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Vollständige Version anzeigen : Boxabend im ZDF



haifischle
14-09-2003, 00:37
heute abend boxte Michael Trabant um die WM. Hat leider nicht gereicht.
Adnan Cadic alias Felix Sturm kämpfte auch um den Gürtel (im Mittelgewicht) und ist neuer Weltmeister der WBO.

Hat jemand die Kämpfe verfolgt?

Heidi

silverhawk54
14-09-2003, 00:50
jo! ich.
also, der kampf von trabant war so ziemlich das beste was ich seit langem an boxen gesehen habe. spitze. das war echtes boxen.
und sturm..? naja, er hat sehr clever geboxt. und top konterboxen gezeigt.

Lederhose
14-09-2003, 13:32
Es war einer der schönsten Boxabende seit Langem. Beide Kämpfe über die volle Distanz und schön anzusehen. Überrascht war ich vom dem 24Jahre jungen Felix Sturm. Zieht von Anfang bis zum Ende sein Ding durch. Hut ab. Er konnte sein Stärken präsentieren und ließ den Ami ins Nichts laufen.

bis denne

Lederhose

Chris bamboozle
14-09-2003, 13:58
Ich habs auch gesehen und muss sagen, dass es mal wieder ein echt spannender Kampfabend war. Vor allem der Kampf von Trabant vs. Riviera hat mir gefallen, ich habe es Riviera auch gegönnt weil er wirklich richtig gut war!

Der zweite Kampf war auch wirklich spannend, an der Stelle von dem Argentinier wäre ich durchgedreht!

Christian

Klaus
14-09-2003, 14:07
Rivera war beeindruckend weil er trotz der sechs Runden am Stück in denen sein Gesicht planiert wurde immer noch unbeirrt weiter geboxt hat, und mit Kraft. In der zweiten Runde hat er ungefähr 20 Jabs mit Wirkung mit dem Gesicht gebremst, und ohne den Niederschlag wegen der Fliegenfängereinlage von Trabant (war sich wohl etwas zu sicher) hätte er weder die Runde noch den Kampf gewonnen. Hut ab vor dem Kinn von Rivera, aber boxerisch hat ihm Trabant die Hosen ausgezogen, und hätte mit 7 Runden mit sicheren 10 Punkten auch eigentlich mindestens ein Unentschieden verdient gehabt. Am Ende ist Trabant die Kraft ausgegangen, ob wegen mangelndem Training oder wegen des Substanzverlust nach dem Niederschlag und der dritten Runde die er mehr überlebt als geboxt hat, weiß ich nicht. Der Schwede der 116:111 Rivera gewertet hat, war jedenfalls ein Vollidiot. Aber nachdem De La Hoya mit einem ähnlichen Stil (Konterboxen aus der Rückwärtsbewegung) gegen Mosley hoch verloren hat, kann er sich trösten daß Spinner am Wertungstisch nichts Ungewöhnliches sind. Der Mexikaner hat auch für den Quasi-Landsmann gewertet, obwohl Velazco vielleicht drei mal getroffen hat im Kampf, und ständig in irgendwelche komischen Hindernisse (Handschuhe) im Ring gerannt ist.

Chris bamboozle
14-09-2003, 16:49
Aber nachdem De La Hoya mit einem ähnlichen Stil (Konterboxen aus der Rückwärtsbewegung) gegen Mosley hoch verloren hat


Das ist doch wohl nicht dein Ernst, oder? Kann auch sein das ich es falsch verstanden habe, aber attestierst du gerade Riviera das Konterboxen aus der Rückwärtsbewegung?:rolleyes:

Christian

Klaus
14-09-2003, 18:47
Aus dem Kontext geht glaube ich hervor daß De La Hoya AUCH verloren hat, es kann sich also nur um Trabant handeln. Damit meine ich daß Rivera nur mit einer extrem freundlichen Auslegung von Bewertungskriterien gewinnen konnte. Dazu zählt auch das Tamtam das international um "gift decisions" für Deutsche gemacht wird (Beyer, Ottke zuletzt), und das dazu geführt haben kann, deutschunfreundliche Punktrichter zu nominieren. Über 115:114 für Rivera lasse ich noch mit mir reden, aber nicht über 116:111. Und ein Ottke hätte für diesen Kampf bei gleichem Verlauf locker ein 116:113 bekommen. Dieselben Leute die Rivera eine "optische Überlegenheit" für Vorwärtsstürmerei bei der dauernd der Kopf von Kontern nach hinten fliegt attestieren, fanden vermutlich auch die Wertung des Mexikaners im anderen Kampf in Ordnung. "Optische Überlegenheit" ist was für einen Schönheitswettbewerb, beim Boxen sollten Treffer zählen, und nur wenn keiner trifft die Kampfführung/Initiative. Also in Runden in denen Trabant nicht mehr mitgeboxt hat, nicht getroffen hat, und nicht getroffen wurde, kann man sagen Rivera 10:9. Aber da wo Trabant noch gegengehalten hat, Rivera nicht trifft (exakt Ottkestyle), und einige Male gekontert wird und klare Treffer (ohne Wirkung, aber das ist eher eine Auszeichnung für seinen Kopf und nicht seinen Skill) nehmen musste, und sei es nur 3-4 Mal in der Runde, kann es eigentlich nur 10:9 Trabant heissen.

Chris bamboozle
14-09-2003, 19:04
Also hätte deiner Meinung nach Trabant den Kampf gewinnen sollen?

Christian

Klaus
14-09-2003, 19:38
Durch die Schwäche am Ende war es schon knapp. Alles hängt mehr oder weniger daran, ob man die 2. Runde 10:8 für Rivera gibt, oder 10:9 weil er vor dem Niederschlag eigentlich nichts getroffen hat, dafür aber (in der Runde) ungefähr 20 Power-Jabs mit dem Gesicht gestoppt hat. Ohne den Niederschlag hätte die Runde klarst an T. gehen müssen, also tue ich mich schwer gleich 2 Punkte für einen Lucky Punch an Rivera zu geben.
Trabant hatte sichere 10 Punkte in 4,5,6,7,8,9 und 12. Macht 115. Die 10. war mehr oder weniger offen weil T. eine Pause machen musste, aber noch konnte er vermeiden getroffen zu werden. Die kann man unentschieden geben, oder für Rivera. Mit Unentschieden käme Trabant sogar auf 116, ohne, und mit 10:8 in der 2. auf 114 minimal. In der 12. hat Trabant zwar mit Schwäche zu kämpfen gehabt, hat aber immer mal wieder ordentlich ausgekeilt und mehr getroffen, die kann man auf gar keinen Fall gegen Trabant geben, ist aber einem "Enthusiasten" vor lauter Begeisterung für den Gallo wohl passiert.
Rivera hat 1,2,3 und 11 sicher, 10 vielleicht, in der 6. kann man auf unentschieden plädieren obwohl Rivera mehr genommen hat als Trabant. Macht 112 sicher, mit Wohlwollen 114, und wenn alles für Rivera was auch nur so aussah wie mitgehalten gewertet wird, dann 115 (mit der 12. "unentschieden", obwohl Trabant wieder klar mehr getroffen hat, und Rivera nur mitgeschlagen hat). Wenn alles schief geht, mit Wohlwollen für den Amimann der vorwärts rennt auch wenn eine Faust im Weg ist, dann kommt man allerallerhöchstens auf ein 115:114 für ihn, und das ist schon mit rosa Lucas-Brille und Worker-Romantik. Alles weitere, wie 116:111, ist Beschiss um es Kohl heimzuzahlen (was auch immer).

Katharsis
15-09-2003, 09:41
@Klaus

Daß Trabant der Sieger hätte sein müssen ist schlichtweg lächerlich. Für mein dafürhalten hat Rivera eindeutig gewonnen;schon ein Unentschieden wäre ein Skandal gewesen. Daß Du der Meinung bist "Trabant hätte ihm boxerisch die Hosen ausgezogen" und den 116:111 Punktrichter als Vollidioten bezeichnest, spricht nicht gerade für Deine Qualitäten als (Fernseh)-Punktrichter - um nicht zu sagen daß Du keinen Schimmer hast.

Im anderen Kampf hat mich Felix Sturm boxerisch schwer beeindruckt. Erstklassige Taktik über 12 Runden konsequent durchgehalten - wirklich bemerkenswert.

