Volkshochschulkurs sinnvoll?

[LordKnolan]

Hi!

Also in meiner Nähe (Hessisches Ried) gibt es bald mehrere Volkshochschulkurse in Qigong als auch Taijiquan. Beides von Helmut Tischer. Einer dieser Kurse dauert je zweimal zehn Stunden Übungsstunden.

Jetzt frag ich mich ob es lohnt, so einen Kurs zu absolvieren. Denn man genießt zwanzig Stunden Training und dann ist es vorbei. Und dann? Kann ich dann das gelernte wieder alleine zuhause üben, sooft ich will oder sollte man das lassen? Man hört ja öfter, dass man sich beim Training ohne Lehrer fehler aneignet, die gerade beim Qigong auch schädlich sein können. Ich bin Laie, ich weiß nicht ob das stimmt, aber Respekt habe ich schon vor dem ganzen.

Außerdem hab ich schon gelesen, dass bei einem schlechten Lehrer von Anfang an alles für den Po ist und man garnichts davon hat. Hat also jemand schonmal von Helmut Tischer gehört?

und zu guter Letzt würde ich mir gerne noch die Unterschiede zwischen den beiden Sachen erklären lassen, da sie ja, so kommt es mir beim lesen vor, recht ähnlich zu sein scheinen (würde mich aber auch nicht überraschen wenn ich mich irre :D )

Ich freue mich auf Antworten!
Gruß, Paul

PS: Kann mir jemand kurz erläutern, wie man Taijiquan und Quigong ausspricht :D ;)

[Renner]

Hallo LordKnolan

Es kann nicht verkehrt sein einen solchen Kurs zu besuchen und sei es bloss um mal einen Einblick zu bekommen.
Desweiteren werden dir da sicher einige Grundprinzipien vermittelt mit denen du dann erstmal arbeiten kannst.

zur Aussprache:

Taijiquan
wird auch manchmal so geschrieben
TaiChiChuan so wirds im Prinzip auch ausgesprochen

QiGong hier spricht man das Q wie "Tsch" und dann Gungk
also
TschiGungk

Hmm und was den Unterschied angegeht, es sind beides Arten um das Qi zu mehren und zu kultivieren...

TaiChi wird auch gern als Meditation in Bewegung bezeichnet also stärkst du dabei den gesamten Körper auch von aussen, ist halt ne Kampfkunst.
Im QiGong gibts auch viele verschiedene Arten, da kenn ich mich aber leider nicht so gut aus.
Hoffe das hilft erstmal ein wenig weiter und die andern können sicher noch mehr dazu sagen...

Gruss Renner

[Dao]

Hallo,
wenn du die absoluten Silberrücken ihrer Zunft erleben wirst, bist du in der VHS falsch. Chen Stil demnächst in München Zhu Tiancei, später Chen Xiaowang, ...
Willst du einen guten Lehrer finden, kannst du in einer eigenständigen Schule richtig sein, oder auch manchmal in einer VHS einen vernünftigen Lehrer finden.
Den Helmut Tischer kenne ich nicht!

[karlo]

VHS ist oft eine preiswerte Möglichkeit einen Einblick zu bekommen. Ich würds einfach mal ausprobieren.

[Klaus]

Das kommt drauf an was für ein Qigong angeboten wird. Solange es sich um die bekannten Gesundheitsqigongs handelt, also etwas das im engeren Sinne Atemübungen mit / oder leichte Bewegungsübungen mit Stretching ist, ist es nicht so schwierig zu lernen, und es sollte auch nicht gefährlich werden.

Was man auch mit total überzeugten Anhängern von Qigong nicht üben sollte, oder eher mit Sicherheit Probleme machen wird, sind "Qigong"-Übungen, bei denen übermässig mit Vorstellungskraft, "gerichtetem Führen von Qi" oder Krafteinsatz gearbeitet wird. Es erfordert ein unheimlich hohes Niveau, völlig unabhängig von "Denkrichtungen" und verschultem Kopfwissen, in jemanden als Mentor hineinzufühlen und ihm etwas beizubringen, was man äusserlich nicht erkennen kann ob es auch so gemacht wird wie man es wirklich auch gelernt hat. Selbstmanipulation ist eigentlich eine totale Kontraindikation, da es viele Irrmöglichkeiten gibt, und jemand der aufgrund gesundheitlicher Mangelerscheinungen am ehesten in solche Kurse kommt, ist viel zu labil sich selbst am eigenen Schopf aus einem möglichen Sumpf zu ziehen. Sowas geht immer nach hinten los. "Ich kann mein Qi führen" muß meistens eher heissen, "ich GLAUBE ich führe mein Qi". Was er wirklich macht, kann ihm eigentlich nur ein wirklich auf höchstem Niveau befindlicher Qigong-Experte erzählen. Leute denen man sagt sie sollen sich "leicht" fühlen, können damit alle möglichen Dinge in sich induzieren, von denen nicht wirklich viele gut für das Regulieren von Problemen im Körper sind. Also mein dringlicher Appell, sich mit solchen Sorten von Qigong lieber gar nicht erst abgeben. Ganz okay sind Übungen die dazu dienen den Körper wieder STÄRKER wahrzunehmen. Nicht noch weniger als sowieso immer schon.

[Shi Xing Zhong]

@Klaus

Ich habe manchmal einige Schwierigkeiten, deinen Formulierungen zu folgen :) Allerdings scheinst du dich sehr tief einzufühlen und treffende Antworten zu geben. Sehr interessant. Ich lerne und verbreite ebenfalls Qi Gong, sowohl im Gesundheitsbereich als auch hartes Qi Gong zur Steigerung der Leistung als Kämpfer. Ich meide allerdings Qi Gong Übungen, die mit Imaginationen (Vorstellungen) arbeiten, weil ich glaube, dass eine fundierte psychologische Ausbildung dazu gehört, die Reaktionen der Schüler vorauszusagen bzw. zu deuten - und selbst die kann aus den von dir beschriebenen Gründen versagen.

Ich wünsche mir, dass aus unseren Kampfkünsten die esoterischen Elemente schwächer und die individuell nachvollziehbaren Elemente stärker bewertet werden. Insofern finde ich deine an anderer Stelle getroffene Aussage wichtig, die sich auf das "sich-wehren-wollen" und die Auswirkungen auf deine Effektivität als Kämpfer bezogen. So wird ein Schuh daraus; ich habe für mich einmal formuliert, "in meiner Wut bin ich fünf Zentner schwer". Also wenn ich kämpfen und siegen will, gelingt es mir auch - mit oder ohne Kampfkunst, weil ich im Herzen ein Kämpfer bin. Heute bin ich Kampfkünstler und mit oder ohne Wut auch schon zwei Zentner schwer (fast).

Zur Ursprungsfrage dieses Threads gesagt: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Eine Reise zum Taijiquan kann m. E. durchaus in der VHS beginnen. Du wirst sehen, wohin sie dich führt.

Grüsse,

Wilfried

[Dao]

Zur Ursprungsfrage dieses Threads gesagt: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt. Eine Reise zum Taijiquan kann m. E. durchaus in der VHS beginnen. Du wirst sehen, wohin sie dich führt.

Grüsse,

Wilfried
Hi Wilfried,
sehr treffend! :)