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Vollständige Version anzeigen : Kernspecht Editorial Nr.33



maclove52
26-12-2009, 15:43
Im Editorial der letzten Ausgabe der WINGTSUNWELT, Nr. 33 schreibt Kernspecht: Wir müssen die wissenschaftliche Methode der Deduktion benutzen, um herauszufinden, welche Strategien und Taktiken in welcher spezifischen Art des Kampfes am erfolgversprechendsten sind. Weis der Mann eigentlich wovon er redet?

Die deduktive Methode ist nämlich schon lange nicht mehr eine aktuelle Methode der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse (diese Methode stammt aus dem antiken Griechenland). Solch eine Methode muss tatsächlich stets von Prämissen ausgehen, die ihrerseits als wahr zu beweisen sind, hypothetisch als wahr vorausgesetzt werden oder als wahr gesetzt sind. Selbst wenn sich solche Prämissen wiederum aus anderen Prämissen deduktiv ableiten lassen, muss diese Beweiskette doch irgendwo beginnen.

Die Wissenschaft sollte daher zu Beweisverfahren greifen, die nicht-deduktiver Natur sind, denen also intensionale Beziehungen zugrunde liegen. Es handelt sich dabei also um empirische Verfahren, welche Erkenntnisse durch Beobachtung und Experimente gewinnen. Die logische und statistische Verarbeitung der Ergebnisse der Praxis zu wissenschaftlichen Aussagen oder gar Gesetzen geschieht dann mit der reduktiven Methode.

In den Naturwissenschaften müssten durch Deduktion ermittelte Vorhersagen aber empirisch überprüfbar sein, um einen wissenschaftlichen Wert zu besitzen. Wenn die Beobachtungen nicht mit den Vorhersagen übereinstimmen, muss die Theorie angepasst oder verworfen werden.

Ergo: Deduktion ist kalter Kaffe.

Wenn aber schon Deduktion warum dann nicht noch Induktion und Abduktion?

Beispiel für Deduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Wing Tsun ist teuer. Der Deduktionsschluss ist apodiktisch, das heißt notwendig wahr.
Beispiel für Induktion: (A) Wing Tsun ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Alles in der EWTO ist teuer. Der Induktionsschluss ist dialektisch, das heißt nicht zwingend wahr.
Beispiel für Abduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (C) Wing Tsun ist teuer, ergo (B) Wing Tsun ist EWTO. Der Abduktionsschluss ist rhetorisch, das heißt vielleicht wahr aber er ist potenziell Wahrheit entdeckend.

Anstatt mit Schlagworten zu arbeiten sollten vielmehr phantasievolle und wissenschaftlich exakte Fragestellungen und Protokolle erarbeitet werden, die dann in aufwendigen wissenschaftlichen Experimenten überprüft und adäquat statistisch und wissenschaftlich nachvollziehbar ausgewertet, diskutiert und veröffentlicht werden. Klar ist das arbeitsaufwendig und darüber hinaus müssten dann endlich die letzten ,aus kommerziellen Interessen verheimlichten (bzw. unterdrückte) Techniken aus der Langstock- und Doppelmesserform öffentlich gemacht werden. Da bin ich mal gespannt wie der wissenschaftliche Anspruch und die etablierte EWTO-Politik in Zukunft in Übereinstimmung gebracht werden.

Jim
26-12-2009, 15:47
Im Editorial der letzten Ausgabe der WINGTSUNWELT, Nr. 33 schreibt Kernspecht: Wir müssen die wissenschaftliche Methode der Deduktion benutzen, um herauszufinden, welche Strategien und Taktiken in welcher spezifischen Art des Kampfes am erfolgversprechendsten sind. Weis der Mann eigentlich wovon er redet?

Die deduktive Methode ist nämlich schon lange nicht mehr eine aktuelle Methode der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse (diese Methode stammt aus dem antiken Griechenland). Solch eine Methode muss tatsächlich stets von Prämissen ausgehen, die ihrerseits als wahr zu beweisen sind, hypothetisch als wahr vorausgesetzt werden oder als wahr gesetzt sind. Selbst wenn sich solche Prämissen wiederum aus anderen Prämissen deduktiv ableiten lassen, muss diese Beweiskette doch irgendwo beginnen.

