Vollständige Version anzeigen : Isoliertes Training der Halsmuskulatur möglich/notwendig?
Der müde Luke
14-01-2010, 22:21
Hallo zusammen,
ist ein isoliertes Training der Halsmuskulatur möglich und auch u. U. notwendig?
Ich denke da z. B. an das Training von Rennfahrern oder Boxern, bei denen der Hals ordentlich "was wegstecken" muss oder eben bei Leuten, die bzgl. HWS vorerkrankt sind?!
Oder genügt das herkömmliche Muskelaufbau-/Krafttraining, um auch die Halsmuskulatur ausreichend mitzutrainieren?
Bitte um eure Antworten.
Vielen Dank im Voraus.
Schöne Grüße
ich trainiere meinen nacken extra. kissen an die wand, mit dem kopf anlehnen und sich schräg hinstellen, so das man das gewicht im nacken spürt. für alle vier seiten.
du kannst dich auch hinlegen, kopf anheben, in der luft halten und hin und her bewegen bzw. drehen.
Miyamoto_Musashi
14-01-2010, 23:11
Möglich ist es auf jeden Fall. Ob es notwendig ist? Nun kommt drauf an was du vorhast ^^
Ich finde es aber schon sinnvoll den Hals mitzutrainieren. Situps nur mit dem Kopf zu machen ist zB eine schöne Übung. Besonders schön finde ich es wenn man einmal gerade nach vorn, einmal nach vorne links und einmal nach vorne rechts geht (das ganze natürlich ein paar Mal hintereinander). Bei den ersten Versuchen hat man irgendwann das Gefühl als würde der Hals durchbrechen :D
Die andere Richtung finde ich auch nett. Also wenn du daliegst als wolltest du situps machen, deine Hüfte vom Boden wegdrückst und einfach nach hinten ein Stück auf den Kopf rollst. Das sieht dann so aus wie eine Brücke, nur dass du anstatt auf die Hände auf den Kopf gestützt bist.
Guggst Du hier:
YouTube - Nackenübung (http://www.youtube.com/watch?v=cLVJ2oLdM-4&feature=channel)
Der Junge (Valdet Gashi) kennt sich ein bißchen mit so was aus :)
heavenlybody
15-01-2010, 08:52
Das beste Training für den Hals-/Nackenbereich ist die Ringerbrücke, die auch den Rücken wunderbar beweglich macht. Ich habe mich da zu einer Flexibilität hintrainiert, dass ich bei maximal angezogenen Beinen den Boden mit der Nase berühren kann, ungefähr so, wie es Matt Furey beschreibt. Allerdings ist Vorsicht geboten, wenn man einmal die Kontrolle verliert, ist direkt die HWS verknackst.
.
Oh ja super und wenn du es so richtig schön oft machst hast du auch noch im Alter was davon. :ironie: Für diese Überbeweglichkeit gibt es auch eine medizinische Beschreibung - Hypermobilität. Hypermobilität ist nicht lustig, besonders im Alter, wenn du nicht mehr so trainierst. Hypermobil ist man von Geburt an oder man erwirbt sich diese Hypermobilität. Zwar macht der Physiotherapeut auch eine Extension der HWS, aber auf eine andere Art und vor allem kontrolliert, nicht so oft und aufgrund medizinischer Notwendigkeit.
Mein Rat: Macht euch nicht unnötig mobiler!
Jetzt mal zu dem Eigentlichen. Klar kann man Halsmuskeln auch separat trainieren. Ist es notwendig? Das kommt auf deine körperliche Verfassung an. Du kannst sowas auch von computergestüzten Systemen bestimmen lassen. Da wirst du in verschiedene Trainingsgeräte "eingespannt" wo nur die jeweils zu messenden Muskeln arbeiten können und somit kann man bestimmen welche Leistung dein Muskel hat und wie er im Vergleich zum "gesunden Normalbürger" ist. Anschließden kann man gezielt in solchen Trainingsmaschinen auch die betroffenen Muskelpartien trainieren. Mit diesen Geräten kann auch deine Mobilität in den einzelnen Segmenten gemessen werden.
Für das Hometraining sind isometrische Übungen geeignet, jedoch würde ich sowas nicht ohne fachärztliche Besprechung (Notwendigkeit) und Physiotherapeuten (der zeigt wie es richtig geht und überprüft) machen, wenn du es dann erlernt hast, kannst du es gut allein machen.
