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Vollständige Version anzeigen : traditionelles/- und sportkarate



Todaivonsifu
29-08-2003, 08:08
in der suchfunktion fande ich zwar ähnliche fragen, aber nicht diese frgae:
Was ist der unterschied zwischen Traditionellen Karate und Sportkarate???

steve
29-08-2003, 08:20
die einstellung! :biglaugh:

greetz
Steve

CeKaVau
29-08-2003, 08:30
Hallo Todaivonsifu,

Sportkarate zielt darauf ab, einen Wettkampf zu gewinnen.

Trad. Karate zielt darauf ab, eine SV-Situation zu überleben.

Tschüssi
Ike

Dojokun
29-08-2003, 08:56
Für mich steht beim traditionellen Karate ganz klar der Dô-Gedanke im Vordergrund.

Durch das Üben und Verbessern der Technik versuche ich, ein "besserer Mensch" zu werden und mein Leben in jeder Hinsicht erfüllter zu gestalten.

Weiterhin spielen Ki, Philosophie, Etikette und Selbsterfahrung zentrale Rollen.


Oss

Dojokun

Jens S.
29-08-2003, 11:03
Hallo,

ich denke, daß man Sportkarate nicht auf das Gewinnenwollen von Wettkämpfen reduzieren kann. Auch andere Motivationen können eine Rolle spielen, genauso wie Sportkarate sich (meist) auch einer anderen Technik bedient.

Beim sog. traditionellen Karate muß man, so denke ich, zwischen BuDO und BuJUTSU unterscheiden. Beim ersteren spielen die Dinge hinein, die Dojokun ansprach, während die zweite Alternative den Schwerpunkt auf "real-kämpferische" Elemente legt.

Richtig kategorisieren läßt sich die ganze Materie in der Praxis aber selten, da in den allermeisten Fällen Mischformen vorliegen.

Gruß
Jens

DieKlette
29-08-2003, 11:15
Hallo Jens,
wobei Du berücksichtigen solltest das Budo und Bu Jutsu alles andere als getrennt sein müssen. Es kann, muss aber nicht. Meist geht beides Hand in Hand.

Einen freundlichen Gruss

Julian

shureido
29-08-2003, 19:56
Hallo zusammen,

zunächst einmal sehe ich es ähnlich wie Jens.

Folgendes möchte ich bei dieser Frage aber mal in den Raum werfen. Wer sagt bitte das im sogenannten traditionellem Karate kein Wettkampf stattfindet? Es wird oft gesagt im trad. Karate gibt es kein Wettkampf... ist das wirklich so?

Was ist denn eigentlich traditionelles Karate? Bezieht Ihr Euch jetzt auf einen bestimmten Stil? Sind es die modernen japanischen Stile die man als traditionell bezeichnet? Oder ist gar nur das alte Okinawa-Karate traditionell? Und vor allem ist es wirklich so, dass Karate etwas mit Bujutsu zu tun hat? Ist Karate nicht eher unter Gendai einzustufen?

Das ist alles sicher nicht einfach zu beantworten denke ich... aber vielleicht weiß ja jemand eine Antwort auf meine Fragen.

Was ich aber mittlerweile für mich persönlich herausgefunden habe, ist, dass Karate-dô (vielleicht ist es das was viele hier als trad. bezeichnen - wobei dann wieder die Frage im Raum steht was ist Karate-dô) nicht bedeutet, dass man keine Wettkämpfe machen darf/sollte... im Gegenteil ich denke das Wettkämpfe durchaus auch ein wichtiger Teil auf dem Weg zur Meisterschaft sein können. Dort sieht man schon sehr schnell in wie fern ich mich unter Kontrolle habe oder ob ich schlechte Charakter-Züge überwinden kann. Macht man Sportkarate wenn man so denkt?

