Kobudo und seine Waffen... [Archiv] - Kampfkunst-Board

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DieKlette
21-01-2002, 20:34
Was ist Okinawa-Kobudo?


Kobudo bedeutet "Alte Kampfkunst" und entstand im 16. Jahrhundert auf Okinawa (Japan). Zu dieser Zeit war das Tragen von Schwertern und anderen Blankwaffen vom König verboten. Um sich gegen die besetzenden Satsuma-Samurai verteidigen zu können, entwickelten die Bauern und Fischer Waffensysteme, bei denen sie unauffällige landwirtschaftliche Geräte und Werkzeuge zu tödlichen Waffen umfunktionierten. Die so entstandene Kampfkunst wurde unter strengster Geheimhaltung trainiert und vervollkommnet. Oft wurde sie nur innerhalb der Familie weitergegeben. Der Schleier der Geheimhaltung wurde erst Mitte des 20. Jahrhunderts gelüftet. Da es im Okinawa-Kobudo keinen Freikampf oder sportlichen Wettbewerb wie in anderen asiatischen Kampfsportarten gibt, gilt es bis heute als traditionelle und unverfälschte Kampfkunst. Beim Training werden die Grundtechniken mit verschiedenen Waffen, z. B. Bo, Sai, Tonfa unterrichtet. Ebenso wie Partnertraining und Kata, welches ein Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner ist.


Die Kobudo-Waffen


Es gibt im Kobudo eine Vielzahl von Waffen, einige davon sind allerdings im Laufe der Zeit in Vergessenheit geraten und nur noch auf Okinawa bekannt, wie zum Beispiel der "tekko" eine Art Schlagring aus Metall oder Holz, der auch paarweise benutzt wurde. Es wurden auch Gebrauchsgegenstände wie Haarnadeln "kanzashi" als Waffen verwendet. Die bekanntesten Waffen des Kobudo sind sicher Bo, Sai, Tonfa und Nunchaku. Nachfolgend werden die bekannten und die weniger bekannten Waffen Eku, Nunti-Bo und Sansetsukon vorgestellt.







Die verschiedenen Waffen und ihre Geschichte



BO

Der Bo, ein Holzstock ist wohl das älteste Hilfsmittel der Menschheit. Die Entwicklung des Bo als Waffe ist bis ins fünfte Jahrhundert zum Shorin-ji Tempel in China zurück zu verfolgen. Diese Techniken beeinflußten auch die spätere Entwicklung des Ryukyu Kobudo, welches erstmals um 1314 erwähnt wird. Der Bo selbst stammt wahrscheinlich vom "tenbi" ab, einem Stock der über die Schultern gelegt wurde, um an beiden Enden Lasten zu transportieren. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten die Kobudo Meister hieraus eine effektive und oft unterschätzte Waffe. Es gibt verschiedene Arten von Bo, welcher auf Okinawa “Kon” genannt wird. Der gebräuchlichste ist wohl der "rokushaku-bo" , ein 182 cm langer runder Stock, der in der Mitte 3 cm und an den Enden 2,5 cm im Durchmesser ist. "Shaku" steht für ein japanisches Längenmaß ca. 30 cm. Die Länge eines Bo kann zwischen 90 cm (sanshaku-bo, hanbo) und 274 cm (kushaku-bo) variieren. Genau wie bei der Länge gibt es auch bei der Form Unterschiede. Der Querschnitt eines Bo kann rund (maru-bo), viereckig (kaku-bo), sechseckig (rokkaku-bo) oder achteckig (hakkaku-bo) sein. Normalerweise sind Bo aus hartem Holz gefertigt, vorzugsweise rote oder weiße Eiche, doch gibt es auch welche aus Bambus (take-bo), oder sogar aus Eisen (tetsubo).








Sai

Über die genaue Herkunft der Sai gibt es mehrere Theorien. Zum einen könnten sie vom "manji-sai" abstammen, welches ein Gerät der Fischer war um ihren Fang ins Netz zu ziehen. Beim manji-sai zeigt eine Gabelspitze in die andere Richtung. Die zweite Möglichkeit ist, daß die Sai von Bauern verwendet wurden, um Furchen für das Saatgut zu ziehen. Wie dem auch sei, für den Kampf wurden meistens zwei Sai verwendet, ein dritter Sai wurde im Gürtel verborgen am Rücken getragen.Diese wurden bei Gefahr wie ein Messer geworfen. Da die Sai aus Eisen waren hatten sie viele Vorteile gegenüber den Holzwaffen. Mit ihnen konnten Schwertklingen geblockt und zerbrochen werden. Auch bei den Sai gibt es unterschiedliche Formen. Die runde sowie die achteckige Form sind am bekanntesten. Die Länge richtet sich nach der Armlänge des Benutzers.


