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Vollständige Version anzeigen : Kihon-Kata-Kumite-Gewichtung



Sojobo
14-02-2010, 09:10
Hedda,

mich würde es interessieren, wie Ihr in Euren Vereinen bzw. Dojos die Gewichtung der "drei Säulen des Karate" setzt.
Trainiert Ihr ausgewogen 1/3 Kihon, 1/3 Kata und 1/3 Kumite, oder legt Ihr den Schwerpunkt mehr auf einen der drei Bereiche?
Macht Ihr vielleicht eine Unterscheidung zwischen klassischen Kumite-Formen und so genannter SV? Welcher Trainingsanteil kommt welcher Trainingsmethode zu? Legt Ihr den Schwerpunkt vielleicht auf Wettkampfkumite, oder auf Partnerformen? Seid Ihr ein Kata-Läufer-Verein?
Legt Ihr vielelicht phasenweise die Gewichtung stärker auf eine Säule und macht mal einen Monat mehr Kata, im anderen Monat mehr Kihon?
Ist die Gewichtung stark abhängig von dem Kyu- oder Dan-Grad?

Da es so viele Differenzierungsmöglichkeiten gibt, verzichte ich mal auf die Umfragenoption.

Nachtrag:

[Und mal] unabhängig von dem, was bei Euch in den Vereinen trainiert wird: Welche Gewichtung und welche Aufteilung haltet Ihr denn für am sinnvollsten?

hashime
14-02-2010, 09:41
Kommt auf den Trainer an....Sensei hat den Schwerpunkt eindeutig auf Kumite.....ein anderer Trainer und ich bringen die drei Drittel ziemlich ausgewogen unter....Kata ist generell betrachtet leider etwas unterrepräsentiert...
SV wird bei uns nicht unterrichtet, Sparring gibts dafür, vorallem vor Turnieren seeeehr ausgiebig....
Das alles unabhängig von Kyu-/Dangraden, da es bei uns keine Unterteilung in Ober- und Unterstufe gibt, sondern immer alle gemeinsam trainieren (können)....

Lanariel
14-02-2010, 09:58
Wieso eigentlich gerade 3 Säulen? Hatte das nicht mal die JKA festgelegt? Wenn ich mich irre bitte gern berichtigen.

Aus meiner Sicht gibt´s gar nicht die 3 Säulen, da fehlt doch schon ne Menge. Was ist mit Bunkai und SV?

Bei uns wird ziemlich ausgewogen trainiert, ziemlich gleichermaßen folgende Sachen:
- Kihon
- Kata
- Kumite (Yakusoku Kumite / Drills)
- Freikampf mit Schützern
- Selbstverteidigung (Griffe, Hebel, Würfe)

Was noch hinzukummt ist dann:
- Bunkai
- Fallschule
- Kobudo

Kommt aber auch auf das Level der Schüler an was gerade unterrichtet wird.
Selbstverteidigung ist bei uns ziemlich stark gewichtet, das wird schon ab Weißgurt trainiert und ist auch prüfungsrelevant. Dadurch fällt später auch das Bunkai dann leichter. Ab Mittelstufe kommt da dann auch Stock- und Messerabwehr hinzu.

Freikampf mit Schützern kommt da dann eher ab Gelbgurt, also nach ein paar Monaten, vorher eher Techniktraining (teils auch etwas freier).

Kobudo wird zur Zeit bei den Erwachsenen leider nichts unterrichtet.

Ich find das Training bei uns gerade deshalb so toll, weil es so ausgewogen ist. Kenne es nämlich auch anders. In meinem ersten Verein wurde neben Kata und Kihon noch SV unterrichtet, in den zwei danach nur noch Kata und Kihon. Total einseitiges Training, find ich schlecht.

Dakan
14-02-2010, 12:09
Bei uns ändert sich die Gewichtung. Anfänger (9. Kyu) trainieren sehr viel Kihon und eher weniger Kata und fast kein Kumite. Ab 8. Kyu dann so 80% Kihon und Kata und 20% Kumite. Technische Grundlagen stehen da stark im Vordergrund. Die Mittelstufe (6.-4. Kyu) trainiert alles sehr ausgewogen und die Oberstufe (3.-1. Kyu) hat einen deutlichen Fokus auf Kumite und anderen Partnerübungen (also SV, Bunkai, etc.). Kata und Kihon werden nur so zu 10% gemacht, da das als Hausaufgabe gilt. Ab Dan ist das bei uns Personenabhängig. Wir haben einen Kata-, einen Kihon- und zwei Kumitefanatiker (einer Pointfighting, einer mit Kontakt).

