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Vollständige Version anzeigen : Berufliches Taijiquan



WingChun77
28-02-2010, 19:01
Ich habe mal die entsprechenden Beiträge aus dem "Kämpfen mit Taiji" Thread genommen und zu diesem neuen Thema verschoben.

Gruss, Thomas


Guten Abend!

Zum Thema "Kampfkunst vermitteln und Geld verdienen" (Achtung: Zündstoff!)

Man sollte hier zwei Arten von Menschen unterscheiden:

(1) Kategorie A
Ich habe nichts gelernt und habe noch nie einen richtigen Beruf ausgeübt. Ich bin Meister einer Kampfkunst und stehe in einem Verband oder aber habe eine eigene "Schule". Ich praktiziere dies hauptberuflich und MEINE Schüler/innen reden mich stets mit "Sifu" oder "Meister" an. Da ich auf eure Kohle angewiesen bin, unterschreibt ihr mir einen Vertrag, der euch an mich bindet, auch dann, wenn ihr nicht zum Training kommen könnt. Ihr tragt eine Uniform und wenn ihr mit zu viele blöde Fragen stellt, dann gibt eine aufs Maul oder einen Schulverweis - gezhalt wird aber bis zum Ende des Vertrags!

Diese Sorten finden sich zu Hauf in der Kampfkunst-Szene. Vor allem die Wing Chun- und Tai-Ji-Derivate sind voll davon! Erbärmlich geradezu...

Um ganz ehrlich zu sein: Ich reagiere mittlerweile sehr allergisch auf diese selbsternannten "Meister" und verkrachten Exitenzen, deren Ziel nur darin besteht, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei reiten sie frech und unverschämt auf der jeweils beliebten Schiene.

Das Problem: Zum einen die Masse, die sich gerne der Oberflächlichkeit hingibt und folgt. Zum anderen die Novizen, die sich blenden lassen.

Was hier hilft: Den Geist klären!


(2) Kategorie B
Ich habe einen hauptberufliche Tätigkeit, die mich voll fordert und vermittle die Kampfkunst in meiner Freizeit. Es macht mir Freude, wenn ich Menschen einen Teil meines Wissens vermitteln kann und sie somit ein Stück weit im Leben ihren Sinn finden. Nicht immer findet sich eine Gruppe zusammen, die temporär ihr Wissen teilt, aber wenn, dann ist es ein Erlebnis für alle Beteiligten. Wenn sich keine Menschen finden lassen, dann praktziere ich für mich alleine und fühle mich ebenso wohl dabeo. Ich käme niemals auf die Idee, dafür Geld verlangen oder ein Graduierungssystem einzuführen.

Diese Sorte findet sich nicht in der großen Öffentlichkeit, sondern vielmehr im Verborgenen - unscheinbar im Alltag, eine feste Instanz meist mit einer Familie. Entweder komplett im privaten Bereich oder aber im Rahmen eines Vereins oder aber der VHS.


Ich zähle mich zur Kategorie B. Nach Ostern werde ich wieder einen unscheinbaren "Fresszettel" bei REWE und EDEKA an das schwarze Brett hängen und wenn sich eine Gruppe formieren sollte, dann freuen wir uns auf eine nette Zeit im Stadtpark - gänzlich ohne Uniformen, Verträge und "Platzhirsch-Gedanken"...


Einen schönen Sonntagabend wünscht

Günther

Hongmen
28-02-2010, 20:10
mit kk geld verdienen? eigentlich will man doch nur sein leib und leben damit schützen.
so sollte doch jemand der kk weitergibt auch wissen wie man sein leib und leben schützt! wieso verdienen dann tc-lehrer damit geld?! ;)

hongmen

fei li
01-03-2010, 11:54
mit kk geld verdienen? eigentlich will man doch nur sein leib und leben damit schützen.
so sollte doch jemand der kk weitergibt auch wissen wie man sein leib und leben schützt! wieso verdienen dann tc-lehrer damit geld?! ;)

hongmen

Geld verdient man mit allem, wofür Leute bereit sind zu bezahlen… :D

WingChun77
01-03-2010, 19:01
Das gibt es so, ja. Ist mir aber zu viel schwarz/weiß, ein bisschen arg simpel!

Und wenn ich z. B. das Boxen lernen will, hab ich keineswegs Bock, mir bei EDEKA irgendwelche Fresszettel durchzulesen, mit dem Ausblick auf Familienanschluss (*würg*).

Ich wüsste auch nicht, warum man mit Kampfkunst oder –sport prinzipiell nicht auch Geld verdienen können sollte. Wenn das Preis-Leistungsverhältnis stimmt – was immer subjektiv ist – ist dagegen überhaupt nichts einzuwenden.

Mir ist auch der Hinweis à la „Noch nie was Ordentliches gelernt“ zu überheblich. Es gibt noch ganz anderen „Bullshit“, womit man sein Geld verdienen kann. Traditionell gesellschaftlich sogar hoch angesehenen, aber mitunter geradezu ruinös in der Wirkung. - Und das nicht nur für die direkt Zahlenden!

Gruß

Freier Geist


Hallo!

Klar sind die beiden Kategorien überspitzt und zeigen die beiden Extrema des Spannungsfeldes auf. Das mit dem EDEKA und den Fresszettelchen ist eine Sache der Intention. Wenn du mehr auf hochkarätige und überladene Homepages oder aber Flyer stehst, dann ist dies deine Sache. Da will ich dir nicht reinreden. (Außerdem: Wer sagt denn, dass sich hinter einem unscheinbaren Box-Fresszettel nicht eine tolle Gruppe verbirgt?).

Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade an diesen Orten (du kannst auch eine Bushaltestelle nehmen) die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass du wirklich einen "echt interessierten" werben kannst, um in die Materie reinzuschnuppern. Aber gut, ist nicht jedermanns/frau Sache...

Den Ausblick auf Familienanschluss kann ich nicht nachvollziehen? Was sollte diese Bemerkung?

Die (subjektiv empfundene) "Überheblichkeit" werde ich weiter verteidigen. Ein Großteil der Praktizierenden "Meister" und "Sifus" sind verkrachte Existenzen, die sich in den pseudointellektuellen Mantel der Kampfkünste flüchten und den Novizen bzw. unerfahrenen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Dahinter steht der primitive Wunsch nach Macht: Ich habe etwas und wenn du es haben willst, musst du mir Geld dafür geben! Es gibt da IMO eine ganz einfache Formel:

Je mehr der Mensch Geld verdienen will, desto verkrachter die Existenz!

Daneben sollte man sich von der chinesischen Mentalität lösen, in der der "Meister" nicht nur Lehrer in Sachen Kampfkunst, sondern auch in nahezu sämtlichen Bereichen des Lebens war. Es ist geradezu ein Witz, wenn ein 40jähriger Familienvater einen Jungspund mit "Sifu" anreden soll, nur weil der Jungspund ein paar Techniken beherrscht...das passt nicht.


LG sendet

Günther

WingChun77
01-03-2010, 19:12
Und zu Wingchun77: es gibt, wie ein Vorredner schon sagte, viele Zwischenstufen und nicht nur entweder A oder B (mal abgesehen von der auch schon bemängelten Arroganz). Bedenke bitte, dass jemand, der hauptberuflich TC-Lehrer ist, auch sehr viel Spaß daran haben kann und durch seine ständigen Weiterbildungen bei vielen unterschiedlichen Meistern (so kenne ich das und so muss das auch sein) und die viele Zeit, die er ins TCC steckt, auch schnell sehr viel besser sein wird als einer, der das nur nebenbei macht.


Hallo! Wie schon gesagt, stellen die beiden Kategorien die Extrema des Spannungsfeldes dar, in dem wir uns IMO bewegen. Sorry, aber bei dem Wortspiel "hauptberuflich TC-Lehrer" geht mein individueller Aggressionsspiegel in ungeahnte Höhen :cool:. Letzt habe ich einen Diplom-Tai-Chi-Lehrer gesehen. Man stelle sich diese einmal vor: Da wird das Diplom an den Universitäten abgeschafft (siehe RP) und wir werden mit BACHELOR und MASTER überschwemmt und im Gegenzug dazu drucken die Diplom-TC-Lehrer oder Diplom-Golf-Lehrer oder aber Diplom-Nordic-Walking-Lehrer ihre Visitenkarten und lassen sich mit Titel anreden - und die Masse macht es auch noch! Unglaublich!


...du merkst, ich schreibe gerade im Rausch... :D


Weiter gehts:
Wenn man sich einmal vorstellt, was ein "normaler" Lehrer alles zu leisten hat, bis er sich sein 2. Staatsexamen verdient hat (Lehrproben, Hausarbeiten, und und und) und sich "Lehrer" nennen darf und dann so eine "verkrachte Existenz" :rolleyes: daher kommt und diesen Namen/Titel/Rang einfordert, dann verliere ich meinen Glauben an die Welt...


Ich möchte es so formulieren:
Die letzten 20 Jahre meines Lebens habe ich in der Kampfkunstszene nur SEHR wenige (kannst du an einer Hand abzählen) Menschen kennengelernt, von denen ich gerne etwas in Sachen Kampfkunst annehme und bei denen ich die Bodenständigkeit erfahren habe, für die ich werbe. Der Rest entpuppte sich mit der Zeit (mal kurz, mal lang) als "verkrachte Existenz"...


LG sendet

Günther

Freier Geist
01-03-2010, 19:32
-

Fei Long
01-03-2010, 19:40
Hallo!

