Vollständige Version anzeigen : Disziplin im Training
Hallo!
Wie haltet ihr es im Karate-Training mit der Disziplin? Soll heißen, ist es bei euch üblich, zwischen den Übungen den Mund zu halten, ruhig zu stehen (ev. in Fudo Dachi oder eben in der letzten ausgeführten Stellung) und so auf das nächste Kommando zu warten?
Und dann, wenn das Kommando kommt, alles zu geben, auch wenn man schon am Limit ist?
Oder gilt bei euch eher die Devise, quatschen beim Aufwärmen, Lümmeln beim Zuhören und ansonsten tut auch jeder was er will? Anstrengung nur, solang man sich nicht verausgabt hat?
Die Frage beschäftigt mich, weil es offensichtlich unterschiedliche Zugänge zu diesem Thema gibt, hab schon alles von streng bis komplett Laissez-faire erlebt.
Ich persönlich mag es im klassischen Training streng und still, weil ich der Meinung bin, dass man sich da besser konzentrieren kann. Gegenüber dem Trainer finde ich es respektlos, zu quatschen bzw. unaufmerksam zu sein....außerdem entsteht durch die Strenge eine Stimmung, die mich persönlich motiviert.
Wenn ich in ganz kleiner Gruppe z. B. Kampftraining mache, kann es ruhig auch locker zugehen, mit Musik im Hintergrund und auch mal einem dummen Witz, allerdings wenn gearbeitet wird, dann hart und dann sollte die Luft zum Trainieren verwendet werden und nicht zum Quatschen...
Holzkeule
11-02-2010, 10:05
Hm na ist schon etwas unhöflich dem Lehrer gegenüber wenn man sich uninteressiert zeigt. Aber ab und zu mal ein kleiner Scherz oder so muß auch mal drin sein oder ?
Phrachao-Suea
11-02-2010, 10:07
Ich finde man sollte wenn das Training beginnt mit dem Reden aufhören,zuhören und dem Trainer respekt erweisen.
Wenns dann aber zu Partnerübungen kommt,da kann schon mal hier und da ein lächeln fallen. Man muss ja nix übertreiben.
Lanariel
11-02-2010, 10:10
Bei uns wird ernsthaft trainiert aber hin und wieder auch mal gequatscht, was aber eher mal bei Partnerübungen vorkommt, wo man mit dem Partner quatscht. Wir führen unsere Übung ernsthaft durch, aber haben auch Spaß dabei. Es passiert auch öfter mal, dass was witziges passiert, wo dann auch mal ein treffender Kommentar von irgendwem kommt. Also wir haben trotz Ernsthaftigkeit beim Training das Lachen nicht verlernt.
Ich persönlich mag es im klassischen Training streng und still, weil ich der Meinung bin, dass man sich da besser konzentrieren kann. Gegenüber dem Trainer finde ich es respektlos, zu quatschen bzw. unaufmerksam zu sein....außerdem entsteht durch die Strenge eine Stimmung, die mich persönlich motiviert.
:halbyeaha Das sehe ich genauso !
Wenn ich in ganz kleiner Gruppe z. B. Kampftraining mache, kann es ruhig auch locker zugehen, mit Musik im Hintergrund und auch mal einem dummen Witz, allerdings wenn gearbeitet wird, dann hart und dann sollte die Luft zum Trainieren verwendet werden und nicht zum Quatschen...
:halbyeaha Manchmal muß auch ein bischen Spaß dabei sein !
Ich persönlich mag es im klassischen Training streng und still, weil ich der Meinung bin, dass man sich da besser konzentrieren kann. Gegenüber dem Trainer finde ich es respektlos, zu quatschen bzw. unaufmerksam zu sein....außerdem entsteht durch die Strenge eine Stimmung, die mich persönlich motiviert.
Wenn ich in ganz kleiner Gruppe z. B. Kampftraining mache, kann es ruhig auch locker zugehen, mit Musik im Hintergrund und auch mal einem dummen Witz, allerdings wenn gearbeitet wird, dann hart und dann sollte die Luft zum Trainieren verwendet werden und nicht zum Quatschen...
So wird das bei uns eigentlich auch gehandhabt und so ist es mir auch am liebsten.
Scheint irgendwie eh ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass der einzige der während des Trainings Witze zu machen hat der Sensei ist. Das war bisher noch in jedem Dojo so wo ich bisher war.
Gruß
Lanariel
11-02-2010, 10:39
Scheint irgendwie eh ein ungeschriebenes Gesetz zu sein, dass der einzige der während des Trainings Witze zu machen hat der Sensei ist. Das war bisher noch in jedem Dojo so wo ich bisher war.
Ist bei uns definitiv und zum Glück nicht so.
Ir-khaim
11-02-2010, 11:12
Ich kann nicht für das Karate sprechen aber so eine aufgesetze Disziplin kann ich (mittlerweile) nicht mehr leiden.
Aufmerksam Zuhören, während der Trainer was sagt, ist allein schon ein Gebot der Höflichkeit - ob ich dabei in Habacht Stellung stehe oder noch von der letzten Übung auf dem Boden sitzen bleibe ist doch egal.
Ab und an ein lustiger Kommentar ist auch ok, aber bei uns sind alle zum Trainieren da und nicht zum Rumblödeln.
Disziplin durch Motivation statt durch Gehorsam finde ich auch viel beeindruckender.
Das geht natürlich nicht in jeder Trainingsgruppe so - klar. Aber in anderen würde ich nicht mehr trainieren wollen!
