Gleichgewicht zwischen innerer und äusserer Kraft [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Gleichgewicht zwischen innerer und äusserer Kraft



scientist
23-08-2003, 10:07
mal wieder eine frage, die auch das beinhaltet, was in "wie eifersüchtig ist chi training" angesprochen wurde.

so wie ich es verstanden habe, braucht es für den kampf oder eigentlich jede bewegung nicht nur einen anteil der inneren kraft, sondern einen ebensolchen der äusseren, oder besser gesagt: "nur mit chi könnte man in der früh nicht mal aus dem bett".

was bedeutet dieses gleichgewicht? wie stelle ich es her und erkenne, dass die kräfte im gleichgewicht sind? oder - was mir nicht unwahrscheinlich erscheint - gibt es perioden, wo ein kraftaspekt dem anderen vorgezogen werden sollte?

gruß

Klaus
23-08-2003, 14:19
Üblicherweise ist es so, daß man das äussere Krafttraining so anlegt, daß es das innere auf keinen Fall behindert. Dichte Muskeln mit geringem Durchmesser am Muskelkopf, aber grossem am Mittelteil sind nicht so gut. "Inneren" Muskelaufbau kann man gut an einem eher gleichmässig verlaufenden Querschnitt erkennen, bei dem beide Gelenkenden dicht und ausgeprägt gestützt sind. Man macht auch eher Anwendungstraining, also rumfuchteln mit Lanzen, langen Hebeln, und Lasttraining mit Gewichten die man um seinen Mittelpunkt herum führt um Querlasten zu erzeugen und Bewegungen dafür zu unterstützen. Also nicht den Bizeps übermässig und genau in der Körpermitte mit kurzen Zügen trainieren, sondern eine Kugel weit aus dem Mittelpunkt heraus kreisförmig um die Freiheitsgrade der Gelenke führen. Das macht auch der Bizeps, aber so wie in realen Anwendungen. Ich glaube daß es der Anteil ausmacht. Also wenn man 20% mit grossen Lasten hantiert, und 50-60% langsames qigongartiges Grundprogramm, und den Rest diverse Anwendungen und Partnerübungen, dann wird das den Körper nicht auf das falsche auslegen.

Monkey
10-09-2003, 11:30
und zu deiner frage der ausgeglichenheit: von 23 bis 11 uhr soll angeblich mehr yin vorhanden sein, in der restlichen zeit mehr yang (oder komplett andersrum), so habe ich es zumindest einmal gelesen

Silvan
16-09-2003, 00:30
Die innere/weiche Arbeit, ist eigendlich nichts weiteres, als wenn man gelernt hat nur die Muskeln zu gebrauchen, die für die jewl. Technik gebraucht werden und die Muskeln die z.B einen Schlag bremsen locker zu behalten. Das Gewichts Trainin sollte eigendlich immer so ausgeführt werden, dass man es geistig mit dem geringsten Wiederstand anhebt- also die Muskeln entspannt, die gerade nicht gebraucht werden.

Die äusseren/harte Arbeit, ist das genaue Gegenteil. Man könnte sogar mit einem Bleistift Hantel Training machen! Mann spannt alle Muskeln an und führt alle Bewegungen so aus, als ob man einen hohen Wiederstand bewegt. Mit diesen Uebungen kann man sehr viel Kraft bekommen!

Was Klaus angesprochen hat, ist das Intra Muskuläre Kordinations Training. Eines der Wichtigsten Bestanteile eines guten Gung Fu Trainings!

Alles in Allem sind diese Elemente in einem Kampf nicht nur einseitig vorhanden. Ich meine damit von Tai Chi bis Hung Gar giebt es keinen apsoluten weichen oder harten Stil. Dies ist nur geistiger Natur und sieht in einem richtigen Kampf ganz anders aus. Man sollte die Bewegungen dann (ich kann es nicht besser sagen als) normal ausführen, also die Mitte finden. Man sollte immer das Ziel (Gegner) im Auge behalten, und den Weg (welche Technik mache ich als nächstes und wie setze ich meine Kraft ein) vergessen!

Chi ist das resultat vieler Wiederholungen und wie man seinen Körper richtig einsetzt, und nicht irgend etwas Mystisches. Wenn sich der Geist eine gewisse Bewegung richtig verinnerlicht hat, ist auch mehr Power in dieser Bewegung. Egal ob man nun Pool, Handball oder Gung Fu Trainiert!;)

Was die Tageszeit in Bezug auf das Chi anbelangt, so ist das nichts weiteres als der natürliche Bio- Rythmus und vom einzelnen Individuum abhängig! Alles ganz norlmal! ;)