Vollständige Version anzeigen : Selbstverteidigung in Graz - Welchen Stil, welche Schule könnt ihr mir empfehlen?
blumentopferde
22-02-2010, 01:26
Hallo!
Ich bin aus Graz, 26 Jahre alt, 175cm Groß und etwa 65kg schwer - also nicht gerade ein Hühne, habe kaum Kampfsporterfahrung und suche nach einer guten Kampfsportschule, in der ich 1 bis mehrmals wöchentlich praxisorientierte Selbstverteidigung erlernen und in realitätsnahen Settings üben kann (mit Ganzkörperschutz und der Möglichkeit mit voller Kraft zu agieren, und seine Hemmungen abzubauen, was ich jedoch nicht möchte ist, richtiges Sparring - habe gerade meine Zähne reparieren lassen und das war schweineteuer)
Ich habe einige "Besonderheiten" an mir, die vielleicht bei der Wahl der Kampfsportart ausschlaggebend sein könnten: ich merke mir Bewegungsabläufe unheimlich schlecht. Ich habe einmal einen Karatekurs gemacht - und die Katas waren eine Qual für mich - bis zum Schluss habe ich mir nicht eine einzige gemerkt - obwohl ich doch ein Jahr lang dabei war - ich suche also etwas Intuitives, bei dem man sich möglichst wenig merken muss. Ausserdem bin ich sehr zaghaft und unentschlossen - in jeder Situation - müsste also dringend daran arbeiten, meine Reaktionsschnelligkeit zu erhöhen und meine Hemmschwelle zu senken. An sportlichen Wettkämpfen bin ich nicht interessiert, der Fitnessaspekt spielt eine für mich untergeordnete Rolle.
Was mich besonders interessiert, ist wie man auf gewisse Settings reagieren kann.
Setting #1: Betrunkener, testosteron- und adrenalinaufgepumpter Randalierer mit hoher Aggression und stark vermindertem Schmerzempfinden - Da ich selbst einmal in so eine Situation geraten bin, und dort nur durch Glück wieder herausgekommen bin.
Setting #2: Eine Gruppe jugendlicher Angreifer ohne Hemmungen, deren Angriffsmuster Zu-Fall-bringen und Gegen-den-Kopf-treten ist, einfach aus dem Grund, weil von diesem Angriffsmuster mittlerweile beinahe täglich in den Zeitungen zu lesen ist.
Setting #3: Ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer, da ich einem solchen nicht den Rücken zudrehen wollen würde.
Daraus ergeben sich für mich einige Schwerpunkte:
1. Abwehren typischer Angriffe von Angreifern ohne Kampfsporterfahrung (also vor allem Faustschläge, tiefe Tritte, Anspringen, Haareziehen und Schwitzkasten).
2. Fixieren eines Randalierers.
3. Abwehren mehrer gleichzeitiger Angreifer und Schaffen eines Vorsprunges zum davonlaufen.
4. Richtiges Fallen und richtiges Verhalten nach dem Fall.
5. Abwehrmethoden gegen Messerangriffe.
6. Richtiges Verhalten, um zu eskalieren drohende Situationen abzuwenden.
Mir ist schon klar, dass das recht hohe Ziele sind, die nicht so einfach erreichbar sind, aber ich möchte einmal anfangen, etwas in diese Richtung zu tun? Nur was?
In Graz gibt es recht viel Angebot: Krav Maga, Systema, Wing Tsun/Escrima, Wing Chun, Long Chuan, Yong Tjun/Skirmen und wahrscheinlich noch jede Menge anderes...
Kann mir irgendjemand eine Empfehlung geben - welche Stile für mich am besten passen würden, und welche Schule in Graz einen guten Ruf hat?
Hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen!
Danke im voraus!
Krach Bumm
22-02-2010, 01:48
Zum Ruf einzelner Schulen kann ich dir nichts sagen, aber Krav Maga ist genau, was du suchst. Geh dort auf jeden Fall hin und mach'n Probetraining, sprich evtl. ein bisschen über Trainingsinhalte mit dem Trainer et voilà.
Viel Spaß.
SifuSeifenzwerg
22-02-2010, 05:31
zum ruf einzelner schulen kann ich dir nichts sagen, aber krav maga ist genau, was du suchst. Geh dort auf jeden fall hin und mach'n probetraining, sprich evtl. Ein bisschen über trainingsinhalte mit dem trainer et voilà.
Viel spaß.
+1
@ blumentopferde
Und ein drittes Mal Krav Maga !
BenitoB.
22-02-2010, 08:14
kenn die schule selber zwar nicht krav maga (http://www.kravmagagraz.at/) dennoch entspricht das so ziemlich genau deinen anforderungen!
nochmals krav maga.
ansonsten kannst du auch bei systema, keysi fighting method oder elite combat program reinschnuppern falls vorhanden, das sind andere gängige sv-systeme.
Klingt für mich aber auch so, als ob krav maga das richtige für dich wäre ;)
blumentopferde
22-02-2010, 13:41
Danke für die Tips!
Leider wird Krav Maga in Graz nur in einem Fitness Center unterrichtet. Das muss natürlich nichts heissen, macht mich aber doch stutzig. Die meisten anderen Kampfsportarten werden in expliziten Kampfsportschulen betrieben, die ein recht breites Angebot an Kursen haben....
Soweit ich gesehen habe wird in Graz neben den bereits erwähnten Krav Maga, Systema, Wing Tsun/Escrima, Wing Chun, Long Chuan, Yong Tjun/Skirmen auch noch Sin Mo Hapkido, Real Arnis und Hashita angeboten.
Falls der Krav-Maga-Kurs den befürchteten Fitness-Touch hat, was wäre denn eure zweite Empfehlung?
Natürlich werden auch klassische Kampfsportarten wie Karate, Judo, Taekwondo oder Aikido angeboten, da ich aber auf der Suche nach einem Selbstverteidigungssyste bin, habe ich diese gleich gar nicht aufgezählt..
Fit & Fight Sports Club
22-02-2010, 13:51
Home (http://www.centerzmugg.com/)
Perry ist ein guter Mann und hat bei uns eine Ausbildung zum Elite Combat Program - Instructor gemacht. Auch wenn er jetzt nicht mehr im Verband ist, sicher eine interessante Adresse.
Gruß,
Eric
blumentopferde
22-02-2010, 15:55
@Fit & Fight Sports Club:
Danke für den Tipp, leider kann ich da nur einen HapKiDo Kurs finden, der gerade mal über 3 Tage geht und dennoch schweineteuer ist!
Was ich suche ist jedoch ein laufender Kurs (bzw. eine Reihe von Aufbaukursen) zu dem ich das ganze jahr über 1-2x wöchentlich hingehen kann!