Aber jeder so wie er mag :)
FireFlea
11-02-2010, 11:13
Wir sind eine relativ kleine Gruppe und es geht daher meist relativ locker zu. Ich finde das ok, wenn man nur 3-4 Leute im Training hat. Je größer die Gruppe desdo "stiller" sollten aber alle sein.
Kann ebenfalls nicht vom Karate spechen, aber generell find ich gequatscht werden kann vor und nach dem Training noch genug.
Ich bin da um fokussiert und zu 100% zu trainieren.
Ab und an mal ein Spruch ist in Ordnung, das lockert das ganze auch auf, aber zu viel nervt.
Wenn der Trainer erklärt ist es selbstverständlich dass aufmerksam zugehört wird. Da muss ich aber nicht in einer besonderen Postion für stehen. Da kann ich auch im sitzen, knien oder sonstwie zuhören und zusehen, wenn ich gerade am Boden war. An der Wand anlehnen geht aber imo z.B. garnicht, die stehen von allein :D
Wenn ich im Training rede, dann eigentlich nur bei Partnerübungen um meinem Partner Tipps zu geben wenn ein Hebel z.B. mal nicht richtig sitzt. Klar soll das kein minutenlanger Dialog werden, aber kleine Tipps weitergeben find ich vollkommen ok. Man ist ja da um sich (auch gegenseitig) zu verbessern und zu lernen.
shorinryuchemnitz
11-02-2010, 11:45
Kann ebenfalls nicht vom Karate spechen, aber generell find ich gequatscht werden kann vor und nach dem Training noch genug.
Ich bin da um fokussiert und zu 100% zu trainieren.
Ab und an mal ein Spruch ist in Ordnung, das lockert das ganze auch auf, aber zu viel nervt.
Wenn der Trainer erklärt ist es selbstverständlich dass aufmerksam zugehört wird. Da muss ich aber nicht in einer besonderen Postion für stehen. Da kann ich auch im sitzen, knien oder sonstwie zuhören und zusehen, wenn ich gerade am Boden war. An der Wand anlehnen geht aber imo z.B. garnicht, die stehen von allein :D
Wenn ich im Training rede, dann eigentlich nur bei Partnerübungen um meinem Partner Tipps zu geben wenn ein Hebel z.B. mal nicht richtig sitzt. Klar soll das kein minutenlanger Dialog werden, aber kleine Tipps weitergeben find ich vollkommen ok. Man ist ja da um sich (auch gegenseitig) zu verbessern und zu lernen.
:halbyeaha
Matthias70
11-02-2010, 11:49
Obwohl wir ne recht lockere Truppe sind ist das Training bei uns auch von Disziplin geprägt. Sicher kommt es vor das mal der eine oder andere Scherz auch nicht nur vom Sensei gemacht wird, allerdings ist das immer Situationsabhängig.
Beispielweise werden unsere Physiotherapeuten während der Dehnübungen schonmal nach einem Tip gefragt, oder während der Liegestützhaltung in der wir nach den eigentlichen Liegestützen verharren, wird jemand aufgefordert einen Witz zu erzählen um das ganze aufzulockern.
Wie gesagt es kommt auf die Situation an, denn Disziplin fördert meiner Meinung nach nicht nur ein Konzentriertes Arbeiten, sondern mindert gerade auch bei Partnerübungen das Verletzungsrisiko.
Auf dem Boden sitzen beim Zuhören, oder einfach mal rein und rausrennen sind ebenso tabu wie unaufmerksames rumquatschen während etwas erklärt oder gezeigt wird.
Trotz der geforderten Disziplin und der eher strengeren Art des Trainings fühlen sich alle wohl und haben Spaß am Training, kann also nicht so falsch sein wie es gehandabt wird.
Ausserdem gibt es gerade im Karatetraining immer noch so etwas wie bestimmte Rituale und Traditionen die einfach dazu gehören und sich ja auch bewährt haben.
Moin,
ich finde Disziplin gut. Dann kann ich mich besser konzentrieren und besser alles geben, als wenn die hälte nbenher locker am Pfeiler geleht steht und über Modetrands quatscht....
Ich finde es nicht verkehrt mit Spaß und gute Laune an die Sache heranzugehen, aber für's reine Unterhalten gibt es auch bessere Orte..:rolleyes:
Wenn jemand mit verschränkten Armen oder Händen in den Taschen bei einer Erklärung an einem Pfeiler lehnt, musste der auch schon mal Liegestütze machen, wenn unser Shihing den erwischt hat...:rolleyes:
Gruß
SKA-Student
11-02-2010, 14:39
Ruhe und Disziplin sind wichtig, noch wichtiger: voller Einsatz, alles geben.
Obwohl letzeres relativ ist. Bei "vollem Einsatz / alles geben" tendieren viele Leute dazu, zu unentspannt und mit zuviel Kraft die Techniken auszuführen. Das macht Schlaffies wie mich nicht nur schneller fertig, sondern wirkt auch der Schnelligkeit entgegen. Muss ich mich auch immer wieder dran erinnern.
Und reden? Naja, bei Partnerübungen darf man ruhig mal was (lustiges) sagen, ansonsten Ruhe im Karton.
Wer sich beim Karate Gehör verschaffen will, soll gefälligst lauter beim Kiai schreien!
Ruhe und Disziplin sind wichtig, noch wichtiger: voller Einsatz, alles geben.
Obwohl letzeres relativ ist. Bei "vollem Einsatz / alles geben" tendieren viele Leute dazu, zu unentspannt und mit zuviel Kraft die Techniken auszuführen. Das macht Schlaffies wie mich nicht nur schneller fertig, sondern wirkt auch der Schnelligkeit entgegen. Muss ich mich auch immer wieder dran erinnern.
