Vollständige Version anzeigen : Taijiquan als Add-On ?
Hi,
in letzter Zeit, so kommt es mir vor, wird Taijiquan von vielen immer mehr als reines Add-On gesehen. Sprich als Zusatz Attribut des Weichen, Gesunden, Stützenden, aber nicht mehr als eigenes.
Ich frage mich inwiefern wird das Taijiquan gerecht und hat das überhaupt einen wirklichen Nutzen? Ich selbst betreibe auch Qi-Gong und 2 Kurzformen, ich gebe es zu, aber ich behaupte auch nicht ich betreibe ansatzweise eine IMA.
Für mich kommt das ganze so daher, als ob ich sage ich mache Boxen zur Ergänzung, springe aber nur Seil, oder mache nur Sandsack. Wird das dann dem Boxen gerecht, bzw mache ich dann Boxen und kann erwarten ich bekomme die entsprechenden Attribute eines Boxers? Siehe Taijiquan und co. Wenn ich nur ne Form laufe, habe ich dann wirklich aufeinmal die tollen geheimnis vollen IMA-Kräfte die nahtlos in meine harten Sachen übergehen, oder bleibt da nicht eine Lücke? Es fällt mir wie gesagt ganz extrem bei Taijiquan auf. Beim Rest der KK Welt würde keiner auch nur Ansatzweise so denken.
Grüße Ima-Fan
das liegt vermutlich daran, daß Taijiquan von allerlei Leuten betrieben wird:
Von Kampfsportlern zum Ausgleich, also als Add on- deren Schwerpunkt liegt in ihrem anderen Kampfsport
von Leuten, denen anderer Kampfsport zu anspruchsvoll ist als etwas, was sie auch hinkriegen- wobei deren Taiji da aufhört, wo es hart oder schwierig wird (also kaum je richtiges Sparren, eher gemütlich Form und ein bißchen Stehmeditation). Trotzdem sind sie überzeugt, jetzt Wunder wie wehrhaft zu sein.
von Leuten, die etwas für ihre Gesundheit tun wollen, die dann hören, sie machen Kampfkunst und denken, sie können jetzt auch kämpfen
und dann- endlich eine Hand voll ernst zu nehmender Leute:
alternde Kampfsportler anderer Künste, die zu Taiji wechseln und ernsthaft trainieren oder die paar wenigen, die einigermaßen sportlich sind, noch nicht extrem alt und bereit, sich dem Taiji als Kampfkunst zu widmen und es entsprechend intensiv und umfangreich zu trainieren, auch wenns manchmal anstrengend oder hart wird.
Tschuldigung, ist vielleicht etwas spitz ausgedrückt, aber sicher nicht zu weit weg von der Wahrheit...
Einerseits ist es so, dass Taiji und die meisten anderen IMA eine Form- und Basisübungsbasierte Übungsmethodik darstellen, und es schließlich der Sinn der Sache ist, darauf aufbauend sich schließlich den konkreten Verwendungszweck anzueigenen, ob das dann Wettkampf oder SV ist, usw.
Wenn ich nur ne Form laufe, habe ich dann wirklich aufeinmal die tollen geheimnis vollen IMA-Kräfte die nahtlos in meine harten Sachen übergehen, oder bleibt da nicht eine Lücke?
Die Lücke besteht vielleicht eher in dem (fehlenden) Wissen, wie diese "geheimnisvollen" Kräfte denn nun wirklich aussehen!
Ein gewisser Fehler liegt vor, wenn Leute IMAs als "Add Ons" zu irgendwelchen Wettkampfsportarten oder typisch äußeren KKs betreiben wollen.
IMAs sind IMMER als absolute Grundlagen für alle möglichen KK-Ideen konzipiert, und deswegen sollten stets die Wettkampfsportarten oder "äußeren KKs" (z.B. SV-Anwendungstraining a la Ju Jutsu usw.) als "Add On" für inneres Zeug betrachtet werden. Das erfordert die Logik der Sache, und die Idee, das umgekehrt zu betrachten, entspricht der Lücke des Verständnisses, bzw. ist ein Ansatz, die IMAs auf das Weichheitsklischee und entsprechende Anwendungsideen zu reduzieren.
Ich würde auch eher von Grundlage, denn von Add-on sprechen.
Grundsätzlich ist es oft so, dass den anderen Kampfkünsten etwas fehlt.
Wenn man beactet, dass es sehr schwierig ist eine TJQ Schule zu finden,
die alles, was im TJQ enthalten sein sollte, beinhaltet,
dann kann eine Mischung von Stilen schon die nächstschlechteste Lösung sein.
Ich denke da zum Beispiel an Sparring/Freikampf und Selbstverteidigungstechniken.
Neuling-Ling
30-04-2010, 11:58
Du sprichst bestimmt auch mein Thema in Bezug auf Muay Thai (ich möchte dazusagen, das ich warscheinlich eher LL VT machen werde) an. Mir ging es aber hauptsächlich um den Spassfaktor, weills ja so oft heisst man soll das machen was einem Spass macht, und mir würde es aufjedenfall mehr Spass machen sowohl stupides Muay Thai drill training wie auch tiefgehendes intensives Taijiquan (das ich für komplett halte) zu betreiben. Daraus ergab sich meine Frage ob die beiden Systeme zusammen machbar sind.
Grüße
Ling
IMA-Fan, das klingt ja fast, als würdest Du IMA als eine Art Ersatzreligion betreiben. :p
in letzter Zeit, so kommt es mir vor, wird Taijiquan von vielen immer mehr als reines Add-On gesehen. Sprich als Zusatz Attribut des Weichen, Gesunden, Stützenden, aber nicht mehr als eigenes.
Ich habe gerade mit Tai Chi (oder wie man das sonst eigentlich schreiben soll) angefangen und erhoffe mir vor allem eine gute Gymnastik.
Ich frage mich inwiefern wird das Taijiquan gerecht und hat das überhaupt einen wirklichen Nutzen?
Ob es der Kunst gerecht wird, ist mir wurscht. Sollten irgendwann protestierende Mönche und Langbärte vor meinem Haus stehen, sage ich bescheid. :) Einen wirklichen Nutzen hat es für mich aber.
Der Entspannungseffekt, die Übung des Gleichgewichts und der Körperhaltung, Muskeltraining, das stärkere Bewußtsein für die Mechanik der Bewegungen - das kann ich alles gut gebrauchen.
Wenn ich nur ne Form laufe, habe ich dann wirklich aufeinmal die tollen geheimnis vollen IMA-Kräfte die nahtlos in meine harten Sachen übergehen, oder bleibt da nicht eine Lücke?
Wer geheimnisvolle Kräfte sucht, gehört nicht ins Dojo sondern in einen Sektentempel bzw. in Therapie. :devil:
Tai Chi bietet mit seiner Bewegungsschule eine stark optimierte Nutzung der aufgewandten Muskelkraft. Daran ist nichts geheimnisvolles, alles blanke Physik, die nur hinter veralteten abergläubischen Hokuspokusformeln vernebelt wird.
Läßt man den Hokuspokus beiseite (bzw. nimmt ihn als interessanten historischen Ursprung), ist es immer noch genauso spannend und verlockend. Logisch: Es ist ja auch immer noch dieselbe KK. Eine Heckler und Koch bleibt doch auch eine HK, ganz egal, ob ich das Magazin verhexe oder mir eine geballte Ladung Chi in den Schaft hineinatme. ;)
IMAs sind IMMER als absolute Grundlagen für alle möglichen KK-Ideen konzipiert, und deswegen sollten stets die Wettkampfsportarten oder "äußeren KKs" (z.B. SV-Anwendungstraining a la Ju Jutsu usw.) als "Add On" für inneres Zeug betrachtet werden. Das erfordert die Logik der Sache, und die Idee, das umgekehrt zu betrachten, entspricht der Lücke des Verständnisses, bzw. ist ein Ansatz, die IMAs auf das Weichheitsklischee und entsprechende Anwendungsideen zu reduzieren.
Hi Nagual,
aber bieten die IMAs im Orginal denn nicht genug Anwedungs-Ideen? Bzw sind die vielleicht genauso konzipiert, dass sich die gebildeten Strukturkräfte besser enfalten könne, als bei Anwendungen aus dem Ju-Jutsu z.B?
Ich würde es dann eher wie Fei-Li sehen. Weil hier teilweise die Härte fehlt, wird das ganze auf weich reduziert und dann wird die ,,nächst-schlechteste" Lösung in Form von Anwedung/SV aus einer anderen Branche heran gezogen.
Betonung ist aber auf nächst schlechteste". Das Optimum sollte doch sein, dass ich was eigenes habe, was auch keine Ergänzung braucht und erst recht nicht als Ergänzung gesehen werden sollte, weil es Außenstehende, als unvollständig wahrnehmen?
Ich sehe es übrigens nicht als negativ an, wenn Leute in Taijiquan ein
Add-On sehen, denke das liegt einfach an dem überwiegend präsentierten Bild siehe scarabes Posting... Ich zweifel wie gesagt nur am Erfolg.
Grüße Ima-Fan
Tai Chi bietet mit seiner Bewegungsschule eine stark optimierte Nutzung der aufgewandten Muskelkraft. Daran ist nichts geheimnisvolles, alles blanke Physik, die nur hinter veralteten abergläubischen Hokuspokusformeln vernebelt wird.
Ich weiß ehrlich gesagt net, ob du so die Intention meines Postings erfasst hast?
Ich finds schön für dich, dass du ,,Tai Chi" machst, aber hier geht es vorallem darum: Warum sollte ich ausgerechnet einen Bruchteil von ,,Taijiquan" machen, wenn ich schon was anderes mache und inwiefern kann ich mir davon was versprechen?
Ich kann auch normale Gymnastik/Krafttaining machen, oder Yoga und ähnliches. Aber die sagen auch net sie sind eine Kampfkunst. Siehe mein Boxbeispiel: Wenn ich nur Seil hüpfe und gegen den Sandsack haue bin ich dann ein Boxer und kann ich nur ansatzweise damit rechnen seine ,,physikalischen" Attribute zu haben?
Grüße Ima-Fan
GilesTCC
30-04-2010, 12:55
Die Idee von "Tai Chi als Add-on" wurde, glaub ich, als Erster von "Freier Geist" formuliert.
Ich für meinen Teil mache Tai Chi Chuan und nehme meine Add-ons hin und wieder aus anderen Kampfkünsten bzw. -sporten bzw. Bewegungskünsten. :)
Keiner hat die Weisheit gepachtet...
Schöne Grüsse,
Giles
Freier Geist
30-04-2010, 12:57
-
Freier Geist
30-04-2010, 13:08
-
Ich weiß ehrlich gesagt net, ob du so die Intention meines Postings erfasst hast?
Das weiß ich auch nicht, deshalb die Frage am Anfang. ;)
Warum sollte ich ausgerechnet einen Bruchteil von ,,Taijiquan" machen, wenn ich schon was anderes mache und inwiefern kann ich mir davon was versprechen?
Warum nicht? Was ich mir davon verspreche, habe ich geschrieben.
Was versprichst Du Dir denn davon?
Ich kann auch normale Gymnastik/Krafttaining machen, oder Yoga und ähnliches.
Beim Aerobic nerven die Musik und das Gehopse. Die Bewegungsformen von Yoga kann man nur im Yoga oder im öffentlichen Dienst anwenden. Und ich für meinen Teil würde da immer einschlafen. Reines Krafttraining kann wahnsinnig langweilig sein.
Und mit Tai Chi bleibt man in Bewegung, braucht weder Geräte noch Musik, kann sich an der frischen Luft aufhalten...
Abgesehen davon mag ich die Bewegungen, die ich bisher da gesehen habe.
Das meiste sah mir recht solide aus. Nicht so'n Rumgehopse.
Aber die sagen auch net sie sind eine Kampfkunst. Siehe mein Boxbeispiel: Wenn ich nur Seil hüpfe und gegen den Sandsack haue bin ich dann ein Boxer und kann ich nur ansatzweise damit rechnen seine ,,physikalischen" Attribute zu haben?
Muß man denn unbedingt Boxer sein wollen, um gerne über Strippen zu hüpfen? Gegen wen willst Du denn in den Krieg ziehen? Für einen toten chinesischen Kaiser gegen irgendwelche aufsessigen Mönche? :)
Dein ,,Taijiquan" wird Dich nicht zum Krieger machen. Und all die anderen KKs hier auch nicht. Es ist in jedem Fall ein ziviler Sport mit kriegerischem Ursprung und mehr nicht. Man kann damit Übungskämpfe machen, man kann darauf eine SV-Schule aufbauen. Muß man aber alles nicht. Die Bogenschützen zielen heute auch nur noch auf Scheiben, statt Bürgerwehr zu spielen. Werden sie damit dem Bogenschießen gerecht?
