Mohlenbop
21-09-2003, 18:57
Auf meiner Homepage hab einen kleinen Leitfaden für den Security Bereich veröffentlicht:
Artikel (http://www.mohlenbop.de/security.htm)
oder in ausgeschriebener Form:
"Die Arbeit im Sicherheitsdienst - ein kleiner Leitfaden
Eines gleich vorweg: Profis werden hier nicht viel Neues erfahren - die lernen das sowieso! Ich wende mich hier eher an die Leute, die nebenberuflich im Sicherheitsdienst arbeiten und wirklich mit Interesse & Spaß bei der Sache sind und oftmals mit falschen Vorstellungen/Voraussetzungen/Ambitionen an den Job herangehen! Aber vielleicht ist auch für "alte Hasen" noch was Neues dabei ;-)! Ich duze hier einfach mal fröhlich vor mich hin, da wir ja im Grunde alle ein- und derselben "Interessengruppe" angehören. Weiter benutze ich anstelle von "Mitarbeiter im Sicherheitsdienst" oder anderen langen Berufsbezeichnungen vereinfachend den Begriff "Security"...
"Vorwort": So hart es klingt, aber das Sicherheitsgewerbe ist kein Platz für Profilierungssüchtige, die auf diese Weise ihr Selbstwertgefühl aufpolieren und/oder viele junge und willige Mädels kennen lernen wollen! Sicher kommt es durch den direkten Kontakt zu vielen Menschen auch zur einen oder anderen Bekanntschaft - allerdings sollte dies niemals der Hauptgrund für diese Arbeit sein!
_Konstruktive Kritik & Ergänzungen sind übrigens immer willkommen!
Voraussetzungen
Einstellungs- & Arbeitsvoraussetzungen: Oft sieht man Bodybuilder, 2 Meter Männer, Schulfreunde/Bekannte vom Chef oder Leute mit Armen wie Oberschenkel vor den Türen stehen. Alle diese Faktoren mögen zwar bei der Einstellung bzw. Ausübung hilfreich sein, sollte jedoch nicht der Einstellungsgrund sein. Viel wichtiger als ein breites Kreuz sind Eloquenz, eine Art 6. Sinn (kommt mit der Zeit meist automatisch), Teamfähigkeit, Freundlichkeit, eine gewisse Fitness und zumindest Grundkenntnisse der Selbstverteidigung (ich rede hier jedoch nicht von einem schwarzen Gürtel in Taekwondo, einem Dan-Grad in Karate oder 1 Jahr Thai Boxen, sondern von Selbstverteidigung).
Allgemeines
Tätigkeitsbereich: Als Sicherheitsdienstmitarbeiter (kurz: Security) besitzt man einen klar abgegrenzten Aufgabenbereich! Es gibt z.B. keine Kellner/Barkeeper/Bedienungen, die Leute hinauswerfen, Ausweise kontrollieren oder den Parkplatz überwachen. Logisch, oder!? Genauso wenig darf es Security's geben, die Gläser aufsammeln, Flyer verteilen oder den Gästen ihre Getränke bringen. Beispiel: Ein Bekannter von mir wurde, während er 6 Gläser auf dem Arm hatte von jemandem angegriffen, den er vorige Woche rausgeworfen hatte. Das Resultat waren mehrere teils schwere Schnittverletzungen und ein einsatzbereiter Security weniger für diesen Abend...
Kleidung: Manche Leute bevorzugen zivile Kleidung, weil sie so das Geschehen besser beobachten können und die Atmosphäre nicht durch "Security Präsenz" zu vergiften. Der Nachteil: Man wird nicht als Security erkannt, wenn es darum geht, Streit zu schlichten oder jemanden "hinauszubegleiten". Gott sei dank sind die Veranstalter, die so etwas fordern, inzwischen ziemlich selten geworden. Fast alle setzen auf die präventive Präsenz der Security. Meiner Meinung nach die eindeutig bessere Lösung!
"Freunde": Lass Dich niemals von (alten) Schulfreunden, Verwandten oder sonstigen Bekannten so behandeln, wie man privat miteinander umgeht. Du arbeitest und stellst eine Respektsperson dar, deren Autorität durch "freundschaftliches" Geschubse, Driezen oder sonstiges Verhalten untergraben wird - was manchmal fatale Folgen für Dich haben kann! Erklär diesen Leuten 1x freundlich, wie sie sich zu verhalten haben, wenn Du arbeitest und lass dieses Verhalten gar nicht erst zur Regel werden. Beim 2. Fehlverhalten musst Du allerdings auch die Konsequenzen ziehen und sie -so hart es klingt- vor die Tür setzen. oder hättest Du etwa Respekt vor einem Security, der von einem Gast ohne Konsequenzen gepufft, geschubst, oder beleidigt wird!?
Umgebung / 6. Sinn: Man sollte sich als Security immer seiner Umgebung bewusst sein! Wo sind Feuerlöscher, Notausgänge, Treppen, Stolperfallen, Tische Stühle, etc.? Wo ist mein Partner? ist der Boden nass? Wie ist die Stimmung? Was ist der kürzeste Weg zum Ausgang (im Falle einer Schlägerei)? Wo sind die Kollegen positioniert? Wo geht der Typ hin, der gerade bei einem Mädchen abgeblitzt und deswegen sauer ist? Usw. usw..... Man könnte es auch eine Art 6.Sinn nennen.
