mehrere Meister..? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : mehrere Meister..?



Tango2074
22-01-2002, 17:07
Hi Leute,

das ist eine interessante Frage, die ich aber vorher noch etwas eingrenzen möchte.
Es geht dabei um die Zeit, wenn die eigene Meisterschaft (über Körper und Geist) bereits anerkannt wurde, also ab dem 1.Dan. Jahrelange Erfahrung wurde ja meistens & grosstenteils bisher nur bei einem Meister erfahren. Für mich stellt sich die Frage, ob es dann üblich ist zu reisen und bei anderen Meistern verschiedenes neues zu lernen?

Meiner Meinung nach ist das keine Untreue gegenüber des eigenen Meisters - oder ein Vertrauensbruch zu diesem. Es dient der Verbesserung oder Bestätigung des eigenen Wissens oder Unwissens...BEVOR man eigene Schüler annimmt.

Was meint Ihr dazu???

Gruß,
Tango

Pantha
22-01-2002, 22:15
Hallo,

also ich Persönlich habe 4 Haupttrainer zu denen ich regelmäßig in den Unterricht gehe und da ich regelmäßig auf Lehrgänge gehe, lerne ich da noch von anderen Meistern neues oder altes.

Viele Grüße

Panther

Ginunting
22-01-2002, 22:38
N'abend!

>>wenn die eigene Meisterschaft (über Körper und Geist) bereits anerkannt wurde, also ab dem 1.Dan

Schon interessant, wenn die Budo-Fraktion mit ihren hohen Ansprüchen an geistiger und körperlicher Vollkommenheit, schon ab dem 1.Dan von Meisterschaft spricht! ;-)

...noch erstaunlicher wenn einige dieser Meister noch nicht mal alleine in die Disco dürfen! :-D

Aber jetzt zur Frage selbst:

>>Für mich stellt sich die Frage, ob es dann üblich ist zu reisen

Es ist ein Zeichen von Intelligenz!
Im Pekiti-Tirsia laden wir im Rahmen der "Comparitive Analysis" regelmässig Trainer aus anderen Stilrichtungen ein.
(z.B. Dave Gould, Lameco Escrima; Andreas Schröder, Ringen)
und nutzen dies alls willkommene Möglichkeit über den Tellerrand zu blicken.

Von Tuhon Gaje wurde mir erzählt, dass er einige seiner Schüler bewusst dazu anhält in anderen Stilrichtungen zu trainieren.

>>Meiner Meinung nach ist das keine Untreue gegenüber des eigenen Meisters - oder ein Vertrauensbruch

"Untreue","Vertrauensbruch" klingt ja fast nach einem eheähnlichen Verhältnis! ;-)
Eine solch starke Fixierung auf den "Meister" kenne ich aber selber noch aus meiner Jugendzeit. Heute könnte ich mich darüber totlachen.

Grüße,

Hendrik

Moskito
22-01-2002, 22:44
Hallo Tango!

Es ist fraglich, ob man sich ab dem 1.Dan wirklich schon im Bereich der Meisterhaftigkeit befindet, oder ob man sich nicht in einem Stadium befindet, in der man erst recht mit dem Lernen anfangen muss. Sich selbst als meisterlich zu sehen ist eine recht gewagte Äußerung (nicht persönlich nehmen). Wenn man aber denkt, dass man seinen Horizont erweitern möchte, egal in welche Richtung (und wer möchte das nicht) dann ist es vollkommen richtig sich umzuschauen und nach neuen Perspektiven zu blicken. Das hat nichts mit Untreue gegenüber seinem Meister zu tun. Wenn dieser damit ein Problem hat und somit Deinen Lernprozess behindert, dann ist er meiner Meinung nach sowieso nicht der Richtige. Ein Trainer bzw. Meister sollte seine Schüler immer unterstützen wenn sie sich verbessern bzw. ihr Wissen erweitern wollen. Man lernt schließlich nie aus.

In diesem Sinne

Moskito

:D

Pantha
22-01-2002, 22:51
Hallo,

dann sage ich halt auch noch was:

Meiner Meinung nach ist man nicht Meister wenn man den 1.Dan hat oder den 10.Dan oder den 100.Dan ich habe schon „Anfänger“ gesehen die mehr von einem Meister hatten als manche Danträger. Allgemein denke ich das mit dem 1.Dan alles erst richtig los geht.

Viele Grüße

Panther

Silent One
23-01-2002, 08:08
Nanana!

Bestimmt denkt nicht die ganze "Budofraktion", dass man ab dem 1. DAN Meister ist.

