Ringsport gegen die Strasse [Archiv] - Kampfkunst-Board

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jkdberlin
18-08-2003, 10:14
JKD nennt sich selbst die Kunst des "wissenschaftlichen Strassenkampfes". Innerhalb dieses "Clans" gibt es immer wieder Diskussionen darüber, ob man als JKD'ler auch an Wettkampfsportarten wie Boxen, Muay Thai oder Free Fights teilnehmen soll. Wichtiger Kritikpunkt am JKD ist zum Beispiel auf der einen Seite, dass JKD'ler nur Drills und Übungen, nicht aber die Umsetzung beherrschen, da in den meisten Schulen kein Sparring oder kein Vergleichskampf stattfindet. So geht der JKD'ler die Gefahr ein, wenn es mal wirklich knallt, völlig unvorbereitet und überrascht da zu stehen. Als Gegenargument wird dann wieder angeführt, das Sparring oder der Ringsport derartig reglementiert ist, dass eine Ähnlichkeit mit einer Strassenauseinandersetzung eh viel zu weit in die Ferne rückt und die Stärken des JKDs nicht genutzt werden können.

Dazu ein Text von Tim Tackett aus seinem Forum der JKD Wednesday Night Group:

I would never put down any one who steps into any ring. Whether it's kick boxing, Thai, or NHB. I also would not put down people who chose not to because they don't want to deal with any rules. Like Lloyd says, "What's the format?" As for Tommy's group, I've been there and seen them spar. They do go all out with full contact. Some of our students go into the ring and some don't. Some of the Texas guys are entering Thai fights. Some of the Florida guys are in NHB or submission fights. What we tell them is to be aware of the rules and what they may be leaving open if there were no rules. They then need to be aware to not do that technique in the street. Bert Poe taught us a lot of ways to hurt someone at close range. I almost had to go to court testify for him because he took a guy's eye out. Some people like to fight in the ring and some don't. Both have valid points. I know one guy who could never deal with rules and would be disqualified in about 5 seconds. I also have a good friend named Eric Paulson who is a great fighter in or out of the ring and is a real gentleman. I don't know what point most of you were trying to make. You all need to be more tolerant of other people's opinion. Listen to people like Brent and Louie who have been there and done that. Bob and I are proud to have people like that as part of as part our family. I know some people who fight in the ring that I wouldn't want to mess with, and I know a lot that don't that I wouldn't want to mess with. Walk On!

(Quelle: http://www.jkdwednite.com/forums/index.html)

Wie seht ihr das?

Grüsse

jkdRookie
18-08-2003, 11:00
Glaube schon das Sparring oder Scenario-training mit viel Kontakt notwendig ist, damit eine KK als SV funktioniert. Man muß deswegen nicht gleich an Freefights teilnehmen, aber trainieren sollte man es schon. Wenn beide "gewinnen" wollen fühlt sich das halt realistischerer an als wenn einer den Anderen nur gut oder auch schlecht aussehen lassen will. Außerdem ist es auch ganz gutes Stress-Training.
Thornton ist ja der Meinung KS reicht zum "Überleben auf der Straße" und alles andere sei unnötig, ich glaube man braucht schon noch so etwas wie Awareness Training. Für die rein physische Seite des Kampfs ist man jedoch imho mit NHB-Type Training schon gut bedient.
Wie Tackett schon sagte es gibt in beiden Lagern Bad-asses , glaube aber nicht das das ohne "Sparring"-nut mit drills- möglich ist, obgleich man deshalb nicht gleich Wettkämpfen teilnehmen muss.

