Autoaggression? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Papatom
02-03-2010, 08:32
Guten Morgen,

weiss nicht genau, ob es eher Offtopic ist, aber ich habe zumindest das Gefühl, hier bin ich bei Euch Experten erstmal besser aufgehoben...:rolleyes:

Es geht um meinen kleinen Sohn. 10 Jahre. Er ist seit einiger Zeit sehr aggressiv und sehr aufbrausend geworden. Eigentlich fand ich das bisher nicht so schlimm, da er immer ganz gut mit mir und meiner Frau darüber reden konnte und ich bisher nicht den Eindruck hatte, es wäre in irgendeiner Form kritisch. Normal halt für das Alter. :o
Neulich allerdings habe ich ihn dabei erwischt, dass er nach seinem Wutanfall in sein Zimmer gerannt ist und seinen Kopf gegen die Wand gehauen hat. Es ging eigentlich darum, dass er bei den Hausaufgaben eine einzige falsch hatte und er sie noch korrigieren sollte. Wir sind da eigentlich nicht zu streng oder unfreundlich zu ihm, so dass ich denke, es läge an meinem Verhalten, dass er sich so unter Druck gesetzt fühlt. Wir haben ein bestimmtes aber auch sehr liebevolles Verhältnis. :( Das ist nun öfter passsiert. Letztens hat er sich ein Buch gegen den Kopf geschlagen. Das ist wirklich nicht so einfach für mich. Er schlägt richtig zu!!! :ups:
Ich bin damit gerade etwas überfordet. Ich habe mal gelesen, dass das mit vermindertem Selbstwertgefühl zu tun haben kann. Allerdings gibt es bei mir z.Zt. keine Therapieplätze, wo ich mich informieren könnte. Leider ewig lange Watelisten.

Wir hatten keine extremen Ereignisse in letzter Zeit. Kein Streit in der Familie, meine Frau und ich lieben uns. Keine Trennungen, wir nehmen uns Zeit für die Kinder, es gibt keinen Fernseh oder Computerkonsum im Übermaß (haben kein Fernseher und Computer ist nur 1x/ Woche). mit den Großeltern ist alles gut. Aus seinem Privatbereich klingt es auch gut. Er ist gut in der Schule, er hat Freunde. Macht gerne Musik (Schlagzeug & Gitarre) und geht seit einiger Zeit auch zum Kungfu.

Deshalb: Kennt einer von Euch einen guten Buchtipp zu dem Thema? Das wäre als Überbrückung vielleicht zumindest schon mal ein Ansatz. Ich habe ihn wirklich sehr lieb und das ist schon furchtbar so was mitzuerleben....

Vielen Lieben Dank für den einen oder anderen Buchtipp, bis ich mich fachlich beraten lassen kann. In unseren Buchhandlungen sind die Verkäufer leider nicht so kompetent...

vinz
02-03-2010, 12:54
Kann dir zwar keinen speziellen Buchtipp geben, aber das sieht mir nicht nur nach Autoaggression sondern auch in großen Anteilen nach einer Aggression gegen die Eltern aus, das Kind fügt sich selbst Schmerzen zu um Rache am Umfeld (Eltern) zu nehmen.
Bis zu gewissen Grenzen ist das normal, es gibt gewisse Phasen in der Entwicklung eines Kindes in denen es gesteigerte Aggressionen gegen die Eltern zeigt, so z.B. auch die in ähnlichem Alter häufiger geäußerte Vermutung des Kindes, dass es gar nicht von seinen Eltern abstammt (aggressive Abgrenzung.)

Ich würde mir an deiner Stelle erst Sorgen machen, wenn das Verhalten länger anhält (z.B. regelmäßig über 3 Wochen hinweg, wobei regelmäßig bedeutet das eine autoaggressive Handlung ca. 5 mal die Woche bei nichtigem Anlass ausgeführt wird) oder extreme Ausprägungen wie z.B. das zufügen ernsterer Verletzungen (z.B. durch Schnitte mit einem Messer usw. usf.) annimmt.

Da du aber geschrieben hast, dass eure Erziehung eher liberal ist, also nicht derart großer Druck herrscht der dieses Verhalten erklären könnte, würde ich das ganze erstmal für einen Abgrenzungsprozess halten.

Ansonsten mit dem Kind reden und wenns anhält oder schlimmer wird professionelle Hilfe holen.

Papatom
02-03-2010, 14:06
Hi Vinz,

danke. Nein, zum glück erst 2x vorgekommen, mit mehrwöchigem Abstand. Einmal Kopf gegen die Wand und 1x Buch gegen den Kopf. Ich denke manchmal dass die Schule großen Druck ausübt. Wir wohnen in einem Neubaugebiet wo so furchtbar viele "leistungsorientierte" Eltern wohnen und die einzige Grundschule ist auch so ausgerichtet. Möglichst viiiiiel in möglichst kürzester Zeit lernen. Er hat oft geäußert, dass das zu viel für ihn wäre. Aber klar, ist auch der Abnabelungsbeginn von uns zur Zeit...:rolleyes:

Ich suchte eben nur nach ne, Buch, da ich dem total hilflos gegenüber stehe. Ich möchte ihm ja nicht Aufmerksamkeit schenken, so dass sich das dann hochschaukelt und er sie darüber sucht. Aber alleine lassen kann ich ihn ja auch nicht.

Therapieplatz, wie gesag, in den nächsten Monaten nicht in Aussicht...:(

Danke & Gruß

The Zep
02-03-2010, 14:29
Hi Papatom! Erstmal finde ich, das Du das Ganze recht gut und detailliert beschireben hast. Beruhigend auch, das es bei euch in der Familie so "normal" läuft.

Darum würde ich mir bei zwei Vorkommnissen mit diesem Abstand auch keine großen Sorgen machen und schon gar nicht - als Fachfremder - Diagnosen aus der Ferne anstellen.

