Chronisch Darmentzuendung [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Chronisch Darmentzuendung



Erik
21-08-2003, 08:06
Hallo zusammen,

kann mir jemand sagen, ob es in der TCM oder im Qi Gong Moeglichkeiten
gibt, einen Morbus Crohn, eine chronische entzuendliche Darmerkrankung, zu behandeln?
Ich frage dass hier, weil nach der Schulmedizin ein MC als eine therapierbare, aber
nicht heilbare Krankheit gilt, d.h. man kann den Rest seines
Lebens Medikamente schlucken, und muss, je nach Schwere und Verlauf
der Erkrankung, damit rechnen, dass Teile des Darms operativ
entfernt werden muessen.
Da ich wahrscheinlich das zweifelhafte Vergnuegen habe, ein "Croehnchen" zu besitzen ;-(
(Diagnose beim Arzt steht noch aus, habe aber einen "begruendeten Anfangsverdacht"),
waere ich fuer Antworten dankbar!

Gruss,

Erik

BonsaiBabyGirl
21-08-2003, 19:22
..das würde mich auch brennend interessieren, weil ich auch jemanden kenne, der an Morbus Crohn erkrankt ist und deswegen sehr starke Medikamete schlucken muss, teilweise auch Cortison...

Le Lôi
22-08-2003, 07:42
Ein Morbus Crohn ist sicherlich auch mit TCM nicht 100% heilbar, doch können sehr gute Erfolge erziehlt werden, so dass die enzündlichen Schübe verringert werden können und auf weniger Medis zurück gegriffen werden muss.

Gruss

Erik
24-08-2003, 14:12
Hallo Le Loi,

danke fuer die Antwort. Werde mich dann mal an die Uni-Klinik Witten/Herdecke wenden,
da die dort ja, wie Klaus mir mal geschrieben hat, wohl Verbindungen u. verschd. Projekte haben.
Ich fuerchte nur, dass die Krankenk. die Kosten dafuer nicht uebernimmt.

Gruss,

Erik

Bokuto
25-08-2003, 17:13
Habe seit 17 Jahren das "Vergnügen" mich mit einer Colitis ulcerosa (sozusagen der "Schwesterkrankheit" des Morbus Cron, die Dickdarm und Mastdarm befällt) herumzuärgern. Die einzige echte gesundheitliche Verbesserung brachte mir erst mit 18 mein Trainingsbeginn im Shaolin Kempo ein. Zuvor hatte ich fast Permanent-Schübe, seitdem nur noch alle ein bis drei Jahre für wenige Wochen.
Irgendwie wurde wohl durch die Energiearbeit im Training (mit Schwerpunkt im Yoga und Anleihen im Qi Gong und Taiji) der Entzündungskreislauf unterbrochen, wodurch sich der Körper endlich mal erholen und selbst heilen konnte. Das ist zumindest meine Theorie ... meine Ärztin glaubt immer noch, es seien ihre Medikamente gewesen (die ich nie einnahm). Fazit: Ich schliesse daraus, dass die TCM tatsächlich den Verlauf der Krankheit erleichtern kann - heilen aber nicht.

Gruß
Dirk

Skyguide
27-08-2003, 22:41
Auch die westliche Komplementärmedizin hat durchaus verschiedene Ansätze mit dieser Krankheit umzugehen kann also nur empfehlen, sich da auch mal umzuschauen.
Grundsätzlich beobachte ich schon gewisse Zusammenhänge zwischen dem Krankheitsbild und gewissen Charakterzügen / persönlichen Eigenschaften der Patienten aber auch dies ist nur einer der möglichen Ansätze.

Gruss Skyguide

Erik
28-08-2003, 13:29
Hallo,
zum Ersten nochmal danke fuer die Anworten!

@Bokuto
Freut mich, dass es Dir besser geht, vor allem ohne Medikamente! Es
ist ja leider oft so, dass man selbst mit Medik. nur eine
unbefriedigende Besserung erreicht, wobei ich weiss, dass es eine
Heilung z.Zt. leider nicht gibt.

@Skyguide
Ich habe ja geschrieben, dass ich noch zum Arzt gehen muss, um meinen
Verdacht entweder bestaetigt zu bekommen oder nicht. Ich gehe mal
davon aus, dass ich aufgrund des Zusammentreffens mehrerer
"Risikofaktoren" und meiner Symptome eben einen MC habe, und wollte
mich im Vorfeld schon mal ueber Alternativen zur Schulmedizin
informieren; natuerlich werde ich mir erstmal anhoeren, was "mein"
Arzt dazu sagt und mich dann erst entscheiden.

