Vollständige Version anzeigen : Leitsatz: Hand & Fuß = Schwert
Trunkenbold
13-01-2010, 09:48
@Brokko
Funakoshi, der wird völlig überbewertet. Wenn ich schon so einen Blödsinn höre wie Hände zu Schwertern, und bitte wo liegt der unterschied zwischen einem „Schwertschwung“ im Gegensatz zu einem „Kneipenschwinger“?
Prost
shorinryuchemnitz
13-01-2010, 10:19
@Brokko
Funakoshi, der wird völlig überbewertet. Wenn ich schon so einen Blödsinn höre wie Hände zu Schwertern, und bitte wo liegt der unterschied zwischen einem „Schwertschwung“ im Gegensatz zu einem „Kneipenschwinger“?
Prost
@Brokko, Trunkenbold
Aus meiner Sicht handelt es bei dem Ausdruck "Hände und Füße zu Schwertern schmieden" um eine Metapher die sagen will das man seine Gliedmaßen so abhärten soll das sie genauso hart und elastisch werden wie eine Schwertklinge und dem zufolge genauso verherrend in ihrer Anwendung sind.
Gruß
Trinculo
13-01-2010, 10:30
Die japanischen "Schwerter" sind doch eh krumm ... kann doch kaum ein Argument für gerade Schläge sein :p
Außerdem heißt "Hito no teashi wo ken to omou" nicht, dass man die Gliedmaßen zu Schwertern machen soll, sondern dass man sie sich (vor allem die der anderen!) als Schwerter vorstellen soll. Hier geht mal wieder alles durcheinander :)
Trunkenbold
13-01-2010, 10:42
@shorinryuchemnitz
@Brokko, Trunkenbold
Aus meiner Sicht handelt es bei dem Ausdruck "Hände und Füße zu Schwertern schmieden" um eine Metapher die sagen will das man seine Gliedmaßen so abhärten soll das sie genauso hart und elastisch werden wie eine Schwertklinge und dem zufolge genauso verherrend in ihrer Anwendung sind.
Würde ich auch sagen. Wobei witziger Weise gerade die japanischen Schwerter ihre „Fähigkeiten“ (hart und elastisch) mangels Wissen, auf der Verarbeitung unterschiedlicher Metalle beruhen. Ich bezweifle aber das Funakoshi diesen Witz überhaupt verstehen würde.
Prost
Trunkenbold
13-01-2010, 10:48
@Trinculo
Außerdem heißt "Hito no teashi wo ken to omou" nicht, dass man die Gliedmaßen zu Schwertern machen soll, sondern dass man sie sich (vor allem die der anderen!) als Schwerter vorstellen soll.
Dann doch nur Blödsinn vom alten Meister. Aber ernsthaft ich erwate da auch nicht viel. Er hat Karate bekannt gemacht und dafür sollte man ihn loben, seine Weisheiten sollte man besser vergessen.
Prost
FireFlea
13-01-2010, 11:47
Dann doch nur Blödsinn vom alten Meister. Aber ernsthaft ich erwate da auch nicht viel. Er hat Karate bekannt gemacht und dafür sollte man ihn loben, seine Weisheiten sollte man besser vergessen.
Prost
Nun, Teile des Okinawa Karate und Shotokan wurden ja vom Jigen Ryu beeinflusst, einem japanischen Schwertstil. Karateka, die gleichzeitig bspw. Iaido ausüben erkennen Gemeinsamkeiten in den Bewegungsprinzipien zwischen Schwertkampf und Karate und so könnte das Zitat von Funakoshi durchaus auch zu verstehen sein. ;) Ich denke der arme Funakoshi wird heutzutage auch gerne von den "Harmonie und Charakter Karateka" als Friede-Freude-Eierkuchen Meister missinterpretiert und kann garnix dafür.
shorinryuchemnitz
13-01-2010, 12:11
Dann doch nur Blödsinn vom alten Meister. Aber ernsthaft ich erwate da auch nicht viel. Er hat Karate bekannt gemacht und dafür sollte man ihn loben, seine Weisheiten sollte man besser vergessen.
Prost
Ich denke auch das man Sensei Funakoshi unrecht tut oder falsch versteht, wenn man über das von ihm gesagte/geschrieben als Blödsinn bezeichnet.
Das einige Sachen interpretiert werden müssen und im historischen Kontext zu sehen sind ist unstrittig.