Viele Grüße

Luggage
29-08-2003, 20:30
Ich finde auch, dass Wettkampf Tradition nicht zwingend ausschließt. Der Wettkampf ist eine hervorragende Methode, Timing und ein gutes Auge, sowie Kampfgeist und Ausdauer zu schulen. respektive zu erproben. Allerdings sehe ich einen Unterschied im Ziel Wettkampf und im Wettkampf als Teil des Trainings und Weges. Wenn man immer nur denkt, dies und jenes ist im Wettkampf nicht auglich oder nicht erlaubt, beschneidet man seine Kampfkunst, genauso wie man den Aspekt des Kampfes gegen mehrere Gegner und den gegen deutlich schwerere oder größere Kontrahenten aus den Augen verliert, wenn man sich ausschließlich auf den Wettkampf konzentriert.

kurze Nebenfrage @shureido: Was heißt denn Gendai?

mfg,
Luggage

shureido
29-08-2003, 23:49
Hallo Luggage,

so wie Du es schreibst sehe ich es auch... Wettkampf also Shiai oder auch Shôbu Kumite sowie Jiyu Kumite im allg. (im Bereich des Shôtôkan) ist ein wichtiger Teil des Weges. Wenn auch ein verhältnismäßig geringer Teil... trotzdem ein sehr wichtiger und m.A. nach auch notwendiger Teil, wie ich ja schon schrieb.

Nur den Wettkampf als Ziel zu haben ist sicherlich nicht das was ich als wichtig betrachten würde... im Gegenteil es beschneidet die KK wie Du ja auch schon beschrieben hast.

Und ich bin ebenfalls der Meinung das in der Zielsetzung nur Wettkampf zu trainieren bzw. zu unterrichten wichtige Inhalte verloren gehen. Vor allem in der SV wird man IMHO früher oder später Probleme bekommen...

So nun aber zu Deiner Frage...

Also Gendai steht für modern und ist im Zusammenhang mit Budo zu sehen... man Unterscheidet also in Gendai Budô (modernes Budo) und Koryu Bujutsu oder auch Koryu Budo (was aber eigentlich nicht ganz korrekt ist) (ko = alt, ryu = schule).

Unter Koryu Bojutsu fallen Kampfkünste wie:

Kenjutsu + Iaijutsu - Schwertkampf
Bojutsu - Stockkampf (Langstock)
Jodo bzw Jojutsu (Kurzstock)
Jujutsu + Aikijujutsu
Naginatajutsu
etc.

man könnte Laienhaft sagen... alles was die Samurai so gemacht haben...

Gendai Budo hingegen umfasst alle modernen Kampfkünste wie:

Judô
Aikidô
Kendô
Kyudô
Karate-dô (Karate nimmt hier eine Sonderstellung ein, da es eigentlich nicht richtig dazu gehört)
sowie weitere moderne japanische Kampfkünste

... hier könnte man sagen, alles das was die Samurai gemacht haben als es keine Kriege mehr gab :D

Das war die Kurzfassung, wer mehr wissen möchte kann ja dazu einen neuen Thread öffnen oder mal kurz in unserem Forum vorbei schauen...

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen. Und ich hoffe es gibt auch Antworten auf meine Fragen...

Viele Grüße

Dojokun
30-08-2003, 08:17
Original geschrieben von shureido
Was ist denn eigentlich traditionelles Karate? Bezieht Ihr Euch jetzt auf einen bestimmten Stil? Sind es die modernen japanischen Stile die man als traditionell bezeichnet? Oder ist gar nur das alte Okinawa-Karate traditionell? Und vor allem ist es wirklich so, dass Karate etwas mit Bujutsu zu tun hat? Ist Karate nicht eher unter Gendai einzustufen?


Ich möchte mich bei dieser Frage steve anschließen:
Die Einstellung ist das wichtigste.....
Sie macht den wichtigsten Unterschied aus.
Dabei stehen IMHO weder Stil noch Bujutsu <-> Gendai im Vordergrund.
Sondern die Intention des Karateka.


Oss

Dojokun

shureido
30-08-2003, 17:08
Hallo Dôjôkun,

die Einstellung... ja das höre ich auch immer wieder... und was verstehst Du darunter? Was ist den bitte die "richtige" Einstellung zum Karate? Und vor allem woher weiß man was richtig ist und was falsch? Und sagt jetzt bitte nicht aus dem Dôjôkun oder Shôtô-nijukun... das ist wohl kaum so...