Schreibt euch doch schon mal auf jeden Fall auf die Warteliste eines Kinder- und Jugendpsychiaters. Das tut nicht weh und das tun heutzutage viele Eltern.

Wenn es sich legt, dann halt rechtzeitig absagen.

Mich würde interessieren, was er denn da so sagt. Ihr habt ihn ja vielleicht gefragt, warum er das macht, was hat er denn da gesagt?

Gut möglich nämlich, das es auch nur ein Ausprobieren von Verhaltensmustern ist, die er irgendwo aufgeschnappt hat und nun zum Test ausprobiert. Ob bei einem Erwachsenen, einem Kameraden oder aber in einem Computerspiel oder Zeichentrickfilm. Andere Verhaltensmuster, die er nicht von euch hat, konntest Du ja bei einem 10jährigen Burschen sicher auch schon beobachten, oder?

Klaus
02-03-2010, 14:29
Ich würde vermuten dass hier absolut dringender Bedarf für Abhilfe besteht, und zwar ohne den üblichen Supernanny-Scheiss wie "Grenzen aufzeigen" und "noch mehr Druck klappt immer".

Allerdings geht es hier zunächst darum, rauszufinden was passiert ist. Ich glaube nicht dass bei sonst liebevollem Umgang ohne ständige Nörgelei, Quengelei, Druck und Bullshitgeplapper wie man das ebenfalls aus Supernanny von den Horrormüttern kennt, solche ausgeprägten Autoaggressionen auftreten.

Es besteht die Gefahr, dass da entweder mal was passiert ist, wo Dein Sohn nie drüber gesprochen hat, bzw. eine Sammlung von "Kleinigkeiten" wie Schulmobbing oder beklopptes Lehrergeschwätz.
Oder er hat für die Überforderung die er mitmacht noch keine Strategie entwickelt, wie er innerlich unbewusst mit ihr umgeht.

Wenn Du nicht doof wie Brot bist, kannst Du das selber lösen, Tom. Einfach ehrlich, mit aller echten Besorgnis mit ihm vorsichtig darüber sprechen, im Sinne von fragen. Aus dem Bauch heraus. Du müsstest Dir vorher auch selbst überlegen, wie man mit Überforderung sinnvoll umgeht. Lernen funktioniert am besten mit Freude und Neugier, nicht mit Angst. Ggf. mal mit ihm zusammen lernen, dann kann man sich eher ein Bild machen ob da aufgestaute Angst und Frustration im Weg stehen, oder ob das einfach wirklich zu viel ist. Darüber muss man dann mal mit der Schule reden.
Wenn es um Mobbing und miesem Umgang der Lehrer mit den Kindern oder speziell Deinem Sohn geht, muss man das hinterher mal überlegen wie es dann weitergeht.

Autoaggression ist der Impuls zum Kampf, den er nicht umsetzen kann weil er mit dem Gegner nicht klar kommt, oder weil er nicht will was er tun möchte. An irgendeinem Punkt richtet es sich dann gegen einen selbst, falls man keine andere innere Lösung aus sich heraus entwickelt. Ich hatte massiv mit Autoaggression zu tun, als ich überhaupt die Fähigkeit wieder entwickelt habe, Aggressionen zu haben. Mit 10 gab es mal diverse Dinge die passiert sind, die zu der Unfähigkeit geführt haben, damit umzugehen. Von der starken Aggression gegen andere Kinder die mich einfach mal so angegriffen haben (einen war ich gerade dabei umzubringen als ich mich selbst gestoppt habe), bis zur blöden Idee von Lehrern dass irgendwie immer die schuld sind die angegriffen werden und sich wehren.

Eine simple Lösung ist, die Aggressionen mal in einem Spiel rauszulassen, an einer Puppe.

Papatom
02-03-2010, 14:53
Hi Klaus,
das irgendetwas passiert sein könnte in der Vergangenheit habe ich auch schon mal überlegt.
Von unserer Seite aus besteht da übrigens kaum Druck, was das Lernen angeht. Vielleicht habe ich mich da mit dem Schulthema eben auch unglücklich ausgedrückt. Ich befürworte das ja nicht, sondern sehe das sehr kritisch. Sicher muss er ein gewissens Pensum schaffen, aber ich finde, es ist auch wichtiger natürliche Freude, Neugier und Begeisterung der lieben Kleinen zu nutzen und zu versuchen, dass sie Dinge verstehen, statt stumpf Unmengen auswendig zu lernen.
Ich habe eigentlich einen sehr guten Draht zu meinem Sohn. Er hat mir schon immer alles mögliche erzählt. Ob das nun Sorgen waren, dass einer von uns Eltern stirbt (als seine Uroma versorben ist), dass wir uns trennen könnten (weil in seiner Klasse 4 Kinder Scheidungskinder sind), dass in der Schule mal ein Freund verkloppt wurde, allgemein über seine Gefühle und Sorgen. Das war nie ein Problem und nach dem Vorlesen abends haben wir mindestens immer noch so eine 1/2 Stunde wo wir uns "unterhalten".
Das ist ja der Grund, warum mich dieses neue Verhalten so überrascht. Er kann mir oder meiner Frau auch nicht wirklich erklären, was in dem Moment in ihm vorgeht. Er hat das nur ein paar vage mal geäußert. Einmal meinte er, er sei jetzt so wütend, dass er lieber hoch gehe und sein Kopf gegen die Wand haue, als uns oder irgendwelchen Dingen Schaden zuzufügen. Das war nach den Mathehausaufgaben. Da war alles richtig, bis auf eine Zahl. Eigentlich super gemacht, fand ich. Beim anderen Mal konnte er nur sagen, dass er selber nicht wüßte, was da mit ihm passiert. Er habe einfach aus Wut und den Gefühlen in ihm das Bedürfnis, sich ein Buch gegen den Kopf zu hauen. Da wollte er abends Spiegelei und Bratwurst haben. Hat er nicht bekommen, da es regulär Mittag gegeben hatte und Abends eben "nur" Brot und Aufschnitt.
Ich kenne das Verhalten von ihm überhaupt nicht und auch nicht die relative Verschlossenheit. Ich mag ja "dumm wie Brot" sein, aber mir fällt das gerade sehr schwer, damit richtig umzugehen. :o Sicher muss ich mit ihm im Gespräch bleiben, aber erstmal bin ich schon geschockt...:(

Gruß

Klaus
02-03-2010, 15:15
Manchmal fehlt es an emotionalen Strategien, die sich nicht gebildet haben weil er nie mit einem Problem konfrontiert gewesen ist. Da kommt es dann zu solchen Ausfallerscheinungen. Ein anderes Phänomen ist das Zurückkehren "verlorengegangener" Gefühle die sich vor langer Zeit mal abgespalten haben. Zum Beispiel aus einem kleinen oder grösseren Schockerlebnis als Kleinkind.

