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Vollständige Version anzeigen : Vom Aikido zum Judo



Colorpainter
11-03-2010, 20:42
Hallo,
seit einiger Zeit trainiere ich Aikido und wir haben in unsrerem Verein Leute die davor Judo trainiert haben und sich recht schwer tun.
Hat von euch jemand vom Aikido ins Judo gewechselt?
Könnte mir vorstellen das man sich als Aikidoka im Judo leichter tut oder täusche ich mich da?

Viele Grüße
Colorpainter

Teashi
11-03-2010, 22:29
Könnte mir vorstellen das man sich als Aikidoka im Judo leichter tut oder täusche ich mich da?
das glaube ich nicht.

captainplanet
11-03-2010, 22:36
Eine weitläufige Verwandschaft besteht schon, ich denke daher daß man gegenüber einem absoluten Anfänger einen Vorteil hat. Egal ob als Aikidoka im Judo oder umgekehrt.

straightblast
11-03-2010, 22:36
leichter als was?

pilgrim
11-03-2010, 22:38
Hat von euch jemand vom Aikido ins Judo gewechselt?
Ich kenne interessanterweise niemand, der diesen Weg gegangen ist.
Umgekehrt kenne ich seeeeeeeehr viele aikidoka, die mal judo geübt haben.


Könnte mir vorstellen das man sich als Aikidoka im Judo leichter tut oder täusche ich mich da?
Das kann ich mir nicht vorstellen.

straightblast
11-03-2010, 22:44
also man hat es bestimmt ein bisschen leichter, als jemand der noch keine KS erfahrung hat, aber ansonsten...

grosserdrache
11-03-2010, 23:05
Ich habe nach 3 Jahren Aikido mit Ju Jutsu angefangen und vor 5 Jahren mit Aikido ganz aufgehört. Ju Jutsu betreibe ich immer noch.

Teashi
11-03-2010, 23:17
Ich habe nach 3 Jahren Aikido mit Ju Jutsu angefangen und vor 5 Jahren mit Aikido ganz aufgehört. Ju Jutsu betreibe ich immer noch.
was soll uns das sagen?

Karate-Tiger
13-03-2010, 11:51
@Colorpainter

ich kann mir das durchaus vorstellen das man sich ,dann leichter tut...

lg Daniel

tiamatus
13-03-2010, 12:59
Hallo,
seit einiger Zeit trainiere ich Aikido und wir haben in unsrerem Verein Leute die davor Judo trainiert haben und sich recht schwer tun.


Könntest du genauer erläutern, inwiefern die ehem. Judoka sich schwer tun?

Wo genau liegen denn bei den Leuten die Schwierigkeiten?

Colorpainter
13-03-2010, 17:44
Könntest du genauer erläutern, inwiefern die ehem. Judoka sich schwer tun?

Wo genau liegen denn bei den Leuten die Schwierigkeiten?

Hallo,
mir fällt es eben auf das ehemalige Judokas die mit Aikido anfangen
genauso dastehen wie jeder andere Anfänger obwohl ich mir vorstellen könnte das beim Judo und Aikido Gemeinsamkeiten bestehen.
Hab mal im youtube einen Film von einem Aikidotrainer gesehen (davor 5. Dan Judo) der erzählte das er sich auch schwer tat.
Das hat mich gewundert.
Da ich selber kein Judo trainiere sollte ich mir vielleicht mal ein Probetraining anschauen ob da wirklich so gravierende Unterschiede bestehen.

Viele Grüße
Colorpainter

tiamatus
13-03-2010, 18:22
Ach so, ich dachte, die Judoka würden sich jetzt ganz besonders schwer tun.

Aber ich find es auch erstaunlich. Zumindest die Fallschule sollte doch keine Schwierigkeiten bereiten!?

Spark
14-03-2010, 16:05
Ach so, ich dachte, die Judoka würden sich jetzt ganz besonders schwer tun.

Aber ich find es auch erstaunlich. Zumindest die Fallschule sollte doch keine Schwierigkeiten bereiten!?

Kommt drauf an. Die Judo Fallschule ist schon ne etwas andere als beim Aikido. Und wenn man vorher jahrelang die eine gemacht hat, ist es besonders schwer nun die andere zu machen. Gewohnheitssache eben.:D

mrx085
15-03-2010, 12:32
also man hat es bestimmt ein bisschen leichter, als jemand der noch keine KS erfahrung hat, aber ansonsten...