Sorry wenn ich das jetzt so sage, aber für mich hört sich das nur zu oft wie eine Ausrede an...

Ich denke man sollte sich auch damit mal auseinandersetzen...

Wir verwenden immer Wörter wie "Einstellung", "traditionelles Karate", "Sportkarate" und und und... aber was verbirgt sich dahinter?

Du hast zum Beispiel geschrieben:


Für mich steht beim traditionellen Karate ganz klar der Dô-Gedanke im Vordergrund.

Wie kommst Du zu dieser Überzeugung?

Jens schrieb:


Beim sog. traditionellen Karate muß man, so denke ich, zwischen BuDO und BuJUTSU unterscheiden.

Hier verstehe ich nicht so ganz was Bujutsu damit zu tun hat. Deswegen meine Frage...

P.S.: Ich finde es übrigens auch schade das Du mir immer noch nicht auf meine Frage zum Gasshuku geantwortet hast.

DieKlette
30-08-2003, 18:17
Macht doch einfach alle was ihr wollt. Muss man sich denn ständig vergleichen ? Kann man sich nicht mit dem zufrieden geben, was man tut statt sich ständig über andere zu erheben ? Wenn nicht so mancher hier denken würde, dass er das bessere praktiziert, dann würde es keine Diskussion geben. Statt an anderen rumzudiskutieren ob etwas traditionell oder Sport, besser oder schlechter ist sollten sich einige lieber selber um sich bemühen.

Einen freundlichen Gruss

Julian

JuMiBa
30-08-2003, 18:37
Original geschrieben von DieKlette
Macht doch einfach alle was ihr wollt. Muss man sich denn ständig vergleichen ? Kann man sich nicht mit dem zufrieden geben, was man tut statt sich ständig über andere zu erheben ? Wenn nicht so mancher hier denken würde, dass er das bessere praktiziert, dann würde es keine Diskussion geben. Statt an anderen rumzudiskutieren ob etwas traditionell oder Sport, besser oder schlechter ist sollten sich einige lieber selber um sich bemühen.


Ganz meine Meinung... :halbyeaha

Gruß Micha

shureido
31-08-2003, 00:05
Hallo Julian, hallo Micha,

wenn Ihr keine Lust habt darüber zu diskutieren oder sich auszutauschen, warum schreibt Ihr denn überhaupt? Und wozu solche Kommentare? Und vor allen wer erhebt sich in einer der geschriebenen Beiträge?

Und Du lieber Julian hast mir mit Deinen Ansichten über Karate-dô vor einiger Zeit noch ganz schön in den Ohren gehangen... nun willst Du auf einmal nichts mehr davon wissen? :rolleyes:

Liebe Grüße

JuMiBa
31-08-2003, 00:58
Original geschrieben von shureido
Hallo Julian, hallo Micha,

wenn Ihr keine Lust habt darüber zu disskutieren oder sich auszutauschen, warum schreibt Ihr denn überhaupt? Und wozu solche Kommentare? Und vor allen wer erhebt sich in einer der geschriebenen Beiträge?


Hy,

mir geht es weniger um irgendwelche Erhebungen, sondern eher darum, daß dieses Thema hier schon so oft aufgekommen ist und jedesmal wieder auf die gleiche Art und Weise abgehandelt wird. Man schmeißt mit irgendwelchen japanischen Begriffen um sich, erwähnt abundzu mal ein Do und ein Ah und ein Uh und schreibt in einem Stil als wäre man Großmeister XY von der Insel Okinawa höchstpersönlich und...

Du wirst jetzt sicher sagen: Tja mein Freund, dann lies diesen Thread doch nicht und vor allem schreib nix dazu ! ... und Du hast recht... tu ich ab jetzt nicht mehr... ;)

Gruß Micha

shureido
31-08-2003, 02:21
Hallo Micha...

jo würde ich... :D

Aber ich hoffe Du liest trotzdem noch mit... denn zu Deiner Aussage mit den japanischen Fachabegriffen muss ich folgendes sagen...