Ich hab jetzt mal alle Kampfsportschulen in Graz herausgesucht, die Selbstverteidigungskurse anbieten (und die ich auf die schnelle gefunden habe), vielleicht kennt ja jemand von euch einer dieser Schulen oder einen Trainer und kann mir Erfahrungsberichte weitergeben!
Team @ krav maga (http://www.kravmagagraz.at/?page_id=63)
Über uns (http://www.lebenswind.com/de/ueber-uns.html)
Trainer (http://www.longchuan.at/longchuan/ueber_longchuan/trainer.html)
SYSTEMA - Die Europäische Kampfkunst: KONTAKTE (http://www.rma-systema.at/index.php?id=56)
Martial Arts - Graz - Schule der Kampfkünste - Trainer (http://www.kampfsport-graz.at/content/view/29/43/)
Kampfkunstschule Graz (http://www.wteo-graz.org/wteo/index.php?stuff=schule&schulid=40®ion=oesterreich)
http://www.hashita.at/
Seminare (http://www.koerper-kampf-kunst.at/Seminare.96.0.html)
Gssendorf (http://graz.bushidox.com/impressum.php)
ASIA KAMPFSPORTSCHULE, 8020 Graz, Lendpl 40
lg!
BenitoB.
22-02-2010, 16:11
du siehst nen fitnesstouch,weil der trainer sein angebot in nem fitnessstudio anbietet.ahja....
wenn jemand reine sv anbietet, rechnet sich die miete eines eigenen,kompletten studios nicht. schon gar nicht wenn man dieses nebenberuflich macht. die besten trainer,die ich bisher hatte!, waren alle irgendwo eingemietet...
vertrau einfach mal dem rat der anwesenden und mach n probetraining,danach bist du schlauer. mit auf die liste würde ich noch hashita setzen,das ist ein dem km ähnliches system und dürfte daher deinen wünschen daneben am nähesten kommen.
Danke für die Tips!
Leider wird Krav Maga in Graz nur in einem Fitness Center unterrichtet. Das muss natürlich nichts heissen, macht mich aber doch stutzig.
Viele Fitnessstudios haben heutzutage Kampfsportangebot, da sie Kursräume vermieten. Nicht jeder Trainer kann ein eigenes Gym eröffnen oder hat Lust, x-verschiedene Instruktorenausbildungen zu machen, um ein Gym auslasten zu können. Wird KM in Kampfsportschulen angeboten, hat es meistens damit zu tun, dass KM zusätzlich mit ins Angebot genommen wurde. Sagt gar nichts aus.
Falls der Krav-Maga-Kurs den befürchteten Fitness-Touch hat, was wäre denn eure zweite Empfehlung?
Bewegung schadet nicht :D
blumentopferde
22-02-2010, 16:36
Mir ist schon klar, dass en Kurs im Fitnesscenter nicht zwangsläufig Fitnesstraining bedeutet. Es ist aber nicht nur der Ort, sondern auch die Homepage und der darauf zu sehende Fernsehbericht, die einen Fitness-Touch haben. Klar, Fitness ist nicht schlecht, aber ich will in erster Linie Selbstverteidigungstechniken erlernen - Fitness kann ich mir auch anders holen.
Ich werde dort wohl mal zu einem Schnuppertraining vorbeischauen... möchte aber noch ein paar Alternativen anschnuppern, damit ich einen Vergleich habe. Deswegen auch die Frage, was ihr sonst noch empfehlen würdet. Hashita hab ich mir jetzt mal als Alternative vorgemerkt - Blöd nur, dass es das so gut wie gar nirgendwo gibt, ich also, falls ich umziehen solte, auf etwas anderes umsteigen müsste.
BenitoB.
22-02-2010, 16:40
krav maga gibts auch nich an jeder ecke... und wenn du hashita machst,und dann mal umziehst,gibts schon was adäquates als ersatz. ausserdem gehört fitness/kraft,in moderatem maße-sprich pro trainingsstunde 10-15 min´ten dazu. reines sv training ohne aufwärmen,nen entsprechenden puls und gewisse kraft funktioniert nicht bzw. würde nur zu verletzungen führen.
ansonsten würde sich die suche nach der eierlegendenwollmilchsau anbieten;)
die Chisau
24-03-2010, 09:33
Wo es doch um Selbstverteidigung und sinnvolles Training geht möchte ich mich an dieser Stelle ins Spiel bringen. :D
Selbstverteidigung, Kampfsport, Escrima, Graz, Bruck (http://www.kampfkunst-graz-bruck.at)
Escrima - waffenlos und mit Waffen, rein pragmatisch zielorientiert mit tollem Know How (ETF) und Trainingsmethodik.
Ich treibe enormen Aufwand, um das System nach vielen Jahren weniger sinnvollen Trainings erlernen zu können.
Seit März 2010 in Graz.
Herzliche Einladung mal vorbeizuschauen. :)
blumentopferde
15-04-2010, 01:01
So, nach längerer Abstinenz möchte ich ein mal Zwischenmeldung geben, was sich bei mir so getan hat.
Habe mir nun Krav Maga, Hashita und Escrima angesehen und möchte hier meinen ersten Eindrücke - aus den Augen eines Laien - schildern. Diese Woche wird höchstwahrscheinlich noch ein Erfahrungsbericht über Real Arnis dazukommen, dann habe ich alles, was mich interessiert durch.
Wing Tsun, Yong Tjun und Skirmen habe ich ganz ausgelassen, da mir diese Systeme nicht gerade praxisorientiert erscheinen - lasse mich aber gerne eines besseren belehren!
Hier die Erfahrungsberichte:
Krav Maga:
Machte einen guten Eindruck auf mich: Es gibt 3 Termine pro Woche mit immer wechselnden Trainingsschwerpunkt, in dem unterschiedliche Szenarien trainiert werden. Man kann jederzeit einsteigen, es ist kein aufbauender Kurs. Das ganze hat einen etwas militärischen Touch, die Bewegungen werden auf Kommando ausgeführt, alles geht sehr schnell, ohne Pausen und ist auf Dauer richtig anstrengend
Das Training war ein spezielles Probetraining, an dem ausschließlich Interessenten teilnahmen und war mit locker 15 Teilnehmern (und 2 Instruktoren) sehr gut besucht (worauf ich schließe, dass das reguläre Training sehr überlaufen ist). Es fing mit Aufwärmübungen an, dann Koordinationsübungen - Schritte in eine vorgegebene Richtung auf Befehl, das ganze dann erschwert, indem man die Schritte in die entgegengesetze Richtung machen sollte (was eine Stresssituation ergeben sollte). Danach wurden Schläge mit der offenen Hand gegen eine Handpratze geübt, danach wieder eine Koordinationsübung, bei der man auf Befehl die Augen aufmachen musste, den Partner/Gegner möglichst schnell ausfindig machen sollte, um dann einen Angriff zu starten (Sinn: schnell Überblick verschaffen, richtige Distanz finden). Am Schluss gab es noch ein paar Fitnessübungen (da ist er also, der Fitnesstouch!).