Das ist mir vor allem im Shotokantraining aufgefallen, dass man da sehr leicht dazu neigt, sich zu verkrampfen....beim Shito Ryu und beim Kyokushin ist die Tendenz nicht so da.
Und reden? Naja, bei Partnerübungen darf man ruhig mal was (lustiges) sagen, ansonsten Ruhe im Karton.
Wer sich beim Karate Gehör verschaffen will, soll gefälligst lauter beim Kiai schreien!
:)
Wer noch Luft zum Reden hat, hat nicht genug Dampf gegeben!
Früher gab es für jeden störenden Furz Liegestütze, heute ist es weniger streng bei uns. Aber trotzdem wird geschwiegen!
Wer noch Luft zum Reden hat, hat nicht genug Dampf gegeben!
Früher gab es für jeden störenden Furz Liegestütze, heute ist es weniger streng bei uns. Aber trotzdem wird geschwiegen!
Und wieder gefurzt? :D
Worüber werden denn bei Euch störender Furze defniert? Stort eher Lautstärke, oder, hm, sagen wir mal, bouquet? :D
Wir sind da nicht so differenziert....:p
Gruß
Und wieder gefurzt? :D
Jawohl - und stolz drauf! :D
Worüber werden denn bei Euch störender Furze defniert? Stort eher Lautstärke, oder, hm, sagen wir mal, bouquet? :D
Ok, ich geb zu, über Fürze haben wir in Wirklichkeit immer gelacht und bei Bedarf das Fenster geöffnet. Ist ja nichts als heiße Luft. Das einzige Gas, das aber sonst beim Training entweichen darf, ist Vollgas - und zwar mit KIAI!
SKA-Student
11-02-2010, 17:17
Das ist mir vor allem im Shotokantraining aufgefallen, dass man da sehr leicht dazu neigt, sich zu verkrampfen....beim Shito Ryu und beim Kyokushin ist die Tendenz nicht so da.
Das ist von Shotokan Stil zu Stil sehr stark unterschiedlich, aber auch sehr vomTrainer abhängig.
Ohshima's shotokan betont die Entspanntheit sehr, da achten alle Trainer drauf.
Hier in D bei meinem hiesigen DJKB Club habe ich von einigen Trainern noch nie was in dieser Richtung gehört.
A propos Furz... Gyaku-Zukis Training auf den Bauch des Partners - wie unangenehm, wenn die Abgase lauter als der Kiai sind... :rolleyes:
FireFlea
11-02-2010, 19:10
Hier in D bei meinem hiesigen DJKB Club habe ich von einigen Trainern noch nie was in dieser Richtung gehört.
Ne, hier wird eher auf die Verspanntheit geachtet. :biglaugh:
Bei uns sind alle ganz ruhig und konzentriert, wenn der Senpai was erklärt wird in der letzten Stellung oder Fudo Dachi gewartet damit es dann auch gleich weiter gehen kann, übungen werden mit vollem Einsatz ausgeführt.
Ich find es auch wichtig das alle an einem Strang ziehen, damit die Zeit auch optimal genutzt werden kann.
Das heißt aber nicht das es nicht auch mal was zu lachen gibt:D
TheCollecter
12-02-2010, 00:25
Ich finde eine gewisse Disziplin muss sein....vorallem wenn der Trainer spricht hat keiner zu quatschen...das machst du bei uns einmal....das zweite mal ist dann Sparring mit dem Trainer....was nicht so toll ist! Jedenfalls quatscht danach keiner mehr:D
Da fällt mir gleich nochwas ein: gibts bei euch sogenannte Disziplinierungsübungen, wie z. B. Liegestütze fürs Zuspätkommen, Kniebeugen fürs Quatschen etc.?
Moin,
bei meiner einen Lehrerin der erste Zuspätkommer 5 Liegestütz und so weiter.
Im anderen Kwoon generell 50 Liegestütz fürs zu spät kommen. Für unangebrachtes Fluchen oder ähnliches 100 Liegestütz unter penibler Aufsicht...:D
Gruß
gibts bei euch sogenannte Disziplinierungsübungen, wie z. B. Liegestütze fürs Zuspätkommen, Kniebeugen fürs Quatschen etc.?
So was soll es geben ? :ups:
Bei uns natürlich nicht ! ;)
Holzkeule
12-02-2010, 10:32
Wenn jemand mit verschränkten Armen oder Händen in den Taschen bei einer Erklärung an einem Pfeiler lehnt
Was ist daran jetzt so schlimm ?
Tja, unser Sihing findet das "respektlos"....aber ist ja auch Kungfu...:rolleyes:
Gruß
Was ist daran jetzt so schlimm ?
Bei uns ist das auch respektlos....:)
Holzkeule
12-02-2010, 10:43
Hosentaschen gibts ja bei uns zum Glück nicht.
Wie handhabt ihr das eigentlich wenn ein asiatischer Meister auf nem Lehrgang was "Längeres " erklärt ?
Setz ihr euch da artig wie die Schuljungen im Schneidersitz hin ?
Hab da immer ein ein etwas komisches Gefühl wenn ich als fast einziger im Stehen verharre. ;)
Holzkeule
12-02-2010, 10:44
Bei uns ist das auch respektlos..
Aber warum ?
Weil sich der Sensei bedroht fühlen könnte ?
Manchmal weiß man halt nicht wohin mit seinen Händen.Und so stramm wie ein Soldat will man ja auch nicht verwurzeln.