mmaiscool
18-08-2003, 11:38
Ich finde, wer eine reine SV oder ein Straßenkampfsystem trainiert, kann ruhig an MMA Turnieren teilnehmen. Er muss sich allerdings darüber klar sein, dass er sich auf fremdes Terrain begibt und er nicht seine eigentlichen Stärken ausspielen kann (wenn er sie denn hat ;) ). Turniere sind eben was ganz anderes als Straßenkampf. Mancheinen nervt das lange Hin- und Herfahren zu Turnieren, ein anderer kann die Nacht davor nicht schlafen vor Aufregung, der nächste ist eben eher friedlich und dreht nur dann voll ab, wenn es wirklich um alles geht. Die Straße ist eben eine andere Arena, als ein Ring. Im Ring werden Techniken ausgetauscht, auf der Straße zählt eher Menschenkenntnis, Übersicht, blitzschnelles Anwenden von wenigen harten Techniken. Jeder Straßenkämpfer, kann ruhig an MMA Turnieren teilnehmen, er sollte aber seine Erwartungen ohne entsprechendes Training, das auf einen Sportkampf vorbereitet, nicht zu hoch stecken. Wenn es dann nicht klappt ist nicht (wie fälschlich oft angenommen) die SV-KK schuld, sondern das spezialisierte Training für den sportlichen Zweck hat meistens gefehlt. Um beides zu können, muss man wahrscheinlich in Phasen trainieren, um zumindest eingermaßen auf beides vorbereitet zu sein. Das hat allerdings den Nachteil, das eins immer leidet. Wer mit diesem Hin- und Her im Kopf klar kommt, nämlich zu wissen, dass man so nie in beidem optimal agieren kann, dem steht eigentlich alle Erfahrung offen ;) Wichtig finde ich noch den Aspekt, dass manche SV-Systeme immer ihre Tödlichkeit vorschieben. Sie relativiert sich nach ein paar Geraden an den Kopf meistens recht schnell :D Allerdings kann das für den Angreifer auch wirklich im wahrsten Sinne des Wortes ins Auge gehen. Denn es gibt tatsächlich Leute, die einem ruckzuck einen Finger ins Auge stecken, den Kehlkopf oder die Halsschlagadern zu Brei hauen. Sport ist eben Sport, und Kampf ist etwas anderes.

esco1203
18-08-2003, 22:31
was für mich lächerlich ist, ist immer wieder das gequatsche aus der ssingssunng ecke (meine wt,wc,vc.......yipman) das nhb nicht sv ist und deswegen keine realistische sv und nicht realitätsnah.
das man deswegen nicht an diesen tunieren teilnimmt.
glaube kaum, das es yipmans ziel war, eine so arrogante und von der wirklichkeit so stark entfernte scharr von quitschquatsch (wt....) anhängern und betreibenden zu schaffen, die davon erzählt, das es nötig ist dem gegner auf der straße die ohren abzureißen, die halsschlagader zu zerbeißen, die augen aufzuspießen und aufzuessen oder mit vollen gewicht auf deren gesicht wie auf einem trampolin herumzuspringen.
früher haben sich die yipmanschüler genauso gegen andere stile in kämpfen gemessen und nicht die größten reden geschwungen.


mir soll doch bitte mal jemand erzählen, das ich jemanden auf der straße das ohr abreißen muss oder die oben genannten dinge antun muss. denn wer das tun muss, der hat schon bis dahin was falsch getan oder lebt in einer gegend voller massemörder oder psychopathen. wenn ich weiß ich muss sowas 100% irgendwann in meinem leben tun, weil ich auf so jemanden treffen werde: sorry, da hol ich mir lieber eine scharfe. denn da weiß ich das das auch immer wirkt. da brauch ich mir nicht extra 10 jahre mythoskacke reinziehen. denn ne 45er wirkt immer. da brauch ich nicht versuchen stundenlang dem anderen das auge auszupulen. ne 45er pult auch den bauch raus. und wer sagt mir vor gericht das die scharfe nicht verhältnismässiger ist, als dem typen sein auge rauszupulen. wo wird der richter eher die normalität sehen?

welches gericht sieht es als verhältnismässig, wenn ich meinem gegner das ohr abreiße, seine halsschlagader durchtrennt ist und ich ihm seine augen aufgespießt habe im übertriebenen sinn?
ich glaube da kann man noch so viel dran feilen: hier kommt es zu keiner verhältnismässigkeit.


ein kampf auf leben und tod ist doch heutzutage die ausnahme.
wer darauf trainieren will und muss, lebt in einer sehr bösen und brutalen welt. in so einer welt leben aber die meisten menschen hier nicht, die hier posten.
wenn ich in liberia, somalia oder michigan leben würde: ok, her mit der ak47.
"wtler reißen ohren ab....balbalbllalbl..deswegen machen wir da nicht mit....blablablabl"
ich weiß nicht, aber glaube kaum das ein typ alla silva sich ein ohr abreißen läßt und der dann einfach nur weiter mit normalen schlägen bearbeitet, sondern das sich am abend eure wirbelsäule in seinem kopftoch findet ist wahrscheinlicher.
das nhb-kämpfer sich strikt an die regeln halten wenn es dann auf der straße hart auf hart kommt: wer weiß das?
und 2.: wer weiß ob gerade diese leute nicht das beste sind, was draußen auf der straße kämpfen kann.