Zeiten: max. 3x 1h/Woche
Ort: TWINS Fitnesscenter, nähe Zentralfriedhof
Preis: 45€/Monat
+ Szenarientraining (Messerangriff, etc.)
+ straffes Programm, anstrengend, viele Wiederholungen
+ unkomplizierte Bewegungen
- recht weit ausserhalb der Stadt
- viele Teilnehmer
Hashita
Es handelt sich dabei um ein SV-System aus Israel (mit japanischem Namen), das verschiedene Techniken aus unterschiedlichen Kampfkünsten in vereinfachter Weise vereint. Der Einsatz von Waffen soll im weiteren Verlauf des Trainings auch geübt werden.
Einerseits erinnerte es stark an Krav Maga (Schläge mit der offenen Hand, einfache Bewegungen, reines Selbstverteidigungssystem, Waffenabwehr), mit ein paar Unterschieden: geschlagen wurde immer aus der Schulter heraus - also bei jedem Schlag der Oberkörper mitgedreht, um mehr Gewicht reinzukriegen. Es gibt, soweit ich verstanden habem, keine Abwehr- und Befreiungstechniken, sondern nur Angriffstechniken. Die Philosophie dahinter ist "Ich bin der Angreifer, nicht das Opfer". Angegriffen wird immer direkt auf die verletzlichsten Stellen des Körpers, ist dies nicht möglich, ist es das Ziel, den Gegner in eine Position zu bringen, aus der ein solcher Angriff möglich ist.
Das Training machte einen gemischten Eindruck auf mich:
In einem Pfarrsaal, keine Duschen, keine Umkleiden, wenig Teilnehmer, der Großteil der Teilnehmer waren Kinder (es gibt jedoch einen anderen Termin, in einem Turnsaal, an dem mehr Erwachsene teilnehmen).
Es fing mit Aufwärmen an, danach wurden Punches mit der offenen Hand und mit dem Ellenbogen gegen ein Schlagpolster geübt.
Danach wurden Schlägkombinationen gegen einen stillstehenden Gegner mit nur leichten Berührungen geübt. Als dritte Übung gingen wir auf die Matte, wo wir versuchen sollten, den Gegner mit Hilfe eines Schubsers und eines richtig platzierten Beines zu Fall zu bringen.
Es fing anstrengend an, doch das änderte sich bei den Partnerübungen, bei denen die ganze Sache ein wenig einschlief. (10x die selbe Bewegung auf einen regungslosen Gegner zu machen, ist eben nicht sooo spannend...). Interessant wäre es wohl, die Erwachsenengruppe zu sehen, doch ein 2tes Probetraining zu verlangen wäre doch ein wenig vermessen - wo das System ohnehin nicht mein Favorit ist.
Zeiten: 1x 1,5 Stunden/Woche
Ort: Di: Pestalozzistr.5 Mi: Ragnitzstraße 168
Preis: ~30€/Monat (120€/Semester)
+ einfache Bewegungen
+ Szenarientraining
+ zentrale Lage
+ in höheren Levels auch Waffentechniken
- sehr gemischte Gruppe (Kinder, Anfänger, Fortgeschrittene)
- daher recht unorganisierter Trainingsablauf
- nur eine Trainingseinheit/Woche
Escrima
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Grundprinzip dieser Kampfsportart,(neben den koordinativ komplexen 8er-Bewegungen) den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, und diesen Moment der Wehrlosigkeit für den Angriff zu nutzen. Soweit ich verstanden habe, gibt es keine Tritte, Würfe, Befreiungen oder komplexere Griffe, es wird ausschließlich mit den Händen, mit oder ohne Waffe gekämpft, und dies ohne lange Ausholbewegungen, man bleibt dabei ständig in Bewegung. Es werden von Anfang an Partnerübungen und Sparring betrieben. Das um und auf ist dabei, die Bewegungen des Gegners im Auge zu behalten und die richtige Distanz zu wahren.
Das Training begann mit Aufwärmen, beim Aufwärmen wurden schon idealisierte Bewegungsabläufe mit und ohne Stock ausgeführt. Schon diese Bewegungsabläufe waren sehr komplex und für mich nicht ohne weiteres nachahmbar. Dann wurden ein paar Techniken (Schläge, Schritte) ohne Partner geübt, danach gab es Partnerübungen.Trainingsinhalt: Am Gegner dran bleiben, ausweichen, richtige Distanz finden, Gleichgewicht brechen, blocken. Die meisten Partnerübungen wurden ohne Waffe und mit Boxhandschuhen ausgeführt. Das Training ist sehr anstrengend und sehr praxisorientiert, kein Vollkontaktsparring, aber man hat es mit einem reagierenden Gegenüber zu tun.
Zeiten: 2x1,5h/Woche
Preis: 45€/Monat
+ Sparring von Anfang an
+ Anstrengend und abwechslungsreich
+ Trainingsort in zentraler Lage
+ Waffentechniken
- komplizierte Bewegungsabläufe
- Es wird nicht das gesamte Bewegungsrepertoire trainiert (keine Tritte und Würfe)
klingt doch ganz gut. Schau dir evtl Systema an, das ist zwar immer ne Streitfrage, weil es eben genau nicht auf diese eintrainierten techniken wertlegt sondern auf allgemeine bewegungsmechanik, aber das könnte genau das sein was du suchst. Gerade da in Graz ja der rma-systema chef von österreich ist sofern ich das weiß.
Ich hab auch im hinterkopf, dass es ne ganz nette kali-schule in graz geben soll, aber evtl ist das auch der escrimaverein den du dir schon angesehen hast.
In den FMA (Kali/Arnis/Escrima) versucht man so wie in der SV üblich eher nicht am boden zu landen und wenn, schnell wieder da wegzukommen (weil der kumpel von dem dir sonst gegen den Kopf treten kann u.a.). gibt jedoch nahdistanz und einige nette takedowns.
Achja: etwas fitness wirst du überall finden, evtl nicht explizit aber doch, weil es trotz aller technik notwendig ist. im realfall sitzt die technik selten ganz genau so wie man das immer übt.
viel erfolg weiterhin und berichte bitte, bin immer froh was über diverse schulen in ö zu lesen:D
Hm, den Ansatz von Hashita (nie gehört bis jetzt) find ich seltsam....Verteidigung wirst du immer brauchen....einmal die Woche Training ist zu wenig...
