Tong Bei Oster-Seminar [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Jochen Wolfgramm
01-03-2010, 08:51
Tong Bei Osterseminar mit Zhang Xinbin Laoshi

Am Ostersamstag, dem 3. April, findet in Osnabrück ein weiteres Seminar mit DEM Tong Bei Experten Zhang Xinbin Laoshi statt.

Es werden im Seminar sowohl Basis Techniken aus dem Tong Bei, als auch Anwendungen für den Kampf und Partnerübungen unterrichtet.

Das Seminar ist offen für alle Stile und Erfahrungsstufen.

Weitere Infos per PN.

Fei Long
05-04-2010, 12:33
Mal eine kleine Nachbetrachtung von meiner Seite.

Es war quasi das erste mal, daß ich meinem TJQ "fremd gegangen" bin, dementsprechend gespannt war ich natürlich was mich so erwartet und wie ich da überhaupt so klar komme.

Als erstes war schon mal sehr angenehm, wie nett ich in der Bailung-Schule von Jochen und den Schülern aufgenommen worden bin. Dort herrscht wirklich eine freundliche, familiäre Atmosphäre.

Kurze Zeit später trafen auch Meister Zhang sowie Mike Martellos Frau Rosa und Kim Haukland aus Antwerpen ein, und nach einer Tasse Tee ging es direkt los.

Gut die Hälfte des Seminars beschäftigten wir uns mit acht Basisübungen aus dem Tongbei, und die hatten es direkt in sich. Arme schleudern und wirbeln in allen erdenklichen Variationen. Wie so oft sehen solchen Übungen erst mal gar nicht so schwer aus, aber wenn man es dann selber machen soll kommt der Grobmotoriker zum Vorschein.:o
Für mich war es zudem recht ungewohnt doch eine etwas "härtere" Gangart einzulegen (schon im TJQ schimpft mein Lehrer öfter mal das ich zu locker bin). Auch im Tongbei wird nicht mit grober Muskelkraft gearbeitet, auch hier kommt die Kraft aus dem ganzen Körper, aus Rücken, Hüfte durch Rotation, und auch hier ist Lockerheit wichtig. Aber wo im TJQ viele Sachen zumindest in Soloübungen halt eher langsam, kontrolliert und "angedeutet" ausgeführt werden schlägt man sich dann im Tongbei permanent selber mit vollem Schwung auf Hüfte, Po und Oberschenkel.
Interessant war es auch sowohl die Parallelen als auch die Unterschiede zu sehen die es zum TJQ gibt. Bei vielen Sachen gab es ganz ähnliche Ansätze, in den Details aber auch deutliche Unterschiede .

Anschließend ging es weiter mit Partnerübungen als Vorstufe/Übung für die Anwendung, in denen die Bewegungen aus den Basisübungen übertragen wurden.
Interessanter Weise hatte ich dabei weniger Probleme mit der Umstellung von TJQ zu Tongbei, denn bei uns geht´s in den Seminaren "Seidenfadenwickeln und Anwendung" bei den Partnerübungen auch etwas kräftiger zu Sache, die typischen schmerzhafte Unterarme kannte ich daher schon.
Zudem wird einem bei solchen Sachen auch ganz schnell wieder bewusst, wie schnell man "zusammenbricht" wenn man die Sachen aus den Soloübungen und Formen in Interaktion mit "realen" Menschen macht. Trainiert man alleine fühlt sich das alles schon gut an, fester Stand, die Krafterzeugung kommt einem richtig vor, aber mit einem Partner bleibt da ganz schnell nicht mehr viel von übrig. :(:o

Zum Ende hin gab es dann noch ein paar Tipps, wie sich Tonbei-Techniken und Prinzipien auf das Tang Lang übertragen/integrieren lassen, denn der Hauptstil bei Bailung ist ja Tang Lang, und dementsprechend kamen - ich glaube außer mir alle - Kursteilnehmer aus dem Tang Lang.

Meister Zhang kam von Anfang an sehr unkompliziert und sympathisch rüber, und auch als Anfänger und Tongbei-Neuling möchte ich behaupten daß ich erkennen konnte daß er wirklich ein Meister seines Fachs ist.
Seine Erklärungen waren gut verständlich und schlüssig und er kümmerte sich um Anfänge wie Fortgeschrittene gleichermaßen.Ein großes Lob an dieser Stelle auch noch mal an Rosa (die auch noch als Übersetzerin fungierte) und Kim, die Meister Zhang toll unterstützt haben, denn nicht nur Meister Zhang sondern alle drei korrigierte und erklärte immer wieder persönlich bei den Übungen, so daß bei ca. 20 Teilnehmern jeder auch intensiv individuell betreut wurde.
Auch Jochen fand die Zeit mir zwischendurch noch ein paar praktische Tipps zu geben, und auch meine diversen Partner bei den Partnerübungen waren sehr geduldig und hilfreich wenn ich mal wieder auf der Leitung gestanden habe.

Im Anschluss ging es noch zu Jochen - nochmal danke für die Einladung - wo die Grillsaison für dieses Jahr eingeläutet wurde.

Kurz gesagt, das Seminar und der ganze Tag war eine rundum gelungene Sache, das mir nicht nur viel Spaß gemacht hat, sondern aus dem ich mir auch als "Stilfremder" viel Nützliches mitnehmen konnte - nicht nur Muskelkater und blaue Flecken an den Oberschenkeln, wie sich heute nach zwei Tagen (ich dachte ja erst ich wäre ohne davon gekommen) raus stellt... ;)

Wenn Meister Zhang mal wieder in Lande ist werde ich hoffentlich die Zeit finden und wieder dabei sein.

Jochen Wolfgramm
05-04-2010, 13:02
Hallo Fei Long,
danke für den Rückblick und die netten Worte. Für alle die es interessiert: im Videoforum poste ich mal einen Clip mit den Basistechniken des Seminars.

wudangdao
07-04-2010, 10:12
Hey Fei Long,

danke für den interessanten Erfahrungsbericht. Wäre super, wenn mehr Leute solche Berichte über Workshops oder Probetrainings schreiben würden :)

Grüße
wudangdao

Fei Long
07-04-2010, 11:25
@wudangdao

Danke schön. Im Mai bin ich noch in Köln bei Howard Wang, werde dann auch mal berichten wie es so war...

FaMulan
22-04-2010, 22:09
Guten Abend,

na, da bin ich ja richtig verzückt, dass ich hier auf Tongbei-Fans treffe :klatsch:

Tongbei ist einfach großartig und wird übrigens durchaus als einer der Urahnen des Chen Stil Taijiquan gesehen!

Im Juli (guckst Du im Kalender! :)) kommen Sha Junjie und Li Bin nach Deutschland. Sha Junjie ist der Sohn von Sha Guozheng, der bis 1992 unermüdlich Tongbei, Baguazhang, Xingyiquan und Taijiquan lehrte und "lebte". Neben Hu Bao Lin ist Sha Junjie heute die absolute Tongbei-Koryphäe in China. Auf jeden Fall ein MUSS für echte Fans ihn mal bei youtube zu finden!!![YOUTUBE]http://www.youtube.com ([URL="http://http://www.youtube.com/watch?v=4TxmAsZh1Vc")

Im Rahmen eines Wushu-Camps auf der Burg Ludwigstein (Nähe Kassel) kann man sich ausgiebig (10 Tage) in o.g. Künsten tummeln und richtig was lernen auf Deutschlands "wudangster" Burg.

Grüße
FaMulan