Mit "doof wie Brot" meinte ich Leute die bei sowas dann mit "der stellt sich doch bloss an !" kommen. Eventuell kannst Du hier wirklich nur abwarten und offen bzw. da sein.

Ich würde es mal mit einer daoistischen Übung versuchen. Bring ihm mal bei, sich in Ruhe hinzusetzen, und mit dem Zeigefinger die Mitte der Handfläche der anderen leicht gestreckten Hand zu berühren. Nach ein paar Minuten mit den Fingern dieser gestreckten Hand dann die Knöchel der anderen Hand berühren wie wenn man jemanden tröstet.

Papatom
02-03-2010, 15:19
Mit "doof wie Brot" meinte ich Leute die bei sowas dann mit "der stellt sich doch bloss an !" kommen. Eventuell kannst Du hier wirklich nur abwarten und offen bzw. da sein.

Hi Klaus,
habe ich auch so verstanden. Ich nehme das sehr ernst. Vielen Dank für den Tipp, werde das mal mit ihm ausprobieren.

Vielen Dank & Gruß

vinz
02-03-2010, 16:30
Sers tom,
Ich weiß, einen Therapieplatz zu bekommen ist zzt. wirklich verdammt schwer, aber ist vorerst auch gar nicht nötig imo.

Das vernünftigste ist erstmal abwarten was jetzt weiter passiert und wie gesagt, wenn er das Verhalten verstärkt oder länger Zeit und erst dann würde ich mir therapeutische Hilfe holen.

Teashi
02-03-2010, 16:45
Es geht um meinen kleinen Sohn. 10 Jahre. Er ist seit einiger Zeit sehr aggressiv und sehr aufbrausend geworden. Eigentlich fand ich das bisher nicht so schlimm, da er immer ganz gut mit mir und meiner Frau darüber reden konnte und ich bisher nicht den Eindruck hatte, es wäre in irgendeiner Form kritisch. Normal halt für das Alter. :o
es ist für 13-16 jährige vielleicht normal, aber nicht für 10 jährige so viele aggressionen zu haben....meiner meinung nach.



Neulich allerdings habe ich ihn dabei erwischt, dass er nach seinem Wutanfall in sein Zimmer gerannt ist und seinen Kopf gegen die Wand gehauen hat. Es ging eigentlich darum, dass er bei den Hausaufgaben eine einzige falsch hatte und er sie noch korrigieren sollte. Wir sind da eigentlich nicht zu streng oder unfreundlich zu ihm, so dass ich denke, es läge an meinem Verhalten, dass er sich so unter Druck gesetzt fühlt. Wir haben ein bestimmtes aber auch sehr liebevolles Verhältnis. :( Das ist nun öfter passsiert. Letztens hat er sich ein Buch gegen den Kopf geschlagen. Das ist wirklich nicht so einfach für mich. Er schlägt richtig zu!!! :ups:
also DAS ist wirklich nicht mehr normal. gesund ist es auch nicht. es ist mir ehrlich gesagt neu, dass ein kind sich mit absicht weh tut und dazu wegen solchen kleinigkeiten. ist ja nicht so das ihr im sein lieblingsspielzeug weggenommen habt. wie verhält er sich denn in der schule gegenüber den lehrern? hat er authoritätsprobleme?



Ich bin damit gerade etwas überfordet. Ich habe mal gelesen, dass das mit vermindertem Selbstwertgefühl zu tun haben kann. Allerdings gibt es bei mir z.Zt. keine Therapieplätze, wo ich mich informieren könnte. Leider ewig lange Watelisten.

Wir hatten keine extremen Ereignisse in letzter Zeit. Kein Streit in der Familie, meine Frau und ich lieben uns. Keine Trennungen, wir nehmen uns Zeit für die Kinder, es gibt keinen Fernseh oder Computerkonsum im Übermaß (haben kein Fernseher und Computer ist nur 1x/ Woche). mit den Großeltern ist alles gut. Aus seinem Privatbereich klingt es auch gut. Er ist gut in der Schule, er hat Freunde. Macht gerne Musik (Schlagzeug & Gitarre) und geht seit einiger Zeit auch zum Kungfu.

Deshalb: Kennt einer von Euch einen guten Buchtipp zu dem Thema? Das wäre als Überbrückung vielleicht zumindest schon mal ein Ansatz. Ich habe ihn wirklich sehr lieb und das ist schon furchtbar so was mitzuerleben....

Vielen Lieben Dank für den einen oder anderen Buchtipp, bis ich mich fachlich beraten lassen kann. In unseren Buchhandlungen sind die Verkäufer leider nicht so kompetent...scheint nicht das er verzogen ist. vielleicht hat er probleme über die er nicht spricht, wie hänseleien in der schule?

ansonsten eine ordentliche tracht prügel könnte helfen.

