Vollständige Version anzeigen : MMA in der Schule möglich
Sascha.M
04-03-2010, 05:39
Hallo,
ich habe die Möglichkeit oder sagen wir mal die Chance in einer schule mma anzubieten als Selbstverteidigung AG (Arbeitsgemeinschaft)
wie würdet ihr so eine Stunde aufbauen?
habt ihr Tipps? was sollte man nicht vergessen?
es ist immer leider nur 1 Stunde
die Zielgruppe ist 10-13 Jahre alt ...
muss das erstmal schriftlich abgeben dann sehen wir weiter :D
Ich finde das eigentlich immer gang gut, wenn man auch mal andere Sportarten in den Unterricht bringt, aber
1.) MMA ist NICHT dasselbe wie Selbstverteidigung. Sobald du das behauptest, nimmst du dir schon mal richtig was weg. Für viele Leute ist es sowieso ein riesiges Problem, MMA als Sport zu sehen und zuzulassen (gibts ja schon einige Threads hier). Wenn du jetzt auch noch Parallelen ziehst zum Kämpfen auf der Straße, verkackst dus dir selber.
2.) Ich habe selber mal, allerdings im Sportunterricht, Grappling angeboten. Dabei gings "nur" um Positioning, ein paar simple Techniken zum Sweepen/ Umdrehen und es gab ein kleines Turnier (alles innerhalb des SU). Selbst das war schon n schwieriges Ding, weil Körperkontakt so hoch, AUCH wenns dasselbe Geschlecht betraf. Das müsstest du dann auf jeden Fall trennen beim MMA und das könnte dir dann pädagogisch u.U. zum Verhängnis werden.
3.) Das Kontaktproblem wirst du ansatzweise bei SV los, meistens sucht man dort ja keinen laaangen Körperkontakt. Wenn ich fragen darf: was ist denn dein Hintergrund für SV? Versteh das nicht falsch, aber wenn du MMA als Angebot deiner SV AG anbieten willst, scheinst du vielleicht auf dem Thema noch nicht allzu bewandert zu sein. Gerade für Minderjährige fänd ich das dann nicht vertretbar. Die fühlen sich schnell mal unbesiegbar nach so ner AG.
4.) Ich hatte auch zu meiner Schulzeit mal ne SV AG angeboten. Die wurde dann schnell vom Direktor VERboten, weil angeblich zu brutal, unsicher, Versicherung... TROTZ Schein meinerseits UND Volljährigkeit der Teilnehmer (12. und 13. Klasse).
Also du wirst es echt nicht leicht haben. Trotzdem finde ich den Ansatz der Idee nicht so schlecht. SV sollte in die Schule. Aber nur wirklich fundiert unterrichtet. MMA sollte nicht in die Schule, weil didaktische Umsetzbarkeit schwierig.
Fünftklässlern ground and pound zur Selbstverteidigung beibringen? Das wird sicher interessant auf dem Pausenhof! ;)
Im Ernst: "MMA" ist in unserer ganzen Gesellschaft imagekrank, bei Eltern von 10jährigen aber tausend mal mehr. Die "Energie des Angreifers ausnutzen" ist eines der Konzepte, das gerade noch funktioniert, denn das klingt ethisch in Ordnung. Daher die Beliebtheit von Judo bei Kindern.
Selbst reine SV-Systeme wir Krav Maga halte ich für schwierig, denn ohne eine präventive Attacke kommt auch Krav Maga nicht aus. Das es zur Selbstverteidigung nötig ist, manchmal auch als erster zuzuschlagen, ist Fachfremden nicht zu vermitteln. (Siehe den S-Bahn-Helden von Solln, dem jetzt das posthume Verdienstkreuz aberkannt werden soll, weil er zuerst zugeschlagen hat.)
Ich würde vorschlagen: "Moderne Hybridsysteme zur Selbstverteidigung" oder ähnliches als Titel. In der Beschreibung und im Unterricht unbedingt einen Schwerpunkt setzen auf Deeskalation, Flucht, Erkennen aggresiven Verhaltens, Lösen von Konflikten mit Worten und Verteidigungshaltungen.
Das ist unbedingt wichtig! Du hast da eine Mordsverantwortung! Du bringst Vorpubertierenden und Pubertierenden Techniken bei mit denen sie andere definitiv verletzen oder schwer verletzen können.
