Krav Maga nur nach Basisseminar [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Vollständige Version anzeigen : Krav Maga nur nach Basisseminar



Alfons Heck
15-09-2003, 17:09
ZITAT:

"Die Teilnahme an einem Krav Maga-Basisseminar (s.u.) ist Voraussetzung (aber keine Garantie), um in eine reguläre Trainingsgruppe aufgenommen werden zu können. Beim kontinuierlichen Training kann außerdem nur mitmachen, wer über ein tadelloses Führungszeugnis verfügt. Ein Führungszeugnis muss zu Beginn des regulären Trainings vorgelegt werden.

Zeiten:
Jeden Samstag, 11.30 bis 13.00 Uhr. Sonntags nach Vereinbarung.

Kosten: 30 € im Monat.

Seminare:
Dauer: ca. 10 Zeitstunden Samstag/Sonntag
Teilnahmegebühr: 80,- Euro pro Teilnehmer, bei Seminarbeginn in bar zu zahlen."

ZITATENDE


Hi Leute,
was haltet ihr davon?

Bruce1962
15-09-2003, 17:42
Klingt ein bischen nach "Abzocke"!
Kostenloses Probetraining ist nicht möglich?

Die Sache mit dem Führungszeugnis kann natürlich sinnvoll sein.


Gruß Bruce

Sebastian
15-09-2003, 18:13
Hi Alfons,

welche Schule ist das denn?

Gruß

Sebastian

naughty dog
15-09-2003, 20:39
Hi folks,

also das Zitat dürfte von Krav - Maga München (HOMEPAGE (http://www.krav-maga-muenchen.de) )stammen.

Ich persönlich finde die Idee gar nicht so schlecht! Zunächst einmal aus folgendem Grund: In einem solchen Basis - Seminar bekommt jemand einen besseren Einblick in und Überblick über das System, als dies in einem ein- oder zweistündigen Probetraining möglich wäre (denn es soll ja auch noch regulär trainiert werden für die anderen).

Wer sich ernsthaft für das KM interessiert, der sollte also auch die Möglichkeit haben, sich möglichst ideal zu informieren ("D'rum prüfe wer sich ewig - oder lange - bindet..."). Und das Geld ist ja dann nicht weggeworfen. Wer von den Boardmitgliedern hat nicht schon einmal ein Seminar (egal ob im eigenen oder im fremden Verein) mitgemacht. Die Leute bekommen also etwas für ihr Geld (nämlich die Einführung, die auch angekündigt wird), und wenn mir KM danach nicht zusagt, dann kann ich immer noch sagen: "OK, das war's. War ja ganz nett, aber nicht ganz mein Ding."

Zu der Möglichkeit, Leute auszuschließen:
Diese Möglichkeit ist heutzutage in fast jeder (halbwegs) professionellen Kampfkunstschule in den Mitgliedsverträgen enthalten. Die Leute vom KM wollen halt Opfer ausbilden und nicht die Täter. Wenn man sich dann (z.B. nach einem Seminar) mal zusammensetzt oder während des Seminars bemerkt, also, diese Person möchte ich nicht in meiner Schule haben, dann finde ich, ist es das gute Recht der Leute, auch die Aufnahme nach einem Basis - Seminar zu verweigern.

Zu guter Letzt:

Ich kenne sowohl Flo als auch Ralf (zwei der Münchener Instruktoren) persönlich und ich kann mir in keinster Weise vorstellen, daß es ihnen darum geht, Leute abzuzocken. Wer sich mal mit den beiden etwas näher unterhalten hat, der wird schnell merken, daß es ihnen nicht unbedingt um die fette Kohle geht (man kann z.B. ziemlich gut mit den beiden über Seminare verhandeln!).

That's all! Wer weitere Fragen hat: entweder per PN oder direkt an die Jungs von KravMaga München!

Bye, naughty dog


P.S.: Bevor die bösen Gerüchte aufkommen! Ich bin kein KMler und auch kein Mitglied in der IKMF. Ich kenne die beiden von Seminaren und persönlichen Gesprächen und e-mails. - naughty dog

Alfons Heck
15-09-2003, 21:44
Original geschrieben von naughty dog
Hi folks,

also das Zitat dürfte von Krav - Maga München (HOMEPAGE (http://www.krav-maga-muenchen.de) )stammen...