Harrington
15-09-2003, 09:49
Trabant hat nen großen Sportsgeist gezeigt und ist nach dem Niederschlag wieder in den Kampf reingekommen,hat ihn allerdings auf keinen Fall gewonnen.Weiß gar nicht wie man darauf kommen kann....:confused:

Der Sturm hat sehr intelligent geboxt und gepunktet,Hut ab..war kein mitreissender Kampf aber er war sehr klug geführt,mal schauen was er noch so macht..

Michael Kann
15-09-2003, 10:09
Original geschrieben von Zeroboy
Trabant hat nen großen Sportsgeist gezeigt und ist nach dem Niederschlag wieder in den Kampf reingekommen,hat ihn allerdings auf keinen Fall gewonnen.Weiß gar nicht wie man darauf kommen kann....:confused:

Der Sturm hat sehr intelligent geboxt und gepunktet,Hut ab..war kein mitreissender Kampf aber er war sehr klug geführt,mal schauen was er noch so macht..

Dem schließe ich mich an ... Rivera war klarer Sieger!

Gruß :winke:
Mike

cujo
15-09-2003, 10:23
Also Leute,

was Trabant angeht, sind wir uns einig, er hat wirklich toll geboxt :halbyeaha

Felix Sturm hat mich durch sein unsportliches Verhalten enttäuscht. Er hat ohne Frage in den ersten acht Runden einen guten Kampf geliefert, er war schnell, er war technisch gut. Aber:

Ist das der Sinn des Boxens? Ist das cleveres Boxen? Entweder verdiene ich den Titel eines "Weltmeisters", oder ich verdiene ihn nicht. Man kann nicht nur in den ersten paar Runden Weltmeister sein, man muss es im ganzen Kampf sein, sonst ist der Titel IMHO soviel wert wie der Becher Buttermilch, der gerade vor mir steht. Ich finde es unsportlich, den Gegner ein paar Runden lang zu bearbeiten, und für den Rest des Kampfes vor ihm wegzulaufen, um ihm keine Gelegenheit mehr zu geben, seine sportlichen Qualitäten unter Beweis zu stellen. Dieses Konzept kann man in Sachen Technik anstreben, aber so...? Eine Flucht über mehrere Runden bis zum Ende des Kampfes, bei dem Fehlschlag dieses Versuchs sofortiges Klammern? Das ist kein Sport, das ist Show.

Ich seh ihn mir nicht mehr an, Titel hin, Titel her. Dann lieber einen Kampf mit unbekanntem Nachwuchs, da sind noch Ideale und Kampfgeist zu finden. Und die verdienen 'nen Fliegenschiss.

Oder findet ihr das Konzept "Hauptsache gewinnen, egal wie" okay (im sportlichen Wettkampf)?

Gruß, cujo

Harrington
15-09-2003, 10:34
Original geschrieben von cujo
Also Leute,

was Trabant angeht, sind wir uns einig, er hat wirklich toll geboxt :halbyeaha

Felix Sturm hat mich durch sein unsportliches Verhalten enttäuscht. Er hat ohne Frage in den ersten acht Runden einen guten Kampf geliefert, er war schnell, er war technisch gut. Aber:

Ist das der Sinn des Boxens? Ist das cleveres Boxen? Entweder verdiene ich den Titel eines "Weltmeisters", oder ich verdiene ihn nicht. Man kann nicht nur in den ersten paar Runden Weltmeister sein, man muss es im ganzen Kampf sein, sonst ist der Titel IMHO soviel wert wie der Becher Buttermilch, der gerade vor mir steht. Ich finde es unsportlich, den Gegner ein paar Runden lang zu bearbeiten, und für den Rest des Kampfes vor ihm wegzulaufen, um ihm keine Gelegenheit mehr zu geben, seine sportlichen Qualitäten unter Beweis zu stellen. Dieses Konzept kann man in Sachen Technik anstreben, aber so...? Eine Flucht über mehrere Runden bis zum Ende des Kampfes, bei dem Fehlschlag dieses Versuchs sofortiges Klammern? Das ist kein Sport, das ist Show.

Ich seh ihn mir nicht mehr an, Titel hin, Titel her. Dann lieber einen Kampf mit unbekanntem Nachwuchs, da sind noch Ideale und Kampfgeist zu finden. Und die verdienen 'nen Fliegenschiss.

Oder findet ihr das Konzept "Hauptsache gewinnen, egal wie" okay (im sportlichen Wettkampf)?