Wen interessiert das? ;)
Letztlich betreiben wir hier alle nur moderne Varianten von Bodenturnen und Balztanz. Und da machen den hier versammelten Leuten KKs einfach mehr Spaß als Sackhüpfen und Aerobic, oder?
Jeder zieht sich aus den KKs das heraus, was er braucht und mag. Dem einen reichen Faustschläge und Tritte für den Ring, dem anderen eine elegante Bewegungsschule, wieder andere wollen nur möglichst nahe an die SV heran. Das ist normal, niemand kann alle Möglichkeiten nutzen oder gar beherrschen.
Ob das einer KK gerecht wird, ist die völlig falsche Frage. Ob es dem jeweiligen Menschen gerecht wird, was er da treibt, ist wichtig. Im Zentrum muß immer der Mensch stehen.
Also ich habe ein wenig bei Taji reingeschnuppert und die Trainer gefragt, was alles trainiert wird. Der umfangreichste Trainingsplan war beim Chen-Taiji und der bestand aus Qigong-Übungen, stehender Säule, Seidenfadenübung, Formenlaufen und Push-Hands.
Für mich ist das unvollständig, weil das Kämpfen fehlt. Als gute Grundlage oder als Add-On kann man das sicher verwenden, aber wie soll man die entwickelten Attribute im Kampf einsätzen können, wenn man nicht ans Kämpfen herangeführt wird?
ISM Combatives
30-04-2010, 15:11
zuerst ist eine Spassfrage es ist ja nicht so dass man sich eine kampfkunst sucht um ihr gerecht zu werden quasi als Lebensaufgabe sondern weil diese einem Spass macht und die wenige Freizeit sinnvoll fuellt. ausser man ist ein freak (esoteriker und auf hartz4 oder jungerbe) oder lebt davon.
das ist auch eine Zeitfrage Taichi ist eine KK die geraume Zeit in Anspruch nimmt. man moechte vielleicht schnellere fortschritte in SV, Fitness oder sonstwas machen und geht simultan ins Fitnessstudio zum Boxen, falls man genuegend Zeit hat.
JJ technisch zweitbeste loesung naja kommt drauf an was man zurgrundlage macht will man lernen z.b. uke im optimum ohne grossen Kraftaufwand zu boden werfen oder gilt dabei noch ein optimaler energiefluss und strukturelle harmonie als mindeststandart. schaut man sich dann allerdings diese taichi demokaempfe an die hier auch irgendwo im board rumfliegen, wird einem schnell klar das dieser hohe ansatz auch bloss unter laborbedingungen erreicht werden kann und nicht in freier wildbahn.
das bringt einen dann zum letzten punkt und der mag dem einem oder anderen taichi puristen die pipi ins auge stroemen lassen, taichi ist so komplett und unzureichend wie fast jede andere kampfkunst. Und bei den Trainingsmoeglichkeiten in der Breite, also der realen Unterrichtsstrukturen die man meist vorfindet sogar sehr unzureichend. Da muss dann fuer den ders moechte im Bereich SV Fitness, Trainingserlebniss geaddet werden oder taichi ist das addon
also im unterrichtsprogramm der schule wo ich taichi trainiere gibt es sowohl eine recht knackige SV, ordentliches Kontakttraining als auch die Schwerpunkte wofuer taichi ueblicherweise bekannt ist. aber bei zweimal die woche 3 stunden training muss auch der lehrer schwerpunkte setzten. Falls er taichi als komplette also auch real einsetzbare kampfkunst unterrichten moechte und auf ordentlich kondition und kontakt baut, leidet natuerlich der hohe anspruch an die inneren disziplinen im vergleich zu einer taichi schule sich ausschliesslich auf diese verlegt.
die loesung ist einfach und in 3 schritten zu erreichen. um taichi wirklich gerecht zu werden muss man nur kompromisslos sein: haus verkaufen scheiden lassen und ab in wudang gebirge:D
ISM Combatives
30-04-2010, 15:43
Die Lücke besteht vielleicht eher in dem (fehlenden) Wissen, wie diese "geheimnisvollen" Kräfte denn nun wirklich aussehen!
Ein gewisser Fehler liegt vor, wenn Leute IMAs als "Add Ons" zu irgendwelchen Wettkampfsportarten oder typisch äußeren KKs betreiben wollen.
IMAs sind IMMER als absolute Grundlagen für alle möglichen KK-Ideen konzipiert, und deswegen sollten stets die Wettkampfsportarten oder "äußeren KKs" (z.B. SV-Anwendungstraining a la Ju Jutsu usw.) als "Add On" für inneres Zeug betrachtet werden. Das erfordert die Logik der Sache, und die Idee, das umgekehrt zu betrachten, entspricht der Lücke des Verständnisses, bzw. ist ein Ansatz, die IMAs auf das Weichheitsklischee und entsprechende Anwendungsideen zu reduzieren.
Frage mich ob AddOn das richtige wort ist, geht es nicht eher um die moeglichkeit oder nichtmoeglichkeit einer nahtlosen, verinnerlichten einheit(schaffenden)lichen integration von Attributen?
Sehe das mit der absoluten Grundlage aehnlich. die starken betonung von Koerperlicher und Geistiger Selbstbezogenheit und Selbstaufloesung der IMAs ergeben die moeglichkeit Information ueber Wirklichkeiten der eigenen Psyche und Koerperstruktur zu erfahren welche dann Quasi als Kerninformation auch fuer andere Aufgaben zur Verfuegung stehen.
GilesTCC
30-04-2010, 15:45
die loesung ist einfach und in 3 schritten zu erreichen. um taichi wirklich gerecht zu werden muss man nur kompromisslos sein: haus verkaufen scheiden lassen und ab in wudang gebirge:D
Bestechend einfach, die Lösung. Ich gehe kurz mal meine Frau fragen, was sie davon hält... :blume:
T. Stoeppler
30-04-2010, 16:13
Das was man heute als Taijiquan präsentiert bekommt, ist eine irre Menge von verschiedenen Prinzipien, Techniken, Taktiken, was sich über die Generationen so angesammelt haben. Man sieht also das, was früher eben auch das "add-on" war.
Dadurch ist das ganze "grobe Handwerk" etwas ins Hintertreffen geraten, aber das braucht man einfach erstmal.
Es ist aber nun wirklich nicht schwer, die verdammten 13 Grundtechniken zu üben bis zur Vergasung, Die Handtechniken an Sandsäcken, mit den Füssen schwere Steine über den Boden schieben, Ganzkörpertraining mit Waffen machen und einen Freikampf/Ringkampf, der auf PH-Distanz beginnt aber dort nicht zwangsläufig bleibt.
Dazu macht man die Handformen, eben auch als Training(!) mit Gewichtswesten, Steinen in den Händen.
Dann gibts Technik "Drills", z.B. die "faltenden Hände" einfach mal zwei Stunden am Stück mit hoher intensität üben, statt nur langsam und entspannt.
Die Qi-Gong Sachen, das ZZ, und das typische "innere Training", also die Formen sehr langsam, das macht man aber erst dann verstärkt, wenn das grobe Zeug sitzt.
Man kanns auch andersrum machen, dann dauert es eben länger und man erwirbt etwas anders gewichtete (für uns wahrscheinlich wesentlich erstrebenswertere) Fähigkeiten, aber man bricht sich nicht so viele Knochen oder kommt nicht so blutig nach Hause.
Wie gesagt, es ist gar nicht schwer das zu machen, die Trainingsmethoden sind alle da, man muss sie nur benutzen.
Wer dieses "originale" Können haben will, aber das Training nicht macht, ist selbst schuld und sollte mit dem Rumgejammer aufhören.
Gruss, Thomas
GilesTCC
30-04-2010, 16:41
:sport006: :sport146: Danke, Giles! Ehre, wem an dieser Stelle Ehre gebührt :D
Gern geschehen :)
Du hast nur vergessen hinzuzufügen, dass ich zu diesem Schluss kam, nachdem ich mir die heutige deutsche T'ai Chi-Welt mal genauer angesehen hatte und mit ihren Vertretern ausführlich diskutiert hatte. Danach strich ich dann auch das "T'ai Chi Ch'üan" aus den Angaben zu meinen Kampfkunstinteressen und bin seither - wie rudongshe an anderer Stelle geschrieben hat - den anonymen TCClern beigetreten. Als öffentlich Bekennender war es mir einfach zu peinlich geworden :D
Nun ja, du hast manche Vertreter der deutschen Tai Chi-Welt kennengelernt. Und leider bist du hier nicht in deinem Sinne fündig geworden. Es hängt natürlich von deinem eigenen "Leidensdruck" ;) ab, wie lange oder wie weit du suchen magst, aber du hast wohl nicht alle Ernstzunehmenden, die man in D-Land antreffen kann (und von dem man lernen kann), persönlich abgeklappert.
Muß du natürlich auch nicht, ist deine Sache, und du bist natürlich auch frei, auf der Basis deiner bisherigen Erfahrungen deine Schlüsse zu ziehen :).
Schöne Grüsse,
Giles
Hi Nagual,
aber bieten die IMAs im Orginal denn nicht genug Anwedungs-Ideen? Bzw sind die vielleicht genauso konzipiert, dass sich die gebildeten Strukturkräfte besser enfalten könne, als bei Anwendungen aus dem Ju-Jutsu z.B?
Man kann das so sehen, dass die "IMAs im Original" genug Anwendungsideen bieten. Na und? Die SV-Anwendungen der IMAs sind dann quasi eine Art alternatives Ju Jutsu.
Ich sehe es übrigens nicht als negativ an, wenn Leute in Taijiquan ein
Add-On sehen, denke das liegt einfach an dem überwiegend präsentierten Bild siehe scarabes Posting... Ich zweifel wie gesagt nur am Erfolg.
Grüße Ima-FanDer Punkt ist lediglich, dass sich das IMA-Training NIEMALS wirklich entfalten kann, wenn es im Sinne eines Add-Ons praktiziert wird. Dann wundern sich bspw. Leute, dass das (angeblich) "nichts bringt", und kommen dann zu dem Schluss, dass IMAs und Kickboxen usw. nicht zusammenpassen würden, oder IMAs weniger SV-tauglich wären.
IMAs können sich nur dann entfalten, wenn sie als Grundlage sehr intensiv betrieben werden, und dann kann die zugehören (soweit man das feststellen kann) SV- und Kampftechniken anwenden, oder man nimmt SV- und Kampftechniken aus anderen Stilen oder Wettkampfsportarten. Diese beiden Gruppen ("IMA-Anwendungen" und "Anwendungen aus anderen Stilen") können sich ggf. unterscheiden, manchmal sind sie aber auch gleich, bzw. geringfügige Unterschiede völlig unwichtig.
Es bringt nur nichts, Übungsmethoden, die einem ganz anderen Zweck dienen, in einer Art und Weise zu vergleichen oder zu kombinieren, die nicht sachgerecht ist. **EDIT**
Muß man denn unbedingt Boxer sein wollen, um gerne über Strippen zu hüpfen? Gegen wen willst Du denn in den Krieg ziehen? Für einen toten chinesischen Kaiser gegen irgendwelche aufsessigen Mönche? :)
Dein ,,Taijiquan" wird Dich nicht zum Krieger machen. Und all die anderen KKs hier auch nicht. Es ist in jedem Fall ein ziviler Sport mit kriegerischem Ursprung und mehr nicht. Man kann damit Übungskämpfe machen, man kann darauf eine SV-Schule aufbauen. Muß man aber alles nicht. Die Bogenschützen zielen heute auch nur noch auf Scheiben, statt Bürgerwehr zu spielen. Werden sie damit dem Bogenschießen gerecht?
Wen interessiert das? ;)
Letztlich betreiben wir hier alle nur moderne Varianten von Bodenturnen und Balztanz. Und da machen den hier versammelten Leuten KKs einfach mehr Spaß als Sackhüpfen und Aerobic, oder?
Jeder zieht sich aus den KKs das heraus, was er braucht und mag. Dem einen reichen Faustschläge und Tritte für den Ring, dem anderen eine elegante Bewegungsschule, wieder andere wollen nur möglichst nahe an die SV heran. Das ist normal, niemand kann alle Möglichkeiten nutzen oder gar beherrschen.
Ob das einer KK gerecht wird, ist die völlig falsche Frage. Ob es dem jeweiligen Menschen gerecht wird, was er da treibt, ist wichtig. Im Zentrum muß immer der Mensch stehen.
Ich glaube du verstehst immer noch nicht so ganz worauf ich hinaus wollte :rolleyes:
Du sagst dir macht die Bewegung an der frischen Luft Spaß. Ist in Ordnung wenn Tai Chi diesen Zweck für dich erfüllt.