TheCornInGrove
02-03-2010, 17:18
es ist für 13-16 jährige vielleicht normal, aber nicht für 10 jährige so viele aggressionen zu haben....meiner meinung nach.


also DAS ist wirklich nicht mehr normal. gesund ist es auch nicht. es ist mir ehrlich gesagt neu, dass ein kind sich mit absicht weh tut und dazu wegen solchen kleinigkeiten. ist ja nicht so das ihr im sein lieblingsspielzeug weggenommen habt. wie verhält er sich denn in der schule gegenüber den lehrern? hat er authoritätsprobleme?

scheint nicht das er verzogen ist. vielleicht hat er probleme über die er nicht spricht, wie hänseleien in der schule?

ansonsten eine ordentliche tracht prügel könnte helfen.

Tut mir Leid, aber was Du da schreibst, hört sich für mich, nunja, nicht sehr überzeugend an.

Mit dem Alter hat sowas schonmal gar nichts zu tun und bei dem jungen liegt unter Umständen ein innerpsychisches Problem vor, wie ja auch schon super heraus gearbeitet wurde.
Könnte mir vorstellen, dass er versucht etwas zu verdrängen, aber nicht weis wie und dies dann durch körperliche "Selbstbestrafung" "löst".

Meiner Meinung wäre es am besten, wenn man mit dem Kind redet, allerdings nicht einfach hingeht und fragt, ob was nicht stimmt oder dergleichen, sondern man muss das geschickt einfädeln, vertrauen aufbauen und von eigenen Problemen erzählen.
Sonst rückt er nie mit der Sprache raus und frisst alles noch mehr in sich hinein.

Und Gründe, warum es ihm nicht so gut geht, kann es massig geben, auch welche, an die man nie gewagt hätte zu denken...

Mit der Aussage, eine ordentliche Tracht Prügel könnten helfen, kannst Du dich ganz schnell abschiesen, denn nicht jeder nimmt Sarkasmus und Ironie so gut auf ;).

@Vinz und Klaus: Finde Eure "Analyseversuche" echt gut gelungen...!

TRMT
02-03-2010, 22:34
konnte er nur sagen, dass er selber nicht wüßte, was da mit ihm passiert. Er habe einfach aus Wut und den Gefühlen in ihm das Bedürfnis, sich ein Buch gegen den Kopf zu hauen

Kenn' ich.. Ich bin zwar selber noch (lange, hoffe ich:D) kein Vater, aber als ich klein war (:rolleyes:) ging's mir manchmal auch so, kann ich mich dran erinnern.
Ich wurde halt ganz plötzlich wütend, und anstatt das an meinen Eltern auszulassen bin ich in mein Zimmer gegangen und habe etwas rumgetobt, wollte was kaputtmachen und so.. Und wenn man seinen Kopf irgendwo gegen haut macht das mal schön "DONG" und irgendwie hat mich das da beruhigt. :D
Glaubt jetzt nicht ich bin 'n Masoschist oder so, ist ja nur selten passiert, mal irgendwo gegentreten/hauen, und gut ist.
Habe auch in einem Beitrag etwas von sich selber schneiden gelesen.. Das ist natürlich überhaupt nicht gut. Habe ich auch nur aus Versehen gemacht, beim schnitzen/kochen und so.

Helmut Gensler
03-03-2010, 12:45
Auch mit der detaillierten Aussagen lassen sich -leider- keine individuell wirksamen Ratschläge geben. Es gibt einige Bücher, aber die behandeln wirklich Autoaggression, also täglich vorkommende. Das trifft ja glücklicherweise nicht zu. Von "psychischen Problemen" sprechen "wir", wenn es über einen längeren Zeitraum mehrfach vorkommt, was ja hier auch nicht der Fall ist.
Die üblichen Erklärungen für die nicht sofort klinisch zu behandelnden Autoaggressionsattacken kommen damit damit an, dass sich eine überschäumende Wut gegen sich selbst richtet, weil der schuldige Gegner nicht bestraft werden kann. Entweder sind Eltern, Lehrer , andere Verursacher etc. zu stark/unangreifbar/... oder man selbst fühlt sich zu schwach. Rede in dieser Richtung vielleicht mal mit dem Sprößling.

Die alternative Zugehensweise trifft auf die "Ritzer" zu. Hier müssen sich die Kinder selbst spüren, um mit den Schmerzen und der Botschaft sich selbt und von andereen wahrgenommen zu werden. Diese Schiene scheint bei deinem Kind ja auch ausgeschlossen.

Watt
03-03-2010, 13:09
Ich habe längere Zeit in der psychologischen Betreuung gearbeitet und kann gut nachvollziehen, wie erschreckend autoaggressives Verhalten wirken kann.

Im allgemeinen sind solche Wutausbrüche bei Kindern nichts ungewöhnliches und kommen besonders in jungen Jahren vor. Ich hab mir selber ein paar Mal ein Büschel Haare ausgerissen als ich 8 war, weil ich mich so ungerecht behandelt gefühlt habe. Dein Junge ist also vollkommen "normal"!

Dahinter steckt eigentlich etwas relativ banales: Kinder lernen in dem Alter Bewätligungsstrategien für emotionale Auffregung zu entwickeln. Vorher können sie zum Beispiel Zorn oder Trauer direkt mit körperlichen Reaktionen wie Weinen, Stampfen und Schreien abreagieren. Mit fortgeschrittenem Alter müssen sie lernen eine psychische Sorge auch in ihrer Psyche zu händeln, anstatt sie in eine körperliche Reaktion umzuwandeln. Das kann manchmal ein steiniger Weg sein und oft werden die Kinder rückfällig und kehren kurz und heftig zu ihren körpelichen Bewältigungsstrategien zurück.

Alles aber kein Grund zur Sorge. Sofern da keine Tendenzen erkennbar sind, brauchst du das Kind noch zu keiner Therapie oder sonstigem zu schleppen. Erst wenn es sich wirklich verschlimmern sollte, kannst du mal zu einem Kinderarzt gehen.

Viel Glück euch 3.

Papatom
03-03-2010, 13:12
Moin,

vielen Dank erstmal. Ich war halt im ersten Moment ziemlich geschockt, da ich das in den letztn 10 Jahren meines Vaterdaseins noch nicht erlebt habe. Ich bin jetzt aber erstmal etwas beruhigt und werde versuchen, uns Momente zu schaffen, wo er sich öffnen kann, oder mit ihm gemeinsam Übungen in der von Klaus erwähnten Richtung machen.

