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Vollständige Version anzeigen : KK als Kompensationsverhalten



Quereinsteiger
14-05-2010, 17:30
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? Ich könnte doch ruhig in meinem Kraftsport bleiben, wo "je kleiner umso besser" gilt, oder Marathon laufen anfangen, wo es zumindest wurscht ist, wie groß...

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, sehe ich da eine Art Kompensationsverhalten. Eine Sturrheit, genau da weiter kommen und stark sein zu wollen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist.

Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...

Ist es krank? Legitim? Ist es vielleicht sogar gut? Ist es Willensstärke oder einfach nur Sturrheit? Ich weiß es nicht.

Scorp1on King
14-05-2010, 17:35
Herz und Wille nenne ich das ;)
:D
:)
Ist meiner Meinung nach was gutes.

Quereinsteiger
14-05-2010, 17:39
Ich bin mir nicht sicher, Black Samurai. Stell` Dir vor, Du würdest Dir jetzt einbilden, um Biegen und Brechen ein Opernsänger zu werden. Du würdest wissen, dass Du einfach keine Veranlagung, eben keine Opernstimme hast und trotzdem trainieren wie ein Irrer.

Das Ergebnis wäre nach einem wahnsinnigen Aufwand eine unterdurchschnittliche Gesangsstimme, die gerade zum Konzertauftritt im heimischen Pfarrsaal reicht.

Da würde doch jeder Kopf schütteln: "Warum vergeudet der Wahnsinnige seine Zeit für Sache, zu der er überhaupt nicht befähigt ist?"

Salahuddin
14-05-2010, 17:41
Ganz ehrlich denke ich schon dass da bei vielen Menschen, mir inklusive Komplexe dabei sind, wenn sie mit solchen "Rufbildenden" Sportarten anfangen.
Batminton, Handball oder sagen wir mal Leichtathletik, werden einen in seinem Umfeld kaum anders dastehen lassen. Man wird nicht krasser oder gefährlicher dadurch.
Aber Sportarten wie Kampfsport oder Kraftsport haben schon so einen "Boar der ist krass" Effekt.
Daher würd ich behaupten dass eine hute Zahl an Kampfsportlern gar nicht so ausgeglichen sind, wie es oft propagiert wird und sagen wir mal Badmintonspieler die Sache eher der Sache wegen machen.
Das ist natürlich bei vielen Kampfsportlern nicht der Fall, aber die Zahl der Prestigessportler ist wohl deutlich höher.

Ich weiß nicht wie ehrlich man ist wenn man eine sportart aus dem Grund betreibt. Ich kann nicht leugnen dass bei mir auch Minderwertigkeitskomplexe auslöser für Kampfsport waren. Mitlerweile habe ich ein rein sportbezogenes Interesse dran.
Zumindest rede ich mir das immer ein. Bestimmt sind da immer noch Komplexe, aber nicht mehr so krass wie früher.

Ich denke daher auch dass du etwas zu kompensieren hast, aber Ferndiagnosen sind immer schwer zu machen wenn man so wenige informationen hat.

dermatze
14-05-2010, 18:43
Das mit der Kompensation halte ich für zutreffend. Andere machen das über Beruf, Statussymbole usw.

Die Sturheit ist in meinen Augen zwar eine Charakterfrage aber gar nicht so sehr der Auslöser für die Kompensation... höchstens für die Art, wie die Kompensation erfolgt.

Ich finde nicht, dass das für sich genommen krank usw. ist; jedenfalls ist es nicht abnorm. Die Auswirkungen können aber durchaus negativ sein, besonders, wenn der Kompensierende irgendwelche mächtigen Positionen inne hat, oder versucht wird durch einen gegen sich selbst gerichteten Akt zu kompensieren.

+++
Kompensation könnte hier sein, dass man versucht durch Etwas die eigene Existenz zu anderen abzugrenzen/definieren, In der eigenen Selbstwahrnehmung und in der projizierten Wahrnehmung der anderen.
Die "Notwendigkeit" bedingt die Kompensation.