Das ursprüngliche Taijiquan wurde zum Kämpfen entwickelt. Wir sind hier ja in einem Kampfkunstforum und net im Fitness-Board oder? Egal was Leute heute daraus machen, wofür es gemacht wurde steht und genau darum geht es.
Wenn andere jetzt sagen, dass sei es heute nicht mehr ist das deren Meinung, aber Fakt ist, dass es eine Kampfkunst war mit Intention das anzuwenden. Also warum das Gemecker, wenn Leute genau das lernen wollen? Sind die dir nicht ,,Hippie" genug? Genau das komische Krieger Beispiel von dir. Warum belächeln denn die anderen KK hier so gerne die IMA Abteilung? Weil sie eben nicht glauben, dass diese nen Kämpfer aus dir machen. Wegen welchen Ansichten und Trainingsmethoden könnte das so sein?
Jetzt ist die ursprüngliche Frage kann man eigene kämpferische Fertigkeiten steigern, wenn man einen kleinen Aspekt aus dem gesamt Gefüge reißt und ihn in vielleicht total andere Bewegungsideen/konzepte einsetzt?
Grüße Ima-Fan
ISM Combatives
30-04-2010, 19:06
Jetzt ist die ursprüngliche Frage kann man eigene kämpferische Fertigkeiten steigern, wenn man einen kleinen Aspekt aus dem gesamt Gefüge reißt und ihn in vielleicht total andere Bewegungsideen/konzepte einsetzt?
Grüße Ima-Fan
Anwort klar falls die Anlage(Talent) fuer diesen Aspekt gegeben ist, grundsaetzliches und tiefes Verstaendniss (Bewegungsintelligenz)fuer die andere Form von Bewegungsideen, verstaendniss fuer den Aspekt und der zu integrierende Aspekt auch in das Zielkonzept hineinpasst oder angepasst werden kann.
je grundlegender und einfacher der aspekt desto einfacher die integration
dabei koennen dann voellig andere techniken herauskommen mit derselben idee, ziel wie der so integrierte Aspekt, d.h. seine ursprungskampfkunst wird nicht mehr erkennbar. ob das dieser kampfkunst dann gerecht wird, ist eine moralische frage an eine Gegebenheit.
wieso sollte das nicht sein wenn in der wushu enstehung jemand einen affen oder schlange beobachtet hat und daraus einen kampfstil gemacht hat. wie kann man einen Affen integrieren wenn es so schwer sein sollte aspekte einer menschlichen kunst zu integrieren?
@naqual
hatte ein frage an dich gerichtet (seite 1 unten) falls du zeit und simultan lust dazu hast sie zu beantworten wuerd mich freuen
tatsache ist, dass der tai chi mainstream heute keine ernstzunehmende sv mehr bietet. und den leute, die tai chi noch als effektive kk praktizieren, wird vorgeworfen das das kein tai chi ist was sie da machen. na, klar. die anwendungen von tai chi sind alles andere als schön. da werden augen ausgestochen, glieder zertrümmert, hälse umgedreht etc. die schönen namen dafür scheinen willkommen, sie unterstreichen die anmutigen bewegungen, aber bitte schaut hinter die sachen.
tai chi war und ist eine effektive kk. und wer das nicht so praktiziert macht im grunde kein tai chi sondern eine auf tai chi basierende "schöngymnastik".
gruß
hongmen
ISM Combatives
30-04-2010, 19:22
tatsache ist, dass der tai chi mainstream heute keine ernstzunehmende sv mehr bietet. und den leute, die tai chi noch als effektive kk praktizieren, wird vorgeworfen das das kein tai chi ist was sie da machen. na, klar. die anwendungen von tai chi sind alles andere als schön. da werden augen ausgestochen, glieder zertrümmert, hälse umgedreht etc. die schönen namen dafür scheinen willkommen, sie unterstreichen die anmutigen bewegungen, aber bitte schaut hinter die sachen.
tai chi war und ist eine effektive kk. und wer das nicht so praktiziert macht im grunde kein tai chi sondern eine auf tai chi basierende "schöngymnastik".
gruß
hongmen
das stimmt zu 100prozent. allerdings gehts in diesem thread darum ob attribute techniken oder ideen des taichi in andere MA integriert werden koennen. und das leute taichi praktizieren im glauben (faelschlicherweise oder nicht ist die frage?) diese zu erlagen. das koennen gesundheitliche oder geistige attribute sein muss aber nicht, so kann auch ein boxer zb nebenher taichi machen um die knochenbrecher beinarbeit und tiefen tritte in der SV zu erlernen. wird er nun taichi mit so einer absicht gerecht da es ja eine vollstaendige art ist, sollte er nicht eher sein ganze olle boxmechanik in die tonne treten und seinen koerper der erlernung der hoeherwertigen taichi prinzipien widmen? so ist jedenfalls die nicht allzu pragmatische frage des threads
Taijiquan wurde auch mal von einem alten Haudegen von General entwickelt als Kampfsport mit dem add on der inneren Arbeit und der energiearbeit des Qi Gong und der TCM.
Würde es heute noch richtig betrieben, wären also weder andere Kampfsportarten als Add on nötig, noch kämen Leute auf die Idee, Taiji als Add on für anderen Kampfsport zu nehmen, z.B., weil man seine Formen ja auch locker laufen kann und somit, wenn der Energiefluß stimmt, Muskelkater vorbeugen kann, lösen kann usw.... yin- betont als Ausgleich zum Yang anderer KS
Die Idee, es würde reichen, Taiji auf seine 13 Techniken/Prinzipien als etwas rein Physikalisches zu beschränken, erfaßt Taiji auch nicht als Ganzes.
Hauptproblem heute- und vermutlich Grund, warum es überhaupt zu diesem Thread kam- ist, daß Taiji in weiten Kreisen "beschnitten" wurde und hier und heute mehr als gesundheitsorientierte Bewegungskunst denn als Kampfkunst mit entsprechendem Kampftraining angeboten, bzw praktiziert wird.
Schaut die Videos der jungen Leute in Chenjiagou an, wie sie regelmäßig in Protektoren miteinander sparren, daß es fetzt oder wie sie (YANG) Hantel- und Krafttraining machen, morgens flott und ausgiebig laufen, auf irgendwelchen Pfosten ihr Gleichgewicht schulen, LANGE stehen mit unangenehm HOHEN Armen, Spiralenergie, Hören und Seidenfaden üben (Yin) und zusätzlich ihre Formen ausdauernd und keineswegs nur hoch und entspannt laufen, dann hat das mit Training für Kampfsport doch wesentlich mehr zu tun als das bißchen Taiji, was hierzulande üblicherweise angeboten wird.
Hi,
in letzter Zeit, so kommt es mir vor, wird Taijiquan von vielen immer mehr als reines Add-On gesehen. Sprich als Zusatz Attribut des Weichen, Gesunden, Stützenden, aber nicht mehr als eigenes.
Ich frage mich inwiefern wird das Taijiquan gerecht und hat das überhaupt einen wirklichen Nutzen? Ich selbst betreibe auch Qi-Gong und 2 Kurzformen, ich gebe es zu, aber ich behaupte auch nicht ich betreibe ansatzweise eine IMA.
Für mich kommt das ganze so daher, als ob ich sage ich mache Boxen zur Ergänzung, springe aber nur Seil, oder mache nur Sandsack. Wird das dann dem Boxen gerecht, bzw mache ich dann Boxen und kann erwarten ich bekomme die entsprechenden Attribute eines Boxers? Siehe Taijiquan und co. Wenn ich nur ne Form laufe, habe ich dann wirklich aufeinmal die tollen geheimnisvollen IMA-Kräfte die nahtlos in meine harten Sachen übergehen, oder bleibt da nicht eine Lücke? Es fällt mir wie gesagt ganz extrem bei Taijiquan auf. Beim Rest der KK Welt würde keiner auch nur Ansatzweise so denken.
Grüße Ima-Fan
Ich bin der Meinung, dass es nicht geht. Taijiquan ist meienr Erfahrung nach ein so vollständig anderes System als die meisten äußeren Sportarten, dass man auf Dauer höchstens bestimmte Aspekte herausgreifen kann, sich entspannen kann, was für seine Knie tun etc. Das ist der Entspannungsaspekt. Auch die Meditation (Zhan Zhuang, Formenlauf etc.) kann man sich herausnehmen. Aber der Selbstverteidigungsaspekt scheint mir tatsächlich anders zu sein. Ich kenne auch niemanden, der beides über längere Zeit gleichzeitig trainiert. Aber ich kann mich auch täuschen, und ich kenne ja auch nicht alle.
Die geheimnisvollen Kräfte hat man übrigens auch nicht auf einmal, sondern erst nach langem Training. Dann weiß man auch, dass die Geheimnisse sowas sind wie die geheime Zutat in der Nudelsuppe von Kungfu Pandas Vater: nicht extistent.
Wo ist eigentlich das Problem, Taiji oder artverwandte "Gymnastik" als Add-On für was anderes zu betreiben ?
Frage mich ob AddOn das richtige wort ist, geht es nicht eher um die moeglichkeit oder nichtmoeglichkeit einer nahtlosen, verinnerlichten einheit(schaffenden)lichen integration von Attributen?
Mit "Add on" bezeichnet man etwas, was man als weniger wichtig und optional betrachtet. Wenn ich bspw. sage, ich mache Kickboxen als "Add on", dann meine ich, dass ich mein restliches Training als wichtiger, grundlegender und unverzichtbarer betrachte, als das zusätzliche Kickboxen.
Ich vertrete hier die Meinung, dass man z.B. Kickboxen als Add-On zu den bekannten IMA-Stilen betreiben kann, aber dass es nicht möglich ist, IMAs als Add-On zum Kickboxen zu betreiben, bzw. dass das eben nicht sachgerecht ist, weil es dann kaum Effekte des IMA-Add-Ons auf das Kickboxen gibt.
Die positiven Effekte von Kickboxen als Add-On auf das IMA-Training und auch die Effekte des IMA-Trainings als Grundlage auf das Kickboxen-Add-On sind weitaus größer und qualitativ sinnvoller.
Insgesamt ist die Praxis einer KK als Add-On natürlich immer eine Sache, bei der man Gefahr läuft, die KK nicht angemessen zu würdigen und man an einem vernünftigen Niveau vorbei läuft, aufgrund von Halbherzigkeit.
Freier Geist
30-04-2010, 20:42
-
kann sein, dass einige "nachgenerationen", tai chi als these verstehen und diese vehement vertreten, ohne mit zeitnahen praktikern zu tun gehabt zu haben?
dennoch ist es eine "wahrheit" dass tai chi zu den effektivesten kampfkünsten gehört die es gab und gibt, ohne wenn und aber.
mir stehen die haare zu berge wenn ich einen 30jährigen interpreten zu tai chi höre, der dem mainstream folgt. ich hoffe ihr versteht was ich meine?
hongmen
ISM Combatives
30-04-2010, 23:16
kann sein, dass einige "nachgenerationen", tai chi als these verstehen und diese vehement vertreten, ohne mit zeitnahen praktikern zu tun gehabt zu haben?
dennoch ist es eine "wahrheit" dass tai chi zu den effektivesten kampfkünsten gehört die es gab und gibt, ohne wenn und aber.
mir stehen die haare zu berge wenn ich einen 30jährigen interpreten zu tai chi höre, der dem mainstream folgt. ich hoffe ihr versteht was ich meine?
hongmen
taichi ist als effektive kampfkunst bekannt bei den meisten die ein bischen kk erfahrung haben und nicht auf dem dorf wohnen auch bei juengeren. vielleicht nicht bei irgendwelchen mauerbluemchen. ist doch schoen ein geheimtip zu sein und etwas auszuueben was nicht jeder tut und an jeder ecke zu finden ist. besser ein zu zartes image als so ein paranoidprolliges wie diese modernen alphasonderkommandoelitesysteme. verstehe da den leidensdruck nicht wirklich
Ich glaube du verstehst immer noch nicht so ganz worauf ich hinaus wollte :rolleyes:
Du sagst dir macht die Bewegung an der frischen Luft Spaß. Ist in Ordnung wenn Tai Chi diesen Zweck für dich erfüllt.
Ich hatte mehrere Dinge genannt, die Tai Chi mir liefert (sofern ich ordentlich übe).
Die frische Luft ist nur einer der wichtigen Unterschiede zu irgendwelchen Gymnastiksachen ohne kriegerischen Hintergrund.