Haltung: Immer noch sieht man viele Security's die sich breitbeinig und aufgeplustert vor einen (potentiellen) Gast stellen und ihm und ihn abweisen, hinauskomplimentieren. Sehr gefährlich! Ein einziges gehobenes Knie könnte z.B. die gesamte Familienplanung zu Nichte machen! Besser: Ein Fuß vorne, der andere etwas versetzt weiter hinten beide Hände friedlich, aber dennoch bestimmt erhoben (je nach Situation) und immer ein waches Auge auf die Körpermitte (KEIN Augenduell - das provoziert nur!) oder die Stirn gerichtet. Bei stehenden Positionen: Hände z.B. verschränkt (Vorsicht: Niemals hinter dem Rücken verschränken und sich dann an eine Wand lehnen!), die Daumen in den Hosentaschen, herunterhängend, jedoch niemals diagonal verschränkt oder gar ganz in den Hosentaschen. Neben dem praktischen Defizit sieht's auch einfach scheiße aus! Wenn möglich immer einen geraden Rücken behalten und das Gewicht gleichmäßig auf beiden Beinen verteilen - das macht flexibel!
Patroullie / feste Position: Da die feste Position im oberen Punkt bereits behandelt wurde möchte ich hier auf die Patroullie eingehen. Ganz wichtig: Niemals allein unterwegs sein! Besonders nicht dann, wenn viel los ist, oder das Außengelände miteinbezogen werden soll. Notfalls ein Wort unter 4 Augen mit dem Chef reden! Man sieht immer noch viel zu viele Security's alleine vermeintlich stille Gegenden bewachen. Ein weiterer sehr großer Pluspunkt der 2er Streife sind neben der Sicherheit die mannigfaltigen Taktikmöglichkeiten (später unter Taktik).
Funk - ja oder nein?: Funk ist eine tolle Sache! Wenn man Folgendes beachtet: Die Kabel nie offen tragen! Viel zu schnell bleibt man irgendwo hängen, wird daran gezogen usw... Die Kabel einfach unter dem Shirt/Hemd verlegen und gut. Das Sprechteil (je nach Form & Größe) hängt/clippt man am besten an den Kragenanfang/Halsausschnitt (Bsp.: rechte Seite). Das Kabel für den Ohrhörer und den Hörer selber legt man hinten um den Hals (Bsp.: im Uhrzeigersinn) und ab in's Ohr damit. Weiter wichtig: Beim ersten Anzeichen einer Schägerei sofort Hörer aus dem Ohr! Sonst könnte es passieren, dass man nach einem gelungenen Haken des Aggressors noch wochenlang Kleinteile aus dem Ohr klauben muss... Wer ohne Funk auskommen muss, sollte unbedingt lernen, sich per Codesprache zu verständigen (siehe Taktik).
Verhalten: Wie man allerorts leicht feststellen kann, ist die Zahl der unfreundlichen Security's, denen vor Stolz dir Brust schwellt, sobald sie in den Arbeitsklamotten stecken immer noch VIEL zu hoch! Meine Bitte: Seid freundlich zu den Leuten! Die Leute werden es dann meistens auch sein. Böse werden kann man immer noch - allerdings dann richtig! Halbe Sachen gibt es nicht. Als Security trägt man eine Verantwortung, die man weder missbrauchen, noch unterschätzen darf. Gute Faustregel: Behandele die Leute so, wie Du auch behandelt werden möchtest. Ein freundliches "Bitte geh' (raus)" hört sich einfach viel besser an und schafft eine viel bessere Basis als ein geschrienes "RAUS!!!!". Dafür ist nach erfolgloser Freundlichkeit immer noch Zeit! Natürlich muss man aber auch hier zwischen den Milieus unterscheiden, in denen man sich bewegt! In der Nobeldisco herrscht nunmal ein anderer Umgangston als in einem versifften Lokal in der Großstadt...
Ausrüstung
Kleidung: Fast alle Firmen schreiben eine bestimmte Kleiderordnung vor. Meistens werden das eine schwarze Hose, ein dunkles Hemd, ein dunkler Pulli, eine dunkle Jacke und schwarze Schuhe sein. Zur Hose: Am besten ist reißfestes Material mit seitlichen Oberschenkeltaschen. Zusätzlich sollte im Schritt eine Verstärkung eingenäht sein, um nicht in die peinliche Lage zu kommen, mit zerrissener Hose dazustehen, falls es mal etwas mehr zur Sache gehen sollte. Die Hosentaschen knapp unter dem Gürtel sollten nicht benutzt werden. Schon gar nicht, um seine Hände darin warm zu halten - dafür gibt es Handschuhe! Am besten näht ihr die Dinger zu - eventuelle Gegenstände in diesen Taschen stecken meist im ungünstigsten Moment fest! Somit kann niemand mehr dran ziehen und euch damit eure Hose vom Leib reißen. Zum Hemd / Pulli: Hier muss man sich wohl oder übel auf die Kompetenz des Chef's verlassen. Im Grunde gilt jedoch das Gleiche wie für die Hose! Zudem gilt: Immer was zum Wechseln dabei haben! Mal kommt Blut drauf, mal wird das Zeug zerrissen, etc.... Zur Jacke: Meistens auch Sache des Chef's. Achtet darauf, dass Sachen, die man schnell brauchen könnte, auch gut erreichbar sind! Für manche Leute schein es immer noch wichtiger zu sein, schnell an die Zigaretten samt Feuer und Kaugummi zu kommen, als eine kleine Taschenlampe oder ihr Pfefferspray zu kommen... Zu den Schuhen: Natürlich sollten die Schuhe in erster Linie bequem über 10 Stunden zu tragen sein, eine sehr gute Sohle besitzen (rutschfest!!! - notfalls nachrüsten lassen!), den Knöchel schützen und leicht zu säubern sein. Stahlkappen sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bieten sie hervorragenden Schutz (z.B. gegen "versehentliche" Tritte auf den Fuß) und eignen sich im Extremfall als sehr zerstörerische Waffe, andererseits werden die Dinger gerade im Winter verflucht kalt! Als Lösung bieten manche Schuhhändler so genannte "Immer warm" Socken an, die auch im Winter ordentlich heizen. Allerdings helfen solche Socken auch nicht gegen die durch die Stahlkappen bedingte fehlende Luftzirkulation. Ich persönlich trage nur Schuhe mit Stahlkappen - allerdings obliegt diese Entscheidung wie so vieles dem persönlichen Geschmack!
