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Vollständige Version anzeigen : Kung Fu als Grundlage fuer MMA?



gungfuson
09-01-2010, 13:35
Moin,

trainiere seit ein paar Monaten Seven Star Mantis Kung Fu in Hamburg.
Meint ihr es waere eine gute Grundlage, um nach 1 Jahr mit MMA anzufangen?

Und gibt es eigentlich Kung Fu in Verbindung mit MMA beim UFC, usw.?

Spark
09-01-2010, 13:43
Frag mal den User "Gong Fu" hier im Forum. Der macht das beides soweit ich mich erinnere.

In der UFC weiss ich jetzt nicht, aber Cung Le bei Strikeforce macht unter anderem Sanda und fuhr damit gar nicht so schlecht. ;)

Toni802
09-01-2010, 13:47
der User Arschmitringerohren macht auch Kung Fu und MMA, ich weiß nur nicht, ob er im MMA Kung Fu anwendet, dafür kenn ich mich mit dem Kung Fu nicht aus. Der wird deine Frage sicherlich beantworten können. Grundsätzlich gilt: Alles was funktioniert ist gut für MMA.

ArschmitRingerohren
09-01-2010, 14:15
Wenig.
Einige Dinge sind SEHR nützlich, z.B. hatte ich ein ganz gutes Verständnis von Hebeln dadurch, als ich mit Grappling anfing.

Kicks natürlich auch, Knie, Ellenbogen sind dabei, auch Fußfeger und Beine-Fangen (zum Werfen).

Aber es ist auch viel dabei, was keinen Sinn macht für MMA.
Zu einem großen Teil besteht Kung-Fu eben leider nicht aus Partner-Übungen und aus Kämpfen, sondern aus Grundübungen und Formen (Bewegungsabfolgen die einen Kampf imitieren sollen).

Es ist halt kein Wettkampfsport (obwohl es Wettkämpfe gibt) sondern eine Kampfkunst.

Man lernt ausweichen und Blocken, aber keine richtige Deckung.
Man lernt Hebel aber hauptsächlich im Stand.

Wenn jemand weiß, dass er MMA machen will, dann sind andere Sachen wichtiger, z.B. Kickboxen und Ringen oder Judo.
Und Grappling ja sowieso, keine Frage.

gungfuson
09-01-2010, 14:29
ArschmitRingerohren Wenig.
Einige Dinge sind SEHR nützlich, z.B. hatte ich ein ganz gutes Verständnis von Hebeln dadurch, als ich mit Grappling anfing.

Kicks natürlich auch, Knie, Ellenbogen sind dabei, auch Fußfeger und Beine-Fangen (zum Werfen).

Aber es ist auch viel dabei, was keinen Sinn macht für MMA.
Zu einem großen Teil besteht Kung-Fu eben leider nicht aus Partner-Übungen und aus Kämpfen, sondern aus Grundübungen und Formen (Bewegungsabfolgen die einen Kampf imitieren sollen).

Es ist halt kein Wettkampfsport (obwohl es Wettkämpfe gibt) sondern eine Kampfkunst.

Man lernt ausweichen und Blocken, aber keine richtige Deckung.
Man lernt Hebel aber hauptsächlich im Stand.

Wenn jemand weiß, dass er MMA machen will, dann sind andere Sachen wichtiger, z.B. Kickboxen und Ringen oder Judo.
Und Grappling ja sowieso, keine Frage.

Ich denke ich werde Kung Fu noch mindestens 6 Monate - 1 Jahr weiterfuehren.
Kann man danach direkt mit MMA anfangen, oder sollte man vorher andere Kampfsportarten machen?
Und wie sieht so ein MMA Training eigentlich aus? Sagen wir z.B. man geht 3x pro Woche zum MMA, trainiert man dann z.B. KB und BJJ? Bzw. jeweils das was das jeweilige Dojo anbietet?

gast
09-01-2010, 14:30
Aber es ist auch viel dabei, was keinen Sinn macht für MMA.
Zu einem großen Teil besteht Kung-Fu eben leider nicht aus Partner-Übungen und aus Kämpfen, sondern aus Grundübungen und Formen (Bewegungsabfolgen die einen Kampf imitieren sollen).