Das sehe ich ähnlich, aber mit absoluter Gewissheit kann ich das mangels Erfahrung nicht sagen. Habe von Aikido bis auf ein Schnupper Training keine Ahnung, und auch beim Judo bin ich ein blutiger Anfanger, habe heute Abend mein drittes Training vor mir. Aikido scheint aber soweit ich das beim Probe Training beurteilen konnte, eine sehr "eingene" Beweungslehre zu haben die schon gewöhnungsbedürftig ist. Aber wie gesagt vielleicht ist mir das nur so als KK Neuling so vorgekommen. Aikido ist meiner Meinung nach eine sehr interssante KK, aber ich abe mich dennoch für das Judo entschieden, da es sich meiner Meinung nach besser mit Krav Maga kombinieren lässt.

pilgrim
15-03-2010, 14:18
... obwohl ich mir vorstellen könnte das beim Judo und Aikido Gemeinsamkeiten bestehen.
Hab mal im youtube einen Film von einem Aikidotrainer gesehen (davor 5. Dan Judo) der erzählte das er sich auch schwer tat.
Hm, was mir so an Unterschieden einfällt ...

Die Grundstellung/Kampfstellung ist anders. Erfahrene Judoka sträuben sich geradezu in hanmi zu stehen und zucken jedesmal in Erwartung eines Fußfegers.

Im Judo wird in erster Linie mit Kraft gearbeitet. Davon wegzukommen ist das Hauptproblem der meisten Judoka beim Aikido.

Judoka empfinden oft die Hebel im Verlauf der Technik als sehr sehr unangenehm. Ich habe es zweimal erlebt, daß geatndene Wettkampf-Judoka aus diesem Grund mit Aikido nicht angefangen haben. Ich war sehr verblüfft!

Die Fallschule ist sehr anders. Unsere jedenfalls.
Die Distanz ist ganz anders.

Als uke sind Judoka spannend, weil sie ganz anders auf kuzushi reagieren.
Es gibt das lustige Phänomen, daß sie sich nach hinten wegfallen lassen und dann dasitzen. Da der aikdidoka sich aber nicht in den Bodenkampf begibt, entstehen drollige Situationen. Das Interessante ist aber wirklich dieser ganz andere Umgang mit dem kuzushi.

Ich erlebe sehr viele Unterschiede. Gemeinsam üben ist spannend.

KhRYZtAL
15-03-2010, 15:43
Hm, was mir so an Unterschieden einfällt ...

Die Grundstellung/Kampfstellung ist anders. Erfahrene Judoka sträuben sich geradezu in hanmi zu stehen und zucken jedesmal in Erwartung eines Fußfegers.

Im Judo wird in erster Linie mit Kraft gearbeitet. Davon wegzukommen ist das Hauptproblem der meisten Judoka beim Aikido.

Judoka empfinden oft die Hebel im Verlauf der Technik als sehr sehr unangenehm. Ich habe es zweimal erlebt, daß geatndene Wettkampf-Judoka aus diesem Grund mit Aikido nicht angefangen haben. Ich war sehr verblüfft!

Die Fallschule ist sehr anders. Unsere jedenfalls.
Die Distanz ist ganz anders.

Als uke sind Judoka spannend, weil sie ganz anders auf kuzushi reagieren.
Es gibt das lustige Phänomen, daß sie sich nach hinten wegfallen lassen und dann dasitzen. Da der aikdidoka sich aber nicht in den Bodenkampf begibt, entstehen drollige Situationen. Das Interessante ist aber wirklich dieser ganz andere Umgang mit dem kuzushi.

Ich erlebe sehr viele Unterschiede. Gemeinsam üben ist spannend.

aha, hör ich heute zum ersten mal!

Jan_
15-03-2010, 17:31
Der Wettkampfsport Judo ist kraft- und konditionsintensiv. Oft treten zwei Judoka auf aehnlichem technischen Niveau gegeneinander an und es entscheiden dann andere Faktoren als die pure Technik.

Judo als Kampfkunst versucht jedoch maximalen Effekt mit minimalem Aufwand zu erreichen - und dazu gehoert, wenn moeglich, nicht gegen die Kraft des Gegners zu arbeiten, biomechanische Gegebenheiten zu nutzen etc.