Ein anderer ist, daß ich im Tai Chi Bewegungen und Bewegungsformen durchführe, die einen Sinn haben ("sieht solide aus"), deren langsames und bewußtes Üben mir helfen wird, ein Gefühl für richtiges Stehen, Gleiten, Schlagen, Werfen, etc. zu entwickeln. Das Bewegungs- und Körpergefühl, das ich im Tai Chi übe, ist für mich eine Vorübung zur San Shin no Kata und aus dieser kommt dann erst irgendwann mal die richtige Kihon Happo, also die, die zu mir, meinem Charakter und meinem Körper paßt.
Alles vorausgesetzt, ich lasse mich nicht frustrieren und bleibe lange, lange Zeit am Ball.
Das ursprüngliche Taijiquan wurde zum Kämpfen entwickelt.
Echt? Und ich hatte mich schon gewundert: keine Schweißbänder, keine Leggins, keine Musik...
Fakt ist, dass es eine Kampfkunst war mit Intention das anzuwenden. Also warum das Gemecker, wenn Leute genau das lernen wollen?
Wer meckert denn darüber? Was war nochmal das Gemecker, das diesen Thread startete? ;)
Tai Chi ist nunmal mehr als ein altes Nahkampfsystem. Es ist auch (und heute vor allem) eine Bewegungsschule, aus der sich jeder nimmt, was er braucht. Die einen wollen halt vor allem den Nahkampf. Andere brauchen nur die Gymnastik.
Und der Sache "gerecht werden"? Man kann einem Werkzeug nicht gerecht werden, schon gar nicht einer veralteten militärischen Ausbildung. Dazu müßtest Du im alten China in den Krieg ziehen. Komplett mit Säbel und Lanze.
Tai Chi ist eine Schule, ein Ausbildungsangebot, von dem noch nicht einmal alles in Deutschland gelehrt wird und vieles veraltet ist.
Da muß man sich raussuchen, was man braucht, was man mag, was man überhaupt bekommen kann. Und das gilt für jedes hinreichend komplexe KK-System. Die Kampfkunst ist nur ein Werkzeugkasten, ein Ausbildungsangebot, das Dir helfen kann, Dich in eine Richtung zu entwickeln, die Du möchtest.
Sind die dir nicht ,,Hippie" genug?
Glaub mir, mit irgendwelchen Hippies habe ich höchstens die Frisur gemein. :devil:
Genau das komische Krieger Beispiel von dir. Warum belächeln denn die anderen KK hier so gerne die IMA Abteilung? Weil sie eben nicht glauben, dass diese nen Kämpfer aus dir machen. Wegen welchen Ansichten und Trainingsmethoden könnte das so sein?
Das war kein Beispiel. Es war eine ernstgemeinte, wenn auch etwas übertrieben formulierte Frage. Was erwartest Du von Tai Chi und was erwartest Du vor allem (und darum ging es ja im Ursprung des Threads) von anderen, die auf Tai Chi zurückgreifen?
Und was andere im Forum so alles belächeln oder verspotten, sollte Dir erstmal wurscht sein. Wenn Du ein Kämpfer werden willst, solltest Du erstmal aufhören, Dich von solchem Unsinn beeinflussen zu lassen. Im Focus der KK steht der Schüler, nicht das Publikum.
Das Publikum ist beim Aerobic wichtig, beim Kunstturnen, beim Fußball, ...
Wenn es Dir bei einer IMA wichtig ist, frage ich mich, was Du eigentlich mit dem I im Kürzel meinst, denn dann verliert es den letzten Rest Sinn.
Wenn Du krass Respekt (aba voll Alda) ernten willst, mußt Du halt irgendwas mit "Street Cred" machen. Irgendeine Schlägermode halt.
Und ein paar Jahre später ist die "old school". Dann mußt Du geschmeidig mit der Mode wechseln, sonst lachen wieder welche über Dich. Ich bezweifle, daß es das ist, was Du anstrebst.
Aber wenn es Dir um Dich und Deine Fähigkeiten geht, kann es Dir egal sein, wieviele Witze man über Dich und Deinen Frühsport macht. Unterschätzt zu werden, ist im Kampf übrigens kein Nachteil. Und das weißt Du eigentlich auch selbst ganz genau.
Jetzt ist die ursprüngliche Frage kann man eigene kämpferische Fertigkeiten steigern, wenn man einen kleinen Aspekt aus dem gesamt Gefüge reißt und ihn in vielleicht total andere Bewegungsideen/konzepte einsetzt?
Ja, kann man. Schon deshalb, weil man mit den anderen Konzepten vielleicht eine Schwäche hat, die man ausgleichen möchte, oder weil diese anderen Konzepte bei näherem Vergleich gar nicht so inkompatibel sind und schon der Vergleich befruchtend und erhellend wirkt.
Wenn man natürlich versucht, wie ein Roboter vorprogrammierte Bewegungen aneinanderzuketten, geht das schief. Aber das hätte auch nichts mit KK zu tun sondern wäre reines Nachäffen.
ISM Combatives
01-05-2010, 11:54
Ganz ruuhich Brauner:D
Der Beweis ist schon vor langer langer Zeit passiert QUAN FA(IMA)+SILAT= KUNTAO SILAT
Tai Chi ist nunmal mehr als ein altes Nahkampfsystem.
Sicher?
Genau hier trennen sich unsere Meinungen entscheidend ;)
P.S: Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht warum du es so darstellst, als ob ich auf der Suche nach der Ultimativen Kunst zum Leute vermoppen wäre... Kämpfen habe ich in den Jahren vor meiner Verletzung beim Boxen, Thaiboxen und MMA gelernt. Jetzt interessier ich mich mehr für die IMAs, aber ich bin dankbar, dass ich das Zeugs vorher gemacht habe, weil ich so doch ne klare Vorstellung habe...
Grüße Ima-Fan
califax schreibt was von veralteter militärischer Ausbildung- das ist meilenweit daneben, denn nur das war es eben auch damals schon nicht.
Es hat sich inzwischen weiterentwickelt, ist ausgefeilter geworden, aber wird bei uns auch (leider) fast nirgends komplett mit all seinen Bestandteilen angeboten.
DAs ist das HAuptproblem, denn nur dadurch entsteht überhaupt die Debatte Add On oder nicht- denn so, wie es meist angeboten wird, ist es unvollständig.
Wer mit ein bißchen Form und Stehmeditation und ein bißchen sanftem Armkreisen meint, er ist jetzt fit in IMA, irrt: Da könnte er das M gleich rauslassen oder in "movement" statt "martial" ändern.
Ganz abgesehen von der Schar derer, die ohnehin nur an gesundheitsorientiertem "Blümchen- und Wölkchen-Taiji" interessiert sind.
Ist das gemeckert? Ich denke, es ist eher das ehrliche Benennen einer für mich unerfreulichen Tatsache.
Nur so nebenbei: nur wenn man die Dinge sieht wie sie sind und auch beim Namen nennt, kann man vielleicht irgendwas zum Besseren bewegen.
Denn an sich wäre Taiji so umfassend, daß sowohl Gesundheit, als auch Kampf genügend Beachtung finden. Theoretisch.
Wenn bei uns (und auch in China) die Gesundheitsfraktion so groß ist, sollte man Taiji begrifflich vielleicht tatsächlich unterteilen in Gesundheits-Taiji und Taiji als Kampfkunst.
Damit die Leute, die es als KK erlernen wollen, nicht von überwiegend gesundheits- und yin- orientierten Schulen gebremst werden und umgekehrt diejenigen, die Taiji sowieso nur vom Hörensagen als Entspannungsgymnastik kennen, das für sich Passende finden, ohne sich mit ungeliebter "Brutalität" auseinandersetzen zu müssen. (Denn viele finden alleine den Gedanken, in ihren Formen anderen ritualisiert den Arm umzudrehen oder jemand mit dem Schwert aufzuspießen, absolut übel und stellen sich nunmal lieber vor, in irgenwelchen Wolken herumzufuhrwerken. Jedem das Seine).
Und wenn es einem anderen Kampfsportler gut tut, als Trainingsabschluß zur Lockerung und Entspannung oder als Ausgleich eine Taiji-Form zu laufen- warum nicht auch als Add on, wenn es ihm gut tut und er nicht gleich denkt, damit diese KK schon komplett gemeistert zu haben.
P.S: Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht warum du es so darstellst, als ob ich auf der Suche nach der Ultimativen Kunst zum Leute vermoppen wäre...
Tu ich ja gar nicht. Aber Du scheinst Dich Deinen Auslassungen zufolge ja nach Anerkennung beim Online-Publikum zu sehnen und Dich daran zu stören, daß andere den kriegerischen Teil von TCC nicht im Vordergrund sehen. Und beides ist nicht sinnvoll. Fürs erste müßtest Du mit der Mode gehen. Momentan wäre das wohl MMA, oder? Und letzteres? Wir leben halt nicht im alten China. Der Durchschnittsmensch wirbelt nicht mit Fäusten und Säbeln durch die Gegend sondern ruft die Polizei.
Sowas hat natürlich Einfluß darauf, wie eine KK praktiziert wird, und welche Aspekte für viele Menschen in den Vordergrund treten.
So what? Ärger Dich nicht drüber, nutze es.
Solange der Kampfanteil aus einer KK nicht komplett vernchlässigt wird- sonst wärs nämlich nur noch ne gesunde Meditations- und Bewegungskunst...
Solange der Kampfanteil aus einer KK nicht komplett vernchlässigt wird- sonst wärs nämlich nur noch ne gesunde Meditations- und Bewegungskunst...
Naja, Millionen nutzen es schon seit mehreren Generationen als reine Meditations- und Bewegungskunst. Schadet ja nicht. Im Gegenteil beweist es, daß die Qualität des Drills außerordentlich hoch ist, schließlich muß es in diesem Bereich mit zivilen und modernen Spezialentwicklungen konkurrieren.
Der kriegerische Charakter bleibt für jeden, der Augen im Kopf hat, erhalten.
Werden die Bewegungsformen nicht "zeitgemäß" angepaßt, sondern in Tradition eingefroren, bleibt auch das kriegerische Wissen erhalten. Es muß dann "nur" beschleunigt und an moderne Bedrohungsszenarien angepaßt werden, um wieder eine militärische Ausbildung zu erhalten.
Und es gibt ja im TCC immer wieder Leute, die es als vollwertige traditionelle Kampfausbildung trainieren. Insofern ist eine "Degenerierung" zur reinen Gymnastik noch lange nicht zu befürchten.
Insofern ist eine "Degenerierung" zur reinen Gymnastik noch lange nicht zu befürchten.
Sicher? :D
Insofern ist eine "Degenerierung" zur reinen Gymnastik noch lange nicht zu befürchten.
sie ist leider schon vollzogen. es ist vorbei mit tai chi chuan als ernstzunehmende kampfkunst. die anderen kk`s betrachten uns mit skepsis, belächeln uns, nehmen uns nicht ernst und fataler weise, nehmen pakua und hsing i den gleichen weg wie tcc.
ist wie mit manchen tieren, sie sterben aus!:(
gruß
hongmen
ps. ich halte das alles natürlich am leben!:D
Hanspeter
02-05-2010, 21:57
sie ist leider schon vollzogen. es ist vorbei mit tai chi chuan als ernstzunehmende kampfkunst. die anderen kk`s betrachten uns mit skepsis, belächeln uns, nehmen uns nicht ernst und fataler weise, nehmen pakua und hsing i den gleichen weg wie tcc.
ist wie mit manchen tieren, sie sterben aus!:(
gruß
hongmen
ps. ich halte das alles natürlich am leben!:D
Hast du eigentlich auch mal ein anderes Thema?
Wenn es schon vollzogen wäre, wie kommt es denn, dass immer noch so viele Leute Taiji als Kampfkunst lernen und ausüben? Ach nein, dir gefällt es mehr, dich als einzigen hinzustellen, der das alles weiß und kann.
Hast du eigentlich auch mal ein anderes Thema?