Die Wissenschaft sollte daher zu Beweisverfahren greifen, die nicht-deduktiver Natur sind, denen also intensionale Beziehungen zugrunde liegen. Es handelt sich dabei also um empirische Verfahren, welche Erkenntnisse durch Beobachtung und Experimente gewinnen. Die logische und statistische Verarbeitung der Ergebnisse der Praxis zu wissenschaftlichen Aussagen oder gar Gesetzen geschieht dann mit der reduktiven Methode.

In den Naturwissenschaften müssten durch Deduktion ermittelte Vorhersagen aber empirisch überprüfbar sein, um einen wissenschaftlichen Wert zu besitzen. Wenn die Beobachtungen nicht mit den Vorhersagen übereinstimmen, muss die Theorie angepasst oder verworfen werden.

Ergo: Deduktion ist kalter Kaffe.

Wenn aber schon Deduktion warum dann nicht noch Induktion und Abduktion?

Beispiel für Deduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Wing Tsun ist teuer. Der Deduktionsschluss ist apodiktisch, das heißt notwendig wahr.
Beispiel für Induktion: (A) Wing Tsun ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Alles in der EWTO ist teuer. Der Induktionsschluss ist dialektisch, das heißt nicht zwingend wahr.
Beispiel für Abduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (C) Wing Tsun ist teuer, ergo (B) Wing Tsun ist EWTO. Der Abduktionsschluss ist rhetorisch, das heißt vielleicht wahr aber er ist potenziell Wahrheit entdeckend.

Anstatt mit Schlagworten zu arbeiten sollten vielmehr phantasievolle und wissenschaftlich exakte Fragestellungen und Protokolle erarbeitet werden, die dann in aufwendigen wissenschaftlichen Experimenten überprüft und adäquat statistisch und wissenschaftlich nachvollziehbar ausgewertet, diskutiert und veröffentlicht werden. Klar ist das arbeitsaufwendig und darüber hinaus müssten dann endlich die letzten ,aus kommerziellen Interessen verheimlichten (bzw. unterdrückte) Techniken aus der Langstock- und Doppelmesserform öffentlich gemacht werden. Da bin ich mal gespannt wie der wissenschaftlich Anspruch und die etablierte EWTO-Politik in Zukunft in Übereinstimmung gebracht werden.


Die Frage ist, ob du weist wovon du redest...

Primo
26-12-2009, 16:01
edit

maclove52
26-12-2009, 16:09
Davon kannst du ausgehen, daß ich tatsächlich weiss wovon ich rede!

Jim
26-12-2009, 16:12
Davon kannst du ausgehen, daß ich tatsächlich weiss wovon ich rede!

Was EWTO-WT angeht, weist dein Wissen Lücken auf. Oder du versuchst mit Absicht falsche Aussagen zu treffen, um irgendwas für dich passend zu machen.

Nur so nebenbei: Langstock und Doppelmesser lernt man, wenn man will, in den TG-Graden. Von Geheimnissen kann man also nicht sprechen.

SifuSeifenzwerg
26-12-2009, 16:18
edit
edit

maclove52
26-12-2009, 16:55
Also gut, dann muss ich das mit den Geheimnissen zurücknehmen. Nach meinen Informationen bin ich bislang aber davon ausgegangen, dass die Langstock- und Doppelmesserform erst den Praktigergraden (PG) und nicht schon den Technikergraden (TG) unterrichtet wird. Und die PG sind fast ausschliesslich Profis und somit ist die Langstock- und Doppelmesserform für Amateure innerhalb einer akzeptablen Zeit praktisch unerreichbar und bleibt somit im "Verborgenen". Kommt letzenendes auf das Gleiche hinaus.