Ein guter Judoka steht und bewegt sich ökonomisch, optimal zum Gegner ausgerichtet in stabilem Gleichgewicht. Das gibt einigen Gegnern fälschlich das Gefuehl, dass der Judoka Kraft aufwendet, wenn er, de facto, muehelos Angriffe gegen sein stabiles Gleichgewicht neutralisiert.
Im Ju Jutsu Training habe ich oft zu hören bekommen, dass ich zu viel Kraft einsetzen wuerde. Ich habe dann immer auf meine voellig entspannten Arme und locker auf den gegnerischen Gi aufgelegten Haende hingewiesen.

Maximaler Effekt mit minimalem Aufwand passt nicht wirklich mit dem Aikido zusammen. Man bewegt sich im Aikido beispielsweise doch relativ ausschweifend, um den Gegner das Gleichgewicht zu rauben.

Judo geht kuerzere Wege und manchmal ist der richtige Kraftaufwand zur rechten Zeit eine Abkuerzung.

Das Hauptproblem der Judoka, die Aikido lernen wollen, sehe ich jedoch an einer anderen Stelle:

Wahrscheinlich lassen sich viele Judoka nicht wirklich auf die neue Kampfkunst ein
Sie wollen ihre harterabeiteten Grundlagen aus dem Judo nicht aufgeben Sie wollen nicht wieder Anfaenger sein, wenn sie doch schon Fortgeschrittene in einem augenscheinlich aehnlichem System sind
Sie realisieren nicht, dass das Bewegunskonzept des Aikido anders ist und versuchen Aikido-Unerfahrenheit mit Judo auszugleichen anstatt die Unerfahrenheit einzugestehen.

shibby1587
10-04-2010, 19:36
Ich denke Jan_ trifft es ziemlich gut, ich selbst hab nachdem ich schon einige Zeit Judo gemacht hatte auch noch mit Aikido angefangen, und die Bewegungsformen sind sehr verschieden.
Judo wird bei uns rein Wettkampforientiert unterrichtet, wohingegen Aikido auf Selbstverteidigungstechniken basiert. Es gibt zwar ähnliche Prinzipien (Keine Kraft aufwenden sondern die Bewegungen des Gegners ausnutzen) aber die werden ganz anders umgesetzt.
Auch die Fallschule im Aikido ist ganz anders, ich finde die Judo Fallschule ist sehr angepasst an das Training auf weichen Matten. Hab selbst erlebt wie Judo-Danträger die einfachsten Aikido-Techniken nicht hinbekommen haben.

In der Praxis muss dass jeder für sich selbst ausprobieren, manche tun sich leichter, andere schwerer. Aikido ist eben eine etwas "schwerer" zu erlernende Kampfkunst, Erfahrungen in anderen Systemen können aber sich hilfreich sein, auch was Etikette und Umgang miteinander betrifft.

K4in
10-04-2010, 19:55
Also ich hab Aikido gemacht und dann eine Zeit lang auch Judo betrieben.
(Mittlerweile mach beides nicht mehr, das liegt aber daran, dass ich was gefunden hab, was mir besser liegt.)

Ja, Aikidowissen hilft. Nein, Aikidotechnik funktioniert nicht.

Man wird Aikidotechniken mit einem unkooperativen Judoka nicht ohne einigen Adaptionsaufwand ausführen können.

Allerdings sind die Prinzipien des Aikido ja allgemeingültig. Man muss sich eben anpassen.
Andersrum stell ich es mir aber noch schwieriger vor. Aikidotechniken sind a) zumindest in den Anfängergraden stark formalisiert und b) basieren sie viel auf Hebeln, welche im Judo ja bekanntlich verboten und deshalb für den Judoka neu und ungewohnt sind.

Gruß,
K4in

soto-deshi
14-04-2010, 22:48
Lieber pilgrim,

..ich lasse Dir Deinen Glauben.

rambat
15-04-2010, 00:09
-

quirl
15-04-2010, 02:30
Gefällt mir deine Geschichte^^ Nur eine Frage, die sich evtl daraus ergibt dass ich judo nur als Kind betrieben hab und das bei uns evtl bewusst ausgespaart wurde: Schläge und Kicks (also nicht feger) beim judo? wie sieht das aus? bzw gibts auch wettkämpfe, in denen das eingebaut wird? oder hab ich da was komplett falsch verstanden?