Fast :D
Es stammt von Krav Maga Frankfurt (http://www.krav-maga-frankfurt.de/training.htm) aber das beste daran ist: Mangels Raum ist derzeit kein regelmäßiges Training in einer Gruppe möglich. Es werden nur Einführungs- und Schnupperseminare für Vereine, Clubs und Studios am Wochenende in deren Räumlichkeiten, außerdem Privattraining für Einzelklienten angeboten. (http://www.krav-maga-frankfurt.de/news.htm) :hammer:

naughty dog
16-09-2003, 19:55
Hi Alfons,


zu den Leuten aus Frankfurt kann ich leider nix sagen! Aber ich weiß, daß es in München (bzgl. des Basis - Seminars als Voraussetzung und der Ablehnungsmöglichkeit) auch so gehandhabt wird!

Meine Gründe, dies zu begrüßen, habe ich ja weiter oben schon mitgeteilt!

Bye, naughty dog

Alephthau
16-09-2003, 20:21
Hi,

Man soll also erstemal Geld da lassen auch wenn einem das dann doch nicht zusagt? Naja.........

Man zahlt Geld für ein Seminar und obwohl es einem gefällt darf man hinterher vielleicht doch nicht trainieren?

Sorry, ich kann da keinen Sonn hinter sehen, ausser das in jedem Fall erstmal Geld in die Kassen kommt.

Gruß

Alef

Xiaoshi
16-09-2003, 21:08
Na ja der potentielle Ausschluss ist tatsächlich in jeder professionellen Schule gegeben. Das finde ich auch durchaus richtig, wobei man den Leuten vorher wirklich sagen sollte ob man wählerisch ist oder nicht - machen die KM-Leute ja anscheinend auch.

Dass man Einstiegsseminare gibt obwohl keine dauerhaften Trainingsmöglichkeiten gegeben sind finde ich allerdings etwas seltsam (bezogen auf Frankfurt)

Mr. Smile
17-09-2003, 09:21
Hallo,

finde ich eine komische Sache, dass gleich jemand mitmachen und Kohle zahlen soll... Auch bei uns bevorzugen wir die Lösung: Lieber gleich mitmachen als nur zuschauen! Denn Fußball spielen oder nur zuzusehen sind einfach zwei Sachen und man kann meißtens nur beurteilen, ob es einem gefällt, wenn man es macht. Trotzdem bieten wir zwei Wochen kostenloses Probetraining an.

Gruß,
:)

Pat22
17-09-2003, 11:13
Naja,

Also ein Seminar um Basistechniken vermittelt zu bekommen finde ich ganz gut. Aber trotzdem sollte die Möglichkeit ein kostenloses Probetraining absolvieren zu können gegeben sein.
Denn woher sollte man vorher schon wissen ob einem diese Art der SV gefällt.

Bis dann;)

Krav-Maga-München
21-09-2003, 22:52
Hi all,

sieht so aus als sollten mal langsam die Betroffenen hier Stellung nehmen.... ;-)

Mein Name ist Ralf. Und Flo und ich sind die "Väter" von Krav Maga München (www.krav-maga-muenchen.de (http://www.krav-maga-muenchen.de)).
Darüber hinaus biete ich übrigens auch Kung Fu
(meine Wurzeln) an (siehe www.health-defense.de (http://www.health-defense.de)).
Und damit Ende des Werbeblocks... ;)

Der zitierte Text stammt von der Homepage von Krav Maga Frankfurt (siehe www.krav-maga-frankfurt.de/training.htm (http://www.krav-maga-frankfurt.de/training.htm)).

Wohl aufgrund unserer guten Erfahrung mit dem Basisseminar hat
der dortige Instructor, Oliver, unsere Praxis des Basisseminars
übernommen.

Solche Seminare machen wir aus den oben genannten Gründen, die ich hier nochmal kurz zusammenfasse:

1. Der etwas längere Umfang eines Basisseminars ermöglicht es,
das System deutlicher zu präsentieren (eben auch Konzepte und Zusammenhänge) als das in einem 1-2 stündigen Probetraining möglich ist in dem man im allgemeinen den "Probetrainierenden" nicht die selbe Aufmerksamkeit widmen kann wie dies in einem Seminar möglich ist.