*Eric*
26-12-2009, 17:01
1. Tg 1.-4. Sektion Chi-Sao mit Anwendungen, Psychologie des ritualisierten Kampfes

2. Tg 5.-7. Sektion Chi-Sao mit Anwendungen, 3. Form

3. Tg Alle Chi-Sao-Sektionen der 3. Form, Holzpuppe 1.-3. Satz

4. Tg 1.-6. Sektion Holzpuppe mit entsprechendem Chi-Sao und Anwendungen

5. Pg komplette Holzpuppenform mit allen Chi-Sao-, Chi-Gerk-Sektionen und Anwendungen

6. Pg Langstock

7. Pg Doppelmesser

8. Pg Doppelmesser gegen Langstock

Quelle: http://www.wingtsun.de

Noch Fragen?

Mit dem Langstock spielen dürfen schon Schüler auf entsprechenden Lehrgängen aber in wiefern das ganze mit dem wirklichen Stockkram übereinstimmt ist hierbei wohl die Frage.

Nananom
26-12-2009, 17:13
Während GGM Leung Ting nur mir und drei chinesischen Schülern (1 Mal!) jemals die Messerform gezeigt hat, hat er Ende 2002 begonnen, die Langstockform in USA an 4. TGs zu unterrichten, was auch für mich das Startzeichen war, es in Europa ebenso zu handhaben, und allem Anschein nach werden ab spätestens 2005 auch 3. TGs in diesen Genuss kommen.)

www.wingtsunwelt.com (http://www.wingtsunwelt.com/news.php?id=21)

135degrees
26-12-2009, 17:21
Was EWTO-WT angeht, weist dein Wissen Lücken auf. Oder du versuchst mit Absicht falsche Aussagen zu treffen, um irgendwas für dich passend zu machen.

Nur so nebenbei: Langstock und Doppelmesser lernt man, wenn man will, in den TG-Graden. Von Geheimnissen kann man also nicht sprechen.

Geheimwissen gibt es im WT wirklich nicht. edit

*Eric*
26-12-2009, 17:22
www.wingtsunwelt.com (http://www.wingtsunwelt.com/news.php?id=21)

Wie schon erwähnt gibt es mittlerweile sogar für Schüler schon die Möglichkeit, mit den Stöcken rumzuspielen.
Ich frag mich ob schon mehr als 100 von über 100.000 mit Stock oder Messern umgehen kann.
Wenn ich mir das letzte Video auf der EWTO Seite von Schembri vor Augen führe, wage ich daran zu zweifeln
Aber wie soll das auch gehen wenn ich erst nach 25 Jahren WT den Stock in die Hand nehme zu üben.

135degrees
26-12-2009, 17:26
edit

edit

Jim
26-12-2009, 17:40
Geheimwissen gibt es im WT wirklich nicht. editt
edit

135degrees
26-12-2009, 17:41
edit

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Jim
26-12-2009, 17:42
Langstock ab 3.TG möglich und Messer ab 4.TG möglich zu lernen.

Jede Regel hat wie immer Ausnahmen.

Jim
26-12-2009, 17:44
edit

Komischerweise wissen angeblich alle ex-WTler wo von sie reden. Aktiven WTlern wird dieses Privileg nicht gestattet.

StefanB. aka Stefsen
26-12-2009, 17:48
Im Editorial der letzten Ausgabe der WINGTSUNWELT, Nr. 33 schreibt Kernspecht: Wir müssen die wissenschaftliche Methode der Deduktion benutzen, um herauszufinden, welche Strategien und Taktiken in welcher spezifischen Art des Kampfes am erfolgversprechendsten sind. Weis der Mann eigentlich wovon er redet?

Die deduktive Methode ist nämlich schon lange nicht mehr eine aktuelle Methode der Gewinnung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse (diese Methode stammt aus dem antiken Griechenland). Solch eine Methode muss tatsächlich stets von Prämissen ausgehen, die ihrerseits als wahr zu beweisen sind, hypothetisch als wahr vorausgesetzt werden oder als wahr gesetzt sind. Selbst wenn sich solche Prämissen wiederum aus anderen Prämissen deduktiv ableiten lassen, muss diese Beweiskette doch irgendwo beginnen.