Zusätzliche "Kleidung": Jeder Security sollte zudem stets eine Wollmütze dabei haben, die ihn im Winter vor extremer Kälte schützt. Sieht zwar nicht besonders toll aus, aber auf jeden Fall besser, als sich die Ohren abzufrieren! Als nächstes kommen die Handschuhe - immer wieder ein beliebtes Thema! Viele Leute schwören auf Quarzeinlagen, die beim Ballen der Faust steinhart werden. Pro: Unglaubliche Schlagkraft. Contra: Teils üble Verletzungen mit rechtlichen Konsequenzen, mangelndes Greifvermögen, martialisches Auftreten. Meine Meinung: Normale Bundeswehhandschuhe (echt Leder) reichen vollkommen aus und bieten mit einer zusätzlichen Kevlarschicht zum darunterziehen sogar noch Schutz gegen Schneidverletzungen (NICHT gegen Stiche!). Zudem wärmen BW Handschuhe viel mehr, als Quarz oder Sand Handschuhe. Alternative: Eingenähtes Padding über den Fingergliedern und auf dem Handrücken! Nachteil: Sieht sehr aggressiv & provozierend aus...
Schutzausrüstung: Die Art der Schutzausrüstung ist natürlich extrem abhängig vom Arbeitsplatz. Auf einem Schülerabschlussball eines Gymnasiums wird man wohl kaum eine schusssichere Weste oder dergleichen brauchen, während die Türsteherei in einer Rockerkneipe ohne Suspensorium fast schon Selbstmord wäre. Natürlich ist auch alles eine Frage des Geldes! Eine Kevlarweste kostet um einiges mehr, als ein Plastik Chestguard. Ein Suspensorium ist jedoch nie eine Fehlinvestition! In gefährlichen Gegenden ist auch ein (1!) Unterarmschutz keine schlechte Idee: Der geschützte Arm deflektiert den Angreifer, während man mit dem anderen selbst zum Angriff übergehen kann. Wenn es nötig wird, in einer Massenschlägerei einzuschreiten, lebt sich's auch mit einem Zahnschutz um einiges gesünder & gefahrloser. Das weiß jeder, der schon mal beim Boxen war ;-).
Sonstige Ausrüstung: Folgende Verteidigungsgegenstände (ich umgehe hier absichtlich den Begriff "Waffen") sind eine gute Wahl: Teleskopschlagstock (ermöglicht viele interessante Abführ- und Festlegetechniken & kann in Notlagen auch sonst sehr hilfreich sein). Wichtig: So zugänglich wie möglich & trotzdem verdeckt tragen! Zum Beispiel in einer der Oberschenkeltaschen. Ganz schlecht: Hinter dem Rücken am Gürtel - man kommt schlecht hin und wenn man Pech hat, hat ihn jemand anders. Als Alternative kann natürlich auch eine Teleskoptonfa getragen werden - lässt sich zwar schwerer verbergen, aber ermöglicht weit mehr Techniken & bietet besseren Schutz (entsprechende Ausbildung vorausgesetzt). Eine weitere gute und bewährte Wahl ist natürlich ein Pfefferspray bzw. CS Gas - je nach Verfügbarkeit. Bei Sprays mit Wolkenwirkung nie gegen den Wind sprühen (logisch!) & bei Direktstrahl sehr gut zielen! Die besten Trefferzonen bieten natürlich die Schleimhäute wie Augen, Mund, etc... Ebenfalls sehr hilfreich ist eine kleine Taschenlampe. Man braucht sie nicht nur für dunkle Ecken, um Taschen auszuleuchten oder als Parkplatzleuchte, sondern kann sie ebenso gut als "Schlagverstärker" einsetzen. Fortgeschrittene benutzen eine kleine Mag Lite als Palm Stick und zielen damit auf Nervenpunkte, verstärken Hebel usw... Als zusätzliche Ausrüstung war ein kleines Notizbuch samt Stift ebenfalls noch nie verkehrt.
Schusswaffen: Haben bei der alltäglichen Security Arbeit absolut nichts verloren! Das ist was für professionelle Personenschützer und Bodyguards! Im Auto zur Eigensicherung sind sie zwar okay, im Einsatz allerdings völlig fehl am Platze!