Krav Maga beinhaltet sicher Sparring....allerdings natürlich nicht in der Probestunde.....damit wirst du sicher relativ schnell SV-fähig (wenn das dein Ziel ist)
Escrima ist auch super, allerdings wirds damit etwas länger brauchen SV-fähig zu werden...
An deiner Stelle würd ich dorthin gehen, wo dir die Atmosphäre besser gefällt.
blumentopferde
16-04-2010, 01:14
Systema hätt ich mir gern angesehen, das gibts jedoch nicht mehr in Graz!
So weit ich verstanden habe, gibts bei Hashita keine reinen Abwehrtechniken, wie etwa Handbefreiungen, sondern alles nur in Kombination mit einem Angriff. Aber wie bereits erwähnt, 1x die Woche ist wirklich wenig und 2x die Woche käme recht teuer.
So weit ich gesehen habe, gibt's in Graz 3 Vereine/Trainer, die Escrima/Kali/Arnis unterrichten. Einen Kurs habe ich schon angesehen, einen weiteren werde ich morgen oder Anfang nächste Woche ansehen, da ich die 3. Schule nicht erreichen konnte, wirds wohl auch bei den beiden bleiben!
die Chisau
16-04-2010, 09:05
So, nach längerer Abstinenz möchte ich ein mal Zwischenmeldung geben, was sich bei mir so getan hat.
Habe mir nun Krav Maga, Hashita und Escrima angesehen und möchte hier meinen ersten Eindrücke - aus den Augen eines Laien - schildern. Diese Woche wird höchstwahrscheinlich noch ein Erfahrungsbericht über Real Arnis dazukommen, dann habe ich alles, was mich interessiert durch.
Wing Tsun, Yong Tjun und Skirmen habe ich ganz ausgelassen, da mir diese Systeme nicht gerade praxisorientiert erscheinen - lasse mich aber gerne eines besseren belehren!
3. Escrima
Wenn ich mich richtig erinnere, ist das Grundprinzip dieser Kampfsportart,(neben den koordinativ komplexen 8er-Bewegungen) den Gegner aus dem Gleichgewicht zu bringen, und diesen Moment der Wehrlosigkeit für den Angriff zu nutzen. Soweit ich verstanden habe, gibt es keine Tritte, Würfe, Befreiungen oder komplexere Griffe, es wird ausschließlich mit den Händen, mit oder ohne Waffe gekämpft, und dies ohne lange Ausholbewegungen, man bleibt dabei ständig in Bewegung. Es werden von Anfang an Partnerübungen und Sparring betrieben. Das um und auf ist dabei, die Bewegungen des Gegners im Auge zu behalten und die richtige Distanz zu wahren.
Das Training begann mit Aufwärmen, beim Aufwärmen wurden schon idealisierte Bewegungsabläufe mit und ohne Stock ausgeführt. Schon diese Bewegungsabläufe waren sehr komplex und für mich nicht ohne weiteres nachahmbar. Dann wurden ein paar Techniken (Schläge, Schritte) ohne Partner geübt, danach gab es Partnerübungen.Trainingsinhalt: Am Gegner dran bleiben, ausweichen, richtige Distanz finden, Gleichgewicht brechen, blocken. Die meisten Partnerübungen wurden ohne Waffe und mit Boxhandschuhen ausgeführt. Das Training ist sehr anstrengend und sehr praxisorientiert, kein Vollkontaktsparing, aber man hat es mit einem reagierenden Gegenüber zu tun.
Zeiten: 2x1,5h/Woche
Preis: 45€/Monat
+ Sparring von Anfang an
+ Anstrengend und abwechslungsreich
+ Trainingsort in zentraler Lage
- komplizierte Bewegungsabläufe
- kein Szenarientraining
- Dem Anschein nach wird Nah- und Bodendistanz nicht trainiert (habe leider vegessen, danach zu fragen!)
Hallo Alexander :)
Schön dass du dir die Zeit nimmst und wirklich vergleichst.
Zum Escrimatraining in Graz möchte ich als Gruppenleiter an paar Anmerkungen machen.
Ich betreibe nach 9 Jahren ((Ex)WT Techniker, (Ex)Yong Tjun Schulleiter ;) )
ETF Escrima , weil es für mich mit Abstand das Überzeugendste war, was ich bis Dato an KK kennengelernt habe.
Im Luta Livre (Bodenkampf) habe ich das T36 Programm gelernt. Ringerische Selbstverteidigung - nicht ganz mein Fall, was SV angeht,trotzdem eine gute Sache, und etwas das ich gern trainiere. Ich kann also behaupten so einiges "gesehen" zu haben.
Was das ETF Escrima angeht,so lerne ich das beim Leiter der ETF im Privatunterricht. Ich kann mir schmeicheln ein Idealist zu sein, wenn ich Aufwand / Kosten und "Gewinn" vergleiche. (Irgendjemand muß das doch öffentlich machen :D ) Trotzdem mach ich es saugern!
Jetzt aber zum Wesentlichen:
"komplizierte Bewegungsabläufe:"
Wir haben die Figure 8 in Variationen beim Aufwärmen durchgespielt. Nicht wirklich kompliziert, wenn auch gewöhnungsbedürftig. Mir ging es darum Gemeinsamkeiten zwischen Waffe und emty hands aufzuzeigen.
Schrittarbeit: Essentiell - unter Stress absolut umsetzbar
Komplizierte Bewegungsabläufe im Sinn von unter Stress nicht umsetzbar gibt es mit Sicherheit bei uns nicht! Dafür denke ich steht die ETF und jene Leute die dort trainieren.
Escrima Training Federation (http://www.etf-escrima.de/)
Mir selbst ist absolut an realistischem Training gelegen, habe ich doch vorher jahrelang Kung Fu trainiert. :p
"kein Szenariotraining:"
First things first!
Das ist nichts womit wir beginnen. Szenariotrainings bzw. Simulation von gewissen "Konstellationen" gibt es sehr wohl, aber net am Anfang.
"- Dem Anschein nach wird Nah- und Bodendistanz nicht trainiert (habe leider vegessen, danach zu fragen!)"
Dann klär ich das mal:
Nahdistanz: Short Power, Push and Pull - na klar wird die Nahdistanz trainiert.
Wiederum sehr realitätsbezogen und sehr bald und früh sparringsbezogen.
Es ist essentiell, schnell eigene Erfahrungen zu machen und echte Fähigkeiten zu entwickeln, anstatt wie viele Systeme es machen,sich dem Thema Kampf mit realitätsfernen Drills zu nähern.