Die Wissenschaft sollte daher zu Beweisverfahren greifen, die nicht-deduktiver Natur sind, denen also intensionale Beziehungen zugrunde liegen. Es handelt sich dabei also um empirische Verfahren, welche Erkenntnisse durch Beobachtung und Experimente gewinnen. Die logische und statistische Verarbeitung der Ergebnisse der Praxis zu wissenschaftlichen Aussagen oder gar Gesetzen geschieht dann mit der reduktiven Methode.

In den Naturwissenschaften müssten durch Deduktion ermittelte Vorhersagen aber empirisch überprüfbar sein, um einen wissenschaftlichen Wert zu besitzen. Wenn die Beobachtungen nicht mit den Vorhersagen übereinstimmen, muss die Theorie angepasst oder verworfen werden.

Ergo: Deduktion ist kalter Kaffe.

Wenn aber schon Deduktion warum dann nicht noch Induktion und Abduktion?

Beispiel für Deduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Wing Tsun ist teuer. Der Deduktionsschluss ist apodiktisch, das heißt notwendig wahr.
Beispiel für Induktion: (A) Wing Tsun ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Alles in der EWTO ist teuer. Der Induktionsschluss ist dialektisch, das heißt nicht zwingend wahr.
Beispiel für Abduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (C) Wing Tsun ist teuer, ergo (B) Wing Tsun ist EWTO. Der Abduktionsschluss ist rhetorisch, das heißt vielleicht wahr aber er ist potenziell Wahrheit entdeckend.

Anstatt mit Schlagworten zu arbeiten sollten vielmehr phantasievolle und wissenschaftlich exakte Fragestellungen und Protokolle erarbeitet werden, die dann in aufwendigen wissenschaftlichen Experimenten überprüft und adäquat statistisch und wissenschaftlich nachvollziehbar ausgewertet, diskutiert und veröffentlicht werden. Klar ist das arbeitsaufwendig und darüber hinaus müssten dann endlich die letzten ,aus kommerziellen Interessen verheimlichten (bzw. unterdrückte) Techniken aus der Langstock- und Doppelmesserform öffentlich gemacht werden. Da bin ich mal gespannt wie der wissenschaftliche Anspruch und die etablierte EWTO-Politik in Zukunft in Übereinstimmung gebracht werden.

Ja, so hab ich das auch gelernt. Schöner Text!

135degrees
26-12-2009, 17:52
Komischerweise wissen angeblich alle ex-WTler wo von sie reden. Aktiven WTlern wird dieses Privileg nicht gestattet.

Ich streite doch nicht ab, dass du dich im WT auskennst. Ich sage aber das WT in vielen Bereichen unlogisch ist. Und selbst die die es wissen müssten oftmals nur ein sehr oberflächliches Wissen besitzen. Das ist (leider!?) System immanent.

Und der pseudowissenschaftliche Ansatz von Kernspecht macht das ganze auch nicht besser. Ganz im Gegenteil, wer will bzw. kann denn da noch folgen.

*Eric*
26-12-2009, 17:58
Komischerweise wissen angeblich alle ex-WTler wo von sie reden. Aktiven WTlern wird dieses Privileg nicht gestattet.

edit

Jim
26-12-2009, 18:02
Ich streite doch nicht ab, dass du dich im WT auskennst. Ich sage aber das WT in vielen Bereichen unlogisch ist. Und selbst die die es wissen müssten oftmals nur ein sehr oberflächliches Wissen besitzen. Das ist (leider!?) System immanent.

Und der pseudowissenschaftliche Ansatz von Kernspecht macht das ganze auch nicht besser. Ganz im Gegenteil, wer will bzw. kann denn da noch folgen.

Es geht doch darum, dass WTler, die eben die Kritik anderer nicht teilen, nicht ernst genommen werden. Sobald man aber WT kritisiert, egal wie viel Ahnung man hat, ist das alles immer richtig und gut.