Messer: Ein durchaus nützliches Werkzeug! Betonung auf "Werkzeug"! Ein Taschenmesser sollte zwar steht's griffbereit sein, jedoch nur bei gegenwärtiger, allergrößter Bedrohung zum Kampf gezogen bzw. überhaupt offenbart werden! Am besten lest ihr zu diesem Thema die Page von ********** (hier).
Taktiken & Techniken
Funkdisziplin: Wenn mit Funkgeräten gearbeitet wird, sollten auf jeden Fall bestimmte Regeln eingehalten werden. Beispielweise nicht "Hier xyz! Bitte schnell 4 Jungs da und da hin - da is ne Riesen Schlägerei!!!", sondern (z.B.) "Schlägerei an der Bar, ca. xyz Leute - bitte Verstärkung!" oder "4 Leute zur rechten Bar - Schlägerei!". Auf private Gespräche über Funk sollte größtenteils verzichtet werden. Ebenso gilt: Nicht in das Funkgerät reinschreien - egal wie aufgeregt man selbst ist. Wenn's dumm läuft hat keiner was verstanden, während der Funker bereits am Eingreifen ist. Sehr gut ist es, wenn das Barpersonal ebenfalls mit Funkgeräten ausgestattet ist, da sie oft die ersten sind, die den Ärger kommen sehen und somit präventiv reagieren können...
2er Streife: Die wohl bei weitem häufigste Art der Streife ist die 2er Streife. hierbei ist darauf zu achten, dass sich beide Security's gegenseitig vertrauen und aufeinander aufpassen. Allzu oft hat schon der eine ein Glas über den Schädel bekommen, während sein Kollege gerade munter am Flirten war oder gerade dabei war, was zu trinken zu holen. Solche Sachen, genauso wie Pinkeln gehen immer zu zweit erledigen! Der eine agiert, während der andere überwacht. Am besten Rücken an Rücken (natürlich mit etwas Abstand ;-)). Verständigung und vorherige Absprache ist hier das A und O. Ebenfalls sehr wichtig ist eine Art Zeichensprache, die nicht nur die 2er Streife betrifft, wie zum Beispiel: An's Ohr fassen bedeutet "den Kerl schmeißen wir demnächst raus - mach Dich bereit und schleich Dich von hinten an". Darauf bedeutet an's Kinn fassen "wir schnappen ihn uns genau JETZT!". Folglich setzt der hinter dem Aggressor stehende Security einen Festhaltegriff an dem überraschten Kerl an und wird daraufhin sofort von seinem Kollegen unterstützt. Solche Codes sind sehr wichtig und haben schon so manchen Ärger im Vorfeld ersticken können.
Transport- & Festhaltetechniken: Da die betreffenden Techniken regelmäßiges Training, ausführliche Erläuterungen und somit einen Trainer voraussetzen und zudem nicht an "unbefugte" Leute weitergegeben werden sollten, werde ich diese hier nicht erläutern. Zur Taktik alleine: Die Fixierung des Aggressors hat zwar Vorrang jedoch darf man dabei keinesfalls die eigene Deckung vernachlässigen und immer ein offenes Auge für die Umgebung haben. Alleine natürlich ein schwieriges Unterfangen ;-). Zu zweit gestaltet sich alles bedeutend einfacher: A setzt Griff an bzw. wirft Person hinaus, während B ihm den Rücken frei hält (und z.B. übereifrige Bekannte oder einen anderen Aggressor fern hält). So kann sich jeder auf seine Aufgabe konzentrieren und wird nicht unnötig abgelenkt. Alternativ können sich auch A und B um die Person kümmern und durch spezielle 2 Personen Griffe "abtransportieren". Da dies natürlich einfacher als alleine ist, können sich somit beide zusätzlich der Umgebung zuwenden. Fragen bezüglich Techniken und dergleichen werden natürlich gerne beantwortet! (Bitte per mail an mich)
Training: Meine Empfehlung an alle Security's der Welt: Trainiert miteinander, geht miteinander weg & pflegt auch sonst Kontakt zu euren Kollegen!!! Auf diese Weise baut sich nach und nach das für diese Branche sehr wichtige Vertrauen auf! Besonders gemeinsames Training ist wichtig! Nur die Leute, die regelmäßig zusammen trainieren, können ihren Kollegen einschätzen. Ein spezielles Training hilft ebenfalls, die Stärken und Schwächen untereinander auszuloten. Es bringt offensichtlich wenig, einen eloquenten, jedoch schmalbrüstigen Security in den Graben bei einem Rockkonzert zu stellen, genauso, wie es sinnlos ist, die größten Schränke auf den Parkplatz zu stellen. Jeder Mensch hat besondere Talente - man muss sie nur finden und fördern (klang sehr geschwollen, ich weiß ;-)).
Zum (vorläufigen) Abschluss möchte ich noch hinzufügen, dass der gesamte Inhalt dieser Seite keinen Anspruch auf Vollkommenheit oder Allgemeingültigkeit erhebt! Die Page soll eher eine Art Leitfaden sein, der es Neueinsteigern erleichtern soll, in dieser Branche Fuß zu fassen & alten Hasen eventuell ein paar neue Tipps und Anregungen liefern soll.
Natürlich wird alles ständig aktualisiert und erweitert, weshalb ich mich über Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge sehr freuen würde!"
Ganz fertig bin ich noch nicht, aber das Grundgerüst steht meiner Meinung nach :D ...
Mich interessiert jetzt natürlich brennend eure Meinung dazu!!!
Grüße, Maximilian
Kritik & Ergänzungen sind natürlich genauso willkommen!