Ps.: Es gibt ja leider nicht viele Aerzte, die den ganzen Menschen in
die Diagnose mit einbeziehen. Und es wird, fuerchte ich, in der Zukunft
noch schlimmer werden, da sich viele Medizinstudenten dem Vernehmen
nach ja fuer eine spezielle Fachrichtun entscheiden; der gute alte
"Landarzt" wird in Zukunft wohl eine Raritaet sein. Ich hatte das
Glueck, bis vor wenigen Jahren eine Landaerztin aus "altem Schrot
und Korn" als "meine" Hausaerztin zu haben. Ist aber jetzt im
wohlverdienten Ruhestand. Glueck fuer sie und Pech fuer mich ;-)

Gruss,

Erik

Skyguide
28-08-2003, 19:21
@Erik: da hast mich wohl nicht ganz verstanden. mit westl. komplementärmedizin meinte ich insbesondere die westliche naturheilkunde mit all ihren fachgebieten.
grundsätzlich ist die schulmedizin stark bei aktuen erkrankungen, bei chronischen krankheitsbildern oder der minderung der auswirkungen von "nicht heilbaren" krankheiten hat die komplementärmedizin oft die nase vorne.

gruss skyguide

Erik
28-08-2003, 22:58
Hallo Skyguide,

da hab' ich Dich dann tatsaechlich falsch verstanden! Und bisher eigentlich auch so
nicht dran gedacht. Aber auf jeden Fall danke fuer die Richtigstellung!

Gruss,

Erik

smash
29-08-2003, 16:58
Original geschrieben von Bokuto
Habe seit 17 Jahren das "Vergnügen" mich mit einer Colitis ulcerosa (sozusagen der "Schwesterkrankheit" des Morbus Cron, die Dickdarm und Mastdarm befällt) herumzuärgern. Die einzige echte gesundheitliche Verbesserung brachte mir erst mit 18 mein Trainingsbeginn im Shaolin Kempo ein. Zuvor hatte ich fast Permanent-Schübe, seitdem nur noch alle ein bis drei Jahre für wenige Wochen.
Irgendwie wurde wohl durch die Energiearbeit im Training (mit Schwerpunkt im Yoga und Anleihen im Qi Gong und Taiji) der Entzündungskreislauf unterbrochen, wodurch sich der Körper endlich mal erholen und selbst heilen konnte. Das ist zumindest meine Theorie ... meine Ärztin glaubt immer noch, es seien ihre Medikamente gewesen (die ich nie einnahm). Fazit: Ich schliesse daraus, dass die TCM tatsächlich den Verlauf der Krankheit erleichtern kann - heilen aber nicht.

Gruß
Dirk

tag!

Ich hätte ne schnelle Frage und zwar: Was meint ihr mit "Schüben"? Durchfall oder sowas? :X

Bokuto
29-08-2003, 18:27
Colitis Ulcerosa ist eine chronische Dickdarmentzündung, so etwas wie ein gutartiges Geschwür. Ruht die Krankheit, hat man keine Beschwerden. Ein "Schub" bedeutet eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes, also ein Aufflackern der Entzündung. Und wie aus jeder Wunde blutet man und der Körper versucht mit Sekreten die Wunde zu schützen. Äussere Anzeichen sind blutige Durchfälle, irrsinnige Bauchkrämpfe und Schleimabsonderung. Ist der Mastdarm betroffen, bleiben einem oft nur Sekunden, um das nächste Klo zu erreichen.
Ursachen für C.U. sind nicht bekannt. Wiederauslöser sind meistens Stress oder falsche Ernährung. Vielen schlägt auch das Wetter auf en Bauch: lässt das Tageslicht nach (Herbst, Winter), kommt es oft zu einem Rückfall. Die üblichen Medikamente können, neben vielen anderen Problemen, Depressionen verursachen. Ist der Genesung abträglich. Ein wirksames Naturprodukt ist Weihrauch.
Üblicherweise steigt nach 10 - 15 Jahren bereits das Darmkrebsrisiko um das -zigfache.