Was die ganz enge Distanz - ringen bzw. Boden angeht - so haben wir geeignete Mittel dies zu verhindern. Das ist quasi im Kampfverhalten integriert - kommt es doch dazu setzen sogenannte Bohrtechniken an. Ziel mit einfachsten Mitteln den Gegner am Ringen zu hindern ohne jedoch selbst Ringer werden zu müssen, dann die Trainingszeit haben wir nicht. (Für alle Ringer: Ich habe das Luta Livre kennengelernt, stufe es sehr hoch ein und fürchte mich vor einem guten Ringer wesentlich mehr als von einem von der schlagenden Fraktion ;))
Wir konzentrieren uns aufs Wesentliche. Tritte in der SV scheiden meiner Meinung nach aus. Viel zu hoch das Risiko die Balance zu verlieren, nicht mobil genug zu sein. Viel zu hoch der Aufwand gut treten zu lernen im Vergleich zum selbstverteidigungsrelevanten Nutzen.
ad Boxhandschuhe: Wir trainieren gerade zu Beginn sehr viel mit Boxhandschuhen um gefahrlos mit höherem Druck arbeiten zu können. Selbstnatürlich wird auch ohne Handschuhe mit offener Hand und Faust...gekämpft. Auf Ellbogentechniken verzichten wir, da das Risiko zu Boden gebracht bzw. das Gleichgewicht zu verlieren zu hoch ist.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass wir unser Training sehr praxisorientiert gestalten. Hochwertiges know how von der ETF bekommen und wirklich trainieren, mit viel Sparring. Wobei wir unter Sparring nicht sinn und zielloses aufeinander einschlagen verstehen, sondern immer ein bestimmtes Trainingsziel dabei verfolgen.
Die Trainingsergebnisse durch ein solches Training sprechen für sich.
Derzeit trainieren wir schwerpunktmäßig waffenlos, ab Juli werden wir vermehrt Waffentraining integrieren.
Spekulatius
16-04-2010, 10:56
Hallo Blumentopferde,
Zu deinen Interessen würde FMA sicher sehr gut passen.
Da gibt es in Graz mehrere Stile, lassen sich über Inet allerdings nicht leicht finden...
Das hier hab noch gefunden "klick" (http://www.centerzmugg.com/Beschreibung.25.0.html?&MP=25-84)
Zu der Fitness, meiner Meinung nach wichtiger Bestandteil einer guten Selbstverteidigung.
Schau bei einem FMA System darauf das es genauso waffenlos agiert und sich die Bewegunsabläufe von den Waffen auf die leere Hand übertragen lassen
Setting #3: Ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer, da ich einem solchen nicht den Rücken zudrehen wollen würde.
Der Satz ist mir aufgefallen vll habe ich ihn aber auch falsch interpretiert.
Gut wäre (gehe davon aus du bist ohne Frau unterwegs und Fluchtmöglichkeit besteht) wenn du immer einem Messerangreifer den Rücken kehrst, und innerhalb von 3secs 50 Meter weiter weg bist (nie zurückschauen).
Wo der Fitnessaspekt wieder wichtig ist.
Wenn du irgendwo trainierst und dir wird erklärt diese Technik funktioniert immer gegen ein Messer renn nicht weg - Trainier woanders
Grundsätzlich immer gleich - Probetrainings anschauen --> entscheiden :D
Liebe Grüße
Die find ich super!
"ETF-Mottos:
1.
Wir arbeiten grundsätzlich nach der Devise, dass sich nur zu üben lohnt, was sich im Kampf auch wirklich anwenden läßt !
2.
Wir glauben nicht an irgendwelche losgelösten Abwehrtricks für die Laienselbstverteidigung, sondern sind der Auffassung, dass im Ernstfall nur ein komplex erworbenes Kampfverhalten nützt.
3.
Kommerziell aufbereitete und künstlich gestreckte Trainingsprogramme (unnötige Zeremonien, Formen oder Übungen die es traditionell gar nicht gibt), wie man sie aber leider mancherorts findet und die mehr der Geldmacherei als der sinnvollen Anleitung Hilfesuchender dienen, lehnen wir grundsätzlich ab(daher z. B. auch keine - im Grunde nur auf profitable Ausnutzung der Trainierenden ausgerichtete Graduierungen, sondern 3 sinnvolle Orientierungs-/Lernstufen). Ebenso lehnen wir eine uniformierte Kleiderordnung im Training ab."
Escrima Training Federation (http://www.etf-escrima.de/)
Cortalios
16-04-2010, 11:24
Würde mir an deiner Stelle noch die Schule, welche von Spekulatius verlinkt ist, anschauen. Mache ich nämlich selber schon eine ganze Weile, nur halt bei einem Ableger davon in einem anderen Bundesland.
Ist schön viel Panatukan dabei und die Waffentechniken sind auch alle nachvollziehbar und nicht unbedingt schwer zu erlernen. Außerdem ist der Perry ein super Lehrer, der selber extrem viel kann.... kannst dir auch sicher sein, dass du die Möglichkeit hast internationale Meister dort kennen zu lernen, bspw. Alfred Plath im Arnisbereich oder auch Leute, wie Ji Han Jae und Gm Mackenzie (ich weiß kein Arnis, aber trotzdem erwähnenswert) haben z.b. erst letztes Wochenende ein Seminar bei Perry in Graz geleitet. ;)
@Te Schön von deinen Eindrücken zu lesen. Im KM gibt es sehr wohl Sparring. Und bei deinen anforderungen scheint KM wirklich ideal für dich zu sein. Es ist aber gut, das du dir auch noch ein paar FMA Stille ansehen möchtest, besonders im Bereich Messerkampf scheinen die Top zu sein. Unsere Instructor baut ins Training immer ein paar Messertechniken aus dem FMA ein und ich bin davon jedesmal begeistert.
Ich wünsche dir weiterhin viel Erfolg bei deiner Suche.
blumentopferde
19-04-2010, 01:00
@die Chisau
Komplizierte Bewegungsabläufe im Sinn von unter Stress nicht umsetzbar gibt es mit Sicherheit bei uns nicht! Dafür denke ich steht die ETF und jene Leute die dort trainieren.
Das möchte ich gar nicht unterstellen, doch im Vergleich zu den anderen Probetrainings waren die Bewegungsabläufe einfach komplizierter!
Szenariotrainings bzw. Simulation von gewissen "Konstellationen" gibt es sehr wohl, aber net am Anfang.
Was die ganz enge Distanz - ringen bzw. Boden angeht - so haben wir geeignete Mittel dies zu verhindern. Das ist quasi im Kampfverhalten integriert - kommt es doch dazu setzen sogenannte Bohrtechniken an.
Danke für die Richtigstellung!
Und nochmals danke fürs Probetraining!