ich glaube schon, das sich ein normaler pride oder ufc-kämpfer gut verteidigen kann.
aber ob sich der wt,wc,vc 50kg bankkaufmann, der seid 5 jahren 3mal die woche das trainiert sich gegen einen 70,80kg kriminellen jugendlichen verteidigen wird und kann ich nicht sagen.

warum sollte man seine kunst nicht einfach als sport betreiben? und auch sehen, das man sich damit verteidigen kann und nicht auf : ich betreibe eine tödliche kunst. damit kann ich leute killen balblalblalblalababablalbal....dann sollen die leute bitte in den krieg ohne waffen ziehen. meuchelmörder wt.

Zambo
19-08-2003, 02:07
Sparring ist unerlässlich um sich verteidigen zu können. Vollkontaktlern rechne ich mehr verteidigungsfähigkeit zu als andere, aber nur weil ich denke, dass die meisten SV-Situationen doch duellartig sind.
Bei wettkampfuntypischen Angriffen, wie z.B.: bei Umklammerung von hinten, Angriff im Auto, etc. sind spezielle Kenntnisse in SV-Techniken natürlich unabkömmlich. So einige Kampfsportler sind da auch schon auf die Nase gefallen.
Natürlich kann jeder Wettkampfsportler im SV-Fall jemanden beim Clinch oder Bodenkampf in die Augen oder an den Kehlkopf fassen, oder das Knie in die Weichteile stossen, aber ob er dass auch wirklich macht, hängt von seiner geistigen Einstellung und Skrupellosigkeit ab. Für manche ist das selbstverständlich, andere Wettkampfsportler haben diese Eigenschaften aber nur dadurch bekommen, indem sie sich mit SV-Techniken mental und körperlich beschäftigt haben.

mmaiscool
19-08-2003, 07:14
@esco1203
Sehe ich z.T., so Z.T nicht (s.o.). Es geht nicht darum, ob sich ein NHB Kämpfer an die Regeln hält oder nicht. Wer 1000 Mal pro Tag mit der Faust gegen einen Sandsack haut, wird auf der Straße die Faust als effektives Mittel einsetzen. Wer die gleiche Anzahl an Fingerstichen übt (mit Schutzbrille z.B.) oder Schläge zum Hals, Tritte oder Griffe in die Genitalien, Beißen am Boden, Körper teilen nicht festzuhalten, sondern versuchen, gleich abzureißen usw. wird diese Dinge auf der Straße anwenden, so er es denn Vollkontakt trainiert, also unter voller Gegenwehr und harten Angriffen. Wer bei jedem Kontakt sofort auf den Boden will, wird ebenfalls dies auf der Straße versuchen, was schlimme Folgen haben kann (mehrere Angreifer, Waffen, eigene Verletzung durchs Fallen, usw.). Man wendet nur das an, was man täglich trainiert, deswegen sind SV und Kampf absolut unterschiedliche Dinge! Die Idee vieler Sportler, ich trainier auch ein bisschen SV in meinem Karate oder Kickboxstil, ist totaler Quatsch. Das funktioniert nur in der Theorie. Wenn´s stressig wird, mach man immer das, was am besten eingeschliffen ist. Und das ist beim Boxer eben meistens der Cross oder Jab, beim Ringer oder BJJ der Takle usw., aber eben nicht die Idee, so schnell wie möglich, so schlimm wie möglich den Angreifer zu verletzen und dann abzuhauen.

Bruce1962
19-08-2003, 07:48
Original geschrieben von esco1203
.....anhängern und betreibenden zu schaffen, die davon erzählt, das es nötig ist dem gegner auf der straße die ohren abzureißen, die halsschlagader zu zerbeißen, die augen aufzuspießen und aufzuessen oder mit vollen gewicht auf deren gesicht wie auf einem trampolin herumzuspringen.



Interessant! Ab dem wievielten SG kommt denn das??:biglaugh:

fistfighter
19-08-2003, 08:24
Also ich finde auch, dass die Basis für eine gute SV, immer das Sparring / der Freikampf ist.