Ich will mich hier jetzt aber nicht auskotzen. Also, weiter im Thema!:)

135degrees
26-12-2009, 18:02
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*Lars*
26-12-2009, 18:03
Wieso interessieren sich eigentlich so viele VTler für die Editorials von Kernspecht? Ich dachte Ihr wäret froh darüber, den Kram nicht mehr lesen zu müssen ;)

Jim
26-12-2009, 18:03
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*Eric*
26-12-2009, 18:04
Wieso interessieren sich eigentlich so viele VTler für die Editorials von Kernspecht? Ich dachte Ihr wäret froh darüber, den Kram nicht mehr lesen zu müssen ;)

Ich hab noch keines gelesen in den letzten Jahren. Ich rede hier nur so mit. :D


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Es geht doch darum, dass WTler, die eben die Kritik anderer nicht teilen, nicht ernst genommen werden. Sobald man aber WT kritisiert, egal wie viel Ahnung man hat, ist das alles immer richtig und gut.

Ich will mich hier jetzt aber nicht auskotzen. Also, weiter im Thema!:)

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135degrees
26-12-2009, 18:09
Es geht doch darum, dass WTler, die eben die Kritik anderer nicht teilen, nicht ernst genommen werden. Sobald man aber WT kritisiert, egal wie viel Ahnung man hat, ist das alles immer richtig und gut.

Ich will mich hier jetzt aber nicht auskotzen. Also, weiter im Thema!:)

edit

Jim
26-12-2009, 18:15
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edit

*Eric*
26-12-2009, 18:24
edit.

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SifuSeifenzwerg
26-12-2009, 18:32
editedit

*Eric*
26-12-2009, 18:43
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mykatharsis
26-12-2009, 20:28
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ThaiTsun
26-12-2009, 22:30
Mit den Waffen anzufangen, bevor man nicht ein hohes Niveau im waffenlosen Ving Tsun erreicht hat, halte ich für kontraproduktiv.

Nie im Leben kann es sein, das man das waffenlose ving tsun erlernen muss, um zu lernen mit einer Waffe wie dem Langstock umzugehen. Das macht überhaupt keinen Sinn.

elation
26-12-2009, 22:50
...

Wenn aber schon Deduktion warum dann nicht noch Induktion und Abduktion?

Beispiel für Deduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Wing Tsun ist teuer. Der Deduktionsschluss ist apodiktisch, das heißt notwendig wahr.
Beispiel für Induktion: (A) Wing Tsun ist teuer – (B) Wing Tsun ist EWTO, ergo (C) Alles in der EWTO ist teuer. Der Induktionsschluss ist dialektisch, das heißt nicht zwingend wahr.
Beispiel für Abduktion: (A) Alles in der EWTO ist teuer – (C) Wing Tsun ist teuer, ergo (B) Wing Tsun ist EWTO. Der Abduktionsschluss ist rhetorisch, das heißt vielleicht wahr aber er ist potenziell Wahrheit entdeckend.

...

Anstatt mit Schlagworten zu arbeiten sollten vielmehr phantasievolle und wissenschaftlich exakte Fragestellungen und Protokolle erarbeitet werden, die dann in aufwendigen wissenschaftlichen Experimenten überprüft und adäquat statistisch und wissenschaftlich nachvollziehbar ausgewertet, diskutiert und veröffentlicht werden. Klar ist das arbeitsaufwendig und darüber hinaus müssten dann endlich die letzten ,aus kommerziellen Interessen verheimlichten (bzw. unterdrückte) Techniken aus der Langstock- und Doppelmesserform öffentlich gemacht werden. Da bin ich mal gespannt wie der wissenschaftliche Anspruch und die etablierte EWTO-Politik in Zukunft in Übereinstimmung gebracht werden.
....



uiuiui... leg mal den reichertz oder kelle weg und lies ein richtiges buch, falls dich tatsächlich interessiert, wie man umkehrschlüsse darstellen kann:

Probability Theory As Extended Logic (http://bayes.wustl.edu/)

dann sollte es kein problem mehr sein, die "verheimlichten techniken aus der langstock- und doppelmesserform" aus krk und lt-vids zu rekonstruieren... :p

sorry, nix für ungut. ich freu mich, daß du dich für logik und wissenschaftliche methodik interessierst, aber machbar ist das, was du vorschlägst nicht - es sei denn, du besorgst dir die finanzierung für dein lebenswerk und findest selbst raus wie man wing chun modellieren kann. wirst aber vermutlich geniale ideen und einen rechencluster brauchen.