Arno Gruen, aber auch z.B. Fromm und andere sehen in der Art, wie wir sozialisiert werden den Ursprung für dieses Verhalten und dessen Folgen.
Genannte Herren als Literaturtipps.
+++++++

Ausgerechnet KK, als kleines "Weib"...

Es ist so, dass man aus der Position des "Benachteiligten" durchaus Kraft ziehen kann bzw. sich in der Situation wohl fühlen kann. Man kann ja nur verlieren und gewinnt umso höher, wohingegen der Misserfolg nicht so schwer wiegt.
Das gegeneinander Antreten ist m.M.n. in Sportarten wie MT direkter, vllt. subjektiv intensiver, als beim Badminton usw. und der Erfolg damit "mehr wert".

Gute Besserung (wegen der Rübe)

hashime
14-05-2010, 18:46
Ich denke, es geht beim Kampfsport sehr stark darum, immer besser zu werden und eigene Grenzen zu überschreiten.....die sind bei jedem unterschiedlich, aber auch ein 1,90m Mann mit 100 Kilo hat seine Grenzen.....nur liegen sie halt woanders....

Kampfsport hat viel mit sich selbst beweisen zu tun, also insofern hast du recht, dass es auch ums Ego geht.....muss aber nicht unbedingt negativ sein, weil wenn man mal am Ende ist (und da kommt bei anständigem Kampfsport jeder mal hin), dann zerbröselt das Ego wie nix und man lernt, was wirklich in einem steckt, was ich dann als persönliche Weiterentwicklung definiere....

Such dir doch Gegner in deiner Größe/Gewichtsklasse, dann tut das Grenzen überschreiten nicht gar so weh und ist nicht so gesundheitsschädlich ;)

Scorp1on King
14-05-2010, 18:50
Bei mir ist es eben so das ich Muay Thai einfach liebe.
Es gibt nicht auf der Welt was ich so liebe wie Thaiboxen.
Ich freue mich auf jedes Training und alle die mich kennen sagen ich wär ein Freak und hätte nichts anderes im Kopf.

Mein Trainer sagt ich habe Talent.
Aber wenn es nicht so wäre würde ich es trotzdem lieben im Ring zu stehen oder Sparring etc.
Mir ist egal das ich meinen ersten Kampf verloren habe.
Es ist mir einfach egal und ich will nur noch kämpfen.
In drei Wochen geht es wieder los und ich habe alles getan und werde s auch weiter tun um diesen Kampf zu gewinnen.
Ich bin 3 mal in der Woche joggen,habe drei mal Muay Thai Training und mache drei mal die Woche Kraftsport.
Wenn ich diesen Kampf verliere, werde ich trotzdem weiter machen.
Eben weil ich es liebe.
Mir ist auch egal ob mir jemand glaubt weil alles was ich mache. Mache ich für mich und die Menschen die ich liebe.

Grüße.

Salahuddin
14-05-2010, 18:58
Bei mir ist es eben so das ich Muay Thai einfach liebe.
Es gibt nicht auf der Welt was ich so liebe wie Thaiboxen.
Ich freue mich auf jedes Training und alle die mich kennen sagen ich wär ein Freak und hätte nichts anderes im Kopf.

Mein Trainer sagt ich habe Talent.
Aber wenn es nicht so wäre würde ich es trotzdem lieben im Ring zu stehen oder Sparring etc.
Mir ist egal das ich meinen ersten Kampf verloren habe.
Es ist mir einfach egal und ich will nur noch kämpfen.
In drei Wochen geht es wieder los und ich habe alles getan und werde s auch weiter tun um diesen Kampf zu gewinnen.
Ich bin 3 mal in der Woche joggen,habe drei mal Muay Thai Training und mache drei mal die Woche Kraftsport.
Wenn ich diesen Kampf verliere, werde ich trotzdem weiter machen.
Eben weil ich es liebe.
Mir ist auch egal ob mir jemand glaubt weil alles was ich mache. Mache ich für mich und die Menschen die ich liebe.