Das ist woanders übrigens auch so. Mein erstes Schulpraktikum (mit 16) beim Bauschlosser. Ich da gestanden, Arme verschränkt, da brüllt mich der Meister im besten Handwerkerslang an: Maaaaaaaagst Du mich nich oda waaaaas? :p
Gruß
Holzkeule
12-02-2010, 10:48
Gut solche Zeitgenossen mag es geben aber in der Schule " bei uns " stört es doch auch keinen Lehrer wenn man seinen Kopf auf die Hand stützt ...
Respekt sollte jedem gegenueber dargebracht werden, egal ob 9 Kyu oder 9. Dan. Etwas das viele Dantraeger leider gerne vergessen. Und zum Respekt gehoert auch dem Gegenueber zuzuhoeren und nicht zu unterbrechen. Wobei Nachfragen erlaubt sein sollte. Wenn derjenige es nicht gut genug erklaeren/zeigen kann hat er es vorraussichtlich selber nicht verstanden. Manchmal hoer ich Dinge wie "als niedrig graduierter sollte man keine Fragen stellen sonern nur tun was gesagt wird". Kann ich nicht nachvollziehen. Ich frag mich immer ob die Leute die so was von sich geben das im Beruf genau so handhaben.
In welcher Stellung ich zuhoere ist untergeordnet. Wenn mir eine Stellung unbequem ist werde ich mich nach kurzer Zeit mehr auf die unbequeme Stellung konzentrieren als darauf was gesagt wird und das halt ich fuer kontraproduktiv.
Liegestuetzen und aehnliches als "Strafe" find ich falsch. Entweder jemand bringt den anderen in der Gruppe den Respekt entgegen den er verdient oder ich hab eine gute Entschuldigung fuers zuspaetkommen. Wenn ich einfach aus respektlosigkeit zu spaet komme sollte ich mir vielleicht eher eine andere Beschaeftigung ohne fixe Anfagszeiten suchen. Persoenlich wuerde ich als Trainer so jemanden aus der Gruppe werfen.
Moin,
also bei uns ist das keine Einbahnstrasse. Wir können unseren Sifu gerne fragen. Er erklärt sinnvolle Fragen, wenn sie für alle relevant sind, sofort, anderes später. Wenn wir uns unterhalten, hört er mir genauso aufmerksam zu. Da ist nix mit "Meistergehabe".
Aber wenn ein Trainer eine Übung anweist und 3 Mann rufen gleich:"boah, was'n dass wieder fürn Sch....eiß heute" finde ich das nicht besonders nett. Ob das nun im Kwoon passiert, oder sonst wo.
Kann das also verstehen...
Gruß
Hosentaschen gibts ja bei uns zum Glück nicht.
Wie handhabt ihr das eigentlich wenn ein asiatischer Meister auf nem Lehrgang was "Längeres " erklärt ?
Setz ihr euch da artig wie die Schuljungen im Schneidersitz hin ?
Hab da immer ein ein etwas komisches Gefühl wenn ich als fast einziger im Stehen verharre. ;)
Ich mach das, was der asiatische Meister sagt....also Seiza, Ansa oder Yoi Dachi, wenn er nichts sagt....
Aber warum ?
Weil sich der Sensei bedroht fühlen könnte ?
Manchmal weiß man halt nicht wohin mit seinen Händen.Und so stramm wie ein Soldat will man ja auch nicht verwurzeln.
Nein, weil es bei einer großen Menge von Leuten sinnvoll ist, wenn sie eine gewisse Ordnung drin haben und nicht jeder rumkugelt wo und wie er will....
Außerdem find ich Yoi Dachi eine gute Stellung, um Aufmerksam zu sein, auch für mich selbst....auch wenn jetzt wieder jemand aufschreit, dass es auch andere Stellungen gibt, in denen er aufmerksam sein kann :rolleyes:....in meinem Training gibt es die Stellung zum Aufmerksamsein, die ich vorgebe....Karatetraining ist nicht basisdemokratisch ;)
Wobei Nachfragen erlaubt sein sollte.
Nachfragen ist jederzeit erlaubt....wenns länger dauert, zu erklären, kann man es aber auch auf nach dem Training verschieben...
In welcher Stellung ich zuhoere ist untergeordnet. Wenn mir eine Stellung unbequem ist werde ich mich nach kurzer Zeit mehr auf die unbequeme Stellung konzentrieren als darauf was gesagt wird und das halt ich fuer kontraproduktiv.
Seh ich anders....(siehe weiter oben)
Liegestuetzen und aehnliches als "Strafe" find ich falsch. Entweder jemand bringt den anderen in der Gruppe den Respekt entgegen den er verdient oder ich hab eine gute Entschuldigung fuers zuspaetkommen. Wenn ich einfach aus respektlosigkeit zu spaet komme sollte ich mir vielleicht eher eine andere Beschaeftigung ohne fixe Anfagszeiten suchen. Persoenlich wuerde ich als Trainer so jemanden aus der Gruppe werfen.
Kommt drauf an....ich lass niemand, der berufsbedingt zu spät kommt, Liegestützen machen.....halte ich auch für sinnlos.....wenn sich meine Lieblingsteenager aber wieder mal in der Garderobe verquatscht haben, anstatt pünktlich zur Aufstellung im Raum zu sein, dann sorgen ein paar Kniebeugen durchaus für einen Lerneffekt :D
Bei uns im Training wird vor allem Wert auf Pünktlichkeit, sauberer + gebügelter(!) Trainingsanzug und Ruhe während dem Training gelegt. Bei Partnerübungen kann man sich natürlich absprechen, allerdings sollte das Gesprächsthema immer in Bezug zum Training stehen. Ehrlich gesagt hat man einen Großteil der Zeit ohnehin nicht die Puste um irgendwelche Gespräche zu führen. Privates kann man genauso gut vor oder nachher bequatschen.