ich bleib beim lernen, ausprobieren und gesunden menschenverstand benutzen - die wahrscheinlichkeitslogik versucht ja auch nur, diesen zu modellieren.

mit verschrobenen grüßen:
elation

Harmsen
27-12-2009, 05:17
Also gut, dann muss ich das mit den Geheimnissen zurücknehmen. Nach meinen Informationen bin ich bislang aber davon ausgegangen, dass die Langstock- und Doppelmesserform erst den Praktigergraden (PG) und nicht schon den Technikergraden (TG) unterrichtet wird. Und die PG sind fast ausschliesslich Profis und somit ist die Langstock- und Doppelmesserform für Amateure innerhalb einer akzeptablen Zeit praktisch unerreichbar und bleibt somit im "Verborgenen". Kommt letzenendes auf das Gleiche hinaus.

Geheimnis

ist ein beliebter (Marketing?) Begriff in der wingchun-Familie.
Warum er sich solange hält ist mir ein Rätsel.
Ich habe noch keine Geheimnisse kennen gelernt.

Jede wingchun Form ist frei verfügbar.

Jibril
27-12-2009, 09:06
Die WT-Phobie sollte langsam aber sicher zu einer von der Ärztekammer akzeptierte Volkskrankheit ausgesprochen werden.

Echt schlimm...

Was bin ich froh niemals WT gemacht zu haben.

roberto
27-12-2009, 09:08
Anstatt mit Schlagworten zu arbeiten sollten vielmehr phantasievolle und wissenschaftlich exakte Fragestellungen und Protokolle erarbeitet werden, die dann in aufwendigen wissenschaftlichen Experimenten überprüft und adäquat statistisch und wissenschaftlich nachvollziehbar ausgewertet, diskutiert und veröffentlicht werden.

Protokolle sind hier Zeitvergeudung! Kampf ist schlichtweg ein Dialog, er verhält sich niemals gleich. as Wsen des Kampfes setzt sich wie folgt zusammen:

1) Die Art und Weise des Vorgehens bzw. der grundsätzliche Plan/ die grundsätzliche Taktik: Hierei sollte stets darauf geachtet werden, dem Gegner einen oder zwei Schritte voraus zu sein, denn... (siehe Punkt 2)

2) Das Timing, also der Faktor Zeit: Schneller als der Gegner zu sein - in Angriff wie Verteidigung -, ist besser als das durchdachteste Konzept, als die ausgeklügelste Technik. Ein gutes Timing ereicht man aber nur, wenn eine weitere Eigenschaft vorhanden ist... Punkt 3

3) Die richtige Distanz: Auch kommt es drauf an, aus der richtigen Distanz heraus zu agieren. Steht man einen halben Schritt zu nah am Gegner oder zu weit von selbigen entfernt, ist das oben erwähnte Timing nicht vorhanden. Dir richtige Distanz ermöglich es einem erst, schneller zu sein als der Gegner. Letztendlich steht noch die eigene Person im Lichtes Schein bzw. das, was die Individualität der Person ausmacht... siehr Punkt 4

4) Die Natur, oder der individuelle Charakter: Nicht alle Menschen sind geborene Konterkämpfer oder Angreifer etc. Jedem wohnen, aufgrund der Eigenschaften seines Körperes und der Ausrichtung seines Geistes, eigene Wesenszüge inne. Diese müssen in betracht gezogen werden. Aus einem Hund sollte keine Katze und aus einer Katze kein Hund geformt werden. Alles muss mit der Natur im Einklang stehen.

Die einfachste Überprüfung dieser Regeln ist der Kampf. Mehr bedarf es nicht, keine Protokolle. Alles darüber hinaus ist m. E. n. beabsichtigte Hinhaltetaktik oder durch Unwissenheit geformter Nonsense.