Sicherlich sieht es manchmal so aus, als wenn man sich damit profilieren will, dass man einige davon kennt... allerdings ist es manchmal einfach nicht anders möglich oder es würde einfach zu lange dauern um es in Deutsch zu schreiben... im Falle von Gendai Budo siehst Du ja was ich alles schreiben musste um den Begriff zu erklären. Einige Begriffe sind so komplex das man ganze Abhandlungen schreiben könnte, wenn man sie in Deutsch schreiben würde... und das würde dann wohl ziemlich schnell langweilig werden - meinst Du nicht?

Also es ist keine Schande mal einen Begriff nicht zu kennen, ich erkläre ihn gerne wenn es sein muss.

Und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass ich damit nicht den alles wissenden Meister raushängen will, denn wenn ich alles wüßte bräuchte ich hier wohl kaum zu schreiben... aber bei eingen Typen hast Du sicher Recht damit... das sind dann meistens die Leute die ihr wissen nur aus Büchern haben und bei der Nachfrage nach dem deutschen Begriff erstmal stundenlang in ihren Büchern suchen müssen... oder besser noch, Leute die bei einem Gespräch zwischen seinem Lehrer und einer seiner höheren Schülern irgendetwas aufgeschnappt haben von dem sie absolut null Ahnung haben... was sich aber cool anhört :rolleyes:

Also sollte ich bei Dir den Eindruck erweckt haben ein Großmeister XY von der Insel Okinawa höchstpersönlich zu sein kann ich Dir versichern das es nicht so ist. :biglaugh:

Liebe Grüße

Dojokun
01-09-2003, 09:57
Hallo Shueido!

Erst einmal:
Ich habe hier geschrieben, was ICH praktiziere.
Ich habe weder gewertet, noch den Anspruch gestellt, das einzig Wahre zu praktizieren.
Wie ich dazu komme: Erfahrung......

Und Deine Fragen können wir gern bei einem persönlichen Gespräch klären.
Ich denke, dass man sich auf Lehrgängen bestimmt mal über den Weg läuft.
Notfalls können wir auch gern darüber telefonieren.

Der Grund, warum ich an dieser Stelle darauf verzichten möchte, meine "Philosophie" darzulegen, ist folgender:
Du wirst definitiv Dinge anders sehen, Fragen haben, Kritik anmerken etc. Das wird ein sehr langer "Schlagabtausch"...
Und ich denke, dass er weniger Produktiv wird als ein persönliches Gespräch.


Oss

Dojokun

wankan
01-09-2003, 10:28
Hallo,
wer von uns kann schon von sich behaupten traditionelles Karate zu betreiben?
Karate unterlag im laufe der Jahre so vielen Veränderungen und Strömungen, sodaß ich mich fragen muß ist das Karate was ich betreibe wirklich noch traditionell.
Seit 1957 gibt es Karate in Deutschland, eingeführt von Jürgen Seidel.
Welches Karate haben denn alle gelernt? Das Karate der J.K.A.
Ist das aber wirklich das traditionelle Karate.
Seit 1973 betreibe ich nun Shotokan Karate und habe die Werte, die ich damals von meinem Lehrer mit auf den Weg bekommen habe weitergegeben. Sicher hat jeder unterschiedliche Wertvorstellungen, aber für mich ist es schon traditionell, wenn man seinen Weg geradlinig geht und sich nicht von äußeren Einflüssen lenken läßt.
Und natürlich Hart trainieren;) :D