Außerdem hat er sich das mit den Schwertern bzw. dem Abhärten ja nicht selbst ausgedacht.
Sensei Itosu hat in seinem Brief an das Erziehungsministerium schon geschrieben...
Der Zweck des Tôde ist, den Körper hart wie Stein oder Eisen zu machen. Deine Hände und Füße sollst du wie die Spitze eines Pfeils nutzen.
Auch hier wird für die Kraft und Stärke der durch das Abhärtungstraining entwickelten Fähigkeiten eine Metapher benutzt nur das es hier die Spitze des Pfeils ist und Stein und Eisen.
Gruß
Trinculo
13-01-2010, 12:41
Wie gesagt, bei Funakoshi geht es
a) um die Hände und Füße "der Menschen", also nicht primär die eigenen, sondern auch und vor allem die der Angreifer
b) darum, sich VORZUSTELLEN, die Gliedmaßen seien Schwerter.
Trunkenbold
13-01-2010, 13:02
@FireFlea
Je mehr ich über das Thema an sich lese, umso „unreiner“ erscheint mir der Aspekt der Schwertkampfkunst im Ursprung des Karate, zumindest aus Sicht von Okinawa als Ursprung. Unrein insofern sie mit der eigentlichen Lehre nichts zu tun hat, nur durch die damaligen Meister welche gleichzeitig in beidem geschult waren.
Dabei fällt mir auch auf, dass der mögliche Zeitpunkt dieser „Verunreinigen“ immer mehr an das späte 18 Jahrhundert heranrutscht. Vielleicht liegt dies nicht zuletzt an der Arbeit des Dainippon Butokukai, welches um diese Zeitpunkt seine Arbeit aufnahm. Wundern würde mich es nicht, da dass Ziel einer Japanisierung erstes Gebot war.
Prost
Trunkenbold
13-01-2010, 13:09
@shorinryuchemnitz
ich glaube nicht. Weiß jetzt aber auch nicht genau worauf sich Deine Frage bezieht.
Ursprünglich ging es mir nur um Kombinationen an sich. Ja, deine Erklärung hab ich missverstanden, aber jetzt scheint mir klar auf was du hinaus willst.
Persönlich glaube ich dass es die drei, sprich dein, mein, und das von dir als modernere damals schon gegeben hat. Es wäre nur logisch, da diese auch schon in der chinesischen Quelle bekannt waren.
Prost
Trunkenbold
13-01-2010, 13:19
@shorinryuchemnitz
Ich denke auch das man Sensei Funakoshi unrecht tut oder falsch versteht, wenn man über das von ihm gesagte/geschrieben als Blödsinn bezeichnet.
@ Sensei Funakoshi
So lehnte er es zum Beispiel ab, „schmutzige“ Worte wie Socke oder Toilettenpapier zu benutzen.
...
Außerdem hat er sich das mit den Schwertern bzw. dem Abhärten ja nicht selbst ausgedacht.
Der Witz ergab sich aus dem Zusammenhang mit der Herstellung japanischer Schwerter, nicht an dem Thema den Körper abzuhärten. Da sie eben gerade nicht diese Fähigkeiten aus sich heraus erlangen, sondern mittels einer Verfahrensweise, einem Trick wenn man so will. Aber das war nur eine für mich ironische Perspektive der Aussage, nicht weiter wichtig.
Prost
Trinculo
13-01-2010, 13:27
Ironie fällt hier nicht immer auf fruchtbaren Boden ;)
@FireFlea
Je mehr ich über das Thema an sich lese, umso „unreiner“ erscheint mir der Aspekt der Schwertkampfkunst im Ursprung des Karate, zumindest aus Sicht von Okinawa als Ursprung. Unrein insofern sie mit der eigentlichen Lehre nichts zu tun hat, nur durch die damaligen Meister welche gleichzeitig in beidem geschult waren.
Dabei fällt mir auch auf, dass der mögliche Zeitpunkt dieser „Verunreinigen“ immer mehr an das späte 18 Jahrhundert heranrutscht. Vielleicht liegt dies nicht zuletzt an der Arbeit des Dainippon Butokukai, welches um diese Zeitpunkt seine Arbeit aufnahm. Wundern würde mich es nicht, da dass Ziel einer Japanisierung erstes Gebot war.
Prost
... und um "ihr" Tê zu "retten" passten Itosu und Funakoshi das, was Sie gelernt hatten, an die neue Situation an.