Roberto

dimasalang
27-12-2009, 09:59
Ui, 46 Antworten bisher, davon ganze zwei zum Thema! Besten Dank mal bisher an den Threadersteller, Roberto und Elation.
@ alle anderen : könntet Ihr vielleicht mal kurz die Klappe halten oder in anderen Threads weiterbashen. Ich finde die Ausgangsthematik ausnahmsweise ganz interessant und würde gern noch ein bisschen mehr zum Thema hören.

mykatharsis
27-12-2009, 10:09
edit

dimasalang
27-12-2009, 10:41
edit

ThaiTsun
27-12-2009, 10:41
edit
Ui, 46 Antworten bisher, davon ganze zwei zum Thema! Besten Dank mal bisher an den Threadersteller, Roberto und Elation.
@ alle anderen : könntet Ihr vielleicht mal kurz die Klappe halten oder in anderen Threads weiterbashen. Ich finde die Ausgangsthematik ausnahmsweise ganz interessant und würde gern noch ein bisschen mehr zum Thema hören.

angHell
27-12-2009, 10:49
btt:

Als ob induktives Vorgehen besser oder schlechter wäre....Wer will das beurteilen - jede Methode hat Vor-und Nachteile. Auch Induktiv kannst Du nie ohne Axiome arbeiten....

Außerdem passen deine WT-Beispiele m.M.n. nicht!

ganz viele Fragezeichen.

bouncer
27-12-2009, 11:04
Protokolle sind hier Zeitvergeudung! Kampf ist schlichtweg ein Dialog, er verhält sich niemals gleich. as Wsen des Kampfes setzt sich wie folgt zusammen:

1) Die Art und Weise des Vorgehens bzw. der grundsätzliche Plan/ die grundsätzliche Taktik: Hierei sollte stets darauf geachtet werden, dem Gegner einen oder zwei Schritte voraus zu sein, denn... (siehe Punkt 2)

2) Das Timing, also der Faktor Zeit: Schneller als der Gegner zu sein - in Angriff wie Verteidigung -, ist besser als das durchdachteste Konzept, als die ausgeklügelste Technik. Ein gutes Timing ereicht man aber nur, wenn eine weitere Eigenschaft vorhanden ist... Punkt 3

3) Die richtige Distanz: Auch kommt es drauf an, aus der richtigen Distanz heraus zu agieren. Steht man einen halben Schritt zu nah am Gegner oder zu weit von selbigen entfernt, ist das oben erwähnte Timing nicht vorhanden. Dir richtige Distanz ermöglich es einem erst, schneller zu sein als der Gegner. Letztendlich steht noch die eigene Person im Lichtes Schein bzw. das, was die Individualität der Person ausmacht... siehr Punkt 4

4) Die Natur, oder der individuelle Charakter: Nicht alle Menschen sind geborene Konterkämpfer oder Angreifer etc. Jedem wohnen, aufgrund der Eigenschaften seines Körperes und der Ausrichtung seines Geistes, eigene Wesenszüge inne. Diese müssen in betracht gezogen werden. Aus einem Hund sollte keine Katze und aus einer Katze kein Hund geformt werden. Alles muss mit der Natur im Einklang stehen.

Die einfachste Überprüfung dieser Regeln ist der Kampf. Mehr bedarf es nicht, keine Protokolle. Alles darüber hinaus ist m. E. n. beabsichtigte Hinhaltetaktik oder durch Unwissenheit geformter Nonsense.


Roberto

Sehr schön geschrieben! :)

*Eric*
27-12-2009, 12:38
edit

edit

135degrees
27-12-2009, 14:24
Protokolle sind hier Zeitvergeudung! Kampf ist schlichtweg ein Dialog, er verhält sich niemals gleich. as Wsen des Kampfes setzt sich wie folgt zusammen:

1) Die Art und Weise des Vorgehens bzw. der grundsätzliche Plan/ die grundsätzliche Taktik: Hierei sollte stets darauf geachtet werden, dem Gegner einen oder zwei Schritte voraus zu sein, denn... (siehe Punkt 2)

2) Das Timing, also der Faktor Zeit: Schneller als der Gegner zu sein - in Angriff wie Verteidigung -, ist besser als das durchdachteste Konzept, als die ausgeklügelste Technik. Ein gutes Timing ereicht man aber nur, wenn eine weitere Eigenschaft vorhanden ist... Punkt 3