Mich persönlich würde es extrem stören, wenn um mich herum die Leute labern und lachen.
Wer bei uns zu spät kommt, soll sich erst mal mit dem Gesicht zur Wand in Seiza setzen und warten, dann kommt ein "Osu" und die Anweisung das er dann Kniebeugen oder Liegestütze machen und sich anschließend der Gruppe anschließen soll.
Strafen zwischendurch gabe es bisher keine, da sich bisher keiner daneben benommen hat :p
SKA-Student
12-02-2010, 17:15
Bei meinem insgesamt 2. Karate Training kam ich 2 Minuten zu spät, und hatte keine Ahnung. Meine Sensei hat mir aber einen Blick zugeworfen, da war klar: NIE wieder zu spät kommen.
Ich finde so ein paar Liegestütze fürs zu spät kommen ganz gut, wird bei uns eh zu wenig gemacht (im Training, und als "Strafe" schon gar nicht).
Zu meinen Karatezeiten hieß zu-spät kommen (Minuten verspätet mal 10) Liegestütze machen und 50 Pfennig ins Dojo-Sparschwein schmeissen. Seltsamerweise waren die Berufstätigen nie zu spät, die waren entweder pünktlich da oder gar nicht.
Wenn unser Trainer was erklärt hat, standen wir Schüler entweder im Shizentai oder in der von der laufenden Übung geforderten Kamae. Hinsetzen, hinlegen, anlehnen o.ä. gabs nicht.
Matthias70
12-02-2010, 18:48
Auch bei uns sind Kniebeuge oder Liegestütze beim zuspätkommen normal. Allerdings sehr human 10-15 Stück. Wer dies allerdings regelmäßig macht darf sich schonmal mit einigen mehr aufwärmen, und bekommt auch noch einige warme Worte mit auf dem Weg.
Für mich hat das ganze auch etwas mit Respekt zu tun, ausserdem finde es störend für den Trainingsablauf.
Auf Lehrgängen kenne ich es so das der Erklärende, ob asiatischer Meister oder nicht, die Position für alle vorgibt, schließlich sollen alle etwas mitbekommen.
Wie Hashime es so schön ausgedrückt hat, Karatetraining ist nicht Basisdemokratisch. Das ist meiner Meinung aber den meisten klar, und Anfänger werden hier sehr schnell in bestimmte Verhaltensformen eingeführt, wer damit klarkommt trainiert ja auch bewusst mit diesen Regeln.
Sicher wird das ganze von Dojo zu Dojo unterschiedlich gehandhabt, ich muss allerdings gestehen das ich in jedem Dojo welches ich von innen gesehen habe, Stilunabhängig immer eine gewisse Form der Disziplin erlebt habe.
Wie Hashime es so schön ausgedrückt hat, Karatetraining ist nicht Basisdemokratisch. Das ist meiner Meinung aber den meisten klar, und Anfänger werden hier sehr schnell in bestimmte Verhaltensformen eingeführt, wer damit klarkommt trainiert ja auch bewusst mit diesen Regeln.
:halbyeaha Volle Zustimmung !
Holzkeule
13-02-2010, 11:26
Wie Hashime es so schön ausgedrückt hat, Karatetraining ist nicht Basisdemokratisch
Das Training selber vielleicht nicht. Aber die Vereinssitzung auf der der Vorstand gewählt wird der dann die Regeln macht oder nochmal drüber abstimmen läßt.
Aber meistens schluckt man das wohl wenn einem der Inhalt des Stils gefällt oder zieht halt weiter..
Wie schaut denn die Ansastellung/haltung aus ?
Man könnte ja auch mal andersrum fragen.
Muß man die Verpackung eines Stiles mit all seinen Sitten und Gebräuchen außenrum 100 prozentig übernehmen oder kann man ihn nicht auch in die eigene Kultur integrieren ?
shenmen2
13-02-2010, 16:17
Was verstehst du denn unter "in die eigene Kultur integrieren" in diesem Zusammenhang ?
Auch bei uns gibt es je nach Sportart ganz unterschiedliche und unterschiedlich strenge Regeln.
Das Training selber vielleicht nicht. Aber die Vereinssitzung auf der der Vorstand gewählt wird der dann die Regeln macht oder nochmal drüber abstimmen läßt.
Aber meistens schluckt man das wohl wenn einem der Inhalt des Stils gefällt oder zieht halt weiter..
Wie schaut denn die Ansastellung/haltung aus ?
Man könnte ja auch mal andersrum fragen.
Muß man die Verpackung eines Stiles mit all seinen Sitten und Gebräuchen außenrum 100 prozentig übernehmen oder kann man ihn nicht auch in die eigene Kultur integrieren ?
Ansa ist bei uns sitzen im Schneidersitz....
Würde mal sagen, jeder Trainer bringt ohnehin seine eigene Kultur ins Training und zieht damit die Schüler an, die diese Kultur mögen....
Nick_Nick
13-02-2010, 19:23
Was verstehst du denn unter "in die eigene Kultur integrieren" in diesem Zusammenhang ?
Auch bei uns gibt es je nach Sportart ganz unterschiedliche und unterschiedlich strenge Regeln.
ich würde die aussage von "Holzkeule" so interpretieren, dass wir europäer sind und die japaner eben japaner. Warum bspw. soll man im schneidersitz sitzen, wenn vorn etwas erklärt wird? Japaner sind es gewohnt, auf dem boden zu sitzen, europäer nicht. Warum also nicht bequem stehen oder hinhocken?