Ich halte auch nichts von Ferndiagnosen, aber ich halte recht viel von Euren Meinungen (wie ich sie in anderen Freds eben lesen konnte) :rolleyes:

Vielen Dank....

Gruß

vinz
03-03-2010, 14:09
@ Helmut, hast du schon das Unbehagen in der Kultur gelesen?

kingoffools
03-03-2010, 15:11
Uff, harter Tobak.

Mein Sohn ist 9 Jahre alt, und ist auch etwas problematisch (geworden), seit die Ehe in die Brüche gegangen ist.
Er haut zwar nicht den Kopf an die Wand, aber teilweise will er nicht in die Schule, keine Hausaufgaben machen usw.
Und wir (meine Exfrau und ich) kommen dann überhaupt nicht mehr an ihn ran. Da nützen weder Verbote noch Verlockungen (also positive oder negative Motivation), das ist dann echt schwierig.

Haltet mich für ein Weichei oder nicht....wir sind nun zur Beratungsstelle der Caritas gegangen, um uns helfen zu lassen. In 2 Wochen ist Termin, weil wir da echt nicht weiter wissen.

Sonst ein lieber Junge, recht gut in der Schule, sozialkompetent usw. ....aber manchmal kommen wir echt nicht an ihn ran.

Ich werde von den Beratungen berichten, gerne auch per PN.

Kyoshi
03-03-2010, 15:19
Ich werde von den Beratungen berichten, gerne auch per PN.

Würde mich interessieren !

Kusagras
03-03-2010, 15:45
... ansonsten eine ordentliche tracht prügel könnte helfen.

Kanst du mir mal die Quelle des Erziehungsratgebers nennen, in dem das steht?
Würde da gerne genauer nachlesen, wie das funktioniert.
Danke.

vinz
03-03-2010, 15:56
Kanst du mir mal die Quelle des Erziehungsratgebers nennen, in dem das steht?
Würde da gerne genauer nachlesen, wie das funktioniert.
Danke.

Wieso sollte das in einem Erziehungsradgeber stehen?

Kusagras
03-03-2010, 16:13
Wieso sollte das in einem Erziehungsradgeber stehen?

Eben;)

vinz
03-03-2010, 16:33
Eben;)

Mein Reden. :D

Kusagras
04-03-2010, 08:56
Hallo Papataom,

vieleicht ist es so wie Watt in Beitrag 14 beschreibt und es handelt sich
um eine Phase, um eine für Kinder normale, kurzzeitige "Strategie".

Andererseits- und das sagt ja deine Threaderöffnung aus, macht man sich Sorgen, da das Phänomen auch nicht so ohne ist.

So wie du das Familienleben beschreibst, scheint da alles ok. Es ist uns ja nicht möglich, das zu beurteilen, nur hier und da könnte man, mit Phantasie oder Übertreibung ggfs auf etwas hinweisen:

Bsp: Ausbruch nach den Hausaufgaben (Mathe) Nur eine Aufgabe war falsch: wie war deine/eure Reaktion? Musste die Aufgabe verbessert werden? Werden Hausaufagben regelmäßig en Detail (wie bei der Matheaufgabe) kontrolliert, also nicht nur OB sie gemacht werden sondern, in welcher Qualität? Wird Aufgabe für Aufgabe durchgegangen, ist da ggf. doch mehr Elternehrgeiz als es dem Kind gut tut..? Hat es seinen Sport selbst gewählt, oder wollte Papi sich durchsetzen...?

Fragen über Fragen, nur Möglichkeiten, Ansatzpunkte und bitte nicht falsch verstehen: ich unterstelle dir beste Absichten und finde es grundsätzlich gut, das hier zur Diskussion zu stellen.

Hier auch erwähnt wurde ein Termin beim Kinderarzt (Muss ja nicht gleich Therapie sein), vielleicht reicht auch schon ein Telefongespräch (dein Sohn muss ja nicht dabei sein, es sei denn der Arzt sieht die Notwendigkeit einer Untersuchung und einer Inspektion der Eltern, sofern er Euch nicht kennt.)

Papatom
04-03-2010, 09:12
Hallo Kusagras,

keine Sorge, ich verstehe das nicht böse. Ich bin sehr aufgeschlossen und versuche meine Erziehung möglichst oft zu reflektieren.

Also, Mathehausaufgaben macht er erstmal alleine. Meine Frau ist tagsüber da. Wenn er irgendwo nicht weiterkommt, sind wir natürlich für ihn da, versuchen aber, ihm nicht die Aufgabe zu lösen, sondern ihm zu helfen, das Problem zu vertehen. Ich halte uns eigentlich nicht für ehrgeizig. Ich finde das sogar furchtbar. Eltern, die irgendetwas auf ihre Kinder projeziern, was sie immer gewollt oder nicht geschafft haben. Ich schreibe meinem Sohn auch schon mal ne Entschuldigung, wenn er allzulange an Hausaufgaben sitzt. (Wenn er sich ehrlich bemüht). Einige Lehrer meinen ja, es hilft, wenn man 250 Matheaufgaben macht, statt 20 (keine Übertreibung, war wirklich mal so).:( Wie er das natürlich subjektiv empfindet, mag ja anders sein. Welches Kind mag schon Hausaufgaben...:p Wenn eine Aufgabe falsch ist, weisen wir ihn darauf hin und er korrigiert sie. Wir sind dann aber nicht böse oder so. Ich gehöre auch nicht zu den Eltern, die einen Aufstand wegen Noten machen. Eine 3 ist keine "schlechte" Zensur und jeder schreibt auch mal ne 5....(na ja, ich zumindest früher) :o

Den Sport hat er sich selber ausgesucht. Ich habe damit angefangen und er wollte dann auch mal schauen. Seine Motivation schwankt zwar manchmal, je nach dem, wie viel an dem Tag war oder was als Alternative da ist, aber wir zwingen ihn nicht, hinzugehen. Er meinte gestern gerade, ihm sei alles manchmal zu viel und jetzt geht er eben erstmal 1x/ Woche zum Sport, statt 2x. Er macht auch noch Musik...(Schlagzeug) Braucht ja auch Zeit für sich...