Artikel (http://www.mohlenbop.de/security.htm)
oder in ausgeschriebener Form:
"Die Arbeit im Sicherheitsdienst - ein kleiner Leitfaden
Eines gleich vorweg: Profis werden hier nicht viel Neues erfahren - die lernen das sowieso! Ich wende mich hier eher an die Leute, die nebenberuflich im Sicherheitsdienst arbeiten und wirklich mit Interesse & Spaß bei der Sache sind und oftmals mit falschen Vorstellungen/Voraussetzungen/Ambitionen an den Job herangehen! Aber vielleicht ist auch für "alte Hasen" noch was Neues dabei ;-)! Ich duze hier einfach mal fröhlich vor mich hin, da wir ja im Grunde alle ein- und derselben "Interessengruppe" angehören. Weiter benutze ich anstelle von "Mitarbeiter im Sicherheitsdienst" oder anderen langen Berufsbezeichnungen vereinfachend den Begriff "Security"...
"Vorwort": So hart es klingt, aber das Sicherheitsgewerbe ist kein Platz für Profilierungssüchtige, die auf diese Weise ihr Selbstwertgefühl aufpolieren und/oder viele junge und willige Mädels kennen lernen wollen! Sicher kommt es durch den direkten Kontakt zu vielen Menschen auch zur einen oder anderen Bekanntschaft - allerdings sollte dies niemals der Hauptgrund für diese Arbeit sein!
_Konstruktive Kritik & Ergänzungen sind übrigens immer willkommen!
Voraussetzungen
Einstellungs- & Arbeitsvoraussetzungen: Oft sieht man Bodybuilder, 2 Meter Männer, Schulfreunde/Bekannte vom Chef oder Leute mit Armen wie Oberschenkel vor den Türen stehen. Alle diese Faktoren mögen zwar bei der Einstellung bzw. Ausübung hilfreich sein, sollte jedoch nicht der Einstellungsgrund sein. Viel wichtiger als ein breites Kreuz sind Eloquenz, eine Art 6. Sinn (kommt mit der Zeit meist automatisch), Teamfähigkeit, Freundlichkeit, eine gewisse Fitness und zumindest Grundkenntnisse der Selbstverteidigung (ich rede hier jedoch nicht von einem schwarzen Gürtel in Taekwondo, einem Dan-Grad in Karate oder 1 Jahr Thai Boxen, sondern von Selbstverteidigung).
Allgemeines
Tätigkeitsbereich: Als Sicherheitsdienstmitarbeiter (kurz: Security) besitzt man einen klar abgegrenzten Aufgabenbereich! Es gibt z.B. keine Kellner/Barkeeper/Bedienungen, die Leute hinauswerfen, Ausweise kontrollieren oder den Parkplatz überwachen. Logisch, oder!? Genauso wenig darf es Security's geben, die Gläser aufsammeln, Flyer verteilen oder den Gästen ihre Getränke bringen. Beispiel: Ein Bekannter von mir wurde, während er 6 Gläser auf dem Arm hatte von jemandem angegriffen, den er vorige Woche rausgeworfen hatte. Das Resultat waren mehrere teils schwere Schnittverletzungen und ein einsatzbereiter Security weniger für diesen Abend...
Kleidung: Manche Leute bevorzugen zivile Kleidung, weil sie so das Geschehen besser beobachten können und die Atmosphäre nicht durch "Security Präsenz" zu vergiften. Der Nachteil: Man wird nicht als Security erkannt, wenn es darum geht, Streit zu schlichten oder jemanden "hinauszubegleiten". Gott sei dank sind die Veranstalter, die so etwas fordern, inzwischen ziemlich selten geworden. Fast alle setzen auf die präventive Präsenz der Security. Meiner Meinung nach die eindeutig bessere Lösung!
"Freunde": Lass Dich niemals von (alten) Schulfreunden, Verwandten oder sonstigen Bekannten so behandeln, wie man privat miteinander umgeht. Du arbeitest und stellst eine Respektsperson dar, deren Autorität durch "freundschaftliches" Geschubse, Driezen oder sonstiges Verhalten untergraben wird - was manchmal fatale Folgen für Dich haben kann! Erklär diesen Leuten 1x freundlich, wie sie sich zu verhalten haben, wenn Du arbeitest und lass dieses Verhalten gar nicht erst zur Regel werden. Beim 2. Fehlverhalten musst Du allerdings auch die Konsequenzen ziehen und sie -so hart es klingt- vor die Tür setzen. oder hättest Du etwa Respekt vor einem Security, der von einem Gast ohne Konsequenzen gepufft, geschubst, oder beleidigt wird!?
Umgebung / 6. Sinn: Man sollte sich als Security immer seiner Umgebung bewusst sein! Wo sind Feuerlöscher, Notausgänge, Treppen, Stolperfallen, Tische Stühle, etc.? Wo ist mein Partner? ist der Boden nass? Wie ist die Stimmung? Was ist der kürzeste Weg zum Ausgang (im Falle einer Schlägerei)? Wo sind die Kollegen positioniert? Wo geht der Typ hin, der gerade bei einem Mädchen abgeblitzt und deswegen sauer ist? Usw. usw..... Man könnte es auch eine Art 6.Sinn nennen.
