Welche Laufdistanz für Combat Conditioning? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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Ikken-Hissatsu
24-09-2003, 08:11
Die meisten Vollkontaktkämpfer ( Boxer ect.) setzen ja beim Combat Conditioning voll auf den Langstreckenlauf. Profiboxer legen bei der Vorbereitung auf einen Kampf im Schnitt 10-15km Laufpensum am Tag zurück.

sind lange Strecken wirklich das beste Mittel, um sich auf eien Kampf vorzubereiten?

Mein Vorschlag ist, kürzere Distanzen zu laufen, die eine höhere Intensität (=Geschwindigkeit) erfordern. Ich spreche hier nicht von ausgesprochenen Kurzstreckensprints von 100-200m, sondern eher von den Mittelstreckendistanzen der Leichtathletik im Bereich von 1500-3000m. Der Grund ist, daß die Mittelstreckler die ausgewogensten Athleten unter den Läufern sind. Sie haben bessere Grundschnelligkeit bzw. Schnellkraft als Marathonläufer (die kann ich eh nicht leiden, weil die so atrophiert sind. Solche Distanzen zu laufen hat meiner Meinung nach auch nichts mehr mit Fitness zu tun) und bessere Ausdauer als reine Kurzstreckensprinter. Ich laufe zur Zeit täglich die 2000m Distanz. man muß sich hier nicht so darauf konzentrieren, die Kräfte einzuteilen, wie bei den langen Strecken. Wenn der Körper sich einmal daran gewöhnt hat, die Strecke im Laufschritt durchzuhalten, kann man darangehen, die Geschwindigkeit zu steigern statt zu versuchen, immer längere Distanzen zu bewältigen.

P.S.: Ich habe mal was von einem Trainingskonzept gelesen, das als "Paläolithic Hunter"-Prinzip bezeichnet wird. Da geht es wohl darum, die Art von Beanspruchung zu simulieren, die bei Jägern in der Steinzeit vorkam. Das sollen wohl voll die Killer gewesen sein. Hört sich für mich interessant an. Kennt das jemand?


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Sebastian
24-09-2003, 08:20
Hi,

sehe das wie du.

Mittelstrecken, oder zumindest keine Langstrecken sind auch meine optimale Laufdistanz. Ich habe 3 Routen zwischen 4 und 7 Kilometer, die ich abwechselnd laufe. Längere/Kürzere laufe ich in der Regel nicht. Ich versuche Trainingseinheit um Trainingseinheit nicht die Streckenlänge zu vergrößern, sondern genau wie du sagst die Geschwindigkeit.
Möglicherweise muss das jeder für sich selbst sehen, was am besten zum Körper passt. Mir passt das so besser.
Allerdings lauf ich das nur etwa 3mal pro Woche.

Gruß

Sebastian

Joachim
24-09-2003, 08:50
Wir (also Sandra und ich) laufen entweder 6 - 9 km oder Intervalle(400 - 800m).
Und das nur zweimal die Woche.
Das reicht uns momentan zu unserem "normalen" Training, sonst wirds zuviel...

Das mit dem Steinzeitprogramm macht mich neugierig...

Grüsse,

Joachim

christiansch
24-09-2003, 09:49
Ich mache meist ein Fahrtspiel. Hae mehrere 10 -20 Kilometer lange Crosscountry/Waldweg Strecken, die sehr abwechslungreich sind. Ich absolviere diese Strecke nach Lust und Laune. Einen Teil im unteren Pulsbereich (130), dann wieder einen Bergsprint oder Sprints im Intervall, danach wieder Erholungsgeschindigkeit. Das ganze dauert meist zwischen 60 und 100 Minuten. Ich habe damit für die Vale Tudo Wettkampfvorbereitung sehr gute Erfahrungen gemacht. Allerdings habe ich noch spezielles Krafttraining für anaerobe Ausdauer gemacht.

Christian

TFunakoshi
24-09-2003, 10:56
Huhu.

Kommt immer darauf an was man denn möchte. Eine Kappilarisierung der Muskeln tritt wohl erst nach mind. 30-40 min. ein, also wäre es gut, schon einmal mind. 45 min. zu laufen. Schnelleres Laufen hat den Nachteil, dass es stark auf die Gelenke geht.

Eine gute bis sehr gute Grundlagenausdauer hat auch mehrere Vorteile. Zunächst wird der Umschlagpunkt (aerob/anaerob-Schwelle) nach hinten verschoben, wobei mehr freie Fettsäuren als Kohlenhydrate herangezogen werden, was wiederum die Glykogenspeicher der Leber schont und damit genug Zucker für unser Gehirn bereitsteht. Sind die Speicher aufgebraucht, kommt es langsam aber sicher zum Leistungsabfall des Gehirns (Konzentrationsschwäche, etc.). Weiterhin ist ein Ausdauertrainierter-Sportler besser gegen die allgemeine Ermüdung geeignet, da Ermüdungsstoffe, Milchsäure und andere Teilchen schneller abgebaut werden können. Auch der Erholungsprozess nach der Anstrengung geht schneller von statten!!! Bei vermehrter Ausdauerbelastung, werden auch Fette und (das ist für Kraftsportarten von Vorteil) Glykogen eingelagert, welche als Energielieferant dienen.

Man mag noch andere positive (und auch negative) Punkte anführen, die mir hierbei nicht in den Sinn kamen. Fakt ist jedoch, dass längere Strecken die Grundlagenausdauer schulen und meist auf langsames Joggen zurückgegriffen wird, da es einerseits die Gelenke nicht zu stark belastet, andererseits ohnehin im Training die Muskeln einer starken Belastung ausgesetzt sind und hierbei nicht noch zu stark in Mitleidenschaft gezogen werden sollen.

Hoffe geholfen zu haben.