Gruß
Hans-Jürgen

DieKlette
01-09-2003, 11:51
@Shureido,
ja, ja, da will ich mich dem mal nicht entziehen, wenn Du mich schon derartig aufforderst ;).
Der Do, was ist das überhaupt für ein Ding ?
Ein bestimmter Weg, gewisse Prinzipien, oder eine alte Lehre ? Vielleicht. Ich denke aber das Hauptaugenmerk des Do ist jeder einzelne Mensch. Die Methodik mag die selbe sein, der Weg ist jedoch ein anderer.
Im Karate, und da gehe ich jetzt einmal von aus, beschäftigt sich der Schüler hauptsächlich mit sich selbst. Karate ist ein Weg der Selbstanalyse, ein Weg sein Ich kennenzulernen. Dies tut man mit Bescheidenheit und besonderer Aufmerksamkeit.
Das ist die Methode.
Wohin der Weg nun führt, das ist individuell. Für mich ist jeder Weg ein richtiger, wenn er auf Ehrlichkeit mit sich selbst und mit anderen Menschen aufbaut. Da ist der Do. Und über einen Weg zu diskutieren, den jeder Mensch anders geht macht keinen Sinn.
Es wird nie DEN Do geben.
Worauf Du vorhin angespielt hast, was ich auch verstehen kann, war meine nicht gerade ... ähem ... unbändige Kritik vor 1 1/2 Jahren glaube ich.
Dies darfst Du getrost unter unreife Gedankengänge einsortieren ;). Was mir damals aber schon aufgefallen ist, selbst wenn die Kritik in die falsche Richtung ging, dann das da etwas fehlte.
Und das war die Ehrlichkeit und das Wissen darüber, was man da gerade tut. Wirklich sehr wenige waren sich dessen bewußt, haben sich alles vorkauen lassen, sich nicht mit sich selbst beschäftigt und nur über andere geredet, wovon ich mich jetzt auch nicht ausnehme. Das war für mich schlichtweg kein Karate.
Mittlerweile haben die, die mit mir angefangen haben den 2ten oder 1ten kyu. Ich habe immernoch den 7ten kyu im Shudokan Karate. Damit möchte ich die Wertigkeit verdeutlichen.

Wenn wir nun über die Fehler reden, die dort gemacht werden ( und weiß Gott, wir gehörten noch zu den besseren Vereinen ), dann liegt das Hauptproblem in der genannten Ehrlichkeit. Die Menschen lernen Technik ohne ihren Geist dafür zu Schulen diese Technik auch benutzten zu können oder das benutzten dieser Technik im ernstfall zu vermeiden.
Aber der "Ernstfall" ist wieder ein anderes Thema. WIchtig ist für mich, dass man am Karate eines Menschen vieles sieht. Wer unehrlich ist macht eine unehrliche Technik.
So gesehen kommen nur die Menschen im Karate weit, die an ihren Schwächen arbeiten und das sind leider wenige.
Mittlerweile ist mir das aber schlichtweg egal. Ich habe was ich brauche und lerne stehts dazu obwohl ich noch ganz unten an der Leiter stehe habe ich vielleicht mehr gelernt als andere.
Ich persönlich habe die Vereinsebene verlassen. Wenn andere sich dort wohl fühlen, dann ist das schön für sie. Nur mein Weg wäre das nicht. Denn MEIN Do ist das Karate, was ich jetzt lerne.
Dieser Weg ist anders. Aber ist er besser ? Besser aus wessen Sicht, in welchem Maßstab ?
Ehrlichkeit, das wäre ein Maßstab. Aber die gibt es auch im Shotokan.
Wissen ist auch ein Maßstab, welches ich auch als höher einschätze.
Dennoch bleibt eines klar, jeder Weg ist anders. Solange dieser Weg einer klaren Linie folgt und mit Arbeit am eigenen Ego zu tun hat ist es ein Do.
Vielleicht nicht mein Weg oder euer Weg. Aber es ist einer von vielen Wegen, wollen wir uns anmaßen das zu beurteilen ? Ich nicht. Ich gehe meinen und bin damit zufrieden und das ist das einzige was zählt.




Einen freundlichen Gruss

Julian

Dojokun
01-09-2003, 11:56
Hallo Julian!

Ein sehr schöner Beitrag!!
Danke!!!


OSS

Dojokun

shureido
02-09-2003, 18:22
Hallo zusammen,

erst mal möchte ich mich entschuldigen das ich erst heute Zeit finde Euch zu antworten, aber Ihr kennt das ja... Arbeit, Dôjô, Arbeit, Dôjô.

Zunächst einmal bedanke ich mich für Eure Antworten Dôjô-kun und Julian.

Zu Dôjô-kun:

Ich habe hier geschrieben, was ICH praktiziere. Ich habe weder gewertet, noch den Anspruch gestellt, das einzig Wahre zu praktizieren.
Wie ich dazu komme: Erfahrung......