Wenn es schon vollzogen wäre, wie kommt es denn, dass immer noch so viele Leute Taiji als Kampfkunst lernen und ausüben? Ach nein, dir gefällt es mehr, dich als einzigen hinzustellen, der das alles weiß und kann.
wer übt es noch als effektive kampfkunst aus?
hongmen
ISM Combatives
02-05-2010, 22:09
hier hallo ich der Jungspund ,mach taichi allein aus liebe des geraeuschs splitternder gelenke und poppen geplatzter trommelfelle.
gesundheit,die interessante kultur und einfach spass am training sind fuer mich nur unnuetzes beiwerk, irgendwelche energien halte ich grundsaetzlich fuer laecherlichen hokuspokus alter chinesen. welcher meister moechte mich als schueler zur taichi kampfmaschine ausbilden. bitte melden
hier hallo ich der Jungspund ,mach taichi allein aus liebe des geraeuschs splitternder gelenke und poppen geplatzter trommelfelle.
gesundheit,die interessante kultur und einfach spass am training sind fuer mich nur unnuetzes beiwerk, irgendwelche energien halte ich grundsaetzlich fuer laecherlichen hokuspokus alter chinesen. welcher meister moechte mich als schueler zur taichi kampfmaschine ausbilden. bitte melden
:confused:
ISM Combatives
02-05-2010, 22:50
:confused:
Wollte nur mal mit zarter Ironie das so sehr herbei gewuenschten neue Taichi Klientel simulieren, damit erkennbar wird es koennte schlimmer stehen mit Taichi und zum Beenden weinerlicher Situationsbeschreibungen die nicht mal zutreffen. Ein gar nicht mal kleiner feiner Kreis auch juengerer Adepten trainiert Taichi wohlwissend das es sich hierbei um feine effektive Kampfkunst handelt. Auf die derzeitige Modewelle prolligparanoider Selbstschutzfetischisten kann ich persoenlich im Taichi Trainingsraum verzichten.
moin!
ich finde man kann eigentlich jede kampfkunst als add-on verwenden, wenn man in einer kk eine solide basis hat und genug kenntnis von seiner eigenen körpermechanik.
diese offenheit besitzt halt nur nicht jeder. obwohl das schon immer und überall gemacht wurde. gerade taijiquan wird doch oft als "die essenz der chinesischen kk" bezeichnet. ich könnte hier mind. 10 techniken aus dem taiji aufzählen, die es auch im baji, bagua, xingyi oder shaolin gibt. meint ihr nicht, die haben sich gegenseitig beeinflusst ohne jeweils immer alles zu übernehmen?
man darf halt nicht den fehler machen die falschen dinge aus einer kk rauszunhemen und oberflächlich die dinge trainieren, die kontraproduktiv zu dem vorher gelernten sind. wobei ich denke, dass das meist sehr selten vorkommt (obwohl das argument so oft gennant wird). es erfordert evtl. ein wenig erfahrung das wesentliche und für sich brauchbare zu sehen.
wenn man die erfahrung hat und spaß dran hat neue sachen auszuprobieren, sehe ich gar kein problem damit verschiedene kk miteinander zu kombinieren ob komplett oder nur als add-on. für mich funktioniert es prima und die lernkurve bleibt steil.
obwohl ich nicht wirklich von taiji als kompleter kk überzeugt bin finde ich immernoch push-hands mit die geilste qinna trainigsmethode, die foot traps sind super, flow ist gut und nach ein wenig formtraining bin ich im pummeling im ringen oder im judo auch viel lockerer und arbeite entspannter.
es ist vorbei mit tai chi chuan als ernstzunehmende kampfkunst. die anderen kk`s betrachten uns mit skepsis, belächeln uns, nehmen uns nicht ernst
Dazu hätte ich zwei Fragen an Dich:
1) Wofür steht das I in IMA?
2) Was ist nochmal der Unterschied zwischen Kampfausbildung und Schautanzen?
(Hint: Es hat etwas mit der Relevanz des Publikums zu tun.)
Dazu hätte ich zwei Fragen an Dich:
1) Wofür steht das I in IMA?
2) Was ist nochmal der Unterschied zwischen Kampfausbildung und Schautanzen?
(Hint: Es hat etwas mit der Relevanz des Publikums zu tun.)
Es ist doch überhaupt nicht vorbei damit. Ich muss Hanspeter recht geben: Dieses immergleiche Gemecker und Gejammer von Hongmen geht schon etwas auf die Nerven. Vielleicht kannst du das mal lassen, Hongmen. Ein bisschen mehr Souveränität und Gelassenheit...
Taijiquan als Kampfkunst wird nur von einer Minderheit ausgeübt. Na und? Wer es als Kampfkunst lernen will, wird Schulen finden. Und den anderen lassen wir die die Körperschulung und die Entspannung - ist ja nichts Verkehrtes daran.
wo Hongmen Recht hat, hat er Recht.
Das Problem ist, Taijiquan nun mal eine Kampfkunst ist und wer nur Gesundheitsturnen machen will, macht nicht wirklich Taiji.
Das gesundheitsorientierte Formenlaufen sollte umbenannt werden.
Denn Konsequenz aus diesem Volks-Gesundheits-Taiji ist doch, daß ein weiter Teil der Bevölkerung inzwischen denkt, genau DAS wäre Taiji und oft sogar abfällig auf die "Brutalität" derer herabschaut, die Taiji wirklich als Kampfkunst lernen.
Und DAS ist noch weniger ok, als die ursprünglich von der chin. Regierung eingeleitete Beschneidung des Taiji zur volkstauglichen Gesundheitsgymnastik.
Abgesehen davon ist es auch nervig, wenn man versucht, eine Unterrichtsgruppe zusammenzustellen und es kommen lauter alte Tanten, die kassenbezahlte Gymnastikkurse suchen, während die etwas sportlicheren Leute gar nicht erst an Taiji denken, weil es eben in weiten Kriesen als sanftes Gesundheitsgehüpfe etabliert (und verpöhnt) ist.
Ich habe kürzlich auf FB mit einem Chinesen gechattet, der um die 30 ist und nicht aus dem Kampfsport kommt. Auf die Frage, was er von Taiji halte, sagte er, es sei ihm (und den meisten Leuten seiner Umgebung) bekannt als Turnen für alte Leute. Na klasse!
Ein Problem kann doch niemals sein, wenn Leute Taiji nicht als Kampfkunst sondern lediglich als Gesundheitsübung praktizieren, sondern lediglich dann entstehen, wenn die Leute, die behaupten, es als Kampfkunst zu praktizieren, nur schlechte Ergebnisse erzielen!
Das führt ja leider in die blöde "welche KK ist besser"-Diskussion hinein, die ja aus gutem Grund tabu ist.
Wenn man also feststellen will, dass Taiji und überhaupt sämtliche inneren KK sämtlichen anderen KKs hinsichtlich Kampf oder SV "zumindest ebenbürtig sein können" (was das Kriterium für jede KK darstellt, wenn sie korrekt und intensiv praktiziert wird), kann man lediglich darüber diskutieren, wann, warum und wie man eben diese Kampf- und SV-Tauglichkeit entfalten will. Dazu sind naturlich mehr als Sprüche wie "Ich betreibe Taiji als KAMPFKUNST" nötig (oder "ich haue jeden um, der es wissen will" oder "ich kann es beweisen" usw.).
Den IMA-Schulen, die explizit die IMAs als Kampfkünste deklarieren, in Deutschland und im Westen beinahe generell zu unterstellen, sie würden schlechte Ergebnisse erzielen, finde ich völlig daneben.
Eher kann man einzelne Praktiker kritisieren, dass sie sich evtl. nicht so richtig zwischen dem Gesundheitsansatz und dem KK-Ansatz entscheiden können oder wollen.
Wer sich explizit für den Gesundheitsansatz entscheidet (ob Praktiker oder Schulbetreiber) steht im Grunde jenseits der Kritik, was den KK-Bereich betrifft.
Auch Hongmen scheint mir in dieser Hinsicht eher ein Problem mit sich selbst zu haben als mit den Leuten aus dem "offiziellen" Eso- und Gesundheitssektor. Die sind leider komplett unschuldig als jeglicher Misere, die man meint feststellen zu können, IMO.
wudangdao
03-05-2010, 12:55
Ich halte eine Trennung von gesundheitserhaltenden/-fördernden Elementen einer Kampfkunst und selbstverteidigungsrelevanten Elementen für falsch.
Wenn eine Kampfkunst bzw. ein solches Gesundheitssystem wie Taijiquan es nicht vermag, in erster Linie die eigene Gesundheit zu schützen, dann brauch ich eigentlich gar nicht mehr auf die SV-Tauglichkeit schauen. Ergo: Mache ich mich bereits durch das Training selbst kaputt, ist es auch nicht mehr wichtig, ob ich mich damit verteidigen kann oder nicht.
Taijiquan richtig praktiziert heißt für mich, die eigene Gesundheit zu schützen (durch Atemübungen, Qigong, Meditation u. ä., aber auch durch Selbstverteidigung, wenn es darauf ankommt) und darüber hinaus die eigene Gesundheit weiter zu fördern und sogar zu verbessern.
Jeder kann selber reflektieren, ob er dies alles abdeckt mit seinem Training oder nicht. Ich betrachte das wertungsfrei, denn jeder von uns ist alt genug, um selbst zu entscheiden, was er/sie praktizieren möchte.
Für mich ist dies jedoch der Weg, den ich gehen möchte.
Grüße
wudangdao
Ich halte eine Trennung von gesundheitserhaltenden/-fördernden Elementen einer Kampfkunst und selbstverteidigungsrelevanten Elementen für falsch.
Wenn eine Kampfkunst bzw. ein solches Gesundheitssystem wie Taijiquan es nicht vermag, in erster Linie die eigene Gesundheit zu schützen, dann brauch ich eigentlich gar nicht mehr auf die SV-Tauglichkeit schauen. Ergo: Mache ich mich bereits durch das Training selbst kaputt, ist es auch nicht mehr wichtig, ob ich mich damit verteidigen kann oder nicht.
Taijiquan richtig praktiziert heißt für mich, die eigene Gesundheit zu schützen (durch Atemübungen, Qigong, Meditation u. ä., aber auch durch Selbstverteidigung, wenn es darauf ankommt) und darüber hinaus die eigene Gesundheit weiter zu fördern und sogar zu verbessern.
Jeder kann selber reflektieren, ob er dies alles abdeckt mit seinem Training oder nicht. Ich betrachte das wertungsfrei, denn jeder von uns ist alt genug, um selbst zu entscheiden, was er/sie praktizieren möchte.
Für mich ist dies jedoch der Weg, den ich gehen möchte.
Grüße
wudangdao
Genau, ganz genau. Und wenn man die Leute nicht haben will, die Taijiquan nur für ihre Gesundheit oder als Bewegungssport oder als Eso-Übung lernen und praktizieren wollen, kann man die Kurse oder die Schule einfach präzise ankündigen. Was spricht denn gegen diese Vorgehensweise?
Wir hatten das ja mit der Gesundtheit ja schon im Qi Gong Thread, aber ich schneide es nochmal an:
Es wird hier so gerne mit dem Gesundtheits-Faktor um sich geworfen, aber ist Taijiquan denn wirklich gesünder als alle anderen CMAs? - Ja die Krankenkassen... ich weiß ich weiß, aber darüber sollte man doch vielleicht mal nachdenken.
Ich persönlich sehe das interessante im Taijiquan bei den Konditionierungsmethoden für funktionale Kraft und entsprechenden Bewegungs-Prinzipien fürs ,,KÄMPFEN".
An Gesundtheit denke ich da erstmal nicht, bzw im selben Zusammenhang wie ich an Gesundtheit durch Boxen denke. Qi Gong hat sich zwar gut auf meinen Körper nach Verletzungen ausgewirkt, aber Qi Gong ist für mich nur ein Aspekt unter vielen in den CMAs.
Grüße Ima-Fan
GilesTCC
03-05-2010, 15:01
Ich würde sowohl Nagual als Wudangdao hier zustimmen. Sie sagen zwar nicht ganz das Gleiche, aber ich finde ihre Aussagen letzendlich kompatibel.
Als ich meine Schule in Chemnitz betrieb, bot ich zwei Trainingskategorien an. (Ich habe die Idee von Fernando übernommen). Manche Stunden liefen unterm Rubriek "Tai Chi Gesundheit" und manche unter "Tai Chi Kampfkunst". Natürlich sind diese Beschreibungen technisch gesehen Quatsch, das ist mir selber klar, aber trotzdem kommunzierten sie - auch für Unbedarften - relativ gut worum es ging. Die "Gesundheitsstunden" hatten auch immer einen Bezug zu Kampfkunst, in dem Sinne daß niedrigschwellige Partnerübungen und Anwendendungen mit dabei waren, und Formarbeit war nie nur "Gymnastik" sondern umfasste auch immer einige Prinzipien. Wer Lust hatte, Lunte gerochen hatte und überhaupt körperlich/psychisch in der Lage war, konnte im Laufe der Zeit auch bei den KK-Stunden mitmachen. Die "Kampfkunststunden" hatten immer den Anspruch, auch gesund zu sein - im Sinne von Wudangdaos letzter Posting.
Natürlich gibt es viele andere Ansätze, die zwei Aspekte miteinander zu vereinigen, wenn man will. Eigentlich sind sie von sich aus vereinigt, wenn man ein vernünftiges traditionelles Training anbietet, aber dies ausreichend an den Mann zu bringen ist nicht immer leicht. Und wenn man eine Schule am Laufen halten will, ist Kompromiß manchmal angesagt. Kompromiß, nicht Verrat... ;)
Schöne Grüsse,
Giles
Abgesehen davon ist es auch nervig, wenn man versucht, eine Unterrichtsgruppe zusammenzustellen und es kommen lauter alte Tanten, die kassenbezahlte Gymnastikkurse suchen, während die etwas sportlicheren Leute gar nicht erst an Taiji denken, weil es eben in weiten Kriesen als sanftes Gesundheitsgehüpfe etabliert (und verpöhnt) ist.