Klar sind die beiden Kategorien überspitzt und zeigen die beiden Extrema des Spannungsfeldes auf. Das mit dem EDEKA und den Fresszettelchen ist eine Sache der Intention. Wenn du mehr auf hochkarätige und überladene Homepages oder aber Flyer stehst, dann ist dies deine Sache. Da will ich dir nicht reinreden. (Außerdem: Wer sagt denn, dass sich hinter einem unscheinbaren Box-Fresszettel nicht eine tolle Gruppe verbirgt?).

Aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass gerade an diesen Orten (du kannst auch eine Bushaltestelle nehmen) die Wahrscheinlichkeit sehr hoch ist, dass du wirklich einen "echt interessierten" werben kannst, um in die Materie reinzuschnuppern. Aber gut, ist nicht jedermanns/frau Sache...

Den Ausblick auf Familienanschluss kann ich nicht nachvollziehen? Was sollte diese Bemerkung?

Die (subjektiv empfundene) "Überheblichkeit" werde ich weiter verteidigen. Ein Großteil der Praktizierenden "Meister" und "Sifus" sind verkrachte Existenzen, die sich in den pseudointellektuellen Mantel der Kampfkünste flüchten und den Novizen bzw. unerfahrenen Menschen das Geld aus der Tasche ziehen. Dahinter steht der primitive Wunsch nach Macht: Ich habe etwas und wenn du es haben willst, musst du mir Geld dafür geben! Es gibt da IMO eine ganz einfache Formel:

Je mehr der Mensch Geld verdienen will, desto verkrachter die Existenz!

Daneben sollte man sich von der chinesischen Mentalität lösen, in der der "Meister" nicht nur Lehrer in Sachen Kampfkunst, sondern auch in nahezu sämtlichen Bereichen des Lebens war. Es ist geradezu ein Witz, wenn ein 40jähriger Familienvater einen Jungspund mit "Sifu" anreden soll, nur weil der Jungspund ein paar Techniken beherrscht...das passt nicht.


LG sendet

Günther

Hm, erst räumst Du ein daß Deine Darstellung sehr übersprizt ist, und dann fährst Du genau die gleiche Schiene weiter.

Ich glaube sofort daß Du Leute kennst (wahrscheinlich sogar persönliche Erfahrungen mit denen hattest) auf die Deine Beschreibung zutrifft. Deine Verallgemeinerung ist aber ziemlich unpassend und an den Haaren herbei gezogen.

Ich könnte umgekehrt argumentieren daß die ganzen Leute die das nur hobbymäßig machen in einem Verein oder der VHS alle nix können, weil sie sich nie intensiv genug damit auseinander gesetzt haben verglichen mit den "Vollzeitlern", aber trotzdem der Meinung sind "wenn ich das schon 2-3 Jahre gelernt habe und mir vielleicht bei ´nem Fernkurs noch irgend eine Krankenkassen-Anerkennung besorgt, dann reicht daß für die VHS doch locker".
Auch solche Leute gibt´s tatsächlich, aber auch da wäre es total lächerlich wenn man deshalb pauschal so argumentieren würde.

Und ich finde es prinzipiell absolut nicht verwerflich wenn man sich mit dem was einem an Herzen liegt selbstständig macht, und dann eben mit einer KK-Schule versucht seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Und ich kenne ein paar Leute die sich damit ganz bestimmt keine goldene Nase verdienen (und es auch nicht versuchen durch überzogenen Preise, Zusatzgebühren für jeden Mist etc.) sondern gerade so über die Runden kommen.

Und aus Schülersicht bin ich auch gerne bereit für guten Unterricht eine angemessene Summe zu zahlen, zumal die in privaten Schulen auch nicht pauschal so viel teurer sind als Vereinen, die ggf. auch durch öffentliche Zuschüsse (und sei es nur indirekt durch Bereitstellen von Trainingshallen, steuerlichen Vergünstigungen etc.) weniger Unkosten haben. Warum sollte ich erwarten daß mir ausgerechnet in dem Bereich des Lebens etwas quasi geschenkt wird? Wenn ich essen gehe muß ich was bezahlen und tue es gerne wenn das Essen gut war, wenn ich mein Auto reparieren lasse und der Mechaniker macht seinen Job gut zahle ich auch (zwar nicht gerne, aber dafür kann der Mechaniker dann nix ;)), genau wie ich für die Arbeit die ich in meinen Job leiste (klar kann man mal für Freunde und Bekannte auch was umsonst machen, darum geht´s aber nicht) auch eine angemessene Bezahlung erwarte.
Es dauert Jahre bis man in einer KK gut genug ist daß man wirklich qualifizierten Unterricht geben kann, egal ob man sich das jetzt neben seinem Beruf drauf geschafft hat oder irgendwann man gesagt hat "ich bekomme das hin und konzentriere mich ganz darauf". Und warum sollte ich dann nicht dafür zahlen wenn solche Leute die selber jahrelang Zeit und Mühe rein gesteckt haben mir was beibringen, woran ich Spaß habe und mit am Herzen liegt?

Verein oder Privatschule, VHS-Kurs oder Workshop bei einem "Professionellen", entscheidend ist für mich ob der Unterricht was taugt - und da kann man bei jder Variante Glück oder Pech haben, und es gibt bei jeder von den Varianten 1000 Graustufen dazwischen.

Takito
01-03-2010, 21:07
Es geht nicht ums Geld verdienen. Wenn sich jemand ganz den kampfkünsten hingibt, und das hauptberuflich machen möchte, so benötigt er natürlich auch Geld zum leben, essen, miete, eventuell auch miete für die Übungsräume..etc. :). Keine Frage.

Nur sollten die kampfkünste, und auch andere Dinge, spirituelle Dinge ect. .... nicht zum Zweck des Geld verdienens werden. Es sollte nicht um das streben nach materiellen Reichtümern , Anerkennung, Macht, aufpolieren des Egos, sich zur schau stellen...ect gehen. Wer das macht, wem es darum geht, der ist meiner Meinung nach vom Weg abgekommen. Solche lehrer , Schulen , Organisationen, meide ich.
Auch wenn einige einmal mit guten Vorsätzen angefangen haben:
Wenn man aber erst einmal Blut geleckt hat, kann ganz schnell schluss sein mit guten Vorsätzen. Und dann fängt man an, etwas zu lehren, predigen was man selbst nicht mehr lebt.

Weiter oben war zu lesen, das man mit der Gesundheit ( gesundheits taiji) mehr ...hm...Kunden, zahlende kunden ansprechen kann. Man kann damit mehr Geld machen. Soll es wirklich darum gehen??


Das hier finde ich nicht schlecht, und es findet meine Zustimmung:

,
,Daneben sollte man sich von der chinesischen Mentalität lösen, in der der "Meister" nicht nur Lehrer in Sachen Kampfkunst, sondern auch in nahezu sämtlichen Bereichen des Lebens war. Es ist geradezu ein Witz, wenn ein 40jähriger Familienvater einen Jungspund mit "Sifu" anreden soll, nur weil der Jungspund ein paar Techniken beherrscht...das passt nicht.
LG sendet

Günther

Man kommt sich schon gut vor, wenn man lehrer genannt wird, oder? Ist es nicht so?

An die Lehrer mal eine Frage: Warum habt ihr euch entschlossen zu lehren? Und seit Ihr wirklich alle auf dem level das auch zu können?
Bei der letzten Frage erwarte ich nicht wirklich eine Antwort:);)


liebe Grüße
René

Bitte versteht das nicht als Verallgemeinerung. Es gibt Solche und Solche, aber mir scheint mehr Solche als Solche:) :)

Fei Long
01-03-2010, 21:57
@Takito

Natürlich gibt es auch schwarze Schafe (vielleicht sogar öfter mal) wie die die Du ansprichst und die auch WingChun77 angesprochen hat. Was mich und andere hier stört ist die Verallgemeinerung als ob daß bei allen so wäre oder sich zumindest alle irgendwann mal da hin entwickeln würden.

Was die Namen/Anreden angeht, da bin ich recht schmerzlos, es sind doch nur Name.

Ob man jetzt Trainer, Meister, Lehrer, Shifu, Laoshi oder einfach nur "Herr XY" sagt ist doch letztlich Wurst. Wenn ich von jemandem etwas lerne dann ist er auf dem Gebiet nun mal mein Lehrer, auch wenn er keine akademische Lehrerausbildung hat, warum sollte ich da nicht Lehrer sagen? Letztlich geht es doch um Respekt gegenüber jemandem der was drauf hat und mir was beibringt.

Das geht sicher auch ohne Titel und die Anrede mit Titel alleine ist auch nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit echtem Respekt wenn man sich sonst nicht so verhält. Aber es bricht mir auch kein Zacken aus der Krone wenn ich solche Titel benutze, gerade in einer Trainingssituation in einer Gruppe wo es schon Sinn machen kann wenn es einen festen Umgangston gibt der halt für alle gilt.

Ich hatte mal einen Vorgesetzten der kaum älter war als ich und mit dem ich privat per Du war, den ich in der Firma aber mit "Herr XY" angeredet habe weil das bei uns einfach so üblich war. Hatte ich kein Problem mit. Oder bei uns in der Schule, da wird während des Unterrichts immer Meister oder Shifu gesagt, vor-, nach - und außerhalb des Trainings sprechen zumindest die älteren Erwachsenen die schon länger dabei sind unseren Meister aber auch mit Vornamen an. Es gibt also auch da nicht nur die extreme Varianten Marke "egomanischer, geltungsbedürftiger Wichtigtuer".