Ich bin wirklich der Meinung, das Du dafür eine Ausbildung brauchst. In der IKMF zum Beispiel gibt's eine extra Ausbildung zum "Kids Instructor". Und das hat durchaus seinen Sinn.
Wenn mein Sohn einen Zettel mitbringen würde mit "MMA zur SV" würde ich mich schon mal sehr wundern und das erst einmal für Humbug halten, denn die Begriffe haben erst einmal nichts miteinander zu tun. Wenn aber der Lehrer keine nötige Qualifikation hat, würde ich meinen Kindern niemals den Besuch gestatten.
Und ich hab' zum MMA eine positive Einstellung und nicht die allgemein übliche...
Irongriffon
04-03-2010, 07:40
Da ich selbst pädagogisch tätig bin und in einer Weiterbildungseinrichtung mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeite kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass dies sehr schwierig ist; besonders in Deutschland und ganz besonders in Zeiten der Amokläufe, wo Lehrer bzw. die Gesellschaft verstärkt Angst vor ihren Schülern haben müssen.
Ich kann dir mal aus meiner Sicht und Erfahrung sagen, warum dies nur bedingt machbar ist und bei den meisten Verantwortlichen auf wenig Gegenliebe stoßen wird:
1. Gewalt ist besonders in Deutschland verpönt und MMA, rein optisch zumindest, sehr gewalttätig. Es gibt hier keinen anderen Sport, bei dem man auf einen am Boden liegenden einschlagen darf. Das dadurch ausgelöste Unbehagen wirst du kaum aus den Köpfen der Leute verbannen können.
2. Das weit größere Problem allerdings ist die Political Correctness und die Verantwortung, wenn das Ganze in die Hose geht. Du glaubst gar nicht wie oft ich mir den Spruch anhören darf, wie ich nur jungen Menschen sowas beibringen kann. Was wäre denn, wenn die das benutzen, um jemanden zu verletzen?
Und das Problem ist tatsächlich, dass FALLS einmal wirklich dieser Fall eintreten sollte, unbedingt ein Schuldiger gefunden werden muss. Und so wie Politiker schnell mal Killerspiele für alles Böse dieser Welt verantwortlich machen, ist es im Fall einer pädagogischen Einrichtung dann sehr schnell der verantwortliche Lehrer, der dementsprechend unverantwortlich gehandelt und Kindern Dinge beigebracht hat, die Kinder/Jugendliche aus der Sicht der Gesellschaft nicht lernen sollten.
Keine Schule/Bildungseinrichtung kann sich den Ruf leisten, dass dort unfähige/verantwortungslose Lehrer arbeiten, daher gehen auch viele einfach auf Nummer sicher und bieten sowas gar nicht erst an.
Halte ich für Quatsch. Man kann jemanden nicht innerhalb weniger Stunden etwas aus dem MMA beibringen.
Lieber nur aus einem Teilbereich und dann eben richtig, so z.b. nur das Boxen trainieren.
AndrewWK
04-03-2010, 12:56
Dieses Thema gab es schon!
Sascha.M
04-03-2010, 16:13
wollte auch eher nur würfe usw vermitteln....nicht die normale schiene ;-)
Rocky777
04-03-2010, 16:24
wollte auch eher nur würfe usw vermitteln....nicht die normale schiene ;-)
Also... No Gi Judo? und das nennst du dann MMA?
Na, anscheinend ist MMA für dich ja ein dehnbarer Begriff. Insofern unterrichte ich auch gerade MMA, zumal an einer schwierigen Schule (Richtsberg Marburg)
...halt nur in der Form von Rugby ;)
Michael1
04-03-2010, 18:19
Soweit mir bekannt ist gibt es durch die Kultusministerkonferenz in allen (?) Bundesländern Regelungen welche Sportarten mit gefährlichen Schlagtechniken in Schulsport verbietet.
Informationen aus "Karate-Sicht" findest du z.B. hier, vielleicht hilft das weiter:
http://www.karate.de/component/option,com_docman/task,doc_download/gid,81/
MikePike
04-03-2010, 19:11
Für Kids in dem angegebenen Alter fände ich bei der begrenzten Zeit die zur Verfügung steht, so ne Art kontrolliertes Raufen (kann man ja ganz nett n paar entsprechnede Techniken aus´m BJJ, Judo, Ringen u.ä. einbauen)ganz vernünftig...