@Spekulatius
Zu der Fitness, meiner Meinung nach wichtiger Bestandteil einer guten Selbstverteidigung.
Nur zur Klarstellung: Ich habe überhaupt nichts gegen Fitness, und ich möchte ein anstrengendes, forderndes Training. Meine einzige Befürchtung war, dass der Fitness zu viel Zeit gewidmet wird, die sinnvoller in Trainingszeit investiert wäre, was aber nicht der Fall war.
Setting #3: Ein mit einem Messer bewaffneter Angreifer, da ich einem solchen nicht den Rücken zudrehen wollen würde.
Der Satz ist mir aufgefallen vll habe ich ihn aber auch falsch interpretiert.
Gut wäre (gehe davon aus du bist ohne Frau unterwegs und Fluchtmöglichkeit besteht) wenn du immer einem Messerangreifer den Rücken kehrst, und innerhalb von 3secs 50 Meter weiter weg bist (nie zurückschauen).
Wo der Fitnessaspekt wieder wichtig ist.
Ich ging natürlich davon aus, dass jemand vor mir - in unmittelbarer Stichweite - ein Messer zieht, nicht dass er damit schon Meter von mir entfernt herumfuchtelt. Bis ich mich umgedreht habe, um wegzulaufen, könnte das schon sonst wo stecken...
@Cortalius
Würde mir an deiner Stelle noch die Schule, welche von Spekulatius verlinkt ist, anschauen. Mache ich nämlich selber schon eine ganze Weile, nur halt bei einem Ableger davon in einem anderen Bundesland.
Ist schön viel Panatukan dabei und die Waffentechniken sind auch alle nachvollziehbar und nicht unbedingt schwer zu erlernen. Außerdem ist der Perry ein super Lehrer, der selber extrem viel kann....
Die Schule ist auf meiner Liste und wird am Dienstag angeschaut - Bericht folgt!
die Chisau
19-04-2010, 11:09
@die Chisau
Danke für die Richtigstellung!
Und nochmals danke fürs Probetraining!
Gern. :)
Zum Messerthema: realistisch betrachtet-
<object width="480" height="385"><param name="movie" value="http://www.youtube.com/v/DJGyxBgf0Is&hl=de_DE&fs=1&"></param><param name="allowFullScreen" value="true"></param><param name="allowscriptaccess" value="always"></param><embed src="http://www.youtube.com/v/DJGyxBgf0Is&hl=de_DE&fs=1&" type="application/x-shockwave-flash" allowscriptaccess="always" allowfullscreen="true" width="480" height="385"></embed></object>
Weniger realistisch :rolleyes:
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Tatsächliche Überlebenschancen unbewaffnet gegen entschlossenen Angreifer bei 5%.
In 70% der Fälle war dem Angegriffenen nicht klar, dass ein Messer im Spiel war.
Quelle: Escrima Training Federation (http://www.etf-escrima.de/) Fachartikel
Verletzungen:Vorsicht unschön!
Messerwunden (http://www.kalter-stahl.com/000001985b0d93482/000000990a08b200d/000000990a08b8011/index.html)
Nachtrag: vid2 5:50 - wo steckt das Messer nach der Trittabwehr? Was ist führiger(erlaubt also auf Grund geringerer Masse eine schnellere Richtungsänderung), das Messer oder das Bein? Was sagt das über die Sinnhaftigkeit von Messerabwehren durch Tritte? (abgesehen vom schlechten Stand...)
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Messerabwehr ab 2:15!
blumentopferde
25-04-2010, 00:59
Habe nun "Real Arnis" probetrainiert und möchte meine Erfahrungen schildern:
Real Arnis
"Real Arnis" ist ein Mix aus verschiedenen philippinischen Kampfstilen, das Training ist, soweit ich verstanden habe, in 5 Stufen aufgebaut. Stufe 1 Beginnt mit Basistechniken mit Stock oder Waffenlos, später kommen weitere Techniken und Szenariotrainings wie Messerabwehr dazu.
Das Training findet in einer "Kampfkunstschule" statt, das heisst in einem kleinen Turnsaal, in dem die ganze Woche lang, fast den ganzen Tag unterschiedliche Kampfstile trainiert werden (Kung Fu, Qi Gong, Hap Ki Do etc.). Das Training war mit etwa 12 regulären Teilnehmern und 3 Interessenten gut besucht.
Es begann mit Aufwärmübungen mit je 2 Bambusstöcken: kreisende Bewegungen und Schlagkombinationen , die es nachzumachen galt. Nicht gerade einfach, man sah auch den anderen Neulingen an, dass sie sich mit der Handhabung des Stockes schwer taten, danach noch ein paar Liegestütz und andere kraftraubende Übungen. Dann wurden die Gruppe aufgeteilt in Fortgeschrittene und Anfänger. Während die Fortgeschrittenen Sparring und einige Schlagkombinationen machten, ging es auch bei den Anfängern mit Partnerübungen weiter.
Zuerst Standardschlagkombinationen aus dem Modern Arnis mit dem Stock, die immer komplizierter wurden. Ich schaffte es bei den meisten Übungen nicht, diese flüssig auszuführen. Als dann auch noch Beinarbeit dazukam, stieg ich vollkommen aus. Dann ein paar Block und Angriffs-übungen ohne Waffe aus dem Panantukan. Die Trainingseinheit war sehr kurz - 45min - es gibt jedoch noch 2 weitere Termine mit längerer Trainingszeit.
Alles in allem muss ich sagen, dass ich mir sehr schwer tat, den Bewegungsmustern von Real Arnis zu folgen, sehr viel schwerer als die anderen Neulinge. Es ist, als hätte ich eine Blockade im Kopf, die mich davor abhält, die Bewegungen flüssig auszuführen. Ständig war ich versucht, die andere Hand zum Blocken zu nehmen, als es die Übung vorgesehen hätte, ständig habe ich die Stockkombinationen falsch, verkehrt oder unvollständig ausgeführt. Es würde wohl einige Zeit in Anspruch nehmen, bis ich mich an diese Form der Bewegung gewöhnen würde...
Trainingszeiten: ~3x1h / Woche
Trainingsort: Kampkunstcenter Zmugg, Körösistraße
Preis: 43€/Monat
+ zentrale Lage
+ Unterricht zeitweise durch verschiedene Lehrmeister
- Anfangs sehr "schulisch" - also wenig konkret
- komplizierte Bewegungsabläufe
Jetzt heisst es das Für und Wider abzuwägen, noch habe ich mich für keinen Stil entschieden!
Da kann dir hier auch kaum jemand helfen, nimm das, wo du dich persönlich am Wohlsten gefühlt hast....neben Lehrinhalten sind auf Dauer vor allem Atmosphäre und Leute wichtig.....