2. Die neuen Leute kommen dadurch schnell auf einen Level bei dem gewisse Basics klar sind (z.B. wie macht man eine Faust, wie sieht die Kampfstellung aus, nach welchen Prinzipien funktionieren bestimmte Techniken etc.). Dadurch kann man sie
später sehr schnell und übergangslos ins reguläre Training integrieren.

3. Es besteht schlicht und einfach die Nachfrage nach solchen Seminaren. Die Leute möchten an einem Wochenende einen kompakten und intensiven Einblick in das System bekommen und danach entscheiden, ob sie weitermachen oder nicht.


Meines Wissens gibt es in Frankfurt mittlerweile sehr wohl reguläres Training, das angeführte Zitat ist also wohl ein Überbleibsel von früher (als Oliver noch keinen Raum zur Verfügung hatte) - so gesehen also einfach ein "Webmaster-Fehler". Dazu möchte ich auf das allererste Zitat verweisen. Wenn man da genau hinguckt sieht es für mich doch sehr danach aus, daß Samstag von 11.30 bis 13.00 das reguläre Training (für 30 EUR/Monat) stattfindet.

Ebenso gehe ich schwer davon aus, daß - genauso wie in München - ein kostenloses Probetraining möglich ist. Üblicherweise wissen die Leute danach sehr genau, worauf sie sich einlassen (außer daß im Seminar auf alles sehr viel detaillierter eingegangen werden kann als im regulären Training)
bzw. ob ihnen der Stil und/oder Lehrer zusagt.


Ich werde Oliver eine mail zu dem Thema schreiben und ihn bitten hier auch Stellung zu nehmen!


Bzgl. der Möglichkeit Leute abzulehnen kann ich mich nur naughty dog (wer bist Du denn??) anschließen: Es ist heute in jeder Schule üblich, daß man sich das (gute) Recht herausnimmt Leute vom Unterricht auszuschließen. Kein Lehrer wird einen Schüler unterrichten, bei dem er ein absolut schlechtes Gefühl hat.

Schließlich sind wir als Kampfkünstler/-sportler der Gesellschaft
ganz besonders verpflichtet und wollen eben nicht Leute ausbilden von deren charakterlicher Eignung wir nicht überzeugt sind!

Natürlich kann man sich diesbezüglich auch täuschen, was dann selbstverständlich bedauerlich ist. Unsere Erfahrung ist folgende: Nach einem Basisseminar hat man üblicherweise die Leute ziemlich gut kennengelernt und diejenigen, die "nicht dazupassen" wollen anschließend schlicht gar nicht weitermachen,
weil sie es genauso wahrnehmen. Kurzum: Wir hatten damit noch keine Probleme.

Sodala, dann hoff ich mal das war informativ für alle :-)


Und herzlichen dank noch an meinen guten Freund Sejoscha aus Gelsenkirchen www.at-the-base.de (http://www.at-the-base.de) für die Info über diese Diskussion!

Alfons Heck
22-09-2003, 06:24
Hallo Ralf,

willkommen im KKB :)

Nett das Du so ausführlich zu meiner Frage Stellung genommen hast. Für mich war die Idee erst nach einem Seminar am Training teilnehmen zu können etwas ganz neues. Und da wollte ich einfach mal wissen wie das andere Schulen so halten.

Krav-Maga-München
22-09-2003, 08:18
Hallo Alfons,

vielen Dank für die freundliche Begrüssung (schickes Logo hast Du übrigens :) ).

Das Vorgehen mit dem Basisseminar ist wie gesagt schlicht aus der Notwendigkeit bzw. Nachfrage heraus entstanden und auch bei uns gibt es selbstverständlich die Möglichkeit zum kostenlosen Probetraining...

Die Mail an Oliver habe ich verschickt und warte auf seine klärenden Worte.

Viele Grüße

Ralf ;)

bechtie
22-09-2003, 10:50
Hallo Leute,

wie angekündigt, hat Ralf mich über die Diskussion informiert, und hier ist meine Stellungnahme:

Ich denke, der Hintergrund für manche Unstimmigkeit liegt simpel darin, dass Krav Maga Frankfurt erst im Aufbau begriffen ist. Letzteres allerdings kann man auf der KMF-Homepage lesen, seit sie ins Netz gestellt worden ist. Dass ich sie zu einem Zeitpunkt hochgeladen habe, als ich noch kein regelmäßiges, festes Training anbieten konnte, mag vielleicht ein Fehler sein – mir ging es aber darum, schon in der Phase der Raumsuche auf das (kommende) Angebot aufmerksam zu machen. Daher habe ich auch die zu erwartenden Bedingungen publiziert – damit Interessenten schon mal entscheiden können, ob sie dem zusagen oder nicht.