Gruß, cujo

Er hat ihn ganz klar ausgepunktet,Sven Ottke ist mit genau diesem Konzept Weltmeister gworden und hat seinen Titel bis heute damit erfolgreich verteidigt.

Warum darf das Felix Sturm nicht machen?Soll er sich auf einen offenen Schlagabtausch einlassen?Das wäre dumm,die Chance zum Titelfight kam per Zufall und er hat-trotz seiner jungen Jahre-clever geboxt.

Wie sollte er denn deiner Meinung nach gekämpft haben?

cujo
15-09-2003, 10:46
Original geschrieben von Zeroboy
Er hat ihn ganz klar ausgepunktet,Sven Ottke ist mit genau diesem Konzept Weltmeister gworden und hat seinen Titel bis heute damit erfolgreich verteidigt.

Warum darf das Felix Sturm nicht machen?Soll er sich auf einen offenen Schlagabtausch einlassen?Das wäre dumm,die Chance zum Titelfight kam per Zufall und er hat-trotz seiner jungen Jahre-clever geboxt.

Wie sollte er denn deiner Meinung nach gekämpft haben?
Ich habe noch nie einen Sven Ottke gesehen, der über mehrere Runden vor seinem Gegner weggelaufen ist. Kann sein, dass ich ein paar Kämpfe verpasst hab' ;)

Natürlich ist die Grenze da nicht leicht zu ziehen. Wenn man im Kampf (in der Runde) punktet und ein paar taktische Rückzüge macht, um diese Runde für sich zu entscheiden, dann ist das meiner Meinung nach cleveres Boxen. Wenn man aber nach der Hälfte (übertrieben) der anstehenden Runden einfach aufhört, zu boxen , ist das zwar immer noch klug, aber nicht mehr sportlich!

Warum siehst Du das anders?

Gruß, cujo

Harrington
15-09-2003, 11:04
Original geschrieben von cujo
Ich habe noch nie einen Sven Ottke gesehen, der über mehrere Runden vor seinem Gegner weggelaufen ist. Kann sein, dass ich ein paar Kämpfe verpasst hab' ;)
Warum siehst Du das anders?



Der Sven macht auch nur das nötigste und ist dann auf der Flucht,und das in JEDEM Kampf.

Ich sehe das unter dem Gesichtspunkt anders,dass dem Sturm die Erfahrung fehlte und er mit seinem momentanem Leistungsspektrum (per Zufall)nen Titelfight bekam,somit mussten sich Michael Timm und er ne Taktik überlegen mit der er 1.über die Runden kommt und 2. mit ner reellen Chance eventuell den Titel holt..

Sein Gegner war nicht schnell genug und schlug meistens daneben.Die eindrucksvolleren Wirkungstreffer setzte der Junge,zumal sein Kontrahent bei seinen Angriffsversuchen wie ein Greenhorn manchmal in harte Konter lief,selber Schuld,das schlägt sich immer und gerade in Deutschland sehr stark auf die Zettel der Punktrichter nieder,das weiß man vorher..Er hat sich zu emotional verhalten,war wütend und das hat man genau gesehen.

Wenn sich der Junge weiterentwickelt und weiterhin so boxt,würde ich auf Dauer auch deiner Meinung sein,das steht fest.Ich bin auch kein Freund von solchen Kämpfen,aber momentan sollte man fair sein und Sturm den Titel gönnen.Ich glaube auch nicht unbedingt , das er ihn lange behält..

Klaus
15-09-2003, 11:42
Für mein Dafürhalten hat Rivera nicht klar gewonnen, und von Euch kam nur heisse Luft von Slugger-Romantik. Nach dem Motto immer vorwärts, was soll's wenn ich jedesmal abgekontert werde und Jabs mit dem Mundschutz blocke. Im Gegensatz dazu hat Trabant die allermeisten Angriffe von Rivera KLARST mit den Handschuhen und Armen geblockt, oder ist gleich rausgegangen und die Schläge gingen ins Leere. Wollt ihr F****p******* ihm dafür die Runde geben ? Leute wie ihr regen mich auf. Hat nichts mit Pro-Teutonisch oder Pro-Trabbi zu tun, ich hasse Häussler für die Art wie ihm Siege geschenkt werden. Vielleicht bequemt sich mal einer seine Punktewertung abzugeben, ich habe mir die Bewertung inklusive unentschiedene/knappe Runden mit Tendenz aufgeschrieben. Mit extremem Wohlwollen kann man Rivera über unentschiedene Runden 12 und 6 und 10:8 in der zweiten Rivera den Kampf geben. Alles andere ist lächerlich, und stammt vermutlich daher daß man zu blind ist zu unterscheiden ob einer einfach so eine Kombi auf den Gegner schleudert, oder wie Trabant zielt, und auch meistens trifft. Wie oft ging Rivera an Trabant vorbei mit seinen Angriffen und wurde von den Kontern ans Kinn regelrecht rumgedreht ? So einen Scheiß habe ich schon echt lange nicht mehr gehört. Kein Wunder daß auch Punktrichter nicht sehen ob einer trifft, oder nur auskeilt. Klar, dafür gibt man dann Runden für "Aggressivität", ist doch egal ob er dafür immer schön Hände frisst.