Von der Arztsache bin ich schon wieder Weg. Das war einfach die erste Reaktion, da ich mich in dem Bereich eben überhaupt nicht auskenne und es schon so wirkt, als darf man es eben nicht auf die leichte Schuler nehmen.

Viele Grüße

Kyoshi
04-03-2010, 09:20
@ Papatom

Kleine Kinder = kleine Sorgen !
Große Kinder = große Sorgen !

Kusagras
04-03-2010, 09:22
Hallo papatom,

es ging mir jetzt nicht nur um Mathe, ich wollte eher in Erfahrung bringen, ob täglich bzw. regelmäßig das machen der Hausaufgaben kontrolliert wird.

Was verstehst du unter "lange an Hausaufg. sitzen", zietlich?

Gruß

Kusagras

Papatom
04-03-2010, 09:25
@ Papatom

Kleine Kinder = kleine Sorgen !
Große Kinder = große Sorgen !

...und er ist erst 10!!! :ups: :D

Gruß

Papatom
04-03-2010, 09:27
Hallo papatom,

es ging mir jetzt nicht nur um Mathe, ich wollte eher in Erfahrung bringen, ob täglich bzw. regelmäßig das machen der Hausaufgaben kontrolliert wird.

Was verstehst du unter "lange an Hausaufg. sitzen", zietlich?

Gruß

Kusagras

Hi,
wir kontrollieren zumindest, das er sich hinsetzt. Wenn er sagt, er ist fertig, glauben wir ihm das. Mathe bringt er selber zum prüfen, da die Lehrerinnen das so zu den Schülern sagen. Also passiert das täglich, aber nicht jedesmal flippt er so aus..
Lange ist für mich mehr als ne Stunde für alle Fächer zusammen.

Gruß

Kyoshi
04-03-2010, 09:29
...und er ist erst 10!!! :ups: :D

Und warte erst mal bis er 20 ist ! :D

Nein, so wie ich das bewerte haben alle Kinder ihre Spezialphasen.
Mit Ruhe und Geduld (und manchmal auch einem professionellen Rat) kriegt Mann das schon hin.

Wir waren als "Zwerge" auch nicht immer ganz einfach !

Kusagras
04-03-2010, 09:41
...
Lange ist für mich mehr als ne Stunde für alle Fächer zusammen.
...
Gruß


Ja, so sehe ich das auch: 30-45 Min. sollten reichen, aber die Lehrer sprechen sich da leider nie ab.

Papatom
04-03-2010, 10:25
Hi,

ich meine, die waren ja gerade 4-5 Stunden Lernen und wenn die dann nochmal 2 Stunden dranhängen sollen, sind die einfach schon dicht. Da geht nix mehr und ich bezweifle auch, das ein so großes Pensum mehr bringt...:(

Wie es nachher in der Oberstufe ist, da kenn ich mich natürlich nicht mehr so aus...

Gruß

Kusagras
04-03-2010, 11:21
Hi,

ich meine, die waren ja gerade 4-5 Stunden Lernen und wenn die dann nochmal 2 Stunden dranhängen sollen, sind die einfach schon dicht. Da geht nix mehr und ich bezweifle auch, das ein so großes Pensum mehr bringt...:(



Genau:
Wäre Schule optimal organisiert, bräuchte man vermutlich gar keine regelmäßige Hausaufgaben, sie würde dann ggfs etwas länger dauern, aber dann wäre frei.



Wie es nachher in der Oberstufe ist, da kenn ich mich natürlich nicht mehr so aus...


Naja, ist schon mehr in der Regel: aber als das Schlimmste empfand ich die Mittelstufe, wenn Körper und Geist/Seele in der Pubertät Kapriolen schlagen:
da habe ich 3 Jahre lang kaum Hausaufgaben gemacht bzw. oft kurz vor der Schule und in den Pausen (mit meist entsprechendem Ergebnis): diese Zeit war schultechnisch die größte Qual, die gut zu überstehen, ist eine echte Herausforderung. Später, ab der 10. Klasse etwa, hatte ich eigentlich Lust zum Lernen. Allerdings fehlten mir dann viele Dinge aus der Mittestufe, das hab ich deutlich zu spüren bekommen.

Kyoshi
04-03-2010, 16:12
@ Kusagras

Und trotzdem ist etwas aus Dir geworden ! :)

Klaus
04-03-2010, 16:38
Einfach mal schauen ob sich das wieder gibt, war vielleicht nur eine Übersprungshandlung weil der "Entwurf" von innen wie damit umgegangen wird nicht fertig geworden ist.

Bei der Übung die ich beschrieben habe bei Rechtshändern mit dem linken Zeigefinger auf die Mitte der rechten Hand "pieksen", sonst umgekehrt.

Kusagras
04-03-2010, 16:40
@ Kusagras

Und trotzdem ist etwas aus Dir geworden ! :)

Wie man`s nimmt;-). (Danke dir)

Teashi
08-03-2010, 12:01
Kanst du mir mal die Quelle des Erziehungsratgebers nennen, in dem das steht?
Würde da gerne genauer nachlesen, wie das funktioniert.
Danke.
spreche aus erfahrung. immer noch der beste ratgeber.