Wenn natürlich Leute verlangen daß man sie mit Meister oder sonst was anredet, die aber nix drauf haben und/oder die mir menschlich absolut nicht liegen und wo ich dann auch keinen Respekt haben kann, dann würde mich das natürlich auch stören.
Aber dann würde ich in deren Schule/Unterricht doch eh nicht bleiben und muß sie dann auch nicht so anreden. Im Gegensatz zu Schule und Beruf und anderen Situationen des Lebens wo ich manchmal gar keine Wahl haben mit welchen Leuten - die auch eine Autoritätsposition inne haben - ich es zu tun haben ist KK doch etwas das ich freiwillig mache. Wenn da der Unterricht nicht gut ist oder der Lehrer ein A*loch gehe ich wieder.

Takito
01-03-2010, 23:45
@Takito

Natürlich gibt es auch schwarze Schafe (vielleicht sogar öfter mal) wie die die Du ansprichst und die auch WingChun77 angesprochen hat. Was mich und andere hier stört ist die Verallgemeinerung als ob daß bei allen so wäre oder sich zumindest alle irgendwann mal da hin entwickeln würden.


Nein, es ist nicht bei allen so, und es entwickeln sich auch nicht alle dahin.
So möchte ich das auch garnicht verstanden wissen. Ich habe ja gepostet, es soll bitte nicht als Verallgemeinerung verstanden werden. Ich denke auch WingChun77 meinte es nicht so.

LG

fei li
02-03-2010, 09:35
Oft sind auch die Schüler an sich an der Misere mitbeteiligt.
D.h. es ist für einen guten Lehrer unheimlich schwierig eine Schule am Laufen zu halten (Miete etc.) und gute, motivierte Schüler zu finden.

Meist braucht oder hat man ein ganze Menge an Schülern, die mittelmässig motiviert oder talentiert sind, aber den ernsthaften Untericht einiger weniger mitfinanzieren. Da diese Finanzierer aber die Masse darstellen, muss man an sie Konzessionen machen damit sie bleiben, oder in einem Park in kleinem Kreis unterichten, wodurch die Qualität auch wieder leiden kann (muss aber nicht). Es ist schliesslich scho schön, wenn man einen Raum hat, mit Sandsäcken und ähnlichem und auch Waffen und andere nicht unbedingt
publikumstaugliche Dinge in aller Ruhe üben kann.

Überall, wo ich bisher war, ist der Kern der Schüler die auch nach 5-10 Jahren noch da sind und die ernsthaft üben selten grösser als 6-10 Leute gewesen.

Lange Rede, kurzer Sinn, meiner Meinung nach liegt auch ein grosser Teil der Verantwortung bei den Schülern selbst. Die Nachfrage regelt auch immer das Angebot :)

bluemonkey
02-03-2010, 11:51
Wenn man sich einmal vorstellt, was ein "normaler" Lehrer alles zu leisten hat, bis er sich sein 2. Staatsexamen verdient hat (Lehrproben, Hausarbeiten, und und und) und sich "Lehrer" nennen darf und dann so eine "verkrachte Existenz" :rolleyes: daher kommt und diesen Namen/Titel/Rang einfordert, dann verliere ich meinen Glauben an die Welt...

Du bist Pädagoge? :D

Dodge71
02-03-2010, 12:25
Ich bin überrascht.

Nicht von dem was der Threadstarter von sich gibt, das halte ich für besser als es auf den ersten Blick erscheint.
Auch wenn hier einiges überspitzt formuliert wird, dient das wahrscheinlich eher dazu Gefühle auszudrücken und eine Diskussion anzuheizen.
Auf der suche nach Hilfe, Wut wegen aktuellen Ereignissen, Stolz. Liege ich da so falsch?

Meine Überraschung bezieht sich darauf das es sich auf Taijiquan bezieht.
Die genannten Vorkommnisse hören sich für mich eher nach *ing *ung an und sind dort an der Tagesordnung, auch in anderen Foren.

Die genannten Vorfälle machen mich schon neugierig und in meinen Gedanken tauchen zwei mögliche Verdächtige auf, allerdings kann ein Thread in einem öffentlichen Forum natürlich keine Plattform sein um da Namen zu nennen.

Dennoch: Die eigenen Erfahrungen können nur Einzelfälle sein. Selbst wenn hier einige dem Threadstarter recht geben, ergibt das kein Gesamtbild.

Ich hatte mal bei jemanden angefragt, der hat gleich mal die Mail mit 'Dein Sifu' unterschrieben.
Ist doch toll, wenn jemand so gleich seine absolute Ahnungslosigkeit zeigt.
Da bin ich dann mal nicht hin.

Wo genau werden denn solche Zettel auftauchen (gerne per PM)?
Und der Park... soll das dann der Dürerpark auf der falschen Seite des Flusses sein? :p



Ach ja: Ich mache gerne Gedankensprünge. Einfach ignorieren, wenns zu viel wird :D

Fei Long
02-03-2010, 12:58
...
Meine Überraschung bezieht sich darauf das es sich auf Taijiquan bezieht.
Die genannten Vorkommnisse hören sich für mich eher nach *ing *ung an und sind dort an der Tagesordnung, auch in anderen Foren.
...

Na ja, der Threaderöffner nennt sich "WingChun77" und nennt als KK "Wing Chun", ich denke da kann man davon ausgehen daß sich seine Erfahrungen tatsächlich eher auf den *ing *ung Bereich und nicht so sehr auf TJQ beziehen...;)

Wobei ich - bei allen Storys die man so aus der Ecke hört - denke daß man selbst dort nicht so sehr verallgemeinern kann wie er es tut. Oder doch...:gruebel:

Mathieu
02-03-2010, 14:42
Eine gemeinsame Entwicklung von Lehrern und Schülern halte ich für gut.

Es macht einen Unterschied, ob Taijiquan als Hobby, nebenberuflich oder hauptberuflich ausgeübt wird. Ich durfte in den letzten 23 Jahren alle Phasen durchlaufen. Die Perspektive ist immer wieder eine andere.

Beim Unterrichten ist es dann ein Unterschied, ob ich meinem Lehrer assistiere, ob ich für eine Vhs unterrichte, ob ich in meiner eigenen Schule anleite oder in einem Unternehmen und wieder anders wird es, wenn man Kursleiter ausbildet. Wer die verschiedensten Erfahrungen durchlaufen hat, kennt die Unterschiede ganz genau.

Hanspeter
02-03-2010, 14:46
Ich bin überrascht.

Nicht von dem was der Threadstarter von sich gibt, das halte ich für besser als es auf den ersten Blick erscheint.
Auch wenn hier einiges überspitzt formuliert wird, dient das wahrscheinlich eher dazu Gefühle auszudrücken und eine Diskussion anzuheizen.
Auf der suche nach Hilfe, Wut wegen aktuellen Ereignissen, Stolz. Liege ich da so falsch?

Ja, aber das macht es dann vielen schwer, sachlich drauf einzusteigen. Aber was soll man machen: Er hat es so geschrieben, also gehe ich davon aus, dass er das auch so meint.

Sachlich gesehen, ist es natürlich Uninn, die lehrende Menschheit in zwei Gruppen einzuteilen. Es gibt ja auch die Lehrer, die es gegen Geld tun (Pädagogen arbeiten ja auch gegen Geld...:D) udn trotzdem gut sind. Die meisten Vollzeit-Taijilehrer hatten früher einen anderen Beruf udn sind dann meist nach und nach Profi geworden. Und wie das Wort schon sagt: Das ist ein Beruf. Davon will man leben, also nimmt man Geld für die Dienstleistungen. Wenn es einem nicht gefällt, kann man gehen.

Noch zu einem anderen Punkt: Ich möchte weder als Schüler noch als Lehrer vier bis sechs Monate in der Kälte in einem Park herumstehen - da ist mir ein geschlossener Raum schon wesentlich lieber. Und auch der kostet, und auch den bezahle ich dann mit.

Und gegen das Sifu-und-Guru-Getue habe ich auch etwas. Meinen Lehrer rede ich mit Vornamen an (er ist zwei Jahre jünger als ich), das hat mit seiner Autorität in Sachen Kampfkunst nichts zu tun. Und der ist sehr bodenständig und hatte auch schon einen anderen Beruf, in dem er sehr erfolgreich war. Nichts verkrachte Existenz.

Das Problem ist die Verallgemeinerung. Aber das ist hier ja leider fast üblich geworden, dass man sich aus einigen eigenen Beobachtungen eine ganze Theorie bastelt.

scarabe
02-03-2010, 17:21
dazu dreierlei:

erstens, es ist alles ein Geben und Nehmen. Wenn ein Lehrer oder Meister den Schülern seine Aufmerksamkeit und die Möglichkeit, sich zu entwickeln gibt, dann muß es fairerweise auch eine Gegenleistung geben- diese kann auch als Bezahlung in Geld dargebracht werden, das ist nicht unseriös- zumal der Meister vermutlich auch eine Menge Geld investiert hat, um so gut zu werden, Schüler sinnvoll unterrichten zu können.


Zweitens: Nicht jeder, der daneben nichts anderes tut, sei es aus Liebe zur KK oder aus Gründen der heutigen Wirtschaftslage, ist gleich eine verkrachte Existenz- auch wenn es diese natürlich auch gibt. Das zu beurteilen ist aber eine schwierige Geschichte, denn wie will man von Außen jemanden beurteilen, ohne in dessen Schuhen zu stehen? Man lernt im WUDE ja auch, nicht vorschnell zu urteilen.