....
Man lernt ausweichen und Blocken, aber keine richtige Deckung.


Dass Formen bestimmt NICHT einen Kampf imitieren sollen wurde hier schon totdiskutiert.

Und was ist noch besser zur Deckung als Ausweichen und Blocken(zumindest mit Kontern verbunden und nicht einfach Kraft gegen Kraft)???

Wenn du in dein Kungfutraining genug sinnvolle Partnerübungen einbaust, sollte es keine Probleme geben, obwohl für einige Bereiche je nach Stil eben noch was dazutrainiert werden muss.

ArschmitRingerohren
09-01-2010, 14:36
Dass Formen bestimmt NICHT einen Kampf imitieren sollen wurde hier schon totdiskutiert.

Und was ist noch besser zur Deckung als Ausweichen und Blocken(zumindest mit Kontern verbunden und nicht einfach Kraft gegen Kraft)???

Wenn du in dein Kungfutraining genug sinnvolle Partnerübungen einbaust, sollte es keine Probleme geben, obwohl für einige Bereiche je nach Stil eben noch was dazutrainiert werden muss.

:rolleyes:
Ich seh, schon, DU weißt Bescheid...

*Lars*
09-01-2010, 14:48
Und wie sieht so ein MMA Training eigentlich aus? Sagen wir z.B. man geht 3x pro Woche zum MMA, trainiert man dann z.B. KB und BJJ? Bzw. jeweils das was das jeweilige Dojo anbietet?

Bei uns im Gym gibts 3 verschiedene Unterrichtseinheiten: Kick/Thaiboxen, Standup; Grappling/BJJ, Boden und dann noch die MMA Einheiten, wo es verbunden wird. Teilweise werden die Kurse mehrmals am Tag angeboten und halt 7 Tage die Woche, dadurch kann man es recht individuell kombinieren.

IMA-Fan
09-01-2010, 15:44
:rolleyes:
Ich seh, schon, DU weißt Bescheid...

Hi,

Die Meinung teilen sehr viele Leute. Ich würde ihm da auch voll zu stimmen.

Welchen Kung Fu Stil trainierst du denn noch neben MMA, wenn ich fragen darf?

Zum Topic:

Die Attribute aus dem Kung Fu Training sollten helfen, aber bei 1 Jahr Training gehe ich ehrlich von keiner großen Grundlage aus. Desweiteren muss man MMA spezifisch trainieren und ehrlich gesagt, wenn man sich anguckt wieviele Kampfkünstler(wenige) im MMA unterwegs sind im Vergleich zu Kampfsportlern hat das schon seine Gründe...

Grüße Ima-Fan

Atze6000
09-01-2010, 16:30
Wenn du Sanda machst, bietet es dir eine gute Grundlage fürs Striking, da man hierbei schlagen, treten, werfen lernt und alles 3 für MMA sehr wichtig ist, aber das klassische formenlaufen kung fu eignet sich nicht so, da es eher eine kampfkunst ist und kein vk kampfsport

Hauser
09-01-2010, 16:50
Traditionelles Kung Fu ist absolut ungeeignet, leider sind hier wohl einige Neunmalkluge, die es besser wissen wollen.

Das einzige was halbwegs anwendbar ist ist wie schion gesagt Sanda, wobei das eher in die Richtung VK-Kickboxen geht und wenig mit dem trad. Kung Fu gemeinsam hat.

MatzeOne
09-01-2010, 17:00
Ich habe von Kung Fu wenig Ahnung, habe in der Vergangenheit zwar Kanton Shaolin parallel zum Muay Thai einige Zeit trainiert, kann aber davon nicht auf andere Stile schließen.