Abgesehen davon zeigt eine schon seit Wochen aktualisierte KMF-Homepage an, dass wir einen Trainingsraum haben und dass wir dort wenigstens einmal pro Woche fest trainieren. Dass es bloß ein fester Termin ist und ein weiterer nur nach Vereinbarung, liegt einfach an meinen wechselnden Arbeitsschichten, die eine Fixtermin unter der Woche unmöglich machen. In Zeiten von Handy/SMS/E-mail und allgemein geforderter Flexibilität und Mobilität hat es sich als zumindest kein grundsätzliches Problem für die Interessenten erwiesen, von mir über weitere Treffen zum Training kurzfristig entlang meiner monatlichen Dienstplanung informiert zu werden.

Ich habe gerade am vergangenen Wochenende das erste Basisseminar veranstaltet – mit gutem Erfolg und einer sehr guten Gruppe, die nahezu geschlossen die reguläre Trainingsgruppe bilden will (und zu der noch weitere Interessenten stoßen werden). Keiner von Ihnen hat ein Problem mit der Forderung nach Führungszeugnis oder der Vorbedingung „Basisseminar“ gehabt. Im Gegenteil: Alle fanden es eine gute Möglichkeit, einen etwas tieferen Einblick in Techniken, Taktiken und Denkansatz des KM zu bekommen – umso besser wissen sie jetzt, worauf sie sich einlassen. Ein Probetraining kann das nicht vermitteln – ich sehe da eher sogar die Gefahr, dass mancher Aspekt in einer so kurzen Zeit nicht wirklich verstanden bzw. erklärt werden kann.

Grundsätzlich aber werde auch ich ein Probetraining zulassen, wenn sie die KM-Trainingsgruppe gefunden und als stabil erwiesen hat. In der momentanen Aufbau-Phase empfinde ich freilich Leute, die nur mal kurz schnuppern wollen (dabei aber meist viel Aufmerksamkeit des Instructors einfordern), als Störfaktor für die anderen. Und denen fühle ich mich erst mal mehr verpflichtet.

Dass wir ein Basisseminar vorschalten, um uns die Interessenten ansehen zu können und notfalls (!) von einem weiteren Training ausschließen, ist ja wohl selbstverständlich. D.h. doch nicht, dass es nach Sympathie geht – sondern nur, wenn es sich um wirklich problematische Typen handelt. Ich habe meine Homepage schon bewusst so aufgezogen, dass zwar auf die militärische Herkunft des KM eingegangen wird, dennoch aber die Wirksamkeit des KM für die zivile SV im europäischen Lebensumfeld betont wird – denn ich habe im Vorfeld den einen oder anderen am Telefon gehabt, der wohl dachte, er kann da bei einer Wehrsportgruppe mitmachen. Sorry, wenn ich das jetzt so krass ausdrücke, aber wenn in Spiegel Online oder einem ähnlichen Medium relativ unqualifiziert von KM als „israelischem Militär-Straßenkampf“ geschrieben wird, dann bringt das eben auch Leute, die man nicht unbedingt haben will.

Mit den Regularien, wie sie auf der Homepage beschrieben sind, will ich daher tatsächlich eine gewisse Barriere aufbauen. Ich bin „hinter den Kulissen“ wesentlich flexibler und verhandlungsbereiter bin, als das auf der KMF-Site den Anschein haben mag. Da es mir eben nicht um Abzocke geht, kann ich es mir leisten, den einen oder anderen zu vergraulen – ich bin auf diese Einnahmen nicht angewiesen, um meinen Lebensunterhalt zu verdienen.

Noch was zum Basisseminar: Es ist eine hervorragende Möglichkeit, für Quereinsteiger in eine bereits laufende Trainingsgruppe zu kommen. Denn es werden dort Grundelemente von Technik, Taktik und Konzept des KM vermittelt.