Ist die Frage, ob Du das noch als SV-AG laufen lassen kannst.
Sascha.M
05-03-2010, 06:59
Für Kids in dem angegebenen Alter fände ich bei der begrenzten Zeit die zur Verfügung steht, so ne Art kontrolliertes Raufen (kann man ja ganz nett n paar entsprechnede Techniken aus´m BJJ, Judo, Ringen u.ä. einbauen)ganz vernünftig...
Ist die Frage, ob Du das noch als SV-AG laufen lassen kannst.
ja so in der art hatte ich mir das auch gedacht :)
das gute die schule hatt bei uns gefragt und nicht umgekehrt ;)
Michael1
05-03-2010, 11:16
Ändert aber nichts an der Rechtslage fürchte ich. Sowohl im Pflichtunterricht als auch im Wahlteil sind laut KMK gefährliche Schlagtechniken an Schulen nicht erlaubt.
Wenn also etwas passiert mußt du ggf. damit rechnen in Regress genommen zu werden. Du kannst natürlich versuchen die Verantwortung der Schule aufzuladen in dem du dir (schriftlich) ausdrücklich bestätigen läßt das auch gefährliche Schlagtechniken trainiert werden dürfen. Aber ob das was wird...
Ansonsten bleibt eben die ringerische Ebene, "Ringen und Raufen" gehört ja durchaus zum Schulsport dazu.
Tshingis
05-03-2010, 11:23
Was zur Hölle sind "gefährliche Schlagtechniken"?
der herbie
05-03-2010, 11:41
Was zur Hölle sind "gefährliche Schlagtechniken"?
So ziemlich alle Schläge!
Schulen kaufen für teuer Geld Kurse zur Gewaltprävention ein, da ist eine für Unbewanderte sehr gewaltätig anmutende Sportart definitiv nicht angesagt. Schon garnichts mit Boxen und Treten.
Wenn Du "Werfen, Hebeln, Rollen" anbieten willst, dann nenn´ es auch so. Verwende nicht zu viele Fachbegriffe, außerhalb der KK-Szene kann kein Mensch damit etwas anfangen. Begriffe wie "Judo, Ringen, JJ" sind OK weil bekannt, "Grappling" kennt kein Mensch.
Grüße,
der herbie
"Grappling" kennt kein Mensch
Das wird doch in katholischen Kirchen praktiziert, oder? :)
Da es für eine Schule ist, und für so junge Kinder/Jugendliche, würde ich den Unterricht darauf beschränken, wie man aus Situationen rauskommt.
Also eher: Wie kommen ich aus einer Mount wenn der andere auf mir hockt?
und nicht: Wie schmeiss ich jemand zu Boden und hock mich drauf.
ich hab da mal eine idee gehabt die leider nie machbar sein wird aber will sie trodtzdem mal erläutern
MMA Liga in der Schule Immer 2 Klassenstufen ergeben ein gruppe das heißt 7. und 8., 9 und 10 ...
traniert wird nach dem Unterricht in der Schulsporthalle.
Gekämpft wird Jede 2 Wochen Samstags man sammelt so zu sagen Punkte über das ganze Jahr.
Jeder Landkreis ist eine Liga in dem man die besten im Landkeis ermittelt
am Enden kämpfen die besten gegen die besten der anderen Schulen im Bundesland und die wiederum gegen die besten aus Deutschland wäre doch mal toll oder besser als sich auf dem schulhof unnötig zu kloppen
Sascha.M
07-03-2010, 18:39
hehe
man sollte nciht alle pilze aus dem wald essen!
ja klingt interessant aber ich glaube das wird nciht klappen
Vorschlag: Kamfsport-AG gründen und mit der Schulleistung koppeln. Vor der Teilnahme kontrolliert der Leiter, ob alle ihre Hausaufgaben gemacht haben. Zum Kampfsport werden viele kommen, die in der Schule eher schwach sind. Diese könnte man mit Zuckerbrot und Peitsche erreichen.
Wer in Mathe auf die Vier kommt, darf MMA machen.