Es tut mir wirklich leid, aber ich verstehe diese Antwort nicht. Wie kommst Du jetzt bitte darauf das Du etwas gewertet oder den Anspruch auf das einzig Wahre gestellt hast?
Habe ich irgendetwas geschrieben was Dich dazu veranlasst hat diese Antwort zu geben?


Und Deine Fragen können wir gern bei einem persönlichen Gespräch klären.
Ich denke, dass man sich auf Lehrgängen bestimmt mal über den Weg läuft.
Notfalls können wir auch gern darüber telefonieren.
Der Grund, warum ich an dieser Stelle darauf verzichten möchte, meine "Philosophie" darzulegen, ist folgender:
Du wirst definitiv Dinge anders sehen, Fragen haben, Kritik anmerken etc. Das wird ein sehr langer "Schlagabtausch"...
Und ich denke, dass er weniger Produktiv wird als ein persönliches Gespräch.

Also jetzt verstehe ich noch weniger... was bitte soll denn das jetzt? Ich dachte das ist hier ein Diskussionsforum bzw. eine Möglichkeit seine Erfahrungen auszutauschen.
Natürlich können wir das beide auch privat beschnacken, aber deswegen hatte ich hier ja gar nicht gepostet... ich wollte gerne die Meinung von anderen hören und darunter natürlich auch Deine.

Und ob ich etwas anders sehe oder nicht ist doch völlig egal... ich denke ich bin weit genug um andere Meinungen zu akzeptieren. Ich versuche hier und da ein paar Gedankenanstöße zu geben... das bedeutet aber nicht, dass es falsch ist was Ihr da sagt oder das es stimmt was ich darüber denke.

Fakt ist jedoch, dass viele Begriffe benutzen über die sie sich vielleicht nicht viel Gedanken gemacht haben.

Wenn ich also schreibe, was heißt eigentlich „traditionell“ dann möchte ich lediglich wissen was Ihr darunter versteht. Ganz einfach deswegen um in einem Level zu diskutieren. Es macht schon einen großen Unterschied, ob jemand unter trad. Karate – JKA-Karate oder Okinawa Karate versteht... und selbst beim Okinawa Karate gibt es dann noch riesen Unterschiede.
Ja und fragen werden sich zwangläufig ergeben... Kritik hmm ich kann höchsten meine Sicht der Dinge darstellen. Dafür ist ein Forum doch auch da oder etwa nicht?

Zu Julian:


Da ist der Do. Und über einen Weg zu diskutieren, den jeder Mensch anders geht macht keinen Sinn. Es wird nie DEN Do geben.

Tja, dann frage ich mich auch bei Dir wieso Du dann überhaupt in einem Forum schreibst?

Natürlich wird es niemals einen Dô geben... es gibt ja auch noch Aikidô, Kendô, Judô usw. :biglaugh:

Jeder wird seinen eigenen Weg gehen darum geht es mir auch gar nicht, sondern viel mehr um die Ansichten des Einzelnen um seine Beiträge besser zu verstehen!


...wirklich sehr wenige waren sich dessen bewusst, haben sich alles vorkauen lassen, sich nicht mit sich selbst beschäftigt und nur über andere geredet, wovon ich mich jetzt auch nicht ausnehme. Das war für mich schlichtweg kein Karate.

Ja ich weiß was Du meinst und das wird Dir in Deutschland immer wieder passieren! Das große Problem dabei ist unsere westliche Einstellung!


Mittlerweile haben die, die mit mir angefangen haben den 2ten oder 1ten kyu. Ich habe immernoch den 7ten kyu im Shudokan Karate. Damit möchte ich die Wertigkeit verdeutlichen.

Die Graduierung sagt IMHO wirklich rein gar nichts über die Qualität aus... mal ganz davon abgesehen das mir das ganze gequatsche mit den Graduierungen ehrlich gesagt auf den Geist geht. Weder eine schnelle, noch eine besonders LANGSAME Fortschreitung der Graduierung sagt etwas über Qualität aus!