3) Die richtige Distanz: Auch kommt es drauf an, aus der richtigen Distanz heraus zu agieren. Steht man einen halben Schritt zu nah am Gegner oder zu weit von selbigen entfernt, ist das oben erwähnte Timing nicht vorhanden. Dir richtige Distanz ermöglich es einem erst, schneller zu sein als der Gegner. Letztendlich steht noch die eigene Person im Lichtes Schein bzw. das, was die Individualität der Person ausmacht... siehr Punkt 4

4) Die Natur, oder der individuelle Charakter: Nicht alle Menschen sind geborene Konterkämpfer oder Angreifer etc. Jedem wohnen, aufgrund der Eigenschaften seines Körperes und der Ausrichtung seines Geistes, eigene Wesenszüge inne. Diese müssen in betracht gezogen werden. Aus einem Hund sollte keine Katze und aus einer Katze kein Hund geformt werden. Alles muss mit der Natur im Einklang stehen.

Die einfachste Überprüfung dieser Regeln ist der Kampf. Mehr bedarf es nicht, keine Protokolle. Alles darüber hinaus ist m. E. n. beabsichtigte Hinhaltetaktik oder durch Unwissenheit geformter Nonsense.


Roberto

:respekt:

Du solltest dich als Ghostwriter bei ... na du weißt schon bewerben :-) Dann käme endlich mal Qualität in das ein oder andere Editorial.

DeepPurple
27-12-2009, 14:27
Was für ein Kindergarten. Ich mach mal zu und sauber und und dann kanns weitergehen.

Peter

So, jetzt kanns weitergehen, Off Topic ist entsorgt und die Diskussion, wann man mit den Waffen anfängt, ist in einem eigenen Thread.
Sollte es hier so weitergehen wie bisher, werd ich allerdings sauer.

roberto
27-12-2009, 15:31
:respekt:

Du solltest dich als Ghostwriter bei ... na du weißt schon bewerben :-) Dann käme endlich mal Qualität in das ein oder andere Editorial.

Qualität? Das will doch niemand wirklich. Kämpfen ist methodisch recht einfach. Das einzig zwingend Notwendige ist die korrekte Einweisung seitens eines Lehrers/ Trainers. Und hier liegt das Problem:

Der Kern eines jeden Kampfsystems muss relativ simpel, muss überschaubar sein. Hat man diesen inne, können Feinheiten eingebaut werden. Aber das Eigentliche - die Art und Weise im Vorgehen - ist niemals umfangreich.

Meine Messerschule kann ich z. B. auf einen Bierdeckel schreiben. Es sind lediglich fünf (5) Grundsätze. Diese werden in einer ersten Form eingeschleift. Sind diese Figuren im Körper, werden sie verfeinert, varriert etc. Aber der Schüler kann bereits mit diesen fünf kleinen Figuren kämpfen. Der Rest der folgt, macht ihn, sofern er fleissig trainiert und etwas Talent mitbringt, nur besser, macht ihn variationreicher.

Ich glaube, dass fast alle funktionierenden Systeme ähnlich geartet sind. Jedoch gibt es das politische Denken, welches verhindert, dass die Methodik eines Systems entsprechend weitergegeben wird. Denn durch die korrekte und schnelle Vermitlung der Kunst, werden Schüler bald zu gleichwertigen Personen; sie brauchen dann keine Protokolle mehr, keine Deduktion und Induktion, um an sich zu arbeiten, denn die Methodik ist ein Teil ihrer Person geworden.

Doch das ist erstens nicht im Sinne vieler Egozentriker an der Spitze der diversen "Clans der Kampfkünste", und zweitens verdient man dadurch nicht lang genug Geld am "Schüler". Und wenn alles gesagt wäre und es keine Geheimnisse mehr gäbe, würde man auch nicht so viele Kampfkunstzeitschriften benötigen ... und auch keine Ghostwriters. ;) Danke trotzdem für das Kompliment!


R.

Honso
27-12-2009, 16:01
Recht hasste mein Lieber!! Es ist die Grundschule die zählt und die verfestigt sich erst im laufe der Jahre! Das muss immer wieder trainiert werden.