KhRYZtAL
15-04-2010, 08:26
Gefällt mir deine Geschichte^^ Nur eine Frage, die sich evtl daraus ergibt dass ich judo nur als Kind betrieben hab und das bei uns evtl bewusst ausgespaart wurde: Schläge und Kicks (also nicht feger) beim judo? wie sieht das aus? bzw gibts auch wettkämpfe, in denen das eingebaut wird? oder hab ich da was komplett falsch verstanden?

och ne jungs ma im ernst....rambat ich finds wirklich sehr nice dass du das traditionelle judo verteidigst aber muss wirklich jeder einzelne scheiss fred drauf rauslaufen dass du jedem erklärst was judo "wirklich" is und dass wir sport judoka ja eig kein judo machen ?!

@Quirl lies dir die anderen freds durch oder schick rambat ne PN!

rambat
15-04-2010, 10:53
-

Kreuzkuemmel
15-04-2010, 11:02
Krystal:
Tut er doch hier garnicht. Er erklärt, was im Aikido falsch läuft.

Allerdings denke ich nicht, dass man diese Fehlentwicklung, die es zweifellos gibt, dem gesamten Aikido anlasten kann, nichtmal dem gesamten deutschen Aikido. Auch wenn das Problem hierzulande aus irgendwelchen Gründen ganz besonders ausgeprägt zu sein scheint.

rambat
15-04-2010, 11:07
-

D
15-04-2010, 12:42
Hallo Rambat,

ich halte deine Sichtweise auf das Aikido für sehr einseitig. Das ist nicht dir anzulasten, sondern ganz einfach der Tatsache, dass es sehr viele Aikidokas in Deutschland gibt. Und ausgerechnet der weitaus größte Teil dieser Aikidoka ist in einem Verband organisiert, dessen Stilrichtung nicht gerade dafür bekannt ist, besonders selbstverteidigungsausgerichtet zu sein.:rolleyes:
Deswegen sind doch nicht alle deutschen Aikidokas Traumtänzer und stellen sich nach dem ersten richtigen Yokomen eines Judoka beleidigt in eine Ecke! Ich gebe dir Recht, in Frankreich sieht das schon anders aus.
Entspann dich doch ganz einfach mal und freu dich, dass so viele Aikidoka in Deutschland jeden Tag ihren Hintern vom Sofa erheben und etwas für ihre Gesundheit tun. Und nicht alle von denen wollen sich möglichst gekonnt auf der Strasse prügeln und denken über ihre Selbstverteidigungsfähigkeit nach. Und wenn es tatsächlich einer wissen will, geht er in das nächste echte Judo-Dojo und kann sich dort nach belieben raufen.:D
By the way- wieviele Dojos gibt es denn in Deutschland von eurer Sorte? Gibt es eine Liste mit Orten wo ich mal gucken kann? Das DJB-Judo habe ich bereits kennenlernen dürfen.

LG

rambat
15-04-2010, 13:10
Hallo DotM,
ich schrieb doch deutlich, daß ich eben NICHT alle (deutschen) Aikidôka für Angehörige der zöpfchentragenden Fraktion der traumtanzenden Sozialpädagogen halte ...
;)

Ich schrieb aber auch, daß ich in Deutschland noch keine anderen Aikidôka erlebt habe.
Was nicht heißt, daß es in Deutschland keine guten Aikidôka gibt.
NOCH deutlicher kann ich nicht sagen, daß ich meine Erlebnisse eben NICHT verallgemeinere ... ok?
:)

FG
Rambat

PS: laß uns deine Frage bitte per PN klären, sonst werde ich hier wieder ganz furchtbar verbal verhauen ...
:D

Daemonday
15-04-2010, 13:20
hey
Mich würde das aber auch intresieren. Kenne das Kano Judo nur aus Japan und durch Medien. Etwas in der BRD wo man mal ab und an hinschauen könnte wäre aber klasse.

Lg
Micha

mrx085
15-04-2010, 13:42
hey
Mich würde das aber auch intresieren. Kenne das Kano Judo nur aus Japan und durch Medien. Etwas in der BRD wo man mal ab und an hinschauen könnte wäre aber klasse.