Doch wann ist es notwendig? Wenn du tatsächlich unzureichende HWS-Muskulatur besitzt. Machst du Sport, wird deine HWS-Muskulatur i.d.R. mittrainiert, Kampfsport/Kampfkunst ist für die Muskulatur eines der besten Trainings, da es sehr viele Muskeln trainiert und vor allem koordiniert. Ein ergänzendes Training empfhele ich hinsichtlich der Kleinstmuskulatur (auch Core-Musklen genannt), denn diese ist für dein Gleichgewicht zuständig, besseres Trainig würde also auch die Koordination verbessern. Also mach Gleichgewichtsübungen, Pilates Core oder meinen Favoriten - geh auf ein Trampolin. Zu Hause kannst du dir auch ein Minitrampolin hinstellen. Es bietet noch viel mehr als das Training der gesamten Muskeln, inkl. der Kleinstmuskeln. Es ist ein absolutes Fitnessgerät, aber ACHTUNG, keine Billigteile - mein Favorit ist das Trimilin, finden auch Physios und Ärzte gut. Im Internet findest du viel darüber, aber auch ich habe hier schon öfter darüber geschrieben mit Angabe von interessanten Links, nutz einfach die Suchfunktion.
heavenlybody
15-01-2010, 09:54
Ach Unsinn, Ringerbrücken mach ich seit Jahr und Tag, und ich gehe auf die 50 zu. Schau Dir mal jemanden wie Steve Maxwell an, der ist Mitte 50 und mir an Kraft und Beweglichkeit unverschämterweise sogar noch überlegen :mad:. Aber ich arbeite daran, ihn einzuholen. Ich kann diesen ganzen Quark wie "Kniebeugen machen die Knie kaputt", "Spagat leiert das Hüftgelenk aus", "Dein Überkopfdrücken ruiniert Dir die Wirbelsäule" usw. nicht mehr hören. Falsch ausgeführt, kann JEDE Übung Dich kaputtmachen. Aber man sehe sich die ganzen Mumien an, die nicht trainieren und nie trainiert haben...
Ahhhh ... ein ganz Schlauer! Mal so gesagt, ich spreche hier nicht vom "Hörensagen" oder "mir hat jemand gesagt" oder "ein Fitnesstrainer hat mir gesagt". Ich spreche von der Realität, ich spreche von dem was Fachärzte und Physiotherapeuten mir gesagt habe, ich sprech aus meiner Erfahrung und das Bild einger Bekannter untermauert nur noch meine Meinung.
Wie gesagt, so lange deine Muskulatur eine eventuell erworbene Hypermobilität ausgleich merkst du nicht, habe ich auch nicht, aber irgendwann hört man aus verschiedenen Gründen mit dem Training auf, meistens im Alter - sorry dein Alter ist für mich kein wirkliches Alter, denn du bist noch im arbeitsfähigen Alter, du machst noch regelmäßig Sport, ich rede ab den höheren Jahren (70+) bzw. ab denen Jahren wo man mit dem regelmäßigen Sport aufhört, da fängt für mich das Ältersein in diesem Rahmen hier an.
EDIT: Aber wie gesagt: Es kann, muss aber nicht, doch so wie du es generell ablehnst ... tsseeee
Trinculo
15-01-2010, 10:03
Fachärzte erzählen auch nur das, was sie in den derzeit aktuellen Studien lesen. Dehnen gut, Dehnen schlecht, Muskelkater von Überbelastung, Muskelkater von Laktat ...
Gibt es denn verlässliche Studien über Nackenwirbelsäuleprobleme aufgrund der Ringerbrücke? Mit 70+ hat so jeder seine Wehwehchen, die Nichtringer wahrscheinlich noch eher als die Ringer.
Bei der Ringerbrücke geht es übrigens immer um die Muskulatur, sie ist die ganze Zeit unter Spannung. Niemand quetscht sich schlaff in eine Brücke und lässt sich quasi vom Skelett halten.
Doktor_Heftig
15-01-2010, 10:11
Ich scheiß mir jeden Tag ins Hemd / doch heute nicht, die Kackwurst klemmt.
heavenlybody
15-01-2010, 10:57
Sorry, dat wird mir zu ... naja ... wenn so angefangen wird: Es gibt auch Menschen, die wenig bis keinen Sport, normal - bis fünfmal für fünf Stunden Sport pro Woche machen und ohne Schmerzen, Verspannungen oder Verkrampfungen durchs Leben gehen.
Also macht was ihr wollt, meine Empfehlung steht oben.
