Bruce Lee - The Immortal Dragon [Archiv] - Kampfkunst-Board

PDA

Vollständige Version anzeigen : Bruce Lee - The Immortal Dragon



A.M.
23-08-2003, 19:35
Gelungene Bruce Lee-Dokumentation aus Großbritannien (Ländercode 2), neu auf dem deutschen Markt erhältlich.

Vorweg: Die Bildschärfe und Farbqualität ALLER Inhalte sind herausragend, die alten 8 mm-Archivaufnahmen mal ausgenommen. Die DVD ist ausschließlich in englisch, keine Tonspuren oder Untertitel in anderen Sprachen vorhanden.

INHALT:

1.) DOCUMENTARIES:

a.) schriftlich: - Eine Auflistung der bisherigen relevanten Bruce Lee- oder JKD-Dokus, die auf dem internationalen Markt als VHS-Video oder DVD erhältlich sind, insgesamt 12 an der Zahl - gelungen, weil beschrieben, rezensiert und in eine chronologische Reihenfolge gebracht. Beinhält auch eine Info über die vorliegende Dokumentation.

b.) Biographischer Kurzfilm "The Immortal Dragon", ohne Abspann ca. 44 Minuten

c.) als Zusatzbonus die Doku "Famous Families - The Lees: Action speaks louder", ohne Abspann ca. 42 Minuten

--> Bei beiden bisher nicht gezeigte Fotos, alte 8 mm-Familienaufnahmen und "frische" Interviews, die erst wenige Jahre alt sind, mit Linda Lee, Shannon Lee, Dan Inosanto, James Coburn, Kareem Abdul-Jabbar, John Little, Taky Kimura, und anderen...in punkto Martial Arts: übliches Archivmaterial -> Ausschnitte aus den 'Backyard workouts' in Bruce Lees Garten, dem Privattraining mit Jim Coburn, und seinen Demos beim International Karate Tournament in Long Beach. Für diejenigen, die bereits die anderen Dokus kennen, ist auf diesem Gebiet nichts Neues dabei (bis auf ein Highlight bei den Extra Features, siehe weiter unten im Text). Digital überarbeitete Auszüge aus dem Wing Chun-Training mit Taky Kimura fehlen leider völlig, die Long Beach-Ausschnitte gab's bereits vollständiger und in besserer Qualität.

Geschmackssache ist das Aufrechterhalten des Images von Bruce Lee als eines Idols, großen Philosophers, etc., das Hinrücken der gesamten Lee-Familie (Bruce, Linda, Brandon und Shannon) in den Mittelpunkt der Betrachtung, unter besonderer Berücksichtigung seiner Kinder als Erben seines Vermächtnisses (wobei Bruce Lees Tochter Shannon Lee nun die tragende Rolle spielen soll), sowie die Vernachlässigung einer ausführlichen Würdigung seines Vermächtnisses an die Kampfkunst. Ein Beispiel: Es wird Martial Arts-Choreographie eines Filmdrehs gezeigt, bei der Shannon Lee eine Performance bietet, die jeder durchschnittlich begabte JKD-Schüler besser hinbekommen hätte. Diese Filmzeit hätte besser genutzt werden können, um dem Zuschauer einen intimen Einblick in eine Jun Fan-Klasse der Inosanto-Akademie, oder ein Training der JKD Wednesday Night Group zu zeigen...oder einen Blick hinter den Vorhang von Taky Kimuras oder Ted Wongs Unterricht werfen zu lassen. Linda Lees Interessen sind verständlich, denn nach dem Tod dieser beiden geliebten Menschen muss sie an etwas festhalten, das einen Charakter von Unsterblichkeit hat. Um es in ihrem Sinne auszudrücken: Bruces und Brandon Lees Persönlichkeit, Vitalität und Energie, die auf irgend eine Art und Weise für immer lebendig bleiben, und ihr ewiges Vermächtnis (in Form von Filmen, Schriften, Erinnerungen, etc.) als Inspirationsquelle für nachfolgende Generationen. Diese Glorifizierung aus der Ecke Linda Lee und John Little im Stil von Hollywood-typischen Nachrufen, die wir auch bei Linda Lees Eröffnungsrede im Film "Dragon - Die Bruce Lee-Story" (DVD-Version!) vorfinden, ist nicht jedermanns Geschmack, und noch wichtiger: sie entspricht nicht dem Eindruck eines Jeden, der Bruce Lee ebenfalls persönlich kannte. In einem Hamburger Restaurant verriet mir Bruce Lees erster Schüler Jesse Glover: "As I read the book of his wife for the first time, I thought 'who the hell is she talking about?' "....und den combativ orientierten Kampfsportler (insofern er die Pubertät hinter sich gelassen hat) interessiert Shannons Film-Kung Fu nun wirklich nicht. Nichtsdestotrotz, in der zweiten Bonus-Doku geht's ja auch wirklich um DIE Lees, nicht nur um den einen, was allein schon ihr Titel verrät. Und um fair zu bleiben, Bruce Lees Kampfkunst und Philosophie war bereits zentrales Thema bei anderen Dokus wie Walt Missinghams "Bruce Lee's Jeet Kune Do", "The Intercepting Fist" und "Bruce Lee - Der Weg eines Kämpfers" (Originaltitel: "A Warrior's Journey").