Solche Leute wird man allerdings schnell los, wenn man das Training entsprechend anspruchsvoll und anstrengend gestaltet :D
john_doe
03-05-2010, 17:05
Hallo zusammen!
Und wenn man eine Schule am Laufen halten will, ist Kompromiß manchmal angesagt. Kompromiß, nicht Verrat... ;)
Das bringt es imho auf den Punkt.
In meiner Schule begegne ich diesem Problem so: Die Anfängergruppe wird in allgemeiner Weise unterrichtet (Basics, "spielerische" Partnerübungen etc., Form) und die TN, die mehr wollen, werden dann nach entsprechender Zeit in eine bestimmte Mittelstufengruppe weitergeleitet und die, die eher nur gesundheitsorientiert sind, in ein andere, in der die KK-Aspekte weitestgehend rausgelassen werden. Die TN der Unterrichtsgruppe der Fortgeschrittenen rekrutieren sich meiner Erfahrung nach dann von alleine.
So kann man m.M.n. auf einfache Weise beiden Ansprüchen gerecht werden.
Schöne Grüße,
john_doe
Solche Leute wird man allerdings schnell los, wenn man das Training entsprechend anspruchsvoll und anstrengend gestaltet :D
Und nimmt ihnen dann damit den Benefit den man aus der AOK Schiene ziehen kann. Natürlich sollten Lehrerschüler nicht von da kommen. Aber das tun sie meistens ja eh nicht.
aber ich muss jetzt mal anmerken das in meinem Kurs mit 5 Mann circa 60 Jahre Judo, 20 Jahre Karate, 5 Jahre Kickboxen und 7 Jahre WT vor mir stehen. Lust sich mit mir zu messen hat aber keiner. Trotzdem gehen immer alle ganz relaxt nach Hause. Genau wie die ältere Dame nach Schlaganfall die jetzt dazugestoßen ist.
Ich muss, so komisch mir die Augen manchmal auch jucken, wenn ich Hongmens Sachen sehe, ihm zumindest, genauso wie John, Wudangdao, Giles und Nagual( bei denen darf ich mir, denk ich, ein Urteil erlauben), aber bescheinigen das sie nach Dienst an der Sache in klasischem Sinn streben. Deswegen mal von mir ein Hoch auf euch, so sehr ihr auch teilweise zerrissen werdet!
Aloha
Lindo
Mir tränen einfach die Augen, wenn ich betrachte, was Taiji eigentlich ist oder sein sollte und als was es - zumindest in weiten Kreisen- beknnt ist und praktiziert wird. Hier im KK Forum sind natürlich Leute, die darüber besser Bescheid wissen, aber schaut Euch draußen mal um...
Vielleicht ist Berlin nun eine besonders arme oder geizige Stadt, aber tatsächlich hat mich bisher JEDE/R Kursinteressent/in danach gefragt, ob man es auch mit der Kasse abrechnen könne.
Man kann- aus finanziellem Interesse, diese Leute dann natürlich annehmen und hoffen, daß man sie ein Stück weit "erziehen" kann, aber oft gibt es dann auch lange Gesichter und ungute Stimmung, wenn diese Leute dann statt müheloser Unterhaltung tatsächlich auch mal etwas gefordert werden- was widerum nachteilig ist für die wirklich Interessierten.
Der Hinweis, daß man für Kneipen, Kino und neue Autos schließlich ein Vermögen ausgebe und dagegen die paar euro für die Gesundheit doch eine wesentlich sinnvollere Investition seien, kommt leider bei wenigen wirklich an...
Ich finde es trotzdem unnötig, den Leuten die Taijiquan einfach nur als Sport, Hobby für die Gesundheit und aus Spass zu machen, ohne "ernsthaftes" Interesse am "Kämpfen" (können / lernen), das Recht dazu abzusprechen.
ich hab nichts gegen diese Leute und will ihnen das Recht dazu nicht absprechen. Ich denke inzwischen ernsthaft übetr Seniorenkurse, Gesundheits-Taiji usw nach.
Was ich aber gerne ändern würde, ist die im Volksmund verbreitete Ansicht, Taiji sei vorwiegend eine Gesundheitsgymnastik.
Es ist die eine Sache, tolerant gegenüber den Gesundheitstaiji-Praktizierenden zu sein.
Aer eine ganz andere, daß von gerade diesen Gymnastikfans oder von denen, die denkn, Taiji sein Gesundheitsturnen, oftmals Taiji Spieler, die es als Kampfkunst trainieren, schief angeschaut werden, als wären sie brutal, aggressiv oder sonstwie daneben.
Dagegen sollte man endlich mal was tun, indem man klarstellt, daß Taiji eben mehr ist, als nur wolkiges Formenlaufen.
Fei Long
04-05-2010, 08:53
Ich finde es auch nicht schlimm, wenn Leute TJQ (oder eine beliebige andere KK) nur aus Gesundheits- oder sportlichen Zwecken ausführen. Und ich finde es auch nicht schlimm daß genau sowas von Schulen auch so angeboten wird. Jeder so wie er es möchte.
Und die Popularität des TJQ kommt - könnte ich mir vorstellen - sogar den wenigen zu Gute, die es wirklich noch in der Gesamtheit lernen, denn ich glaube kaum daß es sonst überhaupt so viele gute Leute aus China zu Seminaren etc. nach Deutschland verschlagen würde wenn TJQ hier ein völliges Nieschendasein fristen würde.
Wo ich Scarabe aber ein wenig verstehen kann ist, daß der KK-Ursprung auch von Schulen/Lehrern quasi "verleugnet" wird, wenn man sich so manche Infotexte durchließt. "Bewegungskunst", "Meditation in Bewegung", "Gesundheitsübung" etc., aber teilweise kein Wort davon daß es mal einen KK war bzw. sogar noch ist/sein kann.
Wenn man etwas unterrichtet und darüber auch Background-Informationen raus gibt, sollte man sowas schon wissen und auch so aussprechen. Auch wenn man selber "nur" die Gesundheitsvariante unterrichtet und so ein Publikum anspricht - das ist wie gesagt völlig OK.
Der Ansatz von Giles und John Doe ist da wohl die richtige Lösung. Man kann beides anbeiten, aber man sagt deutlich was es für Richtungen gibt die man einschlagen kann - es wird quasi mit offenen Karten gespielt.
Eine ganz andere Frage ist natürlich noch mal, in wie weit TJQ in eine reinen "ein mal die Wochen Gymnastik"-Variante, wohl möglich von jemandem Unterrichtet der selber seinen Lehrerschein in einem Fernstudium oder ein paar Wochenendkursen erworben hat, tatsächlich noch besonders wirkungsvoll für die Gesundheit ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Wo ich Scarabe aber ein wenig verstehen kann ist, daß der KK-Ursprung auch von Schulen/Lehrern quasi "verleugnet" wird, wenn man sich so manche Infotexte durchließt. "Bewegungskunst", "Meditation in Bewegung", "Gesundheitsübung" etc., aber teilweise kein Wort davon daß es mal einen KK war bzw. sogar noch ist/sein kann.
Was erwartest Du? Wir leben in einer vulgärpazifistischen Gesellschaft, die hysterisch aufschreit, wenn im Keller neben einer Schule mit Luftgewehren trainiert wird oder Kinder am Computer Räuber und Gendarm spielen. Das hat Auswirkungen aufs Marketing. Denen, die TCC als Kampfausbildung machen, schadet es aber nicht, solange deren Trainingseinheiten nicht wegen diesem Vulgärpazifismus eingestellt werden.
Eine ganz andere Frage ist natürlich noch mal, in wie weit TJQ in eine reinen "ein mal die Wochen Gymnastik"-Variante, wohl möglich von jemandem Unterrichtet der selber seinen Lehrerschein in einem Fernstudium oder ein paar Wochenendkursen erworben hat, tatsächlich noch besonders wirkungsvoll für die Gesundheit ist. Aber das ist ein anderes Thema.
Kommt natürlich auf die Qualität des Lehrers an. Aber bei manchen Kassenfällen ist TCC der einzige und erste Sport nach Jahren und Jahrzehnten im Sitzen und Liegen. Die müssen manchmal überhaupt erst wieder Stehen und Laufen lernen und zwar möglichst, ohne die Gelenke noch mehr zu zerbröseln.
Dafür eignet sich Zeitlupen-TCC sehr gut.
Und alle anderen haben auch was davon.
Es lohnt sich einfach, mal den großen Schritt zurück zu machen und nochmal zu überlegen und zu lernen, wie man eigentlich steht, wie man sich bewegt, was beim Bewegen mit dem Gleichgewicht passiert, wo die Belastung von Körpergewicht, Trägheit, etc. jeweils ankommt. Da nutzen alle Erklärungen und Ermahnungen nichts. Das muß man sich einfach erfühlen.
Mir ist jedenfalls schon in der ersten Übungsstunde ein ziemlich helles Licht aufgegangen.
Moin,
also mal abgesehen von der Grundsatzdiskussion, wie TC zu lernen/ lehren ist....
Es kommt ja auch auf den Lernenden an. Wie kommt man eigentlich dazu, sich für eine KK zu interessieren? Klar, einige haben schon immer Bruce Lee oder Jackie geguckt und wollen das dann auch. Aber ich persönlich finde, gerade TC ist eine KK mit ungeheuer viel Potential, dass sich u. U. einem erst nach einiger Zeit erschließt.
Die wenigsten fangen doch ihre KK als totaler Traditionalist an. Man schaut sich etwas an, was einem interessant vorkommt und bei entsprechendem Interesse entwickelt man sich. Das ist doch auch durchaus im Sinne der KK. Vielleicht fange ich über einen Krankenkassenkurs an und stelle fest, hey, das finde ich toll. Ich informiere mich und stelle fest, da it viel mehr! TC hat noch einiges zu bieten. So kommt man dann vom einen zum anderen. Ist das falsch?
Vielleicht lernt man dann in Anschluss noch einen äußeren Stil als Ergänzung, da man sich generell mit KK beschäftigt, entsprechend dem eigenen Interesse? Ist das dann ein "Verrat" am "ursprünglichen" TC?
Ich finde das eine etwas seltsame Diskussion. Beides existiert nebeneinander und das ist doch auch ok so. Es bleibt jedem selber überlassen, was er daraus macht.
Ich habe z.B. mit Kung Fu angefangen und einen Lehrer, der sich auch sehr für TC interessiert. Das merkt man seinem Kungfu auch an. Das hat mich sehr beeindruckt, aber ich habe halt nicht die Zeit, 2 Sachen komplett zu lernen. Also mache ich "etwas" TC und übernehme davon Teile in mein Kungfu, die ich gebrauchen kann....
Hm....bin ich nun "böse"?
Und mit der "besten" KK hat das doch alles wirklich nicht zu tun. Wer etwas macht, um sich nach aussen hin zu profilieren, hat eh ein Problem auf ganz anderer Ebene.....:D
Grüße
Fei Long
04-05-2010, 09:35
... Aber bei manchen Kassenfällen ist TCC der einzige und erste Sport nach Jahren und Jahrzehnten im Sitzen und Liegen. Die müssen manchmal überhaupt erst wieder Stehen und Laufen lernen und zwar möglichst, ohne die Gelenke noch mehr zu zerbröseln.
Dafür eignet sich Zeitlupen-TCC sehr gut.
...
Grundsätzlich ja, aber genau da frage ich mich, ob das immer gegeben ist. Auch TJQ kann schlecht ausgeführt bzw. unzureichend korrigiert (wo wir wieder beim Lehrer wären) auf die Gelenke gehen. Aber wie gesagt, das ist noch mal ein anderes Thema.
Aber ein Wichtiges, denn ich habe mir ja zwecks Aufklärung auch allerlei VHS- und AOK-Kurse angeschaut, wo dann sichtlich untrainierte Lehrerinnen mit Gesundheitslatschen (nix dagegen), aber ohne auch nur ansatzweise "Taiji-Körper oder auch nur Muskulatur" irgendwelchen meist nicht wirklich interessierten Leuten (Taiji war halt grad ein Kurs in der Nähe und bringt Punkte...) mehr schlecht als recht Formen beibrachten, selbst oft schon in mieserabler Haltung- und selbstverständlich ohne die Schüler je korrekt hinzustellen oder dringend nötige Korrekturen anzubringen.