Harrington
15-09-2003, 11:55
Ich würde sagen das du dich mal etwas zügelst,was hälste davon?

Und wenn du keine vernünftige Diskussion führen willst dann halt dich einfach raus oder gib was qualitativeres von dir,ausser Beschimpfungen..

Tatsache ist das der Trabant von ner harten,rechten Hand erwischt wurde und sich in den folgenden Runden nicht so nen Punktevorsprung erarbeitete,das er diesen Niederschlag wieder egalisierte,wo du gesehen hast,das Rivera oft vorbei geschlagen hat und so viel gefressen hat,wie du erzählst ist mir komplett schleierhaft...Hast du den gleichen Kampf gesehen,Herr Hiepen?Ich habe eher gesehen,das Trabant viel schlucken musste,komisch...:rolleyes:

Michael Kann
15-09-2003, 12:11
Original geschrieben von Zeroboy
Ich würde sagen das du dich mal etwas zügelst,was hälste davon?

Und wenn du keine vernünftige Diskussion führen willst dann halt dich einfach raus oder gib was qualitativeres von dir,ausser Beschimpfungen..

Dem schließe ich mich mal wieder an, erweitere die Bitte gleich an alle Teilnehmer der Diskussion ...

Beleidigungen und Beschimpfungen bleiben außen vor, ansonsten lösche ich diese unkommentiert!

Gruß :winke:
Mike

Katharsis
15-09-2003, 12:44
Ich finde die Leistung von Sturm auch unter Nichtberücksichtigung der Umstände (Alter, unerwartete Chance etc.) bemerkenswert. Er hat ja nicht einfach zufällig mal getroffen und ist dann nur noch die ganze Runde abgehauen, sondern er hat systematisch klare Treffer gelandet und sich dann schnell wegbewegt und das über 11 Runden unzählige male.
Einzig in der letzten Runde würde ich in das unsportlich/unansehnlich einstimmen. Als Ringrichter hätte ich ihn in der 12ten wegen Inaktivität ermahnt bzw. gegebenefalls ne Runde abgezogen - oder gibt es das nicht mehr?

marq
15-09-2003, 12:49
Sicher ist es für den Zuschauer nicht so attraktiv, wenn ein Boxer seine Führung über die Zeit retten will, doch ich finde dies aus taktischer Sicht einfach nur schlau..........

Gibts in anderen Sportart doch auch, wie z.B. im Fussball.

Harrington
15-09-2003, 12:49
Doch,gibts noch aber hier in Deutschland wird meistens der ausländische Gegner ermahnt....;)

haifischle
15-09-2003, 12:55
Leute, Leute - warum ist es manchen Usern bei unterschiedlichen Meinungen oft nicht möglich, dies sachlich zu diskutieren? Sorry, das versteh ich nicht.

Felix Sturm hat den Kampf technisch/taktisch klug geführt und verdient gewonnen. Warum soll er sich auf einen Fuß an Fuß stehenden Schlagabtausch einlassen wenn er die Möglichkeit und Ausdauer hat, ihn klassisch abzukontern?
Mit Sicherheit hat sein Trainer ne IKK erstellt und die hat er super umgesetzt.