2.) GREEN HORNET EXTRAS

Das Drehbuch des Crossovers der US-Serie "Batman" und "The Green Hornet" mit Bruce Lee als maskierter Chauffeur Kato, in dem Kato gegen Batmans Partner Robin kämpfte - na ja, wen's interessiert.... Witziger sind die zahlreichen Erzählungen über die Rivalität zwischen Bruce Lee und dem Robin-Darsteller Burt Ward, und wie Lee seinen Rivalen am Set dieses Drehs mittels 'psychologischer Kriegsführung' einschüchterte [nicht auf dieser DVD, sondern in dem "Bruce Lee - the incomparable fighter" zu lesen]. Hinzu gesellen sich Trailer, Outtakes und Probeaufnahmen dieser Serie. Obwohl ein paar wenige Movements, Kicks und eine irre schnell geschnappte Backfist Bruce Lees für jeden KKLer hübsch anzusehen sind, ist dieser DVD-Teil wirklich nur was für den "Die Hard"-Fan...bis auf Folgendes: Gerade in diesem Teil befindet sich das HIGHLIGHT der DVD: Im Gegensatz zur bläulich verfärbten, "herangezoomten" und gekürzten Version auf der Doku "Bruce Lee - Die Legende" oder zu den sporadischen, qualitativ minderwertigen Ausschnitten auf der Doku "Death by Misadventure" findet man hier zum ersten Mal Bruce Lees Screen Test zur Serie "Charlie Chan's Son No.1" in ungekürzter Fassung, original-englisch (mit Bruce Lees echter Stimme) und in erstklassiger Qualität: Bruce Lee demonstriert Grundschläge und -tritte seines Kung Gu-Stils, erklärt den Unterschied zwischen Kung Fu und Jiu-Jitsu als Selbstverteidigungsmethode, und demonstriert die Kranichform sowie weitere Techniken aus dem chinesischen Tierstil-Kung Fu. Dabei führt er Techniken wie 'Tiger-Claw', 'Peacock Eye' und einen anschließenden Wirbel fliegender Hände mit einer bewundernswerten Geschwindigkeit, Balance, federartigen Elastizität, Koordination und Grazie aus. Ein Muß nicht nur für BL-Fans, sondern auch für den geschichtlich orientierten JKDler, da er von seinem Stilbegründer keine "echte" Demo mehr in dieser Qualität zu sehen bekommen wird.


3.) BRUCE LEE, FAMILY & FRIENDS PROFILES:

- Ausschließlich schriftlich: Eine ausführliche Portraitierung der Lee-Familie, und der wichtigsten Freunde und Schüler Bruce Lees, unter anderem Jesse Glover, Dan Inosanto und Taky Kimura (Ted Wong sowie der verstorbene James Yimm Lee fehlen leider, stattdessen werden Beschreibungen von Personen bevorzugt, die kaum mehr als ein paar Wochen / Monate eine Rolle in Bruce Lees Leben gespielt haben, z.B. der Schauspieler und Co-Star in "Enter the Dragon", John Saxon). Geschrieben wurden diese Portraits von verschiedenen Verfassern. Verwirrend ist zunächst die Navigierung: Während man bei den anderen DVD-Menüs die "Enter"-Taste benutzt, blättert man hier mit der "Play"-Taste zu den nächsten Seiten um. Das kann man wie ich in mühevollem Versuch und Irrtum selber rausfinden, oder - wenn man nicht ganz so faul ist - in dem einführenden Text zu diesem DVD-Extra lesen ;)


4.) BRUCE LEE'S MARTIAL ARTS:

dieser Teil der DVD ist ausschließlich schriftlich:

a) The History:
[editiert] - Ein historischer Abriß der Kampfkunstentwicklung Bruce Lees, geschrieben vom britischen JKD-Lehrer Dave Carnell, den Original-Bruce Lee-Schüler wie Dan Inosanto, Ted Wong, Bob Bremer und international bekannte JKD-Autoritäten wie Tim Tackett, Chris Kent und Cass Magda gleichsam für einen der hervorragensten JKD-Lehrer europaweit halten (siehe auch Bob Dubljanins Ausführungen weiter unten) - in meinen Augen eine gelungene und vollständige Darstellung!

b) What is Jeet Kune Do?
- Eine Beschreibung dieses Artikels erübrigt sich aufgrund des Titels, ebenfalls von Dave Carnell verfaßt, IMHO genauso gelungen.

c) How to get instruction
- Eine Information über Dave Carnells Schule

5.) BRUCE & BRANDON LEE ASSOCIATION:

- Eine schriftliche Info über diese britische Vereinigung, plus Adresse

Zum Abschluß meine 0,2 Cent dazu:
Unter'm Strich ziemlich gelungen, für den praktisch orientierten Kampfsportler und JKDler nicht wirklich nötig, für den historisch und biographisch veranlagten JKDler und KKLer sehr interessant, für Bruce Lee-Freunde und Sammler simply a must have!

Grüße,
Andreas

Bob Dubljanin
23-08-2003, 20:02
Sifu Dave Carnell ist so ziemlich DER beste Lehrer in Europa für Bruce Lee´s Methode.

Neben meiner bescheidenen Meínung, bestätigen dies JKD elders wie Ted Wong, Chris Kent, Cass Magda, Tim Tackett, Bob Bremer oder auch Dan Inosanto (mit dem ich mich erst kürzlich ausgedehnt über Daves JKD Unterricht unterhalten habe.)