Was ich aber weiß, dass die Leute, die mit großer Kung Fu Vorerfahrung zum MMA Probetraining kommen, dort falsch sind. Das heißt nicht, dass Kung Fu schlecht für MMA ist, aber es fehlen zu viele wichtige Grundlagen. Die Grundlagen kannst du dafür bei uns in der Sportschule Hamburg (http://www.sportschule-hamburg.de) im Muay Thai, 10th Planet Jiu Jitsu und Ringen aneignen. Eine extra MMA Basics Stunde ist ebenfalls für Anfänger geeignet. Die anderen MMA Trainingseinheiten sind für Leute, die entsprechend die Grundlagen verinnerlicht haben und das erlernte unter hoher körperlicher und geistiger Anstrengung kombinieren.

Die Leute, die bei mir MMA trainieren, haben aber weiterhin ihre Fähigkeiten in den einzelnen Disziplinen auszubauen.

Komm doch einfach mal zum Probetraining (MMA Basics, Muay Thai und/oder 10th Planet Jiu Jitsu) vorbei und schau, ob du mit deinen bisherigen Kenntnissen da schon gut mithalten kannst. Wenn das so ist, mach dein Kung Fu weiter und ich seh dich in einem Jahr beim MMA wieder. ;)

Chilled
09-01-2010, 17:32
Traditionelles Kung Fu ist absolut ungeeignet, leider sind hier wohl einige Neunmalkluge, die es besser wissen wollen.

Ja, hier einer dieser Neunmalklugen.


Das einzige was halbwegs anwendbar ist ist wie schion gesagt Sanda, wobei das eher in die Richtung VK-Kickboxen geht und wenig mit dem trad. Kung Fu gemeinsam hat.

Deiner Aussage nach hast du dich nur wenig mit dem Kung Fu beschäftigt..
Sanda ist letztendlich nur ein moderner Begriff für Ältere wie San Shou oder Lei Tai (auch wenn die Bedeutung der Begriffe nicht die gleiche ist..). Bei dir hört es sich so an als ob sich traditionelles Kung Fu und San Shou/Lei Tai/Sanda widersprechen - dem ist aber nicht so. Diese "Wettkampfform" des Kung Fu ist schon älter und beruht auf den traditionellen Kung Fu Stilen. Es hat also sehr wohl was mit dem traditionellen Kung Fu Stilen gemeinsam.

Hauser
09-01-2010, 18:08
Deiner Aussage nach hast du dich nur wenig mit dem Kung Fu beschäftigt..
Sanda ist letztendlich nur ein moderner Begriff für Ältere wie San Shou oder Lei Tai (auch wenn die Bedeutung der Begriffe nicht die gleiche ist..). Bei dir hört es sich so an als ob sich traditionelles Kung Fu und San Shou/Lei Tai/Sanda widersprechen - dem ist aber nicht so. Diese "Wettkampfform" des Kung Fu ist schon älter und beruht auf den traditionellen Kung Fu Stilen. Es hat also sehr wohl was mit dem traditionellen Kung Fu Stilen gemeinsam.

Wieviel hat das heutige Wettkampfsanda mit traditionellem Kung Fu zu tun?
Das heutige Sanda ist KB mit ein par Elementen aus dem Ringen/Judo.

Sobald man den Begriff "Kung Fu" erwähnt kommen plötzlich alle Vertreter angeschwirrt und meinen zu wissen, dass Kung Fu im MMA funktinioniert, obowhl sie gar kein Plan von der Materie haben.
Wie viele professionelle MMA-Kämpfer trainieren denn Kung Fu? Freue mich auf ausgewählte Beispiele deinerseits.

ivo c.
09-01-2010, 18:18
Wieviel hat das heutige Wettkampfsanda mit traditionellem Kung Fu zu tun?
Das heutige Sanda ist KB mit ein par Elementen aus dem Ringen/Judo.

Sobald man den Begriff "Kung Fu" erwähnt kommen plötzlich alle Vertreter angeschwirrt und meinen zu wissen, dass Kung Fu im MMA funktinioniert, obowhl sie gar kein Plan von der Materie haben.
Wie viele professionelle MMA-Kämpfer trainieren denn Kung Fu? Freue mich auf ausgewählte Beispiele deinerseits.