Lg
Micha

Ich denke nicht, das es da viele Schulen geben wird, die sich mit dem Kano Judo beschäftigen, abgesehen von der Schule vom Rambat natürlich, aber vielleicht irre ich mich auch. Bin ja Österreicher, und kenne die deutsche Judo Szene nicht. Mich interssiert das tradionelle Judo auch sehr, und werde im Sommer extra aus Österreich anreisen um es kennen zu lernen. Leider scheinen die meisten Leute mit den heutigen versportlichen Kampfkünsten zufrieden zu sein, und wissen gar nicht was die Kampfkunst ursprünglich ausmacht. Jetzt nichts gegen das Sport Judo, das ist eine großartige Sache, die mir bei jedem Training verdammt viel spaß macht, aber es ist dennoch schade, das man viele Aspekte die das Judo früher ausgemacht hat, unter den Teppich kehrt. Außerdem müsste das Image des Judo geändert werden. Bei uns in Ö, zb ist Judo gern als harmlose Kindersportart verschrien, ich denke in Deutschland ist das nicht anders. Ich persönlich muss mich auch als Unwissende der outen der so gedacht hat, bis ich mein JJ Training aufgrund meines Nebensjobs aufgeben musste. War dann auf der Such nach einem Ersatz. Da mir das erlernen einer guten Fallschule sehr wichtig ist/war, und mir das JJ sehr spaß gemacht hat, bin auf das Judo gestoßen. Das Probetraining hat mich sofort in seinen Bann gezogen, und dann habe ich nachgeforscht, über das was Judo wirklich ausmacht, und das hat meine Beigeisterung noch mehr gesteigert. Ich weiß nicht ob das Image Problem des Judo in Deutschland auch so ähnlich ist, aber wurden würde es mich nicht.

D
15-04-2010, 13:47
NOCH deutlicher kann ich nicht sagen, daß ich meine Erlebnisse eben NICHT verallgemeinere ... ok?

Sorry, gerade in deinem Post an Kreuzkümmel sehe ich eine deutliche Verallgemeinerung. Aber nun hast Du nochmal deutlich gemacht, das Du von Deiner Erfahrung berichtet hast, und so ist dieses Thema auch für mich erledigt.

Ich glaube, Dich wird niemand hier im Forum dafür steinigen, wenn Du einen Link zu einer Liste aller Judo-Dojos einstellst, wo frustierte Aikidoka endlich Selbstverteidigung lernen können.
Ich habe mich ja schon selbst auf die Suche gemacht, unter Kodokan oder Kano-Judo finde ich unter den ersten Einträgen nichts. Auch wenn es nur 100 Dojos gibt, müssen die doch irgendwo zu finden sein?

mrx085
15-04-2010, 13:55
DOTM es gibt viele Gründe warum man mit Aikido anfangen kann, aber SV gehört meiner Meinung nach nicht dazu. Wie gesagt finde ich das Konzept der Aikidotechniken sehr interssiert, und wenn man Aikido wirklich begreift ist es durchaus für die SV tauglich, nur das kann, Jahre, oder Jahrzehnte dauern, vielleicht auch nie. Den jemand der auf der Suche nach SV ist hat in der Regel nicht so lange zeit. Man kann sich nicht ausuchen wann und ob man sich überhaupt seiner Haut wehren muss. Bin ein Fan von Aikido, aber wenn es um SV geht, ist es nicht unbedingt die erste Wahl, aber ich streite nicht ab, das sich erfahrener Aikidoka der Aikido wirklich begreift sich sehr gut wehren kann.. Aber das kommt natürlich auch immer darauf an wie Aikido vermittelt wird.

KlickKlack
15-04-2010, 14:42
Das ist nicht dir anzulasten, sondern ganz einfach der Tatsache, dass es sehr viele Aikidokas in Deutschland gibt. Und ausgerechnet der weitaus größte Teil dieser Aikidoka ist in einem Verband organisiert, dessen Stilrichtung nicht gerade dafür bekannt ist, besonders selbstverteidigungsausgerichtet zu seinKönnte jemand dazu Stellung nehmen ? Da ich mit dem Gedanken spiele mit Aikido zu beginnen, wäre ich für eine differenzierte Antwort sehr dankbar, gerne auch als PN.

pilgrim
15-04-2010, 15:02
Könnte jemand dazu Stellung nehmen ? Da ich mit dem Gedanken spiele mit Aikido zu beginnen, wäre ich für eine differenzierte Antwort sehr dankbar, gerne auch als PN.
Ich hab meine Meinung dazu (bzw. einen Teil davon) im anderen thread gschrieben.