Leider oder glücklicherweise ist Sifu Dave ein sehr ruhiger und man hört selten was von ihm, um so mehr ein Grund ihn mal explizit für seine JKD Fähigkeiten zu erwähnen.

Natürlich finden sich in UK auch andere hervorragende Instruktoren, sie haben aber in der Regel einen Grappling, Stockarbeit oder andere Schwerpunkte.

Gruss,

Bob Dubljanin
www.soai.de

A.M.
23-08-2003, 20:10
Sorry für meinen doch recht harten und völlig subjektiven (ich kenne Dave Carnell nicht) Eindruck dieses Werks aus seiner 'Feder': Deine Beschreibung soll nicht angezweifelt werden, insofern man diese Persönlichkeiten als letzten Maßstab betrachtet, und obwohl ich von einem geschätzten Lehrer dieses Forums schon mal ein anderes Urteil gehört habe...Ich hätte mich allerdings gefreut, wenn er diesen Teil etwas neutraler gehalten, und zum Beispiel alle anderen Lehrer der Inosanto/Larry Hartsell/Bustillo-Schiene aufgeführt hätte. Wenn er allerdings derart 'low profile' bei gleichzeitig hoher Qualität ist, sollte ihm dieser kleine "Monopolismus" - zumal er bei ihm eine Ausnahmeerscheinung darstellt - absolut vergönnt sein. Dave Carnells Artikel sind zweifellos gelungen und gehören zu den empfehlenswerten Features dieser DVDs. Ich hoffe dieser Thread driftet damit nicht zu sehr ab, zurück zur Gesamtbetrachtung der DVD....

Grüße

Bob Dubljanin
23-08-2003, 20:18
Sifu Dave ist wirklich LOW key und inhaltlich wäre er einer der ersten den ich in JKD Fragen konsultiern würde.

Wie gesagt bedeutet dies nicht, das die anderen Lehrer in UK schlecht sind, natürlich haben auch sie etwas zu bieten.

Weis nich wer die DVD produziert hat, haben jedenfalls richtig recherchiert wären sonst wohl kaum auf Carnell gekommen.

Grüsse,

Bob Dubljanin
www.soai.de

A.M.
23-08-2003, 20:22
[Antwort oben wurde nochmal editiert]

Hallo Bob,

Könnte sein. Ich kenne seine Fähigkeiten nicht, aber sein Verständnis und seine Schreibe sind ziemlich gut. Habe mir die Credits bezüglich der Produktion nicht angeschaut - sorry - jeden, den die DVD und die zugrundeliegenden Connections interessieren, wird in der Angelegenheit selber recherchieren.
Danke für Deine ergänzenden Infos auf diesem Gebiet!

Zur Ergänzung: Man sollte auf dieser DVD keine langen ausführlichen Abhandlungen in der Form von Franks Artikeln erwarten, aber Dave Carnells Essays bringen den behandelten Gegenstand durch ihre kurze kompakte Form gerade für den kurzweiligen DVD-Genuß prägnant und verständlich auf den Punkt.

Viele Grüße,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
26-08-2003, 10:04
Hi Andreas,

vielen Dank für die Empfehlung, ich habe mir die DVD gerade bei Amazon bestellt. Wen es interessiert, sie kostet ca. 25 Euro. Bin echt mal gespannt.
Eine auch recht interessante aber wenig "nützliche" DVD idt "Bruce Lee´s Jeet Kune Do", sie beeinhaltet einige schöne Privataufnahmen und einen interessanten Kommentar von Lee

Danke nochmal
Wilfried

A.M.
27-08-2003, 19:28
Hi Wilfried,

you're welcome! Ich bin auf Dein Urteil gespannt. Das Tape von Missingham hab ich seit ein paar Jahren, zu einer Zeit, als es lediglich VHS gab. Trotzdem danke für den Tip!

viele Grüße,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
04-09-2003, 15:45
Hi,

habe den Film heute erhalten und gesichtet und er hinterliess bei mir einen sehr faden Nachgeschmack.

Erstens gibt es auf dieser DVD nichts, aber auch gar nichts wirklich neues. ( naja, woher auch?)

Shannon Lee´s Auftritt ist peinlich. Wer genau darauf achtet, sieht, das technische Schwächen durch Filmschnitte kaschiert sind (Shannon hebt Bein zum Kick, Szenenwechsel man sieht nur ein Bein hochschwingen, aber ist es ihres???).


Auch sehr schade finde ich, das Dave Carnell (ich kenne ihn nicht) zwar als Quelle der JKD-Instruction angepriesen wird, aber kein bisschen Videomaterial seines Unterrichts gezeigt wird, oder eine Demo.

Ansonsten: Naja, als Lee-"Fan" und / oder Sammler muss man das Ding wohl haben - aber sonst sicher nicht.

A.M.
04-09-2003, 22:02
Da siehst Du mal, wie vorsichtig ich meine Kritik stets formuliere, denn im Grunde habe ich das alles ja schon gesagt ;)

Aber im Ernst: der Screen Test wird zumindest mal in guter Qualität gezeigt, rein combativ oder sportlich orientierte Leute benötigen die Scheibe natürlich nicht. Aber es steht ja auch nicht "JKD Instructional Tape" auf dem "Etikett", sondern Bruce Lee-Doku. Als solche ist das Machwerk gelungen, und wer erwartet bei einer Doku über jemanden, der vor 30 Jahren gestorben ist, dass dabei neue revolutionäre Dinge zutage kommen?