Da kann ich Hashime und Kyoshi nur zustimmen. Such dir den Verein aus, der dir am sympatischten vorkommt.
ahja, das mit den komplizierten bewegungsabläufen in Arnis/escrima wirkt am anfang so, wird aber nach einer zeit viel besser. Besonders weil die komplizierteren techniken sich an den "einfachen" am anfang orientieren und dadurch leichter zu erlernen sind, wenn du die typische körpermechanik drin hast, als wenn du jede technik einzeln für sich lernen musst (wie ich einigen hybridstilen).
toll dass du wirklich unserem rat folgst und dir so viel ansiehst und noch dazu berichte schreibst!
jz kommts wohl wirklich drauf an, welcher raum dir am besten gefallen hat und wo dir die gruppe am sympathischten war
Cortalios
27-04-2010, 10:35
ja, dass mit den komplizierten Bewegungsabläufen ist am Anfang wirklich ziemlich heftig, wie zb. an Schrittarbeit zu denken oder mit unterschiedlichen Händen auch unterschiedliches zu tun. Aber wenn du mal die Grundbewegungsmuster und die Motorik dafür entwickelt hast (hat bei mir auch sehr lang gedauert ;) ), dann geht es wirklich flott danach, da du für neue Techniken das Grundlegende bereits beherrscht.
Viel Glück bei deiner Auswahl, mach was dir am besten gefällt und lass am Schluss wieder von dir hören :)
blumentopferde
13-08-2010, 16:15
Ich habe die Suche nach dem geeigneten System vorläufig beendet und mich für Krav Maga entschieden. Ich möchte euch dennoch nicht die restlichen Erfahrungsberichte vorenthalten, da ich mir denke, dass sie für den einen oder anderen Anfänger doch ganz nützlich sein könnten!
JiuJitsu:
Verein: JiuJitsu Seishin Graz
Trainingsort: Karl Morre Schule, Eggenberg
Trainingszeiten: Mo, Mi 18:30 - 20:30
Mitgliedsbeitrag: 17,5€/Monat (Studenten)
+ günstiger Preis
+ gut ausgestatteter, angenehmer Trainingsort
+ große Bandbreite an Techniken von Anfang an (kann man wahrscheinlich auch als negativ empfinden)
- sehr auf Technik ausgelegtes, wenig anstrengendes Training
- kaum Schläge und Tritte, hauptsächlich Würfe und Griffe
- dezentrale Lage
Eindruck:
Im Sommer gibt es nur freies Training (unter Aufsicht eines Trainers) und kein festes Trainingsprogramm, wodurch das Training mehr auf die Anforderungen der Anfänger zugeschnitten werden konnte, da die Fortgeschrittenen ohnehin ohne Anleitung trainierten:
Das Training begann mit dem Aufwärmen: Dehnungsübungen, danach eine Runde Handball, um warm zu werden. Der Boden wurde mit Matten ausgelegt, dann ging es an Falltechniken: richtiges Abfedern und abrollen, dazu noch einige Übungen wie Radschlagen.
Dann ging es an die Technik: Würgebefreiungen, Handbefreiungen, einfache Würfe, Fixiertechniken, alles in Partnerübungen, wobei die Partner immer wieder gewechselt wurden. Insgesamt wurden bei den Partnerübungen etwa 5 Techniken durchgemacht.
Vom Aufwärmen abgesehen, war das Training wenig anstrengend, aber physisch durchaus anspruchsvoll: Es blieben einige blaue Flecken und Schmerzen in den Handgelenken von den Abroll- und Grifftechniken.
Insgesamt war die Stimmung beim Training sehr angenehm und relaxt. Auch der Trainingsort, die Turnhalle einer VS/HS war im Gegensatz zu den "Budocenters" sehr gut ausgestattet: Mit geräumiger Umkleide und ausreichend sanitäranlagen, womit man nicht überall rechnen kann. Sehr gefallen hat mir, dass ich gleich am Anfang eine sehr große Banbreite an Techniken zu Geischt bekam, die wohl größte bei allen meinen bisherigen Probetrainings, vor allem die Fallschule ganz am Anfang fand ich sehr sinnvoll, die ist mir bei keinem anderen Probetraining untergekommen. Alles in allem war mir das Training aber zu technikorientiert, und, abgesehen vom Aufwärmen, nicht sehr anstrengend. (Ich bin mittlerweile von der Idee abgekommen, dass der Fitnessaspekt keine Rolle spielt, da ich bemerkt habe, dass ich neben dem SV-Training wohl kaum Zeit und Lust für ein vergleichsweise monotones Krafttraining haben werde).
HapKiDo
Verein: Sin Moo HapKiDo - ASMHA
Trainingsort: Mi: Budo Center Andritz, Mo, Do:Landessportzentrum Jahngasse
Trainingszeiten: Mo 20:00-21:30, Mi 18:00-20:00, Do:18:30 - 20:00
Mitgliedsbeitrag: 18€/Monat (Studenten)
+ unschlagbar günstiger Preis
+ zentrale Lage (Mo, Do)
+ viele Trainingseinheiten
- sehr auf Technik ausgelegtes, wenig anstrengendes Training
- wenig Schläge und Tritte (jedoch mehr als im JiuJitsu), hauptsächlich Würfe und Griffe
Eindruck:
Auch hier gab es im Sommer ein freies Training, von den Techniken her erinnerte HapKiDo sehr stark an JiuJitsu. Es wird sehr viel auf Technik wertgelegt, sehr wenig auf Kraft. Es soll eben ein System sein, dass auch für Alte und schwache tauglich ist (Es waren auch auffallend viele ältere Personen beim Training, einige davon durchaus über 60 Jahre alt, dies konnte ich bisher bei keinem anderen Probetraining beobachten!).
Nach einigen Dehnungsübungen teilte sich die Gruppe in einige Kleingruppen auf, die miteinander trainierten. Wir Anfänger bekamen von Fortgeschrittenen einige Handbefreiungstechniken, die mit Wurf- und Fixiertechniken verbunden wurden, beigebracht. Dabei wurde alles sehr detailliert erklärt und wurde Schritt für Schritt durchgeführt und so oft wiederholt bis das ganze auch saß. Im Gegensatz zum Jiu-Jitsu-Probetraining wurde sehr viel mehr Zeit mit einer einzigen Technik aufgewendet, ob dies im regulären Training auch so ist, kann ich jedoch nicht sagen. Einige Aha-Erlebnisse, wenn die Technik nun wirklich klappte, und schmerzende Handgelenke waren die Folge.