Drittens: Ich kenne zwar auch ein paar wenige Leute, die mit Hingabe und aus Liebe zur KK ihr wissen gratis weitergeben- ich profitiere gelegentlich sonntags selbst davon- aber es gibt auch viele selbsternannte Lehrer mit Geltungsdrang oder sonstigen Problemen mit ihrem Selbstwertgefühl, die das nur machen, um ihr ego aufzupolieren, was letztendlich dann auch nicht der wahre Weg ist.

Und, so ist es meistens: Die "Wahrheit" sitzt irgendwo in der Mitte...

KlingonJake
03-03-2010, 07:22
jetzt mal ganz ehrlich: ich bin seit oktober selbstständig, ich möchte mit meiner kk geld verdienen...bin also ein stück weit kategorie A, auf der anderen seite möchte ich aber nicht so sein, wie A, also bin ich irgendwas zwischen A und B, weil geld zum leben in dieser gesellschaft einfach mal - und da stimmt ihr mir sicher zu - was wichtiges zum überleben ist...momentan verdiene ich unter 200€ damit...bin also ganz sicher nicht A...mehr verdienen wär schon nicht schlecht, leute ausbeuten allerdings schon....es ist in keinster weise ein leichtes geschäft...aber warum heule ich hier rum, ich wusste das, und mir ist bewusst, dass ich damit nicht reich werde, will ich auch nicht...will halt nur klarkommen, am besten ohne alg2...ich mache das ganze weil's mir für mich persönlich was gibt...:)

laoshu
03-03-2010, 09:29
... und der kostet das Leben!
Soweit ich informiert bin (Internet, Fachbücher etc.) hat die große Mehrzahl der Meister in den langen Ahnenreihen der verschiedenen TJQ-Schulen sich in irgendeiner Form (Geld, Anstellung bei Hofe, Sachdienstleistungen, Reinigungsdienste der Schüler und andere geldwerte Vorteile) für die Weitergabe ihrer Kenntnisse entlohnen lassen.
Kein namhafter Meister, sei es aus dem asiatischen oder dem europäischen Raum, gibt ein Seminar aus reinem good will. An dieser Stelle möchte ich an alle im KKB mit drei Großbuchstaben abgekürzten Koryphäen der Szene erinnern. Völlig selbstlos und uneigennützig?
Mein Hausfrauen-Spruch: Gute Dienstleistung, gutes Geld. Im business-bullshit: win-win.
Imo ist absolut nichts Verwerfliches oder Anrüchiges daran, mit der Vermittlung seiner Kenntnisse Geld zu verdienen. Wenn mir das Angebot nicht gefällt, kann ich es ablehnen.
Was die "verkrachten Existenzen" anbelangt, so muss ich gestehen, dass ich aus persönlicher Erfahrung mehr Unterrichtende (vielleicht eine wertfreie Bezeichnung, mit der alle klar kommen?) mit nicht geradlinigem Lebenslauf kenne. Mich eingeschlossen. Ausgebildete Banker, Rechtsanwälte, Ärzte (außer mit Schwerpunkt TCM), leitende Angestellte etc., die haupt- oder nebenberuflich TJQ unterrichten, kenne ich nicht.
Das mag auch daran liegen (pers. Vermutung), dass zumindest noch vor 10 und erst recht vor 20 Jahren, die Berufsbezeichnung Taijiquan- oder Qigong-Lehrer wildeste Assoziationen hervorrief und ein kaum anzustrebendes Ausbildungsziel darstellte. Vielleicht für damals arbeitslose Lehrer:D. Zu denen gehörte ich übrigens auch. Eine Ausbildung (die man übrigens sehr teuer bezahlen muss, und das investierte Geld geht an keine gemeinnützige Stiftung) zum Taijiquan-Lehrer wäre mir allerdings nicht in den Sinn gekommen.
Reichtümer erwerben heute in der Branche zumeist jene, die, da sie frühzeitig auf den Zug aufgesprungen sind, an der Spitze der Organisations-Pyramide stehen. Manche größeren Organisationen erinnern ja verdächtig in ihrer Struktur an tupperware oder amway.
Man muss ja nur mal eine einfache betriebswirtschaftliche Rechnung für einen hauptberuflichen TjQ-Lehrer als Einzelkämpfer an der KK- und Wellnesstaiji-Front aufmachen:
50 festzahlende Schüler (hört sich wenig an, ist es aber nicht) a, sagen wir mal, 40 Euro Monatsbeitrag (mehr geht vielleicht im Fitnessstudio), Querschnitt, da Kids und Studenten ev. weniger bezahlen und man Familienrabatte einräumt. Die Mitglieder dürfen natürlich mehr als eine Stunde Unterricht die Woche besuchen (mal umlegen auf Euro pro besuchte Stunde). Macht 2000 Euro BRUTTO im Monat. Raummiete, Nebenkosten, Versicherung etc. gehen ab ... Vom Rest muss der selbständige Unterrichtende leben (Altersvorsorge, Krankenkasse, Auto, Versicherung etc.). Noch Fragen?
Für viele ist die Krankenkassenbezuschussung da sichernd für die Existenz, die verkrachte (Ironie!).
Übrigens sind sehr wenige bereit, für die Dienstleistung aus eigener Tasche weiter zu bezahlen, wenn die Förderung der Gesundheitskassen wegfällt.
Ich danke allen TJQ-Lehrern, von deren Kenntnissen ich profitieren durfte, erst recht, nachdem mir klar wurde, wie wenig ich eigentlich für ihre Dienstleistung bezahle.
Alles Liebe,
laoshu

Mathieu
03-03-2010, 14:02
Laoshu hat den Kern der Sache sehr gut getroffen, finde ich.
So oder ähnlich sieht die Wirklichkeit schon aus.

Klaus
03-03-2010, 14:20
Mit 2000 brutto im Monat kann man als Selbständiger wenn man eigene Räume hat nicht leben, da hat man vielleicht Hartz-4-Lebensunterhalt. Man zahlt ja Krankenkasse, Rente und ggf. Arbeitsausfall-Beiträge komplett selbst, nicht nur halb.

Jörg B.
03-03-2010, 14:51
Im WT-Unterforum gab es vor kurzem eine ähnliche Diskussion. Und da hat ein User recht stimmig dargelegt, das man, wenn man von den auch hier genannten 40 Euro pro Monat ausgeht, mindestens 150 Schüler braucht, wenn man als Haupt- und einziger Beruf einigermassen davon leben können will.

Hongmen
03-03-2010, 19:33
man kann auch mit wenig geld leben!
traurig ist nur das sich manche atrappenfürsten eine goldene nase verdienen, nur weil sie gute geschäftsleute sind. soll heissen, die schüler kaufen minderwertige ware zu einem unangemessenen preis. sei es durch die gebühr ansich, den "lehrgangs, prüfungs und sonstigen" nebenkosten. oder weil sie mit 30 anderen auf der matte stehen!
ihr versteht was ich meine?

gruß
hongmen

Takito
03-03-2010, 20:41
man kann auch mit wenig geld leben!
traurig ist nur das sich manche atrappenfürsten eine goldene nase verdienen, nur weil sie gute geschäftsleute sind. soll heissen, die schüler kaufen minderwertige ware zu einem unangemessenen preis. sei es durch die gebühr ansich, den "lehrgangs, prüfungs und sonstigen" nebenkosten. oder weil sie mit 30 anderen auf der matte stehen!
ihr versteht was ich meine?

gruß
hongmen

so ist es!

Takito
03-03-2010, 20:51
jetzt mal ganz ehrlich: ich bin seit oktober selbstständig, ich möchte mit meiner kk geld verdienen...bin also ein stück weit kategorie A, auf der anderen seite möchte ich aber nicht so sein, wie A, also bin ich irgendwas zwischen A und B, weil geld zum leben in dieser gesellschaft einfach mal - und da stimmt ihr mir sicher zu - was wichtiges zum überleben ist...momentan verdiene ich unter 200€ damit...bin also ganz sicher nicht A...mehr verdienen wär schon nicht schlecht, leute ausbeuten allerdings schon....es ist in keinster weise ein leichtes geschäft...aber warum heule ich hier rum, ich wusste das, und mir ist bewusst, dass ich damit nicht reich werde, will ich auch nicht...will halt nur klarkommen, am besten ohne alg2...ich mache das ganze weil's mir für mich persönlich was gibt...:)

na hört sich doch gut an. glückwunsch zur selbstständigkeit. Ich poste jetzt was, von dem ich denke das ich mir gerade bei den jüngeren keine freunde mache:)
Wenn Jemand mit 26 jahren lehrt, werde ich immer hellhörig. Wenn du aber meinst ( ich kenne ja deine Qualifikation nicht, wer oder wie du bist) das du in deinem Alter genug lebenserfahrung, kampfkunsterfahrung, geistige reife mitbringst ect.......Das gehört für mich alles mit dazu.
dann ist das natürlich noch um einiges besser. Ist das bei dir so?
Oder siehst du dich eher als trainingspartner, und möchtest dich mit den anderen gemeinsam weiter entwickeln?

Bitte nicht böse sein, ist nämlich garnicht so gemeint. ;)

LG

fällt mir gerade ein: Nun stell dir mal vor ( Du willst ja nicht reich werden, sagst du?) wenn du mit dem was du da machst....hm.....sagen wir mtl. 5000 euro oder mehr noch, verdienen könntest. Wie würde dir das gefallen?
Weist was ich meine? zu sagen ich will ja nicht reich werden , ist einfach. Wenn man aber die chance bekommt richtig geld zu machen, hören bei den allermeisten diese guten vorzätze auf. das ist nicht nur in den kampfkünsten so, sondern überall. Es erstaunt mich manchmal wie sehr sich menschen vom Geld beeinflussen lassen.