Dave Carnell: Vielleicht profiliert Carnell sich gar nicht so gerne in der Öffentlichkeit, sondern wurde einfach nur gefragt, ob er ein paar Texte schreibt? Nur meine Vermutung....

Hab' Deine Email erhalten - sorry for the delay, schicke Dir schnellstmöglich eine Antwort....

Gruß,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
08-09-2003, 14:00
Danke,

ich dachte schon Du wärst sauer wg. irgendwas, das ich mal im Übereifer schrieb, aber zum Glück ja dann nicht

:beer:

Ich finde, je mehr man sich mit Lee beschäftigt, desto mehr blättert vom heiligen Kranz ab.

Dieses ganze " he wanted to create equality among people, so he accepted everyone who he felt had a good character" Gerede ist ja wohl zum Beispiel so ein Blödsinn, eigentlich war Lee fast immer pleite vor den Filmerfolgen und er hätte JEDEN Schüler akzeptiert, der die Kasse zum klingeln gebracht hätte, und da alle anderen Lehrer nicht-chinesen ablehnten und Lee wohl ein sehr hohes Niveau hatte kamen auch die Schüler gerannt.
Lee´s modifiziertes Wing Chun war auch nix sooo wahnsinnig besonderes, nur weil die chinamen in America so closed waren hatten die Trockenschwimm-Karatekas sowas noch nie gesehen und gedacht Lee sei ein Genie.

Genauso die Fitness oder Lee´s "physique":

1.
bin ich 100% sicher das Lee steriode verwendet hat und das lasse ich mir auch nicht ausreden-

2. sah Lee anders aus als die anderen Kung Fu Stars, weil er Bodybuilding betrieben hat und einen sehr geringen KF-Anteil hatte

3. war lee ein Marketingexperte, der sich gerne neben amtierenden Champions fotographieren liess oder sie sich für seine Filme "orderte" und sie dort vertrimmte (lt. Drehbuch)-

Damit will ich Bruce Lee "Glanz" und Können nicht schmälern, er war sicher ausserordentlich fit und agil und versiert - aber er hatte auch die besten Lehrer, später in seinem Leben genug Geld um sich seine Fitness und Publicity zu kaufen und verstand es phantastisch, sich selbst zu vermarkten...

Und der beste Brüller ist auf der "A warriors journey " DVD:

Dort wird gesagt, das Lee so aussergewöhnlich und mit Herzblut dabei war, das er Game of Death und Way of the dragon als Director, fight choreographer, Beleuchter und sogar noch in der Postproduktion beschäftigt betreute.
Ich bin ja nun mal in der Branche und das heisst eigentlich nur eins:

Lee´s Drehbuch war oberflächlich btrachtet so schwach, das niemand dieses Projekt finanzieren wollte. (immerhin war das ja vor enter the dragon). Lee wollte aber seine philosphische fit in with all style message rüberbringen und hat das Projekt eben selber machen wollen, Geld aus HK hatte er ja noch.
Deswegen hat er alles selber gemacht, damit er keinen Kameramann, Beleuchter, Cutter usw. einstellen musste und 3 der Hauptdarsteller wären seine Freunde gewesen.

Und sogar dieses "Sparwunder" wurde jetzt posthum noch als Heldentat verkauft..

so long
:rolleyes:

A.M.
09-09-2003, 16:08
Hallo Wilfried,

nun, Bruce Lee benötigt und verdient sicher keinen "heiligen Kranz", und ich schrieb weiter oben auch, dass mir Linda Lees Darstellung ein wenig zu sehr nach "Glorification" schmeckt. Des weiteren zeugt Deine Kritik auch von selbständigem Nachdenken, dennoch bleibt sie voller unausgegorener Mutmaßungen, sorry....

[Schülerauswahl]
Bruce Lee bekam seine ersten Schüler durch Mundpropaganda und später durch öffentliche Auftritte. Ich konnte in dem Buch, was am besten Aufschluß über die ersten Jahre in Seattle gibt - Jesse Glovers "Bruce Lee between Wing Chun and Jeet Kune Do" - keinerlei Hinweise finden, dass die Schüler zuvor reihenweise von anderen chinesischen Lehrern abgelehnt worden waren. Sie kamen eher aus anderen Kampfsportarten (wie z.B. Judo und Boxen). Jesse hat immerhin persönlich miterlebt, wie die Trainingsgruppe um Bruce Lee von Individuum zu Individuum wuchs. Ich bin mir sicher, einige davon hatten sogar zum ersten Mal von chinesischem Gung Fu gehört.
Von seinen ersten Schülern nahm Lee überhaupt kein Geld, er arbeitete nebenbei in Ruby Chows Restaurant und bei der Seattle Times. Die erste gemeinsame Schule auf der Ecke Maynard und Lane in Seattle kostete $ 100 im Monat, für die einfach jeder der 10 Anwesenden jeweils $ 10 zusammenschmiß.
Sicher unterrichtete BL nicht aus uneigennützigen Motiven, er benötigte Trainingspartner und Testdummies, um sich und seinen Kampfstil weiterzuentwickeln zu können. Was die Schülerauswahl anging, hatte er eher eine offene kosmopolitische Einstellung....