Wenn ich also ständig von Leuten die 10 –20 Jahre Karate machen höre: „och ich bin noch nicht so weit meinen Dan zu machen, wenn dann möchte ich auch wirklich gut sein um einen Dan zu tragen“ kann ich darüber nur lächeln... meiner Meinung nach ist das völliger Unsinn.
Oder Diskussionen über das Thema, ob Kinder schon einen Dan machen dürfen... oder Verbände die 1 Mio. Punkte in Ihr Prüfungsprogramm mit aufnehmen und dann der Meinung sind besseres Karate zu machen...

Da kann ich nur sagen... guckt mal wie so etwas in Japan gehandhabt wird! Da redet nämlich komischer weise niemand über so etwas... da ist ein Shôdan ein Shôdan und nichts besonders... Kyu-Grade... sind nur dazu da um die Basics zu erlernen und wenn jemand 5 Jahre mit dem Gelbgurt rum rennt ist er entweder total neben der Rolle, oder der Lehrer nimmt es in dieser Hinsicht etwas zu genau. Tja und wenn Euch in Japan ein 9 Jähriger mit einem Schwarzgurt über den Weg läuft, hat er eben die Grundtechniken ganz gut drauf und fängt jetzt mit dem Karate-Training an.

So weit meine Meinung zum Thema Graduierung, da ich das Gefühl hatte das Du der Ansicht bist, dass es einen Unterschied macht ob man den 1 Kyu oder den 7 Kyu hat... und dachte das Dich vielleicht meine Sicht der Dinge interessiert.

So und wie wäre es jetzt mal mit der Beantwortung meiner Fragen zum Thema traditionelles Karate?

Viele Grüße

Dojokun
02-09-2003, 22:29
Hallo Shureido


Ich dachte mir bereits, dass es so verlaufen wird....
Deshalb wollte ich diese DIskussion erst einmal etwas "abkühlen" lassen.

Ein paar Sätze zu meinen Reaktionen:
Ich habe Dir die Möglichkeit gegeben, ausführlich und produktiv zu diskutieren. Allerdings beinhaltet meine Sichtweise über die "traditionellen Elemente des Karate" (was immer das sein mag) auch Dinge, die ich ungern in einem Forum breittrete.
Auch sind dazu Erklärungen notwendig, die von Angesicht zu Angesicht viel besser zu führen sind als über den Schriftweg...
Es ist ein Angebot von mir.


Und am Rande:
Den Satz Fakt ist jedoch, dass viele Begriffe benutzen über die sie sich vielleicht nicht viel Gedanken gemacht haben. werde ich mal nicht auf mich beziehen.....


Oss

Dojokun

shureido
02-09-2003, 22:49
Hallo Dôjôkun,

gut... ich respektiere Deine Ansicht und nehme Dein Angebot gerne an... lass uns am besten persönlich auf einem Lehrgang darüber sprechen. Übrigens würde es mich wirklich sehr wundern wenn unsere Ansichten dieses Thema betreffend wirklich so verschieden sind.

Aber ich versichere Dir, dass ich Dich mit dem Satz nicht gemeint habe... im Gegenteil, ich denke, dass Du als Moderator ein Gewinn für dieses Forum bist.

In diesem Sinne

Dojokun
03-09-2003, 08:55
Wunderbar!

Auch ich denke, dass unsere Standpunkte gar nicht so unterschiedlich sind.
Nur hat unsere Diskussion einen etwas ungeschickten Verlauf genommen.
Deshalb ist ein persönliches Treffen die beste Lösung.

Und wenn ich absehen kann, welche weiteren LG´s ich dieses Jahr besuchen werde, teile ich Dir das gern per PN mit!


Oss :winke:

Dojokun

Luggage
03-09-2003, 13:56
Hm, ich finde es ein bisschen schade, dass das ganze jetzt privat weiterlaufen soll. Ich hätte gerne Dojokuns Meinung zu dem Ganzen gelesen, gerne auch über mehrere Seiten, wenn's denn wirklich so kompliziert geworden wäre. Daraus hätte sicher so mancher (wie ich) etwas lernen können.

mfg,
Luggage

Dojokun
03-09-2003, 14:06
Hey Luggage!

