Wie sieht die Sparring-Gemeinde das? [Archiv] - Kampfkunst-Board

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meepo
21-05-2010, 00:51
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YouTube - Joe Saunders training with Ray Floro 2009[/url]

(Frank, wenn du das embedden kannst/willst, tu dir keinen Zwang an ;) - Gern geschehen - Frank)

Wollte mal fragen, wie die Vielsparrer diese Art des Sparring finden. Ich sehe da einige Unterschiede zu den meisten anderen Sparringvideos der letzten Monate, sei es von Felix Valencia Lehrgängen oder vom Niceland - ist das so, oder geht das nur mir so? Was gefällt euch, was nicht?

Grüße.

PS: Nach gut oder schlecht bzw. funktioniert oder funktioniert nicht braucht das hier meinetwegen nicht beurteilt zu werden, ich habe mit dem Mann trainiert und gesparrt und weiß, dass er mehr als schnell und sicher im Timing ist.

mindcrime
21-05-2010, 05:28
Zum Messer:

Die enge Distanz ergibt sich sicherlich aus dem Griff (Icepick) und der Handhaltung. Sie scheinen den Schwerpunkt auf den Schutz des Kopfes und des Halses zu legen, Verteidigung durch Meidbewegungen und Angriff der Waffenhand.

Mir persönlich wäre die Distanz zu kurz, insbes., wenn der Gegner die Klinge anders hält. Ich denke sie vertrauen darauf, dass sie aus dieser Haltung sehr schnelle Angriffe auf einen angreifenden Arm führen können. Für den einen funktioniert es auch, ich wäre dafür zu langsam.

Ich bin beim Messersparring eher ein "Schisser" :D
Wenn ich über die Zeit keinen Treffer setzen konnte, aber auch keinen abbekommen hab, werte ich es als einen Erfolg. Ein "beide tot/schwer verletzt" Sparring ist nicht meines.

Zum Stock:

Diese Art zu sparen sieht man auf den Niceland Vids zum Teil schon ... unser "ich-geh-immer-nach-vorne-Bulldozer" D-Nice kämpft in Bezug auf Stockhaltung und Schlagtechnik meinen Augen ziemlich ähnlich. Nur geht Dennis mehr vor und semmelt einem auch die waffenlose regelmäßig ins Gesicht :fight: :yeaha:
Die Waffenhand ist halt ein wenig exponiert, da sie sehr statisch ist. Auch hier: Für wen es funktioniert, prima. Ich habe schmerzhaft gelernt, dass ich meine Waffenhand immer in Bewegung halten sollte.

hundzerberus
21-05-2010, 07:55
Wie auch den Kommentaren des Authors zu entnehmen ist, ist das weniger freies Sparring. Vielmehr geht's um die Schulung von Distanz, Reaktion und Timing, wohl eher weniger um Bewegung. Videos bewerten ist immer so ne Sache, wenn man weder die Leute noch die Situation kennt und keiner, ich schon gar nicht, hat die Weißheit mit Löffeln gefressen. :p
Öhm, also gut, ich lehne mich mal aus dem Fenster und würde sagen: als Trainingsform OK, als freies Sparring weniger.
Aber warum um alles in der Welt tragen sie so fette Helme, wenn sie so dicke Polster verwenden?
Ich für meinen Teil stehe ja auf den Ice Pick, gerade im freien Sparring :rolleyes:

Icewing
21-05-2010, 08:05
Semikontakt mit Messern (und mal mit nem kurzen Stock)...

Kann man als Trainingsform machen, dann sollte man aber auf folgende Sachen achten:
- Nicht nach dem 1. Angriff abbrechen
- Ellenbogen dichter an den Körper (würd' die Hände auch nen Hauch tiefer nehmen als die beiden im Video)
- Bei Angriffen mehr auf die freie Hand achten (grad am Anfang vom Video fällt da oft die Deckung runter, wenn ein Angriff gestartet wird)

Solange man im Hinterkopf hat, dass das ne Übung ist - bitte. Steh beim Semi auch gerne rum und warte auf die Aktion des anderen bzw. das sich ne Lücke bietet. Bei nem scharfen Messer würde ich mich wohl mehr Bewegen und lieber im Largo bleiben

Rick@Su Ceng
21-05-2010, 11:37
Hm.. scheint als haben die 2 ne Menge Spaß.:yeaha:
Generell als Übung zum Konter und Reflexe trainieren durchaus zu gebrauchen. Als richtiges Sparring würd ich es jetzt nicht unbedingt sehen.
Mir persönlich fehlt die Beinarbeit. Die ist überhaupt nicht vorhanden.
Selbst beim "Semikontakt" ist diese wichtig, und dann sollte man auch mit Fakes arbeiten.