Haltung: Immer noch sieht man viele Security's die sich breitbeinig und aufgeplustert vor einen (potentiellen) Gast stellen und ihm und ihn abweisen, hinauskomplimentieren. Sehr gefährlich! Ein einziges gehobenes Knie könnte z.B. die gesamte Familienplanung zu Nichte machen! Besser: Ein Fuß vorne, der andere etwas versetzt weiter hinten beide Hände friedlich, aber dennoch bestimmt erhoben (je nach Situation) und immer ein waches Auge auf die Körpermitte (KEIN Augenduell - das provoziert nur!) oder die Stirn gerichtet. Bei stehenden Positionen: Hände z.B. verschränkt (Vorsicht: Niemals hinter dem Rücken verschränken und sich dann an eine Wand lehnen!), die Daumen in den Hosentaschen, herunterhängend, jedoch niemals diagonal verschränkt oder gar ganz in den Hosentaschen. Neben dem praktischen Defizit sieht's auch einfach scheiße aus! Wenn möglich immer einen geraden Rücken behalten und das Gewicht gleichmäßig auf beiden Beinen verteilen - das macht flexibel!
Patroullie / feste Position: Da die feste Position im oberen Punkt bereits behandelt wurde möchte ich hier auf die Patroullie eingehen. Ganz wichtig: Niemals allein unterwegs sein! Besonders nicht dann, wenn viel los ist, oder das Außengelände miteinbezogen werden soll. Notfalls ein Wort unter 4 Augen mit dem Chef reden! Man sieht immer noch viel zu viele Security's alleine vermeintlich stille Gegenden bewachen. Ein weiterer sehr großer Pluspunkt der 2er Streife sind neben der Sicherheit die mannigfaltigen Taktikmöglichkeiten (später unter Taktik).
Funk - ja oder nein?: Funk ist eine tolle Sache! Wenn man Folgendes beachtet: Die Kabel nie offen tragen! Viel zu schnell bleibt man irgendwo hängen, wird daran gezogen usw... Die Kabel einfach unter dem Shirt/Hemd verlegen und gut. Das Sprechteil (je nach Form & Größe) hängt/clippt man am besten an den Kragenanfang/Halsausschnitt (Bsp.: rechte Seite). Das Kabel für den Ohrhörer und den Hörer selber legt man hinten um den Hals (Bsp.: im Uhrzeigersinn) und ab in's Ohr damit. Weiter wichtig: Beim ersten Anzeichen einer Schägerei sofort Hörer aus dem Ohr! Sonst könnte es passieren, dass man nach einem gelungenen Haken des Aggressors noch wochenlang Kleinteile aus dem Ohr klauben muss... Wer ohne Funk auskommen muss, sollte unbedingt lernen, sich per Codesprache zu verständigen (siehe Taktik).
Verhalten: Wie man allerorts leicht feststellen kann, ist die Zahl der unfreundlichen Security's, denen vor Stolz dir Brust schwellt, sobald sie in den Arbeitsklamotten stecken immer noch VIEL zu hoch! Meine Bitte: Seid freundlich zu den Leuten! Die Leute werden es dann meistens auch sein. Böse werden kann man immer noch - allerdings dann richtig! Halbe Sachen gibt es nicht. Als Security trägt man eine Verantwortung, die man weder missbrauchen, noch unterschätzen darf. Gute Faustregel: Behandele die Leute so, wie Du auch behandelt werden möchtest. Ein freundliches "Bitte geh' (raus)" hört sich einfach viel besser an und schafft eine viel bessere Basis als ein geschrienes "RAUS!!!!". Dafür ist nach erfolgloser Freundlichkeit immer noch Zeit! Natürlich muss man aber auch hier zwischen den Milieus unterscheiden, in denen man sich bewegt! In der Nobeldisco herrscht nunmal ein anderer Umgangston als in einem versifften Lokal in der Großstadt...
Ausrüstung
Kleidung: Fast alle Firmen schreiben eine bestimmte Kleiderordnung vor. Meistens werden das eine schwarze Hose, ein dunkles Hemd, ein dunkler Pulli, eine dunkle Jacke und schwarze Schuhe sein. Zur Hose: Am besten ist reißfestes Material mit seitlichen Oberschenkeltaschen. Zusätzlich sollte im Schritt eine Verstärkung eingenäht sein, um nicht in die peinliche Lage zu kommen, mit zerrissener Hose dazustehen, falls es mal etwas mehr zur Sache gehen sollte. Die Hosentaschen knapp unter dem Gürtel sollten nicht benutzt werden. Schon gar nicht, um seine Hände darin warm zu halten - dafür gibt es Handschuhe! Am besten näht ihr die Dinger zu - eventuelle Gegenstände in diesen Taschen stecken meist im ungünstigsten Moment fest! Somit kann niemand mehr dran ziehen und euch damit eure Hose vom Leib reißen. Zum Hemd / Pulli: Hier muss man sich wohl oder übel auf die Kompetenz des Chef's verlassen. Im Grunde gilt jedoch das Gleiche wie für die Hose! Zudem gilt: Immer was zum Wechseln dabei haben! Mal kommt Blut drauf, mal wird das Zeug zerrissen, etc.... Zur Jacke: Meistens auch Sache des Chef's. Achtet darauf, dass Sachen, die man schnell brauchen könnte, auch gut erreichbar sind! Für manche Leute schein es immer noch wichtiger zu sein, schnell an die Zigaretten samt Feuer und Kaugummi zu kommen, als eine kleine Taschenlampe oder ihr Pfefferspray zu kommen... Zu den Schuhen: Natürlich sollten die Schuhe in erster Linie bequem über 10 Stunden zu tragen sein, eine sehr gute Sohle besitzen (rutschfest!!! - notfalls nachrüsten lassen!), den Knöchel schützen und leicht zu säubern sein. Stahlkappen sind ein zweischneidiges Schwert. Einerseits bieten sie hervorragenden Schutz (z.B. gegen "versehentliche" Tritte auf den Fuß) und eignen sich im Extremfall als sehr zerstörerische Waffe, andererseits werden die Dinger gerade im Winter verflucht kalt! Als Lösung bieten manche Schuhhändler so genannte "Immer warm" Socken an, die auch im Winter ordentlich heizen. Allerdings helfen solche Socken auch nicht gegen die durch die Stahlkappen bedingte fehlende Luftzirkulation. Ich persönlich trage nur Schuhe mit Stahlkappen - allerdings obliegt diese Entscheidung wie so vieles dem persönlichen Geschmack!