Habe letztes Jahr eine Quelle gelesen die berichtete, dass das Publikum während einer vorführung Matsumuras Tê nicht so "beeindruckend" fand wie sein Kenjutsu. Es wäre verständlich, wenn Matsumura Lektionen aus dem Schwertkampf in sein Tê mit einbrachte. Das würde bedeuten, dass das Zusammenspiel von Tê und Kenjutsu schon in der Mitte des 18. Jh begann.
Wobei das auch nciht mehr als Spekulation ist ....
@Trunkenbold
Ist mir jetzt neu dass die Besonderheiten des jap. Schwertes auf die Unfähigkeit der Schmiede zurückzuführen ist.
Meines Wissens resultierte zB. die Elastizität aus der Kombination verschieden harter Metalle.
Währe froh wenn du mir da ein paar Links geben könntest wo man dies nachlesen kann.
Lg
Nico
@Brokko
Funakoshi, der wird völlig überbewertet. Wenn ich schon so einen Blödsinn höre wie Hände zu Schwertern
Ja natürlich denkst du das, weil du leider überhaupt keine Ahnung hast wovon du redest. Dieser Ausspruch soll nämlich (lt. Karate Jutsu) bedeuten, dass man sich nicht von seinem Gegner treffen lassen soll, er könnte auch ein Messer in er Hand halten. Wer schonmal Escrima gemacht hat kennt das vielleicht.
Trunkenbold
14-01-2010, 08:05
@nico9
Ist so eine Sache mit dem Humor, denn dafür gibt es keinen Link. Das Internet ersetzt kein Verständnis. (Jetzt fang ich auch noch mit Glückskekse Philosophie an…).
Prost
Trunkenbold
14-01-2010, 08:09
@ZoMa
Ja natürlich denkst du das, weil du leider überhaupt keine Ahnung hast wovon du redest. Dieser Ausspruch soll nämlich (lt. Karate Jutsu) bedeuten, dass man sich nicht von seinem Gegner treffen lassen soll, er könnte auch ein Messer in er Hand halten. Wer schonmal Escrima gemacht hat kennt das vielleicht.
Man soll sich nicht treffen lassen, auf diese Idee wäre ich so niemals gekommen. Bin immer wieder fasziniert wie viel Weisheit die alten Meister doch hatten.
Traurig finde ich, dass mir das so keiner im Kendo beigebracht hat. Wahrscheinlich dachten die da, man versteht dies wenn man so eine Waffe in der Hand hat von selbst. Und da man im Karate halt keine Waffe hat, wird einem dies mit dieser Metapher „Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor“ beigebracht.
Und wieder sind wir etwas schlauer…
SKA-Student
14-01-2010, 08:38
...Und da man im Karate halt keine Waffe hat, wird einem dies mit dieser Metapher „Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor“ beigebracht.
…
manchmal weigerst du dich einfach, gell? :D
damit ist tatsächlich in erster linie der gegner gemeint, also muss man "drin" sein, am gegner, oder weit genug weg (siehe Machida). das meinen die karate-fuzzis damit. is nix neues für dich, klar, diese erkenntnis gibt's schon seit dem ersten kampf zwischen menschen. aber die alten meister waren nun mal der meinung, dass man es ihren jungen schülern erzählt, bevor sie es am eigenen leib erfahren.
und verdreh doch nicht immer alles, was hier gesagt wird. keiner hat hier was gegen kritik, aber du verdrehst einem gerne das wort im munde.
mahlzeit!
Trinculo
14-01-2010, 08:52
Offensichtlich hatten die alten Karatemeister ein Kommunikationsproblem, wenn viele ihrer heutigen Schüler tatsächlich glauben, sie sollten ihre Hände und Füße zu Schwertern schmieden :p
Trunkenbold
14-01-2010, 12:14
@SKA-Student
aber du verdrehst einem gerne das wort im munde.
Wenn ich diesen Eindruck vermittelt haben sollte tut es mir leid, und es liegt mir nichts ferner als so etwas zu tun. Dies meine ich völlig erst.
Auf zweifelhafte Interpretationen gehe ich dann auch nicht sofort ein, sondern beziehe mich auf mein Verständnis darüber. Zumindest solange mir die Interpretation nicht einleuchtet.