Fei Long
04-03-2010, 08:13
...

fällt mir gerade ein: Nun stell dir mal vor ( Du willst ja nicht reich werden, sagst du?) wenn du mit dem was du da machst....hm.....sagen wir mtl. 5000 euro oder mehr noch, verdienen könntest. Wie würde dir das gefallen?
Weist was ich meine? zu sagen ich will ja nicht reich werden , ist einfach. Wenn man aber die chance bekommt richtig geld zu machen, hören bei den allermeisten diese guten vorzätze auf. das ist nicht nur in den kampfkünsten so, sondern überall. Es erstaunt mich manchmal wie sehr sich menschen vom Geld beeinflussen lassen.

Auch hier müßte man wieder ganz klar differenzieren. Ich finde es auch nicht verwerflich oder auch nur kritisch wenn jemand sich wünsch oder es ihm gefallen würde daß er 5.000 oder 10.000 Euro im Monat verdient. Ich würde das auch gerne. Und ich finde es auch nicht nötig für die Glaubhaftigkeit wenn man sich zum Vorsatz nimmt "ja, ich will mit meiner Schule über die Runden kommen, aber auf jeden Fall nur so viel verdienen daß es gerade so reicht".

Der entscheidende Punkt ist doch schlicht und einfach, ob der Unterricht gut ist und die Preise fair. Wenn KlingonJake oder grundsätzlich ein selbständiger KK-Lehrer es schafft mit seiner Schule 5.000 oder 10.000 im Monat zu verdienen, was wäre daran schlechter als wenn er nur 2.000 verdient?

Verwerflich würde es für mich erst dann, wenn der Unterricht schlecht wäre und/oder einfach nur einen Massenabfertigung, er die Leute mit irgendwelchen Blender-Methoden zu sich locken würde und die Preisgestaltung nur darauf ausgelegt wäre seinen "Kunden" möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Durch überhöhte Beiträge, überzogene Extrakosten (alle paar Monate teure Seminare oder Pflichtprüfung ohne die man nicht weiter kommt, überteuerte Trainingsbekleidung die beim Training Pflicht ist und sich am besten noch alles halbe Jahr und nach jeder Prüfung ändert) und und und - man kenn ja solche Storys.

Wenn er es aber schafft einfach durch guten Unterricht viele Leute in seine Schule zu holen und er vielleicht durch seine Qualität auch noch nebenbei das ein oder anderen Seminar an Wochenenden gefüllt bekommt, und dann am Ende des Monats mehr als nur das Existensminimum auf dem Konto landet, sehe ich da gar kein Problem.
Wenn der (finanzielle) Erfolg durch ehrliche Arbeit, gute Qualität und angemessene Preise erreicht wird, ist da gar nichts gegen einzuwenden, im Gegenteil.

Jörg B.
04-03-2010, 08:46
Meine Meinung zm Thema:

Geld verdienen ist nichts Ehrenrühriges. Wir alle müssen essen und brauchen ein Dach überm Kopf.

Was Preise für Unterricht angeht: Niemand zwingt die Leute mit vorgehaltener Waffe in eine teure Schule. Die Nachfrage bestimmt das Angebot, und wenn Leute bereit sind, hohe Preise für Unterricht zu bezahlen, dann ist das so.

Ob der Unterricht gut ist und die Preise fair haben letzendlich allein die Leute zu beurteilen, die in den Unterricht gehen und die Beiträge zahlen.

Außerdem: Umsatz ist nicht gleich Verdienst! Ich verweise nochmals auf mein genanntes Beispiel, das im Wing Chun-Unterforum diskutiert wurde.

Von den dort genannten 6.000 Euro Umsatz (150 Schüler á 40 Euro pro Monat) landen nach Abzug von Umsatz- und Einkommenssteuer, Miete+NK für die Schulräume, Kosten für Steuerberater etc., privater KV, Altersvorsorge, Rückstellungen etc.) am Ende wahrscheinlich so um 2.500 Euro in der Tasche des Lehrers.
Nicht gerade Existenzminimum, aber beileibe auch kein fürstlicher Verdienst, vor allem, wenn man damit eine Familie ernähren muss.

Hanspeter
04-03-2010, 09:03
Auch hier müßte man wieder ganz klar differenzieren. Ich finde es auch nicht verwerflich oder auch nur kritisch wenn jemand sich wünscht oder es ihm gefallen würde, daß er 5.000 oder 10.000 Euro im Monat verdient. Ich würde das auch gerne. Und ich finde es auch nicht nötig für die Glaubhaftigkeit, wenn man sich zum Vorsatz nimmt "ja, ich will mit meiner Schule über die Runden kommen, aber auf jeden Fall nur so viel verdienen daß es gerade so reicht".

Der entscheidende Punkt ist doch schlicht und einfach, ob der Unterricht gut ist und die Preise fair sind. Wenn KlingonJake oder grundsätzlich ein selbständiger KK-Lehrer es schafft mit seiner Schule 5.000 oder 10.000 im Monat zu verdienen, was wäre daran schlechter als wenn er nur 2.000 verdient?

Verwerflich würde es für mich erst dann, wenn der Unterricht schlecht wäre und/oder einfach nur einen Massenabfertigung, er die Leute mit irgendwelchen Blender-Methoden zu sich locken würde und die Preisgestaltung nur darauf ausgelegt wäre seinen "Kunden" möglichst viel Geld aus der Tasche zu ziehen. Durch überhöhte Beiträge, überzogene Extrakosten (alle paar Monate teure Seminare oder Pflichtprüfung ohne die man nicht weiter kommt, überteuerte Trainingsbekleidung die beim Training Pflicht ist und sich am besten noch alles halbe Jahr und nach jeder Prüfung ändert) und und und - man kenn ja solche Storys.
(...)


Ja, wir kennen das alles. Was mich wundert, ist die Beimischung der moralischen Kategorie "verwerflich". Ich glaube nicht, dass wir auf dieser Ebene weiterkommen.

Und, wie schon öfter gesagt wurde: Es sind ja auch die Schüler, die das alles mitmachen, aus irgendeinem Bedürfnis heraus. Sei es, dass sie feste Strukturen brauchen oder einen Guru, der sie erlöst, oder eine geheimnisvolle Gruppentätigkeit, die sie praktizieren, oder oder... Gibt viele Möglichkeiten.

T. Stoeppler
04-03-2010, 09:14
Und wenn man dann schon so viele Leute hat, schafft man sich eventuell noch einen Assistenten an, der auch etwas Geld haben möchte - zack, schon wieder ein paar Hundert weniger...

Besonders effektiv ist hauptberufliches Geld verdienen mit Kampfkunst nicht, ausser, man baut sich ein schönes Schneeball-System auf und weiss, wie man Leuten Dinge verkauft, die sie gar nicht brauchen.

Ich persönlich hätte aber auch so wirklich gar kein moralisches Problem damit, mich an der Spitze eines weltumspannenden Netzwerks von gutgläubigen Deppen zu sehen, die mir zigtausende Euro in die Tasche werfen - zumindest solange ich mit der Handvoll von brauchbaren Leuten immer noch schön trainieren kann ;)

Da derzeit das weltumspannende Netzwerk aber noch in Arbeit ist, trainiere ich die Leute kostenlos - (aber hoffentlich nicht umsonst)

Gruss, Thomas

Dodge71
04-03-2010, 09:30
...

Von den dort genannten 6.000 Euro Umsatz (150 Schüler á 40 Euro pro Monat) landen nach Abzug von Umsatz- und Einkommenssteuer, Miete+NK für die Schulräume, Kosten für Steuerberater etc., privater KV, Altersvorsorge, Rückstellungen etc.) am Ende wahrscheinlich so um 2.500 Euro in der Tasche des Lehrers.

Nicht gerade Existenzminimum, aber beileibe auch kein fürstlicher Verdienst, vor allem, wenn man damit eine Familie ernähren muss.

Mal eine Beispielrechnung:
Eingang 6000
- EKSt 1265,50
- Soli 69,66
- KiSt 113,99
- Ust 957,98
- Pacht warm (Schulungsräume, geschätzt) 1000
- Steuerberater 260
- private KV 200
- Rücklagen 300
Rest 1832,87

Verheiratet mit 2 Kindern ein Auto und natürlich eine Wohnung... also reich wird man so sicherlich nicht.
Von Rente mal ganz zu schweigen.

Korrigiert gerne ein paar Posten, dann wirds genauer ;)

Primo
04-03-2010, 09:31
Bei wieviel Arbeitsstunden/Unterrichtstunden in der Woche ?

Fei Long
04-03-2010, 09:39
Ja, wir kennen das alles. Was mich wundert, ist die Beimischung der moralischen Kategorie "verwerflich". Ich glaube nicht, dass wir auf dieser Ebene weiterkommen.

Und, wie schon öfter gesagt wurde: Es sind ja auch die Schüler, die das alles mitmachen, aus irgendeinem Bedürfnis heraus. Sei es, dass sie feste Strukturen brauchen oder einen Guru, der sie erlöst, oder eine geheimnisvolle Gruppentätigkeit, die sie praktizieren, oder oder... Gibt viele Möglichkeiten.


