Hongjungshen's Yilu [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Bernie
21-08-2003, 21:11
Hallo Leute,

mich würde mal interessieren, ob irgendjemand genaueres über den Taiji - Meister Hongjungshen weiß. Gibt es in Deutschland Schulen, die seine Taiji-Form (habe gehört, er habe die Xinjia Yilu von seinem Lehrer Chen Fake etwas modifiziert ) unterrichten. Ich würde auch gerne wissen, ob er einen Schüler names Yü Feijing hatte, der später in Japan unterrichtet haben soll.

Klaus
21-08-2003, 22:06
Weiß man auch was er sich dabei gedacht hat ? Ich meine, Chen Fake ist ja nicht jemand der einfach mal so eine Form aus dem Lameng macht, weil ihm nichts besseres einfällt. Ich würde lieber jemanden suchen der die Form unterrichtet, die Chen Fake WIRKLICH so gemacht hat. Es sei denn er hat was rausgenommen, was HJS wieder reingenommen hat damit sie vollständig ist. Es gibt halt sinnvolle Ergänzungen, und es gibt "Verbesserungen".


Ich wäre mit "Hong style" ÄUSSERST vorsichtig: http://www.geocities.com/tukylam/hongstyle.htm


Ohne ihn gesehen zu haben, es lässt auf eine unkritische Bastardisierung schliessen wenn jemand erst mit einer Stilart eine Kompetenz erreicht, und dann anfängt die "Moves" die er für nicht sinnvoll erachtet weil ER sie nicht mehr braucht, als "überflüssig" aus der Form zu nehmen. Anfänger brauchen Umwege um bestimmte Architekturen zu lernen und intuitiv zu nutzen. Irgendwann fallen die Bewegungen so kurz aus daß man nicht mehr sieht daß diese noch vorhanden ist. Weite Bewegungen trainieren die anliegenden Muskeln einfach über eine LANGE WEGSTRECKE. Daß man im Kampf mit den daraus entstandenen Muskeln nur noch Scherkräfte aufnimmt und die Bewegung nicht stattfindet, bedeutet nicht daß man die rausnehmen kann. Tut man das, trainiert man die Muskeln für diese Seitenführungskraft nicht mehr, und wird mit erheblich instabileren Bewegungen arbeiten. Das macht sich auch bemerkbar wenn man nicht mit irgendwem kämpft. Es ist sicher nicht schlimm oder falsch mit fortgeschrittener Kompetenz höhere Stände und kleinere Winkel zu haben, es ist aber sicher nicht für Anfänger geeignet. Manche Kompetenzen wird man dann einfach nicht entwickeln, wenn man kein Supertalent ist das sich die fehlenden Dinge intuitiv entwickelt. Den Witz mit "die anderen üben alles falsch, darum gewinnen meine Leute alle Turniere" kenne ich von irgendwo.

Tip: Erst large frame, dann small. Man lernt ja auch erst eine Billardkugel überhaupt irgendwohin zu stossen, und dann Dreibänder mit mehreren Effets.

einzelheinz
21-08-2003, 22:17
Vielleicht kann Dir Joseph Chen weiterhelfen:

http://www.chenzhonghua.com/Frame.htm

Klaus
21-08-2003, 22:45
Feng Zhiqiang ist sicher keine schlechte Adresse, aber man sollte sich bewusst sein daß solche Leute eine Karriere hinter sich haben, bei denen sie eine grosse Bandbreite von Übungen durchlaufen haben. Man sollte sowas nicht auf etwas reduzieren, was als Substrat der Konzentration auf den wesentlichen Bestandteil entsteht. Manchmal gibt es einen Grund wenn Leute 120 Kilo wiegen und Muskeln an den Augenbrauen haben, und langjährige Schüler bei Wind angekettet werden müssen ;). Oder anders ausgedrückt, ich kenne jemanden, der erst nach 15 Jahren in die Breite ging, weil er endlich beim Lanzen- und Waffentraining angefangen hat, mit realen Kräften umzugehen. Manchmal sind weitere Bewegungen und grosse Winkel doch nicht so unsinnig.

Bernie
22-08-2003, 22:52
Hallo Klaus,

ja, ich sehe das auch so. Man soll erstmal ne Basis im Taiji haben und alles von klein auf lernen. Deshalb lerne ich auch Chen- Stil bei der WCTAG, erscheint mir auch das kompetenteste in Sachen Chentaiji hier in Deutschland zu sein. Ich hab nur mal gefragt, weil ich jemanden in Wuppertal kenne, der diese Form gelernt hat und es kam mir ziemlich unterschiedlich vor, verglichen mit dem, was ich jetzt so gelernt habe. Viel mehr Fajing-Techniken drin, am Anfang die gleiche Reihenfolge und die Bezeichnungen wie in der Laojia-yilu auch, aber zum Beispiel versetzt mit kurzen Fußkicks zum Knie oder Schienbein. Und natürlich alle Armbewegungen wesentlich kleiner und enger am Körper. Fand ich schon interessant, aber wahrscheinlich ist es echt so, als wollte man Englisch lernen und beginnt mit Shakespeare. Der Link war übrigens interessant. Danke.

Klaus
22-08-2003, 23:30
Ob das wirklich von Hong Junshen so modifiziert wurde ? Hört sich für mich eher an, als hätte da jemand SELBST Sachen reingepackt, die für seine Vorstellung "besser im Kampf sind". Also schöööön, langsaaame Beweeeegungen, und dann zack, einfach mal auf Nase hau und Kniestampf.

Bernie
23-08-2003, 11:12
ja, kam mir auch so vor. Würd ich gerne mal überprüfen, daher meine Frage, ob's hier in Deutschland Schulen für den "Hong-Stil" gibt.

Xiangguang
07-04-2004, 23:47
Hallo bhamann00,

es ist wirklich so, daß Hong Junsheng bei der Entwicklung des Taijiquan einen neuen Stil, nämlich den Hong-STil ins Leben gerufen hat, und zwar unter der Zustimmung seines Lehrers Chen Fake. Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland noch keine Schule für den Hong-Stil. Es wird aber kommen. Da bin ich sicher.

Bernie
08-04-2004, 21:21
Hallo bhamann00,

es ist wirklich so, daß Hong Junsheng bei der Entwicklung des Taijiquan einen neuen Stil, nämlich den Hong-STil ins Leben gerufen hat, und zwar unter der Zustimmung seines Lehrers Chen Fake. Soweit ich weiß, gibt es in Deutschland noch keine Schule für den Hong-Stil. Es wird aber kommen. Da bin ich sicher.

Hallo Xiangguan

teste mal Aikido-Schule Wuppertal.de, da wird offenbar Hong-stil angeboten. Wenn du davon Ahnung hast, vielleicht wär's dann interessant für dich