Zusätzliche "Kleidung": Jeder Security sollte zudem stets eine Wollmütze dabei haben, die ihn im Winter vor extremer Kälte schützt. Sieht zwar nicht besonders toll aus, aber auf jeden Fall besser, als sich die Ohren abzufrieren! Als nächstes kommen die Handschuhe - immer wieder ein beliebtes Thema! Viele Leute schwören auf Quarzeinlagen, die beim Ballen der Faust steinhart werden. Pro: Unglaubliche Schlagkraft. Contra: Teils üble Verletzungen mit rechtlichen Konsequenzen, mangelndes Greifvermögen, martialisches Auftreten. Meine Meinung: Normale Bundeswehhandschuhe (echt Leder) reichen vollkommen aus und bieten mit einer zusätzlichen Kevlarschicht zum darunterziehen sogar noch Schutz gegen Schneidverletzungen (NICHT gegen Stiche!). Zudem wärmen BW Handschuhe viel mehr, als Quarz oder Sand Handschuhe. Alternative: Eingenähtes Padding über den Fingergliedern und auf dem Handrücken! Nachteil: Sieht sehr aggressiv & provozierend aus...
Schutzausrüstung: Die Art der Schutzausrüstung ist natürlich extrem abhängig vom Arbeitsplatz. Auf einem Schülerabschlussball eines Gymnasiums wird man wohl kaum eine schusssichere Weste oder dergleichen brauchen, während die Türsteherei in einer Rockerkneipe ohne Suspensorium fast schon Selbstmord wäre. Natürlich ist auch alles eine Frage des Geldes! Eine Kevlarweste kostet um einiges mehr, als ein Plastik Chestguard. Ein Suspensorium ist jedoch nie eine Fehlinvestition! In gefährlichen Gegenden ist auch ein (1!) Unterarmschutz keine schlechte Idee: Der geschützte Arm deflektiert den Angreifer, während man mit dem anderen selbst zum Angriff übergehen kann. Wenn es nötig wird, in einer Massenschlägerei einzuschreiten, lebt sich's auch mit einem Zahnschutz um einiges gesünder & gefahrloser. Das weiß jeder, der schon mal beim Boxen war ;-).
Sonstige Ausrüstung: Folgende Verteidigungsgegenstände (ich umgehe hier absichtlich den Begriff "Waffen") sind eine gute Wahl: Teleskopschlagstock (ermöglicht viele interessante Abführ- und Festlegetechniken & kann in Notlagen auch sonst sehr hilfreich sein). Wichtig: So zugänglich wie möglich & trotzdem verdeckt tragen! Zum Beispiel in einer der Oberschenkeltaschen. Ganz schlecht: Hinter dem Rücken am Gürtel - man kommt schlecht hin und wenn man Pech hat, hat ihn jemand anders. Als Alternative kann natürlich auch eine Teleskoptonfa getragen werden - lässt sich zwar schwerer verbergen, aber ermöglicht weit mehr Techniken & bietet besseren Schutz (entsprechende Ausbildung vorausgesetzt). Eine weitere gute und bewährte Wahl ist natürlich ein Pfefferspray bzw. CS Gas - je nach Verfügbarkeit. Bei Sprays mit Wolkenwirkung nie gegen den Wind sprühen (logisch!) & bei Direktstrahl sehr gut zielen! Die besten Trefferzonen bieten natürlich die Schleimhäute wie Augen, Mund, etc... Ebenfalls sehr hilfreich ist eine kleine Taschenlampe. Man braucht sie nicht nur für dunkle Ecken, um Taschen auszuleuchten oder als Parkplatzleuchte, sondern kann sie ebenso gut als "Schlagverstärker" einsetzen. Fortgeschrittene benutzen eine kleine Mag Lite als Palm Stick und zielen damit auf Nervenpunkte, verstärken Hebel usw... Als zusätzliche Ausrüstung war ein kleines Notizbuch samt Stift ebenfalls noch nie verkehrt.
Schusswaffen: Haben bei der alltäglichen Security Arbeit absolut nichts verloren! Das ist was für professionelle Personenschützer und Bodyguards! Im Auto zur Eigensicherung sind sie zwar okay, im Einsatz allerdings völlig fehl am Platze!
Messer: Ein durchaus nützliches Werkzeug! Betonung auf "Werkzeug"! Ein Taschenmesser sollte zwar steht's griffbereit sein, jedoch nur bei gegenwärtiger, allergrößter Bedrohung zum Kampf gezogen bzw. überhaupt offenbart werden! Am besten lest ihr zu diesem Thema die Page von ********** (hier).