Ich hoffe nicht, dass die Diskussion hier tot ist.
Und wenn es passt, werde ich natürlich auch noch Stellung beziehen!!


Oss

Dojokun

shureido
03-09-2003, 15:10
Hallo zusammen,

also von meiner Seite ist die Diskussion nach wie vor offen genauso wie meine Fragen, denn ich habe sie ja nicht allein an Dôjôkun gerichtet, sondern an alle Karateka die hier Lust haben Ihre Meinung kund zu tun.

Also Luggage wie beantwortest Du meine Fragen? Du hast Dir doch sicher auch schon so Deine Gedanken darüber gemacht oder?

Viele Grüße

joetokan
06-09-2003, 22:11
Hi,
traditionellerweise hat ja Funakoshi das "Sport-Karate" eingeführt, nämlich als Schulsport, so um 1900 herum.
Ich sehe keinen Widerspruch zwischen dem Wettkampfgedanken und der Tradition.
Sportliche Grüße,
Joetokan

shureido
06-09-2003, 23:07
Hallo Joetokan,

schöner Beitrag! Weiter so!

Gruß

weudl
07-09-2003, 09:15
@Joetokan


traditionellerweise hat ja Funakoshi das "Sport-Karate" eingeführt, nämlich als Schulsport, so um 1900 herum.

War das nicht Itosu? Mir ist nicht bekannt, dass sich Funakoshi bereits auf Okinawa in irgendeiner Form an der Reform, Verbreitung oder Weiterentwicklung des Karate beteiligt hätte.

Womit ich aber ebenfalls übereinstimme, ist die Aussage, dass das Karate Funakoshis selber bereits Sport gewesen ist, da es auf das 'neue' Karate Itosus zurückgehen dürfte, welches von diesem zu einer Art von Körperertüchtigung (=Gymnastik=Sport) umgewandelt wurde. Allerdings bin ich mir nach wie vor nicht sicher, wie diese Umwandlung vor sich gegangen ist. Wurden tatsächlich die Techniken selbst verändert (wie die vielzitierte Einführung von Seiken), oder wurden sie in ihrer ursprünglichen Form, aber lediglich als leere Bewegung ohne Anwendung vermittelt.

shureido
07-09-2003, 11:04
Hallo Weudl,

da hast Du Recht, so steht es jedenfalls in den Büchern. Dennoch war es wohl Funakoshi, der Karate durch den Schulsport erst richtig reformierte... das war es wohl was Joetokan meinte.

Viele Grüße

weudl
07-09-2003, 12:01
@Shureido

Darf ich fragen, von welchen Reformen Du in diesem Zusammenhang sprichst?

shureido
07-09-2003, 13:41
Hallo Weudl,

klar darfst Du das... ich meinte, dass Funakoshi einer derjenigen war der Karate der Allgemeinheit öffnete. Er war ja Lehrer und hatte dadurch wohl schon einen großen Einfluss auf die Verbreitung und Öffnung denn er sass ja an der Quelle.

Man liest ja auch oft, dass gewisse Öffnungen und Änderungen bei den anderen Meistern nicht immer auf Zustimmung trafen.

Vielleicht war das Wort "Reform" in diesem Zusammenhang etwas schlecht gebraucht. Was man vielleicht eher als Reform betrachten könnte, war die Anpassung an die japanischen Systeme. Aber auch hier kann man sicher darüber diskustieren ob dies eine Reform war...

weudl
07-09-2003, 20:17
@Shureido

Ok, mich hat an sich primär das Wort 'Reform' irritiert, da ich zwar Funakoshis Einfluss auf die Verbreitung des Karate selbstverständlich anerkenne, ihn aber nicht wirklich als Reformator betrachte. Was ich von Funakoshi sen. bisher gelesen habe, hört sich doch eher konservativ an. Die wirklichen Veränderungen im Shotokan gehen wohl doch eher auf Funakoshi Yoshitaka zurück.

shureido
07-09-2003, 22:00
Hallo Weudl,

da gebe ich Dir Recht.

Liebe Grüße