Kilban
10-03-2010, 13:45
Moin,
also ich würde erstmal das Kind zur Seite nehmen und fragen warum es das macht. Wenn es mit "weiß nicht" antwortet, dann fragen wie er sich denn fühlt wenn er den kopf gegen die wand bzw. Buch schlägt.
2. würde ich in der Schule bei der klassenlehrein gegebenenfalls auch bei anderen Lehrern nachfragen ob er in der Schule auffällt bzw. nicht auffällt, also ein Verhaltensmerkmal.
3. öfters mal loben unterstützung zeigen

Shining
11-03-2010, 12:05
In der Schule ist auch alles gut? Hat er Freunde, und hat er nette Schulfreunde?
Irgendwas scheint im Busch zu sein hab das Gefuehl, wenn es nicht von Zuhause kommt, dann von wo anders. Vielleicht ADS, vielleicht wird er in der Schule gemobbt, vielleicht hat er Probleme mit irgendeinem Lehrer, oder Fach wer weiss.
Waere ich Mutter waere mir jeder weite Weg zum Experten recht, hauptsache dem Kind wird es geholfen.
Kann mich natuerlich in gestresste Eltern nicht ganz reinversetzen. Aber ich meine, es geht um das Kind. Da ist doch alles recht.

der herbie
11-03-2010, 12:32
Hallo Papatom,

kann ich davon ausgehen, dass bei deinem Sohn nach den Sommerferien der Wechsel zur weiterführenden Schule ansteht? Wenn ja, macht sich Dein Junge möglicherweise Sorgen was auf ihn zukommt. Angst, nicht mehr mit seinen bisherigen Freunden zusammen zu sein, Angst vor dem weiten Schulweg, Angst noch mehr "leisten" zu müssen, Angst auf nicht eine so tolle Schule zu kommen.... Vielleicht ist bei Euch ja auch schon eine Entscheidung gereift und andere Kinder hänseln ihn wegen der gewählten oder sich abzeichnenden Schulform?

Bevor Du einen Facharzt aufsuchst, solltest Du - wie einige vor mir auch schon geschrieben haben - das Umfeld, hier insbesondere die Schule genauer betrachten, vermutlich wird sich hier die Quelle des Übels finden lassen. Zum Thema Hausaufgaben, 45-60 Minuten ist für einen Viertklässler angemessen, an der Grundschule meines Sohnes (7 Jahre, erste Klasse) haben die Erstklässler gerne schon 30 Minuten Hausaufgaben. Allerdings in methodisch schöner Form, die Kids machen sie (noch) gerne und mit Feuereifer.

Da ich neben dem Kampfsport noch eine F-Jugend Fußballmannschaft betreue (Jahrgang 2001 und 2002) kenne ich die eine oder andere s. g. Verhaltensauffälligkeit. Die Masse resultiert aus schulischen Dingen aber natürlich auch Mobbing und tatsächlicher Ausübung körperlicher Gewalt. Gerade letzteres solltest Du nicht unterschätzen, wir haben so einen Fall mannschaftsintern unter beteiligung der Schule aufgearbeitet. War nicht schön. Alle beteiligten Eltern waren natürlich schockiert, es gibt aber Einiges, worüber Kinder in dem Alter schon nicht mehr mit ihren Eltern reden können/wollen. Wie gesagt, klopf erstmal die Schule ab, ein schlechter "Seelenklemptner" macht mehr kaputt als er nutzt!

Ich wünsche Euch viel Erfolg,

Grüße

Herbert

Papatom
11-03-2010, 12:41
Moin,

das ist auch mal ein interessanter Gedanke. Also die Ideen einerseits, dass sich in dieser Entwicklungsphase die Konfliktbewältigung umstellt, dann das Schulwechselthema und die von Klaus angestrebten Entspannungsübungen...

Die ersten beiden Sachen habe ich mit ihm schon mal begonnen und es hat schon positive Ergebnisse gebracht. Das mit dem Schulwechsel werde ich dann auch mal ansprechen.

Danke an alle hier. Das sind tolle Ansätze und einige zeigen schon Wirkung.

Danke...

Gruß

:thx::sport006::sport146:

Kyoshi
11-03-2010, 16:15
Danke an alle hier. Das sind tolle Ansätze und einige zeigen schon Wirkung.

Dafür gibt es ja u.a. das KKB ! :D

Klaus
11-03-2010, 21:25
Hier werden Sie geholfen. ;)

Welche beiden Dinge haben denn Wirkung gezeigt, und wie ?

TRMT
11-03-2010, 21:27
Tja, da sieht man mal dass wir nicht alle asoziale Klopper sind :D

Papatom
12-03-2010, 08:47
Hier werden Sie geholfen. ;)

Welche beiden Dinge haben denn Wirkung gezeigt, und wie ?

Moin,

also, wichtig war, eine Atmosphäre zu schaffen, wo er sich ungestört entspannen und auf eine Unterhaltung einlassen konnte. Ich habe also erstmal die anderen 2 ins Bett gebracht und es mir mit ihm gemütlich gemacht. Bisschen gedimmtes licht, aufgeräumtes Zimmer usw...Habe Deine Übung ausprobiert und er meinte gleich, das kenne er noch aus dem Kindergarten. War recht überrascht. Jedenfalls hat es endlich mal geklappt, dass er mir etwas mehr erzählen konnte.

Mir persönlich scheint es so, als haben wir uns nicht genug mit ihm auseinandergesetzt, als die anderen 2 Kinder nachgekommen sind. Er hat jedenfalls ein angeknackstes Selbstwertgefühl und hat das Gefühl, nichts wert zu sein. Deshalb "bestraft" er sich anscheinend, wenn er "Fehler" macht, weil er sich über sich selber ärgert.
Ich versuche nun mich etwas intensiver um die Kinder individuell zu kümmern. Jeder muss halt seine eigene "Papazeit & auch Mamazeit" bekommen. Ungestört von den anderen. Das ist ja leider im Alltag bei 3 Kindern nicht so einfach. Habe das auch mit meiner Frau besprochen und sie wird auch versuchen das fortzuführen. Kleinigkeiten scheinen schon große Wirkung zu haben. Z.B. stehe ich nun einfach ein paar Minuten früher auf und wecke meinen Sohn nicht mehr mit "Aufstehen" sondern nehme mir dafür 5 Minuten. Er ist in der Phase noch sehr kuschelig und "klein" was er tagsüber schon nicht mehr so leben kann. Aber er genießt das. Auch abends. Na ja..ist halt schwer, ihm klarzumachen, dass er an Liebe nicht weniger bekommt. Aber ja eben an Zeit...hm....:o