Funakoshi spricht definitiv nicht vom Kampf gegen einen bewaffneten Gegner, diese Interpretation ist für mich nicht nachzuvollziehen. Ergo habe ich mich darüber lustig gemacht. Nicht zu letzte da man mir gleichzeitig vorwarf die Sachlage Zitat:“ Ja natürlich denkst du das, weil du leider überhaupt keine Ahnung hast wovon du redest.“ nicht verstanden zu haben. Man könnte noch lange darüber diskutieren woher die „Ahnung“ letztendlich kommt, meiner Meinung nach ist das reine Nachplappern ohne den Einsatz des eigenen Intellekts schuld daran.
Prost
Holzkeule
14-01-2010, 12:20
Offensichtlich hatten die alten Karatemeister ein Kommunikationsproblem, wenn viele ihrer heutigen Schüler tatsächlich glauben
Haben wahrscheinlich nur die Besten der Besten ihrer Schüler mit diesen Hintergrundinformationen versorgt.
Find jetzt aber auch daß man schon etwas viel Phantasie braucht um von dem Hand-zu-Schwert-werde-Vorgang auf das Ausweichen und die richtige Distanz zu kommen. Genauso so könnte man auch reininterpretieren daß man schnell sein muß oder agressiv oder hart oder oder ...
Haben wahrscheinlich nur die Besten der Besten ihrer Schüler mit diesen Hintergrundinforamionen versorgt.
Find jetzt aber auch daß man schon etwas viel Phantasie braucht um von dem Hand-zu-Schwert-werde-Vorgang auf das Ausweichen und die richtige Distanz zu kommen. Genauso so könnte man auch reininterpretieren daß man schnell sein muß oder agressiv oder hart oder oder ...
Da jeder hier einen anderen Trainingshintergrund hat wird wohl auch jeder etwas anderes in solche (absichtlich?) allgemein gehaltenen Sprüche hineininterpretieren ... ist halt der Nachteil wenn man gerade nur Text als Kommunikationsform hat ... aber die Diskussionen die aus sowas entstehen sind eigentlich immer ganz lustig zu lesen :D
@Trunkenbold:
Fernab davon, den Kampf gegen einen bewaffneten Gegner gemeint zu haben, resultiert meine Interpretation dieses Spruchs aus dem Training an dem ich regelmäßig teilnehme. Nur, um sie weniger 'zweifelhaft' darzustellen:
Obwohl ich mich mit dem Schwertkampf wirklich nicht auskenne, ist es (wie ich hier gelesen hatte) einleuchtend, den Gegner mit der Waffe auf Distanz zu halten (oder es wenigstens zu versuchen). Ich weiß nicht, ob es in anderen Dojos anders gehandhabt wird, bei uns ist es so, dass, wenn Kihon/Kumite geübt wird, die Lehrer sehr großen Wert darauf legen, uns eine "Ausholbewegung" bei z.B. Age-Uke und Soto-Uke einzuschärfen. Eine gerade Bewegung, die versucht den Gegner auf Abstand zu halten. Ebenso fällt auf, dass viele Techniken gerade über die Körpermitte nach vorn führen, so wie Schwertstiche. Daraus kam meine (vielleicht eigenwillige) Interpretation der Aussage von Funakoshi zu Stande. Ich möchte NICHT behaupten, dass sie richtig ist, ich zwinge sie keinem auf, ich finde sie nur (für mich und meinen Kenntnisstand!) einleuchtend.
Kenntnisstand ist ein gutes Stichwort, denn auf den (8. Kyu) lässt es sich vielleicht zurückführen, dass ich Techniken wie Haken oder Schwinger -noch- nicht kenne. Ich möchte auch nicht behaupten, dass es Techniken wären, die völlig ineffektiv sind. Sicher sind sie das nicht. Sie sind mir in dem, was ich vom Karate bisher gelernt habe fremd, ich kann sie -noch- nicht näher einordnen, die Erfahrungen, die ich bisher gemacht habe, beziehen sich vor allem auf meine Interpretation oben.
Ich hoffe, dass das, was ich zu sagen versuchte jetzt (von meinem Standpunkt betrachtet) ein bisschen nachvollziehbarer ist.
Trunkenbold
14-01-2010, 15:36
@Brokko
Das mit dem bewaffneten Kampf kam nicht von dir. Auch sind deine Gedankengänge durchaus nachzuvollziehen, und jeder sollte seine Meinung unabhängig seines Gürtels äußern können.