Tobias Blaschke
29-01-2010, 12:27
@ HeavenlyBody:
Gibt es denn für die Ringerbrücke keine unbedenkliche Ausführungform? Was ist mit der umgekehrten Brücke (Bauch zum Boden, auf Füßen und Kopf stehen).
Macht es einen Unterschied, ob ich die Brücke statisch oder dynamisch durchführe?
Ist die Übung evtl. für trainierte Sportler OK. aber für untrainierte bedenklich?
Miyamoto_Musashi
29-01-2010, 12:42
Wer Sorgen hat, dass die Brücke nicht gut wäre kann ja die Tips von Valdet aus dem VIdeo was Fry gepostet hat ausprobieren. Das funktioniert ebenso.
Also ich persönlich kann von mir berichten, dass sich die Entspannungen im Hals teilweise dadurch sogar gelöst haben und nicht etwas andersrum. Mein persönlicher Eindruck ist, dass der Hals normalerweise viel zu schwach ist.
heavenlybody
29-01-2010, 12:55
Na für nen schwachen Nacken/Hals kannst du auch isometrische Übungen machen.
Isometrische Übungen für die HWS (http://www.symptome.ch/vbboard/oxidativer-nitrosativer-stress/7222-isometrische-ubungen-fuer-hws.html)
@Tobias Blaschke wenn du hier den Wechsel zwischen Katzenbuckel und dem leichten nach unten meinst, sowas haben wir in der Therapie auch gemacht und die wurden speziell für Rücken und so ausgebildet und waren unter ärztlicher Betreuung mit ihrem Programm.
EDIT: Aber eben drückst du da nach unten nicht volle Kanne durch und den Hals sollten wir auch nicht übersteuern, also zu sehr in den Nacken gehen.
Tobias Blaschke
31-01-2010, 09:20
@ Heavenlybody:
Unter Katzenbuckel hatte ich immer eine Übung im Vierfüßlerstand verstanden. Um die geht es mir nicht.
Ich meinte schon eine Brücke, bei der nur Füße und Kopf den Boden berühren. Das ganze geht natürlich auch umgekehrt (Bauch Richtung Boden). Meine Sorge gilt hier nicht dem Rücken, da ich Ihn nicht übermäßig durchdrücke. Ich habe eher Befürchtungen bezüglich des Halses.
Ich habe mit der Übung keine Probleme. Es gibt aber immer wieder Gerüchte bezüglich der Langzeitfolgen.
heavenlybody
31-01-2010, 21:48
Ich habe eher Befürchtungen bezüglich des Halses. Ich habe mit der Übung keine Probleme. Es gibt aber immer wieder Gerüchte bezüglich der Langzeitfolgen.
Frag doch einfach mal nen Physiotherapeuten oder in einschlägigen Foren wo Ärzte sitzen wie Orthopaede.de, Chiropraktik.ch (hier mal ein interessanter Link (http://www.chiropraktik.ch/Deutsch/Ihre_Frage/Frage56.cfm)) oder so.
EDIT:
Die angegebenen Links sind sehr interessant, so z.B. wie dieser http://www.chiropraktik.ch/Deutsch/Gym/GefHalswUeb.cfm.
Wie gesagt, eine Hypermobilität muss nicht angeboren sein, man kann sie auch erwerben, z.B. Turner oder Artisten leiden öfters darunter. Hier ist dazu ein interessanter Artikel (http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/schmerz/rueckenschmerzen/article/381295/hypermobilitaet-kann-rueckenschmerzen-ausloesen.html).
. Klar kann man Halsmuskeln auch separat trainieren. Ist es notwendig? Das kommt auf deine körperliche Verfassung an. Du kannst sowas auch von computergestüzten Systemen bestimmen lassen. Da wirst du in verschiedene Trainingsgeräte "eingespannt" wo nur die jeweils zu messenden Muskeln arbeiten können und somit kann man bestimmen welche Leistung dein Muskel hat und wie er im Vergleich zum "gesunden Normalbürger" ist. Anschließden kann man gezielt in solchen Trainingsmaschinen auch die betroffenen Muskelpartien trainieren. Mit diesen Geräten kann auch deine Mobilität in den einzelnen Segmenten gemessen werden.
An welche Systeme denkst du dabei? Kenne selber nur diese Dr. Wolff Apparatur, die m.E. völliger Blödsinn ist. Zumal "der gesunde Normalbürger" zumindest von diesem Wolff nur aufgrund seines Befindens so eingestuft wurde und das System und seine Verwendung in diese Rückenfitnesspraxis jeder medizinischen Logik entbehrt.
