt. Und das find ich vollkommen in Ordnung. Zumind. solange du die nötigen Escapes nicht kennst.
Mit Knee on stomach hast du recht. Muss man lernen auszuhalten. Aber die Konter muss man schon gezeigt bekommen.

Schmerz im Sinne von Verletzungsgefahr: Einverstanden.
Schmerz im Sinne von ungewohntem Druck: Nope.

Aber natürlich muss man dabei unterscheiden, ob jemand ganz frisch ist, oder schon ne Weile dabei.

"First you have to make them love Jiu-Jitsu. Then you can crush them." (Fabio Gurgel)

JuanJuan
22-12-2009, 18:34
Also wenn jemand es drauf hat, richtig Pressure zu machen, kommt es immer mal vor das der ein oder andere allein von Side Control oder Knee on Stomach tappen muss......

Tschüß
Björn Friedrich

Genau so meinte ich es.
Was soll ich am Anfang bei Knee on stomach machen, wenn ich schon nach Luft jappse, und keine Ahnung hab, wie ich daraus kommen soll. Dann lieber einmal tappen und meinen Trainer oder Trainingspartner fragen, wie ich aus dieser Situation rauskomme.
Wird sicher noch ein nächstes mal geben, dass ich mich in derselben Situation befinde...

@Dudeplanet: Wenn du mit Schmerz bei ungewohntem Druck z.B. meinst, dass sich der andere in der Side Control befindet, dann sehe ich das natürlich genau so, dass das kein Grund zum tappen ist.

SkullCrossbone
27-12-2009, 13:11
ok, kann ich größtenteils alles nachvollziehen. Es ist ja auch nicht so, dass ich bei dem kleinsten Schmerzreiz tappe.. halt nur, wenn es "zuviel" wird. Das Knie auf dem Magen kann ich auch meistens aushalten, nur wenn mein Trainer das macht.. ich weiß nicht, ob es an seiner Masse liegt und/oder an der Technik aber da stehe ich kaum 2 Sekunden durch. Und ich weiß auch nicht, was man da machen soll, außer versuchen, es auszuhalten oder eben zu tappen. Wobei, wenn ich tappe, mein Trainer da eh öfters nicht eingeht, weil er meint, es gäbe doch gar keinen Grund dafür.. auf der einen Seite, finde ich das nicht schlecht, weil er teilweise wirklich Recht hat, dass man hin und wieder lernt, mehr einstecken zu müssen.. aber andererseits ist es eben hin und wieder auch wirklich überzogen.. was man auch momentan an meinem Knie sieht.. seit 2 Wochen kann ich nicht laufen und bin morgen wieder beim Arzt..