Heidi

Klaus
15-09-2003, 12:55
Man kann sich auch einbilden was gesehen zu haben, Herr Zero (heisst das eigentlich Null ?). Tatsache ist daß Trabant nach einer total dominierten Runde in der Rivera so ziemlich JEDEN Jab genommen hat, und zwar mit der Stirn, von einem wilden Lucky Punch erwischt wurde als er in der Rückwärtsbewegung war und Rivera unterschätzt hat. In der dritten Runde fand Trabant nicht statt, darum ging die Runde auch an Rivera.
Ab der 4. hat Trabant bis zur 9. in jeder Runde jede Menge Jabs und Konter ins Ziel gebracht, Rivera allenfalls mal einen Bodypunch. Ich weiß nicht wie man übersehen kann wieviel Trabant Konter an den Kopf anbringen konnte. Ich buche es mal unter "Enthusiasmus". Ich halte die "vielen Treffer die Trabant einstecken musste", um es mal konkret zu sagen, für eine Erfindung von Dir weil Du gar nicht richtig zugesehen hast. Daß Trabant in der 10. müde wurde und nicht mehr viel außer sich aus der Schußbahn zu bringen getan hat, und in der 11. nur auf der Flucht war habe ich auch gesehen. Komisch daß Trabant da von den vielen klaren Treffern nicht zu Boden ging. Könnte möglicherweise daran gelegen haben daß es alles auf die Doppeldeckung ging, Arme und Hände. Oder man kann auch sagen daß Rivera nicht mal hingesehen hat wo er hinschlägt, soviel "Klasse" hatte der Mann. Rivera hatte ein Mörderkinn und eine Riesenkondition, der hätte wohl auch noch 15 Runden gehen können. Das war aber auch schon alles. Boxerisch hat ihn Trabant in den Runden wo er a) noch Kraft hatte, und b) nicht angeknockt war (das war nur in der 3.), klar dominiert. Leider hat Trabant nicht die Schlagkraft erfunden, sonst wäre der Kampf früher zu Ende gewesen. Wer nicht gesehen hat, daß Trabant in der 2. mit fast jedem Jab getroffen hat, dem kann ich auch nicht mehr helfen. Erfinden daß was anderes passiert ist kann jeder.

Und ich vermisse auch sowas wie eine Punktewertung. Ohne den Zettel wüsste ich auch nicht welche Runden eng waren und wieviel man Rivera an 10er-Runden geben könnte. Rumerzählen "Rivera war total überlegen!" kann jeder. Total überlegen war Trabant auch nicht, und in der 12. war mir klar daß wenn er die abgibt, hat er verloren. Hat er aber nicht. Aber vermutlich wollen mir auch das noch Leute erzählen die unheimlich auf "Gallos" stehen.

Klaus
15-09-2003, 13:16
Was Felix Sturm angeht, so gute Beinarbeit habe ich schon lange nicht mehr gesehen. Ich wundere mich daß Velazco eine so dermassen schlechte Ecke hatte (die haben wohl auch deshalb so einen Wind gemacht am Ende), daß die ihm nicht gesagt haben "DU bist Weltmeister, lass IHN kommen". Wenn Sturm hätte angreifen müssen statt zu kontern hätte Velazco ihn möglicherweise mal erwischt. So war es nahezu aussichtslos, und sah mit Verlaub auch nicht sehr weltmeisterlich aus. In der letzten Runde wollte Sturm ihn wohl nur ärgern und verarschen, das war schon ein bischen hart.

Harrington
15-09-2003, 13:25
Klaus,alter Experte...

Mal ganz davon abgesehen das der "Trabbi" mal wieder nicht austrainiert war,dementsprechend ne schlechte Kondi hatte und dann noch in der 10ten Runde aufgeben wollte,hatte er vor allem nicht den unbedingten Siegeswillen,den man braucht.Um nen einigermaßen guten Mann zu stoppen fehlt ihm der Punch,er bewegt sich weder gut mit dem Oberkörper noch ist er schnell auf den Beinen.Das was er gemacht hat war Doppeldeckungboxen mit Haken.

Er hat aber auf jeden Fall ein Riesenpotenzial,konnte es leider aber nicht wecken.Rivera war ein typischer Südamerikaner,Riesenkondition,immer viele Hände drinnen und ein Riesenherz,er war aber auf keinen Fall einer der nicht zu besiegen war,da hat Trabant gepennt.
Den rechten Hammer würde ich auch nicht unbedingt als Lucky Punch bezeichnen.

Mal zum Sturm/Adnic Kampf,alles in allem freuts mich für den Jungen aber dieser Kampf war allgemein ziemlich leistungschwach für nen Weltmeisterschaftsfight,aber was will man von der WBO erwarten?