Trinculo
02-02-2010, 11:49
Gibt es denn für die Ringerbrücke keine unbedenkliche Ausführungform? Was ist mit der umgekehrten Brücke (Bauch zum Boden, auf Füßen und Kopf stehen).Klar, wenn Du Knieprobleme hast, kannst Du Kniebeugen auch durch 'nen Handstand ersetzen.
Also ich persönlich kann von mir berichten, dass sich die Entspannungen im Hals teilweise dadurch sogar gelöst haben ...D.h., Du bist jetzt verspannt :p?
heavenlybody
02-02-2010, 11:53
@Brodala:
ich war dort nur patient und kann dir nicht alles darüber erzählen, aber auf den seiten Analyse (http://www.fpz.de/analyse.php) wird beschrieben was in der analyse gemacht wird.
Ja, da steht auch, dass es letztlich um den Vergleich mit "beschwerdefreien" Menschen geht. Über Schonungshaltungen, die manchmal gar nicht als solche bekannt sind, kriegt man aber teilweise auch ne gewisse Beschwerdefreiheit hin.
Haltung und Beschwerden liegen halt nicht auf dem selben Level. Solche "Rückenfitnessgeschichten" können manchmal sehr haarsträubende Methoden herausbringen, ohne dass ich das für diese spezielle sagen könnte. Kenn sie ja nicht.
Tobias Blaschke
03-02-2010, 12:36
@ Trinculo:
Da hast Du etwas falsch verstanden. Mir geht es um Uebungen zur Steigerung der Halsmuskulatur. Sowohl die normale als auch die umgedrehte Kopfbruecke (Bauch zum Boden) trainieren den Hals.
Meine Frage war, ob sie beide gleichermaßen schaedlich sind bzw. ob es fuer diese Uebungen richtige Ausfuehrungen gibt.
Ich nehme nicht an, dass Du hierzu weitere Kenntnisse hast?
Aber vielen Dank fuer den Tip mit dem Handstand, werde ich weiterempfehlen an Leute mit Knieproblemen.
Miyamoto_Musashi
05-02-2010, 12:34
D.h., Du bist jetzt verspannt :p?
Oh scheiße :D Was hab ich da denn für nen Mist geschrieben? ^^
heavenlybody
05-02-2010, 15:30
@Miyamoto_Musashi ... gelesen und geschmunzelt habe ich auch, aber wir wissen doch was du meinst :D
heavenlybody
05-02-2010, 15:33
@Brodala ... da es sich ja um fachkräfte handelt, die das ding zusammengesetzt haben und das konzept auch noch recht jung ist, denke ich mal, dass man darauf schon geachtet hat. ich kann mir schon vorstellen, dass die personen nicht nur befragt wurden, ob sie schmerzen haben, sondern auch von ärzten untersucht wurden. mit sicherheit kann ich sowas aber auch nicht sagen, frag doch einfach mal an, wenn es dich interessiert.
Trinculo
06-02-2010, 11:44
@ Trinculo:
Da hast Du etwas falsch verstanden. Mir geht es um Uebungen zur Steigerung der Halsmuskulatur. Sowohl die normale als auch die umgedrehte Kopfbruecke (Bauch zum Boden) trainieren den Hals.
Meine Frage war, ob sie beide gleichermaßen schaedlich sind bzw. ob es fuer diese Uebungen richtige Ausfuehrungen gibt.
Ich nehme nicht an, dass Du hierzu weitere Kenntnisse hast?
Aber vielen Dank fuer den Tip mit dem Handstand, werde ich weiterempfehlen an Leute mit Knieproblemen.
Hähähä, das ging aus dem Beitrag, auf den ich geantwortet habe, nicht so eindeutig hervor :D Kommt darauf an, welche Halsmuskeln Du trainieren möchtest ... Du wirst ja gemerkt haben, dass die eine Ausführung das Gegenteil der anderen ist ;)
Leute, die die Brücke für schädlich halten, plädieren generell dagegen, die HWS mit dem Körpergewicht zu belasten, da spielt die spezielle Variante keine Rolle. Ungefährlich Brücken wären in diesem Sinne diejenigen, bei denen nur die Hände den Boden berühren, was natürlich für Halstraining witzlos ist.
Für mich ist eine Brücke dann "sicher", wenn der Übende ständig die Muskulatur unter Spannung hält, die Ausführung immer kontrolliert ist.
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