ZoMa
14-02-2010, 12:10
Bei uns kann man ebenfalls nicht vom "3-Säulen-Training" sprechen.

Am häufigsten trainieren wir

-Partnerformen aus dem Koryu Uchinadi (Futari Geikô, Tegumi)
-Fallschule
-Bodenkampf
-Kumite

Dann noch:
-Kata / KU-Soloformen
-Pratzen
-Speziellere SV-Sachen
-Tesshinkan Kobudo
-Kitae
-Würfe
-Bunkai / Ôyô
-Elemente des Wettkampfkumite Für Schnellkrafttraining
u.a.

Training mit dem Partner mach bei uns ca. 75-80% aus.

Jörg B.
14-02-2010, 13:21
Zu meinen Karatezeiten (OK, die sind schon was her) wurde in meinem Dojo
Kihon/Kata/Kumite 40/30/30 trainiert, für alle Stufen, mit an den jeweiligen Kenntnis- und Fertigkeitsstand angepassten Übungen.
Bunkai gab's damals nicht. ;)

Sojobo
16-02-2010, 10:54
Interessant, wie sehr sich das überall unterscheidet.

@Jörg: Ihr habt mehr Grundschule gemacht? Galt das für alle, oder nur für die unteren Gradierungen?

Bei uns sieht es in etwa so aus, wenn man von warm-up, Dehnung, Kraft und Fitness absieht:

1/4 Kihon/ Kihon-Ido
1/4 Kata/ Kata-Bunkai
1/4 Shiai-Kumite (Jiyu, Jiyu-Ippon und anderes)
1/4 SV (Yakusoku, Goshin-Jitzu und anderes)

Was wurde hier noch genannt? Fallschule und Würfe gehören zur Nage-Waza, Pratzentraining wird überall integriert, Bodenkampf ist bei uns oft anstrengende Aufwärmübung, mit Waffen arbeiten wir nicht.

Ist aber auch abhängigg von Graduierung, Zeit und Trainer. Meist wird die Gruppe aufgeteilt und die Unterstufe macht mehr Kihon. Vor Prüfungen oder Turnieren ändert sich die Gewichtung natürlich auch. Manche Trainer machen lieber Wettkampfkarate, andere traditionelle SV; wenn ich ab und an Stunden leite, sind die z.B. auf Sparring oder fiese Techniken aus. Kata ist nicht die Stärke unseres Vereins.

Jörg B.
16-02-2010, 11:05
Bei uns haben alle das Gleiche gemacht, für die Unterstufe gab es halt einfachere Kombinationen als für Mittel- und Oberstufe. Ist aber wie gesagt schon 20 Jahre her.

shorinryuchemnitz
16-02-2010, 12:07
Bei uns haben alle das Gleiche gemacht, für die Unterstufe gab es halt einfachere Kombinationen als für Mittel- und Oberstufe. Ist aber wie gesagt schon 20 Jahre her.

Die Vier Säule des Karate (auf Drei kippelt der Tisch);):
Bei mir im Dojo ungefähr so...

1. Kihon
2. Kata
3. Kumite/Bunkai
4. Makiwara

Unterstufe (Weiß bis Orange)
1. 45%
2. 35%
3. 15%
4. 5%

Oberstufe (Grün bis Braun)
1. 20%
2. 40%
3. 25%
4. 15%

Kodansha (1. bis 4. Dan)
1. 15%
2. 30%
3. 30%
4. 25%

Die genaue individuelle Gewichtung hängt auch etwas von persönlichen Vorlieben und eventl. Beschränkungen ab (Alter, Verletzungen, Krankheiten, etc.)

Gruß

Trunkenbold
16-02-2010, 12:34
Bei uns kann man ebenfalls nicht vom "3-Säulen-Training" sprechen.

Am häufigsten trainieren wir

-Partnerformen aus dem Koryu Uchinadi (Futari Geikô, Tegumi)
-Fallschule
-Bodenkampf
-Kumite

Dann noch:
-Kata / KU-Soloformen
-Pratzen
-Speziellere SV-Sachen
-Tesshinkan Kobudo
-Kitae
-Würfe
-Bunkai / Ôyô
-Elemente des Wettkampfkumite Für Schnellkrafttraining
u.a.