Ich hoffe, soweit alles geklärt zu haben,
Oliver

Alfons Heck
22-09-2003, 21:41
Hi bechtie,

auch Dir ein herzliches Willkommen im KKB.

Deine Ausführungen finde ich soweit ok. Aber "In der momentanen Aufbau-Phase empfinde ich freilich Leute, die nur mal kurz schnuppern wollen (dabei aber meist viel Aufmerksamkeit des Instructors einfordern), als Störfaktor für die anderen. Und denen fühle ich mich erst mal mehr verpflichtet."

Den zweiten Satz finde ich auch richtig. Allerdings kann ich aus eigener Erfahrung den ersten Satz nicht nachvollziehen. Wenn jemand zum Training kommt darf der gerne mitmachen und wird gleich darauf hingewiesen das Übereifer zu Muskelkater und schlimmeren führt er also schön relaxt mittrainieren soll und bei Unklarheiten sich einfach mal umschaut was der Trainer (ich) und die anderen so machen und dann versucht das nachzuvollziehen. Das efordert bei mir keinen erhöhten Aufwand für neue und wer nur zum posing reinkam der läuft mit seinen Sprüchen ins Leere und verschwindet immer recht schnell. Also Interessenten sind für mich keine Belastung :)

neutral
25-09-2003, 19:08
ich würde mich grundzipiell für KM in München interessieren, aber ...
120 Euro für 10 Stunden Wochenend-Basis-Pflichtseminar ?
Die neuen Leute kommen dadurch schnell auf einen Level bei dem gewisse Basics klar sind (z.B. wie macht man eine Faust, wie sieht die Kampfstellung aus was ist mit Ineressenten, die schon vorher woanders SV und KK/KS gemacht haben, und auch mal was über KM gehört/gelesen haben? Was haben die von so einem Seminar, zu so einem Preis ?

Und dann zahle ich in München anscheinend 40 Euro monatlich (bei Halbjahresvertrag) für nur 2 mal Training die Woche ? Jeweils eine gute Stunde lang ?

Ich hab schon viel Gutes über KM(M) gelesen in den Foren, aber - worin liegt hier das Preis-Leistungsverhältnis ?

bechtie
02-10-2003, 13:10
Hallo,

ich bin als Frankfurter KM'ler nicht direkt angesprochen, aber äußer' mich trotzdem mal aus meiner Krav Maga-Sicht:
a) 120 € für ein KM-Seminar in München begründen sich u.a darin, dass meine Münchner Kollegen garantieren, dass zwei qualifizierte/zertifizierte Instruktoren, die sich intensiv um die Teilnehmer kümmern, zur Verfügung stehen.
b) sind meines Wissens nach die wenigen IKMF-KM-Instructors in Deutschland nicht an Vereine angebunden, sondern müssen für ihre Räume eine gewerbliche oder wie-auch-immer-Miete bezahlen. (Und ich für meinen Teil möchte nach mehr als 20 Jahren Ju-Jutsu im Verein - als Sportler/Wettkämpfer, Trainer und Vorstandsmitglied/Pressewart - nichts mehr mit dem Vereinswesen zu tun haben...da reden einem einfach zuviel Leute rein, und - das kennt ihr ja alle, vermute ich - wer auf den Funktionärssesseln sitzt, hat oft keine Ahnung von der Sache etc. pipapo).
c) ist KM in Deutschland - abgesehen von der Splittergruppe KM Maor - nur durch drei Instructors in München und je einen in Frankfurt und Aachen vertreten ... D.h, ganz jung, ganz klein. Und bei unseren großen IKMF-Brüdern in den USA und in Skandinavien ist KM eine professionelle Sache zu entsprechenden Preisen. Daran orientiere ich mich jedenfalls - ich will keinen großen Reibach machen, aber wer KM trainieren will, muss mit diesem professionellen Ansatz leben.
d) kann man für wenig Geld in Deutschland eine Übungsleiterlizenz erwerben (wenn man die Voraussetzungen erfüllt etc.), aber ist die Ausbildung zum KM-Instructor ziemlich kostenintensiv - und dazu kommen noch erhebliche Kosten für Flüge und Unterkünfte im Ausland. Wie gesagt: Es geht nicht um Reibach - aber langfristig will ich meine Investitionen auch wieder ein bißchen einspielen.
e) Kann man ansonsten KM in Deutschland nur in professionellen Bodyguard- und Personenschutz-Schulen erlernen - und gegenüber deren Preisen sind die der Münchner und meine absolut zivil.
f) halte ich KM nach meinen langjährigen Kampfsporterfahrungen für etwas ganz Besonderes, das zu recht seinen speziellen Preis hat. Und ich habe im Ju-Jutsu schon einmal die Erfahrung gemacht, wohin Verbreiterung und Vermassung um jeden Preis führt - nämlich zu einer Verwässerung der Methode. Da gehe ich lieber den anderen Weg: Lieber eine kleine Gruppe mit Leuten, die wirklich Interesse an der Sache haben. Und die demzufolge bereit sind, gutes Geld für eine gute Leistung zu investieren.
Shalom, Oliver (bechtie)