Grüße.

Ich würde nicht sagen dass du ein Freak bist. Das ist ein Zeichen von Charakterstärke das du trotz dem was alle sagen bei deiner Sache bleibst.
Da können soche Leute wie ich, ohne konkrete Ziele im Leben noch eine Menge von lernen :)

Scorp1on King
14-05-2010, 19:03
Ich denke jeder hat seine stärken und jeder seine Schwächen.

Meine Schwäche ist zum Beispiel:
Rechthaberischkeit...Kann man das so schreiben ? :D:D
Fast jeder will an seinen Schwächen arbeiten um so den Leuten oder sich selber zu beweisen das sie es wohl können, auch wenn es manchmal einfach nicht der Fall ist.
Ich halte das für eine gut.Aber ist auch wieder Ansichtssache.
Auch wenn ich erst 15 bin und warscheinlich auch noch ein halbes Kind bin ich der Meinung das man alles das was man tut nur für sich selber tut und nicht nur dafür das andere denken oha ist der toll...;)

Liebe grüße.

Fun-Thai
14-05-2010, 20:43
Ich glaube Du hast nur ´ne Gehirnerschütterung. Gute Besserung ...

BillaP
14-05-2010, 20:48
Also mit der größe und dem gewicht kann man im BJJ oder LL was reißen. Da muss man nicht besonders groß oder stark sein, sondern technik ist das wichtigste. Die kraft die man bei den bodenkampfsportarten braucht, trainiert man sich jedes mal beim training von alleine an.

südberliner
14-05-2010, 21:18
wenn ich so überlege, bei mir käme das hin mit kompensation. ich war irgendwie unzufrieden mit mir selber und wollte einen kampfsport anfangen, vielleicht auch weil ich mir selber was beweisen wollte. MT hat mir dann mit der zeit mehr selbstvertrauen und einen gewissen biss gegeben, was mir vorher gefehlt hat.

ich denke aber nicht, dass das was schlechtes ist. also mach den kampfsport, den du möchtest ;)

gast
15-05-2010, 11:22
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? Ich könnte doch ruhig in meinem Kraftsport bleiben, wo "je kleiner umso besser" gilt, oder Marathon laufen anfangen, wo es zumindest wurscht ist, wie groß...

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, sehe ich da eine Art Kompensationsverhalten. Eine Sturrheit, genau da weiter kommen und stark sein zu wollen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist.

Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...

Ist es krank? Legitim? Ist es vielleicht sogar gut? Ist es Willensstärke oder einfach nur Sturrheit? Ich weiß es nicht.

Ich denke du hast eine wichtige Lektion gelernt - Bleib bei Vergleichskämpfen nahe an deiner eigenen Gewichtsklasse und du wirst sehen, dass die Erfolgserlebnisse wieder kommen.

Zum Thema Hagakure, mit dem du dich ja scheinbar viel beschäftigt hast habe ich ein paar Anmerkungen:
1) Samurai waren als allererstes einmal professionelle Krieger die ihr ganzes Leben lang den Umgang mit Waffen gelernt und geübt haben
2) Der wirkliche Knackpunkt bei einem Duell auf Leben und Tod mit Schwertern ist die Überwindung der Angst tatsächlich zu sterben. Die Chance bei einem Duell zu sterben ist sehr real auch wenn man eigentlich der bessere Fechter ist. Daher ist der Aufbau eines "Mindsets" der Ruhe und Todesverachtung unheimlich wichtig - Zuschlagen statt aus Angst parieren...
3) Keiner hat von einem Samurai je erwartet dass er gegen einen übermächtigen Gegner gewinnt. Man hat erwartet dass ers versucht wenn er die Anweisung bekommt.