[Wing Chun in den USA]
- Das modifizierte Wing Chun Bruce Lees war zu der Zeit schon etwas Besonderes, wenn Du dich z.B. mit dem Background von Leuten wie Ed Hart, James DeMile, Larry Hartsell oder Bob Bremer kannst Du erkennen, dass Du es bei Bruce Lees Schülern hauptsächlich nicht mit leichtgewichtigen Karate-Amateuren zu tun hattest. Dein Kommentar überrascht mich allerdings nicht, da Du eher aus der Inosanto-Linie kommst. Hier scheinen mir die Stärken eher beim Kickboxen und Grappling als beim (modifizierten) Wing Chun Kung Fu zu liegen (das soll jetzt aber wirklich keine Bewertung sein, welche von diesen Präferenzen die bessere oder schlechtere ist). Noch lange nach Lees Tod entgegnete Wong Shun Leung, als er nach Wing Chun in den USA gefragt wurde: "What Wing Chun?" - Leute wie Bruce Lee in den Sechzigern und auch heute Gary Lam bilden da wohl eher die Ausnahme von der Regel.

[Bodybuilding, Physique]
- Bruce Lees hauptsächliche Bodybuilding-Phase begann Mitte der Sechziger. Bis dato hatte er zwecks Kraftsteigerung haupsächlich altbewährte Übungen wie Liegestützen (z.B. Liegestütze auf den Daumen oder mit dem Gewicht eines ausgewachsenenen Mannes auf dem Rücken) benutzt, gegen unbewegliche Widerstände (im Boden verankerte Eisenketten, Türrahmen, etc.) und mit traditionell chinesischem Equipment wie Holzpuppen und Eisenringen trainiert. Im Seattle der frühen Sechziger besaß Bruce Lee - trotz seiner eher schmächtigen, undefinierten Muskelstruktur (mit Ausnahme seiner Unterarme und seines Latissimus) - eine sehr stark entwickelte funktionelle Kraft in wichtigen kampfspezifischen Bereichen wie z.B. dem Chi Sao und Trapping. Einige Beispiele: Wenn Bruce Lee seine Schüler mit Lap Sao + Fauststoß angriff, schnappte ihr Kopf aufgrund der Wucht ruckartig zurück. Trotz ihrer Vorteile in genereller Körperkraft waren schwergewichtige Schüler wie James DeMile und Jesse Glover laut Eigenaussage nicht in der Lage, Bruce Lees Positionen zu schwächen. Lee hielt z.B. seinen Tan Sao in relativ ausgestreckter Position vor dem Körper, und keinem seiner Schüler gelang es, diesen hinunterzudrücken. Dies mag an den richtigen Winkeln / Körperstatik etc., oder an dem massiven isometrischen Krafttraining Bruce Lees liegen. Jesse Glover erwähnte einmal, dass Lees Kraft in den Sehnen, Bändern und Gelenken seiner Schultern, Ellbogen und Handgelenke einem erstklassigen Gewichtheber zur Ehre gereicht hätten.
Aus all dem kann man den Schluß ziehen: Bruce Lees Hinwendung zu ausgeprägterer allgemeiner körperlicher Fitneß und speziellem Bodybuilduing-Training nach dem unbefriedigenden Wong Jack Man-Fight kam sicher seiner allgemeinen Körperkraft, seiner Kondition für Sparringsarbeit und seinem Outfit (als ästhetischem Faktor für Filmarbeit) zugute, aber die damit verbundenen Leistungen waren weder in irgendeiner Weise rekordverdächtig, wie der Artikel des holländischen Bodybuiding-Trainers zeigt, noch machten sie hauptsächlich die spezifischen Komponten von Bruce Lees Können aus. Und Steroide sind ohnehin nicht besonders gesundheitsförderlich ;)


[Prominente Schüler / hohe Unterrichtsgebühren]
Wieso schreibst Du an einer Stelle, dass Bruce Lee eigentlich ständig pleite war, und an anderer Stelle, dass er das Geld für seine PR-Arbeit ja besessen hätte?
Bei den ersten prominenten Schülern fragte Lee den Produzenten der "Green Hornet"-Reihe - William Dozier - ob $ 25 Dollar pro Stunden nicht zuviel seien, woraufhin Dozier ihm entgegnete, dass das noch viel zu wenig sei, da diese Leute Geld wie Heu hätten. Sie waren später auch gern bereit, 250 Dollar pro Stunde und mehr zu bezahlen. Und was Joe Lewis' heutiges Gerede angeht, darüber schweige ich mich aus Respekt vor seinen Leistungen lieber aus...

[Game of Death]
Ich bin wirklich kein GoD-Experte, hierzu würde ich mal den englischen Bruce Lee-Kenner Nick Clarke befragen, aber aufgrund von Bruce Lees Position nach seinen ersten zwei Box-Office-Hits und seinem Zerwürfnis mit Regisseur Lo Wei gründete Lee zwecks kreativer Freiheit und größerer Kontrolle bei weiterer Zusammenarbeit mit Raymond Chow / Golden Harvest seine eigene Firma "Concord Pictures". Dies war bereits vor "Way of Dragon" geschehen, und bereits hierbei hatte Lee Mitwirkung bei sämtlichen Aspekten der Filmarbeit - mit Erfolg, "Way of the Dragon" toppte den damaligen Rekord von "The Sound of Music". Wie man den zahlreichen biographischen Dokumenten Lees entnehmen kann, wollte er sich niemals verschlechtern, ganz im Gegenteil, also warum hätte er die kreative Freiheit und Kontrolle bei dem nachfolgenden Werk "Game of Death" wieder in andere Hände legen sollen? Und wenn wirklich kein Geld vorhanden war, wie hätte der damalige James Bond-Star George Lazenby für GoD verpflichtet werden können? Eine "Heldentat" - wie Du es nennst - war Bruce Lees Arbeit an GoD aber sicher nicht...