Meine Intension war es zum kritischen Umgang mit Sprüchen großer Meister anzuregen. Nicht alles was man so liest ist wirklich das Papier wert auf dem es gedruckt ist. Ferner sollte man immer offen sein, und Stil fremde Techniken niemals leichtfertig unterschätzen. Eine Art die man sich beim Umgang mit diesen Sprüchen, und der damit verbundenen „Arroganz“ sehr leicht angewöhnen kann.
Prost
Zu 'Stell dir die Hände und Füße deines Gegners als Schwerter vor': Es geht dabei weniger darum, sich nicht treffen zu lassen als den Gegener nicht zu unterschätzen. Dazu aus 'Karate-Do' von Meister Funakoshi (Piper-Verlag, eigentlich eine Kommentierung der 20 Prinzipien von Genwa Nakasone, die Meister Funakoshi aber abgesegnet hat): "Wenn es ums Überleben geht, können sogar Untrainierte erstaunliche Kräfte in ihren Gliedmaßen freisetzen....Wir sollten uns daher nie zu übertreibenem Selbstvertrauen oder Arroganz verleiten lassen, was unsere Särke und Fertigkeit angeht. Ob wir jemandem mit oder ohne Kampfkunsttraining entgegentreten - wir sollten stets ein mögliches Potential des Gegeners einkalkulieren. Wenn es Konflikte gibt, sollten wir in Worten und Taten stets bedächtig und respektvoll bleiben und nie auf Gegner herabschauen oder ihre Möglichkeiten unterschätzen. Stattdessen sollten wir uns darauf konzentrieren, uns selbst wachsam und entschlossen zu verteidigen."
Das mag man wieder als Binsenweisheit abtun, aber häufig sind es die 'offensichtlichen' Dinge, die zum Scheitern führen.
Trunkenbold
15-01-2010, 07:54
@SkiTe
Welche Formulierung beziehungsweise Übersetzung stimmt jetzt eigentlich?
„Stell dir die Hände und Füße deines Gegners als Schwerter vor“ oder „Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor“
Prost
SKA-Student
15-01-2010, 08:10
@SkiTe
Welche Formulierung beziehungsweise Übersetzung stimmt jetzt eigentlich?
„Stell dir die Hände und Füße deines Gegners als Schwerter vor“ oder „Stelle dir deine Hand und deinen Fuß als Schwert vor“
Prost
"Stell dir die Schwerter und Hände deines Gegners als Füße vor.", oder
"Nimm deine Füße in die Hände wenn dein Gegner ein Schwert hat."
:D
Ernsthaft, ich glaube es war so gemeint: „Stell dir die Hände und Füße deines Gegners als Schwerter vor“.
Alles andere wäre irgendwie unklug.
Trinculo
15-01-2010, 08:16
Es heißt "Hände und Füße der Menschen" ... ist also schwammig gehalten.
In Gishin Funakoshi: Karate-do. Die Kunst, ohne Waffen zu siegen (nicht identisch mit Funakoshis Autobiografie "Karate-do. Mein Weg") wird der Spruch so übersetzt:
"Stelle dir die Füße und Hände deines Gegners als Schwerter vor"
Und die Interpretation darunter gibt, zusammengefasst, wieder, man solle einfach nur Respekt vor den Händen und Füßen des Gegners haben, egal ob trainiert oder untrainiert.
Und die Interpretation darunter gibt, zusammengefasst, wieder, man solle einfach nur Respekt vor den Händen und Füßen des Gegners haben, egal ob trainiert oder untrainiert.
Soll man nicht Respekt vor dem ganzen Gegner haben? ;):p
Soll man nicht Respekt vor dem ganzen Gegner haben? ;):p
Soll man bestimmt^^ Aber wenn mich einer hauen will, der anstelle von menschlichen Gliedmaßen Schwerter hat, dann respektiere ich in erster Linie seine Schwerter und die ganze Person erst, wenn sie weit von mir weg ist^^
Trinculo
15-01-2010, 08:37
Außerdem heißt "Hito no teashi wo ken to omou" nicht, dass man die Gliedmaßen zu Schwertern machen soll, sondern dass man sie sich (vor allem die der anderen!) als Schwerter vorstellen soll. Hier geht mal wieder alles durcheinander :)
"Hito no teashi wo ken" ... da steht nix von "Gegnern" ;)
Soll man bestimmt^^ Aber wenn mich einer hauen will, der anstelle von menschlichen Gliedmaßen Schwerter hat, dann respektiere ich in erster Linie seine Schwerter und die ganze Person erst, wenn sie weit von mir weg ist^^
Er kann dich ja auch mit dem Kopf hauen....Atama Mae und so.....was wär das dann? Ein Morgenstern? :rolleyes:
Sorry, aber ihr diskutiert jetzt schon einige Seiten über Übersetzungen und Interpretationen einer Aussage, die auf das eigentliche Training doch überhaupt keine Auswirkung hat.....wie wärs, wenn ihr euch von der Theorie ab und wieder mal der Praxis zuwendet und etwas mehr über Okinawa Karate und seine Trainingsmethoden erzählt?