Um in duell-atypischen Situationen bestehen zu könnnen sollte man auch diese an und an üben und et voila man hat nen perfektes Repertoire um sich zu verteidigen.

esco1203
19-08-2003, 10:16
Original geschrieben von mmaiscool
@esco1203
Sehe ich z.T., so Z.T nicht (s.o.). Es geht nicht darum, ob sich ein NHB Kämpfer an die Regeln hält oder nicht. Wer 1000 Mal pro Tag mit der Faust gegen einen Sandsack haut, wird auf der Straße die Faust als effektives Mittel einsetzen. Wer die gleiche Anzahl an Fingerstichen übt (mit Schutzbrille z.B.) oder Schläge zum Hals, Tritte oder Griffe in die Genitalien, Beißen am Boden, Körper teilen nicht festzuhalten, sondern versuchen, gleich abzureißen usw. wird diese Dinge auf der Straße anwenden, so er es denn Vollkontakt trainiert, also unter voller Gegenwehr und harten Angriffen. Wer bei jedem Kontakt sofort auf den Boden will, wird ebenfalls dies auf der Straße versuchen, was schlimme Folgen haben kann (mehrere Angreifer, Waffen, eigene Verletzung durchs Fallen, usw.). Man wendet nur das an, was man täglich trainiert, deswegen sind SV und Kampf absolut unterschiedliche Dinge! Die Idee vieler Sportler, ich trainier auch ein bisschen SV in meinem Karate oder Kickboxstil, ist totaler Quatsch. Das funktioniert nur in der Theorie. Wenn´s stressig wird, mach man immer das, was am besten eingeschliffen ist. Und das ist beim Boxer eben meistens der Cross oder Jab, beim Ringer oder BJJ der Takle usw., aber eben nicht die Idee, so schnell wie möglich, so schlimm wie möglich den Angreifer zu verletzen und dann abzuhauen.


das meine ich ja. ist es bei es verhältnismässig richtig, dass ich dem strassenschläger seine eier abreiße, ihm das auge aussteche oder das genick breche, wenn er sich schlagen will?
kann ich dann nicht mit gefängnis rechnen, besonders wenn ich nicht verletzt bin und der andere ein krüppel ist?
wer kann beweisen, das nicht ich der skrupellose psychopath bin und der andere der bösewicht?
also glaube kaum, das ein richter oder anderer es für normal sieht, wenn dein gegenüber keine ohren, augen und hals hat, und du dir SO deiner haut erwehrt hast.
warum dann nicht gleich mit einem messer die kehle von hinten durchschneiden. das geht doch viel schneller.

und nochmal: wir haben hier keinen bürgerkrieg auf den strassen.
glaube kaum, das wir alle die einstellung eines elitekillers oder kommandokämpfers brauchen, nur weil wir im jahr einmal im dunkeln zum auto laufen. und welcher mensch, der sich beruflich verteidigen muss, kann solche aktionen rechtfertigen?
security, polizei, bgs? "ich musste ihm das ohr abreißen, denn er wollte mich schlagen" lol
höchstens militärische kommandos.

Zambo
19-08-2003, 10:35
@esco1203
Ist ja korrekt was Du schreibst, aber es muss ja nicht immer gleich "Abreissen" oder "Ausstechen" sein. Augen halten mehr aus als man denkt. Ein "Drücken" in die Augen reicht ja schon, um sich z.B.: aus einem Clinchgriff, oder Bodenposition schnell zu befreien. Gerade das "schnelle" Befreien ist todwichtig auf der Strasse.
Auch ein Schlag mit der flachen Hand in die Weichteile kann einen Angriff stoppen, schocken oder sogar beenden. Die Verletzungen sind hierbei meistens sogar geringer, als z.B.: Faustschläge auf die Nase oder Schläfe. Die "Hodenpatscher" sind schon von vielen SV-erfahrenen Leuten erfolgreich angewendet worden. Verletzungen des Angreifers: Keine.
Vielleicht hast Du ja selber mal erlebt, wie effektiv ein lockerer Schlag in die Weichteile sein kann. Also mir nimmt es jede weitere Lust zum Kämpfen. :D

Jun Fan JKD Ahrweiler
19-08-2003, 13:09
Hmm,

also da JKD ein SV-System ist, gibt es sicher einige Probleme bei der Umsetzung im reglementierten Kampf!