TONFA

Die Tonfa auch "tuifa" oder "tongwa" genannt waren ursprünglich Griffe um Mühlsteine zu drehen. Hierzu wurde der lange Teil des Schaftes in ein seitliches Loch des waagerechten Mühlsteins gesteckt und mit dem nach oben stehenden Griff gedreht. Ab wann genau die Tonfa als Waffe benutzt wurden ist unklar, da sie auch in China als Arbeitsgerät und Waffe bekannt sind. Zum Kampf wurden meistens zwei Tonfa benutzt, so konnte mit einer Hand ein Angriff abgewehrt werden, während mit der anderen ein Gegenangriff ausgeführt wurde. Zu den Stoß- und Schlagtechniken kommen noch die Techniken hinzu, bei denen die Tonfa um die Griffe gedreht werden. Bei diesen "furi uchi" genannten Schwingschlägen entstehen sehr große Geschwindigkeiten, welche diese Techniken sehr effektiv machen.


NUNCHAKU

Das Nunchaku ist eine einfache, aber doch sehr gefährliche Waffe. Es besteht aus zwei kurzen Hartholzstöcken die mit einer Schnur verbunden sind. Zum Ende werden die Stöcke etwas dicker um einen festen Griff zu gewährleisten und das Gewicht zu erhöhen. Die Stöcke können rund (marugata), sechseckig (rokakukei) oder achteckig (hakakukei) sein. Früher bestand die Verbindungsschnur aus Rosshaar oder Reisstroh und das Nunchaku wurde als eine Art Dreschflegel verwendet, um Korn oder Reis von seiner Außenschale zu trennen. Der Ursprung des Nunchaku liegt in China, dort wurde es bereits sehr früh als Waffe benutzt.



EKU

Das Eku (Bootsruder) ist auch unter den Namen "oar", "kai" oder "sunakake-bo bekannt. Es hat eine Länge von ca. 170 cm, wovon der runde Griffteil ca. 100 cm misst. Bei den Fischern und Bewohnern der Fischerdörfer war es das bevorzugte Werkzeug zur Selbstverteidigung, da es immer offen mitgeführt werden konnte ohne Verdacht zu erregen. Der Paddelteil ist gut geeignet für Schlag,- und Stoßtechniken, aber auch um dem Gegner Sand ins Gesicht zu schleudern. Mit dem runden Griffteil lassen sich die Bo-Techniken ausführen.

NUNTI-BO

Der Nunti-Bo (Fischerspeer) ist ebenfalls ein Werkzeug der Fischer. Er wurde benötigt um Netze einzuholen oder den Fang ins Boot zu ziehen. Er hat eine Länge von 206 cm, wovon der runde Griffteil 170 cm beträgt. Es ist ein Bo an dessen Spitze ein Nunti befestigt ist. Auch dieses Werkzeug konnte immer offen getragen werden. Zwei Nunti wurden meistens zusätzlich im Gürtel mitgeführt, die auch zum Werfen geeignet waren. Mit dem Nunti-Bo können alle Speer- oder Stocktechniken ausgeführt werden.

SANSETSUKON

Das Sansetsukon ist wie der Name sagt ein dreiteiliger Stock (san = drei, kon = stock). Ursprünglich aus China stammend, dass zwischen 1200 und 1600 nach Okinawa gebracht wurde. Die Gesamtlänge kann zwischen einem Meter und 2,1 Meter variieren. In China wurden Ketten, zur Verbindung der Holzteile verwendet auf Okinawa, benutzte man lieber Rosshaar oder Lederschnüre um keine Geräusche zu verursachen. Durch die große Reichweite und die enormen Kräfte, die bei den Schwingtechniken entstehen können ist es eine sehr gefährliche Waffe, wenn man Sie beherrschet

WuDao
21-01-2002, 22:10
Hallo Klette,

gut kopiert.

Sebastian
21-01-2002, 22:15
Beweise?