shorinryuchemnitz
15-01-2010, 08:41
Er kann dich ja auch mit dem Kopf hauen....Atama Mae und so.....was wär das dann? Ein Morgenstern? :rolleyes:
Sorry, aber ihr diskutiert jetzt schon einige Seiten über Übersetzungen und Interpretationen einer Aussage, die auf das eigentliche Training doch überhaupt keine Auswirkung hat.....wie wärs, wenn ihr euch von der Theorie ab und wieder mal der Praxis zuwendet und etwas mehr über Okinawa Karate und seine Trainingsmethoden erzählt?
Sehr Gut Hashime bring die Diskussion wieder in die richtige Bahn.:)
Aber auch ganz schön neugierig.:D
Gruß
Trunkenbold
15-01-2010, 10:34
Die Frage ist wie authentisch ist das heutige in Okinawa betriebene Karate den noch wirklich.
Prost
"Hito no teashi wo ken" ... da steht nix von "Gegnern" ;)
Um Trinculos Aussage mal aufzuschlüsseln:
Hito = Mensch(en)
te = Hand / Hände
ashi = Fuß / Füße
ken = Schwert(er)
Holzkeule
15-01-2010, 11:15
Ok nächster Spruch :
Regel Nummer 16 der Dojokun
" Danshi mon wo izureba hyakuman no teki ari. " Wenn ein junger Mann durch das Tor hinausgeht, hat er hundert mal zehntausend Feinde. ( karate.nord.de)
Wie hat man das nun wieder zu verstehen ?
Ok nächster Spruch :
Regel Nummer 16 der Dojokun
" Danshi mon wo izureba hyakuman no teki ari. " Wenn ein junger Mann durch das Tor hinausgeht, hat er hundert mal zehntausend Feinde. ( karate.nord.de)
Wie hat man das nun wieder zu verstehen ?
Genwa Nakasone (Schüler von G. Funakoshi), der die Shotonijukun erläutert, erklärt, dass es um die ständige Aufmerksamkeit und Achtsamkeit geht. Wenn man den Schutz seines Heims verlässt, muss man mit allem rechnen. Leute, die schon allein in gefährlicheren Ländern unterwegs waren, kennen diese Haltung. Also, die Geisteshaltung eines Kämpfers, der mit allem rechnet.
Grüße
"Hito no teashi wo ken" ... da steht nix von "Gegnern" ;)
Ich sagte ja auch nur, wie es die Autoren und Übersetzer des besagten Buches interpretiert haben (und eine Übersetzung ist ja eine Interpretation, erst recht, wenn die Semantik ganz verändert wurde). Kann selbst kein Japanisch^^
Er kann dich ja auch mit dem Kopf hauen....Atama Mae und so.....was wär das dann? Ein Morgenstern? :rolleyes:
[...]
Der Kopf ist ja keine Hand und kein Fuß. Aber ehrlich gesagt find ich das jetzt nicht so wichtig. Der Spruch heißt für mich einfach, dass man nicht leichtfertig werden darf, weil jeder gegnerische Faustschlag im Ernstfall einem Schwerthieb gleichkommen kann, der wiederum tödlich ist. Ziel ist es, durch Training selbst scharfe Klingen zu schmieden und sich auch über die eigene Kraft bewusst zu werden. Bla bla bla.
Ok nächster Spruch :
Regel Nummer 16 der Dojokun
" Danshi mon wo izureba hyakuman no teki ari. " Wenn ein junger Mann durch das Tor hinausgeht, hat er hundert mal zehntausend Feinde. ( karate.nord.de)
Wie hat man das nun wieder zu verstehen ?