Und das mit den "JKDler können nur die Drills aber nicht die Umsetzung" ist ein Problem, das mir geläufig aber unverständlich ist. So wie wir trainieren, trainiert der Anfänger erstmal die Einzeltechnik mit all ihren Feinheiten. Sagen wir den Sidekick ohne telegraphing mit dem vorderen Fuss und isoliert den fingerjab rechts und die linke Gerade isoliert.

Wenn das alles klappt, fügen wir es zusammen, d.h. Gegner nähert sich: sidekick zum knie, fingerjab, gerade als serie, oder gegener entfernt sich fingerjab und wenn er aus der Distanz zu geraten scheint sidekick. Sowas trainiert man dann 500.000mal sowohl an Gegner, am leichten, am schweren und am harten sandsack, an der Puppe usw. Das geht dann auch im ring, nur da kommst Du im sport mit fingerjab und knie-zertrümmer-sidekick nicht weit!!!- weil: disqualifizierung! Also meiner Meinung nach eignet sich das Jun Fan Gung Fu, zumindest so, wie wir es trainieren nicht für den sportlichen vergleich, eher auf einem SV-Wettbewerb wie z.B. dem Turnier am 4. Oktober in Dinslaken wo es neben Semi, Voll,Leichtkontakt und waffen auch sv-klassen zum kämpfen gibt.

neutral
19-08-2003, 13:39
also ich komm ja mehr aus dem sparringlastigen Vollkontakt- bzw. "Ringsport", hab aber auch Grundlagen in JJ und in einem anderen modernen SV-System (ohne Handschuhe), wo ich auch mit einem langjährigen WT- und JF-Trainer Techniken und Freikampf übe ... mein Gedanke ist dabei halt immer: Was macht der Bursch mit seinem ganzen JKD wenn ich im ERNSTFALL entweder zurückspringe, also aus "seiner" Distanz fast immer draußen bin (ist übrigens auch im Sparring mit ihm fast immer der Fall), oder sprungartig mit Jab in den Nahlkampf gehe und dort den Boxer gebe, will sagen ihn einfach mit Hakenserien eindecke, ca. 300 Anschläge pro Minute ;) ... was nützt ihm da sein Fingerstich, sein Trapping, sein Klöten- oder Lowkick, sein Hodenreißen etc. pp. wenn er nach einer halben Sekunde nur noch "Mattscheibe" sieht ?
Er selber sieht das natürlich ganz anders ... :)

Zambo
19-08-2003, 16:18
@neutral
Man darf nicht verallgemeinern. Es gibt auch JKDler, die regelmässig VK-Sparring machen.

Das Sparring mit das Wichtigste ist, darüber sind sich doch die Meisten einig. Aber es ist eben noch nicht alles. Es gibt auch Situationen, in denen gewisse SV-Techniken nützlich sind. Und zwar Techniken, die man im normalen Wettkampftraining nicht gelehrt bekommt. Das "Augenstechen, Hodenquetschen, usw. ..." nicht das A und O sind, ist doch klar. Aber auf der Strasse hat es auch so manchem Wettkampfsportler geholfen, z.B.: aus einer Bodenkampfsituation mit "unsportlichen Mitteln" schnellstmöglich wieder herauszukommen. Gerade wenn noch Freunde des Angreifers hinzukommen, muss es sehr schnell gehen. Da hat man keine Zeit noch sportlich rumzurollen.
Aus Verletzungsgründen kann man viele SV-Techniken nicht im VK-Sparring anwenden. Es bringt aber sehr viel, wenn man durch Übungen diese Techniken geistig verinnerlicht hat, so dass man bereit und auch reaktionsfähig ist, diese im Ernstfall anzuwenden.
Mugging ist auch eine gute Unterstützung zur SV-Fähigkeit.

inzamam
19-08-2003, 19:53
Man wendet nur das an, was man täglich trainiert, deswegen sind SV und Kampf absolut unterschiedliche Dinge!