Andererseits übt der "user", den rambat meint, im gleichen Verband, wie ich auch. (War grad neulich in seinem dojo.)

Wichtig ist, im Laufe der Zeit eben das zu tun, was er getan hat:
Mit anderen KKen zusammen üben, Kontakte suchen, sich der eigenen Grenzen und Fähigkeiten bewußt werden. Und so eben auch die eigenen Möglichkeiten kennenlernen und sie vermehren.
Wir trainieren z.B. auch immer wieder mal mit Judoka oder Vertretern anderer KKe. Ist sehr lehrreich. ;)
Gott sei Dank ist bei Judo-Besuchen in unserem Aikido-Training bisher noch keiner ko gegangen.

KlickKlack
15-04-2010, 15:08
Ich danke Dir ich habe deinen Beitrag natürlich gelesen. Es ist schon einwenig verwirrend, wie weitgefächert sich das Meinungsbild darstellt... Damit hatte ich nicht gerechnet.

mrx085
15-04-2010, 15:19
Prinzpiel ist ja jede Kampfkunst SV tauglich, den für solche Zwecke wurden sie ja entwickelt. Es kommt da viel mehr auf den Trainer undden Tranierenden an was man daraus macht. Besonders beim Aikido sind theoretische Diskusionen ja ganz nett, aber sie führen zu nichts. Mitmachen ist der einzige Weg um die wirklichen Anworten auf deine Fragen zu bekommen. Also ab so schnell wie möglich in die verschiedenen Aikido Dojos. Viel spaß.:)

straightblast
15-04-2010, 15:54
Könnte jemand dazu Stellung nehmen ? Da ich mit dem Gedanken spiele mit Aikido zu beginnen, wäre ich für eine differenzierte Antwort sehr dankbar, gerne auch als PN.
ich würde an deiner stelle, auch, wenn du von aikido überzeugt bist, noch etwas aus der hybridsparte probieren- dann hast du den vergleich!:)
nicht immer gleich das erste beste nehmen! ;)

rambat
15-04-2010, 17:26
Hmmmm ...
Ich sollte wohl, um nicht mißverstanden zu werden einige Dinge noch einmal verdeutlichen.

Also: ich selbst komme aus dem Sportjudo (welcher Jûdôka wohl nicht?;)).
Ich hab's lange Zeit als Leistungssport betrieben, dann die Lust verloren (ich war auch nicht so erfolgreich, daß es für internationale Erfolge gereicht hätte - dazu wäre eine Art Training nötig gewesen, die ich instinktiv nicht mochte).
Ich blieb dem Leistungssport dann als Trainer treu und hab mich eigenlich erst so um 1988/89 herum mit anderen Standpunkten auseinandergesetzt.
Nach der Wende hab ich gesucht und gesucht ... und meinen Lehrer gefunden.
Das dazu.

Ich schrieb an anderer Stelle bereits, daß der Judosport 'ne prima Sache ist - nur mir eben nicht genügt, da seine Zielsetzung begrenzt und nicht die meine ist.
:)

Zum Aikidô: hab ich selbst einige Jahre lang parallel zum Jûdô betrieben.
Ich bin durch ganz Deutschland getingelt und hab mir angesehen, was so unter Aikidô verstanden wird, hab mitgemacht, Prüfungen abgelegt - und war nicht überzeugt.
Anders sah das in Frankreich aus (aber auch dort nur partiell).
Ich halte Aikidô für 'ne prima Sache, die auch gut funktioniert - WENN man sich im Training darauf konzentriert, es als KK und nicht als Wellness-Tanzübung zu betreiben.

Die Kritik, die ich an verschiedenen Dingen übe, beruht auf meinen eigenen Erfahrungen und ist keine generelle Abwertung irgend eines Kampfsystems.
Das wollte ich angemerkt haben.
:)

FG
Rambat

pilgrim
15-04-2010, 17:46
... hab mir angesehen, was so unter Aikidô verstanden wird, hab mitgemacht, Prüfungen abgelegt - und war nicht überzeugt.
Anders sah das in Frankreich aus (aber auch dort nur partiell).
Darf ich fragen, ob es bestimmte Lehrer in Frankreich waren, die du interessanter gefunden hast oder war es die "Einstellung" der Franzosen insgesamt?