Wenns copyrightrechtlich OK ist, gibts nix dran zu meckern! Oder? ;)

WuDao
21-01-2002, 22:28
http://www.okinawa-kobudo.de/was_ist_ok.htm

http://www.okinawa-kobudo.de/waffen.htm



wer schreibt der bleibt

Sebastian
21-01-2002, 22:32
Mit Einwilligung des Urhebers ists ja kein Problem! Ich denke er hat sie! ;)

Goshinsatori
22-01-2002, 05:34
Hi,

da fehlen aber noch ein paar Waffen.

http://www.daigaku.de/Stile/stilestart.htm#KOBUDO

Wenn, dann sollten wir das komplett auflisten.

DieKlette
22-01-2002, 12:35
@ WuDao,
soll ich mir etwa die Finger wund tippen :biglaugh: ? Warum soll ich dann nicht andere Texte zu rate ziehen. Ich denke, dass dank der ganzen Pfefferspray, Pistolen und Teleskopschlagstock Stories endlich mal wieder zu zivilisierteren Themen, wie Tradition und Kampfkunst schreiten sollten. Ausserdem fehlte in diesem Forum wirklich noch einiges an Infos über Waffenkampfkünste.

Mit Respekt

Oss

DieKlette

WuDao
22-01-2002, 13:08
Hi Klette,

"Finger wund tippen" brauchst du nicht, aber ein Hinweis auf die Quelle wäre angebracht gewesen.

In diesem Sinne

DieKlette
22-01-2002, 15:33
Stimmt...
Aber die Site ist mir jetzt abhanden gekommen. Aber im Prinzip hast Du recht.
Ach ja, die Seiten die Du da verlinkt hast waren nicht meine Quellen. Da hat also noch jemand gut kopiert :devil: .

shodushi
19-02-2002, 14:55
netter eintrag!das kobudo entwickelte sich nur schon weit vor dem 16.jahrhundert!dank der hervorragenden handelsbeziehugen zwischen okinawa,china und dem ostasiatischen kernland,bestand bereits seit dem 6.jahrhundert ein reger austausch der unterschiedlichsten waffensysteme auf der kleinen insel!
unter anderem brachten die chinesischen händler und mönche schon "quan fa"- (urform des kung fu) und waffentechniken(u.a. shaolin) mit sich, die sich mit dem auf okinawa gebildeten "tode" urform des karate) vermischten!sogar der begriff "tode" ist aus dem chinesischen abgeleitet und bedeutet soviel wie "leere hand"!weiterhin folgten im laufe der jahrhunderte einflüsse aus dem "pentjak silat" und kali/escrima, die allesamt ihre spuren hinterließen!
ab dem 16.jahrhundert begann das kobudo zwangsweise aufzublühen, da okinawa unter der herrschaft des satsuma geschlechts stand.zu dieser zeit wurde auch das waffen verbot über die insel verhängt, um aufstände der bauern bereits im keim ersticken zu können und die bevölkerung besser kontrollieren zu können.dieses gesetz wurde mit einer großen strenge durchgestzt, daß es teilweise nur ein messer pro dorf gab,welches zum schlachten der tiere benutzt werden durfte und unter von samurai auf dem dorfsplatz bewacht wurde!
da einzelne bauerngruppen sich immer wieder ihren herrschern wiedersetzten und beamte, steuereintreiber und ganze samuraizüge überfielen.kam es bald zu einem erneuten strengeren waffenverbot und der sogenannten "katanagari"=jagd nach schwertern!!!
alles was einer klinge ähnlich sah,wurde einkassiert.schiffe die im hafen einliefen,mußten ersteinmal durch eine sogenannte schwertkontrolle, um den schmuggel einzudämmen...sogar schwerter die zu religiösen zeremonien gebraucht wurden,konfiszierte man.
die bevölkerung wurde zunehmend drangsalliert.es war z.b. keine seltenheit, daß samurai ohne vorwarnung bauern auf offener straße enthaupteten oder frauen und alte menschen mißhandelten!auch das bloße wissen oder kontakt zu kobudo-meistern wurde mit dem tod bestraft.daher trainierte man meistens nachts in abgelegenen höhlen,wäldern...

da das thema aber einfach zu umfangreich ist und ich ein ziemlicher tastaturlegasteniker bin belasse ich es bei diesen zeilen...
wer sich im allgemeinen über kobudo und seine entstehung informieren will, sollte sich das buch "kobudo-waffenkunst aus dem fernen osten" von gerhard schoenberger zulegen!ich kann es nur empfehlen!bis dann...