Björn Friedrich
15-05-2010, 20:17
Hier ein Artikel den ich mal zu diesem Thema geschrieben habe:
Vom Wolf zum Flow (http://www.kampfkunst-ezine.de/2009/02/vom-wolf-zum-flow/)

Tschüß
Björn Friedrich

Alexander_Artur
15-05-2010, 22:01
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? Ich könnte doch ruhig in meinem Kraftsport bleiben, wo "je kleiner umso besser" gilt, oder Marathon laufen anfangen, wo es zumindest wurscht ist, wie groß...

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, sehe ich da eine Art Kompensationsverhalten. Eine Sturrheit, genau da weiter kommen und stark sein zu wollen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist.

Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...

Ist es krank? Legitim? Ist es vielleicht sogar gut? Ist es Willensstärke oder einfach nur Sturrheit? Ich weiß es nicht.


Ich glaube da haben wir etwas gemeinsam (außer, dass ich männlich bin :D)
ich war so lange krank und kann endlich wieder KK machen....bin aber mit 1,52 (kann noch etwas wachsen) auch nicht gerade der größte (15J.) ^^
aber dennoch spornt es mich immer mehr an besser zu sein. man verlangt es einfach von sich selber um mit den anderen mithalten zu können. wir müssen immer das doppelte geben.

devzero
15-05-2010, 22:05
Hier ein Artikel den ich mal zu diesem Thema geschrieben habe:
Vom Wolf zum Flow (http://www.kampfkunst-ezine.de/2009/02/vom-wolf-zum-flow/)

Tschüß
Björn Friedrich

welches character-set muss man da verwenden? Egal was ich einstelle, es gibt keine Umlaute.
Die Kommentare passen aber.

Phrachao-Suea
15-05-2010, 22:20
ich glaube du hast nur ´ne gehirnerschütterung. Gute besserung ...

:d

LoneWolf
16-05-2010, 00:22
Aber Sportarten wie Kampfsport oder Kraftsport haben schon so einen "Boar der ist krass" Effekt.
Daher würd ich behaupten dass eine hute Zahl an Kampfsportlern gar nicht so ausgeglichen sind, wie es oft propagiert wird und sagen wir mal Badmintonspieler die Sache eher der Sache wegen machen.

Ja, den Eindruck habe ich auch! Beim Kampfsport oder Kraftsport spielt immer das Ego eine Rolle so nach dem Motto: „Ich will kämpfen können!“ oder beim Kraftsport „Ich will stark sein!“

Das ist bei Fußballspielern nicht der Fall. Die wollen Spaß haben oder auch andere Sportarten wo eher der Spaß an erster Stelle steht. Man muss sich mit sich selbst beschäftigen und reflektieren weshalb man diese Sportarten ausübt. Tut man dies dann können sie vielleicht sehr nützlich sein, weil man etwas über sich erfahren kann.

Das Problem ist der Alltag und da laufen manche Leute sicherlich Gefahr scheiße zu bauen wenn sie ihr Ego nicht auf Normalmaß zurückschrauben. Es kommt aber auch schon auf die Motivation an weshalb man diese Sportarten ausübt. Es gibt Leute die sind ganz normal und andere die scheinen das nicht zu verkraften. Davon betroffen sind meistens jene die irgendwelche Komplexe haben und deswegen solche Sportarten auswählen.

tehjay
16-05-2010, 02:54
Also dann oute ich mich auch mal...

Ich bin 1,54m groß, wiege wenn ich gut bin 45kg bin im Moment 22 Jahre alt ...und ach ja und weiblich bin ich auch noch.

Ich glaube nicht an Kompesationsverhalten als Label auch wenn ich wahrscheinlich genug Grund dazu hätte.

Frage 1:
Was willst du denn erreichen mit Kampfsport, was gibst du als Motivation an? Sicherlich nicht Kompensation, oder?
Fühlt es sich gut an, ist es wohl richtig!
Ich meine wir reden doch von Sport, oder? Machst du das für dich? Dann ist doch alles gut!