Natürlich gibts auch löbliche Ausnahmen, aber tatsächlich wird Taiji in weiten Kreisen eben recht unzureichend unterrichtet, von Lehrern, die selbst vieles, was eigentlich dazu gehört, nicht ansatzweise gelernt haben- und da der Volksmund Aggression und Brutalität fürchtet, wird eben mal schnell wegretouchiert, daß man es eigentlich ja auch als Kampfkunst betrachten könnte...
So. Und wenn wir hier jetzt davor die Augen zumachen, wird das Ganze keinen Deut besser.
Taiji ist eben auch bekannt als etwas Gemütliches, wenig Anstrengendes, wohin jeder gehen kann, dem andere Sportarten zu anspruchsvoll sind, denn für Yoga muß man sich immerhin hinlegen und dehnen, anderer Sport ist oft unangenehm schweißtreibend (was Taiji ja auch sein könnte)...
immerhin, besser, einmal die Woche sowas als gar nicht mehr bewegt....
aber schaut euch die Leute an, selbst in renommierten Schulen und Verbänden können viele nicht öfter als einmal pro Woche am Unterricht teilnehmen, auch keine Zeit, um viel zuhause zu üben, trotzdem wird es als Ausbildung gesehen mit einer Prüfung alle paar Jahre- aber wenigstens wird da auf korrektes Taiji geachtet!
Es ist ja immer wieder das Gleiche :), ich war 3 Wochen weg und die Diskussionen sind nicht wirklich weiter gekommen. Das Problem in den chinesischen Kampfkünsten ist, dass in der Regel keine prüfbare Qualifikationen nachweisbar sind. In China gibt es ja das in Europa in der Regel abgelehnte Duanwei-System. Dieses aber hat in seiner jetzt reformierten Form durchaus den Ansatz, genau die hier immer wieder kritisierten Punkte zu prüfen. Die Chinese Wushu Association hat auf dieses Jahr hin eine Buchreihe lanciert, die beispielsweise die Taiji-Stile Chen, Yang, Wu (Hao), Wu (Jianquan), Sun und He (Zhaobao) abdeckt. Jedes Buch enthält die Prüfungsinhalte vom 1. – 6. Duan. Jeder Duan ist in 4 Teile gegliedert: Grundschule, Bewegungsabläufe (Kurzsequenzen mit 8 Bewegungen), Partnerform mit Bewegungen aus den Kurzsequenzen und als 4. Teil die Anwendung derselben. Für den Chen-Stil hat man beispielsweise die renommierten Lehrer Chen Xiaowang, Zhang Dongwu (Tudi von Chen Zhenglei) und Huang Kanghui (Beijing Sports University) gewonnen, die den Kursinhalt im Buch und auf der dazu gehörenden DVD demonstrieren. Die an Prüfungen erworbenen Duan-Grade sind dann auch Berufsqualifikationen. So verlangen Sportunis in China als Voraussetzung zum Assistenzlehrer den 4. Duan, als Lehrer den 5. Duan und als Assistenzprofessor den 6. Duan.
Auch wenn man hier solche Systeme ablehnt, sollte man sich über die fachlichen Qualifikationen der Lehrer und über deren Messbarkeit mal Gedanken machen. Irgendwann würde das den Spreu vom Weizen trennen. Mit einem System wie oben beschrieben (und das scheint man in der Chinese Wushu Association inzwischen erkannt zu haben) werden die traditionellen Werte des Taiji wieder mehr gewichtet, sprich der Aspekt der Kampfkunst rückt wieder etwas mehr ins Zentrum.
Fei Long
04-05-2010, 12:02
Ein Graduierungssystem ist sicher nicht grundsätzlich verkehrt. wie das genau auszusehen hat, ob man das wirklich in 8-9 Stufen einteilen muß, wer die Regeln festlegt und die Prüfungen abnimmt etc. ist ein anderes Thema.
Auch hier bei uns gibt es ja Kursleiter- und Lehrerausbildungen und Prüfungen. Auch da ist dann eher die Frage, ob die Kriterien ausreichen.
Ich habe mir mal die Anforderungen nach der DDQT angesehen, und das sind denke ich Mindestanforderungen die zumindest ein gewisses Mindestmaß an Qualität garantieren sollten. Nur gibt es halt auch andere Ausbildungen die sicherlich weit weniger umfangreich sind, aber auch von den KK anerkannt werden.
Und dann gibt es die ganzen Leute, die komplett ohne Qualifikation arbeiten (auch in China wird es haufenweise Lehrer geben die solche Qualifikationen nicht haben, wenn sie eben nicht an einer Sportuni unterrichten). Ist ja auch nicht grundsätzlich schlimm, teilweise sind die Leute wahrscheinlich besser als viel die ein Zertifikat rumhängen haben.
Schwieriges Thema...
GilesTCC
04-05-2010, 15:58
Es ist ja immer wieder das Gleiche :), ich war 3 Wochen weg und die Diskussionen sind nicht wirklich weiter gekommen. Das Problem in den chinesischen Kampfkünsten ist, dass in der Regel keine prüfbare Qualifikationen nachweisbar sind. In China gibt es ja das in Europa in der Regel abgelehnte Duanwei-System. Dieses aber hat in seiner jetzt reformierten Form durchaus den Ansatz, genau die hier immer wieder kritisierten Punkte zu prüfen. Die Chinese Wushu Association hat auf dieses Jahr hin eine Buchreihe lanciert, die beispielsweise die Taiji-Stile Chen, Yang, Wu (Hao), Wu (Jianquan), Sun und He (Zhaobao) abdeckt. Jedes Buch enthält die Prüfungsinhalte vom 1. – 6. Duan. Jeder Duan ist in 4 Teile gegliedert: Grundschule, Bewegungsabläufe (Kurzsequenzen mit 8 Bewegungen), Partnerform mit Bewegungen aus den Kurzsequenzen und als 4. Teil die Anwendung derselben. Für den Chen-Stil hat man beispielsweise die renommierten Lehrer Chen Xiaowang, Zhang Dongwu (Tudi von Chen Zhenglei) und Huang Kanghui (Beijing Sports University) gewonnen, die den Kursinhalt im Buch und auf der dazu gehörenden DVD demonstrieren. Die an Prüfungen erworbenen Duan-Grade sind dann auch Berufsqualifikationen. So verlangen Sportunis in China als Voraussetzung zum Assistenzlehrer den 4. Duan, als Lehrer den 5. Duan und als Assistenzprofessor den 6. Duan.
Auch wenn man hier solche Systeme ablehnt, sollte man sich über die fachlichen Qualifikationen der Lehrer und über deren Messbarkeit mal Gedanken machen. Irgendwann würde das den Spreu vom Weizen trennen. Mit einem System wie oben beschrieben (und das scheint man in der Chinese Wushu Association inzwischen erkannt zu haben) werden die traditionellen Werte des Taiji wieder mehr gewichtet, sprich der Aspekt der Kampfkunst rückt wieder etwas mehr ins Zentrum.
Lehrerqualifikationen sind wirklich ein Thema für sich (nicht zum ersten Mal), und bräuchten eigentlich ein neues Thread. Daher eventuell das Folgende abtrennen und woanders hintun...
Manche Systeme der Lehrerqualifikation fokussieren mehr auf die Fragen "Wie lange hat der Mensch schon gelernt, was für Formen usw. hat er/sie in der Repertoire, und ist er/sie in der Lage, auf medizinisch und pädagogisch verantwortliche Weise zu unterrichten?" Das DDQT geht eher in diese Richtung, ohne die Frage zu stellen, ob jemand überhaupt ein einigermaßen "gutes" oder "richtiges" Tai Chi macht.
Man kann es solchen System zum Vorwurf machen, daß sie (manchmal) netten, pädagogisch einigermaßen fähigen Leuten produzieren, die jedoch kein "gutes", "echtes" geschweige kampfkunsttaugliches Tai Chi Chuan können. Ich sehe es zum Teil auch so...:p
Trotzdem bevorzuge ich diesen Ansatz im Vergleich zu einem allgemeinbestimmenden System, das die folgenden Fragen stellt:
"Wie gut bzw. 'korrekt' beherrscht der Lehrer die besagte Materie, und außerdem welche Materie muß überhaupt beherrscht werden?". Ich finde zwar persönlich diese Fragen äußerst wichtig, wenn es darum geht, einen Lehrer einzuschätzen bzw. zu beurteilen. Trotzdem gibt es riesige Gefahren, wenn eine Instanz, und besser gesagt einige wenige Personen, die Macht haben, solche Vorgaben für einen ganzen Stil zu machen und auch sportpolitisch durchzusetzen. Wie z.B. in dem chinesische Sportschul-System. Dann gibt es genauso eine (gezwungene) Verflachung und (m.E. negative) Vereinheitlichung des Tai Chi Chuan.
Und wenn ich an die grosse Mehrheit der Trainer oder "MeisterInnen" aus der chinesischen Hoch/Sportschulensystem, denen ich im Laufe der Jahren begegnet bin, denke, dann würde ich mich und meinen Unterricht NIE UND NIMMER! einem solchen Diktat unterordnen. Ich habe genug staatliches "Wu Shu Tai Chi Chuan" erlebt, um mir schon fürs Leben zu reichen. Da gehe ich irgendwann auf die Barrikaden!!! Ich unterordne mich im grossen und ganzen meinem eigenen Lehrer, weil er für mich ein sehr ansprechendes Tai Chi macht, und ich ihm vertraue. Wir haben auch vereinsinterne Prüfungen und Graduierungen, die jedoch eine klare Lernfunktion haben und eine untergeordnete (!) Rolle im ganzen Lernprozeß spielen. Aber ich werde mich nie einem "staatlichen" Tai Chi-Curriculum unterordnen, weil das Wesentliche am Tai Chi Chuan, behaupte ich, ist NICHT welche Formen oder Partnerübungen usw. mann "kennt", sondern WIE man sie macht. Und die Beurteilung davon muß dem Leben und der freien Wahl überlassen werden, nicht einer Staatsinstanz. Die eigene Macht und Interessen spielen fast immer eine Rolle bei den Erlassen solcher Gremiums. Und wenn nicht ganz am Anfang, dann spätestens nach ein paar Jahren.
Und jetzt bin ich wieder ruhig :)
Schöne Grüsse,
Giles
ISM Combatives
04-05-2010, 16:10
ist doch eigentlich nur ne marketing frage
die AOK gesundheitstaichisportler sind doch ein grosser unbelassener pool von möglichen interessenten. auch noch ohne eigene werbekosten vom hype halb ins boot geholt
wenn die nicht vom professionellen anbieter auf die weiteren möglichkeiten von taichi aufmerksam gemacht werden....... man kann ja nicht erwarten das der käse zu maus kommt.
wenn ich taichi meisterlich beherrschen würde und interesse an unterricht etwas zu verdienen wüsst ich schon wie ich mein trainingsangebot aufstellen würde und von wo ich mir die leutchen ins haus hohle
wer nicht wirbt der stirbt. so ist das eben kein grund für krokodilstränen eher für aufbruchsstimmung
Und wenn ich an die grosse Mehrheit der Trainer oder "MeisterInnen" aus der chinesischen Hoch/Sportschulensystem, denen ich im Laufe der Jahren begegnet bin, denke, dann würde ich mich und meinen Unterricht NIE UND NIMMER! einem solchen Diktat unterordnen. Ich habe genug staatliches "Wu Shu Tai Chi Chuan" erlebt, um mir schon fürs Leben zu reichen. Da gehe ich irgendwann auf die Barrikaden!!!
Na na, wir wollen doch nicht übertreiben. Ich kann natürlich nicht beurteilen, wen und was Du alles an chinesischen Hochschulen getroffen hast. Aber man kann ja nicht alles schlechtreden, nur weil es aus der Volksrepublik kommt, oder weil es offiziellen Charakter hat. Im Fussball braucht ein Trainer in der Bundesliga auch einen DFB-Lehrgang (bei uns in der Schweiz ist es die UEFA-Pro-Lizenz, die für die oberste Liga verlangt wird), Michael Schumacher musste genau wie alle anderen einen Führerschein machen, obwohl er wahrscheinlich qualifizierter war, als die meisten anderen im Strassenverkehr. Es braucht aus meiner Sicht Minimalkriterien für eine qualifizierte Lehrerlizenz und zwar inkl. Kampfkunstaspekt. Ob der qualifizierte Lehrer dann das ganze Spektrum unterrichten will, sei dann allerdings ihm selbst überlassen.
Her mit dem Buch und mit den Richtlinien, die inzwischen ja scheinbar doch etwas präziser sind, als in früheren Prüfungen angegeben (auch anspruchsvoller?).