Taktiken & Techniken
Funkdisziplin: Wenn mit Funkgeräten gearbeitet wird, sollten auf jeden Fall bestimmte Regeln eingehalten werden. Beispielweise nicht "Hier xyz! Bitte schnell 4 Jungs da und da hin - da is ne Riesen Schlägerei!!!", sondern (z.B.) "Schlägerei an der Bar, ca. xyz Leute - bitte Verstärkung!" oder "4 Leute zur rechten Bar - Schlägerei!". Auf private Gespräche über Funk sollte größtenteils verzichtet werden. Ebenso gilt: Nicht in das Funkgerät reinschreien - egal wie aufgeregt man selbst ist. Wenn's dumm läuft hat keiner was verstanden, während der Funker bereits am Eingreifen ist. Sehr gut ist es, wenn das Barpersonal ebenfalls mit Funkgeräten ausgestattet ist, da sie oft die ersten sind, die den Ärger kommen sehen und somit präventiv reagieren können...
2er Streife: Die wohl bei weitem häufigste Art der Streife ist die 2er Streife. hierbei ist darauf zu achten, dass sich beide Security's gegenseitig vertrauen und aufeinander aufpassen. Allzu oft hat schon der eine ein Glas über den Schädel bekommen, während sein Kollege gerade munter am Flirten war oder gerade dabei war, was zu trinken zu holen. Solche Sachen, genauso wie Pinkeln gehen immer zu zweit erledigen! Der eine agiert, während der andere überwacht. Am besten Rücken an Rücken (natürlich mit etwas Abstand ;-)). Verständigung und vorherige Absprache ist hier das A und O. Ebenfalls sehr wichtig ist eine Art Zeichensprache, die nicht nur die 2er Streife betrifft, wie zum Beispiel: An's Ohr fassen bedeutet "den Kerl schmeißen wir demnächst raus - mach Dich bereit und schleich Dich von hinten an". Darauf bedeutet an's Kinn fassen "wir schnappen ihn uns genau JETZT!". Folglich setzt der hinter dem Aggressor stehende Security einen Festhaltegriff an dem überraschten Kerl an und wird daraufhin sofort von seinem Kollegen unterstützt. Solche Codes sind sehr wichtig und haben schon so manchen Ärger im Vorfeld ersticken können.
Transport- & Festhaltetechniken: Da die betreffenden Techniken regelmäßiges Training, ausführliche Erläuterungen und somit einen Trainer voraussetzen und zudem nicht an "unbefugte" Leute weitergegeben werden sollten, werde ich diese hier nicht erläutern. Zur Taktik alleine: Die Fixierung des Aggressors hat zwar Vorrang jedoch darf man dabei keinesfalls die eigene Deckung vernachlässigen und immer ein offenes Auge für die Umgebung haben. Alleine natürlich ein schwieriges Unterfangen ;-). Zu zweit gestaltet sich alles bedeutend einfacher: A setzt Griff an bzw. wirft Person hinaus, während B ihm den Rücken frei hält (und z.B. übereifrige Bekannte oder einen anderen Aggressor fern hält). So kann sich jeder auf seine Aufgabe konzentrieren und wird nicht unnötig abgelenkt. Alternativ können sich auch A und B um die Person kümmern und durch spezielle 2 Personen Griffe "abtransportieren". Da dies natürlich einfacher als alleine ist, können sich somit beide zusätzlich der Umgebung zuwenden. Fragen bezüglich Techniken und dergleichen werden natürlich gerne beantwortet! (Bitte per mail an mich)
Training: Meine Empfehlung an alle Security's der Welt: Trainiert miteinander, geht miteinander weg & pflegt auch sonst Kontakt zu euren Kollegen!!! Auf diese Weise baut sich nach und nach das für diese Branche sehr wichtige Vertrauen auf! Besonders gemeinsames Training ist wichtig! Nur die Leute, die regelmäßig zusammen trainieren, können ihren Kollegen einschätzen. Ein spezielles Training hilft ebenfalls, die Stärken und Schwächen untereinander auszuloten. Es bringt offensichtlich wenig, einen eloquenten, jedoch schmalbrüstigen Security in den Graben bei einem Rockkonzert zu stellen, genauso, wie es sinnlos ist, die größten Schränke auf den Parkplatz zu stellen. Jeder Mensch hat besondere Talente - man muss sie nur finden und fördern (klang sehr geschwollen, ich weiß ;-)).
Zum (vorläufigen) Abschluss möchte ich noch hinzufügen, dass der gesamte Inhalt dieser Seite keinen Anspruch auf Vollkommenheit oder Allgemeingültigkeit erhebt! Die Page soll eher eine Art Leitfaden sein, der es Neueinsteigern erleichtern soll, in dieser Branche Fuß zu fassen & alten Hasen eventuell ein paar neue Tipps und Anregungen liefern soll.
Natürlich wird alles ständig aktualisiert und erweitert, weshalb ich mich über Ergänzungen und Verbesserungsvorschläge sehr freuen würde!"
Ganz fertig bin ich noch nicht, aber das Grundgerüst steht meiner Meinung nach :D ...
Mich interessiert jetzt natürlich brennend eure Meinung dazu!!!
Grüße, Maximilian
Kritik & Ergänzungen sind natürlich genauso willkommen!