Krav-Maga-München
02-10-2003, 14:55
Hallo Leute,

weil ich sehr wenig Zeit habe, habe ich Oliver hier den Vortritt gelassen und
dem was er geschrieben hat, bleibt eigentlich nicht viel hinzuzufügen. Deshalb nur noch ein kurzes Statement von mir:

Also Leute die bereits Krav Maga gemacht haben (und das auch nachweisen können) müssen bei uns nicht am Basisseminar teilnehmen. (Bei Zweifeln lassen wir uns etwas Krav Maga demonstrieren.)

Etwas über KM gehört/gelesen zu haben hilft dagegen natürlich nichts... ;)

Jeder der an einem solchen Seminar teilnimmt hat folgenden Nutzen: Er hat sich intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt und möglicherweise rettet ihm das irgendwann mal den Hintern... :)

Jetzt stellt sich nur noch die Frage, was einem solches Wissen wert ist..... :D

Viele Grüße

Ralf

Ortega
02-10-2003, 15:36
In welchen Verein warst Du tätig ?

bechtie
02-10-2003, 16:39
Was meine Ju-Jutsu-Laufbahn betrifft - die das Ju-Jutsu meint, dass im Deutschen bzw. Hessischen Ju-Jutsu-Verband gelehrt wird - so begann sie im TFC Steinheim und verlief über den PSV Hanau hin zur TGH Hanau. Im PSV gab z.B. es das typische Problem, dass die JJ-Abteilung qua größter Mitgliedschaft das meiste Geld in die Vereinskassen gebracht hat, aber das nicht wieder zurückgeflossen ist. Bei der TGH als Großverein mit insgesamt mehr als 3000 Mitgliedern sitzt über den einzelnen Abteilungen ein Gesamtvorstand mit was-weiß-ich-wieviel Gremien, Delegierten und einem mittlerweile hauptamtlichen Geschäftsführer - und die reden entweder einem rein oder man muss in diesem oder jenem Gremium sitzen, um seine Belange zu vertreten. Zum Schluss sitzt man mehr auf seinem Hintern in Besprechungen als alles andere. Nee, da bin ich lieber mein eigener Herr und verantworte meinen kleinen KM-Laden auch alleine - und hafte auch dafür.
Gruß, Oliver (bechtie):)

neutral
03-10-2003, 17:43
Das da :
Kann man ansonsten KM in Deutschland nur in professionellen Bodyguard- und Personenschutz-Schulen erlernen...hört sich vielversprechend an... :D
Noch eine letzte quengelnde Frage von mir: Wenn ich dieses Jahr das Basisseminar mache, und ein oder 2 Jahre danach beschließe, das reguläre Training zu besuchen, geht das dann - oder muss ich dann abermals das teure Basisseminar besuchen ? :(

bechtie
03-10-2003, 18:20
Hallo,
konkret gibt es in meiner Gruppe den Fall, dass eine Frau vor einem Jahr ein Seminar mit dem KM-Head Instructor Eyal Yanilow in Frankfurt absolviert hat (bei dem auch ich anwesend war), so dass ich sie ohne weitere Teilnahme an einem Basisseminar in die laufende Gruppe aufgenommen habe. Das ist aber eigentlich etwas, was selten vorkommt. Entweder wollen die Leute gleich weitermachen - oder eben nicht.
Kurzum: Wer vor einem überschaubaren Zeitraum an einem Basisseminar teilgenommen hat, wird bei mir nicht in ein weiteres gezwungen.