Training mit dem Partner mach bei uns ca. 75-80% aus.

Finde ich sehr gut, leider wird dies nur sehr selten so gemacht (für Fortgeschrittene).

Sojobo
18-02-2010, 13:32
Mal unabhängig von dem, was bei Euch in den Vereinen trainiert wird: Welche Gewichtung und welche Aufteilung haltet Ihr denn für am sinnvollsten?

ZoMa
18-02-2010, 14:28
Ich bevorzuge auf jeden Fall eine sehr hohe Gewichtung zu Gunsten des Partnertrainings. Ausschweifendes Kihon kann man (so man denn möchte) auch zu hause machen.

shorinryuchemnitz
18-02-2010, 14:32
Ich bevorzuge auf jeden Fall eine sehr hohe Gewichtung zu Gunsten des Partnertrainings. Ausschweifendes Kihon kann man (so man denn möchte) auch zu hause machen.

Wenn ma es schon kann. Fortgeschrittene sicher, Anfänger wohl noch nicht.

Gruß

Holzkeule
18-02-2010, 15:42
@ ZoMa

Machen dann die die schon länger bei euch dabei sind gar kein Kihon mehr ?

Zum 3 -Säulenmodell kommt ja dann auch noch das Aufwärmen hinzu und schwups ist die Trainingseinheit auch schon wieder um.

ZoMa
18-02-2010, 16:16
Wenn ma es schon kann. Fortgeschrittene sicher, Anfänger wohl noch nicht.

Gruß

Ach warum das denn? Was Hat Kihon, was man nicht auch in Kata trainieren kann? Unsere Erwachsene haben gerade mal 5h Training / Woche, diese großflächig mit Kihon zu füllen wäre bei uns nicht zielführend.



@ ZoMa

Machen dann die die schon länger bei euch dabei sind gar kein Kihon mehr ?

Zum 3 -Säulenmodell kommt ja dann auch noch das Aufwärmen hinzu und schwups ist die Trainingseinheit auch schon wieder um.

Bei uns liegt der Kihonanteil bei sicher nicht mehr als 10%, wenn überhaupt. Aufwärmen kann man auch zum Training rechnen, da wir immer mit Karateübungen u.ä. aufwärmen.

Jörg B.
18-02-2010, 22:43
Ich bevorzuge auf jeden Fall eine sehr hohe Gewichtung zu Gunsten des Partnertrainings. Ausschweifendes Kihon kann man (so man denn möchte) auch zu hause machen.

Tut nur leider fast keiner.

ZoMa
18-02-2010, 23:16
..und selbst wenn nicht, macht es sie auch nicht zu schlechteren Karateka.
Sich aber im Dojo zu treffen um dann im Endeffekt doch wieder allein zu trainieren empfinde ich auch nicht so sinnig.

shorinryuchemnitz
19-02-2010, 07:08
Ach warum das denn? Was Hat Kihon, was man nicht auch in Kata trainieren kann? Unsere Erwachsene haben gerade mal 5h Training / Woche, diese großflächig mit Kihon zu füllen wäre bei uns nicht zielführend.

Das liegt daran was man unter Kihon versteht.
Bei uns sind das 7 Kata (Kihon Kata) und die muss man erstmal lernen, wenn Du den Ablauf kannst, dann kannst Du die auch zu Hause für Dich üben, vorher brauchst Du die Anleitung eines Lehrers und selbst wenn Du unter Kihon nur selbst ausgedachte Sequenzen aus Stellungen und Arm- bzw. Beintechniken verstehst muss die Dir auch erstmal jemand zeigen solange bist Du in der Lage bist so etwas selbst zu machen, das dauert unter Umständen sogar länger als wenn jemand z.B. die 7 Kihon Kata lernen soll.
Und was hat das mit Ausdrücken wie großflächig oder ausschweifend zu tun, es geht um den Weg vom Einfachen zum Komplizierten und um eine schwierige Bewegung von der Qualität her zu verbessern. Daher ist es oft sinnvoll diese in Einzelteile zu zerlegen um eine Überforderung und die damit einhergehende falsche Ausführung einer Technik zu verhindern. Und nichts anderes macht Kihon, es bereitet auf die anspruchsvolleren Bewegungen (Kata und Kumite/Bunkai) vor und ist unteranderem auch als die eigentliche karatespezifische Erwärmung zu verstehen.