Oder warum, wie oben geschrieben, mit dem gesicht zur wand sitzen bei zuspätkommen? Das kann man in der grundschule mit kleinkindern machen, aber nicht mit erwachsenen.
Mich hat es auch immer befremdet, wenn bei uns ein shotokan- oder goju-ryu mann zum schwarzgurt kam und sein "oss" herausgeschleudert hat. Das haben wir dem schnell abgewöhnt. Ein einfaches "hallo" mit handgeben machts auch. Wir haben in unserem kulturkreis eigene höflichkeitsformen, die für ein training welcher art auch immer prinzipiell ausreichend sind. Was natürlich nicht heißt, dass man sich nicht verbeugt vor dem betreten der halle oder nicht im seiza wartet, wenn man zu spät kommt.
ich würde die aussage von "Holzkeule" so interpretieren, dass wir europäer sind und die japaner eben japaner. Warum bspw. soll man im schneidersitz sitzen, wenn vorn etwas erklärt wird? Japaner sind es gewohnt, auf dem boden zu sitzen, europäer nicht. Warum also nicht bequem stehen oder hinhocken?
Oder warum, wie oben geschrieben, mit dem gesicht zur wand sitzen bei zuspätkommen? Das kann man in der grundschule mit kleinkindern machen, aber nicht mit erwachsenen.
Mich hat es auch immer befremdet, wenn bei uns ein shotokan- oder goju-ryu mann zum schwarzgurt kam und sein "oss" herausgeschleudert hat. Das haben wir dem schnell abgewöhnt. Ein einfaches "hallo" mit handgeben machts auch. Wir haben in unserem kulturkreis eigene höflichkeitsformen, die für ein training welcher art auch immer prinzipiell ausreichend sind. Was natürlich nicht heißt, dass man sich nicht verbeugt vor dem betreten der halle oder nicht im seiza wartet, wenn man zu spät kommt.
Aha, also, die Regeln, die dir zusagen, werden von den Japanern übernommen (Seiza, verbeugen) und die, die du nicht magst, erklärst du für "unwestlich" und deshalb obsolet (OSU etc.) ;)
Was eigentlich wieder darauf hinausläuft, dass jeder Trainer seine eigene Kultur "macht"....:) Dürfte wohl auf unseren westlichen Individualisierungsdrang zurückzuführen sein :D
Nick_Nick
13-02-2010, 20:58
Aha, also, die Regeln, die dir zusagen, werden von den Japanern übernommen (Seiza, verbeugen) und die, die du nicht magst, erklärst du für "unwestlich" und deshalb obsolet (OSU etc.) ;)
Was eigentlich wieder darauf hinausläuft, dass jeder Trainer seine eigene Kultur "macht"....:) Dürfte wohl auf unseren westlichen Individualisierungsdrang zurückzuführen sein :D
stimmt natürlich: wo zieht man eine grenze? Das hängt dann vom eigenen feingefühl ab bzw. natürlich, wie man es gelernt hat. Das verbeugen spielt bei unserem stilbegründer im zusammenhang mit respekt eine große rolle, also wird man es nicht verwerfen. Ich bezweifle aber, dass er etwas dagegen gehabt hätte, wenn wir auf europäische, andere art und weise, tiefen respekt zollen. Allerdings verbeugen wir "langnasen" uns ja auch manchmal vor ranghöheren personen und bis vor nicht allzulange zeit war es auch üblich. Übrigens: ein hochgraduierter japaner hat mal gesagt, wenn man sich nicht mit voller konzentration verbeugt, sondern nur weil man´s muss, sollte man es lassen. Ich wette mal, dass der großteil der übenden es demzufolge lassen sollte.
Dagegen habe ich noch nicht gehört, dass man japanisch zählen oder reden muss, in einer definierten position erklärungen lauscht oder sein "oss" unter die leute bringen muss. Das ist für mich ebenso unwichtig wie unlogisch. Übrigens gibt es bei uns kein "oss", sondern - wer´s will -, ein "hai" als bestätigung (nicht als begrüßung). Ich jedenfalls fühle mich mehr als unwohl, wenn mir ein militärisch klingendes "oss" entgegengebrüllt wird (und der betreffende macht das auch kein zweites mal).
Das wesentliche kriterium ist doch letztlich, dass ein ordentliches, respektvolles, angenehmes trainieren möglich ist. Da müssen auch europäische maßstäbe angelegt werden. Die allermeisten von uns sind berufstätig, gestandene leute und haben familie. Mit denen geht man doch nicht mit militärischem ton und drill um.
Und in hinblick auf die japanische kultur wird es völlig abstrus, alles eins zu eins zu übernehmen. Die japaner klauen ideen, konzepte etc. wie die raben und passen es dann ihren vorstellungen an (man denke nur an die japanische wirtschaft vor allem nach dem 2. weltkrieg). Vermutlich lachen die sich teilweise schlapp, wenn sie unsere bemühten japanischen gepflogenheiten sehen.
Lanariel
13-02-2010, 22:58
oder sein "oss" unter die leute bringen muss. Das ist für mich ebenso unwichtig wie unlogisch. Übrigens gibt es bei uns kein "oss", sondern - wer´s will -, ein "hai" als bestätigung (nicht als begrüßung). Ich jedenfalls fühle mich mehr als unwohl, wenn mir ein militärisch klingendes "oss" entgegengebrüllt wird
Ich kann mich an einen Lehrgang erinnert, da haben auch einige OSS gerufen. DAs war bei Molina. Daraufhin wurde gleich hingewiesen dass sie bitte nicht OSS sondern HAI sagen sollen.