Vielleicht war "verwerflich" schlecht gewählt. Ich hoffe ist ist trotzdem klar wie es gmeint war.
Zudem bezog ich mich auf das von mir gezeichnete Extrembeispiel. Wenn ein KK-Schule wirklich nur noch ein Vorwand wäre mit dem einzigen Ziel, den Leuten die Kohle aus der Tasche zu ziehen, mit falschen Versprechungen, Blender-Tricks, Knebelverträgen etc.
Auch dann gibt´s natürlich noch die Eigenverantwortung der Schüler, aber die Intention dahinter wäre trotzdem in meinen Augen "verwerflich", und je nachdem wie geschickt sich ein "Betrüger" anstellt kann es nun mal auch passieren daß da ´ne Menge Leute drauf reinfallen, ggf. auch Leute die man jetzt nicht in die Kategorie "haben es dann auch nicht besser verdient" packen würde.
Aber noch mal, daß ist sicher ein Extrembeispiel. Eigentlich geht´s mir ja gerade darum zu sagen, daß man von solchen Extrembeispielen nicht auf alle oder die Mehrheit schließen kann und darf, daß es eben nicht (!) grundsätzlich "verwerflich" ist wenn man mit einer KK-Schule Geld verdient, auch gutes Geld daß über "man kommt so gerade klar" hinaus geht. Solange Preis und Leistung in einem korrekten, akzeptabelen Verhältnis steht gönne ich jedem wenn er mit seinem Unternehmen erfolgreich ist.

Fei Long
04-03-2010, 09:54
Bei wieviel Arbeitsstunden/Unterrichtstunden in der Woche ?

In dem Beispiel wurde ja mit 150 Schülern und 40€ Monatsbeitrag kalkuliert. Bei so vielen Schülern wird man schon einge unterschiedlichen Gruppen haben. Und bei 40 € pro Monat wird man den einzelnen Gruppen auch nicht nur einen Termin pro Wochen anbieten können.
Ich denke man kann davon ausgehen daß man da 3 oder 4 Kurse pro Tag im Program hat, also je nach länge der Einheit (60,90, 120 Min. ?) auf eine reine Unterrichtszeit von 3-6 Stunden pro Tag kommt.
Klingt erst mal natürlich nach relativ wenig Arbeit verglichen mit einem regulären 8 Stunden-Job.
Fairer weise sollte man daran denken daß dazu natürlich noch Sachen kommen wie Buchhaltung oder ganz profane Dinge wie Halle sauber halten. Zudem erwarte ich von einem guten Lehrer daß er auch selber noch regelmäßig trainiert, an sich arbeitet.

KlingonJake
04-03-2010, 10:14
@ Takito:
ersteinam möchte ich sagen, dass meine schülerzahlen (wenn es denn überhaupt so genannt werden kann) echt erbärmlich sind... zudem hab ich den einen Kung Fu schüler der mich mit Meister anredet (ist grad ganz aktuell)..sowas möchte ich gar nicht, denn die von dir beschriebenen eigenschaften habe ich in meinem alter sowieso noch nicht alle..generell möchte ich auch nicht als 'Meister' bezeichnet werden...sicher, ja, ich bin lehrer und (bei meinem honorarjob) übungsleiter..aber Meister - und die diskussion gabs hier ja auch schon- bin ich ganz sicher nicht...habe letztens auch einem anderen schüler gesagt, dass ich das immer mehr als ein miteinander lernen (weil er dann irgendwann mit den elementübungen, die er aus einem buch hatte) gekommen ist und wir die eben mal genmacjt haben...ich war ja begeistert:)

ach und das mit dem geld verdienen..bei 5000€ wär schon nicht schlecht..bin ja aber realistisch gesehen, weut davon entfernt...

grundsätzlich: es ist extrem schwer aus dem nichts was aufzubauen, so wie ich es grad versuche...jetzt kommt das amt und will schon wieder meine gewerbeanmeldung sehen...meine kontoeingänge etc., sonst versagen sie mir die leistungen...ich verdiene halt echt nich viel und beziehe nebenbei noch alg2...und mein bescheid ist letzten mnat ausgelaufen.....mhm..alles nicht so einfach....

Falk Berberich
04-03-2010, 10:17
Ich habe mal die entsprechenden Beiträge aus dem "Kämpfen mit Taiji" Thread genommen und zu diesem neuen Thema verschoben.

Gruss, Thomas


Guten Abend!

Zum Thema "Kampfkunst vermitteln und Geld verdienen" (Achtung: Zündstoff!)

Man sollte hier zwei Arten von Menschen unterscheiden:

(1) Kategorie A
Ich habe nichts gelernt und habe noch nie einen richtigen Beruf ausgeübt. Ich bin Meister einer Kampfkunst und stehe in einem Verband oder aber habe eine eigene "Schule". Ich praktiziere dies hauptberuflich und MEINE Schüler/innen reden mich stets mit "Sifu" oder "Meister" an. Da ich auf eure Kohle angewiesen bin, unterschreibt ihr mir einen Vertrag, der euch an mich bindet, auch dann, wenn ihr nicht zum Training kommen könnt. Ihr tragt eine Uniform und wenn ihr mit zu viele blöde Fragen stellt, dann gibt eine aufs Maul oder einen Schulverweis - gezhalt wird aber bis zum Ende des Vertrags!

Diese Sorten finden sich zu Hauf in der Kampfkunst-Szene. Vor allem die Wing Chun- und Tai-Ji-Derivate sind voll davon! Erbärmlich geradezu...

Um ganz ehrlich zu sein: Ich reagiere mittlerweile sehr allergisch auf diese selbsternannten "Meister" und verkrachten Exitenzen, deren Ziel nur darin besteht, den Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen. Dabei reiten sie frech und unverschämt auf der jeweils beliebten Schiene.

Das Problem: Zum einen die Masse, die sich gerne der Oberflächlichkeit hingibt und folgt. Zum anderen die Novizen, die sich blenden lassen.

Was hier hilft: Den Geist klären!


(2) Kategorie B
Ich habe einen hauptberufliche Tätigkeit, die mich voll fordert und vermittle die Kampfkunst in meiner Freizeit. Es macht mir Freude, wenn ich Menschen einen Teil meines Wissens vermitteln kann und sie somit ein Stück weit im Leben ihren Sinn finden. Nicht immer findet sich eine Gruppe zusammen, die temporär ihr Wissen teilt, aber wenn, dann ist es ein Erlebnis für alle Beteiligten. Wenn sich keine Menschen finden lassen, dann praktziere ich für mich alleine und fühle mich ebenso wohl dabeo. Ich käme niemals auf die Idee, dafür Geld verlangen oder ein Graduierungssystem einzuführen.

Diese Sorte findet sich nicht in der großen Öffentlichkeit, sondern vielmehr im Verborgenen - unscheinbar im Alltag, eine feste Instanz meist mit einer Familie. Entweder komplett im privaten Bereich oder aber im Rahmen eines Vereins oder aber der VHS.


Ich zähle mich zur Kategorie B. Nach Ostern werde ich wieder einen unscheinbaren "Fresszettel" bei REWE und EDEKA an das schwarze Brett hängen und wenn sich eine Gruppe formieren sollte, dann freuen wir uns auf eine nette Zeit im Stadtpark - gänzlich ohne Uniformen, Verträge und "Platzhirsch-Gedanken"...


Einen schönen Sonntagabend wünscht

Günther


mann mann was für ein bescheidener beitrag! willst du jetzt jeden angreifen der geld mit KK verdient? kannst du nicht verstehen dass leute ihr hobby zum beruf machen?
findest du nicht, dass ein guter lehrer, der dir viel beibringt, auch seinen preis hat?
also mann kann ja über abzocker lästern, ok. aber so in nur 2 schubladen also das ist ja mehr als ungerecht. ich kenne viele die unterrichten, hauptberuflich oder auch nebenberuflich mit dem aspekt des zusatzverdienstes. das ist ja wohl auf normalem niveau nicht verwerflich.

Hanspeter
04-03-2010, 10:46
Mal eine Beispielrechnung:
Eingang 6000
- EKSt 1265,50
- Soli 69,66
- KiSt 113,99
- Ust 957,98
- Pacht warm (Schulungsräume, geschätzt) 1000
- Steuerberater 260
- private KV 200
- Rücklagen 300
Rest 1832,87

Verheiratet mit 2 Kindern ein Auto und natürlich eine Wohnung... also reich wird man so sicherlich nicht.
Von Rente mal ganz zu schweigen.