Sehr positiv fiel mir der äußerst günstige Preis auf. Es gibt auch die Möglichkeit, den HapKiDo Kurs des gleichen Vereins am USI (Universitätssportinstitut) zu belegen, da kostet eine Trainingseinheit (1 1/2h Woche) pro Semester für Strudenten gerade einmal 24 Euro, jedoch ist auch der reguläre Mitgliedsbeitrag von gerade einmal 18€ monatlich sehr gering und bietet neben der zusätzlichen Trainingseinheit im Budocenter Andritz auch die Möglichkeit an, in den Ferienzeiten zu trainieren.
Kombatan
Verein: Kombatan IPMAF
Trainingsort: Budo Center Andritz
Trainingszeiten: Mi 20:00-21:30
Mitgliedsbeitrag: 18€/Monat (Studenten)
+ Anfängerfreundlicher Einstieg
+ viele Waffentechniken: Stock, Machete, Messer
- kaum waffenlose Techniken
- dezentrale Lage
- Anfangs nicht SV-betont
- nicht sehr anstrengend
Eindruck:
Kombatan ist eine weitere Subform der PMA und wird auch im Budocenter Andritz angeboten. Es erinnert von der Trainingsmethode sehr an Real Arnis im Kampfkunstcenter Zmugg doch fiel mir der Einstieg bei Kombatan sehr viel leichter: Zu Beginn machten wir Einzelübungen mit dem Stock, die für die Anfänger sehr ausführlich erklärt wurden, und immer nur sehr leicht in Geschwindigkeit und Komplexität gesteigert wurden. Das war möglich, da im Sommer nur sehr wenige Schüler anwesend waren, und die Fortgeschrittenen untereinander freies Training machten. Bis zum Ende der Trainingseinheit konnten wir Anfänger (auch die, die noch kein anderes Probetraining in PMA absolviert hatten) schon einige Schlagkombinationen mit zwei Stöcken und wechselnden Trainingspartnern, was mich sehr positiv überraschte, da mir Arnis/Escrima bisher auf mich einen schwer zu erlernenden Eindruck machte.
Während wir mit den Stöcken trainierten, übten die Fortgeschrittenen übrigens Messerangriffs- und abwehrtechnken.
Der Trainingsort ist eine zweischneidige Sache: Einerseits ist die Halle äußerst groß, gut augestattet und mit Matten ausgelegt, andererseits gibt es außer einem wenig appetitlichen Relikt aus den 60er-Jahren, keine Möglichkeit, sich zu duschen, auch die Atmosphäre - untertags, ohne Fenster und mit bläulichem Neonlicht, könnte angenehmer sein, aber da bin ich vielleicht etwas überempfindlich.
Kombatan alleine zu machen ist auf Grund der wenigen Trainingseinheiten keine sinnvolle Alternative, die Schüler rekrutieren sich deswegen auch fast ausschließlich aus den HapKiDo-Schülern des praktisch selben Vereins (auch wenn es de facto 2 unterschiedliche Vereine sind). Als Komplimentärprogramm zu einer waffenlosen Kampfkunst kann ich es mir sehr gut vorstellen, als alleinige KK, würde ich aufgrund der häufigeren Trainingsmöglichkeiten einer anderen Escrima/Arnis-Schule den Vorzug geben.
Capoeira
Verein: Senzala Graz
Trainingsort: Sparbersbachgasse 40
Trainingszeiten: Mo, Mi, Fr: 20:00-22:00
Mitgliedsbeitrag: 40€/Monat (Studenten)
+ Zentrale Lage
+ sehr anstrengend
+ sehr viele Trainingseinheiten/Woche
- keine SV
- schlecht ausgestatteter Trainingsort
- Sprachbarrieren
Eindruck:
Durch meinen Trainingspartner, der weniger an SV, dafür mehr an körperlicher Fitness interessiert ist, kam ich auf Capoeira. Da ich recht tanzbegeistert bin, und Capoeira von den Bewegungen her als ästhetisch sehr ansprechend finde, ließ ich mich trotz der absoluten Untauglichkeit zur SV, zu einem Probetraining überreden.
Capoeira ist ein Kampftanz aus Brasilien, der von afrikanischen Sklaven entwickelt wurde, um trotz des Verbotes der Kolonialherren, unter dem Deckmantel eines Tanzes Kampfkunst zu trainieren. Capoeira basiert nicht nur auf Training sondern umfasst auch das Spielen von Instrumenten, Singen und die Beschäftigung mit der Kultur un der portugiesischen Sprache. Capoeira beinhaltet keinen Körperkontakt, es wird hauptsächlich getreten und ausgewichen - wobei die Angriffe und Ausweichmannöver mitunter sehr akrobatisch anmuten. Der Kampf, oder, wie der Trainer zu sagen pflegte, das "Spiel" basiert auf dem Frage-Antwort-Prinzip: Der Angriff ist die Frage, die Antwort darauf wäre ein Ausweichmannöver, am besten in Kombination mit einem Gegenangriff. Capoeira als ganzes zu beschreiben, würde sowohl den Rahmen dieses Postings als auch mein Wissen überschreiten, deswegen gehe ich nun weiter zur Beschreibung der Trainingseinheit:
Das Training fand in einer kleinen Halle im Erdgeschoß eines Gründerzeithauses statt. Leider gibt es dort keine Duschmöglichkeiten und keine Umkleiden.
Der Trainer kommt aus Brasilien und spricht leider kein Deutsch, zum Glück sprachen aber alle der anwesenden (und übrigens sehr multikulturellen Schüler) Portugiesisch und konnten uns die Anweisungen des Trainers übersetzen.
Wir Begannen mit Aufwärmübungen: Dehnen, laufen etc, danach gab es einige Basistechniken: Radschlagen, eine Art Drehung am Boden, 2 Ausweichmannöver und 2 Tritttechniken. Diese wurden zuerst einzeln, dann in Partnerübungen geübt. Die Tritte werden alle sehr hoch ausgeführt, damit der Gegner sich darunter wegducken kann - das ging nach 2 Stunden Training sehr stark auf die Sehnen - man sollte wohl gut gedehnt sein für diesen Sport. Am Ende des Trainings wagten wir uns an unser erstes "Spiel": Wir sollten die Basistechniken gleich praktisch anwenden: Ausweichen, wegrollen, angreifen. Das ganze lief zwar nicht gerade lupenrein, aber für den Anfang erstaunlich gut. Alles in allem machte es sehr viel Spaß, und war trotz der relaxten Atmosphäre sehr anstrengend.
Aufgrund der guten Lage (keine 5 Minuten von meinem Arbeitsplatz) und der guten Zeit (so spät, dass es keinerlei Terminkollisionen gibt), könnte ich mir gut vorstellen, Capoeira neben einem SV-System zu trainieren. Alleine käme es in Ermangelung von SV-tauglichkeit für mich nicht in Frage.
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