Ich weiß mittlerweile gar nicht mehr was ich von OSS halten soll. Glaube es war in Gibukais Buch oder einem seiner Erklärungen (bin mir aber nicht mehr ganz sicher). Zumindest erinnere ich mich eine Erklärung gelesen zu haben, in der behauptet wurde, dass dieses Osu, der japanischen Gossensprache entsprungen sein soll und gar kein so schöner und höflicher Begriff ist. Seitdem neige ich eher dazu Hai oder ok oder Ja zu sagen statt Osu...
Nick_Nick
13-02-2010, 23:14
Zumindest erinnere ich mich eine Erklärung gelesen zu haben, in der behauptet wurde, dass dieses Osu, der japanischen Gossensprache entsprungen sein soll und gar kein so schöner und höflicher Begriff ist.
genauso ist es. Weiterhin nutzen und hören Japaner es nicht gern, da es von der japanischen Marine im 2. weltkrieg genutzt wurde, zu einer zeit also, die die japaner gerne vergessen würden.
FireFlea
13-02-2010, 23:18
Ich kann mich an einen Lehrgang erinnert, da haben auch einige OSS gerufen. DAs war bei Molina. Daraufhin wurde gleich hingewiesen dass sie bitte nicht OSS sondern HAI sagen sollen.
Ich weiß mittlerweile gar nicht mehr was ich von OSS halten soll. Glaube es war in Gibukais Buch oder einem seiner Erklärungen (bin mir aber nicht mehr ganz sicher). Zumindest erinnere ich mich eine Erklärung gelesen zu haben, in der behauptet wurde, dass dieses Osu, der japanischen Gossensprache entsprungen sein soll und gar kein so schöner und höflicher Begriff ist. Seitdem neige ich eher dazu Hai oder ok oder Ja zu sagen statt Osu...
Dafür gibts ja unterschiedliche Möglichkeiten und wir haben es hier auch schon öfter diskutiert. Im Kyokushin gehört es jedenfalls untrennbar zum Karate (auch in Japan), während in anderen Stilen ja unterschiedliche Hernagehensweisen zu herrschen scheinen. Im Alltag ist es auf jeden Fall unangebracht, bitte keine Japaner auf der Straße anossen. ;)
Dafür gibts ja unterschiedliche Möglichkeiten und wir haben es hier auch schon öfter diskutiert. Im Kyokushin gehört es jedenfalls untrennbar zum Karate (auch in Japan), während in anderen Stilen ja unterschiedliche Hernagehensweisen zu herrschen scheinen. Im Alltag ist es auf jeden Fall unangebracht, bitte keine Japaner auf der Straße anossen. ;)
äähhhmmmm..... gab es nicht mal einen Beitrag über eine Japanische Fernsehsendung (über ein KK-Dojo) wo die sich (als Moderatoren) halb "totgeosst" haben und auch die KKler das gegenseitig sehr ausgiebig taten? Auch hat jemand mit Ahnung zu mir gesagt, daß dies auch in Japan gar nicht so unüblich wäre und nichts mehr mit "Gossensprache" zu tun hat?
Wo liegt die Wahrheit? :D
Ich bleibe bei meinem Osu
:p
Im übrigen bin ich anscheinend ein Dino weil ich sehr viel Wert auf Disziplin und Respekt lege. Wer zu spät kommt macht liegestütze. Wer labert wenn ich was erkläre macht Liegestütze. Und wer sich aufführt wie Sau macht Liegestütze bis er kotzt () und wer ständig dumm rumalbert macht auch Liegestütze...
(übertrieben). :baeehh:
Ich bleibe bei meinem Osu
Ich auch ! :D
FireFlea
14-02-2010, 09:42
äähhhmmmm..... gab es nicht mal einen Beitrag über eine Japanische Fernsehsendung (über ein KK-Dojo) wo die sich (als Moderatoren) halb "totgeosst" haben und auch die KKler das gegenseitig sehr ausgiebig taten? Auch hat jemand mit Ahnung zu mir gesagt, daß dies auch in Japan gar nicht so unüblich wäre und nichts mehr mit "Gossensprache" zu tun hat?
Wo liegt die Wahrheit? :D
Ich bleibe bei meinem Osu
Ja, das war eine Moderatorin, die ein Kyokushin Dojo besucht hat.
stimmt natürlich: wo zieht man eine grenze? Das hängt dann vom eigenen feingefühl ab bzw. natürlich, wie man es gelernt hat. Das verbeugen spielt bei unserem stilbegründer im zusammenhang mit respekt eine große rolle, also wird man es nicht verwerfen. Ich bezweifle aber, dass er etwas dagegen gehabt hätte, wenn wir auf europäische, andere art und weise, tiefen respekt zollen. Allerdings verbeugen wir "langnasen" uns ja auch manchmal vor ranghöheren personen und bis vor nicht allzulange zeit war es auch üblich. Übrigens: ein hochgraduierter japaner hat mal gesagt, wenn man sich nicht mit voller konzentration verbeugt, sondern nur weil man´s muss, sollte man es lassen. Ich wette mal, dass der großteil der übenden es demzufolge lassen sollte.
Dagegen habe ich noch nicht gehört, dass man japanisch zählen oder reden muss, in einer definierten position erklärungen lauscht oder sein "oss" unter die leute bringen muss. Das ist für mich ebenso unwichtig wie unlogisch. Übrigens gibt es bei uns kein "oss", sondern - wer´s will -, ein "hai" als bestätigung (nicht als begrüßung). Ich jedenfalls fühle mich mehr als unwohl, wenn mir ein militärisch klingendes "oss" entgegengebrüllt wird (und der betreffende macht das auch kein zweites mal).