Letzten Endes halte ich es wie Bob Dylan, der sich mal fragte, was wir trotz einer ausführlichen Biographie wirklich über das Leben eines Menschen wissen.....

Wenn Du eine realistische Würdigung Lees - auch in menschlicher Hinsicht - willst, würde ich mir eine neue überarbeitete Fassung des ersten Jesse Glover-Buches kaufen (insofern er dieses schon herausgebracht hat), oder versuchen, das Vertrauen von Leuten wie Dan Inosanto und Ted Wong zu bekommen, und unter vier Augen mit diesen sprechen.

Damit Du es nicht falsch auffasst - ich weiss das alles auch nicht so genau. Wenn man sich auf Indizien und Zeugenaussagen beruft, kann man nur deren Glaubwürdigkeit erwägen und zusätzlich mit dem logischen Ausschlußprinzip arbeiten. Dabei gelange ich eben zu völlig anderen Ergebnissen. Deine Schreibe zeigt aber von selbständiger Kritikfähigkeit, obwohl die Methodik an mancher Stelle auch noch ein wenig unausgegoren erscheint.

Also nichts für ungut....:beer:

viele Grüße,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
11-09-2003, 17:14
Hi Andreas,

ich weiss was Du meinst, und viele Dinge sind auch einfach mutmaßungen.

Vielleicht gerade zur Begründung meiner Behauptungen:

1. Es war unter den chinesen nicht üblich nicht-chinesen zu unterrichten. Die Gwai-Lo´s waren "der Feind". Lee gab somit "chinesische Kampfgeheimnisse" weiter. Wäre das was er gelehrt hätte nicht gut und oder nicht chinesisch gewesen, hätte es keinen Challenge-Fight gegeben. Daraus folgere ich, das es ausser Lee quasi keinen chinesen gab, der Wing Chun an Ausländer unterrichtete. Er hatte damit eine Monopolstellung und es war kein Wunder, das "mund-zu-mund"-Propaganda fruchtete.

Bruce Lee HAT gewerblich unterrichtet. Er unterhielt glaube ich zeitweise 4 Schulen mit 4 Assistenzlehrern inkl. Räumlichkeiten und hätte es sich nicht gelohnt (finanziell), hätte er es wohl kaum gemacht.

2. Ich sprach nie von "leichtgewichtigen Karateamateuren". Es war auch nicht meine Absicht, das jap. Karatesystem abzuwerten, ich mag Karate sehr gerne. Nichtsdestotrotz ist der Ansatz im Wing Chun ganz anders und, zumindest auf den ersten Blick" viel praktikabler. Nun siehe Punkt 1: Da Chinesen keine Ausländer im Wing Chun unterrichteten, konnten sie nochnicht viel Erfahrung damit haben und somit waren sie sicher fasziniert, erstaunt und begeistert von dem, was Lee da so machte.

3. Zum BB- Aspekt stimme ich Dir zu.

Warum schreibe ich erst so, dann so?
Wg. der Chronologie.
Wenn mich nicht alles täuscht war Lee in America gestrandet und hatte bis auf eine 30 Folgen Green Hornet serie keinen Erfolg. Danach war er arbeitslos und pleite. Nebenbei war das nicht die Zeit, in der er am besten aussah. Dann ging er nach HK wg. des Todes seines vaters und sah sich damit konfontiter, das er dort bekannt war und jemand bereit war 2 Filme mit ihm zu drehen, für schmales Geld aber immerhin. Der erste war ein Boxoffice Record und der 2. auch. Bruce Lee wollte aber nicht in Raymond Chows filmen "mit-"spielen sondern sein eigenes Ding machen und deswegen hat er sich mit RC geeinigt, den nächsten Film zu einem grossen Teil zu produzieren und leiten zu dürfen. Das war dann wohl way of the dragon. Nach diesem Erfolg nun hatte Lee genug Geld um neben seinem Lebensstil eine komplette Eigenproduktion machen zu können. Das liegt dann auch weniger am "Herzblut", sondern: Wenn Du alles selber machst und finanzierst, brauchst Du auch Deinen Gewinn mit keinen Investoren teilen! Wäre er nicht zwischendurch gestorben, wäre er nach ETD sicher finally multimillionär gewesen und zwifellos der highest paid movie star. Nach seinen 3 super erfolg filmen bestand kein Zweifel, das eine Lee Eigenproduktion "game of death" ein wahnsinns erfolg werden würde und lee konnte relativ sicher an dieses Project gehen. Er filmte rum bis ein netter Onkel aus Hollywood anrief und ihm enter the dragon vorschlug! Juhu, America rief! Also schnell GoD unterbrechen und den featurefilm abdrehen und dann GoD weitermachen...OOOOhh, scheisse in Betty Ting Pei´s Bett gestorben...bad luck

so sehe ich die Lee story!
Wilfried

:beer:

PS: Und Leute die Steroide nehmen reagieren mit unter sehr heftig auf Alkohol, "Mari-huna" und blutverdünnende Kopfschmerzmittel die über die Leber abgebaut werden :)

A.M.
11-09-2003, 19:08
Hallo Wilfried,

als Bruce Lee zum ersten Mal von einem farbigen Burschen namens Jesse Glover gefragt wurde, ob er ihn unterrichten würde, zögerte er für eine kurze Weile. Aus welchen Gründen er auch gezögert haben mag, ich gehe nicht davon aus, dass er eine Abneigung gegen die "fremden weißen (oder auch schwarzen ;)) Teufel" (Gwailo) hatte, und sie nur des Geldes wegen unterrichtete. Seinen alten Meister Yip Man fragte er sogar (per Brief), ob er Nicht-Chinesen offiziell unterrichten dürfte. Die Antwort kann man sich vorstellen. Lee wollte seiner neuen Heimat die chinesische Kultur näherbringen, was man daher vermuten kann, dass er Jesse die chinesische Sprache beibringen wollte, und seine Schüler bei öffentlichen Auftritten jeweils Formen aus unterschiedlichen Kung Fu-Systemen demonstrieren ließ (Glover:..."to show the vastness of chinese Gung Fu"). Was rassische Überlegenheit anging, hatte er im Atomwaffenzeitalter eine realistische Einstellung, und machte diese nicht an alten waffenlosen Kampfmethoden fest. Die ersten Schüler kamen aufgrund von Mundpropaganda über Bruce Lees Können, die Neugierigen suchten bis dato nicht nach einem spezifischen Kung Fu-Stil wie z.B. dem Wing Chun-System. Wenn Du sagen möchtest, dass wenn Bruce Lees Senioren wie Wong Shun Leung und Yip Bo Ching etc. ebenfalls in die Staaten ausgewandert wären, er nicht die einzige oder beste Wahl im Wing Chun gewesen wäre, dann gebe ich Dir Recht.

Bruce Lee hat zunächst NICHT gewerblich unterrichtet, obwohl Du seine finanzielle Situation mit der Wahl gewerblich zu unterrichten in einem kausalen Zusammenhang gebracht hast. BL ging zunächst mit $ 100 Dollar in der Tasche in die USA, zu Beginn wurde er von einer Freundin der Familie namens Ruby Chow unterstützt, in deren Restaurant er arbeitete. Nebenbei arbeitete er bei der Seattle Times, und konnte sich nicht entscheiden, welche akademische Laufbahn er einschlagen sollte. Schauspielerei oder professioneller Kampfkunstunterricht waren zu der Zeit kein Thema für ihn. Zwecks Weiterbildung drückte er die Schulbank (Edison Technical School), jobbte nebenbei und trainierte mit seinen Freunden und Trainingspartnern wie Glover, DeMile, Taky und anderen. Das Eröffnen seines ersten offiziellen Jun Fan Gung Fu-Instituts kam Jahre später. Es ist wohl richtig, dass das Unterrichten von Leuten wie James Coburn und Steve McQueen in den mittleren bis späten Sechzigern eine gute Ersatzeinnahmequelle war, nachdem das Projekt "Green Hornet" gecancelt worden war. Roman Polanski, der vor kurzem von Harrison Ford auf nichtamerikanischem Boden einen Oscar für die Regie bei "The Piano Player" überreicht bekommen hat, ließ Bruce Lee sogar für Privatstunden in die Schweiz einfliegen....

Kleine Korrektur: Bruce Lee kam 1959 in den Vereinigten Staaten, sein Vater starb 1965 (ein Anlaß, aus dem er einen längeren Trip nach Hongkong unternahm), erst DANACH begann er mit den Dreharbeiten zu "The Green Hornet". Nachdem die Serie gecancelt worden war, unterrichtete er bereits Hollywood-Celebrities und hatte seine drei Schulen am Laufen, so dass er nicht wirklich arbeitslos war. Anfang der Siebziger ging er zurück nach Hongkong, wo er - wie Du bereits erwähnt hast - aufgrund der Popularität der Serie (man nannte sie dort nur "Die Kato-Show") bereits ein gutes Ansehen genoß, auf das er bauen konnte. Wohl zuviel "Dragon - die Bruce Lee-Story" gesehen, hm? ;)

Der Rest (Bruce Lees Filmkarriere, Game of Death, etc.) besteht leider aus Mutmaßungen (zumindest für mich). Ich war weder bei den Verhandlungen zwischen Raymond Chow und Bruce Lee dabei, noch weiss ich, ob der Workaholic und Perfektionist Lee nicht doch auch "Herzblut" in seine eigenen Projekte investierte. Würde das nicht jeder andere an seiner Stelle mit den gleichen Möglichkeiten genauso tun? Aber dies war weder eine "Heldentat", noch schließt das kommerzielle Motive aus, hier gebe ich Dir völlig Recht.