KlickKlack
15-04-2010, 17:52
Ich halte Aikidô für 'ne prima Sache, die auch gut funktioniert - WENN man sich im Training darauf konzentriert, es als KK und nicht als Wellness-Tanzübung zu betreiben.Ich habe ja keine Ahnung, aber kann man das nicht auch über Karate versus Taebo sagen ? Wirkt irgendwie beliebig.

rambat
15-04-2010, 18:02
Darf ich fragen, ob es bestimmte Lehrer in Frankreich waren, die du interessanter gefunden hast oder war es die "Einstellung" der Franzosen insgesamt?

Ich fand gut (ohne jetzt auf einzelne Lehrer einzugehen), daß die Jungs sich die Handschützer angezogen haben, und dann ging's rund.
:D
Und sie ließen sich nicht davon entmutigen, daß vieles eben doch nicht so funktionierte wie es geübt worden war - sondern sie probierten und probierten, wie man es dann doch anwenden könnte ...
Das hat mir gefallen.
Kenne ich so aus Deutschland nicht.
Was nicht heißt, daß es das hierzulande nicht auch gäbe - ich hab's halt nur noch nicht erlebt.
;)



@KlickKlack:


Ich habe ja keine Ahnung, aber kann man das nicht auch über Karate versus Taebo sagen ? Wirkt irgendwie beliebig.

Die Taebo-Leute wissen, daß sie Fitneß trainieren und damit NICHT wirklich kämpfen können.
Sie behaupten auch nicht, sie könnten aber, wenn sie nur wollten ...

:D

Abgesehen davon - nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich.

FG
Rambat

pilgrim
15-04-2010, 18:07
Beim Aikido gibt es das "Problem" des philosophisch/spirituellen Unterbaus: Man kann - wenn man mag - so viel hineininterpretieren, bis aus einer eigentlich recht handfesten Kampfkunst eine spirituell-esoterische Bewegungsform wird.
Je nachdem, welchen Hintergrund ein Lehrer hat oder je nachdem wie Aikido verstanden wird, wird dann eben auch sehr unterschiedlich geübt.

Man kann also "Aikido" sagen und eine meiner Meinung nach sehr effektive KK meinen.
Oder man kann "Aikido" sagen und eine Bewegungskunst meinen, in der zwei Partner miteinander kooperieren ohne sich zu behindern und ohne darauf zu achten, ob das, was sie da tun auch "funktioniert".
Aikido ist beides.

seekay
07-05-2010, 15:13
sehr schön formuliert pilgrim :)

Eine KK ist eben nur so gut wie derjenige der sie anwendet... und nicht die KK selbst.

Kranichfreund
07-05-2010, 15:30
was soll uns das sagen?

hi...Das soll uns sagen, daß er vom Aikido kommt und zum Jujutsu gewechselt ist. Kano-Jujutsu = Judo...Du verstehst?!?
Schönes Wochenende

Kranichfreund
07-05-2010, 15:46
pilgrim;

Oder man kann "Aikido" sagen und eine Bewegungskunst meinen, in der zwei Partner miteinander kooperieren ohne sich zu behindern und ohne darauf zu achten, ob das, was sie da tun auch "funktioniert".
Aikido ist beides.[/QUOTE]

Du meinst ein Schulterwurf hört auf ein Schulterwurf zu sein, wenn man dabei laut pfeift?
Ich kann mir schon denken wie Du das gemeint hast, aber so, wie es da steht ist es einfach nur Bullshit, weil für eine erfolgreiche Kooperation logischerweise eine entsprechende Zuordnungsvorschrift notwendig ist, Du verstehst?
schönes WE

Kranichfreund
07-05-2010, 16:11
KlickKlack;2165116]Ich habe ja keine Ahnung, aber kann man das nicht auch über Karate versus Taebo sagen ? Wirkt irgendwie beliebig.[/QUOTE]

Ja, hast´e Recht: Der Eindruck entsteht...Aber Äpfel mit Birnen zu vergleichen funktioniert auch nicht, weil Kampfkunst und Cardioarobic zweifelsfrei Schnittstellen haben, aber an sich wesensfremd sind, oder?
schönes WE