Hä?

neutral
19-08-2003, 20:40
Es bringt aber sehr viel, wenn man durch Übungen diese Techniken geistig verinnerlicht hat, so dass man bereit und auch reaktionsfähig ist, diese im Ernstfall anzuwenden. @ Zambo
volle Zustimmung ! deswegen mach ich das ganze SV-Zeugs auch, obwohl es mir eigentlich gegen den Strich geht und mir die faire Übersichtlichkeit des "Ringsports" viel mehr liegt :) ...dass da auch eine große Gefahr drin liegt, in dieser Liebe zum Sport-Kampf, sehe ich sehr deutlich... doch mir scheint eben, dass es dieses Gefahr auch andersrum gibt: Gerade "Ringsportarten" wie Boxen, MT, KB, Vollkontaktkarate, Ringen etc. würde ich nicht unterschätzen auf der Straße, vielleicht genügt ja schon ein einziger blitzschneller Treffer des "Sportlers" ans Hirn und die ganze "schmutzige" und "gefährliche" SV-Strategie ist ruckizucki beim Teufel (oder?)

Mugging ist auch eine gute Unterstützung zur SV-Fähigkeit bitte um Erläuterung: Was meinst du mit "Mugging" ? Wenn damit plötzlich-überfallartiger Angriff aus dem Hinterhalt im no-rules-Stil o.Ä. gemeint ist: Ebenfalls volle Zustimmung :)
Übrigens werden viele der "unschönen" Techniken für die SV nicht nur im JKD, sondern auch im JJ und anderen Systemen gelehrt, aber in der von dir beschriebenen Art, nämlich dass es einem quasi ins Blut übergeht und fast zum Automatismus wird (denn sonst klappt es wohl höchstens zufällig), in der Art wurde es leider nirgends trainiert wo ich bisher war. Allein aufgrund der Gefährlichkeit kenne ich diese Techniken eigentlich eher als saft- und kraftlose, betuliche Partnerübungen oder in lediglich angedeuteter Form im Freikampf

inzamam
19-08-2003, 20:46
SV-Training ohne Kontakt und/oder mit kooperierendem Partner bringt meiner Meinung nach so gut wie nichts für die Verteidigungsfähigkeit im Ernstfall. Ein Sportler aus einer körperbetonten Ballsportart dürfte eine grössere Chance in einem echten Kampf haben als ein "Kampfsportler" aus einer Kaffee-Kränzchen WT-, Karate- oder TKD-Schule.

Zambo
19-08-2003, 22:00
@neutral
Unter Mugging versteht man ein SV-Training, wo der Angreifer in einem Vollschutzanzug ist. Das "Opfer" kann sich also mit (fast) allen Mitteln wehren, was bei einem normalem Sparring zu Verletzungen führen würde. Du kannst also auch tiefe Schläge und Tritte machen. Dieses Training ist u.a. besonders gut, um Schlaghemmungen abzubauen, besonders bei Frauen.
Du kannst verschiedene SV-Szenarien damit simulieren, z.B.: Der Raum ist stockdunkel und der "Mann im Anzug" überfällt dich, schlägt Dich, versucht Dich auf den Boden zu bringen, etc. Das "Opfer" muss sich mit aller Kraft wehren und darf überall "zuknüppeln" was das Zeug hält.
Wie gesagt, es ist gut um Schlaghemmungen ohne Handschuhe abzubauen und mögliche gefährliche Situationen kennzulernen.

neutral
19-08-2003, 22:29
schön doziert , @ Zambo :D
aber gehört das auch zum regulären JKD-Programm (dies ist ein JKD-Thread...) ? Ich kenn das nämlich bisher nur aus Internetbeschreibungen über KM/KMM, wo wird das denn noch so gemacht ?

Zambo
19-08-2003, 23:03
Es wird nicht nur im KM/ KMM gemacht, sondern in vielen SV-Stilen.
Wenn ich mich nicht irre, kommt das ursprünglich sogar aus USA. Will aber nichts Falsches verbreiten.
Ob das regulär im JKD gemacht wird, weiss ich nicht. Ich glaube aber mich an einen Beitrag zu erinnern, wo Frank (jkdberlin) schrieb, dass Mugging bei Ihm gemacht wird. Frank kann (und wird?) vielleicht etwas dazu schreiben.

esco1203
19-08-2003, 23:25
Original geschrieben von inzamam
SV-Training ohne Kontakt und/oder mit kooperierendem Partner bringt meiner Meinung nach so gut wie nichts für die Verteidigungsfähigkeit im Ernstfall. Ein Sportler aus einer körperbetonten Ballsportart dürfte eine grössere Chance in einem echten Kampf haben als ein "Kampfsportler" aus einer Kaffee-Kränzchen WT-, Karate- oder TKD-Schule.