Korrigiert gerne ein paar Posten, dann wirds genauer ;)

Kirchensteuer kann doch wohl weg. Miete 1000 ist je nach Lage einzuschätzen. Dafür fallen an Kosten noch an: Weiterbildungen, Versicherungen für Räume, Haftpflicht etc., vielleicht eine private Rentenversicherung... Was mir so spontan einfiel.

laoshu
04-03-2010, 10:54
Eigentlich denke ich schon, dass der so häufig propagierte "mündige Bürger" weitestgehend selbst entscheiden sollte, wofür er sein Geld ausgibt. Wenn seidenpyjama-gewandete, charismatische Lehrer einen vom Qi erzählen, den Schülern schnelle Lernfortschritte bescheren (ungelenkes Hindurchwursteln durch eine optisch attraktive Kurzform im Wochendkurs, aber die "können" dann alle) und die Schüler dafür ihr Geld ausgeben... Drangegeben. Man wundert sich sowieso, wie viel Lehrer (Arzt, Handwerker, Berater etc.) ein Mensch widerspruchslos erträgt.
Weniger lustig finde ich es, wenn, wie ich es gerade am eigenen Leibe erlebe (oder besser erleide), jemand einen kassengeförderten Qigong-Kurs gibt, der der Gesundheit der zumeist Anfängerschüler eher ab- als zuträglich ist (Muskelkater, Zerrungen).
In diesem Fall unterrichtet nicht ein selbständiger Unternehmer, über dessen Erfolg oder Misserfolg die Kunden frei entscheiden. Hier setzen die Schüler Kassenzertifizierung mit Qualität gleich und vertrauen darauf, dass das schon richtig sein muss, wenn ihre Kasse den Kurs unterstützt. Weit gefehlt! Hinzukommt der Umstand, dass jene Schüler, die intuitiv spüren, hier könnten sie eher Schaden nehmen, für den Taiji- und Qigongbereich meist ein für allemal "verloren" sind und ihre negativen Erfahrungen nicht für sich behalten.
Freiwillig hinter einem "Guru" herzulaufen ist das eine, sich bei einem vermeindlich "TÜV"-geprüftem Kurs die Sehnen zu überdehnen das andere.
Wenn der angeblich so freie Markt durch unreflektierte Eigenmarketingmaßnahmen eines mächtigen Mitspielers (da Geldgebers) außer Kraft gesetzt wird, dann ist das das Problem und nicht das Geldverdienen an sich.
Liebe Grüße,
laoshu

Freier Geist
04-03-2010, 10:57
-

Takito
04-03-2010, 19:15
Geld verdienen, dagegen hat doch niemand etwas. Nur können Menschen sich verändern , durch zu viel Geld, macht, erfolg.....
Und das auch wenn anfangs mal gutes gedacht wurde.

Und plötzlich oder step to step zählt dann nur noch, wie man noch mehr, und noch mehr bekommt. Ihr wisst sicherlich was ich meine.

Wenn ich einen Menschen etwas überteuert verkaufe,oder etwas verkaufe was sie garnicht benötigen, oder in ihren labilen geist rumfuhrwerke.....( gibt viele beispiele) und mir dessen auch noch bewusst bin, bin ich vom weg abgekommen. Und zu sagen naja.. alles erwachsene Menschen die müssen wissen was sie tun, NEIN wissen sie nicht! Das ist eine sehr schlechte entschuldigung. Ich würde das nicht wollen, für mich ist solch ein Verhalten Inakzeptabel.

@ KlingtonJake

Aller anfang ist schwer. Es ist sicherlich nicht einfach. wünsche dir aber ein gutes zurecht kommen und erfolg.

LG

Drachin
04-03-2010, 21:19
Geld verdienen, dagegen hat doch niemand etwas. Nur können Menschen sich verändern , durch zu viel Geld, macht, erfolg.....
Und das auch wenn anfangs mal gutes gedacht wurde.

Und plötzlich oder step to step zählt dann nur noch, wie man noch mehr, und noch mehr bekommt. Ihr wisst sicherlich was ich meine.

Wenn ich einen Menschen etwas überteuert verkaufe,oder etwas verkaufe was sie garnicht benötigen, oder in ihren labilen geist rumfuhrwerke.....( gibt viele beispiele) und mir dessen auch noch bewusst bin, bin ich vom weg abgekommen. Und zu sagen naja.. alles erwachsene Menschen die müssen wissen was sie tun, NEIN wissen sie nicht! Das ist eine sehr schlechte entschuldigung. Ich würde das nicht wollen, für mich ist solch ein Verhalten Inakzeptabel.
LG

Kann ich verstehen, Du misst da aber lebendige Menschen mit einem ideellen Maß. Und wenn Du Dir lebendige Menschen mal so anschaust, in der Familie, im Arbeitsumfeld, Dozenten, überall, sind sie im Schnitt nunmal nicht erleuchtete Übermenschen, denen man sich schadlos vorbehaltlos ausliefern könnte. Das heisst doch überhaupt nicht, dass man nicht mit ihnen leben, mit ihnen arbeiten und von ihnen lernen könnte und sollte, besonders, wenn es die Sache angeht. (Spanisch, VWL, Tai Chi, Chemie unterrichten - braucht das denn besondere ethische Qualitäten?.) Oftmals sind da die wirklich guten, menschlich gesehen, ein Negativbeispiel - und ein solches kann auch sehr lehrreich sein.

Für viele eben ist es die Herausforderung, nach oben zu kommen und jedes Mittel finden sie in jedem Fall legitim. Sie lernen eben das mit dabei.

Das ist nun einmal so.

KlingonJake
04-03-2010, 21:27
heute war bei mir wieder nur 1 schüler...von den vielen die gar nicht habe....so und dann kommt das amt und sagt ich soll irgendwelche nachweise bringen, bei denen ich nicht genau verstehe was sie meinen...gestern kommtn brief, da wollen sie die gewerbeanmeldung (die schon im dezember abgegeben habe) und wollen noch dieses und jenes...heute kommt der bescheid über alg2 verlängerung, die wollen immer noch die gewerbeanmeldung...und irgendwie wissen die selber nicht was sie machen.......aber was beklag ich mich...ich wusste es würde hart werden...aus dem nichts zu kommen ist nicht einfach......

ps: ok sorry wenn das jetzt nicht wirklich hierher gehört..musste nur mal schreiben , weil mir das grad so unter den fingernägeln brennt.............

scarabe
05-03-2010, 20:27
dazu nüchtern zweierlei:

Das Rechenbeispiel oben ist wunderbar optimistisch, bei gutem Einkommen und dann- eine Frau hätte eine private KV von 300-500€ monatlich, je nach Alter und Leistung!


@Klingone:

Mach das Ganze freiberuflich nur mit Steuernummer, das geht bei Taiji, dann bist du auch gleich MWST-befreit, wenn Du willst und sparst dir jede Menge Arbeit...
Wenn Du dann später dick im Geschäft bist, kannst Du es immer noch erweitern!

Wie wärs damit, als Anhaltspunkt:
Monatspreise von... bis je Kurs
Kündigungsfristen von 1-max 3 Monaten
gut aussuchen, zu wem man geht und was der/die kann/gelernt hat
und daran denken, daß leben nun mal Geld kostet und daß auch ein KK-Lehrer nicht ohne auskommt....

Takito
05-03-2010, 21:00
Natürlich kommt ein Kampfkunstlehrer nicht ohne Geld aus.
Wenn es sich aber nur noch ums Geldverdienen dreht, braucht das niemand.

Oder anders: Wenn der Unterricht weiterhin gut ist, dann gut. Wenn aber die Qualität flöten geht, nur weil die gelehrten und gezeigten Übungen nicht bei den Schülern ankommen, die schüler zahlreich ausbleiben, und man sich dann aus diesem Grund dazu entscheidet irrgentein Müll zu zeigen, nur weil dann mehr gut zahlende Schüler kommen, dann ist das nicht mehr so gut.
Wir müssen mal bedenken das diese Schüler dann vielleicht auch irrgentwann einmal lehren wollen...und die darauf folgenden auch wieder....etc. Alle geben das dann weiter.

Geld ist wichtig , aber bei weitem nicht alles. Mann kann mengen von Geld haben und trotzdem arm sein;) Und Geld verdienen um jeden Preis, mit jedem Mittel? nö, danke! Dann bleibe ich lieber finanziel arm. Wobei im Vergleich zu anderen Menschen auf der Welt habe ich im Überfluss;) Wer von euch nicht?

Wenn ich sehe wie gutgläubigen Menschen das Geld aus der Tasche gezogen wird, nicht nur mit den Kampfkünsten, auch mit Spirituellen dingen.... heilen etc. NEE!So möchte ich nicht sein. Aber das muss halt jeder für sich selbst entscheiden.

Das man solch Verhalten auch in anderen Bereichen antreffen kann, ist mir schon klar. Aber das sollte für die selbstständigen der Kampfkunst sene keine entschuldigung sein. Zumal einige von denen, von sich behaupten Buddhisten oder Daoisten zu sein, wie passt das denn?

@ kleine drachin
ich bin auch kein heiliger. Was ich hier meine sind menschliche dinge, die haben nichts damit zu tun das man heilig ist.

liebe Grüße

KlingonJake
05-03-2010, 21:48
@ scarabe:
ich glaub das mit dem freiberuflich hab ich bei der finanzamtsanmeldung verhauen...und ich hab ja auch schon das gewerbe angemeldet und nehme §19 - kleinunternehmer regellung in anspruch...aber sich selbstständig macvhen mit einer einstelligen schülerzahl, und dann den beschissenen stress mit dem amt haben, weil nicht genug verdient...ist richtig blöd...und im prinzip wollen die ja sehen , dass es läuft...
und @ Takito: ich bin grad finanziell nicht so reich, aber dafür hab ich was für mich, was mir was gibt und alles:)....

WingChun77
06-03-2010, 22:23
Guten Abend!

Hier geht es ja richtig rund! Fein :D

Ich gebe einmal eine andere Perspektive auf die Thematik:
Kampfkunst in einer Masse zu unterrichten ist sinnlos. Die Vermittlung lebt zu einem einen von der individuellen Förderung und zum anderen in der Reflektion vob beiden. Der "Meister" ist (sollte) nur noch der Moderator (sein) und leitet den Lernwilligen.

Doch jetzt kommen wir zum finanziellen und leider auch realitischen Teil:

Wenn ich hauptberuflich mein Geld mit Kampfkunst verdienen möchte, dann bin ich auf die Abgaben der Lernwilligen angewiesen. Wenn nun aber ein "Meister" wirklich individuell unterrichten möchte, dann muss er hohe Preise verlangen oder aber er nagt am Hungertuch. Somit ist der Schritt zur Masse nur logisch: Je mehr er "bindet", desto mehr leisten monatlich einen Beitrag und desto mehr Geld fällt ab. Damit geht aber die Qualität flöten, weil es nicht mehr darum geht, einen Menschen auf dem Weg voran zu bringen, sondern im Hinterkopf steht stets der Lebensunterhalt - eine Zwangsbedingung und diese sind immer schlecht; egal in welchem Zusammenhang bzw. Kontext.