Ich betreibe Kampfsport weil es mir unfassbar viel Spaß macht und mir in meinem Leben unwahrscheinlich viel fehlen würde, müsste ich darauf verzichten!
Warum macht es mir spaß? Einer der vielen, aber hier bestimmt interessanteren Gründe ist, dass ich nur in dieser Sportart das Gefühl habe meine persönlichen Stärken wirklich effizient rausarbeiten zu können.
Und das obwohl ich auch noch Halbinvalide mit zwei kaputten Knien bin!

(Früher hab ich Basketball und Rugby gespielt, weil es der Teamsport war, der mir am meisten Spaß gemacht hat! Dann fand ich heraus, das Teamsport im Sinne von Gruppe gegen Gruppe mir nicht wirklich gefällt und machte (außer Bogenschießen) wegen meinem einen Knie garkeinen Sport mehr bis ich zum KS fand!)

So what the heck!?

Ich konnte das noch nie leiden, wenn jemand meinte "das passt nicht zu dir", das ist "typisch/untypisch" oder was auch immer - wenn es mich erfüllt und meine Leidenschaft ist?! das ist die Hauptsache!
Meine Anatomie verbietet mir schon genug, aber KS gehört definitiv nicht dazu!


Und Ego ist bei mir bestimmt nicht dabei beteiligt - kein Geltungsbedürfnis or whatever. Ich hatte vor einem Monat meinen ersten Wettkampf und ja, es war ein tolles Gefüh mit Team hinter sich! Aber das ist ein Bonus ;) ...und ich mach mir auch überhaupt nichts aus Verlieren - und das ganz bestimmt nicht aus mangelndem Ehrgeiz!

netwolff
17-05-2010, 10:44
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? Ich könnte doch ruhig in meinem Kraftsport bleiben, wo "je kleiner umso besser" gilt, oder Marathon laufen anfangen, wo es zumindest wurscht ist, wie groß...

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, sehe ich da eine Art Kompensationsverhalten. Eine Sturrheit, genau da weiter kommen und stark sein zu wollen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist.

Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...

Ist es krank? Legitim? Ist es vielleicht sogar gut? Ist es Willensstärke oder einfach nur Sturrheit? Ich weiß es nicht.
Jetzt kommt eine total krasse Begründung: Weils Spaß macht?

seoi-nage
17-05-2010, 12:42
...Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? ...

Manchmal zieht der, der in einer Sache am meisten benachteiligt ist, die größten Vorteile aus dieser Sache. ;) Sicherlich immer auf seinem Level, aber immerhin... Darum also, wenn es Dir Spass macht -> Weitermachen!

RAMON DEKKERS
17-05-2010, 22:42
Keiner von euch hat bis jtz erwähnt , das man Kampfsport oder eine Kampfkunst nicht unbedingt unter dem Wettbewerbsgedanken ausführen muss .
Man kann auch trainieren um ein besserer Mensch zu werden , bei Shaolin Mönchen ist das doch auch so wenn ich richtig informiert bin .
Ein Deutscher Abt hat mal gesagt , dass das Kämpfen und das harte Körperliche Training eigenltich nur ein "Nebenprodukt" oder "Abfallprodukt" ist , und das es grundlegend um den Charakter und den Menschen geht .

Hoffe hab mich einigermaßen verständlich ausgedrückt .

bluemonkey
18-05-2010, 08:23
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will?


Ich würd mal sagen, weil Du körperlich den meisten Menschen unterlegen bist und Dir durch KK einen Vorteil gegenüber ungeübten, körperlich überlegenen verschaffst?
Ist das nicht der eigentliche Sinn der KK: Sich durch Technik und Übung einen Vorteil gegenüber roher Gewalt und schierer Kraft/Größe zu verschaffen?

Mach doch Judo, das ist auch KK/KS und da sind die Kompakten mit niedrigem Schwerpunkt eher im Vorteil als bei einer KK, bei der es auf die Reichweite ankommt.
Und schließlich gibt es ja Gewichtsklassen, dann kommst Du vielleicht in Deiner Klasse schwieriger an die Großen, Dünnen ran, hast aber mehr Masse hinter Deinen Schlägen?



Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist???