Wer sich auf dem Schulhof beweisen will, kann dies stattdessen im Käfig machen - gibt mehr Anerkennung von den Freunden und weniger Ärger. Wer auf der Straße eine Körperverletzung begeht, darf nicht mehr trainieren.
Wer in der Schule besser wird, darf mit auf ein MMA-Turnier.
"Farids Methode": Förderpreis fürs Durchboxen | Frankfurter Rundschau - Wissen & Bildung (http://www.fr-online.de/in_und_ausland/wissen_und_bildung/aktuell/1601616_Foerderpreis-fuers-Durchboxen.html)
Endlich mal ein Beitrag von Dir, bei dem ich mir nicht gleich an den Kopf fasse.
Beck@Basa
13-03-2010, 10:38
Soweit ich weiß ist im Deutschen Schulsystem alles verboten was mit Schlag / Tritt Technik zu tun hat. Zumindest ist es im Thüringer und wenn mich nicht alles täuscht im Bayrischen System so. Erlaubt sind lediglich Ringen und so weiter. ich weiß nicht wie man das durchsetzen möchte - abgesehen davon, dass "besorgte" Eltern auf die Barrikaden gehen. Jemand der es seinen Kindern nicht gestattet, einen Frosch sezieren zu lassen - wird das sicher nicht auf der Schule hinnehmen.
Hatte bei uns mal Boxen ins Gespräch gebracht - dass war der Absagegrund der mir geliefert wurde.
oh man es ist nur eine Stunde
Meiner Meinung nach:
Heftiges Aufwärmen
Würfe, Ringen
vllt Boxtechniken
Kraftübungen
Und immer einer längere Zeit ein Fokus
Ziel sollte es sein die Kids fit zu machen, und auf den Geschmack zu bringen, nicht sie zu Kämpfern zu machen.
Nenn das Ding Kampfsport-AG und wenn dich jemand fragt, sagst du du nimmst aus verschiednen KS Elemente heraus
Hosenscheisser 79
14-03-2010, 14:08
ich hab da mal eine idee gehabt die leider nie machbar sein wird aber will sie trodtzdem mal erläutern
MMA Liga in der Schule Immer 2 Klassenstufen ergeben ein gruppe das heißt 7. und 8., 9 und 10 ...
traniert wird nach dem Unterricht in der Schulsporthalle.
Gekämpft wird Jede 2 Wochen Samstags man sammelt so zu sagen Punkte über das ganze Jahr.
Jeder Landkreis ist eine Liga in dem man die besten im Landkeis ermittelt
am Enden kämpfen die besten gegen die besten der anderen Schulen im Bundesland und die wiederum gegen die besten aus Deutschland wäre doch mal toll oder besser als sich auf dem schulhof unnötig zu kloppen
Eine sehr schlechte Idee!
Wenn man bedenkt das man die Techniken auf der Strasse erst Recht anwendet!
die schule ist der falsche ort für mma. mmn.
mma gehört in die hände erfahrener trainer die sportler daran führen können.
schule und sport definitves ja! aber doch eher basis sportarten also judo boxen ringen oder Kickboxeben.
dosb und lsb sportarten sind da sinnvoller auch für die rechtfertigung der schule nach außen.
bevor einer mma anfängt sollte er erstmal ein paar jahre kampfsport gemacht haben. und da bieten judo boxen ringen die besten möglchkeiten. kickboxen oder ju jutsu sind auch super geeignet.
Ich habe zwar den Treat nicht gelesen...........
Jedoch hat man in Kopenhagen das gleiche scho gemacht.............
Der Verantwortliche var Christian Graugart - er wird bei der Hayastan Challenge am 20. März in Hamburg dabei sein......
Alles Gute
Ich kenne definitiv eine Schule bei mir zuhause (Sachsen-Anhalt), wo ein Sportlehrer Boxen anbietet. Also Schlagtechniken scheinen schon zu gehen.
Würde das ganze aber eher ringerisch aufziehen und es auch anders nennen. Also nicht MMA oder SV sondern AG "Freies Ringen" oder so.
Schließe mich ansonsten Alex an, MMA gehört nicht in die Schule, da zu Komplex bzw. zu umfangreich für die wenige Zeit die man meist im Schulsport oder AGs hat. Dann wirklich eher Boxen oder Ringen isoliert...
Sascha.M
14-03-2010, 16:36
danke für die vielen guten vorschläge!
:)
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