Aber jeder hat da seine eigene Meinung, Mittelchen und Wege.

Hauptsache es macht Spaß:D

meepo
22-05-2010, 03:18
Guten Morgen,

erstmal danke für die Antworten und Kommentare! Dazu ein paar Anmerkungen:

Dass man mit dem Icepick-Griff wegen der Reichweite in eine nähere Distanz muss trifft keineswegs zu, erst recht nicht, wenn man sticht und schneidet wie Ray das macht.
Auch bei etwa einem Meter mehr als im Video schießt er einen beängstigend problemlos ab sobald man in seine Distanz kommt bzw. er sich rangearbeitet hat.

Da ist jede Menge Beinarbeit ;) Er hüpft nicht in der Gegend rum, weil er sagt, dass viel bewegen die eigenen Absichten offenbart und einen lesbar macht.

Nach dem ersten Angriff wird oft abgebrochen, weil ein Messer in Gesicht oder Hals mit dieser Wucht gestoßen das Ende der Auseinandersetzung bedeutet - deswegen übrigens auch die Helme, hinter diesen Stichen ist jede Menge Bumms - und auch wenn man es im Video nur ungenau erkennen kann, die meisten dieser Dinger sitzen.

Dass man bei dieser Art des Stiches die zweite Hand kurz nicht mehr zur Deckung vor dem Gesicht hat hat mit Reichweite und Geschwindigkeit zu tun.

Dass das nicht einen Messerangriff simulieren soll, wurde ja schon erwähnt.

Was er genau macht, wenn man reinstürmt, kann ich mir gut vorstellen, aber das muss man mal Krider fragen, ich kam nicht so wirklich dazu, weil ich immer schon beim Ansatz sein Messer im Gesicht hatte :)

Grüße.

amasbaal
22-05-2010, 20:46
Dass man mit dem Icepick-Griff wegen der Reichweite in eine nähere Distanz muss trifft keineswegs zu, erst recht nicht, wenn man sticht und schneidet wie Ray das macht. Auch bei etwa einem Meter mehr als im Video schießt er einen beängstigend problemlos ab sobald man in seine Distanz kommt bzw. er sich rangearbeitet hat.

Da ist jede Menge Beinarbeit ;) Er hüpft nicht in der Gegend rum, weil er sagt, dass viel bewegen die eigenen Absichten offenbart und einen lesbar macht ...

auch wenn ich kein "viel-sparrer" bin:

habe rays icepick-methode mal im training angetestet. mal davon abgesehen, dass ich natürlich niemals den speed und die präzision von ray erreichen kann - es funktioniert, und zwar tatsächlich auch auf distanzen, die zunächst für mein gefühl VIEL zu weit waren. musste mich regelrecht "zwingen" aus der weiten distanz heraus diese dinger abzuschießen. völlig ungewohntes gefühl und nicht meine persönliche art, mit dem messer zu agieren, aber es funktioniert evtl. sogar besser, als die konventionelle methode im largo zu arbeiten. daß ein icepick angriff aus der distanz kommt und sitzt, damit rechnet halt keiner. mein trainingsopfer konnte die ersten 2-3 mal nur zucken, mehr reaktion war nicht drin. danach war er drauf eingestellt und es hat dann nicht mehr so gut geklappt. trotzdem noch ne trefferquote, mit der ich vorher nicht gerechnet hätte.

ich bin auch kein freund vom "rumhüpfen". aus der relativen "ruhe" heraus ist meine konzentration und damit auch reaktion besser. ausserdem bin ich wohl auch schlicht zu faul :D.

Krider
22-05-2010, 20:58
Beim Messertraining hatte ich die gleiche Erfahrung wie meepo gemacht. Beim Stock hat er allerdings gegen Reinstürmen recht geschickt angewinkelt und gehauen.

Zukuru
22-05-2010, 21:16
Sieht aus wie eine gute VorÜbung fürs Sparring.
Entwickelt das Auge für Distanz, Lücke und den richtigen Moment.
Auch hilft es, aus der Ruhe angreifen zu lernen, ansatzlos.

Macht Sinn.

Security
30-05-2010, 14:36
Macht Sinn.

Hundertprozent Zustimmung!

Gruß