genau das denke ich mir auch.
ich weiß, das manch guter handballer ein richtig guter prügler ist, der auch betrunken nicht zu unterschätzen ist.
oder das manche fußballer härter zutreten können als viele kkler.
das diese auch skrupelloser agieren habe ich auch oft gesehen.
oft haben handballer einen richtigenhaudraufstreit bei handballspielen. da geht es echt richtig zur sache und ich möchte selbst nicht bei den profis mitspielen. was da manchmal als foul gepfiffen wird, würde jemanden bei manchen kktraining zum rausschmiß führen.

jkdberlin
20-08-2003, 06:54
Original geschrieben von neutral
schön doziert , @ Zambo :D
aber gehört das auch zum regulären JKD-Programm (dies ist ein JKD-Thread...) ? Ich kenn das nämlich bisher nur aus Internetbeschreibungen über KM/KMM, wo wird das denn noch so gemacht ?

Bei uns im Training der JKD II Gruppe jeden Donnerstag.

Grüsse

nichtinsgesicht!
20-08-2003, 16:06
Ich glaube, dass man nur Techniken vernünftig anwenden kann, die man auch im Vollkontaktsparring trainiert hat. Wer Eiertreten, Augen pieksen, etc. trainiert macht das mit Sicherheit nicht im Vollkontakt. Denke daher, die Augenpiekser sind vielleicht mehr darauf fixiert diese Ziele anzugreifen, aber nicht unbedingt besser darin als der Sportler. Würde man nen Boxer und SV-Typen gegenüber stellen und sagen "Jungs jetzt stecht euch die Augen aus", ich würd mein Geld auf den Boxer setzen. Er ist derjenige, der Jahrelang trainiert hat, das Gesicht eines Gegners, der wirklich alles tut um das zu verhindern, mit den Händen zu treffen. Wenn man also unbedingt waffenlose SV betreiben will (meiner Meinung nach für die meisten eh ein blödsinniges Anliegen ;) ), würd ich sagen: VK-Sport trainieren und dabei Schwachstellen im Hinterkopf behalten.

jkdberlin
20-08-2003, 16:08
Shaolin-Ninjutsu? ;) ;)

Grüsse

the_ANSWER
20-08-2003, 20:51
Den Stil gibt's nicht. Hab' auch schon mal per PN nachgehackt, weil mich das auch stark wunderte.

neutral
20-08-2003, 21:03
ich bin zwar nicht Einstein, aber mein kleiner Zeh sagt mir, dass es sich dabei nicht um einen, sondern halt um ZWEI Stile handelt :)

the_ANSWER
20-08-2003, 23:23
Eigentlich sollte er ja für sich selber sprechen, aber ich übernehme das einfach mal.

Also, habe ihn, wie gesagt, schonmal deswegen angeschrieben und erhielt folgendes als Antwort: "Shaolin-Ninjutsu ist nur ein blöder Witz."

So, damit sollte das geklärt sein.

jkdberlin
21-08-2003, 06:46
Zumal ich seinen Trainer kenne ;) Und der macht meines Wissens nach kein Shaolin-Ninjutsu ;)

Grüsse

nichtinsgesicht!
21-08-2003, 11:02
Original geschrieben von jkdberlin
Zumal ich seinen Trainer kenne ;) Und der macht meines Wissens nach kein Shaolin-Ninjutsu ;)


Dann hat er mich all die Jahre belogen :narf:

jkdberlin
21-08-2003, 11:17
Die Sau :D

Grüsse

Shogun
22-08-2003, 00:31
HI!

Zumal ich seinen Trainer kenne
Ach was? :D

Ich find auch,daß Sparing für die SV unerlässlich ist. Art des Trainings ist imho immer noch am nähesten an der Realität, auch wenn sie natürlich nicht ganz hinkommt.
Auf die "ultimativen SV-Techniken" wie Augenstechen, Kehlkopf einschlagen, Unterleib treten, würde ich mich nicht 100% verlassen, denn man muß den Gegner erstmal dort treffen.
Also Drills - schön und gut, aber ohne Sparing läuft nix.

Grüsse