Gruss

warlock65
19-02-2010, 15:18
Ich sehe das genauso wie shorinryuchemnitz, denn sonst könnte man auf einen Trainer/Lehrer verzichten und Karate autodidaktisch daheim mittels youtube lernen.

M.E. ist aber der richtige Weg so wie beschrieben, angeleitet und korrigiert vom Einfachen zum Schweren mit Hilfe eines Trainers.

Das Kihon ist dann wie ein Fundament auf dem Kata und Kumite aufsetzen. Später wird sich die Gewichtung zu Gunsten Kata und/oder Kumite verschieben.

ZoMa
21-02-2010, 15:31
Das liegt daran was man unter Kihon versteht.
Bei uns sind das 7 Kata (Kihon Kata) und die muss man erstmal lernen, wenn Du den Ablauf kannst, dann kannst Du die auch zu Hause für Dich üben, vorher brauchst Du die Anleitung eines Lehrers und selbst wenn Du unter Kihon nur selbst ausgedachte Sequenzen aus Stellungen und Arm- bzw. Beintechniken verstehst muss die Dir auch erstmal jemand zeigen solange bist Du in der Lage bist so etwas selbst zu machen, das dauert unter Umständen sogar länger als wenn jemand z.B. die 7 Kihon Kata lernen soll.
Und was hat das mit Ausdrücken wie großflächig oder ausschweifend zu tun, es geht um den Weg vom Einfachen zum Komplizierten und um eine schwierige Bewegung von der Qualität her zu verbessern. Daher ist es oft sinnvoll diese in Einzelteile zu zerlegen um eine Überforderung und die damit einhergehende falsche Ausführung einer Technik zu verhindern. Und nichts anderes macht Kihon, es bereitet auf die anspruchsvolleren Bewegungen (Kata und Kumite/Bunkai) vor und ist unteranderem auch als die eigentliche karatespezifische Erwärmung zu verstehen.

Gruss

Meine Idealvorstellungen vom Training werden natürlich von meinen Zielen diktiert. Mein Ziel ist es hauptsächlich in einer adäquaten Zeit SV-fähige Leute auszubilden, ohne die Wurzeln zu vergessen. Da sich dieses Ziel mit den Prinzipien des KU überschneidet, passt das Ganze sehr gut.
Da unsere Trainingszeit begrenzt ist, strebe ich ein möglichst effektives Training an, denn der Weg ist das Ziel, und nicht der Umweg.
Wozu soll man den Schülern (bin ja selber noch einer) etwas beibringt, was sie dann im fortgeschrittenen Stadium wieder vergessen sollen?

Ich glaube Anfänger werden vielfach unterschätzt.. Da werden interessierte lange mit einfachen Soloübungen aufgehalten bevor sie das Erste Partnertraining starten können und dann wundert man sich, warum einem die Leute weglaufen..
Ein Beispiel:
Wer kennt das nicht, den falschen Winkel des Handgelenks der Anfänger beim Oi Zuki? Und wie viel Zeit muss man damit verbringen ihnen das auszutreiben, in dem man Hand anlegt oder verbal auf sie einwirkt? Zu viel.. und vorallem lernen sie es so einfach nicht.
Wenn man ihnen allerdings eine (harte) Pratze hin hält lernen sie das sehr schnell, da es ansonsten auf die Dauer schmerzt.

Unser Kihon Waza besteht aus Teilen:
Teil 1: Futari Geiko (Partnerübungen)
Teil 2: Soloübungen teils wie Kata verpackt

Und in der Reihenfolge werden diese auch vermittelt. Zuerst die Partnerübung und anschließend die Soloübung, genau wie bei den KU-Kata. Das hat den Vorteil dass man sofort weiß, was man in der Soloübung macht und sehr früh was über Bodymechanics lernt.
Ist da zu kompliziert für Anfänger? Natürlich nicht, in anderen KK wird doch auch sofort mit Partnertraining angefangen, warum nicht auch im Karate?
So werden viele Sachen viel logischer und man kann Fehler, die auf Grund der Unkenntnis der Partnerübung sonst entstehen von vorn herein vermeiden.


Ich sehe das genauso wie shorinryuchemnitz, denn sonst könnte man auf einen Trainer/Lehrer verzichten und Karate autodidaktisch daheim mittels youtube lernen.