Stichwort Zanchin, würd ich sagen. Man soll einfach aufmerksam und achtsam sein: Jeder könnte es auf dich abgesehen haben.
shorinryuchemnitz
15-01-2010, 19:47
@Hashime
Hat nicht funktioniert jetzt ist das Thema mit einer "sinnvollen" Diskussion ausgelagert/geteilt worden.:ups:
Royce Gracie 2
15-01-2010, 21:40
Ich hab hier mal ein Bild von einer bekannten Kämpferin , die Funakoshi in die Neuzeit interpretiert hat
http://www.asta.uni-saarland.de/nonCMS/unifilm/Programm/Filmbilder_0809/Grindhouse___01.jpg
In einer Doku über Zombies konnte sie dies auch erfolgreich einsetzen.
Der alte Funakoshi war durchaus ein kluger Mann.
Mei über was für Käse hier diskutiert wird
is ja kaum zu fassen:ups:
shorinryuchemnitz
15-01-2010, 22:03
Ich hab hier mal ein Bild von einer bekannten Kämpferin , die Funakoshi in die Neuzeit interpretiert hat
http://www.asta.uni-saarland.de/nonCMS/unifilm/Programm/Filmbilder_0809/Grindhouse___01.jpg
In einer Doku über Zombies konnte sie dies auch erfolgreich einsetzen.
Der alte Funakoshi war durchaus ein kluger Mann.
Mei über was für Käse hier diskutiert wird
is ja kaum zu fassen:ups:
Was war das denn für ein schlechter Film?
Gruss
FireFlea
15-01-2010, 22:12
Ich hab mal das Bild rausgenommen, ist etwas groß. :)
Trinculo
15-01-2010, 22:12
Wie, Du kennst "Planet Terror" nicht :ups:?
nBi00ZiqIv4
shorinryuchemnitz
15-01-2010, 22:18
Wie, Du kennst "Planet Terror" nicht :ups:?
nBi00ZiqIv4
Nein dieses Machwerk war mir bisher unbekannt.
Danke, ich werde heute nacht nicht schlafen können.:mad:
Mann bin ich weich.:D
Gruß
Trinculo
15-01-2010, 22:21
Mann bin ich weich.:D
Oder erwachsen ;)
FireFlea
16-01-2010, 10:53
@FireFlea
Je mehr ich über das Thema an sich lese, umso „unreiner“ erscheint mir der Aspekt der Schwertkampfkunst im Ursprung des Karate, zumindest aus Sicht von Okinawa als Ursprung. Unrein insofern sie mit der eigentlichen Lehre nichts zu tun hat, nur durch die damaligen Meister welche gleichzeitig in beidem geschult waren.
Dabei fällt mir auch auf, dass der mögliche Zeitpunkt dieser „Verunreinigen“ immer mehr an das späte 18 Jahrhundert heranrutscht. Vielleicht liegt dies nicht zuletzt an der Arbeit des Dainippon Butokukai, welches um diese Zeitpunkt seine Arbeit aufnahm. Wundern würde mich es nicht, da dass Ziel einer Japanisierung erstes Gebot war.
Prost
Hier mal gucken. Der Thread ist nicht lang und ganz interessant, außerdem sind auch ein paar Quellen verlinkt:
http://www.kampfkunst-board.info/forum/f7/prinzipien-schwertkampfes-karate-103280/
Trunkenbold
18-01-2010, 10:33
@Gibukai
um einmal hinten anzufangen, „Karate“ als „okinawanisches 'Kung-Fu'“ zu bezeichnen, ist eine unzulässige Verallgemeinerung.
Genau hier irrt der Gute, es ist viel mehr „Kung Fu“ als irgendetwas anderes. Auch die Verwendung von Stöcken lässt nicht etwa auf etwas anderes schließen ganz im Gegenteil. Der Stab ist eine Grundlage zur körperlichen Ertüchtigung und nebenbei natürlich auch eine Waffe.
Wie schon gesagt wurde Ende des 18. Jahrhunderts alles unternommen ausländische Wurzeln einzelner Kampfkünste und Sportart auszumerzen. Förderung erfuhr der welcher seine Sportart wenn möglich dieser „reinigenden“ Maßnahme unterzog.
Wie gesagt je mehr ich darüber lese, desto weniger Einfluß hatte vor dieser „Reinigung“ etwas auf den Ursprung. Einzig die persönlichen Erfahrungen der Meister in anderen Kampfkünsten versteht sich natürlich.
Prost
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