Gruß
Dirk

smash
29-08-2003, 19:09
Original geschrieben von Bokuto
Colitis Ulcerosa ist eine chronische Dickdarmentzündung, so etwas wie ein gutartiges Geschwür. Ruht die Krankheit, hat man keine Beschwerden. Ein "Schub" bedeutet eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes, also ein Aufflackern der Entzündung. Und wie aus jeder Wunde blutet man und der Körper versucht mit Sekreten die Wunde zu schützen. Äussere Anzeichen sind blutige Durchfälle, irrsinnige Bauchkrämpfe und Schleimabsonderung. Ist der Mastdarm betroffen, bleiben einem oft nur Sekunden, um das nächste Klo zu erreichen.
Ursachen für C.U. sind nicht bekannt. Wiederauslöser sind meistens Stress oder falsche Ernährung. Vielen schlägt auch das Wetter auf en Bauch: lässt das Tageslicht nach (Herbst, Winter), kommt es oft zu einem Rückfall. Die üblichen Medikamente können, neben vielen anderen Problemen, Depressionen verursachen. Ist der Genesung abträglich. Ein wirksames Naturprodukt ist Weihrauch.
Üblicherweise steigt nach 10 - 15 Jahren bereits das Darmkrebsrisiko um das -zigfache.

Gruß
Dirk

oh gott.. irgendiwe hab ich das Gefühl, dass ich auch sowas in der Richtung hab :(. Ich hab auch des Öfteren üble Bauchkrämpfe und muss dann in den nächsten Sekunden aufs Klo, sonst ... Den letzten Monat sind solche Beschwerden zwar ausgeblieben, aber ich werd mal nen Check beim Doc machen lassen müssen :(.

Danke für deine Info!

//smash

Erik
30-08-2003, 01:25
Hallo smash,

zur "Risikoabschaetzung" noch ein paar kleine Hinweise:
1) Wenn in Deiner Familie (damit meine ich jetzt nicht Deine evtl.
Frau, sondern Deine Eltern) schon jemand an MC oder CU erkrankt ist,
hast Du auf jeden Fall schon mal ein hoeheres Risiko ebenfalls daran
zu erkranken; besonders hoch scheint das Risiko zu sein, wenn Deine
Mutter sowas hat/hatte (genetischer Faktor)

2) Wie schon Bokuto schrieb, kann Stress nicht nur einen erneuten
Schub verursachen, er kann u.U. zur Entstehung beitragen.

3) zur Ernaehrung: man vermutet, dass Weissmehlprodukte, sowie
saemtliche Nahrungsmittel, die stark industriell bearbeitet wurden
ebenfalls ein foerderlicher Faktor sind.

4) Soweit ich weis, diskutiert man in neuerer Zeit auch einen anderen
Ausloeser: Und zwar den Erreger der Paratuberkulose bei Rindern. Man
konnte diesen Erreger bei relativ vielen Erkrankten (Menschen nicht
Rindern!) nachweisen. Uebertragung auf den Menschen ist durch
Milch/Milchprodukte moeglich; er wurde sogar in H-Milch nachgewiesen,
in der ja bekanntlich nicht mehr allzuviele Organismen existieren
(daher (H)altbare Milch). Nachdem das Verfahren zur Haltbarmachung
geaendert wurde (hoehere Temp., laengere Erhitzungsdauer), kann man
auch diesen Erreger jetzt abtoeten.

5) Im Gegensatz zu Bokuto habe ich gelesen, das die Zeit in der ein MC
(und ich vermute mal, dass das auch fuer die CU gilt) erstmals
diagnostiziert wird, interessanterweise der Sommer ist, wobei es aber
auch noch eine zweite Haeufung von Erstdiagnosen im Herbst gibt.
Ausserdem liegt das Alter, in dem die Erstdiagnose erfolgt, meisst
zwischem dem 20. - 30. Lebensjahr. Kann aber auch schon Kinder oder
Alte treffen

Und zum Schluss: Das gemeine an diesen beiden Krankheiten ist ja, dass
beide Schubweise auftreten, und dass sich beide mit zum Teil sehr
stark unterschiedlichen Auspraegungen einstellen. Der Eine muss z.B.
"nur" 3-mal am Tag auf den Entsafter, ein Anderer muss bis zu, und das
ist keine Uebertreibung, 15- oder 20-mal zum Topf. Es KOENNEN Kraempfe
auftreten, muessen aber nicht in jedem Fall, ein Anderer wiederum hat
z.B. staendig einen "formlosen" Stuhl, wohingegen ein Anderer
zwischen den "Schueben" absolut "normalen" Stuhl hat. Im allgemeinen
gilt aber, dass man bei haeufigeren Durchfaellen (erst recht mit
Kraempfen) schonmal zum Arzt gehen sollte. In Verbindung mit den mehr
oder weniger haeufigeren Durchfaellen, kann sich z.B. ein MC auch
durch einen stetigen Gewichtsverlust bemerkbar machen.