In meinem Fall ist es so, dass im allgemeinen die Sache so gesehen wird, dass der 1. DAN die Marke ist, an dem sich der Schüler nicht mehr ganz so sehr auf die Bewegungsabläufe konzentrieren muss (sollte) und sich mehr dem Sinn und den Prinzipien widmet.

tigercrane
23-01-2002, 08:50
hi an alle

1. dan gleich meister... naja... eher auf dem weg dazu, die erste hürde ist geschafft. hat aber mit wahrer meisterschaft noch überhaupt nicht zu tun. heute sowieso nicht mehr, da man sich solche grade kaufen kann oder für gefälligkeiten verliehen bekommt. diejenigen die sich ihren grad wirklich verdient haben, stehen heute sicher in der minderzahl.

meiner ansicht nach ist das wandern von einem meister zu dem nächsten und retour in erster linie ein produkt der ungeduld des schülers. jeder behauptet von sich ein komplettes system zu praktizieren. komplett bedeutet doch alles drin oder nicht?

erfahrungen zufolge ist der schüler meistens zu ungeduldig und es stinkt ihm noch so lange zu warten bis er das gewünschte bekommt. so geht er zu einem anderen lehrer und dort bekommt er es direkt.

andere stilrichtungen oder an einem seminar was anderes anschauen ist ja auch nicht schlecht. nur sollte man sich nicht in die illusion begeben, dass dies einem wirklich weiterbringt. die lehrer, die das seminar leiteten übten ihren stil seit x-jahren um eine solche professionalität an den tag zu legen. zumindest die qualifizierten und angesehenen lehrer/meister

um einen stil wirklich zu kennen und anwenden zu können (sei es technisch oder charakterlich) bedeutet viele jahre arbeit. der anderen weg, den heute so viele beschreiten, ist einfacher und bringt viel geld, da es noch viele andere gibt, die auch so schnell alles lernen wollen.

viele grüsse

Tango2074
23-01-2002, 09:23
Hi Leute,

ich danke Euch allen für Eure Antworten. Und ich sehe schon, dass es da im Grunde zwei Richtungen gibt. Aber in einem seid Ihr Euch einig - die Meisterschaft beginnt nicht mit der ersten Hürde, dem Schwarzen Gürtel & 1.Dan. Da bin ich Eurer Meinung. Traditionell wird es halt so gehalten, dass auf dieser Stufe des Lernens der Körper & der Geist eine Einheit bilden sollen...aber es wird auch gesagt, dass das nicht das alleinige Ziel ist.

Über das Argument von Tigercrane werde ich allerdings noch etwas länger nachdenken müssen... ;o)))

@ Moskito: Ich halte mich nicht nur nicht für meisterlich, sondern denke, dass ich davon noch weit entfernt bin. Es ist fraglich, ob ich das je schaffen werde - aber ich werde nicht aufgeben.

Gruß,
Tango

Moskito
23-01-2002, 09:34
Hy Tango!

Dann ist ja alles klar, es hörte sich halt für mich ein bisschen so an. Nichts für ungut, wir sind schließlich alle noch auf dem Weg des Lernens. Vielleicht schafft es ja der eine oder andere tatsächlich einmal meisterhaft zu werden. Aber wie Du es schon gesagt hast, bis dahin ist es noch ein sehr sehr langer Weg für jeden von uns.

Gruß
Moskito

Goshinsatori
23-01-2002, 09:41
Hi,

um zum Thema zurück zu kommen.
Wenn man nicht gerade das Glück hat, einen Lehrer zu haben, der über mehrer Stile bescheid weiß, ist es sicherlich ratsam, andere Stilrichtungen kennen zu lernen.
Dann wird man auch feststellen, daß jeder gesunde Mensch zwei Arme und zwei Beine hat und die Kampfkünste ineinander übergehen. Karate enthält z.B. Techniken des WT oder Aikido usw.
Es hilft jedoch andere Stile zu Rate zu ziehen, um so etwas zu erkennen.

Silent One
23-01-2002, 09:52
UPS!

Bin gar nicht auf die mehrere Meister / Stile Frage eingegangen... Welch Faux paux!!!! :lol:

Ich selbst studiere mehrere Stile. Jedoch sind sie von Idee, Prinzipien und Umsetzung nicht all zu weit voneinander entfernt. Man bekommt unter anderem auch ein Gefühl dafür wie die Grenzen mancher Stile nicht eindeutig sind und ineinander fliessen...

Mehrere Meister: ob innerhalb oder ausserhalb der Stile - ist meiner Meinung nach nicht falsch, denn die Ideen ändern sich mit dem Individuum und so haben auch verschiedene Lehrer verschiedene Ansichten.
Ich persönlich habe einen "festen" Lehrer, jedoch besuche ich auch andere Lehrer, ob im regulären Training, oder auch Privatunterricht...