Klaus
15-09-2003, 14:37
Ich kann solche Typen auf den Tod nicht leiden, immer vorwärts rennen, und wegen der geringen Schlaghärte in der Klasse mit dem Kopf die Schläge "blocken". Und dann gewinnen, weil sie die besseren Marathonläufer sind. Ich sehe das völlig unabhängig vom Land, ich kann zum Verrecken nicht auf einen Danilo "Ich kann nicht boxen" Häussler. 9 Runden lang einstecken, aussehen wie ein Schw... nach dem Schlachtfest, und mit "starken letzten Runden" (DREI - gegen 9 in denen man nur auf die Fr.... bekommen hat) den Kampf geschenkt ... ähhh gewinnen. Der zweite Kampf gegen Catley war die Ausnahme, nicht die Regel. Gegen den Franzosen hat er wieder nur links-rechts auf die Deckung (mit Frauentennis-Gedächtnis-Geräuschen) gehauen, und dann die ordentlichen Konter eingesteckt. Was natürlich für den Didelverteitiger reichen soll. Sowas ist WWF.

haifischle
15-09-2003, 16:38
@Klaus

Frauentennis-Gedächtnis-Geräusche

Kannste mir erklären, was das sein soll?

Heidi

Klaus
15-09-2003, 16:47
Daß er bei jedem Schlag "aaah" ruft, als wäre er Monica Seles. Soll ja irgendwie gut für die Lunge sein, untermalt aber auch auf dramatische Weise die Tatsache daß man doch tatsächlich schlägt (Weckruf für die Punktrichter). Es gibt wohl nicht viele Profiboxer die mit jedem Schlag einen Schrei ausstossen, also wird es wohl nicht nötig sein.

haifischle
15-09-2003, 17:05
Also hörbares Ausatmen bei Belastung.

Hat sich für mich etwas abwertend angehört, deshalb die Nachfrage.

Heidi

Klaus
15-09-2003, 18:11
Nicht nur auszuatmen, sondern einen Laut zu machen kostet zusätzlich Kraft (außer bei Kurzzeitanstrengungen). Der einzige Sinn darin besteht darin die Lunge zu TRAINIEREN (würde man im Kampf nicht machen), oder Eindruck zu machen auf Punktrichter und Gegner. Mich würde es allein schon deshalb nerven. Insbesondere wenn der Schreimeier dann Runden geschenkt bekommt in denen er nichts als Hände und Arme getroffen hat, und für jeden Schlag den er austeilt mindestens einen zurückerhält der Gesicht oder Körper trifft. Wenn der Franzose letztens "klar verloren hat", heisse ich Josef. Er hat ihn nicht dominiert, aber er hat immerhin getroffen, und jede, wirklich jede Aktion von Häussler beantwortet. Und die Aktionen von Häussler haben so gut wie nichts getroffen, und auch keine Wirkung gezeigt. Aber ich vermute daß er erst verlieren wird wenn er tot am Boden liegt, und die Starre eintritt, sonst gewinnt er auch den Kampf noch. Wenn Larsen in dem Kampf nochmal richtig verschoben wird, dann wird er im Ring durchdrehen.

sokol
16-09-2003, 15:38
Für mich hat Riviera gegen Trabant klar und absolut verdient gewonnen.
Riviera hatte 13 Monate nicht geboxt, Trabant hat eine große Möglichkeit verpasst "Weltmeister" zu werden. Doch Riviera war stärker als erwartet.

Sturm ist ein Langweiler. Für mich hat er nicht genug getan um den Champion zu entthronen, im Ausland hätte er verloren.
...und ein neuer langweiliger deutscher "Weltmeister".

Ottke, Beyer oder Sturm, wer ist der Langweiligste?

Die einzigen deutschen Boxer für die ich mich eingigermaßen begeistern kann, sind z. Z. Brähmer (ist leider im Knast), Kurzawa (bisher nur Fallobst geboxt) und Ulrich (muss aber intensiv an seiner Defensive arbeiten).

haifischle
16-09-2003, 15:56
ich geb Dir recht, dass Kampfstile wie von Trabant, Brähmer, etc. für den Zuschauer mehr Unterhaltung bieten.
Im Boxen zählt aber auch Technik/Taktik. Felix Sturm hat seine IKK über 12 Runden genial durchgezogen.

Heidi