D.h. einem Menschen, der hauptberuflich KK unterrichten will, der kann gar nicht anders und muss für die Masse die Türen öffnen. Ist wie im Hotelgewerbe: Warum für eine Person die Krustentiere holen, wenn die Masse aus einem Topf frisst? Eine reine Kosten/Nutzen-Rechnung...und sollte sich einmal ein "zu fördernder" Lehrling aus der Masse hervortun, dann kann man diesen immer noch außerhalb der Gruppe fördern, gell?



So long

Günther

Takito
07-03-2010, 00:42
Ja, genau! Also wird die kampfkunst massentauglich gemacht.Man bringt halt das am markt/ an den schüler was Geld bringt. Der Unterricht niemt an qualität ab.

Und die Schüler, die nun nicht extra geförtert werden, wollen aber vielleicht auch einmal lehren. Was werden die wohl weitergeben wollen/ können?

Ich persönlich würde nichts Unterrichten wollen, von dem ich weiß das es nichts Gutes mehr ist, oder in die falsche Richtung führt, und nur noch dem Zweck des Geldverdienens dient. Sinn und Zweck entleert. naja ...muß halt jeder selber wissen...

Darum Augen auf, beim Kampfkunst Kauf:)

liebe Grüße

Hanspeter
07-03-2010, 06:43
Guten Abend!

Hier geht es ja richtig rund! Fein :D

Ich gebe einmal eine andere Perspektive auf die Thematik:
Kampfkunst in einer Masse zu unterrichten ist sinnlos. Die Vermittlung lebt zu einem einen von der individuellen Förderung und zum anderen in der Reflektion vob beiden. Der "Meister" ist (sollte) nur noch der Moderator (sein) und leitet den Lernwilligen.

Doch jetzt kommen wir zum finanziellen und leider auch realitischen Teil:

Wenn ich hauptberuflich mein Geld mit Kampfkunst verdienen möchte, dann bin ich auf die Abgaben der Lernwilligen angewiesen. Wenn nun aber ein "Meister" wirklich individuell unterrichten möchte, dann muss er hohe Preise verlangen oder aber er nagt am Hungertuch. Somit ist der Schritt zur Masse nur logisch: Je mehr er "bindet", desto mehr leisten monatlich einen Beitrag und desto mehr Geld fällt ab. Damit geht aber die Qualität flöten, weil es nicht mehr darum geht, einen Menschen auf dem Weg voran zu bringen, sondern im Hinterkopf steht stets der Lebensunterhalt - eine Zwangsbedingung und diese sind immer schlecht; egal in welchem Zusammenhang bzw. Kontext.

D.h. einem Menschen, der hauptberuflich KK unterrichten will, der kann gar nicht anders und muss für die Masse die Türen öffnen. Ist wie im Hotelgewerbe: Warum für eine Person die Krustentiere holen, wenn die Masse aus einem Topf frisst? Eine reine Kosten/Nutzen-Rechnung...und sollte sich einmal ein "zu fördernder" Lehrling aus der Masse hervortun, dann kann man diesen immer noch außerhalb der Gruppe fördern, gell?

So long
Günther

Ja, das ist realistisch. Ist daran was schlecht? In die Tiefe gehen werden immer nur wenige, die anderen wollen (mal auf Taiji und Qigong bezogen) mehr die Entspannung und die Gymnastik. Ist ja auch in Ordnung so. Und finanzieren damit den Unterricht für die wenigen mit, die das Dao mit Taijiquan verwirklichen wollen und richtig kämpfen lernen. Sozusagen eine Mischkalkulation.

Aber die Qualität geht durchaus nicht flöten. Was ist denn schlecht an Entspannung und Gymnastik? Bei so vielen "Mobilitätseingeschränkten" udn "Bewegungslegastenikern" ist das gut: Sie lernen (auf Taiji und Qigong bezogen) eine neue Art, sich zu bewegen. Es ist nur was anderes als das, was Taiji leisten könnte.

Du scheinst die falschen Lehrer zu kennen...

Takito
07-03-2010, 10:58
Wenn es für den Schüler klar ersichtlich ist, dann ist doch OK.

soll heißen, es muß gesagt werden : "wir lehren keine kampfkunst, sondern nur entspannung und gymnastik"

oder auch: "Ja bei uns kannst du taijiquan kampfkunst erlernen" Dann sollte es aber auch so sein.

oder halt zwei Gruppen : "Dort mehr das , und dort mehr das andere"


Man kann auch in kleinen Gruppen kampfkunst unterrichten. In den größeren dann halt das was die Schüler möchten. Wenn die dann mehr/ oder nur Entspannung und Gymnastik möchten , auch gut. Das muß man dann aber nicht taijiquan nennen :) ( das hatten wir schon) .

Wenn der Schüler was kauft , dann möchte er das was draufsteht. Also nicht taijiquan auf eine leere Tüte schreiben, oder auf eine Tüte wo etwas anderes drinn ist :).



LG

Freier Geist
07-03-2010, 11:50
-

Fei Long
07-03-2010, 14:17
@WingChun77

Es sei Dir gegönnt hier den Provokateur zu spielen und Dich dabei gut zu fühlen.

Trotzdem ist und bleibt es unhaltbare Schwarz-Weiß-Malerei:

1. Auch "nicht Hauptberufler" unterrichten Gruppen und nicht nur einzelne auserwählte Meisterschüler. Demnach dürftest Du nicht zwischen hauptberuflich oder nebenbei unterscheiden sondern nur danach wer wie viele Schüler hat. Deine Argumentation geht als völlig an Deiner Grundaussage vorbei.

2. Zwischen individuellem Einzelunterricht und Massenabfertigung gibt es mal wieder 100te von Zwischenstufen. Man braucht auch keinen Privatkoch um gut zu Essen, es gibt Restaurants mit 10, 20 oder 30 Tischen wo hervorragendes Essen serviert wird (und das hängt auch längst nicht nur mit dem Preis zusammen), wären man in anderen grottenschlechten Fraß vorgesetzt bekommt obwohl da nur 5 Tische stehen und davon ist nur einer besetzt.
Und genau so ist ein fähiger Lehrer sicher in der Lage auch bei einer Gruppe von sagen wir 10,20,30 Schülern noch individuelle Korrekturen vorzunehmen und die einzelnen Schüler nach deren Bedürfnissen zu fördern und insg. einen qualitativ hochwertigen Unterricht zu bieten, während schlechte Lehrer auch mit einem Schüler schon überfordert wären.

Falsch ist hier der Gedankenansatz daß man alles bis ins letzte vorgekaut bekommen muß, nach dem Motto "wenn mein Trainer sich nicht 90 Min. nur um mich kümmert ist alles andere verlorenen Zeit". Dabei geht es bei Training primär ums selber lernen. Natürlich nach korrekten Anweisungen und mit Korrekturen, aber die braucht man nicht 90 Min. am Stück.
Wenn eine Übung die gut erklärt wurde über sagen wir 20 Min. durchgezogen wird, dann muß das vom Schüler auch einfach erst mal gemacht werden, das ist auch "Feißarbeit", da muß der Schüler auch selber seinen Weg finden und entdecken was wie warum funktioniert, das erklärt der eigenen Körper besser als jeder Lehrer es kann.
Da hat ein Lehrer dann genug Zeit sich alle Leute anzusehen und zwischendurch individuell was zu korrigieren, den Schüler den richtigen Weg zu weisen. Aber die "Arbeit" an sich muß der Schüler machen.

3. Wie hoch ist denn die Zahl derer die wirklich ein Level haben daß eine echte "indoor student"-Förderung verlangt, damit da hinterher ein neuer Meister raus kommt? Selbst unter denen die KK nicht nur als "ein bisschen Sport oder Gymnastik nebenbei" betrachten? Selbst die die wirklich Interessiert sind und mit Eifer dabei haben oft gar nicht die Möglichkeit sich ihrer KK so zu widmen daß sie einen Lehrer alleine "auslasten" würden, denn es gibt nun mal auch noch so profane Zwänge wie Arbeit, Familien etc., und auch solche Leute brauchen erst mal jahrelange Basisarbeit.
Und ich denke es verstehen gerade die die wirklich weiter kommen wollen noch eher als die "wir machen es nur nebenbei"-Fraktion, das es eben auch vom eigenen Einsatz abhängt wie weit ich komme, und nicht davon ob ich im Training jetzt nur 5 Min. exclusive (!) Aufmerksamkeit meines Lehrers erhalte statt die vollen 90 Min.
5 min. fachlich fundierte individuelle (!) Erklärungen und Korrekturen pro Unterrichtseinheit sollten auch fortgeschrittenen Schülern für die Trainingseinheit mehr als genügend Input geben um an sich selber weiter zu arbeiten, Fehler zu korrigieren, Schwächen zu verringern etc.

Aber noch mal, das alles hat primär nix mit "hauptberuflich" oder "nebenbei" zu tun, sondern das ist eine Frage der Anzahl der Schüler, daß ist eine Frage der Qualität des Lehrers, und es ist nicht zuletzt auch eine Frage was die Schüler selber wollen und bereit sind selber reinzustecken (hier jetzt bezogen auf Arbeit, nicht auf Geld).