Gilbert Yvel und Brett Rogers trainieren beide Wing Chun

Hauser
09-01-2010, 18:54
Gilbert Yvel und Brett Rogers trainieren beide Wing Chun

Die beiden trainieren in erster Linie Muay Thai. Von Kung Fu sieht man da nicht viel in ihrem Kämpfen.

ivo c.
09-01-2010, 19:10
Die beiden trainieren in erster Linie Muay Thai. Von Kung Fu sieht man da nicht viel in ihrem Kämpfen.

Das stimmt auch.

Guv´nor
09-01-2010, 20:02
Das stimmt auch.

aber gut das du es erwähnt hast. das permanente kleinreden chinesischer stile oder kampfsportarten ist genauso unfair wie seine absolute überbewertung durchb verblendete ausübende.

das is doch das coole an mma, man kann sich entwickeln und seine wurzeln behalten :)

IMA-Fan
09-01-2010, 20:08
aber gut das du es erwähnt hast. das permanente kleinreden chinesischer stile oder kampfsportarten ist genauso unfair wie seine absolute überbewertung durchb verblendete ausübende.

das is doch das coole an mma, man kann sich entwickeln und seine wurzeln behalten :)

Die Frage ist doch was von der jeweiligen Wurzel übrig bleibt? :)

ivo c.
09-01-2010, 20:36
aber gut das du es erwähnt hast. das permanente kleinreden chinesischer stile oder kampfsportarten ist genauso unfair wie seine absolute überbewertung durchb verblendete ausübende.

das is doch das coole an mma, man kann sich entwickeln und seine wurzeln behalten :)

Ja das kann man.

Und zum Thema, Du kannst alles als Basis nehmen.
Kung Fu, Muay Thai, Boxen, Wrestling, BJJ, Aikido Krav Maga, einfach alles...

Was man draus macht, daran wird der Erfolg gemessen...

Deswegen mal wieder ne überflüssige Disskussion...

Guv´nor
09-01-2010, 21:00
Die Frage ist doch was von der jeweiligen Wurzel übrig bleibt? :)

es ist ja so das heutzutage alle das selbe trainieren und nur geringe abweichungen sind je nach stärke/schwäche eines atheten.

aber die stärken und schwächen hängen ganz stark mit dem hintergrund der sportler zusammen (ausnahme is gsp...kyokushin und ringen haben einfach mal garkeine gemeinsamkeiten..und doch gilt er als top ringer)

Teashi
09-01-2010, 21:00
Wenn du Sanda machst, bietet es dir eine gute Grundlage fürs Striking, da man hierbei schlagen, treten, werfen lernt und alles 3 für MMA sehr wichtig ist, aber das klassische formenlaufen kung fu eignet sich nicht so, da es eher eine kampfkunst ist und kein vk kampfsport
judo, verschiedene ju jutsu ryu, sambo, muay thai, karate sind auch kampfkünste. sind diese deswegen für MMA nicht geeignet?

Hauser
09-01-2010, 21:47
Hier geht es auch nicht darum einzelne KK runterzumachen - ich hab absolut nichts gegen Kung Fu etc.
Allerdings ist es eben Fakt, dass einige KK/KS mehr, weniger oder eben gar nicht für MMA geeignet sind und man sollte schon soviel Selbsreflektion besitzen um zu erkennen, dass Kung Fu zu der letztgenannten Kategorie gehört.

Schnueffler
09-01-2010, 22:38
Ich denke mal, das es beim Kung Fu auch eine große Bandbreite an Trainingsvariationen gibt. Manche davon mehr, manche weniger geeignet.

Atze6000
10-01-2010, 16:04
judo, verschiedene ju jutsu ryu, sambo, muay thai, karate sind auch kampfkünste. sind diese deswegen für MMA nicht geeignet?

Ich hab das nicht verallgemeinert ;) aber wenn du mir diese worte in den mund legen willst bitteschön ;)

Klaus
10-01-2010, 21:54
Schon lustig dass jemand der Meinung ist, jedes Kung-Fu wäre grundsätzlich irgendwie WT-artig.

Man wird trotzdem in jedem Fall Submission-Grappling lernen müssen, wie das auch Thomas Holtmann und Tim Cartmell gemacht haben.