Wenns darum geht: mach Hochsprung oder Hürdenlauf :cool:



Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...


na dann solltest Du ja passende GegnerInnen finden;)

K4in
18-05-2010, 17:33
Ja, das kann durchaus sein.

Ich hab damals mit Kampfsport angefangen, weil ich die Power Rangers cool fand und selber immer der kleinste in der Schule war und oft verhauen wurde.

Sicherlich kompensier ich damit auch einige meiner Schwächen, z.B. meine Faulheit. Ich bin im täglichen Leben (Uni, etc.) mehr als träge und eher der Träumertyp. Beim Training bin ich aber voll da und absolut diszipliniert. Allerdings scheint sich das nicht auf mein tägliches Leben zu übertragen. :D

Mittlerweile ziehe ich KK/KS anderen Sportarten vor, weil ich alles andere einfach langweilig finde. Es fehlt das Adrenalin, der Kick (im wahrsten Sinne des Wortes).
Den Aspekt härter und "krasser" oder auch einfach anders zu sein als der Durchschnitt kenn ich zwar, aber ich nehm es nicht so bewusst wahr. Mein Freundeskreis setzt sich hauptsächlich aus Musikern und Kampfsportlern zusammen, da is jeder für sich schon ein Unikat :D

TKD-Dragon
20-05-2010, 16:40
Ich denk durchaus, dass da was dran ist. Oder warum bin ich ausgerechnet darauf gekommen, Chemie zu studieren, obwohl ich seit der 5ten Klasse ein chronischer Versager in Naturwissenschaften war?

bluemonkey
21-05-2010, 15:26
Ich denk durchaus, dass da was dran ist. Oder warum bin ich ausgerechnet darauf gekommen, Chemie zu studieren, obwohl ich seit der 5ten Klasse ein chronischer Versager in Naturwissenschaften war?

damit Du Dir Deine Drogen selbst herstellen kannst?:cool:

TKD-Dragon
25-05-2010, 18:09
damit Du Dir Deine Drogen selbst herstellen kannst?:cool:

Drogen reinzupfeiffen, die ich hergestellt habe, kann ich keinem empfehlen. :D

scarabe
27-05-2010, 10:07
Ich hocke gerade auf meiner Gehirnerschütterung nach einem zu 100% selbst verschuldeten KO und habe Zeit zum Nachdenken.

Wie kommt es dazu, dass man als kleines Weib mit 55kg Gewicht und 156cm Größe ausgerechnet KK betreiben will? Wieso wählt man sich ausgerechnet einen Bereich, wo man am meisten benachteiligt ist??? Ich könnte doch ruhig in meinem Kraftsport bleiben, wo "je kleiner umso besser" gilt, oder Marathon laufen anfangen, wo es zumindest wurscht ist, wie groß...

Wenn ich ehrlich mit mir selber bin, sehe ich da eine Art Kompensationsverhalten. Eine Sturrheit, genau da weiter kommen und stark sein zu wollen, wo es eigentlich gar nicht möglich ist.

Ich glaube, dass ich bei Gott nicht die Einzige bin, die so tickt, - ob nun bewußt oder unbewußt...

Ist es krank? Legitim? Ist es vielleicht sogar gut? Ist es Willensstärke oder einfach nur Sturrheit? Ich weiß es nicht.


wenn Du es tust, um mangelndes Selbstwertgefühl zu übertünchen, wäre eine hinterfragende Meditation vielleicht besser.
Wenn Du es tust, weil es Dich reizt, Deine Grenzen zu erweitern, oder weil es Spaß macht, ist es eine feine Sache.
Gut kämpfen lernen kann man in jeder Größe und Gewichtsklasse, bei Wettbewerben mit anderen Frauen Deiner Gewichtsklasse gibts keine Nachteile mehr, außer vielleicht eine etwas größere Reichweite.

Gute Besserung übrigens!


Hey, Jungs, schafft Ihr es bei all der Meditationspraxis und Energiearbeit, die unsere KK-Bemühungen mit sich bringen, denn immer noch nicht, auf Dope zu verzichten?