Danke & Gruß

Kannix
12-03-2010, 09:19
Nur eine Idee. Eine intakte Familie, ein behütetes Nest hat nicht nur Vorteile. Er wird bald ein Teenie, die wirkliche Welt und das auf sich selbst gestellt sein droht. Kein Kind mehr sein zu dürfen kann bestimmt eine große Belastung sein. Es können bestimmt viele Ursachen eine Rolle spielen. Vielleicht macht er es auch mit sich selbst aus und ihr könnt das Problem nicht für ihn lösen. Wobei ich mir auch vorstellen kann, dass er will dass ihr es mitbekommt dass er sich selber wehtut.
Vielleicht braucht er mehr Aufmerksamkeit, vielleicht schadet ihm auch zu viel Aufmerksamkeit

Papatom
12-03-2010, 09:27
Moin Kannix,

da hast Du natürlich Recht. Aber einem kind Zeit zu geben, bedeutet ja nicht, ihm keine Grenzen aufzuzeigen und ihm alles abzunehmen. Ganz und gar nicht. Es ist mir wichtig, dass er alleine und selbstständig klar kommt. Aber ich weiß ja nicht wie viele Kinder Du hast, manchmal möchten die Kinder schon mit den Eltern reden und man hat dafür gerade keine Zeit, weil....na ja, es passiert halt oft. Und das ist nicht gut, da sie dann irgendwann gar nix mehr erzählen.
Darum geht es. Ich bepamper meine Kinder nicht, aber ich möchte gerne für sie da sein, wenn sie mich brauchen.

Gruß

kingoffools
12-03-2010, 09:34
Es ist eben ein schwieriger Balanceakt zwischen Nähe und gesunder Distanz.

Ich muß mich auch oftmals zurückhalten, damit ich meinen Kindern nicht alles abnehme und sie zu sehr verhätschel.

Da ich die Beiden in der Regel nur alle 2 Wochen für 48 Stunden sehe, ist die Gefahr natürlich sehr groß bei mir.

Aber vielleicht ist bei Dir auch alles gar nicht so wild, und der Kleine braucht nur ein wenig Aufmerksamkeit ? Kann man natürlich aus der Ferne nicht beurteilen.

Klaus
12-03-2010, 13:46
Tom, ich würde mit dem Schaffen einer emotionalen Basis jetzt weitermachen.

Wenn man mit Widrigkeiten kämpfen muss, braucht man ein Fundament. Etwas, das einem innere Stabilität gibt, Selbstwertgefühle immer aufrecht halten zu können. Ggf. musst Du halt vormachen, wie man mit bösen Menschen so umgeht dass man die Konfrontation meidet ohne seinen Stellenwert zu senken (Unterordnung statt Gleichwertigkeit), und wenn es nicht anders geht dann mit Gewalt. Ohne Basis fällt man in Extreme, sowohl Extreme von Unterordnung, als auch solche von Ausschaltung von Ursachen. Je stärker die Basis in einem ist, an das Gute glauben zu können (ohne die Wahrheit zu verleugnen), umso eher schafft man in einem Rahmen zu bleiben. Mach das jetzt, alles andere kommt dann wenn es nötig ist.

Ich stimme Kannix aber da zu, dass Du ihm nicht alles abnehmen kannst oder darfst. Du musst ihn dabei unterstützen Dinge selbst zu tun.

Papatom
12-03-2010, 13:57
Hi klaus,

ja, danke. Aber es war auch nicht gemeint, das ich ihm etwas abnehmen will.
Ich halte nix von den Übereltern die aus falschen Gründen heraus ihre Kinder vor allem bewahren. Aber manchmal muss man sein Kind eben ein wenig liebevoll "unterstützen", seinen Weg gehen zu können. Klar, nicht durch abnehmen, aber durch stärken, motivieren, eine starke emotionale Basis schaffen, (Selbst-)Vertrauen aufbauen etc...

Liebe Grüße

Teashi
12-03-2010, 15:01
soll er die wut am boxsack auslassen.

Klaus
12-03-2010, 22:07
Herausforderungen meistern ist prima, um selbstsicher zu werden. Aber habe niemals Distanz zu Deinen Kindern. Man kann den emotionalen Kontakt den man (hoffentlich) zu seinem Partner hat mit jedem Menschen haben, insbesondere mit Kindern. Das ist extrem hilfreich für jeden, es überfordert nur die meisten Leute. Zu seinen Kindern kann man das aber problemlos. Die meisten emotionalen Störungen resultieren aus einer Unfähigkeit der Eltern, emotionale Nähe zu ihren Kindern zu haben. Und diese resultiert daraus dass solche Eltern es nicht ertragen, weil sie die selbst nicht bekommen haben. Das vererbt sich dann immer schön weiter.

Helmut Gensler
13-03-2010, 11:48
Übereinstimmung herrscht anscheinend beim alten Satz: wer seinen Kindern alle Steine aus dem Weg räumt, der ebnet ihnen den breiten Weg zur Hölle.
Elterliche, selbstlose Liebe zu den Kindern ist seit Bestehen der Menschheit der Garant des Überlebens. Das schließt selbstverständlich auch das Recht der Kinder ein, für sich selbst so bald es geht Verantwortung zu übernehmen.
Verschiedene Aktionen von Kindern waren und sind für die "Großen" nur schwer zu verstehen. Das anfängliche Beispiel der Autoaggression gehört dazu, ist aber nocht nichts, was ernsthafte Sorgen bereiten muss, nur ein genaues Hinsehen. Aber auch diese "Hilferufe" von Kindern muss man hören. Und du hörst da sehr aufmerksam hin.
ALSO.. was wollt ihr noch besser machen?? Es ist schon top, haltet das Niveau!