So kannst du aber kaum etwas über die Anwendung der Techniken lernen, denn dafür brauchst du den Lehrer, der dir Tipps gibt und dich den Effekt auch mal selber fühlen lässt.

Lanariel
21-02-2010, 15:54
@ZoMa: Toller Beitrag! :yeaha:
Mir kommt´s manchmal so vor als würde man in einigen Dojo als Anfänger einfach für total blöd gehalten werden.

warlock65
21-02-2010, 18:29
Meine Idealvorstellungen vom Training werden natürlich von meinen Zielen diktiert. ...
Unterschiedliche Ziele => unterschiedliche Gewichtung. Wohl dem der Ziele hat, denn es laufen leider zu viele durchs Land, die keine Ziele haben.


...So kannst du aber kaum etwas über die Anwendung der Techniken lernen, denn dafür brauchst du den Lehrer, der dir Tipps gibt und dich den Effekt auch mal selber fühlen lässt.

Genau darum ging es mir, um den Lehrer, der einem Tipps gibt (egal ob für Kihon, Kata oder Kumite). Bevor man daheim Soloübungen macht, muss man erstmal erklärt bekommen auf was man dabei zu achten hat. Außerdem vermute ich, dass ihr auch eure Anfänger auch erstmal die einfachen Partnerübungen und die einfachen Soloübungen machen lasst, bevor es komplexer wird.

@Lanariel:
"Anfänger einfach für total blöd halten." Ich halte die für total blöd, die sowas machen.:)

ZoMa
22-02-2010, 01:14
Genau darum ging es mir, um den Lehrer, der einem Tipps gibt (egal ob für Kihon, Kata oder Kumite). Bevor man daheim Soloübungen macht, muss man erstmal erklärt bekommen auf was man dabei zu achten hat. Außerdem vermute ich, dass ihr auch eure Anfänger auch erstmal die einfachen Partnerübungen und die einfachen Soloübungen machen lasst, bevor es komplexer wird.


Stimmt natürlich, aber ich glaube wir reden etwas an einander vorbei.
Wenn ich sage, dass bspw. meine Idealvorstellung vom Training 80% Partnertraining und 20% Soloübungen sind, bedeutet das: Wer mehr Solo machen will, muss sich nach dem Training oder zu hause hinstellen und das für sich ausmachen.

shorinryuchemnitz
22-02-2010, 10:09
@ZoMa: Toller Beitrag! :yeaha:
Mir kommt´s manchmal so vor als würde man in einigen Dojo als Anfänger einfach für total blöd gehalten werden.

Hallo Lanariel,
es ist ein Unterschied ob man Anfänger ist mit Erfahrung in anderen KKs oder noch nie etwas in der Richtung gemacht hat. Man merkt den Unterschied sofort und nachhaltig.
Ich habe gerade wieder eine Anfängergruppe (4 Mädels bzw. Frauen).
Eine von denen hat schon Judo gemacht, die jenige hat in der ersten Übung die Abläufe aller 7 Kihon Kata nachlaufen können ohne das es ihr sonderlich schwergefallen ist. Die anderen 3 haben vorher noch nie was gemacht und sonst auch wenig Sport davor, also null Koordination. Die erste Übung bestand nur darin ersteinmal im Ansatz zu erlernen wie man in Mote dachi vorwärts und in Ukiashi dachi rückwärts läuft, als dann für Kihon Kata ichi noch die Armtechniken die wir vorher einzeln im Stand geübt haben dazu kamen war der Ofen aus.

Das hat nichts mit Blödheit zu tun sondern damit das das Gehirn erst lernen muss diese ungewohnten Bewegungsmuster zu erlernen.
Wir gehen ganz langsam voran und in 2 Monaten sieht die Sache schon ganz anders aus, dann können sie die 7 Kihon Kata ohne vormachen laufen und wir können mit Kata Kumi Waza anfangen.:).
Was nicht heißt das sie vorher kein einziges mal am Partner geübt haben.
Aber alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten. Ich habe wenig Lust die Übung im Krankenhaus zu beenden. Was immer mal vorkommt wenn Schüler anfangen Sachen zu machen die ihnen nicht gesagt wurden, weil sie nicht richtig zu gehört haben oder der Übermut bzw. Selbstüberschätzung zu geschlagen hat. Und da die Sachen nun mal zu gefährlich sind um sie unkontrolliert auszuführen muss man damit warten bis die Kontrolle da ist.

Gruß