Würde mich sehr interessieren, denn auch wenn man diesem System wie ich gehört habe zeitweise auch Vetternwirtschaft und Schiebungen bei Prüfungen unterstellt, ist es doch eine vernünftige Richtlinie und qualitative Mindestanforderung, die zumindest verhindert, daß Leute mit allzugroßen Lücken weiterkommen.
(Außerdem, ein paar zwingende Kriterien bezüglich Ausführung und Haltung darf es schon geben, wenn ich an abgeknickte Hälse, herausgedrückte Steiße, Rundrücken, verdrehte Oberkörper, nach innen geknickte Knie oder losgelöst-rudernde Arme denke...)
Also: Gibts das Buch auch in Englisch oder Deutsch?
Nur Formen oder auch die Seidenfaden-Sets und die ein- und beidhändigen Tuishou-Routinen?
Anwendungen?
Welche theoretischen Anforderungen?
Bisher hatte ich folgende Kriterien:
1st Duan : no less than 8 movements
2nd Duan: no less than 16 movements
3rd Duan: Quanshu movements no less than 24; weapon movements no less than 20
4th Duan and above: Quanshu movements no less than 36; weapon movements no less than 30.
Plus theoretischem Teil ab dem vierten Duan...
Chen Xiaowang hatte ja sogar eigene Formen für die Duan-Prüfungen entwickelt und hatte ursprünglich im Januar ein Seminar in Griechenland geplant gehabt, in welchem Interessierte diese Formen von ihm hätten lernen können, aber das wurde dann wieder abgesagt- (zumindest hat man mir gesagt, es wäre abgesagt worden, als ich mich anmelden wollte, denn er hatte mir in Polen letzten Sommer einen Einladungsflyer gegeben)- interessante Entwicklungen also
-darf man denn nun nach wie vor die gängigen Formen zeigen oder wurden eigene Formen entwickelt?
wer nicht wirbt der stirbt. so ist das eben kein grund für krokodilstränen eher für aufbruchsstimmung
es ist halt manchmal frustrierend, zu versuchen, unbeweglichen älteren Leuten, die oft noch nie Sport gemacht haben, etwas beizubringen, was halbwegs nach Taiji aussieht- während die sportlichen jungen Leute, aus denen man wirklich was machen könnte, oftmals gar nicht im entferntesten an Taiji denken- eben WEGEN dieser falschen Volksmeinung und wegen dem Wölkchen- und Blümchen-Image.
NAtürlich kann man mit geschickter und hartnäckiger Werbung- und etwas Glück- auch mal solche Leute bekommen, aber einfacher wärs vermutlich, sich mit dem Lasso zum Einfangen auf die Straße zu stellen...
Die Bücher gibt's leider im Moment nur auf chinesisch. Die DVD ist selbsterklärend. Ich habe mir auf meiner Reise im letzten Monat das Chen-Buch sowie einige andere Stilbücher besorgt. Aber der chinesische Verband hat mir erklärt, dass sie im Moment knapp mit Büchern seien, weil das System im Juni an 100 Schulen und Universitäten eingeführt würde. Es sei aber vorgesehen, die Bücher auch in Englisch anzubieten.
Die Bücher sind nach Deinen Ausführungen aufgebaut. 1. Duan 8 Bewegungen, aber eben mit der von mir geschilderten Aufteilung (Grundschule, 8 Bewegungen, Partnerform mit diesen 8 Bewegungen, praktische Anwendungen dieser 8 Bewegungen).
fein, dann wirds z.B. mit 38 Bewegungen und 20 Waffen dann also mindestens 58 Anwendungen geben, dazu dann Theorie?
wo gibts die DVD?
Werden die Prüfungen ab Juni überall so abgehalten? (Mist, ich hätt vielleicht doch zu euch fahren sollen, grins)
ISM Combatives
05-05-2010, 00:08
es ist halt manchmal frustrierend, zu versuchen, unbeweglichen älteren Leuten, die oft noch nie Sport gemacht haben, etwas beizubringen, was halbwegs nach Taiji aussieht- während die sportlichen jungen Leute, aus denen man wirklich was machen könnte, oftmals gar nicht im entferntesten an Taiji denken- eben WEGEN dieser falschen Volksmeinung und wegen dem Wölkchen- und Blümchen-Image.
NAtürlich kann man mit geschickter und hartnäckiger Werbung- und etwas Glück- auch mal solche Leute bekommen, aber einfacher wärs vermutlich, sich mit dem Lasso zum Einfangen auf die Straße zu stellen...
ja hast sicher recht sowas ist immer leichter gesagt als getan.vielleicht wäre ein einteilung und neubenennung labeling nach trainingsinhalten eine möglichkeit. taichi combat modernes verkürztes SV system auf taichi basis, taichi structure tradition esoterik hokuspokus und gesundheit, taichi sanda für sportler fitness und wettkampffreaks.
ich weiss es ist abstossend aber ein ansatz.
ja hast sicher recht sowas ist immer leichter gesagt als getan.vielleicht wäre ein einteilung und neubenennung labeling nach trainingsinhalten eine möglichkeit. taichi combat modernes verkürztes SV system auf taichi basis, taichi structure tradition esoterik hokuspokus und gesundheit, taichi sanda für sportler fitness und wettkampffreaks.
ich weiss es ist abstossend aber ein ansatz.
Und für die, die alles wollen? Nein, das finde ich unsinnig. Warum immer diese Neubenennungen und Umbenennungen? Wie ich schon früher erklärt habe, reicht es doch wirklich aus, in der Werbung klarzumachen, was den Schüler erwartet und was er lernen kann: Gesundheit, Bewegungsmeditation, Selbstverteidigung oder Kampfkunst. Oder eben alles zusammen.
wer Taiji respektiert, sollte alles lernen! Sonst wäre es ja wieder kein richtiges Taiji, sondern nur ein isoliertes und wenig wirkungsvolles Teil davon.
Das ist ja schön und gut, nur denke ich, dass es der Mehrzahl der Leute völlig egal ist, ob sie TJQ respektieren oder nicht!
Wir sind leider in der Minderheit…
taichi combat modernes verkürztes SV system auf taichi basis, taichi structure tradition esoterik hokuspokus und gesundheit, taichi sanda für sportler fitness und wettkampffreaks.
Wenn Du den Quatsch mit Esoterik und Hokuspokus weglässt (also die Behauptung es gäbe sowas in echtem Taijiquan), kann man mit den Begriffen arbeiten. Ausserdem gehört in Taijiquan-Combat nichts verkürzt oder "modernisiert", sondern einfach das komplette Programm wie das mal zu Zeiten des Einsatzes als Nahkampf üblich war.
Wenn Du den Quatsch mit Esoterik und Hokuspokus weglässt (also die Behauptung es gäbe sowas in echtem Taijiquan), kann man mit den Begriffen arbeiten. Ausserdem gehört in Taijiquan-Combat nichts verkürzt oder "modernisiert", sondern einfach das komplette Programm wie das mal zu Zeiten des Einsatzes als Nahkampf üblich war.
Bitte, einmal zur Klarstellung für mich: Ich habe immer wieder das Gefühl, dass einige Vertreter des "Taijiquan als Kampfkunst und Selbstverteidigung" den meditativen Aspekt negieren oder nicht üben (wollen) oder als nicht zugehörig zum "echten" Taijiquan bezeichnen würden. Stimmt mein Eindruck, Klaus und Hongmen und die anderen? Danke. (Über den Gesundheitsaspekt sind wir uns wohl einig, oder? Oder meint jemand, dass Taijiquan, selbst wenn man es nur als Kampfkunst übt, nicht auch der Gesundheit dient?)
Nö. Ich meine damit, dass Meditation (die eigentlich nur ein Abfallprodukt des Wuji-Zustands beim Formentraining ist), Training des Geistes, oder Qigong bzw. Arbeit mit Jin weder Esoterik noch "Hokuspokus" sind, und da grundsätzlich reingehören. Reine Meditation ist eine taoistische oder buddhistische Praxis, nicht "Kampftraining".
ISM Combatives
05-05-2010, 11:55
:) wollte dem einem oder anderen Sifu einen gefallen tun,der auf hokuspokus und esoterik aus finanziellen grunde nicht verzichten möchte. damit meine ich keine meditation und innerlichkeit sondern was manch manipulativer geist aus solchen dingen machen kann. jetzt mal zum seriösen teil.
Das was man heute als Taijiquan präsentiert bekommt, ist eine irre Menge von verschiedenen Prinzipien, Techniken, Taktiken, was sich über die Generationen so angesammelt haben. Man sieht also das, was früher eben auch das "add-on" war.
Es ist aber nun wirklich nicht schwer, die verdammten 13 Grundtechniken zu üben bis zur Vergasung, Die Handtechniken an Sandsäcken, mit den Füssen schwere Steine über den Boden schieben, Ganzkörpertraining mit Waffen machen und einen Freikampf/Ringkampf, der auf PH-Distanz beginnt aber dort nicht zwangsläufig bleibt.
Gruss, Thomas
mit verkürzt habe ich an sowas gedacht was der thomas beschreibt, er sieht viele heute entwickelte trainingsinhalte quasi als zivilisatorische weiterentwicklung und vertiefung eines pur kämpferischen kargen urtaichi.
moderniesiert hingegen würde bedeuten ob man miteinbeziehen möchte
a)die heutzutage meist vorkommenden waffen(bedrohungen) messer,flasche, prügel,kette vielleicht sogar schusswaffenentwaffnung
b)modernes szenariotraining
c)vorkampfverhalten
den grösseren bruch sehe ich an der entwicklung von wettkampfformaten
die im falle (fall1) einer geplanten und auf dauer erfolgreichen teilnahme an schon bekannten formaten(z.b.professionelles sanda, K1 oder MMA)zwangsweise eine gewisse angleichung an dort jeweils erfolgreiche trainingsmethoden und techniken und sogar ganze stile (box und bodenkampfmechaniken) mit sich bringt. falls (fall2) man dies ablehnt müssten eigene taichi wettkampfformate entwickelt werden (wie zb pushhands, sanda wettbewerbe mit beschränkung auf stilen)
die vorbereitung der sanda sportler von wim demeere stinkt schon sehr nach typischem holland muaykickk1 training mit taichi würfen
YouTube - Pad man work using focus mitts to train students. (http://www.youtube.com/watch?v=hwkP2DDBPNY)
T. Stoeppler
05-05-2010, 12:34
Ich greife mal den Beitrag von Kuntaofreak auf.
Es gehörte immer schon dazu, sich mit den aktuellen Gegebenheiten der Kampftechnik zu befassen. Wenn man das Taijiquan aufs allereinfachste herunterbricht und dann noch ein paar moderne Szenarien mit den Grundtechniken übt (z.B. kann man bei klassischen Messer und Schusswaffen-Entwaffnungen kann man Cai und Chee beispielsweise sehr gut einsetzen) dann hat man eine solide Basis, an der man für eine Weile sehr intensiv arbeiten kann.
Das Jibengong ist vielfältig genug, mit und ohne Waffen. Einige einfache Neigong Übungen einzubauen ist auch keine Hexerei.
Das Formentraining ist eher etwas für das Einzeltraining, wenn die Bewegungen erstmal sitzen. Zum mechanischen Training reicht es anfangs aus, wenn man aus den Grundbewegungen eine kleine Folge, sozusagen eine Vorform strickt.
Dann gibt es auch keinen Zeitkonflikt mit den Wettkampf-Übungen und ggf dem Krafttraining, was der Wettkampfsportler von heute überall nutzt.
Wer das nicht (oder nicht mehr) will, und lieber die Form im Detail mechanisch ausarbeiten möchte, mit ihren Qi-Gong und meditativen Elementen, macht eben das.
Wer aus gesundheitlichen Gründen die Bewegungsart und das Qi Gong schätzt, macht eben nur das.
Ich sehe da kein Problem - wenn ein Lehrer sein Handwerk versteht, gibt er seinen Leuten individuell das, was sie brauchen.
Gruss, Thomas
NACHTRAG: Ich habe das Thema der Übersicht halber gespalten, also bitte über Zertifizierungen und Ähnlichem im entsprechenden Thread posten.
Freddy123
16-07-2010, 19:26
man sollte tai chi nicht unterschätzen, wenn man sich wirklich intensiv damit befasst, fleisig übt und selber mal überlegt wofür ist diese form eigl nützlich ( hab zum glück nen guten trainer der das immer dazu zeigt und sagt )
und sonst kannich nur sagen, probierts aus, ist auf jedenfall sehr muskulatur stärkend und man bekommt gefühl für bewegungen und für eine gegenüberliegende person^^
Snakesqueezer
25-07-2010, 09:34
und man bekommt gefühl für bewegungen und für eine gegenüberliegende person^^
:confused:
rudongshe
25-07-2010, 11:31
:confused:
:D hart und weich
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