Wong Shun Leung schmunzelte über Leute, die sich über Bruce Lees Charakter und Können ausließen, ohne ihn persönlich gekannt zu haben. Jesse Glover und sicher auch andere Bruce Lee-Schüler wirken stets irgendwie reserviert, wenn Außenstehende eigenständig über BL reden / schreiben. Aus gutem Grund: Stell' Dir vor, Du kanntest jemandem persönlich, der sich selbst in's Rampenlicht der Öffentlichkeit gesetzt hat, hattest ihm sogar einiges zu verdanken, und auch dreißig Jahre nach seinem Tod kommen noch immer gleichermaßen Fans wie Kritiker daher und wagen sich bei ihrer persönlichen "Wahrheitsfindung" über den Tellerrand ihrer Fragen und Vermutungen hinaus, wähnen sich sogar in scheinbar sicherem Wissen... Das Einzige, was uns letzendlich übrigbleibt ist, aus den vorhandenen historischen Dokumenten, Zeugenaussagen, etc. mehr oder weniger logische Schlüsse zu ziehen...wenn man sie gut genug kennt....

Danke für die medizinische Info!

Grüße,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
12-09-2003, 11:07
Hey,
auch danke für die Info, ist wirklich interessant, ja sicher hab eich Dragon gesehen (habe die DVD sogar mit Jerry Poteet autograph, lol), aber in der Immortal dragon DVD wird das glaube ich auch so gesagt, das Green Hornet vor vater lee´s tod kam, oder auch nicht, was weiss ich, ist aber auf alle Fälle interessant.

Ich meine aber, auf der Immortal dragon DVD sagt einer von Lee´s Schülern, das er Lee vorschlug gewerblich zu unterrichten (Taky Kimura um genau zu sein) um sich ein 2. Standbein in den harten Zeiten zu schaffen...

Ach egal, der mann ist Tod, lassen wir ihn liegen :)

Hauptsache wir trainieren was. Ich maile Dir die Email ncoh mal an die Adresse
cu
Wilfried

A.M.
12-09-2003, 11:22
Hi Wilfried,

jau, der Vorschlag könnte in der Tat von Taky gekommen sein. Zu der Zeit trainierte die Gruppe schon längere Zeit miteinander. Die meisten ihrer Namen sind in der Jun Fan JKD-Szene gar nicht so sehr bekannt: Howard Hall, John Jackson, Masafusa Kimura, Skip Ellsworth, Tak Miyabe....

Die besten Insider-Infos findest Du IMHO in den ersten beiden Glover-Büchern und in dem biographischen Buch des Bruce Lee-Freundes Mito Uyehara, "The incomparable fighter". Jessies erstes Buch "Bruce Lee between Wing Chun and Jeet Kune Do" ist ein guter Mix aus Biographischem (Bruce Lees Jahre in Seattle) und einem ständigem Versuch, seinen skill level und seine KK-Entwicklung während seiner ersten Jahren in Amerika zu beschreiben und greifbarer zu machen (in Linda Lees Buch ist davon NICHTS zu finden, da sie BL erst 1963 kennenlernte). Das zweite Buch "Bruce Lee's Non-Classical Gung Gu" geht noch einmal auf Einzelheiten dieser Entwicklung ein, zwei separate Kapitel sind jeweils den bemerkenswerten Individuen Mike Lee und Wong Shun Leung gewidmet. Mito Uyeharas Biograhie umfaßt Lees gesamtes Leben, aber anders als Linda Lees Buch liest es sich nicht wie ein Skript zu "Dragon - die Bruce Lee-Story", sondern berücksichtigt dabei immer auch den 'Fighter und Martial Artist' Bruce Lee. Aus dem 5. Band der John Little-Reihe, "Letters of the Dragon" kann man ebenfalls eine Menge an biographischen Infos herausziehen.

Fazit: Lee war kein Heroe, aber ein hard worker mit einem starken Antrieb...

Grüße,
Andreas

Jun Fan JKD Ahrweiler
12-09-2003, 11:27
Gibts die Jesse Glover Bücher noch?

A.M.
12-09-2003, 11:37
Habe meinen Text oben noch einmal editiert...

Die Bücher gibt's noch, mich interessieren vor allem die überarbeiteten Fassungen von heute, aber die 'alten Klassiker' sind a must have.

Hab' ich soeben noch gefunden:

http://www.bruceleedivinewind.com/jesseglover.html

Grüße

Mel Lee
17-09-2003, 12:35
ohje Meister Lee würde sich im Grab umdrehen wenn er das wüßte dass jeder seiner handgriffe diskutiert wird! :o)
Er war sicher kein Mensch mit dem man leicht ausgekommen ist!
Für mich ist es interessant euer eingebrachtes Wissen zu lesen.
Ich beschäftige mich schon lange mit Lee's Leben, habe es quasi schon studiert, Arbeiten geschrieben usw.......
Und was dieser Mensch erreicht hat sollte man einmal nachmachen!
:cool:

jkdberlin
17-09-2003, 14:48
Wer ist "Meister Lee"? :rolleyes: :D

Grüsse

repi
11-03-2005, 12:26
Gibt es jemanden da drausen der mir sagen kann was ich als Alternative zu LT Wing Tsun trainieren kann?? Hatte einen schweren Autounfall und schaffe es momentan nicht mehr in die Grundstellung des WT zu gehen. Verkürzte Sehne im re. Bein. Trainierte nicht ganz ein Jahr WT in Österreich und möchte nach meiner Genesung weitermachen!!!
Danke Rene

jkdberlin
11-03-2005, 12:34
...und warum fragst du das in diesem Thread?

Grüsse