Das wesentliche kriterium ist doch letztlich, dass ein ordentliches, respektvolles, angenehmes trainieren möglich ist. Da müssen auch europäische maßstäbe angelegt werden. Die allermeisten von uns sind berufstätig, gestandene leute und haben familie. Mit denen geht man doch nicht mit militärischem ton und drill um.
Und in hinblick auf die japanische kultur wird es völlig abstrus, alles eins zu eins zu übernehmen. Die japaner klauen ideen, konzepte etc. wie die raben und passen es dann ihren vorstellungen an (man denke nur an die japanische wirtschaft vor allem nach dem 2. weltkrieg). Vermutlich lachen die sich teilweise schlapp, wenn sie unsere bemühten japanischen gepflogenheiten sehen.
Wie gesagt, jeder kennt und mag (oder mag es auch nicht aber macht es trotzdem), was er jahrelang unterrichtet bekommen hat....
Und wenn er dabb mal selbst Trainer wird, macht er es meistens so weiter oder lässt das eine oder andere weg.....
Ist nicht schlimm und muss auch nicht zur Verurteilung anderer führen, die eben was anderes gelernt haben und es nun ihren Schülern unterrichten...
Wir haben übrigens seit einiger Zeit die Kinder des Bodyguard der japanischen Botschaft in Wien in unsrem Dojo und es ist echt süß, wenn man z. B. beim Abgrüßen die Verabschiedung von den Knirpsen mal in "unverkauderwelschtem" Japanisch hört ;)
Bei uns wird auch ge-OSUd, was das Zeug hält.....:)
Holzkeule
14-02-2010, 11:27
Was verstehst du denn unter "in die eigene Kultur integrieren" in diesem Zusammenhang ?
Auch bei uns gibt es je nach Sportart ganz unterschiedliche und unterschiedlich strenge Regeln.
Naja daß man sich nicht jetzt völlig in seinem Verhalten umstellen muß sobald man das Dojo betritt.Ich verbeuge mich ja gerne vor jedem Eintreten aber wohl meist nicht so tief wie es korrekt wäre.
Wird zwar nicht groß kommentiert aber wenn dann Besuch aus Asien kommt gibts dann immer noch ne Nachhilfestunde in Sachen Knigge. :rolleyes:
Wichtig ist doch daß der Trainer/Lehrer über eine "gewisse" Autorität verfügt. Ob man dazu jetzt unbedingt besondere Regeln braucht , weiß nicht....
In nem anderen Thread meinte ein User mal das es in japanischen Dojos teilweise völlig normal wär das die Leute während des Unterrichts kommen und gingen (ohne Liegestütze zu machen).
Matthias70
15-02-2010, 09:09
Sicher bringt jeder Lehrer seine persönliche Form ins Training ein, auch wenn dies zum Großteil eine Weiterführung dessen ist was er selbst gelernt hat.
Das wir Europäer in manchen Sachen vom Asiatischen abweichen halte auch ich für völlig normal.
In meinem alten Verein war es üblich bei längeren Erklärungen im Schneidersitz oder normal auf dem Boden zu sitzen statt im Seiza, einfach weil auch die hinten sitzenden etwas mitbekommen sollten.
Dazu meinte unser Sensei " Wir sind alle keine Asiaten und viele können nicht länger in dieser Stellung verharren, denn wir sind nicht mit dieser Position aufgewachsen, so das einem schonmal die Knie schmerzen. Asiaten kennen dies von kleinauf und haben damit weniger Probleme."
Dennoch denke ich das bestimmte Dinge einfach eine Frage des Respektes und der Höflichkeit sind.
Beispiel:
Da wir in der Sporthalle einer Schule trainieren treffen wir uns oft vor der Halle, da der Hausmeister schonmal knapp vor Trainingsbeginn erscheint um unsere heiligen Hallen zu öffnen. Für diejenigen die dann zum wartenden Volk hinzukommen, ist es völlig normal als erstes Sensei zu begrüßen, etwas das ich in der Form auch von anderen Schulen kenne.
Sicher würde niemand etwas daran aussezten wenn es anders wäre, aber es ist für die meisten von uns einfach eine Frage des Respektes.
Zu Trainingsbeginn kommt es auch schon mal vor da wir die Begrüßung nicht im Seiza sondern einfach im Stehen abhalten.
Von daher glaube ich das es in vielen Dojos teilweise sehr liberal zugeht, allerdings auch hier bestimmte Formen eingehalten werden. Als millitärische Strenge würde ich das alles aber nicht bezeichnen.
Hm na ist schon etwas unhöflich dem Lehrer gegenüber wenn man sich uninteressiert zeigt. Aber ab und zu mal ein kleiner Scherz oder so muß auch mal drin sein oder ?
Das ist eigentlich ganz meine Meinung. Ich gehe zwar nicht zum Karatetraining um mir "einen abzulachen" , aber so ein seltener (aber guter) Scherz sollte schonmal drin sein. Unsere Meister verstehen das aber auch, oder machen selbst mal einen Scherz. Dann wird kurz gelacht, aber dannach wird wieder diszipiniert weitertrainiert.
:-§Eigentlich sollte es ja schon so sein, dass ein wenig ruhe im Dojo herrscht. Denn vorallem bei neuen Technicken oder Katas möchte ich nicht alle 2 Minuten aus dem (neuem) Konzept gebracht werden... :-§
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