So, das solls mal gewesen sein fuer heute ;-) Ich hoffe, dass ich jetzt
endlich einschlafen kann

Gruss,

Erik

smash
30-08-2003, 15:14
Danke nochmals für die Infos Erik! :) Scheinst dich ja ziemlich mit der Thematik beschäftigt zu haben & auszukennen ;).

Bokuto
30-08-2003, 21:35
Noch ein Hinweis: Ein in der Apotheke erhältlicher Darmkrebstest reagiert auf Blutbeimengungen im Stuhl. Bei MC sowie bei CU (wenn der obere Dickdarm betroffen ist) nimmt man Blut im Stuhl kaum wahr, er ist aber mit diesen Tests nachzuweisen. Wer also sich also schon vor dem Arztbesuch schlechte Laune holen möchte, kann so einen Stuhltest machen.
So oder so kommt man aber nicht um eine Darmspiegelung herum. Wird nur der Enddarm (Mastdarm) untersucht, so nennt man dies Endoskopie. Als Vorbereitung erhält man nur einen Einlauf, der diesen Teil des Darmes reinigt. Wird der gesammte Dickdarm gespiegelt, heisst es Rektoskopie. Die Vorbereitung hierfür ist aufwendiger: Man muss bereits ein bis zwei Tage vor der Untersuchung mit einer Diät beginnen, die die Ernährung auf flüssige Mahlzeiten umstellt. Einige Stunden vor der Untersuchung muss man anfangen, literweise Salzwasser zu trinken. Dieses Wasser spült den gesamten Magen-Darm-Trakt gründlich aus (bei meiner letzten Gesamtspiegelung waren es rund 12 Liter). Dann wird mit einer langen Glasfaseroptik der Darm untersucht und mit einer kleinen Zange Proben entnommen. Die Probenentnahme ist schmerzlos, aber die Untersuchung ist ziemlich unangenehm, denn der Darm wird mittels Druckluft aufgepummt (als typischer Ringmuskel fällt er zusammen, da er komplett leer ist).

Gruß
Dirk

Erik
31-08-2003, 00:56
Hallo,

@smash:
tja, ich moechte halt wissen, was evtl. auf mich zukommt, obwohl das auch nicht
immer angenehm ist :-/ Aber Mensch ist ja von Natur aus extrem neugierig ;-)

@Bokuto:
wurde denn bei Dir sofort eine Damrspiegelung gemacht, oder wurde erstmal mit Ultraschall
bzw. Roentgen und Blutuntersuchung begonnen (ich weiss, dass bei einer Blutuntersuchung
nur allgemein Entzuendungsvorgaenge erkannt werden, aber ich meine, da gibt es auch ein paar spezielle
Werte, die auf DIESE Entzuendungen hinweisen, oder nicht?)

Gruss,

Erik

Bokuto
31-08-2003, 13:45
Man ... du kannst Fragen stellen. Die Diagnose liegt bei mir jetzt ungefähr 16 oder 17 Jahre zurück. Das weiss ich nun wirklich nicht mehr. Aber ich denke, es wird GLEICH eine Blutuntersuchung gemacht und parallel ein Termin zur Rektoskopie vereinbart. Die Koloskopie wird sicher erst bei bestätigtem Verdacht durchgeführt.

Gruß
Dirk

PS: Noch was zu den Auslösern: Milchprodukte sind schon sehr lange als Auslöser in Verdacht - aber leider nicht von Ärzten, sondern von Ernährungswissenschaftlern.
Bei mir war ein möglicher Auslöser eine Tollwut-Spritzenkur als Kind, nachdem mich ein Mietzekater angefallen hat (ein paar Narben hab ich immer noch). Zumindest waren danach die ersten Symptome zu erkennen, die Diagnose kam erst Jahre später.

Erik
31-08-2003, 14:51
Hallo nochmal,

ich schrieb ja, Mensch ist von Natur aus extrem neugierig ;-)
In diesem Sinne denn auch, Danke fer Deine Geduld.

Aber dass das von 'ner Tollwutimpfung kommen kann, ist
auch nicht schlecht (im neg. Sinne natuerlich!)

Gruss,

Erik